DonChris - Kommentare
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Alle Kommentare von DonChris
Der Dude, äh ich meine Jeff Bridges spielt Bad Blake, einen ehemaligen Star am amerikanischen Country-Himmel. Schaut man sich Bad Blake an, bekommt man das Gefühl der Charakter des Dude, sei in einen anderen Film gehuscht – Lange, inzwischen natürlich angegraute, dafür aber meist vornehm ungepflegtes, fettiges Haar, Hosen die definitiv keine optische Komponente erfüllen müssen, ein ungebügeltes, zu enges Hemd, welches meist offen getragen wird, auf dem mickrigen Tisch vor ihm ein Glas Whisky, welches scheinbar nie einen trockenen Boden erleben darf und natürlich immer eine Fluppe im Mund – und dazu lümmelt dieser herrlich abgefuckte Typ tief im Sessel seines Motels. Kurz, der Dude ist auf den ersten Blick nicht von der Hand zu weisen. Doch dann stellt sich heraus, Moment mal, der Typ spielt Gitarre, ist Country-Sänger … gearbeitet hätte der Dude nie und somit löst sich die Verwechslung auch schnell auf ;).
Im Ernst, „Crazy Heart“ ist das wunderbar gezeichnete Portrait eines ehemaligen Country Stars, der im Leben trotz seines früheren großen Erfolgs, der ihn für einige Leute sogar zur Legende werden ließ, hart gefallen ist. Oder sagen wir besser hart fällt, denn der Film steigt in einer Phase seines Lebens ein, in der er zwar schon einiges an Höhe verloren hat, der Aufprall allerdings erst noch bevor steht. Seine Tour, wenn man das so nennen kann, führt ihn zu Auftritten in Bowlinghallen, Kneipen und runter gekommenen Etablissements mit ständig wechselnden Begleitbands. Ehemalige Schützlinge sind längst erfolgreicher und haben sich abgewandt.
Gevatter Zufall wollte es dann das in sein trübes, einsinniges Leben, welches ihn nur noch von einem Tag in den nächsten leben lässt, die (Lokal-) Journalistin Jean Craddock, angenehm dargestellt durch Maggie Gyllenhaal, kommt.
Von nun an entzündet die gute alte Liebe ein neues, kleines, zartes Flämmchen im Inneren unseres Antihelden und ein Ständiger Kampf gegen sich selbst wird eröffnet, bei dem er alt zu oft an seiner eigenen Sturheit und eben den lange antrainierten Lastern scheitert. Dazu versucht er irgendwie seinen Job soweit am laufen zu halten, dass er ihn ernährt.Gerade dieser Kampf und die für Hollywood unübliche Entwicklung unseres Hauptdarstellers lassen den Film zu einer waren Perle werden.
Es ist gar nicht beschreibbar wie grandios Jeff Bridges diese Rolle interpretiert, deswegen bekam er für diese Rolle – endlich – auch seinen verdienten Oscar als Hauptdarsteller. Doch auch die Nebenrollen sind mit Robert Duvall und Collin Farell bestens besetzt, wobei mir vor allem die Rolle des Robert Duvall als letzter treuer und mahnender Freund, gefällt.
„Crazy Heart“ ist nichts für Freunde des großen Spektakels, eher etwas für Menschen die es mögen, wenn Charaktere behutsam im Film aufgebaut werden. Bleibt natürlich noch der phantastische Soundtrack, der sogar mir als Country-Muffel über alle Maßen gefallen hat, weil er einfach die Atmosphäre des Films brechend gut unterstützt, ohne dabei zu sehr auf das Emotions-Gaspedal zu drücken.
Interessant ist auch, dass der Debütfilm des Schauspielers Scott Cooper, welcher hierfür den gleichnamigen Roman von Thomas Cobb als Vorlage hatte, überhaupt nicht im Sinn hatte in das Rennen um den Oscar mit einzusteigen, sondern seine beiden Oscars (Bester Hauptdarsteller, Bester Song) eher zufällig erlangte. Mit um die sieben Millionen Dollar von Country Music Television produziert, glaubte niemand so richtig an einen Erfolg. Paramount war froh die Vertriebsrechte noch (für knapp die Hälfte der Produktionskosten) an Fox Searchlight verkloppen zu können. Es dürfte klar sein, dass das kein Glücksgriff von Paramount war – So ist das, wenn man sich nicht in Filme hineinversetzen kann.
Für mich ist der Film, sozusagen aus persönlichen Gründen eine 10.0 ;)
"Die Liste der QT-Fahrwasserfilme zumindest ist so endlos wie trist: Von Kino-Tieffliegern wie ... In China essen sie Hunde ... ". Vince, wir müssen reden, so geht das nicht weiter ;)
Es wurden bereits sehr viele schöne und tiefgründige Kommentare über "Spiel mir das Lied vom Tod" geschrieben, ich will es mir dennoch nicht nehmen lassen auch meinen Senf zu diesem großen Klassiker abzugeben ;).
Natürlich ist "Spiel mir das Lied vom Tod" ein (Italo-)Western, aber irgendwie ist hier doch alles anders. Das beginnt schon damit, das Leone (Gott sei Dank) auf die damals noch übliche Country-Musik verzichtet - was nebenbei bemerkt ein Argument dafür ist, dass der Film im Vergleich zum Europäischen Erfolg in Amerika nur halb so gut ankam - geht damit weiter das Frank beispielsweise am ersten Drehtag mit braunen Kontaktlinsen und ordentlichem Wildwuchs im Gesicht ankam, weil er dachte das sei so gewünscht wegen dem Badimage und so. Leone pfeift aber auf Konventionen und so ist sein Schurke glatt rasiert und hat stahlblaue Augen - Warum auch nicht?
Ungewöhnlich ist auch, dass der Film eine Art Vorspiel bekommt, in dem prinzipiell nichts aufgeklärt wird, nichts passiert, man sozusagen erst ein mal gemeinsam mit den Protagonisten die Zeit Tod schlägt und an dessen Ende eigentlich erst alles beginnt. Legendär wie schon die erste Szene durch Geräusche untermauert wird - Jeder Charakter scheint ein anderes vorherrschendes Geräusch zugeordnet zu sein. Am Ende der Szene, irgendwo im Herzen vom Nichts in Utah, zeigt sich dann auch zum ersten male der große Unbekannte - der Mundharmonikaspieler, der scheinbar ohne Grund und Gnade gleich zu Anfang drei Cowboys erledigt. Während dessen, zeitgleich, wird in der Einöde der Wüste eine Familie niedergeschossen.
Diese beiden Ereignisse stellen den Start eines Films dar, in dem Leone dem Betrachter so lange wie möglich die wichtigsten Informationen vorenthält, also wie die beiden Geschehnisse zusammen passen, warum sie jeweils erschossen wurden und wer verdammt dieser stumme Typ mit dem ungewöhnlichen Musikinstrument ist, der scheinbar in jeder Situation Herr der Lage ist.
Es ist für mich auch jedes mal aufs neue schön zu sehen, wie sich Leone dabei gängigen Praktiken des Theaters bedient und diese in seinen Film mit einbaut. In "Spiel mir das Lied vom Tod" ist es eindeutig die Tatsache, das jeder Hauptcharakter seine eigene Musik hat. In der Szene in der die Familie niedergeschossen wird, genauer gesagt der Junge, ertönt ebenfalls die Melodie des Mundharmonikaspielers. Im Theater macht man das auch gern, damit man sozusagen den einen Charakter sieht und den anderen hört, das unterstreicht die Verbindung der Charaktere und soll wohl unterbewusst schon aufzeigen, dass der Stumme Rächer bereits auf der Suche nach den Mördern der Familie ist.
Mir gefällt auch die etwas provokante unterbewusste Aussage, dass Amerikas Reichtum, zu einem großen Teil durch recht fadenscheinige Figuren realisiert wurde. Immerhin wurde im Film ja die Eisenbahnstrecke und damit der Fortschritt der Zivilisation, von einem erkrankten reichen gebaut, der Hand in Hand mit dem Verbrechen arbeitete. Auch die Eisenbahnstation und damit die Neuerschaffung einer Stadt, wurde von einer Hure gebaut. Das das bei den Amis nicht besonders gut ankam war natürlich klar ;). Wunderbar und für die damalige Zeit sehr innovativ sind außerdem die guten Kamera-Schienen-Fahrten, die lange stehenden Einstellungen, die Weitwinkelaufnahmen und im Kontrast dazu die recht vielen Datailaufnahmen die den Film prägen...Man denke nur an die vielen Einstellungen, in denen allein die Augen der Protagonisten im Vordergrund stehen.
Selbst für heutige Verhältnisse ist der Film also, durch seine hohe Qualität an Bildsprache, Dramaturgie und Musik ein wahres Erlebnis. Meiner Erfahrung nach vor allem für Filmerfahrene und Filmliebhaber.
bis auf "The Last Samurai", "Ziemlich beste Freunde" und "Butterfly Effect" kann ich deine Liste nachvollziehen, aber über Filme kann man ja bekanntlich immer streiten und jeder hat irgendwie Recht ;)
Es ist ja immer schwer einen Film raus zu picken, den die meisten von euch nicht kennen, bei „Netto“ scheint mir das allerdings gelungen zu sein ;)
Dabei ist „Netto“ ist eine positive Überraschung. Geplant als Seminararbeit an einer Hochschule für Film und Fernsehen, ist dieses sympathische low-low-low-Budget-Projekt dazu in kürzester Zeit entstanden. Dabei zeigt dieser Studentenfilm viel von dem was sonst gern bei großen Produktionen fehlt - Humor, Tragik, Hoffnung und eine klare Erzählstruktur. Und selbstverständlich in Milan Peschel einen wahren ungeschliffenen Schauspielerrohdiamanten.
Im Mittelpunkt der Story steht eine Vater-Sohn Beziehung bei der der Sohnemann nach Jahren der Funkstille und auf Grund eines nervigen, reichen neuen Freundes der Mutter, eines Tages ohne Ankündigung vor der Tür steht. In der Anfangsphase geht es darum sich gegenseitig kennen zu lernen. Dabei stellt sich heraus, dass der arbeitslose Vater nicht wirklich viel in seinem Leben erreicht hat. Dies versucht er allerdings auf sehr amüsante Art und Weise, so gut es geht zu kaschieren. Der Sohn, eher ein Nerd, der sich mit Rechnern gut auskennt und großer Fan des Fantasy-Tabletop-Spiels Warhammer ist und sich dafür ganze Armeen zusammenbastelt, die er dann auch taktisch geschickt aufstellt. Am Rande des Films findet sich der Bube dann auch langsam selbst. Er verliebt sich (wohl zum ersten mal) und weiß dort teilweise nicht so recht wie er sich verhalten soll. In der Zeit in der er bei seinem Vater wohnt färbt er durchaus positiv auf diesen ab und bringt einigen Schwung in das dabinbröckelnde, öde Leben des Vaters bevor … na seht selbst ;)
Ich empfinde den Film als überaus sehenswert, weswegen ich ihn euch hier auch an Herz lege. Natürlich merkt man dem Film das kleine Beuget hier und da an und man bemerkt auch, dass die Schauspieler teilweise noch etwas laienhaft daher kommen, aber gerade das macht diesen Film so sympathisch und vor allem die Dialoge und das Zusammenspiel zwischen Vater und Sohn entlocken einem einige Schmunzler - Außerdem, was heißt hier laienhaft, ich sehe täglich im TV viel schlechteres und damit meine ich nicht nur RTL2-Produktionen.
++Achtung, viele würden den nachfolgenden Text als einen bezeichnen, der SPOILER enthält ;) ++
"Donnie Brasco" erzählt die Geschichte der Großen Mafia-Zeit in Amerika aus einer anderen Perspektive - der des guten Schafes im Wolfspelz ;). Dabei bleibt Mike Newell erzählerisch ganz nah an der Buchvorlage, welche die wohl ansatzweise wahre Geschichte des FBI-Agenten Joseph Pistone umreißt. Pistone wurde in den 70`er Jahren auf Grund seiner Herkunft und seiner Art, als Spitzel in das Umfeld der Mafia integriert, um dabei so viele Beweise wie möglich, für wiederum so viele Verurteilungen wie möglich zu sammeln.
Mike Newell hat mit der Besetzung des ehrenvollen, aber erfolglosen "Lefty" durch Al Pacino im Prinzip schon das Niveau des Films gebettet. Pacino ist vor der Kamera einfach nahezu unschlagbar und steht in diesem Film über allen. In Michael Madsen hat Newell den Part des skrupellosen Mafia-Aufsteigers ebenfalls perfekt besetzt. Die wichtigste Rolle des Films geht an einen Mann, den ich sehr schätze, bei dem ich in diesem Film dennoch einige Minuten brauchte, um mich daran zu gewöhnen ihn in dieser Rolle zu sehen - Nämlich Kassenschlager Johnny Depp. Je weiter der Film voranschreitet, desto besser wird auch Johhny Depp. Wer das Buch gelesen hat dürfte sich allerdings über diese Besetzung, so wie ich, Eingangs gewundert haben, da sein Charakter im Buch als zwar äußerst gut aussehend und wandelbar beschrieben wurde, zugleich aber auch als kantig, groß und durchtrainiert. Na sei es drum, inzwischen kann ich mir Donnie Brasco nicht mehr ohne den Herrn Depp vorstellen und sein Gesicht bleibt für mich untrennbar mit diesem wunderbaren Machwerk verbunden.
Gleich zu Anfang des Films lernt Pistone "Lefty" kennen, von da an werden diese beiden Charaktere im Film untrennbar sein. "Lefty" weiht Joseph in die Gepflogenheiten der Mafia ein und versprüht allein durch seine Art und deine Ausdrucksweise einen einzigartigen Charme. Dieser lässt sich am besten durch seine Aussprüche wie "Man, piss die Wand an!", "Dem hast du Angst eingejagt... ich lach mich kaputt... ich hab 26 Jungs auf dem Kerbholz und vor dir hat er Angst.", oder als Joseph der das Fenster des Autos runterkurbelt, weil sich "Lefty" eine anzündete mit einem trockenen "Mach das Fenster wieder hoch, es zieht." daherkommt, beschreiben. Der Film hat auf jeden Fall auch seine komischen Momente. Jeder der die Weihnachtsszene mit den Geldumschlägen kennt, weiß was ich meine :D.
Was den Film für mich allerdings so besonders macht, ist der Umstand, dass sich Mike Newell - ähnlich wie im Buch auch - Zeit nimmt für die Darstellung des Charakters des Agent Pistone und einen somit nachfühlen lässt, wie problematisch es ist, auf der einen Seite ein neues Leben an zu fangen - nämlich das eines Mafiamitgliedes - und auf der anderen Seite ja immer noch die selbe Person zu sein, die einst ihren Job begann um Beweise zu sammeln. Joseph wird am Ende sieben lange Jahre ein fremdes Leben führen, eines das zu seinem eigenen geworden ist. Er wird Freundschaften geschlossen haben mit Leuten, mit denen er mehr durchgemacht hat als mit seinen "wirklichen" Freunden. Ihm wird blind Vertrauen geschenkt und er wird komplett dazugehören zu dieser verschworen, ehrenhaften Bande und am Ende muss er sie wegen seines alten Lebens verraten - Seine besten und einzig wahren Freunde. Wie schwer das ist kann man sich gar nicht vorstellen. Seine Freunde werden wegen ihm sterben und ins Gefängnis gehen und sie werden ihn dafür hassen.
Genau auf diese Situation richtet Mike Newell seinen Film aus, indem er die Bande seiner Charaktere immer enger zusammenknüpft, bis sie am Ende in dieser tragischen Situation zusammenlaufen.
Ein stark inszenierter, von seinen Charakteren getragener Film!
Gut, Inception auf der 1 war ja fast schon zu erwarten und ist dennoch ein Stück zu weit vorn, aber an sich ist das ein ganz positives Ende einer SciFi-Rangliste. (die ohne 2001 nur halb so viel wert ist ;D )
Avatar schafft es nicht ein mal in die Top 20. I like :D
Eines kann man "Antichrist" nicht vorwerfen, nämlich das er an einem vorbeiplätschert und er in einem keine Reaktion oder besser keine Emotionen erzeugt. Auch über die Darstellung der Charaktere im Film kann man nicht mecker, William Dafoe und Charlotte Gainsbourg spielen sich nahezu fest in dieser konstruierten, schizophrenen Welt, die Lars von Trier hier konstruiert. Und selbst aus künstlerischer Sicht kann man dem Film nur ein gutes Zeugnis aussprechen, von Trier weiß ganz genau was er erzeugen will und stimmt alle Elemente des Filmemachens präzise darauf ab.
Und dennoch gefällt mir der Film nicht!
Natürlich will ich erklären warum, da es ein wenig stupide und wenig sinnvoll wäre, zu sagen "Der Film ist schlecht, PUNKT". Man darf eben, bei aller Liebe zur Kunst nicht vergessen, warum von Trier seine Filme und hier im Speziellen "Antichrist" so in Szene setzt - er möchte Geld verdienen, er möchte Aufmerksamkeit und darauf ist alles ausgerichtet, nicht auf das Kunstwerk. Zumindest empfinde ich das so. Es ist seine Masche sich Themen zu suchen über die man herrlich kontrovers diskutieren kann (Satanismus, die gute alte Mann/Frau-Problematik, unsere Gesellschaft, Sinn des Lebens, usw.), dies erzeugt ein reges Feedback und lenkt irgendwie auch vom Film an sich ab, da immer wieder die verarbeiteten Thematiken in den Mittelpunkt der Betrachtung des Filmwerks rücken - außerdem findet man kein Ende. Dazu wird das ganze bildtechnisch so extrem überzeichnet, dass es als Kunst durchgeht.
Betrachtet man die Botschaft die vom Film (bei mir zumindest) hängenbleibt, sind wir wieder in dieser schwarz/weiß Problematik - Die Welt ist schlecht, sie ist Satans Werk und Mittels der Natur übt er seine Macht aus. Die Welt ist sogar so schlecht, das man lieber nicht geboren wäre.
Tja das ist krass. Und diese Aussagen, zusammen mit ebenso krassen Bildern sollen nun mal schön dafür sorgen, dass der Film hohe Wellen schlägt. Herzlichen Glückwunsch, das Ziel wurde erreicht.
Aber fühlt euch von mir nicht belehrt, ich kann verstehen, wenn der Film bei vielen auf Grund seiner Bildgewatigkeit, seiner guten Schauspielarbeit und wegen der Atmosphäre die er zeichnet ankommt - Nur bei mir eben nicht ;)
Ich mach es kurz: Ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen müsste um diesen Film auch nur annähernd zu umschreiben. Der Film ist eine Beleidigung für alle Filmemacher und Filmliebhaber!
Kaum zu glauben, Ben Affleck hat ja anscheinend doch Ahnung von Film! Zwar liegen seine Talente eindeutig hinter der Kamera, aber ich muss schon zugeben, dort macht er ordentliche Arbeit.
An sich hat der gute Affleck über Jahre hinweg daran gearbeitet, dass ich genau wusste "Ben Affleck macht mit - dann kann es nur Schrott sein", doch für seine Regiearbeiten scheint das nicht zuzutreffen.
"Gone, Baby, Gone" ist nun nach "The Town" der zweite Affleck, den ich mir binnen weniger Tage ansehe. Es handelt sich dabei um die Adaption eines Romans von Dennis Lehane, welcher auch schon die Vorlage für "Mystic River" schrieb. Ähnlichkeiten sind im übrigen nicht von der Hand zu weisen - Es geht auch hier um Schuld, Sühne, Selbstjustiz und Moralkonflikte. Natürlich hat Ben Affleck das Glück, dass er mit Casey Affleck einen schauspielerisch herausragenden Bruder hat, der natürlich gern bereit ist seinem Bruder unter die Arme zu greifen und die Hauptrolle zu übernehmen, doch in diesem Fall kann man es als Win-Win-Situation bezeichnen. Ben Affleck kreiert zusammen mit Kameramann John Toll eine dunkle, grobe, zwielichtige, manchmal etwas gossige Atmosphäre, welche durch mächtig viele Kraftausdrücke verbal unterstützt wird, damit huldigt er aus meiner Sicht den legendären Detektivfilmen des Film Noir.
Auch wenn die Story schwächen hat, lässt sich Ben Affleck davon nicht irritieren und zieht bei seinem Regiedebut gekonnt sein Ding durch. Zuschauer und Figuren stehen am Ende vor einer moralischen Entscheidung, die jeder für sich beantworten muss.
Kein überfilm, aber Ich bin gespannt auf mehr.
Jodie Foster ist für mich eher der Beweis dafür, dass schauspielerische Qualitäten mit einem großen Namen nicht immer einher gehen.
Ein genialer französischer Film, der eine feinfühlige Mischung aus Komödie und Drama darstellt. Ich bin vor Allem Fan der süffisanten Dialoge.
++SPOILER-GEFAHR++
Mit Drive hat Nicolas Winding Refn vermutlich die große Überraschung des Jahres 2011 geschaffen und zumindest für mich gleichermaßen endgültig gezeigt, dass er konstant gute Regieleistungen bringt, mit Filmen, die irgendwie immer einen besonderen Touch haben. Zum ersten mal in seiner Karriere hat er sich dieses mal für das Drehbuch zum Film, jemand anderes als sich selbst herangezogen, nämlich Hossein Amini, der es bestens verstand den gleichnamigen Roman von James Sallis an bewegte Bilder anzupassen. Dabei ließ er es sich natürlich nicht nehmen, Handlung und Figur noch ein wenig zu verändern, in dem er sie noch enger in das Korsett des Stereotypen zwängt.
Das Buch orientiert sich wiederum am Comics-Genre und an früheren Games, was gleichzeitig die Vorbilder unseres Helden sein sollen – Deswegen auch die (schwule) Jacke, die ihm ja irgendwie auch etwas unverwechselbares verpasst.
Generell kommt unser Protagonist, genial gespielt von Durchstarter Ryan Gosling, recht wortkarg daher – Er lässt lieber Taten sprechen. Passend dazu und in abermals Anspielung an die Games der 80`er Jahre und zum rundum nostalgischen Style des Films, kommt der (geniale) Soundtrack mit mächtig viel Syntic-Elementen, aber ohne großes Tam Tam aus.
Die Geschichte für sich betrachtet, ist für mich auch nicht der Grund für den Erfolg des Films. Ich meine - ein Fahrer der Tagsüber Mechaniker und Stuntman ist und Abends seine kriminelle Ader zeigt, indem er Verbrecher kutschiert und läute vermöbelt, dazu recht ruhig und unnahbar wirkt, so neu ist das jetzt nicht. Das erinnert mich prinzipiell an eine Mischung aus „The Transporter“ und beispielsweise „Léon“. Was Refn aber anders macht ist, dass er mit der Erwartung des Zuschauers spielt – Ihn geradezu in die Irre leitet. Ich selbst hatte Anfangs gedacht es geht mehr um einen Rennfahrer oder sonst was und wo Gosling dann als Fahrer engagiert wurde, dachte ich auch „Na klar, jetzt geht der Film so und so weiter“, aber weit gefehlt! Denn kurz darauf flüchtet der gute nach einem schief gegangenen Überfall vor irgendwelchen ganz linken Typen und als sich dann der Kopf der Mitfahrerin, verteil auf dem Spiegel im Bad eines Motels wiederfindet wusste ich – Hoppala, das wird heut was anderes! Und zwar was gutes!
Wie Refn seinen Film fast fotografisch schön in Bilder fasst hat schon etwas besonderes. Dazu auch noch die Tempo- und Handlungs-Brüche. Ich bin immer noch schwer beeindruckt von der Szene im Fahrstuhl, in der er mit seiner Herzensdame auf engsten Raum gefangen ist mit einem Typen, der ihm gleich ans Leder will und in dem Moment, wo man denkt „Jetzt knallt`s“ nimmt Refn das Tempo runter, das Licht verändert sich und es wird erst mal geknutscht – Genial gelöst ;). Der brachiale Ausstieg aus der Szene, in der das Tempo dann schlagartig mit der anderen Lichteinstellung wiederkommt und Gosling schön den Schädel des Widersachers knacken lässt, wirkt schon ziemlich krass. Die gesamte Szene wirkt irgendwie herrlich ungewohnt und anders als eben in anderen Filmen.
Generell gibt es gar nicht so viele Gewaltszenen in „Drive“, deswegen wirken sie auch wohl portioniert, die wenigen die eingebaut wurden, bleiben aber in Erinnerung und bilden gleichzeitig eine Art Gegengewicht zur sonst so sanften und ruhigen Art unseres Protagonisten.
Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber am Ende gibt es eine Szene, in der sich Gosling und sein Todfeind in einem Restaurant gegenüber sitzen, sich Respekt zollen, die Fronten abklären und eben reden. Das ganze wirkt für mich irgendwie wie eine Hommage an die berühmte Restaurantszene aus „Heat“, aber ich kann ich auch irren.
Insgesamt ist „Drive“ ein hervorragendes Audiovisuelles Erlebnis, bei dem in erster Linie Freunde des anspruchsvollen Films auf ihre Kosten kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Action-Junkies vom Film enttäuscht wurden, weil sie eher etwas wie „The Fast and the Furious“ erwartet haben und dann durch diesen Kunstfilm, der doch einiges an Ruhe mitbringt, eines besseren belehrt wurden.
Bin vollkommen einverstanden mit deiner Liste. Mal sehen was bis zum Jahresende noch hinzukommt ;)
Fernsehen zum Geldverdienen Teil 100. Im Prinzip ist doch nur wichtig das man Werbeblöcke schmeißen kann und damit denjenigen, die es tatsächlich nötig haben den Schrott zu glotzen, Marken ins Hirn rammt. Wir reden hier schließlich über die X`te Castingshow.
Und Leute mal ehrlich, ich weiß die Juroren sehen die Sänger eingangs nicht, aber kommt euch der Scheiß nicht trotzdem irgendwie konstruiert vor? Wer denkt da wird spontan auf das gehörte reagiert, der hat dringend Nachholbedarf in Sachen Grundlagen: Fernsehenwissen. Vom nervigen Cast will ich gar nicht erst reden.
++ACHTUNG SPOILER-GEFAHR++
„Heat“ ist das Duell zweier Meister ihres Faches – Und zwar sowohl auf schauspielerischer Ebene, als auch im Film als Polizist und Verbrecher. Selbstverständlich ist die Rede von Al Pacino und Robert DeNiro, zwei der besten Schauspieler unserer Zeit. Beide haben einen ebenso gleichwertigen Anteil im Film und treiben das alt bekannte Duell - Gut gegen Böse - auf eine neue Ebene. Al Pacino spielt dabei die gute und moralisch unanfechtbare Seite des Polizisten der niemals schläft, so lange ihn sein Job noch braucht. Auf der Gegenüberliegenden Seite Spielt Robert DeNiro den fanatischen Verbrecher-Perfektionisten, der jeden Plan bis in Detail durchdenkt.
Damit das ganze nicht zur schablonenhaftes schwarz/weiß Darstellung wird, haben die beiden aber auch viele Gemeinsamkeiten. Sie Arbeiten Tag und Nacht, haben große Erfolge auf ihren Gebieten erzielt und sehen ihre Tätigkeiten viel mehr als Berufung an, wodurch zwischenmenschliche Beziehungen bei beiden auf der Strecke bleiben. McCauleys (gespielt von DeNiro) Motto verdeutlicht dies: „Du darfst dich niemals an etwas hängen, das du nicht innerhalb von 30 Sekunden problemlos wieder vergessen kannst, wenn du merkst, dass dir der Boden zu heiß wird.“
In zwei Szenen treffen diese beiden großen Köpfe aufeinander und die erste der beiden – die in der Pacino DeNiro anhält, woraufhin sie sich in ein Kaffee begeben – hat legendären Kultstatus. Sie nehmen eine Pause, sitzen sich respektvoll gegenüber und plaudern quasi wie zwei Kumpels. Diese Szene verdeutlicht, das die beiden – ganz ohne ihre Jobs – durchaus Freundschaft schließen könnten und sich ähnlicher sind als man denkt.
Beim nächsten Aufeinandertreffen, in der letzten Szene, gibt es allerdings dennoch die berühmte Jagt am Flughafen, in der die beiden sich hetzen, taktieren, lauern und bis zum Tod bekämpfen. Wunderbar wie Pacino seinem feindlichen „Freund“, kurz vor seinem Ableben noch die Hand reicht und selbst ein wenig leidet – Alles negative zwischen den beiden war in diesem Moment vergessen.
Generell ist der Film übersät mit einer herausragenden Szene nach der anderen, gleich zu Anfang beginnt die Crew um DeNiro mit einer einzigartig wuchtigen Überfallaktion auf einen Geldtransporter. Die Szene wie dieser seitlich per LKW angefahren wird und durch die Wucht umkippt ist einmalig. In dieser Szene fallen auch die ersten Schüsse des Films und man hört sofort, das Michael Mann ein Fabel dafür hat, Originale Töne zu verwenden. So sind die Schüsse im Film nicht schnöde nachgebaut, sondern original aufgenommen. Ich bin immer noch beeindruckt, wenn dann per Explusion die Scheiben der Autos in der Umgebung auf Grund der Schockwelle, der reihe nach zerspringen. Ebenso einmalig empfinde ich die ca zwanzigminütige Schießerei nach dem Banküberfall. Überragend umgesetzt, mit reichlich handgemachter Action. Zig Polizisten liefern sich eine Straßenschlacht mit den Bankräubern, kilometerweit geht die zum größten teil zu Fuß geführte Hetzjagd.
Ich habe einmal gelesen, das Michael Mann den Film ursprünglich als Serie geplant hatte, ich habe das noch nicht weiter verifiziert, es würde bei der Fülle an herausragend durchdachten Actionszenen Sinn machen. Dazu lässt sich Michael Mann reichlich Zeit mit der Einführung seiner Figuren. Die Sympathie zu den Figuren stammt zudem aus dem sehr gut und Detailreich durchdachten Drehbuch, zum anderen auch an der liebevoll durchdachten Besetzung der Charaktere - selbst die kleinsten Nebenrollen sind durch gute Schauspieler besetzt.
Aber ich schwafle schon wieder ;), Es bleibt abschließend zu erwähnen, das „Heat“ ein überragendes Erlebnis für Action Fans ist – nicht nur bei der Erstsichtung - und in meiner Welt eine absolute 10, weil er eben nicht nur stumpfe Action liefert, sondern enorm durchdacht wurde.
Bei den ganzen positiven Bewertungen hatte ich mich auf was großes gefreut und wurde leider enttäuscht. Das einzig überzeugende an dem Film waren die Schauspielleistungen. Vielleicht hatte ich dieses mal zu hohe Erwartungen, aber ich fand den Film jetzt nicht so prall - Nicht richtig schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut.
Die Charaktere waren überzeichnet mit Klischees und der Film wurde wohl produziert um krampfhaft herrlich independendmäßig zu wirken.
Ihr könnt ihn natürlich weiterhin mögen, ist ja nur meine Sicht auf die letzten 100 Minuten Film ;)
Nun ja, sicherlich hat der Film seine Schwächen. Diese offenbaren sich vor allem gen Ende und sind in erster Linie Mängel an der Story an sich. Insgesamt ist der Film aber nicht schlecht, gerade für dieses Genre. Fazit: Sehenswert, nicht mehr, nicht weniger.
Wie immer super!
Für mich wird er durch "King of Queens" immer einen besonderen Status haben - Ich mag den Kerl. Seine Filme sind allerdings pures mittelmäßiges Unterhaltungskino in dem er immer die selben Charakterzüge verkörpert und mich irgendwie nie so richtig überzeugen konnte.
Er braucht einfach endlich mal ein gutes (ernsthaftes) Drehbuch und einen guten Regisseur, dann würde ich mir Hoffnungen auf mehr machen. Kamera drauf halten und einen auf lustig machen, dass ist auf diesem Niveau eben nichts besonderes.
Uff Tara, das war mega peinlich! Und man, wir reden hier über den Dude, den parodiert man nicht! Schon gar nicht auf so bekackte Art und Weise!
Ich bin mir aber sicher der Dude packt auch das..."The Dude abides"
District 9 hat bei mir aus mehreren Gründen einen besonderen Status. Angefangen hat das ganze mit dem Marketing-Konzept vor Kinostart, in dem Trailer kreiert wurden, die erstens nicht zuviel verraten haben und zweiten eine ganz andere Story suggerierten. Es entstand der Eindruck die Aliens kamen ursprünglich von der Erde und wollen sie jetzt wieder für sich beanspruchen.
Ebenfalls sehr beeindruckend ist das Zusammenspiel aus Maske und Animation, die man im Film über große Teile überhaupt nicht voneinander unterscheiden kann. Die geniale und zu gleich untypische Geschichte zum Film wurde nicht durch große Stars besetzt, um somit ein großes Medienecho zu kreieren und Fangruppen anzuzapfen, sondern durch weitgehend unbekannte Gesichter, die mich alle überzeugen. Des Weiteren hat man es dann auch noch geschafft sehr gute Soundeffekte und einen richtig guten Soundtrack zu erzeugen. Das alles macht den Film rein vom handwerklichen ziemlich perfekt.
Am Ende überzeugt der Film aber wahrscheinlich gerade durch die Geschichte, die eben nicht der 0 8 15 - SciFi-Action-Mist ist, sondern durchaus durchdacht und eben mal ganz anders interpretiert. Der Handlungsort ist nicht irgend eine Metropole im allseits gern verwendeten Amerika, sondern Johannesburg. Und wie hier bereits schon in einem Kommentar erwähnt beginnt der Film geschickt mittels Wackelkamera-Aufnahmen als TV-Mockumentary, damit der Zuschauer sehr schnell einen Zugang zum Inhalt bekommt. Der Übergang vom gefakten Doku-Stil zum Spielfilmkamera-Stil ist dann so genial umgesetzt, dass man es erst ein mal überhaupt nicht bemerkt. Einen großen Anteil am Erfolg hat selbstverständlich Sharlto Copley, sonst selbst Regisseur und hier im Dienste seines Kumpels Neil Blomkamp als dessen Hauptdarsteller aktiv.
Ich kann den Film und seine Macher nur loben, da wurde für verhältnismäßig wenig Geld richtig gute Arbeit geleistet. Ein Geheimtipp ist der Film dennoch nicht, dafür war er einfach zu erfolgreich.
Schöner, skurriler mit schwarzen Humor getränkter Film, der einen in wohl jeder Stimmung abholen kann und für reichlich 100 Minuten auf eine Reise nimmt. Sehr zu empfehlen.
"Wetten dass..?" war, bleibt und ist fremdschämen und einfach nur peinlich, aber da es die Quote macht bleibt es im TV, denn die stimmt (leider) immer.