diceman - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+18 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines118 Vormerkungen
Alle Kommentare von diceman
[...]
In GUILTY OF ROMANCE flirtet der Messias des Perversen einmal mehr mit heißem Eisen: das Thema "weibliche Sexualität" ist insbesondere in der japanischen Gesellschaft ein blinder Fleck, respektive ein Tabu, über das man sich gerne und ausschweifend ausschweigt. Izumi, eine gehorsame und frigide Hausfrau, die jeden Morgen ihrem Gatten die Hausschuhe ans Bett stellt, so daß dieser noch mit verschlafenen Augen perfekt hineinzugleiten vermag, entdeckt bei einem Pornodreh eine verbotene Seite in sich; Mitsuko, eine Literaturdozentin, die sich nachts im verrufenen Maruyama-Bezirk für Dumpingbeträge prostituiert - nicht weil sie es nötig hätte, sondern weil sie es kann ... GUILTY OF ROMANCE gibt diesen Frauen eine Stimme, und wenn uns nicht gefällt, was wir da sehen, dann hat Sono sein Ziel erreicht. Zwielichtigen Sleaze bietet der Film zu keiner Sekunde. Sonos Frauen zeigen sich gerne entblößt, zelebrieren ihre Nacktheit, nicht den Männern zuliebe, sondern weil sie selbst sich gefallen. Und wer die richtigen Fragen stellt, kann sogar dem Prostitutionsgewerbe und der Pornographie einen Teil ihrer Respektabilität, und was wichtiger ist, den Frauen, die in diesen Bereichen arbeiten, ihre Würde zurückgeben. So gesehen ist Sonos hasserfülltester Film zugleich sein feministischster und liebevollster. Liebevoll, weil er uns in aller Schonungslosigkeit und ohne böses Augenzwinkern offenbart, was den Menschen, die dort im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben ficken, fehlt. Die einen ficken, um sich zu zerstören, jene um sich zu befreien. Und wer sind wir, in unserem selbstgefälligen, aufdiktiertem Moralkerker, daß wir diese Menschen gen Golgatha peitschen? [...]
--> Review in voller Länge:
http://www.dasmanifest.com/01/guiltyofromance.php
Schrecklich geschmackvolles Paradebeispiel für alles, was die Welle an Erotik-Thrillern in den 90ern richtig gemacht (Production Value), und was sie versiebt hat (prätentiöse Twists, 1st-Semester-Psychologie). Drew Barrymore als soziopathische Highschool-Lolita stürzt einen ollen Greis (Tom Skerritt) und dessen Familie ins Unglück, und ... das war's dann schon. Für einen Skandal reicht das heutzutage nicht mehr, zumal hier jeder Happen potentieller Sleaze in den Distinguierungs-Mangler gesteckt, und solange drüber gebügelt wird, bis man's im Quelle-Katalog in der Unterwäsche-Abteilung abdrucken könnte. Ein Kind seiner Zeit, ordentlich geschrieben und inszeniert, aber letzten Endes viel zu belanglos um in derselben Liga solcher Aufreger wie Sharon Stones Beinüberschlag in BASIC INSTINCT mitzuspielen (es sei denn, man findet Tattoos shocking). Wirklich böse mag man ihm nicht sein.
Das New World ANGEL-Franchise biegt in die Zielgerade ein und macht zum Abschluss (fast) alles richtig. Von der alten Besetzung ist keiner mehr übrig, Mitzi Kapture ist der neue Rotlicht-Engel und gefiel mir wieder besser als Betsy Russell. Auf der Suche nach ihrer verschollenen Schwester gerät sie ins Visier von Maud Adams (yep, genau die Maud Adams), die als skrupellose Mafia-Queen ihr Porno-Imperium zu expandieren sucht. Die Männer unter ihrer sexy Fuchtel: natürlich so doof wie schwanzgesteuert. Hat jemand was anderes erwartet? Trotz teils recht fieser Dinge, die hier abgehen, zeichnet THE FINAL CHAPTER eine charmante Leichtigkeit in der Inszenierung aus, wie sie wohl exemplarisch für das Kino der 80er Jahre gelten darf. Und natürlich Production Value; Holla: ANGEL 3 sieht aus wie ein Film! Undenkbar, daß so was heutzutage noch über Home Video-Budget produziert würde. Und wie der Böse am Schluß sein Fett abkriegt, ja, da lacht das schwarze Vigilante-Herz! In den Himmel komme ich wahrscheinlich nicht mehr, aber die Reihe war's wert ...
ANGEL geht in die nächste Runde und ist kein bißchen heilig geworden. Aber erwachsen. Und hat Jura studiert und bringt böse Jungs in den Kerker. Der zweite Teil legt einen überraschend saftigen Start mit Pumpgun-Polka im Rotlicht-Keller hin, danach ist erstmal Exposition angesagt: Mollys (Betsy Russell) einstiger Mentor (der Cop, der sie vom Babystrich runtergeholt hat), hat sich bei einem Shootout zuweit aus der Deckung gelehnt und zählt jetzt Höschen von unten; Zeit für Molly, wieder in den Mini und die knalligen Pumps zu schlüpfen und auf dem Hollywood-Boulevard undercover die Übeltäter zur Rechenschaft zu ziehen.
Wesentlich komödiantischer als der Vorgänger legt die schlüpfrige Crime-Posse dennoch ordentlich Tempo vor, und punktet mit fast allen Darstellern aus dem ersten Teil (die sich allerdings ausnahmslos wie Karikaturen ihrer selbst aufführen). Der Schluß flaut dann mit einem 08/15-Thriller-Showdown nochmal kräftig ab. Der Neon-Pomp, gepaart mit unruhiger 80er-Jahre Musik und herrlich ätzenden Frisuren, sorgt für leidlichen (nostalgischen) Unterhaltungswert. Kann man gucken. Kann man aber auch sein lassen.
Massiv unterrepräsentierter Rape&Revenge-Western aus Großbritannien, Drehort wahrscheinlich ums jugoslawische Eck rum, Bilder und Musik lassen wiederum Italo-Stimmung aufkommen. Drei Hillbillie-Gangster werden nach einem Bankraub von der Militia gejagt, töten auf der Durchreise einen Farmer, vergewaltigen dessen Frau und brennen ihr Haus nieder. Es kommt wie es kommen muß: IN EINEM SATTEL MIT DEM TOD (deutscher Titel) ist weder Exploitation, noch ausgesprochen feministisch, zumindest die Vergewaltigung zu Beginn des Films ist nicht exploitativ, findet größtenteils in der Phantasie des Zuschauers statt. Kommt auch ziemlich schockierend, die Szene, und hält nicht länger drauf als unbedingt notwendig. Danach nimmt ein relativ geradliniger Rache-Western seinen Lauf: Raquel Welch besorgt sich was zu Anziehen, lernt Schießen und sucht die drei Übeltäter nacheinander auf.
Regisseur Burt Kennedy war sich der Tatsache, daß er da Occidents Hottest Property am Start hat, wohl bewusst, und weiß diesen Trumpf auch effektiv auszuspielen: die Welch macht sich Klasse als Revolverlady, kommt allerdings erst gegen Schluß so richtig groß raus; davor schießt sie lediglich auf Vogelscheuchen. Im großen Ganzen sehr trockene, staubige Angelegenheit, mit ein paar Comical Relief-Momenten, die Schießereien dagegen überraschend blutig (hellrot) und kompromisslos.
Sehr angenehmes Teil, Empfehlung mit Sahnehäubchen. Und wer immer noch nach Ausreden sucht: Christopher Lee macht auch mit!
THE HUNGER GAMES fühlt sich an wie ein aufgeblasenes BATTLE ROYALE-Fanfic, welches ein 15-jähriges kaukasisches Anime-Girl mal im respektiven imdb-Forum gepostet hat; sich selbst hat sie als tapfere und toughe Mary Sue gleich mit hineingeschrieben. Oh, sorry, das ist 'nen Bestseller? Muß ich wohl verschlafen haben ...
DIE TRIBUTE VON PANEM (deutscher Titel) hat Null sozialkritische, geschweige denn, satirische Relevanz; für einen Teen-Adventure-Flick ist wiederum ganz schön bedenklich, wie kaltschnäutzig hier mit den kostbaren Leben jugendlicher Menschen umgesprungen wird - nicht daß es einen im Mindesten berühren würde: einen interessanten Background oder Entwicklung hat keine der Figuren abbekommen, und für ein paar unbekannte Gesichter, deren Namen im News-Requiem runtergeleiert werden, vergieße ich keine Träne. Oder es erwischt jene unsympathischen Football-Bullies, die den Nerds auf dem Schulhof immer das Pausenbrot und die Spiderman-Comics wegnehmen, und deswegen ohnehin nichts anderes verdient haben. Wo sind die Freaks, die Psychos, die Emos, die Außenseiter, die Insulin-Junkies? Stattdessen gibts eine Handvoll glatttgezüchteter Edward- und Jacob-Klone, während die Mädels-Fraktion von Dieter Bohlen für eine Woche Charts (inklusive Rückflug-Ticket ins Nirvana) zusammengecastet wurde.
Würde unsere Mary Sue wenigstens in einer Szene an ihre Grenzen stoßen, mal über sich hinauswachsen ... aber sie kann ja bereits alles: ist hübsch und athletisch, hat einen Freund, kann mit Pfeil und Bogen Legolas einen Apfel zwischen den Eiern wegschießen, und ist bereits zu Beginn der Spiele unangefochtener Star der Show. Apropos "Show": vor und hinter der Bühne versammeln sich 50 Jahre STAR TREK-Fasching; zu keinem Zeitpunkt erschließen sich einem die Gesetze, Regeln und Werte der Utopie; alles scheint so willkürlich wie der grüne Sacko von dem da drüben und die pinke Perücke von der Schnecke hier vorne. Diese Konzeptlosigkeit setzt sich in dramaturgischer Instanz fort: wieder und wieder werden von administrativer Ebene aus Regeln geändert und durch neue ersetzt; mit überraschenden Wendungen hat das nichts gemein, hier wird bloß der Zuschauer für dumm verkauft. Wo bleiben die wirklich wichtigen Themen? Auflehnung gegen das kranke System? Freundschaft, Hoffnung, Verlust? Was für eine perverse Lebensphilosophie ist das, die man 12-Jährigen hier unkommentiert mit auf den Weg gibt: Ihr müßt gewinnen, dann wird alles gut ... ?
Zumindest dürfen wir, sollte dies tatsächlich das lang angekündigte (und gefürchtete) BR-Remake sein, jetzt wieder aufatmen: mit sowas Belanglosem zwingt man Kinji Fukasaku nicht in die Knie!
Vier Vollspacken überfallen einen Tankstelle, legen die gesamte Infrastruktur in Schutt und Asche, und leeren den Tresor. Schnitt. Einige Tage später wiederholen sie die Prozedur ... an derselben Tankstelle. Da kein Geld in der Kasse ist, kommen sie auf die glorreiche Idee, die gesamte Belegschaft als Geiseln zu nehmen und das Geschäft auf eigene Faust zu führen. Und wenn der Kunde nicht in Bar zahlt, kommt er eben in den Kofferraum.
Hervorragende Eskalations-Comedy, die man mittlerweile getrost zu den modernen Klassikern des asiatischen Kinos zählen darf. Zwar bekommt jeder der vier Antihelden einen Background und persönliches Trauma spendiert, die begonnene Assi-Tour zieht der Film jedoch konsequent bis zum Ende durch, und schafft es dabei sogar, den Moralknüppel im Sack zu lassen. Der einzige Fremdschäm-Moment, in dem eine koreanische Boygroup ihren Gastauftritt mit einer auf Gedeih und Verderb ins Drehbuch reingekrampften Songeinlage rechtfertigt, ist angesichts des chaotischen Showdowns, wenn Mafia, Motorradgang und Polizeikommando an der Zapfsäule aufeinandertreffen, schnell vergessen.
Jeder verdient eine zweite Chance, sogar der Hulk: Nerd-Guru Joss Whedon schafft das Kunststück, alle jene Helden, deren Solo-Auftritte nicht durchweg überzeugten, unter einem sonnigen Himmel zu vereinigen. THE AVENGERS rockt! Nicht von Minute Eins an, auch nicht ab der zehnten (insbesondere was Funktionsweise und Herkunft des Tesseracts angeht, wurde wohl einiges an essentieller Exposition eingespart), aber spätestens wenn sich alle mal die Hände geschüttelt haben, gibt Whedon Gas: THE AVENGERS ist rasante, längenfreie Unterhaltung aus der obersten Gewichtsklasse; für absolut reuefreien Genuß empfiehlt es sich jedoch, von den Stand Alone-Wegbereitern zumindest einmal THOR gesehen zu haben, da jener am meisten expositorische Elemente beigesteuert hat.
Das ellenlange Finale liefert all den Bombast und Krawall des TRANSFORMERS: DARK OF THE MOON-Showdowns, nur mit mehr Seele. Jeder Avenger bekommt seinen Moment im Rampenlicht, und für Jeremy Renner als Legolas (a.k.a. Hawkeye) könnte ich glatt schwul werden. Coole Sau; wer war nochmal Scarlet Johansson? Whedons Trademark-Stilmittel beinhalten unter anderem One Shot-Sequenzen: wenn eine entfesselte Kamera von Kampf-Schauplatz zu Kampf-Schauplatz quer durch New York-City rast, ist das selbstverständlich nur mit CGI-Einsatz möglich, ihre beeindruckende Wirkung verfehlt die Szene deswegen aber nicht.
Und ich will 'nen Hawkeye-Film. Jetzt!
- "No more crazy cults that look forward to the end of the world!"
- "Don't worry; we've decided to be Christians!"
Wenn er mit plumpem Zynismus mal nicht gerade für Unwohlsein sorgt, kann POSTAL mitunter saukomisch sein und trifft dabei sogar die Richtigen: kleinkariertes Spießbürgertum, verbohrte Bigotterie, amerikanische Außenpolitik, Management-Seminare und Tom Cruise. Der Rest der Laufzeit geht auf Koprophilie, Sodomie und Ausschwitz, Zeitlupenschüsse durch Kinderköpfe, tote Babys, unverpixelte Geschlechtsteile, ein Café mit dem Namen "Grind Zero", und wer sich hiernach noch nicht ausreichend angepisst fühlt, bekommt spätestens bei Witzen über die großen Weltreligionen Uwes rachsüchtigen Mittelfinger zu spüren: Christen, Judentum, Islam, Scientology - daß er einseitig austeilen würde, darf man Uwe Boll wahrlich nicht vorwerfen; ein Amoklauf sondergleichen, der kein gesellschaftliches Tabu, keine Geschmacklosigkeit (hab eigentlich nur Nekrophilie vermisst) auslässt. Sogar vor sich selbst macht Boll nicht Halt, wenn er in Lederhosen auf die Bühne steigt und großspurig verlauten lässt, er würde seine Filme mit Nazigold finanzieren. Die Frage ist: Darf man so einen Film machen? Oder eher: Brauchen wir so einen Film? Die Antwort lautet: Jetzt nicht mehr! Uwe Boll hat in seinem Film bereit alle erdenklichen Ethik-Minen getriggert.
Mal abgesehen von Nekrophilie.
(Nicht, daß daß dieser Umstand die Wertung sonderlich beeinflusst hätte.)
Wahnsinn, Liam Neeson in 'nem ASYLUM-Film (zumindest die Explosionen sehen so aus); dabei hätte Nic Cage das Geld nötiger gebraucht ...
Die debilen Dialoge der Blechköppe aus TRANSFORMERS 1-3 werden hier Charakteren aus Fleisch und Blut in den Mund gelegt, da wir solche Filme allerdings ausschließlich der Blechköppe wegen angucken, ein wiederum fast verschmerzbarer Defekt. Hat man einmal den verbalen Bullshit der ersten halben Stunde überlebt, gut anguckbarer Balla-Balla-Trash mit viel Hurra-Patriotismus, der in dieser Form eigentlich kaum gefährlich ist, höchstens peinlich. Die Message mit dem Fußballspiel USA gegen Japan(!) auf dem Stützpunkt in Pearl Harbor(!!) wird an Subtilität nur noch von dem akustischen Hans Zimmer-Stock Footage getoppt, welches jedesmal exhumiert wird, wenn tapfere Navy-Veteranen durchs Bild marschieren oder der Captain in Zeitlupe in seiner Kajüte rumsteht. Immerhin bleibt uns der x-te schwarze und irgendwie voll vernünftige und auf dem Boden gebliebene Präsident mit loyaler Frau und aufmüpfiger Tochter erspart. Nachvollziehbare Dramaturgie wird einem nahezu sklavischen Ansinnen, die Schiffe-Versenken-Regeln 1:1 ins Drehbuch zu implementieren, geopfert; soviel hirnverbrannte Hingabe verdient immerhin einen kleinen Applaus und macht BATTLESHIP fast wieder sympathisch. Ich freu mich schon auf TIC-TAC-TOE: THE MOVIE, basierend auf dem gleichnamigen Hasbro-Franchise (Brettspiel und Actionfiguren).
Hab mich nicht gelangweilt.
- "Excuse me, could you tell me what movie this is?"
- "What movie this is? Where have you been, under a rock?"
- "No, I'm from Utah."
- "Oh. Sorry."
Notiz an Kevin Smith: So macht man eine Komödie über Porno; nur über Sex reden und ab und zu Brüste in die Kamera halten mag vielleicht in manchen Bundesstaaten der USA als Anarchie durchgehen, in allen anderen entlarvt einen das lediglich als Klemmie. In Trey Parkers ORGAZMO wird ein Mormone Pornostar um die fehlende Kohle für eine Hochzeit im Tempel mit seiner Liebsten flüssig zu machen, und der Teufel soll mich holen, wenn das verdammt nochmal nicht der schweinelustigste Film ist, den ich jemals sah (hab irgendwann aufgehört zu zählen wie oft).
Trey Parker zieht seine Superhelden-Posse mit dem notwendigen Pathos und Ernst durch, bewahrt die Integrität seiner Figuren und bleibt selbst dann, wenn er blasphemisch wird, auf krude Weise charmant (es sei denn, man kommt aus Utah). Pubertär? Selbstverständlich; allerdings mindestens ebenso subversiv: die Satire trifft einmal zu oft ins Blau-Weiß-Rote um solche Momente lediglich als humoristischen Kollateral-Schaden abzutun: keine lieblos hingerotzte Ejaculatia Praecox, nein, ORGAZMO ist ausgesprochen sorgfältig gefilmter Trash mit dem Herz in der Hose und den Eiern am rechten Fleck. Gags sind so dicht gesät, daß man mit dem Lachen eines einzelnen Zuschauers ein Band für eine komplette Sitcom-Staffel vertonen könnte, und am Ende gibt's sogar eine coole Botschaft zum auf dem Heimweg darüber meditieren: Auch wer fickt, kommt in den Himmel! Gut zu wissen. Am Start ist fast die komplette Belegschaft von CANNIBAL: THE MUSICAL, plus ein paar coole Gäste: Ron Jeremy, Troma-Executive Lloyd Kaufman als Urologe, sowie eine ganze Palette echter Sternchen (mit falschen Körperteilen) aus dem Gewerbe selbst.
Jesus and I approve.
International besetztes Italo-Abenteuer, das den Hammer-Appeal gut verstanden hat, und recht offensichtlich von DR. MOREAU und Jules Verne inspiriert wurde: eine Handvoll schiffbrüchiger Seeleute wird ans Ufer einer Südsee-Insel gespült und macht alsbald Bekanntschaft mit allerlei tödlichen Fallen, einem Voodoo-Kult und humanoiden Lurchmonstern, die von Bond-Babe Barbara Bach gefüttert werden. Mal von der Frage abgesehen, ob man mit soviel Schaumstoff am Körper tatsächlich tauchen kann (die Monster, nicht Babsie!), darf man INSEL DER NEUEN MONSTER eigentlich nicht viel vorwerfen, abgesehen davon, daß er ziemlich passgenau in die ausgetretenen Fußabdrücke seiner Genre-Komplizen stapft und selten was Neues wagt. Für Kino-Nostalgiker einen Blick wert.
- "I'm kinda psychic. I have a fifth sense."
- "What do you mean?"
- "It's like I have ESPN or something. My breasts can always tell when it's going to rain."
Zicken-Terror deLuxe: Highschool-Gören machen sich gegenseitig das Leben schwer (natürlich immer schön hintenrum), und der Zuschauer erfreut sich an erstaunlich peppigen Dialogen. Lindsay Lohan passt da rein wie der Faust aufs Gretchen, bringt's hier und da sogar auf Augenhöhe mit Emma Stone; Amanda Seyfried als hohle Plastiknuss ebenfalls ein Hochgenuss. Leider, leider, leider nimmt sich das Skript gegen Ende viel zu wichtig, indem es einen gut gemeinten, aber völlig unerwünschten Beitrag zur Völkerverständigung leistet, und so zur austauschbaren Schmonzette inklusive Friede, Freude, Eierkuchen unterm versöhnlichen Glanz der Prom Night-Diskokugel degeneriert; ein paar halbherzige Versuche, an den bösen Humor von zuvor anzuknöpfen, bleiben erfolglos; den MEAN GIRLS wurden bereits die Schneidezähne gezogen. Und wenn ein hervorragender Film auf den letzten Metern scheitert, stinkt das weitaus mehr als ein 90-Minuten-Bad in Scheiße.
So richtig böse kann ich dem Film aber trotzdem nicht sein; vielleicht sollte ja ursprünglich tatsächlich ein 08/15 Chick-Flick dabei herauskommen, der einfach nur das Pech hatte, besser geschrieben zu sein, als es die Zielgruppe verdient. Wer auf amüsanten Valspeak steht, kriegt hier jedenfalls die volle Breitseite, und das sowas nur im Original funktioniert, versteht sich hoffentlich von selbst. And if you're like, I only watch movies in German, I'm like duh, you're totally Clueless. Whatever. Ich gehe sogar so weit, daß ich behaupte, es gäbe schlimmere Arten, seine Zeit zu verschwenden ... zum Beispiel MEAN GIRLS gucken und dafür den grandiosen EASY A stehengelassen zu haben.
- "Is Mr. Johnson some kind of Man on Mars, or something?"
- "I don't care if he's Darth Vader; I'm gonna wreck this."
- "Wait, I don't think we should screw around. It could blow up."
- "I never screw around!"
Traci Lords (bekannt aus BLADE und anderen Filmen) hat ihre Memoiren mit 35 Jahren geschrieben; halb Amerika hat sie gelesen - die andere Hälfte war weiblich. Ihr Auftritt als Krankenschwester Nadine Storey in Jim Wynorskis Remake des gleichnamigen Corman-Klassikers NOT OF THIS EARTH dürfte Tracis einzige Hauptrolle in einem Film ohne gynäkologisch dokumentierte Kopulationen sein ... und, verdammt noch mal, macht das Teil Laune!
The Force of the 80s is strong with this one: während im Original sich Mr. Johnson ausschließlich an schlecht integrierten Chinesen, betrunkenen Pennern und langweiligen Staubsaugervertretern vergreift, gibts bei Wynorski launige Slasher-Einlagen, aufgedonnerte Nutten und kurzsichtige Stripperinnen auf der falschen Party. Und natürlich Haarspray, Haarspray und nochmal Haarspray. Nur der Staubsaugervertreter ist immer noch genauso langweilig, sogar mit demselben New Yorker-Akzent. Ein bißchen frech ist das Intro, welches mit den blutigsten Money-Shots aus GALAXY OF TERROR (sowie einem mir bis dato unbekanntem Dino-Exploiter - zweckdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen) falsche Erwartungen (und/oder Begehrlichkeiten) schürt. Ich sage es nur ungern, aber nach diesem Film besteht kaum noch ein Grund, sich das 57er Original anzuschauen: Wynorskis NOT OF THIS EARTH liegt dasselbe Skript zugrunde, ist aber in jeglicher Hinsicht größer, schneller, weiter. Und natürlicher bunter, hehe. Fast alle Dialoge wurden 1:1 übernommen, allerdings hier und da mit smarten Anzüglichkeiten aufgepeppt - wo 1957 garantiert die Sitte gerannt gekommen, und die Filmrollen beschlagnahmt hätte, darf 1988 Schwester Nadine sogar das Handtuch fallen lassen; dafür lassen wir uns auch gerne zweimal gegen Tetanus impfen.
Wer Blut geleckt hat, für den gibt's derzeitig nur eine einzige Möglichkeit: das US-Release(!) von Shout! Factory(!) mit dem "Roger Corman Cult Classics"(!)-Schriftzug! Alles andere ist Scheiße, 4:3, deutsch, oder flimmert. Remember this, and you're golden!
Angestaubter, aber immer noch unterhaltsamer Sci-Fi-Chiller aus der Corman-Schmiede; wie so häufig spannt uns Good 'Ol Roger nicht lange auf die Folter, sondern zieht gleich die Katze aus dem Sack: Unser Baddie ist ein außerirdischer Vampir und braucht dringend Blut; dafür heuert er Schwester Nadine Storey an, die ihm fortan auf seinem Anwesen zu Diensten ist und mit Transfusionen versorgt. Wie er das Blut beschafft, ist Mr. Johnsons Geheimnis, aber unter Nadines blondem Köpfchen lauert ein aufgewecktes Gemüt und ihre Nachforschungen bringen sie alsbald in Lebensgefahr ...
Viel gekostet hat's sicherlich nicht, das Finale ist eher eine unfreiwillige Antiklimax und auf sexy Bademode muß man noch ein paar Jährchen warten, trotzdem reißt das Skript einiges mit pfiffigen, charmanten Dialogen. Und weil die Rechte abgelaufen sind, ist NOT OF THIS EARTH mittlerweile sogar kostenfrei als Download verfügbar. Einfach mal archive.org checken und dem Alex danken (ja, ihr könnt danach weiterhin gefahrlos die Seife aufheben).
- "That's not fair!"
- "You say that so often, I wonder what your basis for comparison is?"
Das ist wohl einer jener Filme, mit denen man aufgewachsen sein muß um sie zu schätzen. Mich hat's eher ratlos zurückgelassen. Ab und zu vermeint man ferne am Horizont sowas wie ALICE IN WONDERLAND zu erblicken, dafür sind jedoch die Dialoge zuwenig smart (SESAMSTRASSE all the way, von den Muppets weit und breit keine Spur). DER ZAUBERER VON OZ scheint primäre Inspirationsquelle fürs Skript gewesen zu sein, aber eigentlich stolpert die putzige Jenny Connelly nur von Szene zu Szene, kauft sich Freunde mit Plastik-Armbändchen, und was zwei Schauplätze zuvor passierte, ist irgendwann egal. Wozu das Ganze? Um ihren kleinen Bruder Toby zu befreien, den die Goblins gestohlen haben. Und warum haben sie ihn gestohlen? Öhm ... weil sie's wollte?
Der Soundtrack von David Bowie ist enttäuschend. Zumindest hat er sich nichts Herausragendes einfallen lassen. Für Anton Corbijns THE AMERICAN hat Herbert Grönemeyer die Musik geschrieben, und trotzdem fängt der nicht an, "Tief im Westen" zu gröhlen ... der Soundtrack zu DIE REISE INS LABYRINTH ist dagegen einfach nur David Bowie-Musik; und zum Teil leider auch ziemlich Schreckliche.
Für Kids trotzdem ganz okay; harmloser Fantasy-Quatsch, der keinem weh tut (falls man in Bullshit-Zeiten von TRANSFORMERS: DARK OF THE MOON sowas als Kind überhaupt noch cool finden darf).
- "Where are we from?"
- "The Earth."
- "And when did we leave?"
- "1945."
- "Wonderful. And where did we go?"
- "The Dark Side of the Moon."
Die Idee ist Gold und lag quasi auf der Hand. Um so unbegreiflicher, daß wir so lange auf eine gescheite Umsetzung warten mußten. Wäre IRON SKY eine Hollywood-Produktion, hätten wir sicherlich auch gelacht - allerdings nur über die doofen Deutschen; die coolen Finnen lassen jedoch keine Gelegenheit aus, satirische Seitenhiebe in alle Richtungen zu verteilen. Dran glauben muß vor allem die Außenpolitik der USA, und passend hierzu muß in IRON SKY eine erstklassige Sarah Palin-Karikatur ihren knochigen Arsch (und die Welt) vor den Weltraum-Nazis retten.
Formal macht das Skript keine Experimente, liefert stattdessen konventionelle Blockbuster-Dramaturgie; erst so wird aus bierernst vorgetragenem Pathos mit allerhand politisch unkorrekten Querschlägern die wahrscheinlich beste Dieselpunk-Comedy des Jahres. Und Udo Kier hat, was seine Rollenwahl angeht, sich jetzt endgültig zum legitimen Erben von Klaus Kinski gemausert.
Mit LOVE bekommen endlich die Atheisten ihren TREE OF LIFE zum anbeten, und falls der Vergleich blasphemisch anmutet, dann tut's auch "Tarkovsky mit geiler Musik". Es scheint unglaublich, aber tatsächlich hat Kubrick mit seinem 2001 bereits alles gesagt; viele Bilder sind geklaut, einige aber auch neu, und wo 2001 den ganzen mühseligen Weg beschreitet, teleportiert uns LOVE direkt zu den schönsten Ecken. Hat man erstmal gelernt, den unverständlichen Südstaaten-Akzent und die verrauschten Funksprüche zu ignorieren, ein durchaus sehenswerter existenzialistischer Trip, welcher mehr Fragen aufwirft, als diese zu beantworten. Und wer immer noch glaubt, das sei etwas Schlechtes, kann sich ja an MISSION TO MARS versuchen. Dann aber bitte nicht heulen, wenn der Erklärbär anfängt zu steppen und die ganze Mission zum Teufel fährt. Eine Zweitsichtung mit Untertiteln versteht sich von selbst. Ähm, LOVE, meine ich; nicht De Palmas grandios gescheiterten Welterklärungs-Versuch ... bis dahin bete ich weiter den Mond an (den mit Sam Rockwell), und vertusche mit vielen schönen Worten die Tatsache, daß ich LOVE nicht verstanden habe. Wer wirft den ersten Stein?
Ein Schritt zurück, und trotzdem in die richtige Richtung: LIVID beschwört in altmodischer Manier den irrationalen Horror von Fulci und Co. herauf: imaginativer, atmosphärischer Horror ohne Gebrauchsanweisung, der konservative Logik-Fatzkes gnadenlos im Regen stehen lässt; mit dem Schirm im Arsch. Das Skript schnitzt sich sein eigenes, faszinierendes Regelwerk zurecht - Regeln, wie sie jeder von uns schonmal in seinen Träumen aufgestellt hat, mit dem Unterschied, daß man in LIVID bei Mißachtung nicht aufwacht, sondern stirbt. Kleiner Tip: es wird garantiert kein schöner Tod!
Dabei scheint alles zunächst gewohnte Wege zu gehen: unheimliches Herrenhaus, Teenager, Mutprobe. Bis der Film einen plötzlichen U-Turn nach SILENT HILL einschlägt, sich dort jedoch nicht lange aufhält, und das Gaspedal tiefer und tiefer durchdrückt: hinein ins HAUS AN DER FRIEDHOFSMAUER und von dort ab ins THE BEYOND. Fulcis Affinität zur unfreiwilligen Komik stellt LIVID anrührende poetische Momente inmitten einem lodernden Fegefeuer aus Blut, Trauer und Verwesung gegenüber. Keine Erlösung, aber mindestens eine Offenbarung.
Trotz handwerklicher Finesse ein Fanfilm durch und durch. Das macht ihn sympathisch, lässt einen leichter über Schwächen hinwegsehen, und mal ehrlich: wieviele Zombie-Komödien aus Kuba kennt ihr? Der Humor pendelt irgendwo zwischen Pubertär und Politisch (in den Nachrichten werden Untote als regierungsfeindliche Dissidenten klassifiziert), und hat mindestens so viele Höhen wie Tiefen am Start, wie einem unkontrollierter Genuss kubanischen Rums zu spendieren vermag. Nicht alle Gags zünden, einige Male vergreift sich das Skript sogar recht übel im Ton und gibt seine Charaktere der Lächerlichkeit preis, anstatt wie in SHAUN OF THE DEAD uns anzuhalten, gemeinsam mit ihnen zu lachen. Der animierte Abspann ist wahrscheinlich das Beste am Film, und das war jetzt ausnahmsweise mal nicht sarkastisch gemeint; der ist wirklich toll. Alles andere davor zumindest okay und erfüllt seinen Unterhaltungs-Auftrag zufriedenstellend. Bonuspunkte für's süße Schneewittchen (Andrea Duro als Juans Tochter). Der versprochene Mega-Knaller blieb allerdings aus.
Noch so'n Youtube-Thriller, der 10 Minuten kürzer wäre, müßte man nicht dauernd erklären, warum *insert_name* ausgerechnet JETZT die Kamera auspackt und "das mal filmen will". Hinzu kommt, daß CHRONICLE seinen formalen Aufhänger inkonsequent aufzieht, indem er verzweifelt nach Hintertürchen sucht, eben doch Tracking Shots und Schuß/Gegenschuß-Dynamik unterzubringen. Was CLOVERFIELD angeht, gehörte ich damals zu den Kostverächtern erster Stunde, erst Jahre später dämmerte mir, was Abrams mit seinem einzigartigen Kino-Experiment wirklich geleistet hat ... CHRONICLE kann da selten mithalten.
Dabei ist das, was da abgeht, eigentlich sogar ziemlich super; das Wow-Feeling der ersten Telekinese-Gehversuche überträgt sich unmittelbar auf den Zuschauer, selbstverständlich schreitet der Nerd von Welt nicht gleich zur Rettung der Welt, sondern fängt klein an: den Mädels unter die Röcke gucken und dem fiesen Football-Alpha-Tier die Zähne ausschlagen. Auch die Wandlung vom Paulus zum Saulus findet auf ausreichend psychologisch gedüngtem Acker statt. Das knallige Finale hebt dann vollends ab, inklusive einstürzenden Hochhäusern und Auto-Konfetti; wer PUSH Scheiße fand, bekommt hier eventuell eine kleine Entschädigung nachgereicht. Das nächste mal aber bitte wieder jemanden an die Kamera lassen, der sich damit auskennt; einen Regisseur zum Beispiel.
Den dramaturgischen Kniff, den Zuschauer die Spannung aus den Augen des Schurken erleben zu lassen, treibt SLEEP TIGHT zum Äußersten: der Protagonist ist vom seltenen Symptom infiziert, unfähig zu sein, sich zu freuen; Genugtuung fühlt er nur, wenn andere Menschen ebenso leiden wie er. Das freundliche Lächeln der lebenslustigen Clara ist ihm der weheste Dorn im Auge - um sie unglücklich zu machen setzt er sogar seinen Hausmeister-Job aufs Spiel, und was unser Hiob-Maker da Böses ausheckt, hat nichts mehr mit gemeiner Schadenfreude zu tun, das zielt tiefer. Einen doppelten Boden lässt das geradlinige Skript missen, welches eventuell als Kurzfilm noch besser funktioniert hätte, dafür tritt Regisseur Balaguero mit einer wahrhaftig monströsen Pointe kräftig nach. Kein Wellness-Kino, aber perfekte Manipulation der Gefühle, dabei stets subtiler Thrill mit all der kontroversen Wucht eines Exploiters.
Me senses a remake ...
Gut besetzte Genre-Fingerübung, als lockere Ansammlung von Leone-Motiven gut wegguckbar, allerdings hier und da schlampig geschrieben und bei einigen Bildern wähnt man sich in einem billigen TV-Actioner. Immerhin bleibt Rodriguez stilistisch dem Western verpflichtet, ohne sich dermaßen in alle Richtungen auszubreiten wie in MACHETE, der eigentlich nur noch ein wüster Comic-Labskaus aus Klischees und Zitaten ist. Johnny Depps herrlich überspitzte Performance, der lakonische Banderas, sowie ein hervorragender Soundtrack retten den Film vorm verfrühten Sonnenuntergang, schön wäre es noch gewesen, wenn Rodriguez auf die ekligen Handies und hippen T-Shirts verzichtet, und so eine zeitlose Meta-Realität geschaffen hätte - dann würde eventuell auch der Titel einen Sinn ergeben.
Übersättigtes Effekte-Spektakel, welches glücklicherweise selten zur Ruhe kommt und mit immer größeren und cooleren Dämonen aus der griechischen Sagenwelt (und diversen Computerspielen) bei Laune hält. Erzählerisch hat sich seit den 60er Jahren nicht viel verändert, Harryhausen'sche Stop and Motion-Technologie findet sich allerdings nur noch in der Mimik der Schauspieler wieder. Der Angriff einer feuerspeienden Schimäre zu Beginn des Films sorgt für ein paar brachiale Wow-Momente, ebenso wenn im Finale Titan Chronos höchstpersönlich mit Flamme und Rauch ganze Dörfer dem Erdboden gleich macht. Dem olympischen Personal treibt das Skript auch das letzte Fünkchen Spiritualität aus, menschelndere Götter hat's selten gegeben, was man durchaus als Verbindlichkeit den Originalschriften gegenüber werten kann, schließlich war Zeus auch in den Überlieferungen bereits ein dauergeiler Lustgreis, der jedem Peplos hinterherjagte.
Muß mir demnächst mal den ersten Teil geben ... schlechter als ZORN kann der kaum sein.
Minimalistisch inszenierte Agentenhatz, die einen nicht an der Hand nimmt und primär durch ein realistisches Ambiente fesselt. Angenehm gegen den Strich besetzt; die großen Namen stecken in den Nebenrollen, im Rampenlicht prügelt sich Mixed Martial-Arts-Mieze Gina Carano. Carano ist All-Business, begeistert mit authentischer Physis, erledigt ihren Job pragmatisch und effizient, selbst im sexy Abendkleid ist sie nicht der Typ, der Männern den Kopf verdreht ... sie bricht ihnen gleich das Genick. Herr Soderbergh, würden Sie ab sofort bitte nur noch Actionfilme drehen?