DonChris - Kommentare
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Alle Kommentare von DonChris
Oha, die Kritiker buhen ... so what! Wenn ich mir überlege welche Filme ich großartig finde, die aber eher ernüchternde Kritiken hatten, oder mit welchen Filmen ich überhaupt nichts anfangen kann, die aber dafür übermaßen positive Kritiken hatten...Das ist doch alles total egal!
Bisher hat Refn mit seinen Filmen immer bei mir gepunktet, ich bin guter Hoffnung, dass das auch dieses mal so sein wird.
"Mama" macht, wenn auch nicht alles, vieles richtig.
Im Grunde geht es bei einem Film dieses Genres doch darum, eine Gänsehaut-Atmosphäre zu schaffen und genau das ist die Stärke des Films. Lange sieht man nichts, oder zumindest nicht viel, doch in dieser Phase des Films lebt man als Betrachter vor allem von der Unwissenheit der Zusammenhänge. Wie eigentlich üblich wird alles recht düster serviert, optisch arbeitet der Film sehr mit Dunkelheit und kleinen Bruchstücken, die uns immer näher an das Grauen heranführen. Ein wenig schade ist, dass sich der Film nicht die Zeit nimmt uns an die Geschehnisse in dieser Phase weiter heranzuführen. Es wäre interessant zu sehen, wie "Mama" die tiefe Verbundenheit zu den beiden kleinen Mädchen aufgebaut hat. Statt dessen gibt es einen Zeitsprung und fertig.
Auch die verzweifelte Suche des Onkels der beiden kommt ein wenig kurz.
Besonders negativ fand ich allerdings die die Charakterzeichnung der Punkrockerin Annabel, die so ekelig vor Klischees trieft, dass man diese Pille erst mal schlucken muss, um dem Film weiter aufgeschlossen gegenüber zu stehen.
Zum Glück hat es der Film dann eilig die Charaktere wieder zusammenzuführen und den eigentlichen Schwerpunkt des Films aufzubauen, nämlich dem übersinnlichen Wesen, welches den beiden Mädchen wieder zurück ein normales Leben gefolgt ist.
Das ist auch der Punkt, der für mich am stärksten in den Film integriert wurde, da man sich hier wiederum Zeit gelassen hat, die berühmte Katze aus dem Sack zu lassen. Man spürt förmlich wie "Mama" einen beäugt und den Raum um die Mädchen für sich einnimmt, ohne das man konkret weiß was sie ist, was sie will, oder das es sie überhaupt gibt. Diese Phase hatte zumindest in mir alle Vorstellungen, die ich an einen guten Horror-Film stelle erfüllen können.
Zugegebener Maßen fand ich das Ende zu kitschig, was ich in einem Horror-Film nun wirklich nicht brauch und fast schon Blockbusterzüge annimmt, jedoch habe ich alles auch schon schlimmer erlebt. Es ist eben auch schwer für dieses Genre, am Ende wirklich zu überraschen.
Am Ende ist der Film vor allem dadurch gelungen, weil schauspielerisch - abgesehen vom Klischeepunk, der ein wenig von "Verblendung" abgekupfert schien, sehr gut agiert wurde. Kurzum ein vor allem von der Atmosphäre lebender, allemal sehenswerter Streifen für die dunkleren Stunden des Tages.
Was ich an "Awakening" besonders mag, ist wie der Film die Atmosphäre der damaligen Zeit einfängt, die Zeit des Englands der Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges. Man spürt noch deutlich das Trauma des Krieges in der Luft liegen. Doch im Endeffekt geht es hierum nur am Rande, primär steht eine Schule/ein Internat, in welchem die Kinder Angst vor einer immer wieder auftauchenden Gestalt haben im Mittelpunkt und auch wenn ich nichts vorweg nehmen möchte, so fand ich es angenehm das es hierbei mal nicht um Hexen, Dämonen oder schlichtweg Monster geht.
Rebecca Hall spielt dabei die Schriftstellerin Florence Cathcart, welche sich damit beschäftigt Scharlatane, welche übersinnliches vortäuschen, zu entlarven. Ich muss glaube ich nicht erwähnen, dass das in diesem Fall nicht so einfach wird ;)
Die Geschichte zum Film stellt jetzt selbstverständlich nicht das Genre auf den Kopf, sondern reiht sich eben ein in die Riege der Grusel-Streifen, die atmosphärisch und schauspielerisch auf gutem Niveau agieren, allerdings auch nur wenig Überraschungen bieten. Und auch wenn der Film das schafft, woran so viele dieses Genres schon scheitern, nämlich ein Unbehagen im Betrachter zu erzeugen, so muss man ganz klar aber auch damit Leben, dass hier nicht das große Schocker-Feuerwerk auf einen wartet.
Dennoch ist er absolut sehenswert, bietet schön gezeichnete Bilder und kann als angenehmer Stellvertreter dieses oft enttäuschenden Genres betrachtet werden.
Na ich weiß nicht. Mal wieder ein "hoch Lebe Amerika-Schützt unseren Präsidenten Film", bei dem die Physik ad acta gelegt wird und ein...ich rate mal, ganz unkonventioneller Typ zum Helden wird. Nun ja, irgendwie spricht mich das nicht an, zumal Aaron Eckhart für mich immer ein überzeugender Grund ist, um einen Film zu meiden.
„Casino“ – das sind knapp drei Stunden Mafia-Epos aus der filmischen Feder des Meisters Martin Scorsese. Dieser nimmt allerdings als Grundlage die journalistischen Ausarbeitungen Nicholas Pileggi`s, und man kann bei dessen Aufzeichnungen zu großen Teilen davon ausgehen, dass auch wirklich etwas Wahres dahinter steckt. Sicherlich wird die Wahrheit wie immer abgewandelt und durch den Wolf gedreht, doch die Charaktere von Sam (Joe Pesci) und Frank (Robert DeNiro) basieren nachweislich auf realen Vorbildern.
Kurz gesagt geht es um den Aufstieg und Fall dieser Beiden Männer in einem mittels Gewalt kontrollierten, korrupten mafiösen System. Die Story spielt dabei im noch jungen Las Vegas, zu einer Zeit, als Casinos und Hotels nur so aus dem Boden gestampft wurden und als man mit ihnen innerhalb kürzester Zeit extrem viel Kohle machen konnte. Und wer damals (wie heute) reich war, der hatte auch Einfluss.
Dabei konnten diese beiden Charaktere, die so eng miteinander verwachsen sind im Grunde nicht unterschiedlicher sein. Der eine war ein begnadeter Geschäftsmann, der es versteht seine einflussreichen Kontakte optimal für seine eigenen Interessen zu nutzen, der andere verschaffte sich durch Angst und skrupellose Gewalt den Respekt, den es benötigt, dass sich dir keiner in den Weg stellt.
Als drittes bietet Sharon Stone die Darbietung einer ich bezogenen, drogensüchtigen, hysterischen Schönheit. Leider übertreibt sie meiner Meinung nach in ihrer Darstellung dermaßen, dass ich den Charakter einfach nicht authentisch, sondern sogar total nervtötend fand – wie man dafür eine Oscarnominierung abgreifen kann ist mir ein Rätzel, aber gut, dass ist nur meine persönliche Meinung.
Scorsese steigt in seinem Werk eigentlich mit dem Ende ein, der Film beginnt quasi mit einem Knall ;), welcher auch noch durch Johann Sebastian Bach musikalisch unterlegt ist. Im Anschluss springt man dann zurück und man bekommt die Vorgeschichte des ganzen zu sehen, während uns aus dem Off eine Erzählstimme begleitet.
Und die Entwicklungen im Film sind so spektakulär in Szene gesetzt, dass es einfach nur ein Gedicht ist die Bilder, Fahrten, Schauspieler und Dialoge auf sich wirken zu lassen. Kein Fan des Mafia Films wird sich dieser Atmosphäre entziehen können. Es ist einfach ein Genuss, wie DeNiro im Film agiert und wie sein Charakter die Fäden zieht um auf der Karriereleiter bis nach ganz oben zu kommen. Korruption, Bestechung, Lobbyismus, Gewalt Reichtum dominieren dabei das Geschehen, wobei der Film auf unnachahmliche Weise sehr detailliert seine Charaktere zeichnet, was es für den Betrachter auch einfach nachzuvollziehen, warum der und der Charakter nun so sind wie sie sind und warum sie sich im laufe des Films auch verändern.
Zu Recht zählt „Casino“ zu einem der größten Mafia-Filme überhaupt und wird in diesem Zusammenhang oft auf einer Stufe mit „The Godfather“ - welcher natürlich noch ein mal eine Sonderstellung einnimmt – und „Goodfellas“ genannt. Zweifelsohne eine glasklare 10.
„Beginners“ ist für mich so was wie der Inbegriff des Indi-Melodrams, denn er wird über die gesamte Laufzeit dominiert durch eine originelle, aber dennoch meist bedrückende Atmosphäre. Originell weil Mike Mills in seinem Film mit einer höchst interessanten Erzählstruktur arbeitet, in dem er mal in Erinnerungen schwelgt und im nächsten Moment von der Gegenwart heimgesucht wird. Der ständige Wechsel der Zeitebenen untermalt durch eine kreative Bildsprache, die oft etwas montagenhaftes ans ich hat. Das ganze kann wohl als Sinnbild für die Wandelbarkeit des Lebens betrachtet werden und wird durch den Erzähler noch weiter unterstützt.
Doch bei allem wechselhaften im Leben, welches sich in der ständigen Veränderung der Persönlichkeit als Konsequenz neuer Impulse der Umgebung aufzeigt, geht es auch um die gefestigten, nicht mehr verformbaren Elemente eines Charakters - und genau dieses Gegenspiel inszeniert Mike Mills mit seiner verspielt-traurigen Geschichte.
Ewan McGregor spielt dabei einen 38-jährigen, alleinstehenden Melancholiker, welcher als Grafiker tätig ist und der nach mehreren gescheiterten Beziehungen den Glauben an ein seelenverwandtes miteinander fast schon aufgegeben hat, bevor er vollkommen unvorbereitet in das Gefühlsleben eines Teenangers zurückgeworfen wird, als er die schöne Anna (Mélanie Laurent) kennengelernt … Wer jetzt allerdings in Angstschweiß badet, weil man eine typische 0815 Liebesgeschichte erwartet, den kann ich an dieser Stelle gern beruhigen ;).
Parallel dazu wird die Geschichte um seinen Vater (Christopher Plummer) erzählt, einen Mann, der sein ganzes Leben lang eine ganz normale Beziehung mit seiner Frau hatte/spielte und der nach deren Tot sein wahres Ich ausleben will, indem er sich outet und der Männerliebe hingibt. Als er dann jedoch an Krebs erkrankt, versucht er in Würde sein Leben ausklingen zu lassen.
Der Film bietet eine Menge Situationen und Dialoge, die wenn man genau hinhört auch noch ein Weilchen nachwirken und ist allein dadurch sehr zu empfehlen.
Ja klar, die meisten Serien dieser Art können abgesetzt werden, weil sie einfach nur unlustig sind (im Falle von "Two and a half Men" seit Sheen weg ist). Auf "Family Guy" trifft das meiner Meinung nach nicht zu, aber hey ... muss man da jetzt pseudomäßig immer eine 7`er Liste draus machen? Ich meine, schreibt doch richtige Artikel die nicht davon beeinflusst werden auf sieben Beispiele zu kommen. Hier fehlen zum Beispiel einige, die wohl an der Siebenerhürde scheiterten.
Nicht mein Film bzw. Genre, dein Kommentar liegt mir dafür um so mehr jacker :D
"Mr Nobody" spielt mit dem Prinzip der Chaostheorie, also damit, dass jede Entscheidung weitreichende Auswirkungen auf unsere eigene Zukunft und die Zukunft anderer hat, da sich ab eines jeden Moments eine neue Kausalkette bildet und wenn wir auch nur eine Kleinigkeit anders machen würden, kann sich dadurch schon alles verändern - man weiß halt nie was passiert wäre,wenn ...
Der Film an sich geht recht kreativ mit der Geschichte um, teilweise kann er etwas wirr wirken, weil er einfach sehr viele Sprünge macht und förmlich mit der Zeit spielt. Mal erlebt man den Film aus der Perspektive eines alten Greises und im nächsten Moment ist man schon ein kleiner Junge oder ein Jugendlicher. Dies kann dazu führen, dass man bei der Erstsichtung ein wenig von der Komplexität überfahren wird, zumal der Stil des Films visuell äußerst außergewöhnlich und abwechslungsreich umgesetzt ist.
Mir ist dabei selbst eigentlich nicht hundert prozentig klar ob [...]
- ACHTUNG SPOILER -
[...] letzten Endes ein alter Mann sein Leben Revue passieren lässt und auch die Alternativen durchdenkt, oder ob es der kleine
neunjährige Junge ist, der eine weitreichende Entscheidung zu treffen hat und der diese in seinen Gedanken durchlebt.
- SPOILERENDE -
Weis da jemand genaueres?
Regisseur Jaco Van Dormael schafft viele, oft sehr surreal wirkende Welten und berührt mit seinem Film auch philosophische Themen. Dabei macht den Film nicht die außergewöhnliche Handlung, die zwangsmäßig teilweise etwas wirr wirkt so stark,
sondern die einzigartige, komplett unkonventionelle Umsetzung, welche durch einen genialen Soundtrack, die überragende Kameraarbeit Christophe Beaucarn`s
und dazu höchst kreative Effekte untermalt wird.
Ich finde man spürt auch die Inspiration anderer Filme wie "2001", "Matrix" oder "Die fabelhafte Welt der Amélie".
"Mr. Nobody" ist so einzigartig, kreativ und liebevoll umgesetzt, dass er für mich schnell zu einem meiner Lieblingsfilme wurde. Allein deswegen, weil es kein Film ist den man schaut ausmacht und der einfach runtergespult wurde, sondern weil es einer ist, der noch lange thematisch nachwirkt und handwerklich sehr inspiriert.
...Ach so, ich spreche übrigens nur vom Director`s Cut, in welcher Hinsicht sich dieser von der Kinofassung unterscheidet, kann ich bisher noch nicht vergleichen. Ich schaue mir lieber den Film so an, wie ihn der Regisseur haben wollte und nicht die beschnippelte Fassung ;)
Chapeau Doc! Ein Kommentar zum einrahmen :)
Schon der Einstieg in den Film versetzt den Betrachter sehr nah in das Umfeld unserer Protagonisten. Wir sitzen quasi mit am Tisch, wenn ein etwas abwesender Arzt gebetsmühlenartig und trocken die Diagnose verkündet. Für ihn scheint dies nichts anderes zu sein, als die Bestellung beim Becker - eine völlig normale und beinahe alltägliche Situation. Ganz anders verhält es sich dann bei unseren Protagonisten, diese erfahren gerade das sich von nun an alles, aber auch alles in ihrem Leben ändern wird. Man merkt förmlich die Unsicherheit in ihren Augen und auch ein klein wenig die aufsteigende Wut, wie dieser Arzt respektlos mitten in einem solchen Gespräch ein vollkommen belangloses Telefonat führen kann.
In der Folge erreicht die Tatsache der Krankheit immer mehr den Alltag der Familie, bis sie vollkommen das Familienleben dominiert. Genau das macht Regisseur Andreas Dresen auch wirklich gut. Er lässt die Charaktere eine absolut natürliche Entwicklung durchleben, durch dieses natürliche und nachvollziehbare Verhalten, welches geprägt ist durch Verlust- und Zukunftsängste, fühlt sich der Film beinahe schon dokumentarisch an und man kann die Art und Weise wie im Film agiert wird einfach nachvollziehen. Ich denke für diejenigen unter den Zuschauern, die selbst schon solche eine Situation durchleben mussten, ist es schwer bei diesem Film die eigenen Erfahrungen und die damit verbundenen Gefühle zu unterdrücken.
Gerade Milan Peschel weiß in dieser schweren Rolle zu überzeugen und beweißt mal wieder, dass er sich in die verschiedensten Rollen hineinspielen kann - egal wie aufwendig oder spartanisch sie produziert sind. Er durchleidend alle Phasen dieser schweren und kurzen Krankheit und bleibt dabei absolut menschlich.
Der Film ist sicherlich keine einfach Kost. Man sollte vorher wissen, dass man sich hier auf ein bedrückendes Drama einlässt, über das man sich noch einige Zeit Gedanken machen wird. Doch genau das will der Film auch erreichen. Der Zuschauer soll betroffen sein und sich mit dem Thema auseinandersetzen, so ist auch klar das im Mittelpunkt des Films das Thema steht und dieses Thema durch die Protagonisten eben verbildlicht wird. Der Stil ist wohl deswegen recht steril. Es gibt eigentlich keine weiteren äußeren Einflüsse, die die Thematik verfälschen oder ablenken. Diese Tatsache hat natürlich Potential, dass der Film für den ein oder anderen zu trocken wirkt, doch ich denke wer sich mit diesem Stil anfreunden kann, für den ist dieser Film ein dankbares Werk.
Auf alle Fälle lässt er einen nicht gleichgültig zurück und sorgt für einen dicken Klos im Hals.
Wie immer gebe ich dir in einigen Punkten Recht und in einigen Punkten eben nicht. >Ja<, das Schaudern auf die Leinwand zu bringen ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben. Jedoch ist dieses Genre so speziell, dass selbst dürftige pseudo Horror Streifen, wie in meinen Augen zum Beispiel "Insidious", beachtlichen Erfolg haben. Der Anspruch ist einfach recht gering - Hauptsache ein Horror-Film. Denn wenn ICH einen Horror Film sehe, dann will ich mich verdammt noch mal gruseln und da trennt sich dann schon extrem die Spreu vom Weizen.
Die von dir benannten "Innkeepers" und "the House of the Devil" nehmen eher eine Ausnahmestellung ein, weil sie sehr traditionell umgesetzt sind und sagenhaft gut in Sachen Handwerk punkten, gruseln musste ich mich dort allerdings null...
Man stelle sich vor, man wäre der einzig existierende Mensch auf dem Mond. Das mag eine Zeit lang ganz gut funktionieren, doch auf Dauer ist der Mensch einfach nicht für ein Dasein in vollkommener Isolation geschaffen. Doch genau in dieser Situation befindet sich unser Protagonist. Dieser überwacht den technisch reibungslosen Ablauf einer Abbauvorgang auf dem Mond.
Sam Rockwell wird von allen Seiten für diese außergewöhnliche Schauspielleistung gelobt, und das völlig zu Recht!
Während sein Charakter Anfangs noch souverän seiner Arbeit nachgeht, kommt es im weiteren Verlauf zu Geschehnissen, die Tief in seine Psyche eingreifen. Und während man in anderen Filmen auch mal normal „mitspielen“ kann und sich an der ein oder anderen Stelle auch zurücknehmen kann/muss, steht Rockwell in diesem Film permanent im Mittelpunkt und muss permanent auf hohem Niveau überzeugen.
Sicherlich ist das Raumstation-Thema und auch die Isolation im All, sowie das Spiel mit der Ungewissheit nicht gänzlich neu, doch Regisseur Duncan Jones lässt sich zum Glück nicht dazu verleiten, die große Effekte-Kiste raus zu holen und seine Bilder dadurch zu überladen. Statt dessen stehen die Schauspieler, oder nein – DER Schauspieler und die Atmosphäre im Mittelpunkt.
Der einzige Begleiter auf der Station ist ein Roboter namens „Gerty“, der mich vom Stil her schon sehr an „HAL 9000“ aus „2001“ erinnert und wohl auch an diesen angelehnt ist. Schließlich stehen bei „Moon“ genauso wie „2001“ philosophische Themen und die Menschliche Psyche im Mittelpunkt. Die Geschichte zum Film erscheint also nur auf dem ersten Blick einfach gestrickt, je mehr man sich mit dem Film auseinander setzt, desto klarer wird wie anspruchsvoll sie doch letzten Endes ist.
Definitiv ist es ein Film, der diejenigen enttäuschen dürfte, die einen typischen Genrevertreter erwarten. Es ist auch nicht so, dass der Film von Anfang bis Ende die Spannungskurve unter der Dachkante hält, es ist eher ein Film der sich auch seine Pausen gönnt, also Phasen die für den ein oder anderen als langweilig empfunden werden dürften. Für mich ist das allerdings nur konsequent, schließlich soll hier die Ödnis des Alleinseins dargestellt werden und der Zuschauer soll die Eintönigkeit und Langeweile ein Stück weit nachvollziehen können, derer ein Mensch in solch einer Situation permanent ausgesetzt ist.
Wohl einer der besten Filme dieses Genres. Das er dabei gerade mal 5 Millionen Dollar gekostet hat ist schon sehr beeindruckend, da kann sich so manch einer mal eine Scheibe von abschneiden (Gelle Herr Cameron ;) )
Sehen wir mal davon ab das dieser Typ im Privatleben so gar nicht geht, also überhaupt nicht - seine Karriere ist für mich ein Phänomen. Den größten Teil seiner Filme kann man vergessen, schauspielerisch spielt er eingleisig und dennoch ist er für eine breite Masse ein super Schauspieler. Ich sehe das jedenfalls anders. Eine Hand voll gute Filme hat er, bei rund 60 Filmen eine Mörder-Quote...Chapeau
Regisseur Anton Corbijn ist für mich so etwas wie eine lebende Legende und ein Multitalent. Allein dadurch, dass er rein visuell und marketingtechnisch eine der größten Bands bekannt gemacht hat und seit dem begleitet. Seit ca 1986 arbeitet er eng mit Depeche Mode zusammen und ist seit dem meist verantwortlich für Bühnbilder, CD-Cover und eben den visuellen Auftritt. Außerdem hat er zahlreiche sehr bekannte und einzigartige Musikvideos gedreht - nicht nur für Depeche Mode - und ist ein begnadeter Photograph.
Wohl aus diesem Grunde ist "Control" von der Bildsprache so starkt. Die meisten Einstellungen sind durch diese photographischen Einflüsse geprägt und bildkompositorisch absolut stimmig.
Gern arbeitet er im Schwarz/Weiß Stil, von dem er auch in diesem Film nicht die Finger lassen kann. Die Bilder die er dabei kreiert sind Kontrastreich und spannungsvoll.
Wohl nicht ganz unbewusst verzichtet er dabei auf großes Tam Tam und auch auf große Stars. Doch nicht alle guten Schauspieler müssen Kassenschlager sein, dass beweist Sam Riley ein mal mehr in der Rolle des Ian Curtis. Er zeigt sich wandlungsfähig und bringt meiner Ansicht nach die anspruchsvolle Rolle sehr gelungen rüber, schließlich gilt es einen Mann mit einem bewegten Leben mit allem was dazu gehört und obendrein mit Epilepsie glaubhaft darzustellen.
Corbijns Biopic übt dabei durch die fast ausschließlich im Schwarz/Weiß Stil gehaltenen Bilder etwas außergewöhnliches aus, da dies heutzutage eben gegen jede Sehgewohnheit geht. Curtis lebte in den siebziger Jahren in Macclesfield und Corbijn legte bei der Umsetzung Wert auf eine ungeschönte Darstellung der damaligen Atmosphäre des Lebens auf der Straße und in den Clubs.
Leider bietet der Film neben den guten Bilder und dem guten Hauptdarsteller aber auch einige Schwächen, über die ich bei meiner Wertung, Corbijn zu liebe, gern hinwegsehe. Ich hätte mir gewünscht das die Dialoge genauso viel Tiefe wie die Bilder gehabt hätten, was leider nur selten der Fall war.
++enthält Spoiler++
An sich fängt der Film ganz cool an. Die Atmosphäre die er zeichnet ist wie das zündeln auf dem Pulverfass. Nur in der Folge versickert die Spannung leider etwas und dann scheint es Regisseur Andrew Dominik an der ein oder anderen Stelle etwas zu übertreiben.
Zwei Szenen sind mir besonders übel aufgestoßen, die eine ist die Schlägerszene vor dem Auto, in dem das Licht wie durch Zauberhand immer schön mitwandert. Obwohl die Personen eine Szene spielen sieht man selbst als leihe wie der Scheinwerfer immer schön umgestellt wurde, so das das Licht immer in das Gesicht fällt, das führt dann dazu, dass die Lichtquelle mal von vorn, mal von links, mal von rechts zu kommen scheint. Außerdem sieht man an einer Stelle vollkommen offensichtlich den Scheinwerfer im Lack und in der Scheibe - das lässt ich alles vermeiden und wirkt reichlich unreal.
Die zweite Szene ist eigentlich eine ganz nette, nämlich die in der von einem Auto in das andere geschossen wird. Anfangs ist es noch recht schick wie in Slow Motion die Kanülen die Knarre verlassen und wie das Geschoss durch die Scheibe jagt, dann übertreibt es Andrew Dominik aber wieder indem er genau das gleiche immer und immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Das nimmt der Szene leider das besondere und wirkt auf mich zu krass konstruiert - rein nach dem Motto "Seht her, die Szene ist sehr besonders und abgefahren". Dazu ist die Animation des Durchschießens der Scheibe völlig blödsinnig umgesetzt, weil das rein physikalisch nicht so funktioniert. Man sieht dort kleine kreisrunde Druckwellen, wo ich mich frage wie das gehen soll, aber na gut, vielleicht übertreibe ich es da auch mit meiner Detailversessenheit ;).
Man kann sich den Film auf jeden Fall mal ansehen, schauspielerisch gibt es nichts zu beanstanden und die ein oder andere gute Szene kann man auf jeden Fall auch finden, jedoch habe ich insgesamt einfach mehr erwartet - Schade.
"Excision" ist rein genremäßig schlecht einzuordnen, er ist nicht wirklich Horror, schon gar nicht Komödie und auch nicht wirklich ein Drama, vielmehr einfach ein Teeny-Film (auch wenn es dieses Genre ja im Grunde nicht gibt ;) ). Für mich liegt dort auch das größte Problem des Films, da er dadurch reichlich unentschlossen und irgendwie auch nicht konsequent genug wirkt. Auf der anderen Seite kann ich es natürlich nur gut heißen, wenn ein Film mal unkonventionelle Wege geht und eines ist "Excision" definitiv - speziell. Außerdem darf man nicht vergessen das es sich hierbei um das Debüt des Regisseurs Richard Bates Jr. handelt, was ich recht beachtlich finde.
Sicherlich geht es thematisch um die Pubertät und die allseits beliebten angespannten Eltern-Jugendlicher Verhältnisse, doch der Film verfolgt einen sehr interessanten Ansatz. Nämlich den des geisteskranken Verstandes. So ist es so das unsere Protagonistin durch kranke Phantasien voller Blut, nackter Körper, Sex und Verstümmelungen heimgesucht wird.
Was wirklich in ihr vor geht kann sich wohl niemand vorstellen. In der Highschool wird sie durch ihre etwas burschenhafte Figur und ihr weniger hübsches Aussehen verspottet, zu Hause steht ihre Schwester im Mittelpunkt und es ist recht offensichtlich das sie nicht verstanden wird. So kommt es das man an der einen Stelle als Betrachte mit Unverständnis reagiert und an der anderen Stelle hat man fast schon Mitleid. Sie selbst möchte Chirurgin werden und geht vor ihrem geistigen Auge schon chirurgische Eingriffe an den Kollimationen durch.
Richard Bates Jr. schildert aber nicht nur die Probleme des Tenny-Daseins, sondern versucht auch darzulegen, wie schwer es für Eltern ist, immer tolerant dem eigenen Kind gegenüber zu sein, auch wenn sich dieses vollkommen irrational verhält. Die häusliche Idylle bröckelt dabei im Film mehr und mehr.
Bates übertreibt an der ein oder anderen Stelle etwas, dennoch kann man von einem gelungenen Kinodebüt sprechen. Die Geschichte ist interessant und die Hauptfigur ist ein mal ganz anders als gewohnt, nicht zuletzt hatte mich auch das Finale überzeugt.
Sieht man also von ein paar Fehlern ab, ist der Film durchaus zu empfehlen - wenn auch nur für Freunde des etwas spezielleren Films.
Nicolas Winding Refn ist mittlerweile einer meiner absoluten Lieblinge. Ich freu mich drauf!
Als erstes empfinde ich "House at the End of the Street" vom Horror-Genre so weit entfernt, wie mein Fahrrad von einem Formel 1 Wagen. Wieso der unter Horror läuft ist mir ein Rätzel, vermutlich genügt es heutzutage Nachtaufnahmen im Wald zu zeigen um diesem Genre anzugehören.
Also gut - kein Horror, nur Thriller. Als solches macht der Film dann auch das, was man von einem Teeny-Thriller erwartet. Er bietet häusliche Teeny-Probleme, wiederspiegelt das typische amerikanische Highschool-Hierarchie-Gedöns und hält ganz genrelike hier und da die Spannung oben, jedoch ohne dabei durch die Decke zu gehen.
Wirklich neues bietet der Film leider nicht, da kann Jennifer Lawrence noch so süß dreinschauen ;). Sicherlich habe ich auch schon eine Menge schlechteres gesehen, weswegen eine 5.0 allemal berechtigt ist, doch unterm Strich hat man dann auch alles im Film verarbeitete woanders auch schon mal besser gesehen. Eine wirkliche Empfehlung kann ich nicht aussprechen...
John Curran entspricht mit seinem ruhigen filmischem Stil genau den Erwartungen des gleichnamigen Buches „Der bunte Schleier“. Der Film ist geprägt von einem guten Set, welches den geistigen Zeitprung für den Betrachter einfacher macht, passender Musik und beeindruckenden Bildern.
Inhaltlich geht es um die Ehe zweier vollkommen verschiedenen Persönlichkeiten, die auch aus unterschiedlichen Gründen zu heiraten scheinen. Der eine aus Liebe, die andere wohl aus eigenen Vorteilen. Beide erwarten, dass der jeweils andere sich in die eigene Gedankenwelt einfühlen kann und beide schaffen diesen Sprung selbst nicht. So kommt es das Kitty zunehmend mit Walters nüchternen Art nicht zurecht kommt. Walter bringt Kitty dazu mit ihm in ein abgelegenes Dorf zu ziehen, in dem die Cholera wütet. Er sieht es als Lebensaufgabe dort mit seinem Wissen als Bakteriologe zu helfen. Das damit große Gefahren verbunden werden ist klar. Interessant ist wie Kittys Charakter sich in dieser Lebenslage mehr und mehr verändert.
Und auch wenn der Film nicht vertuschen kann, dass es sich um eine Hollywood präparierte Buchverfilmung handelt, ist er durch die interessante Grundstory und durch den Wandel der Charaktere sehr gut anzusehen.
Um Gottes Willen - *kein Interesse* ... Melissa McCarthy ist sooo nervig, das kann ich mir nicht antun.
Sorry, aber mich nervt die total und zwar in jeder Rolle. Ihre Serie "Mike & Molly" hat den Nervfaktor bei mir nicht gerade nach unten geschraubt...
"The Master" - was habe ich mich auf diesen Film gefreut!
Paul Thomas Anderson als Regisseur, Philip Seymour Hoffman und Joaquín Phoenix in den Hauptrollen, das musste doch etwas großartiges werden.
Am Ende hat mich der Film aber ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Das Handwerk war gut, Mihai Malaimare Jr. machte einen soliden Job hinter der Kamera und setzte Andersons Vorstellungen, so denke ich, passgenau um. Auch das Set war prächtig und schauspielerisch gibt es schon gar nichts zu meckern, denn was Hoffman und Phoenix hier leisten ist nichts anderes als beeindruckend. Phoenix spielt seinen abgelebten, nuschelnden, leichtgläubigen, dauertrinkenden, auf dem Pulverfass lebenden Charakter, der sich selbst im Krieg verloren hat und dann in eine Welt zurückkommt, die den Krieg nur aus der Zeitung kennt unnachahmlich. Genauso wie der große Gegenpart Hoffman, dessen Charakter ruhig, verständnisvoll und weise wirkt und der dazu das Talent besitzt die Leute zu manipulieren, sowie einen gut gefüllten Geldbeutel besitzt. Die Beziehung der beiden so unterschiedlichen Protagonisten, dessen Wege sich so zufällig kreuzten um von dem Moment an so eng mit einander verbunden zu sein, ist auch die prägende Komponente des Films.
Dennoch habe ich vom Film insgesamt mehr erwartet. Am Ende krankt er (für mich) wohl vor allem daran, dass die Figuren kaum eine Wandlung vollziehen, statt dessen plätschert der Film zunehmend zäh über die Leinwand. Dabei bin ich gar nicht der Typ der viel Tam Tam in einer Geschichte benötig um sie interessant zu finden, doch ich kann es nicht ändern, hintenraus ging mir oder dem Film (vermutlich beides) einfach die Luft aus. Schade, denn bei all den Qualitäten die der Film zweifelsohne besitzt war meiner Meinung nach um einiges mehr drin. Über zu hohe Erwartungen möchte ich gar nicht erst reden, so etwas empfinde ich als Quatsch.
"Jannis Niewöhner zeigt seine liebsten Filme" - Und wieso steht der Typ nicht bei sich zu Hause und greift mal in das eigene Regal? In der Videothek finde ich das ganze ein wenig sinnlos und überflüssig, da diese ihre Regale nach bestimmten Kriterien bestückt und somit andere unter den Tisch fallen.
Quintessenz: Er mag also allerlei Filme, so so, sehr interessant.
Frank Langella ist Frank, ein alternder zunehmend dementer ehemals professioneller Langfinger.
Leider ergreift die Krankheit immer mehr Besitz von ihm und dementsprechend ungepflegt ist auch sein Haus. Sein Sohn macht sich ernsthafte Sorgen und kauft ihm aus diesem Grund einen Pflege-Roboter, dieser soll von nun an den Alltag des Greises bestimmen und auch den Geist neu beleben.
Frank ist von der Idee wenig begeistert und verabscheut das Computergesteuerte etwas, zumindest zu Anfang. Denn zunehmen stellt Frank fest, dass dieser neben putzen, kochen und reden auch noch andere Qualitäten hat, die er sich zu eigen machen will.
Aber auch davon abgesehen spürt man wie Frank immer mehr eine Beziehung zum Roboter aufbaut, nach einiger Zeit bezeichnet er ihn sogar als seinen Freund.
Die Geschichte des alternden Langfingers ist recht witzig umgesetzt, jedoch kann ich mir diesen Film nicht ohne Frank Langella vorstellen. Das ist wirklich einer dieser Filme die vom Hauptdarsteller getragen werden und Frank Langella, der mich persönlich vor allem in „Frost/Nixon“ schwer mit seinem Können beeindruckt hat, versteht es unnachahmlich einen Menschen zu verkörpern der Stück weise vergisst. Es gibt Szenen, da wirkt Frank verwirrt, er blickt in das Leere und scheint das Gefühl für Raum und Zeit verloren zu haben. Gerade in diesen Momenten, in denen die Demenz sichtbar wird gefällt mir wie Langella seinen Charakter interpretiert.