DonChris - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+22 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+20 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+18 Kommentare
-
MurderbotMurderbot ist eine Science Fiction-Serie aus dem Jahr 2025 mit Alexander Skarsgård und David Dastmalchian.+17 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps93 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von DonChris
SPOTLIGHT startete ja bei den diesjährigen Oscars gut durch. Trotz starker Besetzung hatte ich von dem Film vorher auch nichts weiter gewusst und ich vermied es, mich vor der Sichtung zu groß zu informieren.
Der Film bietet ein Klasse setting, man wird sofort in die handelnde Zeit versetzt, was nicht zuletzt auch am guten Grading (Farbwelt) lag. Ein gewisser Retro-Touch kommt da herrlich rüber. Dazu ist der Film schauspielerisch absolute Weltklasse, was man vor allem der Zusammenstallung des Casts zu verdanken hat - Mark Ruffalo, Michael Keaton, Rachel McAdams, Liev Schreiber, John Slattery, Stanley Tucci und noch ein paar andere weniger bekannte Gesichter, die einem dennoch bereits aus anderen Produktionen bekannt sein dürften.
Regisseur Tom McCarthy baut seinen Film inhaltlich sehr spannend auf, auch wenn er natürlich nichts neu erfindet und sich an der typischen Erzählstruktur des Thriller-Genres orientiert. Inhaltlich geht es ja um die widerlichen sexuellen Übergriffe katholischer Priester, gegenüber den Kindern ihrer Gemeinden. Es ist eklig zu wissen, dass dieses Thema leider keine Fiktion ist und vor allem ist es unwürdig, wie die Justiz mit dem Thema umging und teils noch umgeht. Die Kirche hat sich natürlich über Jahrhunderte herrlich mit der Politik und Justiz vernetzt und somit eine Parallelgesellschaft geschaffen. So wusste man selbstverständlich von den Vorkommnissen, hat die Beschuldigten aber eher geschützt und die systematischen sexuellen Übergriffe kleingeredet, mit den Familien irgendwelche Vergleiche geschlossen, Beweise vertuscht und zu einer normalen Verhandlung, so wie sie uns blühen würde, was auch goldrichtig ist, kam es eben nicht.
Man kann sehr schön spüren, wie sich das Thema und dessen Tragweite mehr und mehr breit macht und mehr und mehr Einfluss auf die Handlung des Films und dessen Protagonisten nimmt. Die Phase des Recherchierens und des Deutens an Information macht einen Großteil des Films aus und ist bockstark umgesetzt. Dabei agiert der Film recht entschleunigt, was mir sehr gut gefallen hat. Zudem macht Masanobu Takayanagi an der Kamera, der übrigens auch schon seine Finger bei WARRIOR, AUGE UM AUGE oder SILVER LIGHTNING im Spiel hatte, einen ausgezeichnet en Job. Er hat ein gutes Gespür für harmonische Bilder, immer wieder lässt er auch mal, mehr oder weniger unauffällig, interessante Perspektiven mit einfließen oder arbeitet nach dem guten alten Vorsatz "Vordergrund macht Bild gesund" :)
Der Film bietet also wirklich sehr viel und ich kann verstehen, dass er bei den diesjährigen Oscars so gut abschnitt. Zwei Dinge haben mich dann aber doch gestört. Als erstes: Man hat recht wenig Nebenhandlungen aufgemacht und beispielsweise mal einen Fall wirklich konkret durchleuchtet. Als zweites: Das Ende bricht ein wenig mit der schönen Dramaturgielinie. Ich saß jedenfalls da und dachte "hmm, das ist jetzt also das Ende". Die finale Hinführung ist irgendwie nicht so gut gelöst. Zumal man vor dem Abspann dem Zuschauer noch in herrlich aufbereiteter Textform den ein oder anderen Fakt erklärt. Das erwarte ich eher von einer Doku, als von einem echten Thriller. Aber ich will nicht zu viel meckern, der Film ist wirklich stark und ich mecker hier auf hohem Niveau ;).
Würdiger und schöner Abgesang. Ich kann den Text bei dem Thema aber einfach nicht liken. 2016 macht dort weiter wo 2015 aufgehört haben und nimmt mir leider mehr und mehr meiner Ikonen :/
Das erste Mal hatte ich von "ROOM" durch die diesjährigen Oscars erfahren, wie aus dem Nichts kam der Film für mich gebündelt mit einer Menge Lobgesang daher. Und nun ja, rein philosophisch kann ich das auch nachvollziehen, denn der Inhalt hat es auch in sich.
Ohne groß zu spoilern, kommt man bei dem Film schnell an die Grenzen seiner Vorstellungskraft. Wie muss es sein über Jahre in einem 9qm großen Raum gefangen zu sein? Wie muss es erst sein dort aufzuwachsen? Und wie fühlt es sich an, wenn diese kleine Welt - so abartig es auch ist, so ist sie ja Realität der handelnden Figuren geworden - plötzlich aufreißt und man umgeben ist von einer völlig ungewohnten und neuen Freiheit? Wie muss es sein, wenn man sich erst einleben muss in der wirklichen Welt? Was das angeht spielt der Film ganz gekonnt mit dem Zuschauer. Gerade zu Anfang ist man sich noch überhaupt nicht sicher, was der Film nun eigentlich mit einem vor hat. Auch schauspielerisch gibt es nichts zu meckern und trotzdem bin ich nicht auf der Seite derjenigen, die den Film uneingeschränkt hochjubeln.
Zu einfach war mir hier die Kameraarbeit, welche durch eine tröge Unkreativität besticht. Klar, man könnte das als Stilmittel und Brücke zum Inhalt sehen, doch daran glaube ich nicht. Handwerklich macht der Film leider nichts besonderes. Das Lichtsetting blieb blass, es gibt keine oder kaum besondere Einfälle im Umgang mit Kamera & Schnitt, und auch die Farben waren trist. Letzteres fand ich allerdings im Zusammenhang mit dem Inhalt schon irgendwie passend.
Es bleibt für mich am Ende ein Film mit einem überaus interessanten Thema, einem Thema das die eigene Vorstellungskraft verängstigt, doch gleichermaßen auch ein Film, der mir t r o t z dieses Themas nicht weiter im Gedächtnis bleiben wird, weil er dafür einfach zu wenig getan hat. Für mich allemal sehenswert, doch bei weitem nicht überragend.
Wir befinden uns im Schlafzimmer eines alten Mannes, er wacht auf - Schon an der Art wie er dies tut, merkt man, dass an dieser so normal wirkenden Szene etwas unstimmig ist. Der Mann steht auf und sucht seine Frau, er öffnet die Tür und befindet sich in einem Altersheim. Er hat Dimens, jedes Mal wenn er einschläft, vergisst er nahezu alles was war.
Schnell erfahren wir als Zuschauer, dass seine Frau verstorben ist. Er vergisst das jedes Mal, doch ein Freund erinnert ihn immer wieder daran. Er kennt diesen Freund aus Auschwitz - sie sind die letzten Überlebenden. Sein Freund erinnert ihn auch an ein Verprechen, dass er seiner Frau gegeben hat. Er hat etwas zu erledigen, etwas wichtiges. Aus diesem Grund flieht er aus dem Heim und macht sich auf sein Versprechen einzulösen. Damit er dabei trotz seiner Dimens weiß was er machen will, hat sein Freund ihm einen langen Brief geschrieben, in dem steht was er machen soll und warum.
Lange Zeit bleibt dem Zuschauer der genaue Inhalt dieses Briefes verborgen, ich möchte hier auch nicht spoilern, ihr müsst den Film also ansehen, um zu erfahren worum es genau geht und worauf denn schlussendlich alles hinausläuft. Genau diese Spannung ist in meinen Augen neben der starken Schauspielleistung das große Plus des Films. Das Christopher Plummer ein großer ist, war mir schon vorher klar, doch er spielt seinen dimensen Charakter, der Tag für Tag gegen die dunklen Schattierungen seiner Erinnerung ankämpft, so überzeugend, dass es einem einfach nahe gehen m u s s.
Dabei umgibt den Film eine bleierne Schwere, die im Mix mit dieser Aura der Ungewissheit, die der Zuschauer stellvertretend für seinen Hauptcharakter annimmt, eine sehr interessante Mischung ist. Der Film geht auf einzigartige Weise mit den Folgen des Nationalsozialismus um und läuft obendrein auf ein Finale hinaus, dass einen beschäftigt und welches zumindest für mich nicht vorhersehbar war.
Der Film ist absolut kein Happy-Movie und allein schon deswegen nicht für jeden Abend gemacht, doch er ist einer der Sorte, die einen mitziehen und bei denen man sich ganz automatisch der Stimmung des Films anpasst.
Tragische Komödien sind schon immer meins gewesen. EIN MANN NAMENS OVE habe ich vollkommen unvoreingenommen geschaut. Ich hatte davor noch nie etwas von dem Film gesehen oder gehört, keinen Trailer, nix, sondern fand das Cover einfach interessant und es gab um ehrlich zu sein keine passende Alternative. Gott sei Dank nicht, denn der Film ist absolut klasse! Er mischt gekonnt Drama mit meiner Art von Humor .. und das ist eben nicht diese Art, bei der die Pointen der herrlich flachen und vorhersehbaren Gags einem schon ins Gesicht springen, sondern eher jener, der durch Situationskomik und durch Dialoge entsteht.
Und dabei traut man diesem Filmchen anfangs gar nicht so viel Humor und Tiefgang zu. Gleich am Anfang bekommt man die volle Breitseite unseres Hauptcharakters zu spüren - einem verlebten Mann, der der typische Stasi Onkel sein musste. Ihm sind Regeln wichtig und wenn es noch so kleine und unwichtige sind, Regeln sind Regeln. Obendrein herrscht er über seine Siedlung. Sein Alltag ist dabei geprägt von immer wiederkehrenden Abläufen. Er ist der Typ, der dein Nummernschild notiert, der dich wegen irgendwelcher Kinkerlitzchen anschwärzt. Als Kind hatten wir auch so einen im Haus, wir nannten ihn Meckeropa, und das trifft es auch hier ganz gut ;)
Mit zunehmender Laufzeit schaut man aber auch hinter die Fassade und lernt einen konträr toleranten und netten Mann kennen. Man lernt auch mit seinen eigenen Vorurteilen aufzuräumen, denn bei aller Ordnungsliebe und Verschrobenheit, hat der Mann ein Schicksal hinter sich, das ihn eben so werden ließ und am Ende des Tages heißt es auch hier wieder - harte Schale, weicher Kern. Doch da will ich nicht spoilern. Jedenfalls umgibt diesen Charakter eine Schwere, die das komplette Gegenteil zum doch recht ausgewogenen Humoranteil darstellt...ein bisschen so wie bei ABAOUT SCHMIDT, auch wenn man die beiden Filme nicht wirklich vergleichen kann.
Mir gefiel vor allem die originelle Bildsprache der schwedischen Tragikkomödie - und die teils wirklich sehr witzigen Dialoge. Rolf Lassgård verkörpert seinen verschrobenen Charakter aber auch wirklich auf herrliche Art und Weise. Und mir gefiel eben, dass der Film viel mehr erzählt, als es anfangs den Anschein macht. Vor allem erzählt er viel, ohne es auszusprechen, was eine hohe Kunst ist. Um den Film dabei nicht zu schwer wirken zu lassen, baute man eine Fülle an witzigen Nebenstorys ein, die meinst in Form von Rückblenden eingebaut wurden. So gab es dort zum Beispiel die Geschichte um Ove, also unseren Hauptprotagonisten, und seinen ehemals besten Freund, der einen ebenso verschroben und ordnungswidrigen Charakter aufweist. Die beiden scheinen wie aus einem Ei gepellt, doch dann kam es zum Bruch. Warum? Das seht ihr Euch mal besser selbst an, es lohnt sich :) ... Für alle die ihn bereits gesehen haben sage ich nur Saab, Volvo, BMW :D
Kurzum, meine Empfehlung hat er. Wirklich überraschend gut.
Bei LOST, vor Wut über das bekackte Ende :).
Nein im Ernst, geweint habe ich nie bei einer Serie, aber es war verdammt bedrückend, als bei Boardwalk Empire +++ ACHTUNG SPOILER +++ Richard Harrow (Jack Huston) starb.
https://www.youtube.com/watch?v=d5GZJQYYVAE
Ein wenig länger her, aber einfach einer der traurigsten Serienmomente, war als Dr. Cox auf Ben`s Beerdigung weinte
https://www.youtube.com/watch?v=9P8kwOU7VJY
Ich bin ganz mutig und tippe auf Walter White ;)
Wahnsinn. Was für eine Serie! Für diese genial düstere, raue und verworrene Atmosphäre viel zu unbekannt. Natürlich ist diese Serie keine, die zu den groß produzierten gehört, aber dennoch aus meiner Sicht eine, die den Großen in nichts nachsteht. Das Drehbuch ist super, der Soundtrack elektronisch und experementell, aber genial passend, die Charaktere sind allesamt interessant, andersartig und dazu noch hervoragend verkörpert - UTOPIA ist wirklich eine faustdicke Überraschung.
Die Serie überzeugt nahezu auf allen Ebenen. Die Kameraarbeit ist außergewöhnlich gut. Man hat viele Fahrten, die geschickt ineinander übergehen, außergewöhnliche Perspektiven, auch mal schnörkellose, freie Sequenzen und obendrein ein teils super Lichtsetting. Dazu wird auch das Grading nicht vernachlässigt, denn das Spiel mit den Farben wird Szene für Szene sinnvoll eingesetzt und zeichnet entweder eine extrem düstere oder eine, dank gut abgestimmter und stark übersättigter Farben, etwas surreale Atmosphäre.
Die Atmosphäre ist im Grunde auch das große Plus. Gefahr liegt immer in der Luft, man kann niemandem trauen und muss jeden nächsten Schritt genau abwägen. Die Serie ist so wenig vorhersehbar, dass man schon den nächsten Schritt einer jeden Person nicht erahnen kann. Das die Serie inhaltlich die Grenze zur Verschwörungstheorie ein wenig überschreitet, kann ihr dabei absolut nichts ahaben, weil sie sowieso keinen allzu ernsten Hintergrund verfolgt. Sie will verwirren, sie will Spannung aufbauen, und beides gelinkt ihr beständig gut. Das das Thema Überwachung und Manipulation der Massen aktueller den je ist, hilft ihr aber natürlich dennoch.
UTOPIA ist tatsächlich ein kleiner Leckerbissen, dem man schauspielerisch und handwerklich nicht viel ankreiden kann. Dass die Serie nach zwei Staffeln eingestellt wurde, liegt wohl eher an einem schlechteren Marketing, denn ich kenne sehr viele, sehr viel schlechtere Serien, die länger überleben, weil sie einfach bekannter sind. Zumindest hat das den Vorteil, dass die Serie nicht sugzessive abbaut.
Auf den Inhalt, der Serie gehe ich nicht groß ein, dafür kann man auch schnell die Zusammenfassung der Handlungsbeschreibung lesen ;)
++Spoiler ahead... jedoch nichts konkretes ;) ++
Ach ja Boxerfilme, wenn ich irgendwann einmal in die Verlegenheit komme, ein Drehbuch für einen Boxerfilm zu schreiben, ich bin gerüstet :) - Denn irgendwie sind die schematisch alle gleich. Man hat da eine Typen, der sowohl Talent, als auch Erfolg hat, doch dann passiert irgendwas einschneidendes und er geriet auf die schiefe Bahn, rutscht ab, verliert den Respekt seiner Freunde, seiner Familie und natürlich ist auch raus aus dem Geschäft ... ein gebrochener Champ, der sich auch selbst im Wege steht, doch dadurch das ihm x oder y schweres wiederfahren ist, leidet man mit ihm. Irgendwann besinnt sich dann unser Held, rafft sich wieder auf, trainiert was das Zeug hält, hört auf seinen Mentor/Trainer und am Ende, wenn kaum noch einer dran glaubt, wenn auch der Kampf mit den zwei Typen im Ring, also gegen den Typen in der anderen Ecke und gegen sich selbst, trotz aller Strapazen verloren zu gehen scheint, kommt unser Held zurück ...
Das an sich kann man im Prinzip jedem einzelnen seiner Genrevertreter ankreiden. Auch das die Nebenrollen teilweise zu flach und klischeehaft gezeichnet und verkörpert sind - und trotzdem funktionieren diese Filme erstaunlich oft erstaunlich gut. Wahrscheinlich weil solche Streifen um so mehr um den Hauptcharakter und sein direktes Umfeld kreisen und wenn diese es verstehen einen abzuholen, dann kann eine Story eben auch zur Nebensache werden. Als positive Beispiele fallen mir auch noch THE FIGHTER, THE WRESTLER, DIE BUBI SCHOLZ STORY und irgendwie auch CREED ein, im Grunde müsste man auch noch WARRIOR nennen, wenn wir uns mal nicht so haben in Sachen Definition von Boxen, denn das war ja Material Arts (Sorry ROCKY, aber ein Fan der alten Teile war ich einfach nie. WIE EIN WILDER STIER, HURRICANE und ALI sind aus meiner Sicht ausgenommen, weil die storytechnisch tatsächlich tiefer gehen).
Jedenfalls haben diese aus meiner Sicht vor allem eines gemeinsam, sie haben einen Hauptdarsteller, der sich für seine Rolle aufreibt und auch das Team um den Film wusste wie man die richtigen Bilder erzeugt. SOUTHPAW-Regisseur Antoine Fuqua`s Arbeit hat mir schon in einigen Fällen gefallen, er hat wirklich das Talent aus einer an sich platten Story noch das Beste raus zu holen, auch wenn er es hier und da auch mal übertreibt. Natürlich braucht er dafür auch ein überzeugendes Team. Die Kameraarbeit von Mauro Fiore und seines Focus Pullers (Schärfeassistent) viel mir hier besonders positiv auf. Da wird teilweise wirklich recht schön mit der Unschärfe gespielt, es werden schicke Perspektiven gewählt und in sinnvollen Momenten verfolgt die Kamera einen ziemlich unruhigen Stil. Es wird zwar nichts neu erfunden, doch der Film funktioniert dank dieser Elemente und natürlich dank Gyllenhaal und Whitaker (überraschend) gut.
Da kann man durchaus einen Blick riskieren, wenn man keine Boxerfilmchen aus Prinzip meidet ;)
Nicht Kutcher hat die Serie in den Sand gefahren, sondern die Herren Autoren ... der schönste Mann der Welt, der gleichzeitig als reichster Sack der Welt durchgehen könnte - was für eine atemberaubende Idee. Was einem auf dem Lokus sonst noch so alles einfallen kann, hat man auch daran gesehen, wie der Charakter in der Serie auftaucht, das war so unterirdisch schlecht, dass ich nach der ersten Staffel mit Kutcher das Handtuch warf und nicht weitergesehen habe.
Hugh Grant als Hochstabler wäre aus meiner Sicht nur ein anderes Gesicht in einer anderen, aber gleichermaßen besch... äh dürftigen Story. Der Dampf war einfach raus, die Serie wurde aus meiner Sicht von Staffel zu Staffel unwitziger und platter.
Mein Vorschlag: Arthur aus THE KING OF QUEENS
Hallo Christina,
erst Mal danke für Hinweis auf Deine Liste hier. Mich würde Deine Meinung zu THE ROAD oder DIE JAGT interessieren und deswegen würde ich mich da über einen Kommentar freuen. Falls Du PRIME-Mitglied bist, dort gibt es THE ROAD übrigens gerade für lau zu sehen, aber such Dir einfach den von beiden aus, der Dich mehr interessiert - Ich finde sie beide grandios und wünsche viel Spaß beim schauen, sind aber eher keine happy-movies ;).
Beste Grüße
Chris
Sehr schöne Antworten! Der Score zum generell genialen IT FOLLOWS ist wirklich der Hammer, auch NAUSICAA ist ein schönes Beispiel!
Hans Zimmer ist einfach ein Gott <3. Auch wenn das die w i r k l i c h e n Musiker, wahrscheinlich auch zu recht, anders sehen. Aber hey, NIRVANA hatte auch nur drei Akkorde ;)
http://www.moviepilot.de/news/donchris-fangt-das-filmmusik-stockchen-zu-ostern-168904
Mir fehlen noch Kadidaten, die sich über eine Nominierung freuen würden, hat jemand Lust?
--> Edit: Hat sich bereits erledigt.
Cooles Thema, da wäre ich auch dabei.
FARGO ist für mich eine der positivsten Serienerscheinungen überhaupt und dabei war ich ganz am Anfang sehr skeptisch, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie man den Stoff des gleichnamigen Films in eine Serie ummünzen will. Doch die Coen`s können eben alles ;).
Schon die erste Staffel war wunderbar. Ein starker Cast, herrliche Dialoge, eine abgefahrene Story, wunderbare Bilder - der Coen`sche Flair eben. Aus meiner Sicht wird das Ganze in der zweiten Staffel sogar noch verbessert. Gerade beim Schnitt fällt das auf, dort sprüht die Staffel nur so vor Kreativität, was sich in einer außergewöhnlichen Verspieltheit äußert, die zum Beispiel durch Splitscreens zum tragen kommt. Dank dieser Splitscreens konnten an sich unabhängige Szenen, in direkten Zusammenhang gebracht werden, was als Element sehr gerne verwendet und obendrein recht witzig verpackt wurde.
Die zweite Staffel macht aber nicht nur optisch Spaß, sondern auch inhaltlich. Die Handlung dreht sich dieses Mal um Lou Solverson, also den Vater der Hauptdarstellerin der ersten Staffel. Wir befinden uns sozusagen im selben Dunstkreis, wie bei Staffel ein und trotzdem verändert sich alles.
Also worum es geht? Das ist im Prinzip das wichtigste und das nebensächlichste zugleich. Das wichtigste, weil FARGO es schafft, inhaltlich so unvorhersehbar und abwechslungsreich daher zu kommen, wie selten eine Serie, und nebensächlich, weil die Serie im Grunde von den Charakteren und den Situationen mehr getragen wird, als "nur" von einer guten Story. Aber so viel sei verraten - man bekommt einen köstlichen kleinen Mafiakrieg mit reichlich Wendungen geboten.
Ich persönlich stehe sehr auf den Stil von FARGO, die Ruhe, die die Serie teilweise ausstrahlt, ist schon einzigartig. Dieser "jetzt-mal-langsam-Kleinstadtflair" durchsetzt einfach jede Szene und macht einen Heiden Spaß, gerade weil sich immer wieder andeutet gleich würde alles eskalieren, ohne das es das dann macht, oder eben andersrum, aus einer scheinbar normalen Situation bricht plötzlich die Hölle aus...dramaturgisch weltklasse. Vielleicht ist es der Kontrast aus Gewalt und eben dem ruhigen Kleinstadtflair, der das Besondere hier ausmacht, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es bestens funktioniert, denn die Atmosphäre ist wirklich einmalig.
Ich freue mich jetzt schon auf Staffel 3 und kann diese Serie nur empfehlen - Vor allem, wenn man die Art der Coen`s mag.
Zurück in die Zukunft
ET
Die unendliche Geschichte
die BMX-Bande
Unten am Fluß
Asterix, der Gallier
Asterix und Kleopatra
Asterix erobert Rom
Wer so legendär loslegt wie TRUE DETECTIVE mit seiner ersten Staffel, der kann quasi unmöglich das Niveau halten. Das war mir vorher schon klar und trotzdem habe ich mich auf diese zweite Staffel so gefreut, wie lange nicht mehr. Und nein, sie ist keine Enttäuschung, sie bietet sogar eine ganze Fülle an starken Elementen und ist vor allem im Krimi-Genre, immer noch eine ganz starke Hausnummer.
Während Staffel eins vor allem durch die Regiearbeit von Cary Fukunaga geprägt ist, ist Staffel zwei ein bunter Regisseure-Mix. Das merkt man leider, wie ich finde, denn die herausragenden Bilder und Einstellungen der ersten Staffel, die neben den grandiosen Darstellerleistungen für diese einzigartige Atmosphäre sorgten, gehen hier ein wenig verloren.
Auch was das Drehbuch angeht, fand ich die erste Staffel um Längen besser, hier bleiben einige Charaktere ein wenig blass und am Ende ist man auch ein wenig verwirrt darüber, was das denn nun eigentlich war und warum sich die Handlungen überhaupt so ergeben haben. Doch das klingt negativer als es ist, denn im Vergleich mit der ersten Staffel kann die zweite nur untergehen.
Ich fand das Finale der Staffel im Gegensatz zu vielen Anderen übrigens gelungen, weil es eben nicht das wischi-waschi-happy-Hollywood-Finale war und obendrein nicht so vorhersehbar. Doch da will ich nicht spoilern. Am besten selbst ein Bild machen und nicht andauernd den Vergleich zur ersten Staffel ziehen. Collin Farell, Vince Vaughn und Rachel McAdams machen ihre Sache sehr ordentlich, Schwächen sehe ich da eher in ihrer Charakterentwicklung und den Dialogen.
Ich bin super skeptisch, der Trailer schreit absolut nach B-Movie. Abgesehen von der Perspektive und davon, dass es immer und überall knallen wird, erwarte ich nicht viel, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Der Dresdner Tatort bietet durchaus ein paar sau geile Sprüche wie:
"Ein Künstler ist nie heißer, als wenn er gerade kalt geworden ist."
"Die singende Hackfresse da drüben will Dich gleich am Kinderland treffen"
"Mädchen, Du hast ne Intelligenz-Intoleranz."
"Wollen wir mal was trinken?""Trinken im Sinne von vögeln, oder trinken?""Trinken""Nein."
oder als der Typ im Pandakostüm nachdem er abblitzte nur noch hinterherruft "Ich bin vom Aussterben bedroht!"
Doch davon ab, war der Tatort so richtig schlecht. Brambach war der einzige, der seinen Text so vortragen konnte, dass es nicht klang, als ob man in der vierten Klasse ein Gedicht aufträgt. Beim Zählen der Ossi-Klischees kam ich nicht hinterher, oh wunder das kein Dynamohool mit Fahne eingebaut wurde. Das Damengespann schauspielert mies, darf aber auch herrliche Hardcore-Emanzen verkörpern. Generell ist die Musikanten-Story völlig sinnlos und schlecht.
Überzeichnete Charaktere, die ala "Stromberg" schön schwarz/weiß agieren, können durchaus Ironisch, sarkastisch und sau witzig sein, dass weiß ich als "Stromberg"-Fan, "Coen"-Fan oder Freund des skandinavischen Humors am besten. Doch das hier war schlecht gescriptet und hatte ausschließlich nervige Elemente - das Gesinge zum Beispiel ... und das nächste mal würde ich es mit Schauspielern probieren. Doch das Problem des teils laienhaften Schauspiels trifft ja auf viele Filme des oft als so heilig angesehenen Tatort zu ...
Und selbst wenn man sich mal vom Inhalt löst, dann waren setting und Bilder total einfallslos, die Kameraarbeit ermüdend und sowas wie Color-Grading gibt es für den Tatort wohl nicht - am besten sieht alles nach EB aus, damit Opa und Oma auch abgeholt werden.
Fazit: Ärgerlich. Total ärgerlich.
Ich hinke mit meiner 6,0`er Bewertung was LEVIATHAN angeht ein wenig hinterher, die überwiegende Mehrheit meiner Buddys bewertete den Film besser, was ich auch sehr gut verstehen kann. Man bekommt wirklich ein Drama geboten, das den Namen verdient. Der Film bietet eine ruhige, deprimierende, alkoholgeschwängerte Atmosphäre, welche dank der guten Darsteller glaubhaft rüber kommt.
Warum also nicht mehr Punkte? Nun ja, zum einen ist das immer Stimmungssache, zum anderen empfand ich die Grundstory als wenig attraktiv. Zwar weiß der Film auf der Metaebene sehr zu gefallen - aus meiner Sicht kritisiert der Film dort vor allem das längerer Hebel Prinzip, sprich, wer die besseren Kontakte hat, kann schön nach unten treten. Daneben behandelt der Film aber auch ganz profane familiäre Probleme, die sich recht dramatisch entwickeln und für mich viel stärker wirken, als das dominierende Problem des Films. Mir wäre es recht gewesen, man hätte genau diese Thematik mehr verfolgt, anstatt sich auf das Machtspielchen zu konzentrieren.
Schön und gut, ich bin sonst nicht so, doch mir war das dann (zumindest für diesen Abend) zu trocken und ereignisarm.
Definitiv kein schlechter Film, auf mehreren Ebenen weiß er durchaus zu überzeugen, doch eine große positive Überraschung oder einen Geheimtipp, sehe ich in ihm nicht.
Diese Doku ist definitiv nur etwas für Freunde von Coppolas "Apocalypse Now", was Sinn macht, geht es ja schließlich auch um die Produktion dieses Films.
Und die Produktion bringt so viel mit, darüber könnte man einen eigenen Film drehen - Hauptdarsteller mit Herzattacke, ein Regieseur auf Selbstfindungstour, Darsteller am Rande des Wahnsinns und das ganze in einer unwirklichen Welt.
Die Crew geht teilweise wirklich auf dem Zahnfleisch, aufgrund dieser außergewöhnlich belastenden Produktion. Und auch wenn ich großer Bewunderer Coppolas und seiner Filme bin, ich möchte lieber nicht unter ihm arbeiten ;)
Was für eine geniale Serie! Wieso ist die so unbekannt? Aus meiner Sicht bringt sie alles mit - super Bilder, gute Darsteller, nicht zu vorhersehbar, mystisch, blutig, zu Weilen brutal und atmosphärisch ein Brett. Obendrein macht der Cast um Eva Green, Josh Hartnett und Timothy Dalton, einen absolut überzeugenden Job.
Wie ich gelesen habe, fußt die Idee der Serie auf einer Art Kurzgeschichten-Reihe, die sich gen Ende des 19. Jahrhundert aufmachte, die Massen zu unterhalten. Veröffentlicht wurden die Geschichten in Großbritanien, unter dem Namen "Penny Dreadfuls". Genau wie die Serie nahmen sich die kleinen Heftchen horrormäßige Storys bekannter Romane wie Mary Shelley "Frankenstein" zum Vorbild, sponnen diese etwas um und fertig war die Story. Damals wie heute geht es dabei um nette Unterhaltung mit schockierender und beängstigender Note. Und was bekannte Geschichten und Charaktere angeht, gibt die Serie wirklich Gas. Wir finden Frankenstein und seine Monster, Hexen, Werwölfe, Dracula, den Teufel persönlich, Dorian Gray und viele andere wieder. Was nun nach einer Serie ala "Supernatural", "American Horror Story" oder "Grimm" klingt, geht aber dann vor allem stilistisch in eine völlig andere Richtung. Und auch wer bei der Mischung denkt "Das kann ja nichts werden", den muss ich berichtigen, denn die Storyline und dramaturgische Kennlinie ist ausgesprochen gut - vor allem aber die Atmosphäre.
Zu verdanken hat man das wohl in erster Linie einem gewissen John Logan, der auch schon das Drehbuch zu "Gladiator" oder "Hugo Cabret" schrieb und hier wohl federführend war und dafür gesorgt hat, das dieser kleine Mystery-Horror-Drama-Leckerbissen auf erzählerischer Ebene nicht vollends aus dem Ufer läuft.
Die Bildsprache und Schauspielarbeit der Serie ist wirklich super und da ich die Serie so gar nicht auf dem Schirm hatte, sie mich quasi Rücklinks überfallen hat, ist sie für mich eine der größten Serien-Überraschungen der letzten Jahre.
Ich habe jetzt die ersten beiden Staffeln gesehen, wobei ich die erste mit 8.5, die zweite sogar mit einer glatten 10 bewertete.
Absolute Empfehlung vom Don!
KATEGORIE C klingt auf den ersten Blick ganz interessant. Man möchte mehr erfahren über die kranke Parallelwelt des deutschen liebsten Hobbys (die dritte Halbzeit, wie es so schön heißt). Doch dann wird leider schnell klar, hier wird man nichts, aber auch gar nichts neues erfahren. Es handelt sich um eine absolut belanglose Produktion. Die Fragen an die strunzdummen verprollten Protagonisten sind uninteressant und wirken sehr unüberlegt. Der Versuch, gerade zum Ende hin das soziale Umfeld mit einzubeziehen, scheitert kläglich an Oberflächlichkeit. Wo wollte Franziska Tenner den Hebel ansetzen? Was hatte sie sich dramaturgisch überlegt? Aus welchem Grund sind es genau diese Protagonisten? Welche Aussage steht hinter dem Film? Das alles kann ich nicht wirklich beantworten, weil es nicht rüber kam. Ich denke die Protagonisten waren einfach die einzigen, die sich bereit erklärt haben, hier mitzumachen und der Rest wurde nach dem Motto "Mal sehen was sich ergibt" umgesetzt.
Handwerklich obendrein eine absolute Blutgrätsche mit Null Sachverstand. Bildgestaltende Mittel wie framing, lightning oder auch schlicht die Wahl des Sets für Interviewsituationen, wurden ohne das geringste Gespür für Bildkomposition umgesetzt. Das ganze wirkt wie eine studentische Produktion (und zwar erstes Semester), oder wie eine Produktion eines kleinen regionalen Fernsehsenders, bzw. einfach wie von jemandem gemacht, der Null Überschneidung mit dem Thema Film, TV, oder dem Inhalt des Films, nämlich Fussball und Gewalt hat...
Die Doku hat mich inhaltlich und handwerklich total ermüdet und unterfordert. Kann man sich absolut sparen.
P.S.: Auch das Beiwerk im Cover "deutsche Hooligans" ist ein Lacher, man erfährt hier ausschließlich etwas über OSTdeutsche Hooligans und hier auch nur aus dem leipziger Dunstkreis. Andere Mannschaften wie Dortmund, Schalke, Hamburg und Co, werden trotz hohem Bekanntheitsgrad in der Szene nicht ein Mal erwähnt.