DonChris - Kommentare
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Alle Kommentare von DonChris
Definitiv ein ruhiger, nahezu schmerzhafter Film. Wie der Name erahnen lässt, geht es um das Thema Ehe, genauer gesagt, dem Untergang einer solchen. Dabei treten wir ein in das Leben von Charlie (Adam Driver) und Nicole (Scarlett Johansson), deren Ehe in die Brüche geht. Zu Beginn wirkt der Film etwas langatmig, ich persönlich hab es zumindest so empfunden und musste mich ein wneig durch die erste halbe Stunde kämpfen. Doch sobald man diese Phase überwunden hat, entfaltet sich der Film spürbar.
Fangen wir mit den tragenden Säulen des Films an: Adam Driver und Scarlett Johansson, diese liefern wirklich eine herausragende Leistungen ab. Driver spielt den New Yorker Theaterregisseur Charlie, der um seine Ehe kämpft, während Johansson als Nicole eine Schauspielerin verkörpert, die in Los Angeles ein neues Leben beginnen möchte. Beide Darsteller bringen die Emotionen und inneren Konflikte ihrer Charaktere eindrucksvoll zum Ausdruck. Besonders wenn sie miteinander streiten und ihre tiefsten Gefühle offenbaren.
Wenn ich die Kameraarbeit richtig deute, nutzt Noah Baumbach bewusste Nähe in seinen Bildern, um die Emotionen und Konflikte, die "Eingeengtheit" der Figuren zu verdeutlichen. Die Kamera rückt den Charakteren buchstäblich auf die Pelle, wodurch der Zuschauer das Gefühl bekommt, hautnah dabei zu sein. Diese visuelle Nähe verstärkt die emotionale Intensität des Films und macht die Erfahrungen der Charaktere greifbar.
Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen über Trennungen bemüht sich Baumbach, beide Seiten der Geschichte gerecht zu erzählen. Er zeigt die Perspektiven beider Figuren und verdeutlicht, dass es keine klaren Gewinner, oder eine gute/böse Seite gibt, sondern nur zwei Menschen mit unterschiedlichen Gefühlen. Diese ausgewogene Herangehensweise ermöglicht es, beide Figuren mit all ihren Facetten wirken zu lassen, sich als Betrachter in beide hineinzuversetzen.
Wir lernen also die schmerzhaften Aspekte einer Scheidung ehrlich und einfühlsam kennen. Wir befinden uns wie in einer Studie über (abklingende) Liebe, Verlust und den schwierigen Prozess des Loslassens. Und auch wenn der Film lange nicht perfekt ist, ist es einer der Sorte, der ein wenig nachwirkt.
"FOE" (Oder wie wir es in Deutschland tauften: "Enemy") entführt uns in die düstere Zukunft des Jahres 2065, wo Hitze, Dürre und schwindende Ressourcen die Erde unbewohnbar machen. In dieser trostlosen Umgebung lebt das Ehepaar Hen und Junior auf einem abgelegenen Bauernhof. Ihre Ehe ist durch Routine und Schweigen erstickt, bis ein Fremder erscheint und verkündet, dass Junior für zwei Jahre auf eine Raumstation geschickt werden soll und durch eine künstliche Intelligenz ersetzt wird.
Ich würde den Film dabei als Indie-Film einstufen, low Budget. Natürgemäß kommt es bei solchen Filmem immer extrem auf die Darsteller an, da man wenig Schauplätze und viele Dialoge hat. Und sowohl Saoirse Ronan, als auch Paul Mescal machen ihre Sache als Herzstück des Films richtig gut. Ronan beeindruckt mit ihrer Darstellung der stillen Verzweiflung und inneren Konflikte von Hen. Sie schafft es, die unterdrückte Emotion und die innere Zerrissenheit ihrer Figur eindrucksvoll zu vermitteln. Paul Mescal zeigt die Wut und den Schmerz von Junior auf eine tiefgründige und nachvollziehbare Weise, während Aaron Pierre als charismatischer und rätselhafter Terrance überzeugt.
Warum dann nur eine 5'er Bewertung? Weil der Film in Sachen Drehbuch/Storybard nicht mit der Darstellerleistung mithalten kann. Der Film verliert sich in überladenen Metaphern und einer unklaren Symbolik, die letztlich wenig Sinn ergeben. Die Handlung bleibt oberflächlich, und die Charaktere wirken trotz langer Dialoge und langsamer Szenenführung unvollständig entwickelt.
Visuell ist der Film in Ordnung. Die Kameraarbeit fängt die karge Landschaft ein, wenn man sie denn mal zeigt und schafft damit die bedrückende Atmosphäre, die dem Film als Grundbett dient. Jedoch leidet der Film aus meiner Sicht an schlecht beleuchteten Szenen und bietet eigentlich nichts besonderes, in Sachen Kamera oder Schnitt. Die Entscheidung, die Geschichte hauptsächlich an einem einzigen Ort spielen zu lassen, verstärkt zwar die Kammerspiel-Atmosphäre, betont jedoch auch die begrenzte Dynamik der Handlung.
Mich lässt der Film am Ende mit vielen offenen Fragen zurück. Warum fährt man im Jahr 2065 noch einen Pick-up Verbrenner? Warum wirken die Kostüme wie aus den 1960ern? Und warum wurde Junior überhaupt ausgewählt?
Es ist also kein Film für das große Tam-Tam, Indie-Liebhaber können aber einen Blick riskieren.
"Der Mohnblumenberg", ein Animationsfilm von Studio Ghibli unter der Regie von Gorō Miyazaki - Sohn des prägenden Hayao Miyazaki - stellt eine wunderschöne und einfühlsame Geschichte über das Erwachsenwerden, die Bedeutung von Familie und die Bewahrung der Vergangenheit dar. Der Film hat dabei ein gleichnamiges Manga als Grundlage, das ich allerdings nicht kenne.
Der Film spielt im Yokohama der 1960er Jahre und wir folgen hier vordergründig einer jungen Schülerin, die sich um die Geschwister und den Haushalt kümmert, während ihre Mutter im Ausland studiert. Sie trägt die Verantwortung mit einer Reife, die ihr Alter übersteigt.
Der Film beginnt mit ihrem Alltagsleben und dem langsamen Aufbau ihrer Beziehung zu einem Jungen. Dabei handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Jungen, sondern um einen kleinen Draufgänger, der sich leidenschaftlich für den Erhalt des eines alten Clubhauses der Schule einsetzt, das eigentlich abgerissen werden soll.
Die Erzählung verwebt dabei persönliche und historische Themen, indem sie die Nachkriegszeit Japans und die damit einhergehenden Veränderungen und Herausforderungen reflektiert. Der Wiederaufbau und die Modernisierung des Landes stehen im Kontrast zur Bewahrung der Traditionen und der Erinnerung an vergangene Generationen, ein zentraler Konflikt, der durch die Rettung des Clubhauses symbolisiert wird.
Wie von Studio Ghibli zu erwarten, ist der Film visuell sehr ansprechend. Die Animation besticht durch detaillierte und lebendige Darstellungen des Alltagslebens und der Umgebung, die das Yokohama der 1960er Jahre zum Leben erwecken. Jede Szene ist reich an Farben und Nuancen, was die emotionale Tiefe der Geschichte unterstreicht. Die liebevolle Darstellung vom Zuhause der Kinder, der Schule, der Straßen und der Stadt, machen den Film dabei in meinen Augen aus. Mir gefiel auch die akribische Darstellung alltäglicher Tätigkeiten, die den Film authentisch und nahbar machen und mir ein Fenster in eine Welt öffnen, die mir natürlich unbekannt ist.
Auch die Charaktere sind sorgfältig und liebevoll gestaltet und strahlen eine Authentizität aus, die für ein Anime schon außergewöhnlich ist.
Zwar ist der Film in meinen Augen kein Meisterwerk - was eine Bewertung von lediglich 7 widerspiegelt - und er ist auch nicht unter meinen liebsten Ghibli-Filmen, dennoch er bleibt positiv in Erinnerung und ist allemal sehenswert, wenn man etwas für diese Art der Filme übrig hat.
Auch hier habe ich leider mehr erwartet. Ich meine, Nick Cage und A24 als Produktionsstudio, dazu ein Trailer, der durchaus Hoffnungen machte!
Nun, auch wenn ich hier erwartet, vielleicht auf eine kleine Perle zu treffen, so muss ich leider gestehen - Nein.
Cage spielt großartig, an ihm liegt es nicht. Und auch A24 hat nicht von heute auf morgen das Handwerk verlernt, denn rein handwerklich war das wieder tip top. Es krankt leider an der Story. Aus dieser hätte man wirklich mehr machen können, denn sie ist im Grunde nach der Hälfte des Films auserzählt und ab dann versandet der Film in meine Augen. Schade, da war mehr drin!
Die Serie hat eine schöne Optik und versprüht gekonnt das Flair der 80er Jahre in einem schroffen New Yorker Viertel. Die Bilder sind dabei wirklich stark und aus meiner auch die größte Stärke der Serie, denn davon ab ...
SPOILER ALERT - An dieser Stelle mal eine kleine Spoilerwarnung
... will die Serie leider zu viel. Es krankt leider am Drehbuch.
Die Serie hätte sich auf den einen Crime Aspekt des verschwundenen Sohnes konzentrieren sollen und lieber diese Storyline gut ausarbeiten sollen, statt dessen haben wir einen Alkoholiker-Vater, der Dinge sieht die nicht da sind, eine Mutter die eine Affäre hat und ein Kind von der Affäre erwartet, natürlich sackreiche Eltern, die aber ein super schlechtes Verhältnis zum Sohn haben, einen schwulen Cop, der versetzt wurde und gegen Interna kämpft, einen sterbenden schwulen Freund pflegt und parallel korrupte Kollegen aufdeckt, die einen Mord begangen haben ... Phu, das ist ganz schön viel und wirkt einfach nur lieblos zusammengebastelt. Nichts davon, auch nicht die Hauptstory, werden dabei nachvollziehbar und tief ausgearbeitet, was auch mein größter Kritikpunkt ist.
Ich kann die Serie nicht empfehlen. Sie verliert sich und zumindest ich kam nie wirklich in die Story. Und um ehrlich zu sein endet sie auch unzufriedenstellend und das ganze Ding mit dem Kuschelmonster ist eher nervig, als das es der Serie wirklich weiterhilft.
Ui, im Vornherein habe ich oft gelesen/gehört, dass der Film wieder viel besser ist und das er grandiose Choreos hat >>> Zum ersten Punkt: Nein. Zum zweiten Punkt: Nein.
Ich habe den Film mit einem Freund von mir gesehen und wir waren durchaus aufgeschlossen. Wir kamen aber beim Aufzählen der Filmfehler während des schauens nicht mehr hinterher. Chapeau. Das ist auf diesem Budgetniveau wirklich respektabel schlecht.
Was war gut?
Das Licht + Grading. Mir hat das Farbspiel gefallen - da ist wirklich verdammt viel passiert. Ich würde fast sagen, die Farben dominierten das Bild über weite Strecken. Oft wechselten sie dabei im Sekundentakt, was natürlich alles eine hintergründige Bedeutung hat.
Was war schlecht?
Die Story. Die Choreos. Der Schnitt. Die Kamera. Das Schauspiel (Bill Skarsgård und Ian McShane ausgenommen).
Es gab unendlich viele Anschlussfehler. Die Kamera wurde verdammt oft stock steif platziert und präsentiert die immer wieder gleichen Schienenfahrten und Schärfeverlagerungen. Das Framing war teils krass schlecht. Die Darsteller im Hintergrund schauen überall hin, aber nicht dahin wo sie sollen. Jeder Move wartet brav auf seinen Einsatz. Alles wirkt wie eine müde Ansammlung einzelner Sequenzen. Da hat sich keiner beim Drehen Gedanken gemacht, wie man aus einem Bild raus und in ein anderes übergeht.
So, genug gemeckert. Wie immer gilt: Das ist nur meine persönliche view, ihr könnt das Projekt gerne abfeiern und alles anders sehen. So ist das mit Filmen :)
Um den Film bin ich lange herumgeschlichen. Ich fand die Freundes-Story interessant, ich mag Casey Affleck und auch Jason Segal sehr und doch wusste ich, hier wird es deprimierend. Darauf muss ich Lust haben, sonst macht das keinen Sinn.
Genau gesagt, wird die Geschichte einer typischen amerikanischen Durchschnittsfamilie erzählt. Wir haben ein Ehepaar im besten Alter mit 2 Kindern. Das große Geld ist nicht da, aber es reicht. Es ist weder im Berufs noch im Privatleben alles perfekt, aber auch mit den Höhen und Tiefen kommt man klar. Und dann bääm ... Krebs. Dieser wird bei der Mutter diagnostiziert und stellt alles auf den Kopf.
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte, was es nicht besser macht.
Das besondere ist, dass wir hier nicht nur eine Familie haben, sondern auch ein ganz besonderes Verhältnis zum besten Freund der Familie, der zur Unterstützung auch über Weite Strecken einzieht und der dem ganzen eine ganz eigene Dynamik gibt.
Die Erzählstruktur des Films ist nicht linear, sondern springt zwischen verschiedenen Zeitpunkten in der Beziehung der drei Hauptcharaktere. Diese Herangehensweise erlaubt es, die Komplexität und Tiefe der Beziehungen aufzudecken, kann aber auch manchmal verwirrend sein, da man als Betrachter aufgefordert ist, den zeitlichen Kontext eigenständig zu erschließen.
Ich persönlich mochte die Charaktere. Die Mutter (Dakota Johnson) bietet eine nuancierte Darstellung einer Frau, die mit ihrer Krankheit und deren Auswirkungen auf ihr Familienleben kämpft. Der Mann (Casey Affleck) wirkt teils stark mit der Situation überfordert, was komplett nachvollziehbar ist, und nicht zuletzt der namensgebende "Freund" (Jason Segal), ein langjähriger Freund der Familie, der sich entscheidet, bei ihnen einzuziehen, zu helfen ... da zu sein. Seine Figur bringt teils ein Element der Leichtigkeit und des Humors in die ansonsten düstere Geschichte ein. Segels Performance ist herzlich und zeigt die Bedeutung von Freundschaft und Selbstlosigkeit.
Kritisch betrachtet, könnte das Storyboard straffer sein. Die Zeitsprünge, hemmen stellenweise den Erzählfluss, zudem könnte die Entwicklung einiger Nebencharaktere ausgeprägter sein, um ein vollständigeres Bild der von der Krankheit betroffenen Gemeinschaft zu vermitteln.
Auch wenn der Film aus meiner Sicht kein Top-Film ist, sehenswert ist er allemal.
Leider keine gute Doku. Man erfährt nur eine oberflächliche Sicht und es gibt viel weniger unterschiedliche Wortmeldungen, als erwartet.
Erfährt man etwas neues? Nope
Ist die Doku handwerklich zumindest überzeugend? Nope ... Die Interviewsituationen die geschaffen werden, wirken lieblos und oft wie zwischen Tür und Angel aufgenommen. Ich vermute mal das Budget war auf Studentenprojekt Niveau.
Also mir hat es nichts gebracht, tut mir Leid.
Der Film passte in den gestrigen Abend. Nach einem sehr ruhigen Film, hatten wir Bock auf Quatsch. Und das ist der Film - ein großer Quatsch.
Ich könnte an dem Film unendlich viel kritisieren, denn er war noch nicht mal handwerklich gut ... Das Grading war zum Beispiel eine absolute Katastrophe. Relativ am Anfang hat man eine Szene, da hat man das Grading nur mittels keys bearbeitet und vergessen (?!) einige Hautpassagen mit Masken zu excluden, woraufhin man dicke Flecken im Gesicht und auf der Haut sieht. Das sah aus wie bei Rorschach ... Hey das sind basics, sowas kann man wirklich erwarten, sobald ein paar Euro in einen Film fließen. Das ist kein Studentenfilm. Dazu sau schlechte Animationen ... Aber wenn man einfach mal akzeptiert, dass der Film auf jeglichen Anspruch pfeift und sich auf die Trash-Elemente "konzentriert", dann macht er durchaus Spaß.
Und man muss dem Film zugute halten, dass er sich seiner Rolle deutlich bewusster ist als im ersten Teil und durchaus mit Selbstironie zu Werke geht. Wir hatten auf alle Fälle gute Laune beim schauen, weswegen ich eine wohlwollende 6.0 vergebe - Trotz der handwerklichen Blutgrätschen und offensichtlichen Mängel.
Ist was für Genre-Fans. Allen anderen kann ich nur empfehlen ihn weitläufig zu umgehen.
Sehenswerter Thriller, allerdings nicht perfekt und sehr ruhig.
"Reptile" präsentiert sich als vielschichtiger Thriller, der sich im Schatten der Noir-Tradition verliert und dabei sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen offenbart. Unter der Regie von Grant Singer, entfaltet der Film eine düstere Atmosphäre, die klassische Noir-Thriller zitiert und den Zuschauer in eine Welt voller moralischer Abgründe und unerwarteter Wendungen entführt.
Benicio Del Toro spielt dabei nicht nur die Hauptrolle, sondern fungierte auch als Co-Autor und Produzent. Er stellt einmal mehr seine schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis. Aber nicht nur er, der gesamte Cast, inklusive Justin Timberlake, macht seine Sache gut.
Trotz der stimmungsvollen Inszenierung und der starken schauspielerischen Leistungen leidet der Film unter einer gewissen Spannungslosigkeit. Der Film verstrickt sich in seinen zwischenmenschlichen Erzählsträngen und verliert dadurch den Fokus auf den eigentlichen Fall. Über die gesamte Länge (135 Minuten) hinterlässt er einen nicht ganz ausgewogenen Gesamteindruck. Ich kann also durchaus verstehen, wenn man dem Film schlechter bewertet. Gleichzeitig verstehe ich aber auch bessere Bewertungen - Der Film ist durchaus Tagesform abhängig, könnte man sagen :)
Ich würde ihn deswegen nicht uneingeschränkt empfehlen. Zwar bietet er interessante Ansätze, wie die atmosphärische Dichte und die Auseinandersetzung mit der dunklen Seite seiner Charaktere, bleibt aber ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Zumindest in meinem Fall. Dennoch empfinde ich ihn als sehenswert, von daher - Testet ihn an! :)
Was die Doku zeigen will: Einen eindringlicher Blick in das Leben und die Karriere des berühmten Künstlers.
Wie sie es inszeniert: Robbie Williams liegt in Schlüppern im Bett sieht seine Aufnahmen zum ersten Mal ... Wer es glaubt.
Die Szene, in der Williams in Unterwäsche auf dem Bett liegt und Aufnahmen von sich selbst betrachtet, wirft die Frage bezüglich der Authentizität und Inszenierung auf. Dabei muss man das ganze ja nicht faken, er kann ja einfach seine alten Aufnahmen einordnen und reflektieren, ohne so zu tun, als wären die neu. Und er könnte mehr als Buxen anhaben und nicht im Bett liegen wie Mariah Carey ... Wer kommt auf so einen Quatsch?
Diese Szene könnte als ein Versuch interpretiert werden, eine intime und nachdenkliche Atmosphäre zu schaffen. Die Darstellung von Williams, wie er das Gesehene reflektiert, zielt darauf ab, dem Zuschauer einen tieferen Einblick in seine Gedanken und Gefühle zu gewähren. Allerdings fühlt sich diese Inszenierung konstruiert an, als ob die Dokumentation bemüht ist, ein bestimmtes Bild des Künstlers zu zeichnen, das möglicherweise nicht die vollständige Wahrheit oder Komplexität seiner Person widerspiegelt.
Die Doku bietet sicherlich Einblicke in Williams' Leben und Karriere, doch der Zweifel an der Echtheit solcher inszenierten Momente lässt mich hinterfragen, wie viel von dem was ich sehe tatsächlich real ist und wie viel für die Kamera aufbereitet wurde. Dieser Aspekt könnte für manche Zuschauer enttäuschend sein, insbesondere für diejenigen, die eine ungeschönte und authentische Darstellung des Künstlers erwarten.
Insgesamt könnte die Dokumentation für Fans von Robbie Williams durchaus sehenswert sein. Ich finde ihn okay, deswegen holt mich das ganze nicht sonderlich ab. Dennoch sollten Zuschauer die präsentierten Inhalte mit einer gewissen Skepsis betrachten und sich bewusst sein, dass bestimmte Aspekte möglicherweise mehr für die Kamera als für ein authentisches Bild dahingebastelt wurden.
"The Discovery" entfaltet sich als faszinierendes Science-Fiction-Drama, das den Zuschauer in eine Welt entführt, in der die Existenz eines Lebens nach dem Tod wissenschaftlich bestätigt wurde. Regisseur Charlie McDowell entwirft eine erzählerisch dichte und atmosphärisch dichte Vision, in der die Konsequenzen dieser bahnbrechenden Entdeckung im Mittelpunkt stehen.
Mit Jason Segel, Rooney Mara und Robert Redford in den Hauptrollen bewegt sich der Film gekonnt zwischen den Genres und verwischt die Grenzen zwischen romantischer Erzählung und düsterem Science-Fiction-Drama. Segels Darstellung des zweifelnden Sohnes des Entdeckers, gespielt von Redford, ist geprägt von tiefer Melancholie und innerer Zerrissenheit, die den Kern der Handlung bilden. Mara als geheimnisvolle Frau mit einer tragischen Vergangenheit bringt eine subtile Intensität in ihre Rolle, die perfekt mit Segels Charakter harmoniert.
Was "The Discovery" so besonders für mich macht, ist die Art und Weise, wie McDowell mit dem Konzept des Jenseits umgeht. Statt sich auf die üblichen Klischees zu verlassen, zeigt er eine Welt, die von der Ungewissheit und den moralischen Dilemmata der Entdeckung geprägt ist. Die Atmosphäre des Films ist durchgehend düster und nachdenklich, teils ein wenig verwirrend. Unterstützt wird das ganze durch eine minimalistische, aber wirkungsvolle Kameraarbeit und einen subtilen, aber eindringlichen Soundtrack.
Allerdings hat der Film auch seine Schwächen - Deswegen auch "nur" eine 6.5, was allerdings kein schlechter Wert ist :) . Die Handlung neigt dazu, sich in ihren philosophischen und ethischen Fragen zu verlieren, was teils zu einem schleppenden Tempo führt. Auch bleibt das Potenzial einiger Nebenfiguren ungenutzt, die der ansonsten vielschichtigen Erzählung mehr Tiefe hätten verleihen können.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt "The Discovery" ein Film, der nachwirkt. Es ist ein Film, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. McDowell ist es gelungen, das man sich mit den großen Fragen von Leben und Tod auseinandersetzt.
Für Genre und Arthouse-Liebhaber und diejenigen, die sich auf eine tiefgründige, wenn auch manchmal langsame Erzählung einlassen wollen, ist "The Discovery" eine Empfehlung wert.
Ich denke David Fincher ist über jeden Zweifel erhaben. Bei der Vita, braucht es da keiner Worte der Einordnung, würde ich sagen :)
Sein neuestes Werk "The Killer" ist für mich allerdings alles andere als perfekt. Ihm ist anzumerken, dass es ursprünglich als Miniserie geplant war. Das spiegelt sich zum Beispiel in der episodenhaften Struktur wieder ... Es hemmt den Erzählfluss. Michael Fassbender in der Rolle des Auftragskillers liefert zwar eine beachtliche Leistung ab, aber auch seine Darstellung kann nicht über einige Mängel hinwegtäuschen.
Die Eröffnungsszene in einer Pariser Mansarde, die vom Stil an "Der eiskalte Engel" erinnert, setzt zwar einen vielversprechenden Ton, doch im weiteren Verlauf kämpft der Film mit einer inkonsistenten Erzählweise. Finchers Vorliebe für düstere ästhetisch anspruchsvolle Bilder ("Sieben", "Fight Club", "Zodiac"), kommt hier für mich nicht durch. Wäre der Off-Sprecher nicht, der ein wenig krampfhaft an "Fight Club" erinnern soll - Ich würde nicht merken, das hier Fincher Regie hat. Die Bilder sind einfach nicht besonders. Das hätte auch eine komplett andere Produktion sein können. Auch das Kameraequipment scheint mir oft auch eher kleines Besteck zu sein. Das alles kann aber auch an Kameramann Erik Messerschmidt liegen, der für mich bisher noch nicht so abgeliefert hat. Mindhunter war zwar stark bebildert, doch der Rest der Vita ist eher okay bis gut, nicht herausragend.
Aber zurück zum Film: Der an Edward Hopper erinnernde Einsatz von Licht und Schatten (berühmter Künstler ... man kennt seine Werke) bringt zwar eine interessante visuelle Dimension ins Spiel, insgesamt bleiben die Bilder jedoch hinter diesem ästhetischen Anspruch zurück. Und das lässt sich auch über die Story sagen. Die reduzierten Dialoge, die die Innenwelt des Protagonisten intensivieren sollen, wirken oft distanziert und lassen mich emotional unbeteiligt.
Die musikalische Untermalung, insbesondere der Einsatz von The Smiths, oder Portishead hat mir persönlich zwar sehr gut gefallen, kann aber nicht über die grundsätzlichen Schwächen hinwegtäuschen. Die Unterteilung des Films in Prolog, Epilog und Zwischenkapitel, die vermutlich der ursprünglichen Konzeption als Miniserie geschuldet ist, trägt nicht zur Stärkung der Handlung bei, sondern zersplittert sie eher.
Kurzum: Aus meiner Sicht ist "The Killer" kein Meisterwerk, gar ein mittelmäßig guter Film. Trotz seines Potenzials und einiger guter Elemente, habe ich weit mehr erwartet.
Also das kann man sich sparen.
Der Film zeigt die Jugend Zlatan's und ein wenig seine Malmö-Zeit. Das ganze wenig authentisch umgesetzt.
Zlatan war also ein frecher, aufbrausender sehr talentierter, aber unzuverlässiger und fauler Jugendlicher, aus schwierigen Verhältnissen. Mino Raiola, sein Manager, soll so eine Art Vaterfigur sein, der ihm ab und an auf die richtige Bahn bringt ... kommt alles nicht so richtig rüber.
Cineastisch wenig ausgereift ist das ein vollkommen belangloser Film. Alles könnte egaler nicht sein.
5 Punkte ist der Film dennoch wert. Es gibt weit mehr Filme da draußen, die weniger aus ihren Möglichkeiten machen. Der Film tut keinem weh und wer Zlatan mag, kann ja mal reinschauen. Kategorie "Sonntag Mittag Film" :)
Schmerzhaft schlecht. Die schlechteste Story soll von katastrophalen Darstellern umgesetzt werden. Das Drehbuch lässt sie dabei komplett im Stich. Grading amateurhaft, Kamera und Schnitt waren … naja okay.
Den Film nicht abzubrechen, war ein freundlicher Gruß an meine Cineastenehre.
Macht einen weiten Bogen um das lieblose Teil…
SEASON 2
In der zweiten Staffel tauchen wir wieder in die Luxuswelt eines Ferienresorts ein - Diesmal in Sizilien. Direkt zu Anfang werden wir dann bereits mit einem Rätsel konfrontiert: Der Anblick eines toten Körpers in den perfekten azurblauen Gewässern des Mittelmeers. Ein Bild, das sowohl schockiert als auch fasziniert.
Im Grunde geht es in dierser Staffel um neue Charaktere, es gibt aber auch ein Wiedersehen, denn Jennifer Coolidge kehrt in ihrer Rolle als Tanya zurück. Was ich in dieser Stallfe super interessant fand, waren wieder die Charakter. Jeder Charakter hat eine Tiefe, ein Geheimnis und potenzielle Motive, die die gesamte Staffel hindurch zur Spannung beitragen.
Trotz der offensichtlichen Anziehungskraft des Mordmysteriums, liegt der Fokus wieder eher in den tiefgreifenderen Themen der menschlichen Beziehungsdynamik. Es geht im darum warum und wie mehschliche Beziehungen in dieser isolierten Umgebung funktionieren. Keine Beziehung ist frei von äußeren Einflüssen. In dieser Welt wird der Tod nicht nur als ein Rätsel dargestellt, sondern auch als das endgültige Ende des ständigen Strebens nach mehr - sei es Sex, Geld, Macht, Liebe, Ruhm.
Dazu bietet die Stallfe ein paar nette bildliche Filmzitate an. Ich meine Shining, den Paten, Swimmingpool und Vertigo erkannt zu haben. Der Vertigo-Effekt, also der Effekt der Kamera bei dem das Hauptmotiv in der gleichen Größe im Bild bleibt, aber sich der Hintergrund verändert, hat sich dann zum Ende der Staffel zu einem wiederkehrenden Element entwickelt. Generell ist die Staffel was das handwerkliche angeht wieder tadellos.
Und auch wenn ich, ähnlich wie bei Staffel 1, wieder 3-4 Folgen gebaraucht habe, um ins Gefallen zu kommen, insgesamt ist Staffel 2 scharfsinnig, entlarvend und angenehm ironisch. Mir gefällt wierder die erzählerischen Kraft der Dinge, die nicht gesagt, aber dennoch gezeigt werden. Mir gefällt auch, wie jeder Charakter wie eine Charakterstudie ist und wie er sich auch für sich selbst entwickelt, während sich das Bild über ihn für uns als Zuschauer schärft. Wie in Staffel 1 hält uns die Serie quasi den Spiegel vor und man wird angeregt, über all die gesellschaftlihen dynamiken und Zwänge, die Dynamik von Macht, Begehren und Verlangen nachzudenken. Die Art und Weise wie sie das macht, finde ich aber sehr angeneh´m, denn hier gibt es keine Moralapostel-Ebene.
An der 3. Staffel wird bereits gearbeitet - Ich bin gespannt!
SEASON 1
Manchmal stößt man auf eine Serie, die mehr ist als nur Unterhaltung bietet. "The White Lotus" ist genau das - ein Meisterwerk der Gesellschaftssatire, das uns in eine luxuriöse Hotelanlage in Hawaii entführt, um die Abgründe des Privilegs und die Ungerechtigkeiten, die unser Leben durchziehen, aufzudecken.
Gerade zu Anfang in Season 1 sieht man beeindruckende Bilder atemberaubender Landschaft und opulenter Hotelräumlichkeiten, die nicht nur schön aussehen, sondern auch zur Schaffung einer surrealen Atmosphäre beitragen, die im Kontrast zur harten Realität der Figuren steht.
Die Charaktere, die sich im Laufe der Serie entwickeln, sind das Herzstück. Jeder von ihnen ist ein Mikrokosmos der Gesellschaft, und ihre Interaktionen decken die Wunden und Vorurteile unserer Zeit auf. Von der wohlhabenden Familie, die ihre Privilegien nicht erkennt, bis zum Hotelpersonal, das für das Vergnügen der Gäste unsichtbar gemacht wird, sind die Charaktere sowohl unvergesslich als auch schwer zu ertragen.
Mike White, der Schöpfer der Serie, schafft es die Komplexität seiner Charaktere aufzudecken, ohne dabei in Stereotypen zu verfallen - und wenn dann bewusst. Jeder von ihnen hat seine eigenen Motivationen, Abgründe und Geheimnisse. Schauspielerisch zu dem auf hohem Niveau.
Die Dialoge sind messerscharf. Viele Unterhaltungen sind gespickt mit subtilen Seitenhieben, und oft wird das, was unausgesprochen bleibt, lauter gehört als das, was tatsächlich gesagt wird. Die Serie zeigt, wie Kommunikation ein Spiegelbild unserer Ängste und Vorurteile sein kann.
Ein Aspekt, der besonders hervorsticht, ist die Darstellung von Rassismus und Privilegien. Die Serie scheut sich nicht davor, diese Themen offen anzusprechen. Die Schattierungen von Weißsein und Wohlstand werden in einer Art und Weise beleuchtet, die schmerzhaft, aber notwendig ist. Die Interaktion zwischen dem Gast und dem Hotelmanager, beide weiß, und dem Bootsführer, der Einheimische ist, ist ein herausragendes Beispiel für die subtile Machtverteilung, die in der Serie dargestellt wird.
Ein weiterer Punkt, den die Serie geschickt behandelt, ist die Frage nach dem eigenen Glück. Was brauchen Menschen, um glücklich zu sein? Geld, Luxus, Anerkennung? Oder sind es eher zwischenmenschliche Beziehungen und die Fähigkeit, das Leben in vollen Zügen zu genießen? Dabei gibt die Serie keine einfachen Antworten, sondern zwingt uns als Betrachter, darüber nachzudenken.
Das kritische Auge der Serie verliert sich nahezu nie in Oberflächlichkeiten. Sie durchdringt die Fassaden der Figuren und der Gesellschaft, um das hässliche, aber notwendige Gesicht der Realität zu enthüllen. Und sie tut dies mit einem Hauch von Humor, der die Bitterkeit erträglicher macht.
Um ehrlich zu sein, schlägt die Serie damit in eine Kerbe die derzeit gerne bedient wird .... Stichwort "The Menu", "Triangle of Sadness", Gesellschaftskritik/Satire ist gerade in Mode ... und dennoch hallt die Serie in mir nach und hat bleibenden Eindruck hinterlassen.
Kurzum:
Es ist eine brutale Spiegelung unserer Zeit und ein Aufruf zur Selbstreflexion. Wer bereit ist, sich den Fragen und Problemen unserer Welt zu stellen, wird von dieser Serie belohnt. Auch weil sie handwerklich 1a und schauspielerisch sehr überzeigend ist.
Lars Eidinger gehört zweifellos zu den herausragenden Schauspielern seiner Generation, der sowohl auf der Theaterbühne als auch vor der Kamera außergewöhnliches geleistet hat. Seine Fähigkeit, sich tief in die Psyche seiner Charaktere hineinzuversetzen, seine körperliche Hingabe und sein Kompromisslosigkeit, immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen, machen ihn für mich aus. Ich sehe ihm gerne bei der Arbeit zu und das ist doch ein schönes Kompliment für einen Schauspieler :)
SEIN ODER NICHT SEIN ist dabei eine Dokumentation, die vor allem den Lars Eidinger des Theaters, im Wechselspiel mit einigen Interviewsequenzen zeigt. Seine Schaffenskraft wird auf jeden Fall deutlich, da man bemerkt, dass er binnen kürzester Zeit an mehreren Projekten für Bühne und Film arbeitet. Deutlich wird der Mangel an Zeit auch, weil viele Interviewsequenzen im Auto, auf dem Weg von A nach B stattfinden und ein wenig lieblos gehetzt wirken. Wie nebenbei abgefrühstückt.
Und natürlich ist er ein Exzentriker und eine Person die sehr emotional ist, für mich sogar teils irrational. An einer Stelle rastet er zum Beispiel komplett aus und schreit nur so um sich - unwürdig in meinen Augen. Da merkt man das große Ego und das sich alles um ihn zu drehen hat. Na wie dem auch sei. Trotzdem muss ich verdeutlichen, das er mir nach dieser Doku sympathisch ist. Am Ende sollte sein Anspruch auch nicht sein ein Typ zu sein wie jeder andere. Wer bin ich schon das zu beurteilen.
Was die Doku angeht, sei aber Vorsicht geboten. Sie kreist sehr um das Theater, ist viel auf Proben, was mit Sicherheit für den ein oder anderen interessant ist, man muss aber mit dem Schlag des "Theatermenschen" klarkommen. Das spricht ja kaum einer normal. Alles muss exaltiert sein. Ich persönlich bin nicht der größte Theaterfan und finde auch viele Interviews von den Theaterschauspielkollegen irgendwie drüber. Aber hey, ich habe damit auch keine Berührungen und am Ende scheint das ein eingeschworener Haufen zu sein.
Was ich der Doku ankreiden muss: Viel neues erfährt man nicht. Mir hat auch hier mal wieder das Konzept gefehlt. Paar Interviews mit Mitstreitern, paar Interviewaufnahmen, die eher lieblos und spontan eingerichtet wirkten, paar Aufnahmen im Theater. Was will mir die Doku vermitteln? Das er ein großartiger Schauspieler ist? Das ist nicht neu. Es gibt keine Kontroversen Standpunkte, sondern nur Eidinger Schulterklopfer. Auch seine Filmrollen kommen viel zu kurz, denn gerade die finde ich spannend. Und wenn die Doku schon in diesem speziellen Milieu unterwegs ist, warum hat sie dann nicht selbst mal versucht etwas besonderes zu kreieren? Da ist nichts besonderes - Kein besonderes Konzept, keine besonderen Bilder oder Sequenzen - nichts.
Aus meiner persönlichen Sicht ist eine 6.0 eine passende Bewertung. Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut. Eine Sehempfehlung? Nur für Theaterfreunde oder Lars Eidinger Sympathisanten. Für die könnte das aber ein Leckerbissen sein :)
Durchaus brauchbar. Handwerklich sogar stark. Und trotzdem mit unübersehbaren Schwächen in Sachen Story und Schauspiel.
Ich mache es dieses mal kurz und fange mit dem Positiven an: Kamera, Schnitt und Grading waren deutlich auf einem anderen Niveau, als man das hierzulande von deutschen Produktionen gewohnt ist. Man merkt, hier war Budget da.
Das ganze basiert auf einer Romanvorlage von Romy Hausmann, dazu kann ich jedoch nichts sagen. Produzent ist Friederich Oetker mit Constantin Television, im Auftrag von Netflix. Und das merkt man. Es war mehr Budget da und mehr Know How, als bei einer ARD Produktion zum Beispiel.
Schauspielerisch haben wir Licht und Schatten. Während Justus von Dohnanyi, Hans Löw und Julika Jenkins ihre Sache sehr gut machen, reißen es die Kinderdarsteller und vor allem Kim Riedle stark ein. Ich habe selten "in der Serie" gelebt, sondern habe "Darstellern beim Spielen" zugesehen, wenn ihr wisst was ich meine. Overacting und unpassende Darstellungen hinderten mich oft am mitfühlen. Es hilft auch nicht, dass man schon in der ersten Folge das Gefühl bekommt "der hat doch damit was zu tun" ... aber keine spoiler. Und leider fand ich das Ende dann auch zu vorhersehbar und ein wenig unbefriedigend. Doch das liest sich jetzt auch schlechter als es ist, denn trotzdem hat die Serie etwas. Sie vermittelt insgesamt eine Spannung, die einen dranbleiben lässt. Meine Frau und ich haben sie zumindest bis tief in die Nacht zu Ende geschaut, was nicht jede Serie schafft - Und nein, wir hatten nicht frei. Einfach weil wir wissen wollten wie es weitergeht. Gerade weil die Serie Handwerklich so gut ist, schafft sie es Spannung aufzubauen. Aus meiner Sicht ist eine Bewertung von 6.0 absolut gerechtfertigt und ich würde sogar sagen: Schaut rein - aber dämpft die Erwartungen.
Joa ich dachte ich schau mir das mal an. Die große Erleuchtung hatte ich von dieser Doku sowieso nicht erwartet. Insgesamt ist die Doku auch okay, nur halt eben nicht mehr.
ich fand vor allem den Blick in die Jugend von H.P. interessant - ein rundum sympathischer Typ irgendwie :)
Die anderen Bandkollegen werden dieser Ehre allerdings nicht zuteil. Man erfährt über die eigentlich nichts - und das ist aufgerundet.
Klar, hier und da gibts mal ein Interview und ein Rückblick, aber selbst da gehts eher um das Kennenlernen von H.P. , als darum hier die Profile zu schärfen und zu zeigen das Scooter nicht nur ein Frontmann mit Begleitpersonal ist.
Und um ehrlich zu sein, wirkt die Doku ziemlich konzeptlos. Da hat sich keiner Gedanken über Dramaturgie und Backstories gemacht. Vermutlich dachte man, wenn man mit Konzertaufnahmen endet, ist das schon das große Highlight ... Na dann
Allerdings will ich hier keinen davon abraten die Doku nicht doch anzusehen, denn sie tut nun wirklich keinem weh und Scooter ist ja fast schon sowas wie deutsches Kulturgut :) und bis zur Hälfte, fand ich sie auch richtig unterhaltsam.
Echt nicht gut. Der Plot ist lächerlich und handwerklich sowie schauspielerisch ist das ganze auch gerade mal Durchschnitt mit Ausschlägen nach unten.
Hat mir keinen Spaß gemacht.
Wer mit der ersten Staffel nur mittelmäßig zufrieden war, der könnte Staffel 2 trotzdem lieben. Denn die Serie macht einen riesensprung auf der erzählerischen ebene. Das Storyboard ist sau stark.
Im Kontrast zur letzten Staffel, bekommt nun jeder Charakter in einer Folge mehr Raum. Konventionen werden dabei komplett über den Haufen geworfen. Jede Folge hat eigene Stilelemente, eine eigene Dramaturgie und eine andere Länge.
Die Serie fängt super ruhig an und ich glaube ich selbst habe bis Folge 3 oder 4 gebraucht, um einschätzen zu können, ob mir das ganze nun gefällt oder nicht. Ab diesem Zeitpunkt, wurde sie allerdings für mich immer besser und ich war eigentlich nur noch fasziniert über die Machart.
"Dramaturgie, Metaebenen, Beziehungen untereinander - die Staffel bietet eine erstaunlich durchdachte Erzählstruktur. Fast jeder Charakter erlebt eine bemerkenswerte Entwicklung, die nicht nur das Voranschreiten der Geschichte widerspiegelt, sondern auch tiefgreifende Veränderungen in ihrer Persönlichkeit zeigt. Diese Entwicklung ist fesselnd und gut geschrieben, und es ist erstaunlich, wie gut die Serie damit umgeht. Am extremsten ist mir das in der letzten Folge aufgefallen. Hier ist der Peak in Sachen Stress erreicht - Die Eröffnung. Wie vor einer Prüfung bei der alles zählt, wie vor einem Finalspiel und hier ändert sich die Dynamik in der Gruppe, ohne das irgendjemand etwas dazu sagt. Es passier ganz natürlich. ... Die Antreiber und Starken der vergangenen Folgen oder Staffel, knicken ein, oder können nicht helfen, die Unsicheren und Schwachen von einst, sind dafür voll da. Sie übernehmen. Sie urteilen nicht. Sie sprechen es nicht offen aus, aber an diesem Punkt sind sie voll da und gleichen die Schwäche aus. Fantastisch bebildert, hat das eine unglaubliche Dynamik.
Die visuelle Gestaltung verdient besondere Aufmerksamkeit. Die Kameraarbeit ist beeindruckend dynamisch und detailreich. Jede Aufnahme scheint mit Sorgfalt gestaltet zu sein, und die Bewegungen der Kamera tragen dazu bei, die Stimmung und Spannung der Szenen effektiv einzufangen. Die Verwendung von Grading und Farb- sowie Lichtstimmungen, insbesondere in den Küchenszenen, ist beeindruckend. Teilweise erinnerten mich die Bilder an Street-Photography.
Das Color Grading ist phänomenal und eines der besten, was ich bisher in einer Serie gesehen habe. Ich weiß gar nicht ob der Begriff geläufig ist? Der Prozess des color grading definiert die Farben. Das heißt man bestimmt ab wann hat man das weißeste weiß und das dunkelste schwarz, also ab wann gibt es da keine Abstufungen mehr. Je nachdem, erzeugt das natürlich eine ganz eigene Stimmung. Und natürlich definiert man die Farben selbst, um Stimmung zu erzeugen. So erhält man einen blaustich und kühlen look, oder man arbeitet mit wärmeren Farben.
Die Macher der Serie haben sich bemüht, einen konsistenten Look beizubehalten und ihn im Laufe der Zeit anzupassen. Dies spiegelt sich nicht nur in der visuellen Gestaltung wider, sondern auch im Sinne des Farb-Timings. Von anfänglicher Schroffheit und hohem Kontrast wechselt die Serie zu einem helleren und saubereren Look in der Küche. Dieser subtile Übergang unterstreicht die Veränderungen und Transformationen der Charaktere auf beeindruckende Weise.
Staffel 1 hatte eine Folge - Ich glaube Folge 6 oder 7, wo wir eine 18 Minütige Plansequenz (Oneshot) sehen, ohne dass das groß auffällt. Staffel 2 arbeitet aber in vielen Folgen ebenfalls wieder mit ultra langen Szenen ohne Schnitt. Das ist definitiv ein Ding, was die Macher lieben. Und allein das macht die Serie schon so besonders. Je nach Folge, wird das ganze aufwendiger, weil sich die Kamera und ihre Protagonisten mehr bewegen.
Parallel zu den ganzen technischen Aspekten nutzt die Serie auch Metaphern geschickt. Die Eröffnung des Restaurants und die damit verbundenen Probleme stehen symbolisch für die Entwicklungen der Figuren. Grob gesagt, das Gebäude führt von einem Problem zum anderen - Es ist mehr im Arsch, als man dachte ... Und genau das trifft auch auf unsere Charaktere zu. Diese Art der visuellen Erzählung verleiht der Serie eine zusätzliche Ebene der Tiefe.
Auch der Soundtrack entwickelt sich. Es gibt zum Beispiel eine Sequenz in der letzten Folge, in denen die Zeit förmlich davonrennt, begleitet wird dies von einem pulsierenden Soundtrack, der die Hektik perfekt einfängt, aber ohne auf das Übliche Pulsschlag-Soundelement zurückzugreifen.
Krass ist auch, wen die Serie in Staffel 2 so für sich gewinnen konnte: Will Poulter, Jamie Lee Curtis, Jon Bernthal, Joel McHale, Molly Gordon, John Mulaney, Sarah Paulson, Olivia Colman, oder der gute alte Bob Odenkirk (Breaking Bad, Better Call Saul).
Insgesamt bietet Staffel 2 eine eindringliche und visuell sowie inhaltlich beeindruckende Erfahrung. Sie überrascht immer wieder mit ihrem unkonventionellen Ansatz und der Tiefe ihrer Charaktere. Eine fesselnde Reise, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die 2. Staffel - Gottverdammt, WOW!
Ich schreibe noch ausführlicher, aber das muss schon mal gesagt werden haha
SPOILERWARNUNG
Da ist es also, das sagenumwobene dritte Werk von Ari Aster, der mit Hereditary und Midsummer interessant und andersartig, eben ab der Norm vorgelegt hat. Sein drittes Werk ist sein zugleich teuerster Film mit 35 Mio und jetzt schon ein ziemlicher Flop - wirtschaftlich betrachtet. Das könnte daran liegen, dass Aster sich in diesem Werk dem Zuschauer, der nicht Filmwissenschaft und Psychologie zusammenbringt, vollkommen verweigert. Am Mainstream orientiert sich hier wahrlich keiner mehr, könnte man wohlwollend sagen.
Beau, gespielt von Joaquin Phoenix, lebt in der Großstadt. Er hat Angststörungen. Alles wirkt feindselig auf ihn. Alles ist hektisch. Alles ist laut. Alles ist übertrieben, surreal und angsteinflößend. Einziger Rückzugsort ist seine Wohnung, die auch schon bessere Tage hatte - irgendwann wird ihm auch das genommen, aber keine Spoiler schon and dieser Stelle :)
Beau wirkt von der ersten Szene an mit allem überfordert, jedoch stellt ihn Aster in einer Umgebung dar, die jeden überfordern würde und die Beau’s Realität widerspiegelt. Diese ist geprägt vom Einfluss der Mutter…Ach ja, die Mutter. Sie steht im Mittelpunkt von allem. Sämtliche Angst und Neurose, hat den Ursprung in seiner Übermutter, die schon in der ersten Szene anklingt, welche eine Geburt verbildlicht. Schon hier beginnt Aster also dem Zuschauer diese Ängste des Protagonisten und das Verhältnis Mutter-Sohn auf die Netzhaut zu prägen.
Im Laufe der ersten Szenen erfahren wir dann, dass Beau seine Mutter besuchen soll. Doch dann passiert etwas - ich will nicht ins Detail gehen - woraufhin er von Szenerie zu Szenerie prescht. Ständig ist alles komplett anders, seine Realitäten verschieben sich mit jeder Szene und der Film hilft dem Zuschauer Null komma Null dabei, sich zu orientieren oder leistet in irgendeiner Form Aufklärung - bis auf leise Verweise auf die Mütter. Eine Metaebene reiht sich an die nächste. Alles ist hektisch und bedrohend…Nach einer gewissen Zeit, verläuft sich der Film dann für mich in diesem Stil und ich war in einer Art Langeweile aus Angst gefangen. Der Film zerfällt mit zunehmender Dauer, wird immer kleinteiliger und kommt gleichzeitig inhaltlich nicht voran oder beantwortet Fragen.
Ich persönlich habe den Film als sehr anstrengend empfunden. Ebenso wie der Protagonist, jagen wir von einer Szene in die nächste und die Fragen in unserem Kopf häufen sich zu einem Wolkenkratzer auf. Wir sehen nur die dargestellte Angst des Protagonisten und bekommen keinen Abgleich mit der Realität oder Vergangenheit. Der Film ist sehr lang und bietet sehr viele kleine Details. Ich hatte allerdings schnell begriffen, dass wir hier die Ängste und Neurosen des Protagonisten nach außen getragen bekommen und aus meiner Sicht reitet der Film darauf zu lange rum … Nämlich über die gesamte Laufzeit. Ja, ja und alles immer schön Meta.
Dem Film geht es wie gesagt vor allem um den Einfluss der Mutter und was ein gestörtes Mutter-Sohn Verhältnis ausmacht - Mutterkomplex. Wir befinden uns also im Kopf eines Protagonisten und all seine Ängste, seine Paranoia, seine Neurosen werden offen durch Filmsets verkörpert. Jede Station ist dann im Grunde eine Wiederholung dessen, nur in einer anderen Handlung. Und immer wieder kreisen wir um dieses Mutter-thema ... Zuerst trifft Beau auf eine Familie, wird dort für eine gewisse Zeit aufgenommen. Hier hat die Tochter auch große Eltern/Mutter-Komplexe und eben ein gestörtes Verhältnis. Dort wird er gepflegt und wir haben wieder eine übervorsichtige, übergriffige Mutter. Der Vater wiederum ist nur da. Er macht an sich nichts. Die eigentlich treibende Kraft ist die Mutter. Und im nächsten Set wird uns eine Art Pilgerreise erzählt, in Form eines Bühnenstücks. Final treffen wir dann auf den Vater, der offenbart, dass er von der Mutter ferngehalten wurde, weil sie ihn unter Wert empfindet … wieder wird der Einfluss der Mutter deutlich. Im Ahschluss kommen wir dann irgendwann in die Höhle des Löwen - das zu Hause, in dem die Mutter trohnt und in dem sie ihm eine Realität aus Vorwürfen und Unwahrheiten geschaffen hat.
Im Grunde werden uns während des Film immer wieder nur psychoanalytische Kalenderspüche weitergereicht - Als hätte man seit freud keine Entwicklung gemacht. Das ganze in einer aufdringlich künsterlischen Meta Produktion.
Ich möchte Aster nicht unterstellen er wüsste nicht was er tut, oder das wir hier ein schlechtes Werk haben, denn der Film trieft vor Detailverliebtheit und raffinierten Versatzstücken, ich persönlich habe den Film aber einzig als nur partiell interessant, mit zunehmender Dauer aber wiederholend und langweilig + anstrengend empfunden.
"Your Name" von Makoto Shinkai ("5 Centimeters Per Second", "The Garden of Words") ist ein Film, den ich recht lange vor mir hergeschoben hatte. Ich wollte dafür in der richtigen Stimmung sein. Zur Einordnung: Ich bin nicht der größte Anime-Fan, einige Vertreter dieses Genres sind mir schlicht zu übertrieben, aber ich bin dem Genre auch nicht abgeneigt. Gerade für Studio Ghibli bringe ich eine hohe Leidenschaft auf - Das sind kleine Meisterwerke. Und immer mal wieder, trifft dann auch ein anderes Anime meinen Nerv - So auch dieser hier.
Inhaltlich geht es um zwei Jugendliche, die eines Tages feststellen, dass sie ihre Körper im Schlaf tauschen. Doch dieser Film ist weit mehr als nur eine romantische Komödie. Er erkundet Themen wie Identität, Schicksal und die Bedeutung des Erwachsenwerdens. Während Mitsuha und Taki versuchen, sich an ihre "anderen" Leben zu erinnern und gleichzeitig ihre eigene Existenz zu bewahren, entwickelt sich eine einzigartige, rührende Verbindung zwischen ihnen.
Das ganze ist gekleidet in schöne Animation. Makoto Shinkai und sein Team haben in "Your Name" eine sehr detailreiche Welt geschaffen. Dabei könnten die beiden Handlungsorte kaum unterschiedlicher sein, was sich auch im Leben und in den Charakteren widerspiegelt. Auf der einen Seite die ländliche malerische Idylle einer Kleinstadt, auf der anderen Seite das hektische und dynamische Tokio.
Makoto Shinkai wollte nicht nur unterhalten, er strebte danach, eine universelle Geschichte zu erzählen, die Menschen aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen anspricht. Das hat er zweifellos erreicht.