DonChris - Kommentare

Alle Kommentare von DonChris

  • DonChris 06.02.2016, 18:57 Geändert 06.02.2016, 18:58

    CHUCK NORRIS: "Til Schweiger? Nie von Ihr gehört."

    ... Nur Mal so ;)

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    • 8 .5
      DonChris 06.02.2016, 15:28 Geändert 06.02.2016, 17:20
      über Macbeth

      Wow, krasses Ding.

      MACBETH ist wieder einer der Filme, der für die einen Meisterwerk-Charakter hat, während er für eine ebenso breite (oder gar breitere) Masse schwer zugänglich ist. Dabei ist diese Theater-Adaption des Shakespeare-Klassikers auch gar nicht bemüht, sich dem Mainstream anzupassen, sondern agiert recht kunstvoll konsequent. Mich persönlich wundert es ein wenig, das THE REVENANT so abgefeiert wird, während der hier dann wieder so kritisch beäugt wird, denn für mich haben beide recht viel gemeinsam. Aber gut, das ist ein anderes Thema, lassen wir das Fass Mal besser zu ;).

      Nun geht es bei MACBETH ja um einen schottischen Krieger der sich auflehnt König zu sein und dafür sprichwörtlich über Leichen geht, was nicht zuletzt auch an seiner durchtriebenen Frau liegt. Kaum an der Macht, kommt es zu weiteren Bluttaten und recht wirren Handlungen. Generell wird das Königspaar Macbeth mit zunehmender Dauer immer verrückter, sie werden sozusagen mehr und mehr von ihren Handlungen eingeholt und entwickeln bilderbuchartige Psychosen. Als Vorlage für einen Film durchaus anspruchsvolles Material.

      Ich bin nicht der größte Shakespear-Fan und war deswegen auch sehr dankbar, dass der Film darauf verzichtet, sich ausschließlich in den ständigen sing sang Dialogen zu baden, sondern seine Atmosphäre über bockstarke Bilder, einen Soundtrack der durch Mark und Bein fährt und eben durch die grandiosen Schauspielleistungen kreiert. Vor allem Michael Fassbender beeindruckt hier auf ganzer Linie. Wäre ich in der Oscarjury, ich würde wohl für ihn stimmen - sorry Leo ;) ... Doch ich glaube um bei den Oscars eine große Rolle zu spielen, dafür fehlt dem Film die Reputation.

      Wie dem auch sei, der Film besticht jedenfalls durch seine atemberaubende Optik, gerade zu Anfang knallt der Film ein beachtliches Feuerwerk der Handwerkkunst ab. Dicker Nebel liegt auf dem Schlachtfeld, mitten in der schottischen kargen und bitterkalten Ödnis und bevor du dich versiehst, bist du in einem bildgewaltigen Spektakel, welches kompositorisch 1a durchdacht ist und zudem beispielsweise unglaublich starke Highspeed-Aufnahmen bietet. Dabei geht es extrem mystisch, martialisch und unmenschlich zu. Für mich ist aus diesem Grund die Anfangsphase auch die stärkste Phase des Films. Mit zunehmender Dauer wird der Film dann, genau wie sein Hauptcharakter, ein wenig konfus, bevor er in einem wiederum sehr starken Finale mündet. Dabei erfindet der Film seine Farbwelt (Grading) immer wieder neu und passt diese symbolisch an die neuen Handlungsebenen an. So bricht beispielsweise im finalen Akt des Films quasi die Hölle aus. Die Bilder sind feuerrot und sie erzeugen eine Hitze, die vollkommen konträr zu den sonst so kalten Bildern des Films stehen.

      Wenn dann der Abspann kommt, dann weiß man, dass der Film wirklich das Prädikat "einzigartig" verdient. Klar, er übertreibt es hier und da, doch das habe ich als Stilmittel verstanden. Und logisch schreckt seine Machart auch viele ab, doch dieses Schicksal hat er ja mit vielen anderen Werken gemeinsam und das macht irgendwie auch das Medium Film aus.

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        DonChris 30.01.2016, 13:45 Geändert 30.01.2016, 13:48

        Melancholie macht sich bei mir breit, Freunde ... Das war er also, der letzte Film mit Philip Seymour Hoffman. Aber eines nach dem anderen, trennen wir uns mal, so schwer es ist, von dieser Thematik und schauen zu allererst auf den Film, denn dieser bietet, natürlich auch dank der hervorragenden Performance von Philip Seymour Hoffman, absolut starkes Charakterkino. Die brillanten Darstellerleistungen der bereits reichlich verdienten Akteure sind der Treibstoff des Films. Der Film selbst agiert dabei sehr ruhig und ist weit weg vom Mainstream, was natürlich auch einige abschreckt, wie man ja in den Kommentaren hier lesen kann. Es knallt eben zu wenig, niemand haut ständig einen flapsigen Spruch raus und wo sind eigentlich die Special Effects? Das ist schon bitter ;) [/Ironie Ende]

        Aber Spaß bei Seite, das ist definitiv ein Film der nicht jedem gefallen kann, was auch kein Problem ist. Ich selbst hätte von der Bildsprache über weite Strecken auch mehr erwartet, schließlich ist Anton Corbijn für sein fotografisches Auge bekannt, doch besonders geniale Bilder sind hier erstaunlich wenige dabei. Die Bilder sind solide, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und auch das ganze Agentending an sich, worum sich ja schließlich der ganze Film inhaltlich dreht, ist für sich genommen nicht einhundertprozentig meins.

        Es ist wie erwähnt, der Film lebt von seinen Charakteren, denen er viel Raum gibt. Und der Film bietet eine der besten Finalszenen, die ich je gesehen habe - und das meine ich sowohl inhaltlich, als auch schauspielerisch. Philip Seymour Hoffman reibt sich in seiner leider buchstäblich letzten Szene dermaßen auf, dass es einem schon fast schmerzt. Seine Leistung ist grandios, fast so, als würde er noch mal alles raushauen, dabei ist das einfach seine Art gewesen einen Charakter zu interpretieren. Er hat sich immer voll und ganz auf seine Rollen eingelassen und ist mit ihnen verschmolzen. Es ist verdammt bitter, dass da nie wieder etwas folgen wird. Er ist in diesem Starensemble die treibende Kraft und sticht noch einmal aus der Masse an Stars die dieser Film zu bieten hat heraus.

        Da dieser Thriller eher speziell ist, ist es schwer ihn generell zu empfehlen. Ich sage mal, wer Filme wie THE INSIDER, SYRIANA, DER MANN DER NIEMALS LEBTE mochte, der kann es auf einen Versuch ankommen lassen.

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        • 7 .5
          DonChris 23.01.2016, 12:11 Geändert 23.01.2016, 12:14

          Als ich zum ersten Mal vom Projekt "Creed - Rocky's Legacy" erfuhr, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen, denn die bisherigen Rocky-Filme, sind so gar nicht meins. Klar, sie haben sich einen gigantischen Kult erarbeitet, doch mich persönlich konnten sie nicht so packen, was vor allem an den vorhersehbaren Storys und den albtraumhaften Dialogen lag. Auch schauspielerisch hielten sie sich reichlich bedeckt, wenn es um gute Leistungen geht ... zumindest meiner Meinung nach ;).

          "Creed - Rocky's Legacy" ist da schon ein ganzes Stück weiter. Gerade in der Anfangsphase baut der Film - zwar typisch für das Genre, man hat also alles schon mal gesehen und es gestaltet sich recht vorhersehbar - eine angenehme Atmosphäre der Aufbruchstimmung auf. Auch Stallone zeigt hier durchaus eine ansprechende Leistung. Ich gehe sogar soweit, dass der Film durchaus auch von mir als Rocky-Skeptiker, über weite Strecken eine Bewertung um die 8,5 bekommen hätte, wäre da nicht der Finale Boxkampf gewesen...

          ++Hier Mal eine Spoilerwarnung++

          ... das Positive zuerst. Ich fand es nämlich durchaus angenehm, dass unser Wunderknabe am Ende eben nicht gewonnen hat, sondern knapp unterliegt. Das zeigt, dass man auch in der Niederlage wächst. Jedoch war die dramaturgische Kennlinie des finalen Kampfs ein Lacher, auch die dummen Dialoge, vor allem aus der Ecke des Gegners, hatten schon eher das Niveau diverser klischeehaft und stumpf umgesetzter Actionfilme und reißen aus meiner Sicht wieder einiges ein, was der Film vorher so liebevoll aufgebaut hat.

          Insgesamt war ich aber dennoch angenehm überrascht. Der Film macht viel richtig und es macht zu großen Teilen echt Spaß dem Spektakel beizuwohnen. Allemal ein sehenswerter Streifen.

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          • 7 .5
            DonChris 16.01.2016, 16:53 Geändert 16.01.2016, 17:07

            DRECKSAU ist ein wahnsinnig surrealistischer cineastischer Trip. Eine mit Worten kaum zu beschreibende Szene reiht sich an die andere. Der Film ist dabei vulgär, exzessiv, brutal und in allen Belangen stagnierend andersartig ;). Das größte Manko ist dabei, dass er die ganze Zeit besonders cool daherkommen will und manchmal ein wenig zu gewollt provokativ wirkt. Gerade im Mittelteil des Films nutzt sich die immer wiederkehrende Andersartigkeit aus meiner Sicht ein wenig ab. Insgesamt ist der Film aber absolut sehenswert und macht Spaß. Er übertreibt es dabei an allen Ecken und Enden. Die Charaktere sind extrem überzeichnet, die Motive extrem und die Story um einen egozentrischen, narzisstischen Bullen, reiht sich da nahtlos ein.

            Gespielt wird dieser von James McAvoy, welcher hier eine Performance hinlegt, die schon beim hinsehen extrem aufreibt und absolut klarstellt, dass McAvoy zu den wandlungsfähigsten Darstellern seiner Generation zählt. McAvoy ist in meinen Augen auch der Antrieb des Films, mit ihm steht und fällt quasi alles. Er gibt mit der Darstellung, seiner völlig übertriebenen Figur die Glaubhaftigkeit, die es braucht, um als Zuschauer nicht schon recht früh das Interesse zu verlieren. Und er gibt seiner Figur, die nur so vor Arroganz und Ignoranz strotzt, eine sympathische Note. Ihm dabei zuzusehen wie er sich an seiner Rolle aufreibt, macht wie gesagt wirklich Spaß.

            Unterm Strich ist DRECKSAU kein Überfilm, aber definitiv ein interessantes Werk.

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            • DonChris 15.01.2016, 12:11 Geändert 15.01.2016, 12:11

              Könnt ihr den Mist nicht einfach glotzen, ohne jeden Tag einen Artikel darüber zu veröffentlichen? Und ja, ich muss es ja nicht lesen, wenn es mich nicht interessiert. Das künstliche gepushe des Formats nervt dennoch.

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                DonChris 14.01.2016, 21:47 Geändert 16.01.2016, 16:33

                Man muss schon genau hinsehen, um in Kodi Smit-Mcphee, welcher eine der beiden Hauptrollen in SLOW WEST spielt, den Sohn von Viggo Mortensen in THE ROAD zu erkennen, doch er ist es. Schon beeindruckend, so jung und schon ein paar ordentliche Filmchen im Repertoire - mein Respekt. Und natürlich machte er seine Sache recht ordentlich, wie alle anderen übrigens auch.

                SLOW WEST versprüht von Anfang an einen angenehm unterschwelligen Witz, welcher vor allem durch die Situationen und Dialoge zum Vorschein tritt. Aber auch gute kameraspezifische Ideen konnte man erkennen. Wirklich ein beachtliches Kinodebüt von John Maclean, der ja hauptamtlich Musiker ist, wie ich gelesen habe. Ob der Schotte auch auf diesem Gebiet überzeugt, weiß ich nicht, soweit reicht mein Interesse an seiner Person noch nicht ;).

                Inhaltlich geht es übrigens um einen 16-jährigen Jugendlichen, der auf der Suche nach seiner großen Liebe ist. Das besondere - die junge Dame ist mit ihrem Vater auf der Flucht und es ist ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Man kann sich denken, dass deswegen alle möglichen Gestalten auf der Suche nach eben jener jungen Dame sind. Die Reise Beginnt für den Zuschauer als der junge Mann Fassbender (im Film Silas) kennenlernt. Herrlich skurril geht es dann weiter bis hin zum großen Finale (Die letzte Szene war einfach herrlich ^^ )

                Der Film ist natürlich ein Western und es hilft auch, wenn man dem Genre etwas abgewinnen kann, doch der Film trägt eine Ironie und einen Charme in sich, der auch denen gefallen könnte, die nicht so auf Western, wohl aber auf unterschwelligen Humor stehen.

                Jedenfalls - Daumen hoch von mir! ;)

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                  DonChris 13.01.2016, 00:24 Geändert 13.01.2016, 00:34

                  Durch einen Freund der diesen noch nicht kannte, kam ich neulich wieder in den Genuss, mir GRAND BUDAPEST HOTEL noch einmal anzusehen. Natürlich schaut man beim zweiten mal anders hin, so achtete ich dieses Mal mehr auch auf die Machart. Wobei drauf achten ist an dieser Stelle vielleicht falsch, denn bei diesen Bildern wird einem der Wes´sche Stil ja förmlich aufgedrängt.

                  Es ist schon fantastisch wie Wes Anderson seine Bilder aufbaut. Und das meine ich nicht nur im bildkompositorischen Sinne, welcher ja an sich schon einmalig ist. Unzählige Zentralperspektiven, harte Kanten, gerade Linien, unterstützt durch den Umgang mit der Kamera, welcher kaum Schwenks aufweist, oft springt die Kamera im harten 90 Grad Winkel. Dem gegenüber stehen dann, wohl dosiert, etwas wildere Kamera- und Zoomfahrten. Der Stil ist jedenfalls einmalig. Doch ich meine das vor allem im Zusammenhang mit dem Setting, dem Grading und den Kostümen. Wes Anderson gestaltet seine Bilder bis ins letzte Detail. Wandfarbe, Kostüm und andere Elemente hatten nicht selten ein und die Selben Farbtöne. Anderson ist erpicht darauf, seine Handlungsorte und handelnden Personen durch farbkompositorische Angleichung im Einklang schwingen zu lassen. Im Ergebnis wirkt der Film dadurch zwar unendlich übersättigt, aber nicht bunt. Das Ganze hat schon etwas comicartiges und führt zusammen mit der Darstellung der Charaktere, zu einigen sehr skurrilen Szenen, die fast schon Kunst-Foto-Charakter haben.

                  In diese so angeglichene, auf Perfektion bedachte Kulisse, passt unser Hauptcharakter mit seiner vornehmen, herrlich steifen Art super hinein. Er sorgt für den Witz, für den Charme des Films. Denn die Story, welche durch einen ständigen Off-Kommentar begleitet wird, hat nicht immer das Niveau der Bilder. Dennoch ist sie angenehm verworren und andersartig strukturiert.

                  Wenn man sich dann noch vor Augen hält, wer in diesem Film alles eine kleine Rolle ergaunert hat (Edward Norton, Adrien Brody, Harvey Keitel, Bill Murray, Willem Dafoe, Mathieu Amalric , Léa Seydoux, Owen Wilson, Tom Wilkinson, Jeff Goldblum und noch ein paar mehr), bei einigen muss man schon zwei Mal hinsehen, dann bekommt man eine Idee vom Ansehen des guten Herrn Anderson in der Branche.

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                  • DonChris 10.01.2016, 11:44 Geändert 10.01.2016, 11:51

                    - AVATAR
                    - Star Wars
                    - Indiana Jones
                    - The Tree of Life
                    - Alle Bond`s nach Connery
                    - Mission Impossible (alle Teile)
                    - Sin City
                    - 300
                    - Jurassic Park
                    - Top Gun
                    - Braveheart
                    - Titanic

                    ...Nehmt es mir nicht übel - Ich weiß auch nicht, was da bei mir schief läuft ;)

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                    • http://www.moviepilot.de/liste/die-top-ten-2015-donchris?page=1

                      1. Birdman
                      2. Whiplash
                      3. Mad Max: Fury Road
                      4. The Salvation
                      5. It Follows
                      6. Slow West
                      7. Der Marsianer
                      8. The Guest
                      9. Ex Machina
                      10. Sicario

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                        DonChris 08.01.2016, 23:01 Geändert 08.01.2016, 23:58

                        Western ist ausgestorben? Nicht ganz, denn mit THE SALVATION schlägt einer verdammt stark in die Kerbe der gute alten Italo-Western.

                        Kristian Levring, dessen früheren Werke mir bisher noch unbekannt sind, haut hier ganz schön einen raus, wenn ich das mal so sagen darf. Das hatte schon viel von der guten alten Italo-Western Atmosphäre. Das harte raue Leben, die unendlich Weite Steppe, die Macht des Stärkeren, die schönen ruhigen Kamerafahrten, eine super angepasste Musik, dazu eine Optik die dank ausgezeinetem Grading in eben jenem Farbspektrum agiert, wie wir es von damals kennen. Das größte Plus ist aber wohl die Auswahl der Darsteller. Keine einzige Rolle ist unglaubwürdig oder unfähig verkörpert, selbst wenn hier einige Stereotypen der Westernzeit ihre Auferstehung feiern, Mikkelsen und Dean Morgan spielen sogar einfach nur brilliant. Und wer hat`s vollbracht? Die Dänen. Respekt, dieses kleine Völkchen kann einfach Filme machen - jetzt sogar Western.

                        Inhaltlich ist Mads Mikkelsen Veteran des deutsch-dänischen Krieges und wandert in die USA aus. Als Jahre später seine Familie nachkommt, passiert etwas grausames, auf das ich hier aus spoilertechnischen Gründen nicht zu sehr eingehen will. Nur so viel - Zwei Protagonisten schwören sich Rache, woraufhin die Spiele beginnen. Es handelt sich hierbei im Grunde um eine recht typische Westernstory, nach dem Motto einer gegen alle, inklusive würdigem Hauptarschloch bzw. Gegner ;). Wozu aber auch das Rad neu erfinden? Der Film macht das schon richtig, weil er sich auf das WIE konzentriert und das WAS als Mittel zum Zweck nutzt.

                        Kameratechnisch versuchte Regisseur Levring bzw. sein Kameramann Jens Schlosser auch an die gute alte Zeit anzuknüpfen. Das merkt man nicht nur in den Motiven, die geprägt sind von einer Ödnis aus Staub oder in Folge unendlichen Regens eben Schlamm, brennender Sonne und tiefschwarzer Nacht, sondern auch am Umgang mit der Kamera an sich. So vermitteln die Bilder viel Ruhe, sind aber phasenweise moderner geschnitten. Auch haben wir mehr Kamerafahrten als Schwenks, ein klein wenig muss man ja mit der Zeit mitgehen.

                        Der Film ist für mich wirklich eine positive Überraschung und versüßte mir meinen Start ins Filmjahr 2016 vortrefflich ;). Absolute Empfehlung für alle Italo-Western-Freunde. Wer sich in dem Genre nicht wohl fühlt, braucht sich hier eigentlich gar nicht erst zu versuchen.

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                          DonChris 03.01.2016, 16:28 Geändert 03.01.2016, 17:05

                          Seit PULP FICTION und vor allem 4 ROOMS (dort ist seine Rolle einfach göttlich) hat Tim Roth bei mir einen dicken Stein im Brett. Aus diesem Grund bin ich voller Vorfreude an LIE TO ME ran gegangen und naja, was soll ich sagen, wurde enttäuscht.

                          Die Folgen haben von der Komplexität und wenn man den Inhalt betrachtet in etwa das Niveau von Serien wie CSI und Co. Schon diese waren einfach nicht mein Ding, mir sozusagen zu flach, aber das ist ja auch immer Geschmacksache.

                          Nun dreht es sich inhaltlich aber vor allem um die Analyse diverser Fälle, bzw. diverser Personen an Hand ihrer Gestik, Mimik und Rhetorik. Leider wird das Thema aber sehr schulhofmäßig behandelt ... Wegsehen = Unsicherheit, Mundwinkel zusammenpressen = Verbitterung, irgendwo Kratzen = Zweifel, und so weiter und so fort. Ich kenne mich ja nicht sonderlich gut damit aus, doch neu ist mir das nicht und ich denke, dass auf Wahrnehmung spezialisierte Agenten vor allem oder sagen wir zumindest zusätzlich auch auf Dinge achten werden, die nicht allgemein bekannt sind.

                          Wie dem auch sein, wären wenigstens die Fälle spannend oder die Charaktere interessant, was ich nicht so empfunden habe. Für mich ist das leider nicht mehr als eine totale 0815 Serie.

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                            DonChris 02.01.2016, 15:18 Geändert 02.01.2016, 15:59

                            Die Doku war jetzt gar nicht so gut, da habe ich schon besser aufbereitetes von ihm gesehen und gelesen. Für Helmut Schmidt als Mensch und Politiker, würden dagegen zehn Punkte nicht reichen.

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                              DonChris 25.12.2015, 17:40 Geändert 27.12.2015, 16:10
                              über River

                              Bricht man es runter ist RIVER in erster Linie eine Kriminalserie. Im Mittelpunkt steht ein Inspektor, der einen besonders verworrenen Fall - nicht ganz freiwillig - zu seiner Herzensaufgabe macht und durch die Lösung vieler kleiner Fragezeichen, der Lösung dieses speziellen Falls immer näher kommt. Soweit so gut, doch schon in den ersten Minuten wird klar, sowohl die Serie, als auch der Herr Inspektor könnten ungewöhnlicher kaum sein.

                              Inspektor River wird ausgezeichnet durch niemand geringerem als Stellan Skarsgård verkörpert, dabei ist sein Charakter geprägt von einer unheimlichen Melancholie. Unser Inspektor kommt dabei reichlich mürrisch und ein wenig altbacken daher. Das besondere ist allerdings - er sieht tote Menschen, oder er bildet sie sich ein, ganz so klar ist das nicht. Doch bevor man hier Vergleiche mit THE SIXTH SENSE anstellt, das kann man mal gleich lassen ;). So eigenartig das klingt wird das Ganze in der Serie dann doch sehr angenehm dosiert eingesetzt und nutzt sich aus diesem Grund auch nicht so extrem ab.

                              Passend zum Charakter erschafft die gesamte Serie eine recht düstere, melancholische Aura. Im Vergleich zu anderen Serien, wirkt sie sehr entschleunigt, was sicherlich nicht jedem gefallen wird. Auf den ersten Blick erinnert sie in ihrer Art der Charakterzeichnung und in ihrer unaufgeregten Erzählstruktur an dänische Kriminalfilme, was ich vollkommen als Kompliment verstehe.

                              Auch optisch agiert die Serie eher dunkel, dominierende Farbe ist (wie so oft) ein herber blau-türkiser Tatsch, auf größere Grading-Experimente wurde hier sonst verzichtet. Ich denke man wollte seriös und eher natürlich wirken, ohne (wie bei vielen deutschen Produktionen) gleich wie eine EB-Produktion zu wirken ;). Was mir noch auffiel, man hat hier gar nicht versucht in jedem Bild alle möglichen Schatten zu eliminieren, sondern nutzt diese gleichwohl als Stilmittel (?), zumindest wirkt es so ;). Dadurch wird natürlich die düstere Grundstimmung verstärkt - kurzum, wer auf der suche nach schnelllebiger Unterhaltung, gewürzt durch witzige Dialoge und einen freaky Umgang mit Kamera und Post ist, der macht mal schön einen Bogen um die Serie, alle anderen sind herzlich eingeladen, sich von dieser kleinen sympathischen Produktion mitreißen zu lassen ;).

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                                DonChris 25.12.2015, 11:55 Geändert 25.12.2015, 12:27

                                JESSICA JONES habe ich mir aufgrund einer Empfehlung angesehen, vielleicht habe ich deswegen ein wenig mehr erwartet, aber so richtig packend fand ich die erste Staffel nicht. Es gab zwar starke Momente, vor allem diese, in denen das Mysterium um die Handlungsabläufe und die Charaktere aufgebaut wird, nur leider bleibt die Serie nicht so mystisch und schon gar nicht spannend genug, um am Ende vollends zu überzeugen.

                                Krysten Ritter als Jessica Jones ist zwar nicht schlecht, haut mich aber auch nicht vom Hocker, teils war das eine ziemlich eindimensionale Vorstellung.

                                Mehr als eine 6,0 ist da von mir nicht zu erwarten. Ich denke das trifft es auch am besten, denn wirklich schlecht war die Serie ja nicht, von einer guten und durchdachten war sie allerdings auch ein mächtiges Stück entfernt. Vor allem muss man bei einigen Dialogen als Filmliebhaber ganz stark sein und darf einfach auch nicht zu viel von Krysten Ritter erwarten, denn mehr als durchschnitt liefert sie nicht ab. Wer sie sympathisch findet, dem wird es Wurscht sein, doch rein vom Facettenreichtum an Gestik, Mimik, ec. kommt da nicht viel.

                                Da die Serie jedoch unter meinen Buddys zu meist recht gut wegkommt (überwiegend 8+), würde ich mir an Eurer Stelle dennoch selbst ein Bild machen. Muss ja nicht jeder Dons Meinung sein ;)

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                                • Bei WHIPLASH bin ich anderer Meinung, denn der Film war schon ziemlich genial, trotz unsympathisch gezeichneter Charaktere - Muss ein Film auch erst mal schaffen. Ansonsten kann ich der Aufzählung, soweit ich die Filme gesehen habe, nur beipflichten.

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                                  • 8 .5
                                    DonChris 22.12.2015, 22:22 Geändert 23.12.2015, 00:25

                                    MR. ROBOT ist tatsächlich eine positive Serien-Überraschung für mich, hatte ich sie an sich gar nicht auf dem Schirm, als sie mir empfohlen wurde. Gerade die ersten Folgen reißen einen dann recht schnell mit in eine Welt, die von Cyberkriminalitäten bestimmt wird. Am interessantesten ist allerdings der Hauptcharakter, der hervorragend von Rami Malek gespielt wird und der eine Menge Eigenheiten mitbringt. Hier muss man zwar Abstriche machen, da sein Charakter mal wieder das typische Hacker-Klischee erfüllt, in dem er ein recht junger Typ ist, der in der Cyberwelt auf sichereren Füßen steht, als in der realen Welt, doch was soll`s, so ganz kommt man ja beim Geschichten erzählen an diversen Stereotypen nicht vorbei.

                                    Das Finale der Staffel entwickelte sich dann zwar ein wenig konfus und erinnerte mich an bereits bekannte und namenhafte Produktionen, doch da will ich keine Namen nennen, denn das würde zu viel verraten.

                                    Insgesamt ist das Stotytelling und die Atmosphäre der Serie aber wirklich stark. Besonders weil sie eine Aura der Ungewissheit umgibt, die man gerne stillen möchte. Man tastet sich sozusagen Folge für Folge voran und ist gespannt darauf, wo die Serie hinführt. Interessant fand ich außerdem, dass die Serie trotz des virtuellen Themas mit einer recht nüchternen Optik daherkommt, nicht unhübsch, aber eben einfach defensiver nachbearbeitet oder sagen wir natürlicher anmutend. Vermutlich wollte man dort auch einen Kontrast zum Thema schaffen.

                                    MR. ROBOT ist in jedem Fall eine recht interessante Serie, die ich über die erste Staffel hinaus im Auge behalten werde und die ich hier auch gerne an das Lager "Hilfe!-Suche-neue-Serie" weiterempfehle ;).

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                                    • Schöne Antworten. Bin auch ganz bei Dir was DAS FINSTERE TAL angeht. Ich wusste der wird recht gut - aber so gut, dass war überraschend.

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                                        DonChris 22.12.2015, 19:49 Geändert 23.12.2015, 10:25

                                        Recht unbekannte Doku. Das macht sie aber nicht unbedrohlicher, denn was das Thema angeht, haut die Industrie immer noch ordentlich die Bremse in Sachen Transparenz rein.

                                        Inhaltlich geht es um die Folgen von Pestiziden und Zusatzstoffen in unserer Nahrung, in Verpackungen, sowie in Behältnissen usw. Darüber hinaus geht es um die Verbindung von Industie und Behörden bei diversen Zulassungssystemen. Das ganze fußt auf diversen Studien und Expertenmeinungen beteiligter Personen und ist recht trocken und faktisch aufbereitet. Man wird allerdings wirklich nicht dümmer und bleibt mit einem flauen Gefühl im Magen zurück. Anschauen lohnt sich allemal.

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                                        • DonChris 29.11.2015, 14:27 Geändert 29.11.2015, 14:28

                                          Bei mir gestaltet sich das so unterschiedlich, wie die Filme die ich schaue. Die einzige Konstante ist die Projektionsfläche und der satte Sound, welcher aus jeder Ecke optimal abgestimmt hervorgekrochen kommen muss - Technikermacke ;).

                                          Ansonsten switche ich da je nach Abend und Film. Mal mit einer angenehmen Tüte zwischen den Fingern, mal mit einem gutem Wein oder ein zwei Bierchen und natürlich genauso oft auch ohne der Gleichen ;). Das ganze dann in Gesellschaft von Freunden/Freundin oder allein. Ganz normal eben.

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                                            DonChris 18.11.2015, 14:42 Geändert 19.11.2015, 20:48

                                            Horror ist ja eine ganz spezielle Geschichte. Die einen mögen es blutig, die anderen stehen auf krasse Effekte, ich selbst stehe eher auf solche, die eine besonders beklemmende Aura kreieren und ich denke das ist " It Follows" gelungen. Der Grund liegt natürlich nicht in einer besonders sinnvollen Story - Nebenbei bemerkt, einige die den Film kritisieren (... was ihr gutes Recht ist ...) kreiden die Story als zu dumm an. Ernsthaft? Im Horror-Genre? Also ehrlich, Horror-Storys ergeben doch im Grunde nie Sinn, genauso wie bei Actionfilmen oder Pornos :D, was soll daran jetzt außergewöhnlich sein? Es geht doch mehr um die Umsetzung und wie diese sich mit dem persönlichen Geschmack deckt. Aber gut, wenn das einigen negativ auftößt, mögen die ihre Gründe haben.

                                            Ich fand jedenfalls das "It Follows" sogar außergewöhnlich gut gemacht ist, da er dank ausgezeichneter Bildsprache und wunderbaren Retro-Soundtrack, zusätzlich zur beklemmenden Atmosphäre eine außergewöhnlich gute Ästhetik ausstrahlt - bemerkennswert für ein 2Mio-Budged-Projekt.

                                            Denn auch neben dem Soundtrack, kommt der Film mit einigen gut inszenierten Oldscool-Elementen daher. Mich hat zum Beispiel die Art und Weise wie sich das Wesen bewegt - immer in konstanter Geschwindigkeit, quasi unaufhaltbar - sehr an die ersten beiden "Halloween"-Filme erinnert, denn auch dort verfolgte Michael Meyers seine Opfer in ähnlicher Form.

                                            Obendrein bietet der Film richtig starke Bilder, die kaum starr sind, meist ist zumindest eine minimale Bewegung drin, sei es ein Schwenk oder eine Zoomfahrt und wir bekommen eine Fülle an Totalen geliefert, die einfach durch gutes Framing bestechen und bei denen ich mich immer wieder erwischt habe, wie ich den Hintergrund absuchte um dort in der Ferne das Monster (oder was auch immer) zu erspähen. Ich denke das ist auch die große Stärke des Films - gute Kameraarbeit, gepaart mit einem tollen Soundtrack und dieser Atmosphäre des immer konstant unaufhaltbar näher kommenden Unheils.

                                            Super gemacht und für mich eine absolut positive Überraschung.

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                                              DonChris 15.11.2015, 12:43 Geändert 15.11.2015, 12:59

                                              John Goodman spielt absolut top, Institution Bill Murray in seinen kleinen Auftritten sowieso, würde die Serie sich darauf begrenzen alles um Goodman aufzubauen, wäre das wohl ein mächtiger Gewinn. Denn ich weiß nicht wieso hier so viele von "sympathischen" Charakteren reden, aus meiner Sicht nerven 90% der Figuren, die Nebenhandlungsstränge sind obendrein meist belanglos, lahm und bieten Gags die den Namen nicht verdienen...

                                              Schön und gut, wenn ich mir die Bewertungen hier so ansehe, scheine ich mit meiner Meinung ja relativ alleine zu stehen, denn an sich kommt die Serie hier ja bislang ziemlich gut weg. Man könnte mich fast fragen "Was machst du richtig, was die anderen alle falsch machen [/Ironie]" :), aber ich kann der Serie nur wenig abgewinnen. Zumindest habe ich es versucht ;).

                                              Einen positiven Trend glaube ich aber doch erkannt zu haben, zumindest viel es mir hier erstmals so richtig auf, die Gags (oder was die Macher für solche halten) wurden (endlich!) nicht durch mechanische Lacher untermalt, wie wir es ja aus etlichen (allen?) Sitcoms gewohnt sind.

                                              Fazit: Nicht mein Ding, doch das sollte jeder für sich rausfinden.

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                                              • DonChris 14.11.2015, 12:52 Geändert 14.11.2015, 13:08

                                                1990 Der mit dem Wolf Tanzt
                                                1991 Barton Fink
                                                1992 Columbus 1492
                                                1993 Schindlers Liste
                                                1994 Die Verurteilten
                                                1995 Casino
                                                1996 Fargo
                                                1997 Donnie Brasco
                                                1998 The Big Lebowski
                                                1999 Matrix
                                                2000 Gladiator
                                                2001 K-Pax
                                                2002 About Schmidt
                                                2003 Herr Lehmann
                                                2004 Das Meer in mir
                                                2005 The New World
                                                2006 Adams Äpfel
                                                2007 99 francs (zu deutsch: 39,90)
                                                2008 Milk
                                                2009 Watchmen
                                                2010 Book of Eli
                                                2011 Drive
                                                2012 Die Jagd
                                                2013 Her
                                                2014 Birdman
                                                2015 ???

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                                                  DonChris 14.11.2015, 11:48 Geändert 14.11.2015, 12:57

                                                  Guillermo Del Toro steht aus meiner Sicht noch für echtes Handwerk. Seine Masken, seine Ideen für skurrile Charaktere und Figuren - vor allem optisch - sind schon ab der Norm. Und dennoch gefallen mir seine neuesten Projekte nicht - auch Crimson Peak kann daran nichts ändern. Dabei zeichnet der Film eine ausgezeichnete, mystische, spannende Atmosphäre, es ist nur leider so, dass neben der starken Optik auch eine Geschichte erzählt werden muss und das was der Film hier als Geschichte erzählenswert findet, ist für mich so spannend wie wachsendes Gras.

                                                  Sehr schade, denn auch schauspielerisch agiert der Film auf gutem Niveau. Ich bin auch deshalb ein wenig enttäuscht, weil del Torro sich in dem Genre eigentlich auskennt, schließlich feierte er hier seine ersten Erfolge. Wenn ich ehrlich bin schrammt der Film auch ordentlich am Horror-Genre, dem er ja angehören möchte, vorbei, denn der Anteil der übernatürlichen Elemente und damit auch der des echten Horrors ist bemerkenswert gering. Schocker gibt es keine, beklemmende Situationen habe auch ich nur eine in Erinnerung - einfach zu wenig. Obendrein kommt kein interessanter Erzählfluss zustande, der Film versickert nahezu, nachdem unsere Hauptprotagonistin nach Crimson Peak gezogen ist. Ab hier wird der Film schnell ein wenig öde, wenn ich das mal so sagen darf und unansehnlich vorhersehbar.
                                                  Man muss sich hier schon sehr mit der wunderbaren Optik trösten, um dem Film etwas positives abzugewinnen. Aber wenn, dann das es schön anzusehen ist, wie del Torro darauf verzichtet, eine Effekteschlacht abzuliefern und statt dessen noch (überwiegend) echte Masken und Kulissen liefert.

                                                  Alles in allem fand ich den Film aber wie gesagt nicht so überzeugend und würde sogar sagen, man verpasst nichts, wenn man sich den spart.

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                                                    DonChris 09.11.2015, 12:37 Geändert 09.11.2015, 12:39

                                                    Ist alles Geschmacksache, von daher. Aber ich finde Anke Engelke absolut nicht witzig (und das ist aufgerundet). Der Rest der Crew hat maximal ihr Niveau...absolut nicht mein Ding.

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