Drax - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+22 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+20 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+18 Kommentare
-
MurderbotMurderbot ist eine Science Fiction-Serie aus dem Jahr 2025 mit Alexander Skarsgård und David Dastmalchian.+17 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps93 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von Drax
Firtz Lang drehte mit „Das Todeshaus am Fluss“ nach mehreren Misserfolgen zwar einen low Budget Film, der aber unzweifelhaft zu seinen besseren Werken gehört, die er nach seiner Emigration in die USA drehte.
Fritz Langs Film besticht dabei weniger durch seine Geschichte, die insgesamt eher mittelmäßig ist, als durch seine gelungene Inszenierung. Lang erschafft in seinem Film noir eine spätviktorianische Atmosphäre und spielt meisterlich mit Licht und Schatten. Hierdurch entsteht eine wirklich beklemmende Atmosphäre, bei der selbst der Garten etwas Bedrohliches hat. Auch gelingt es Lang, die Geschichte recht temporeich zu inszenieren, wodurch keine Langeweile aufkommt. Die Leistungen der Darsteller ist ebenfalls ist ganz ordentlich, wobei einen wohl einzig Louis Hayward in der Rolle des Stephen Byrne in Erinnerung bleibt, da diese Figur mit zu den unsympathsichten Figuren zählt die man sich vorstellen kann.
„Das Todeshaus am Fluss“ ist daher zwar nicht mit Fritz Langs früheren Meisterwerken vergleichbar, doch zeigt er sein großes Talent für Kameraführung, Lichtsetzung aber auch Timing, das er in diesen Jahren sonst leider nur selten zeigte.
Tja was macht man, wenn man jung und schön aber pleite ist? Genau man angelt sich einen Millionär. Die Handlung des Films ist sicher nicht zeitgemäß, ja aus heutiger Sicht sogar sexistisch, dennoch ist „Wie angelt man sich einen Millionär?“ gerade durch seine charmanten Hauptdarstellerinnen Lauren Bacall, Marilyn Monroe & Betty Grable recht reizvoll.
An einigen Stellen sicher angestaubt ist „Wie angelt man sich einen Millionär?“ doch insgesamt eine nette kurzweilige Komödie, bei der vor allem das herrliche Ende in Erinnerung bleibt.
Ich weiß nicht wie oft ich „Joan Baez - How Sweet the Sound“ gesehen habe, aber es ist immer wieder ein Genuss diese großartige Doku über Joan Baez zusehen.
Mary Whartons gelang einfach ein grandioses persönlichen Porträt über diese außergewöhnliche Frau. Ich weiß dabei immer nicht, was ich an Joan Baez mehr bewundere und mag, ihre Stimme bzw. sie als eine der größten Musikerinnen überhaupt oder ihre ganze Persönlichkeit und Einsatz für andere.
„Joan Baez - How Sweet the Sound“ zeigt eindrucksvoll dieses bewundernswerte und ereignisreiche Leben, etwa wie sie in nur kürzester Zeit zur Queen of Folk wurde, sie Bob Dylan zum Erfolg verhilft und beide eine rasante Beziehung hatten, aber auch ihr starken Einsatz gegen Rassentrennung und gegen den Vietnamkrieg. Dabei zeigt die Doku gut, dass bei Joan Baez dieser Einsatz nicht nur oberflächlich ist, sondern sie dies absolut lebt und dafür auch einiges riskiert, wie etwa sogar ihr Leben, als sie etwa 1972 als Teil einer Delegation in Hanoi in ein US-Bombardement geriet. So sieht sie sich vor allem auch als Kämpferin gegen Unrecht und erst dann als Musikerin, wobei sie ihre Musik vor allem als Werkzeug für gesellschaftliche Veränderungen nutzt.
Das Interessante an der Doku ist dabei, dass Joan Baez selbst durch ihr leben führt und dass auf eine sehr selbstkritisch Reflektierte weiße, die zugleich ihren großen Humor und ihre Bodenständigkeit zeigt.
Alles in allem eine der besten und interessantesten Musik-Dokus überhaupt.
Éric Rohmers behandeln meist die Beziehung zwischen Mann und Frau und auch in „Claires Knie“, Rohmers fünften Teil seiner sechs moralische Erzählungen, geht es wieder einmal genau darum.
Rohmer behandelt in seinem reduziert inszenierten Werk Themen wie Lust, Verführung, Liebe und vor allem auch Eigenliebe.
So widersprüchlich die Figuren dabei einmal mehr bei Rohmer sind, so haben sie doch wie immer etwas sehr Sympathisches. Das beste Beispiel hierfür ist Jerome, hervorragend gespielt von Jean-Claude Brialy, der ein absoluter Narzisst ist und dennoch etwas sympathisches an sich hat.
Die große Stärke des Films sind dabei vor allem seine starken Dialoge, mit denen sich Rohmer einmal mehr als Meister der Dialoge erweist.
London. In einem extrem nebeligen Park bekommt eine Frau auf dem Weg nach Hause durch eine unheimliche Stimme ihren nahen Tod verkündet. So beginnt „Mitternachtsspitzen“, ein Film der den Zuschauer direkt ins kalte Wasser schmeißt.
Dieser Beginn ist nicht nur sehr ungewöhnlich, sondern vor allem auch sehr gelungen.
Mit diesem Auftakt beginnt ein Film der zwar nicht von Hitchcock, sondern von David Miller ist, doch stark an seine Werke erinnert. David Miller macht Hitchcock mit seinem Psycho-Thriller durch aus Konkurrenz. Zwar erreicht dieser Film nie das Niveau von Hitchs größten Filmen, doch gelingt David Miller ein durchaus intensiver aber unblutiger Thriller, der stark von seiner beklemmenden Atmosphäre lebt. Hierzu trägt auch viel die großartige Kameraarbeit von Russell Metty bei.
Durch die vielen falschen Spuren die Miller legt, entsteht das Gefühl, dass man im Grunde fast niemand trauen kann. Selbst die Möglichkeit das Kit Preston sich alles einbildet, lässt Miller durchaus als eine legitime Möglichkeit zu.
Die Auflösung am Ende ist dennoch überraschend und wirkt auch gut durchdacht.
„Mitternachtsspitzen“ ist daher durchaus ein sehr gelungener Psycho-Thriller, bei dem wohl am Ende vor allem die Frage ist, wie man Doris Day in ihrer Rolle steht bzw. ob man sie zu hysterisch findet. Wer mit ihrer Darstellung klar kommt, der wird sicher bestens unterhalten.
Éric Rohmers vierter Teil seiner sechs moralische Erzählungen ist wahrlich keine leichte Kost.
Rohmer inszeniert mit „Meine Nacht bei Maud“ einen sehr distanzierten und kühlen Dialogfilm über Liebe,Ehe, Treue, Moral, Religion und über Blaise Pascals Glaubensphilosophie.
Ich muss gestehen, es hat etwas gedauert bis ich Film reingekommen bin, aber dann hat mich der Film doch zunehmend fasziniert. Rohmer gelingt es großartig, Diskurse der Philosophie in alltägliche Lebenswelten zu übertragen.
Besonders der Dialog zwischen Jean-Louis (Katholik), Vidal (Kommunist) und Maud (Nihilistin) hat was absolut Brillantes. Spätestens wenn Vidal geht und Jean-Louis mit Maud in der titelgebenden Nacht diskutieren, entsteht einer der wohl intensivsten filmischen Dialoge überhaupt.
Zur starken Intensität der Dialoge trägt vor allem die distanzierte Inszenierung von Éric Rohmers bei, der sämtliche Wertungen unterlässt und uns Zuschauen so noch mehr zum Denken anregt. Ebenfalls großen Anteil an der hohen Qualität, hat natürlich auch die erstklassige Besetzung, zu der unter anderem Jean-Louis Trintignant und Françoise Fabian zählt.
„Meine Nacht bei Maud“ ist zwar sicher kein Film für die Masse, aber für Freunde von Éric Rohmer ein Genuss.
Zwischen 1971 und 1973 verfilmte Pierre Granier-Deferre gleich drei Werke des schreibwütigen Autors Georges Simenon, die alle drei mit zu seinen besten Filmen zählen.
Mit „Die Witwe und der Sträfling“ gelang Granier-Deferre wie auch schon mit „Die Katze“ ein feinsinniges und recht nüchterne Psychodrama, das vor allem durch seine zwei Hauptdarstellern Simone Signoret und Alain Delon lebt. Gerade Simone Signoret zeigt einmal mehr ihre große Qualität und ist mehr als überzeugend in der Rolle der Bäuerin Couderc, die sich nach einem harten Leben eine harte Schale zugelegt hat, sich aber innerlich vor allem nach Liebe sehnt. Sehr interessant ist dabei auch die Demaskierung des dörflichen Lebens und so gelang Granier-Deferre mit „Die Witwe und der Sträfling“ vor allem auch eine schonungslose Milieustudie.
Mit „Sein Mädchen für besondere Fälle“ verfilmte Howard Hawks das bekannte und mehrfach verfilmte Theaterstück „The Front Page“ von Ben Hecht und Charles MacArthur .
Der Film glänzt dabei vor allem durch seine Darsteller Cary Grant und Rosalind Russell und deren witzigen und temporeichen Dialogen. Durch Hawks Änderung aus Hildy eine Frau zu machen bekommt die Geschichte natürlich auch mehr Charme und ein schönes Duell der Geschlechter.
Mir persönlich ist jedoch Billy Wilders Verfilmung mit Jack Lemmon und Walter Matthau lieber. Wilder gestaltet das Ganze Absurder und bietet so eine noch bissigere Satire auf Schmierenjournalismus .
Dennoch gelang auch Hawks eine sehr unterhaltsame Screwball-Komödie.
Es ist immer wieder schön, wenn man auf so kleine Filmperlen stößt, zu denen „Der Krieg ist aus“ unzweifelhaft gehört.
Im Zentrum des Films stehen die zwei Halbbrüder Antoine und Julien, die nach einem tragischen Missgeschick aus Angst vor harten Konsequenzen, aus dem Dorf, in dem sie den Krieg über untergebracht sind fliehen. Nach und nach stoßen ein Hund und ein desertierter deutscher Soldat hinzu, wodurch ein recht skurriler aber sehr sympathischer Haufen entsteht.
Huberts Film behandelt dabei Themen wie Brüderlichkeit und Freundschaft, aber auch Schuld und Vergebung. Dabei gelingt es dem Film hervorragend zwischen Humor und Tragik zu pendeln.
Beginnt der Film als eine spannende und abenteuerlichen Lausbubengeschichte, so endet er schließlich tragisch und verdeutlicht einen eindrücklich den Wahnsinn des Krieges.
Die zwei Halbbrüder werden dabei hervorragend von den eigenen Kindern des Regisseurs Jean-Loup Hubert gespielt. Ebenfalls stark ist Richard Bohringer in der Rolle des deutschen Soldaten, den seine Kriegserlebnisse zwar gebrochen, aber nicht kaltherzig gemacht haben.
Schade das dieser großartige Film so Unbekannt ist, Regisseur Jean-Loup Hubert ist nämlich ein starkes Kriegsdrama gelungen.
Es fällt schwer, den Film nicht mit dem aus dem gleichen Jahr stammenden „Braveheart“ zu vergleichen und dagegen wirkt „Rob Roy“ doch recht schwach, obwohl ich selbst „Braveheart“ nicht gerade überragend fand.
Das Einzige was „Rob Roy“ trägt, sind im Grunde seine gut gespielten Figuren und deren Situation, denn die Geschichte an sich ist sonst eher schwach und zäh.
Hier und da kommt zwar Spannung auf und es gibt immer wieder sehenswerte Landschaftsaufnahmen, mehr als recht kurzweilige Unterhaltung bietet „Rob Roy“ jedoch nicht.
„Bonnie und Clyde“ ist sicher einer der bedeutendsten amerikanischen Filme, immerhin läutete er das New Hollywood ein. Der ganze Film hebt sich stark von den damaligen Sehgewohnheiten ab und man spürt immer wieder den Einfluss der Nouvelle Vague. Es wäre natürlich sehr interessant wie dieser Film aussehen würde, wenn ihn François Truffaut oder Jean-Luc Godard gedreht hätte, die beide Interesse an der Regie hatten. Am Ende wurde es jedoch Arthur Penn und der drehte ein rasanten Gangster-Roadmovie.
Das Ganze spielt dabei in einem alles andere als ruhmreichen Amerika, man erlebt ein eher düsteres bzw. dreckiges Amerika in der Great Depression, in dem Familien aus ihren Häusern vertrieben werden.
Häufig wird dabei kritisiert, dass das Gangster-Paar (großartig gespielt von Warren Beatty und Faye Dunaway)romantisiert wird und sicher ist auch was dran und wenn Bonnie und Clyde hier und da ein Herz für die einfachen Leute haben, dann fällt es auch schwer, keine Sympathie für sie zu haben. Dennoch werden beide hier sicher nicht verklärt bzw. zu Robin Hoods gemacht und so sieht man durch aus auch die Skrupellosigkeit der beiden, wodurch sich die Sympathie wiederum durchaus in Grenzen hält. Dazu trägt auch das schonungslose Zeigen von Gewalt bei.
Dem Film wurde damals deswegen zum Teil sogar Gewaltverherrlichung vorgeworfen, dabei zeigt der Film einfach Gewalt, so wie sie ist, nämlich blutig und schmutzig. Das ist natürlich ein vollkommener Kontrast zum sonst eher sauberen und aufrechten Sterben, welches sonst damals dargestellt wurde. So wegweisend der Film daher in vielen ist, so verwundert mich hingegen, warum man gerade bei Clyde die einschneidenden Erfahrungen mit dem Strafjustizsystem und vor allem den sexuellen Missbrauch an ihm, außen vor gelassen hat. Gerade diese Erlebnisse haben Clyde ja offenbar nachhaltig verändert und ihn erst richtig gewaltbereit gemacht bzw. in ihm die Lust auf Rache geweckt. Durch das thematisieren seiner Erlebnisse hätte gerade seine Figur noch mehr
Tiefgang bekommen. Auch wenn das leider fehlt, so ist Arthur Penn „Bonnie und Clyde“ dennoch ein großartiger Film mit einer starken Atmosphäre, wozu auch die spärliche Musik beiträgt.
In den letzten Jahren wurden einen immer wieder die Bedeutung von Whistleblowern vor Auge geführt, in Rick Goldsmith und Judith Ehrlich Dokumentation steht wiederum der vielleicht größte und bekannteste von ihnen im Mittelpunkt.
In der ausführlichen Dokumentation „Der gefährlichste Mann in Amerika“ wird einem der Weg von Daniel Ellsberg gezeigt, einen Mann der einst als einer der fähigsten Militärstrategen der USA galt, dann Whistleblower wurde und nun seit Jahrzehnten ein hoch engagiert Friedensaktivist ist.
Im ersten Drittel der Doku steht dabei seine Tätigkeit beim Pentagon und sein zunehmender innerer Kampf im Fokus. Am Ende siegt schließlich die innere Überzeugung und er veröffentlicht die legendären Pentagon-Papiere. Der Doku gelingt es dabei gut, diese spannende Zeit zu schildern. Interessant ist dabei vor allem auch, welch ungeahnten Folgen die Veröffentlichung schließlich hat. Anders als Daniel Ellsberg sich erhoffte verpuffte die Wirkung der Papiere auf die Bevölkerung, das erinnert einen stark an Tump und die vielen Skandale um ihn, die scheinbar auch wenig Folgen für ihn haben. Dennoch blieb die Veröffentlichung nicht ohne Folgen, kurzfristig führte sie dank dem obersten Gerichtshof zu einer Stärkung der Pressefreiheit. Eine andere etwas langfristigere war jedoch das Nixon zu radikaleren Methoden gegenüber seinen Gegnern griff und so den Watergate-Skandal wohl erst möglich machte.
Dank dessen Aufdeckung entging Ellsberg schließlich auch der möglichen 125 jährigen Haft, die einen zeigt, wie viel er damals riskierte. Die Doku zeigt jedoch nicht nur den Verdienst Ellsbergs, sondern auch den seiner vielen Helfer wie etwa Anthony Russo, der Journalisten aber auch Senator Mike Gravel. Dieser nutzt einfach mal seine politische Immunität und trug in einer Sitzung des Bauausschusses in der Nacht einen große Teile der Pentagon-Papiere vor. Als er schließlich tief in der Nacht das einzige noch verbliebene Mitglied des Ausschusses war, beschloss er einstimmig die 4100 Seiten aus dem Dokument in das Protokoll des Kongresses aufzunehmen. Sicher der kurioseste und witzigste Aspekt des Ganzen.
„Der gefährlichste Mann in Amerika - Daniel Ellsberg und die Pentagon-Papiere“ ist daher eine wichtige Dokumentation, die einen zeigt wie wichtig das Handeln einiger weniger Mutiger für große Veränderungen sein kann.
Steven Spielberg „The Post“ gehört zu der kleinen Gruppe von Jornalismus-Filmen àla „Die Unbestechlichen“ und „Spotlight“, Filme die es aufgrund ihrer Dialoglastigkeit gerade heute leider oft etwas schwer haben. Ich selbst bin ein großer Freund solcher Filme und so hat mir auch „The Post“ sehr gefallen, wobei ich sagen muss, dass der deutsche Titel „Die Verlegerin“ leider die schöne Doppeldeutigkeit des Originals nimmt.
Spielberg hat dabei die Geschehnisse rund um die Veröffentlichung der legendären Pentagon-Papiere verfilmt. Dabei steht einerseits die Beschaffung der Papiere unter Ben Bradlee, dem damaligen Chefredakteur der Washington Post und die schwere Entscheidung um die Veröffentlichung von Verlegerin Katharine Graham im Mittelpunkt. Spielberg inszeniert das Ganze dabei durchaus spannend und stellt vor allem die Liebe und Überzeugung zur freien und unabhängigen Presse in den Fokus. Die direkten Folgen der Veröffentlichung war schließlich auch nicht die von Whistleblower Daniel Ellsberg erhoffte Beendigung des Krieges, sondern die Stärkung der Pressefreiheit. Langfristig mündete die Veröffentlichung wiederum in den Watergate Skandal, was am Ende gelungen angedeutet wird. Der Ebenfalls von der Post aufgedeckte Skandal, wurde wiederum großartig und sehr spannend in Alan J. Pakulas Klassiker „Die Unbestechlichen“ verfilmt. An diesen Film kommt Spielbergs „The Post“ zwar leider nicht heran, dennoch gerade in unserer heutigen Zeit ist „The Post“ ein sehr sehenswerter Film über die Bedeutung der freien Presse.
Die Bond-Reihe
Eine Leiche zum Dessert
Miss-Marple-Filme
Hercule Poirot- Filme
Zeugin der Anklage
The Big Lebowski
Shining
Clockwork Orange
Das Fenster zum Hof
Psycho
Wilde Erdbeeren
Mission
Eigentlich bin ich ein großer Fan von Sean Connery, hier aber kann ich mit seiner Darstellung, wie auch mit dem Film insgesamt wenig anfangen.
Im Zentrum des Films steht angelehnt am realen Perdicaris-Zwischenfall die Entführung einer amerikanischen Familie in Marokko, durch einen Berberfürst wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. Aus der an sich spannenden Ausgangssituation, macht Regisseur John Milius, der sich sehr viel historische Freiheit nimmt, einen humorvollen und romantischen Abenteuerfilm, der als Ganzes einfach lahm und vollkommen unglaubwürdig wirkt.
Sean Connery als Berberfürst wirkt hier schlicht genauso lächerlich wie die Culture-Clash-Romanze zwischen ihm und der von Candice Bergen gespielten Eden Perdicaris.
Die leichten Seitenhiebe gegen die damalige Big Stick Außenpolitik von Theodore Roosevelt sind zwar ganz nett, wirken aber am Ende, genauso wenig gelungen wie der Rest.
Statt einem großen Wüsten-Epos à la „Lawrence von Arabien“ bekommt man hier leider nur lahmen Unsinn.
William Wyler Heist-Komödie „Wie klaut man eine Million?“ gehört für mich zu den Filmen, die man als perfekte Unterhaltung für zwischendurch bezeichnen kann. Der ganze Film lebt vor allem von seiner guten Cast, allen voran der wieder einmal zauberhaften Audrey Hepburn. Auch Peter O’Toole und Eli Wallach machen ihre Sache mehr als ordentlich und so sieht man auch über den recht spannungsarmen und wenig wendungsreichen Plot hinweg.
„Erinnerungen an Marnie“ ist für mich einer der schönsten Animationsfilme überhaupt.
Im Mittelpunkt des magischen und bewegenden Films aus dem Studio Ghibli, steht das zurückhaltende 12 Jährige Mädchen Anna, das sich aufgrund ihres Asthmas an der Küste auskuriert. Beim Erkunden ihrer neuen Umgebung entdeckt Anna dabei ein prächtiges Haus, dass von der etwa gleichalterigen Marnie bewohnt wird. Die beiden Mädchen freunden sich schnell an, doch eines Tages zieht eine neue Familie in das Anwesen ein und Marnie verschwindet spurlos. Die Geschichte klingt dabei mysteriöser als sie eigentlich ist und Anna ist sich die ganze Zeit klar, woher Marnie stammt. Viel wichtiger ist jedoch in welcher Beziehung sie eigentlich miteinander stehen. So seltsam dabei einige der Versatzstücke erscheinen, so gibt es am Ende doch eine mehr als befriedigende Auflösung.
Das Ganze ist dabei eine wunderschöne und extrem bewegende Geschichte über Einsamkeit, Freundschaft, Adoption, Familie und Vergebung.
Insgesamt unterscheidet sich dieser Film daher doch etwas von den meisten Werken des Studios Ghibli, denn während die meisten Ghibli Film von ihrer enormen Kreativität leben und eher unterschwelligen Botschaften haben, besticht dieser Film gerade durch seine Geschichte und deren Botschaft.
Diese wurde dabei mehr als meisterlich visuell umgesetzt und so erscheinen die Traumsequenzen geradezu wie aus einem Traum zu stammen. Man merkt einfach an jeder Szene des Films die Liebe zum Detail dieser Meister. Abgerundet wird dieser magische Film dabei durch den Score von Takatsugu Muramatsu, der hervorragend die Stimmung der Bilder unterstreicht.
„Erinnerungen an Marnie“ ist daher schlicht ein wundervolles und bewegendes Meisterwerk, das einen tief ans Herz geht und bei dem nur schwer die Augen trocken bleiben.
Otto Preminger zeigte mit „Sturm über Washington“ schon lange vor „House of Cards“ das der Washingtoner Politikbetrieb durchaus extrem spannend sein kann.
„Sturm über Washington“ ist ein Film über Intrigen, Ränke, Erpressungen und das Spiele um Macht. Im Zentrum des Films geht es dabei um zwei Männer uns deren Vergangenheit.
Beim einen seine „kommunistische“ und beim anderen seine homosexuelle, beides damals in den frühen 60er hochproblematisch.
In einem Umfeld, in dem die Feinde jede „Jugendsünde“ nutzen, können solche Vergangenheiten dann auch mal wortwörtlich tödlich enden.
Mit den Figuren des Senator Cooley die stark an McCarthy erinnert und dem alten Präsidenten der große Ähnlichkeiten mit Einsenhower hat, gibt es gleich mehrere Anspielungen auf die Realität.
Obwohl Preminger dabei klar Kritik an der Hexenverfolgung von angeblichen „Kommunisten“ übt und insgesamt sein Werk sehr kritisch gegenüber überholten Ansichten ist, differenziert Preminger und bietet durch auch sehr komplexe Figuren.
Der dialoglastige und kammerspielartige Film lebt dabei stark von seiner erstklassigen Besetzung.
Besonders einprägsam ist dabei Charles Laughton in der Rolle des erfahrenen und intriganten Senator Cooley. Laughton der hier seine leider letzte Rolle spielt, zeigt noch einmal sein ganzes Können und ist einfach brillant in der Rolle. Auch Don Murray als erpresster Senator Anderson und Henry Fonda als potenzieller Außenminister Robert A. Leffingwell spielen äußerst stark, wobei Fonda insgesamt etwas wenig Screen time hat.
Unterm Strich ein wirklich starker Politthriller mit dem Preminger zeigt, dass überall da, wo Macht vorhanden ist, Abgründe entstehen, ganz gleich ob in Washington oder am Hofe von Ludwigs XIV. Gerade in der heutigen Zeit hätte dieser Film deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient, auch weil er nebenbei tiefe Einblicke in den Politikbetrieb Washington bietet.
Nicht selten wird von einigen mit Blick auf unsere Weltbevölkerung eine Ein-Kind-Politik gefordert, gerne würde ich all den Menschen diesen Film zeigen, damit sie einmal sehen zu welchem Grauen und enormen Leid dies führt.
Nanfu Wang und Lynn Zhang zeigen in ihrer verstörenden Dokumentation „Land der Einzelkinder“ die direkten Folgen so einer Politik. Dabei beleuchten sie nicht etwa die im Zuge so einer Politik entstehenden bekannten sozialen Probleme wie die Überalterung der Gesellschaft, den Männerüberschuss oder die Generation der „kleiner Kaiser“, sondern Zwangsabtreibungen, Zwangssterilisationen, das Aussetzen und Töten von Säuglingen oder Kinderhandel.
Nanfu Wang und Lynn Zhang zeigen dies zu einem großen Teil anhand ihrer eigenen Familie und deren Umfeld, wodurch all dies verstörende und aufwühlende noch eindrücklicher wird.
So manches, was man dabei sieht, macht dabei nachdenklich, etwa wenn sich Menschenhändler am Ende als Retter von Tausenden Mädchen entpuppen, da ohne sie, diese Kinder qualvoll umgekommen wären.
Anderes wirkt dagegen wiederum extrem befremdlich, etwa wenn die Menschen das Ertragen dieser Verbrechen als normale staatsbürgerliche Pflicht betrachten und es tatsächlich so meinen. Insgesamt merkt man den meisten der Interviewte jedoch durchaus an, dass das was sie erleiden mussten, alles andere als Spurlos geblieben ist.
„Land der Einzelkinder“ ist daher ein erschütterter und zum Teil nur schwer ertragbarer Film, der einen die besonders grausame Folgen der Ein-Kind-Politik in China präsentiert und diese Politik als ein unfassbares Verbrechen an Menschen entlarvt.
Joseph L. Mankiewicz „Mord mit kleinen Fehlern“ gehört ja mal ganz klar zu den unterbewerten Filmen hier auf Moviepilot.
Bei „Mord mit kleinen Fehlern“ handelt es sich schlicht um erstklassigen Kriminalfilm, im Grunde ist es einziges ausgeklügeltes Katz-und-Maus-Spiel. Der Film nimmt dabei die üblichen Zutaten des Krimis ganz gehörig auf die Schippe, mal sehr subtil und mal recht offensichtlich. Teils könnte man den Film als eine Parodie des Genres betrachten, jedoch lässt der Film es nie an Ernsthaftigkeit fehlen. Mankiewicz ist so eine großartige und spannende Balance aus Komödie und ernsthaften Krimi gelungen, die es so leider nur selten gibt. Passend zur Geschichte, fällt auch die sehr liebevolle Ausstattung aus und hier lohnt sich durchaus auch ein zweiter Blick, denn hier und da gibt es ein paar schöne Anspielungen.
Getragen wird dieses herrliche Kammerspiel dabei von seinen zwei herausragenden und äußerst spielfreudigen Darstellern Laurence Olivier und Michael Caine.
Dank deren spielerische Leichtigkeit und pointierten Dialoge macht es einfach große Freunde ihnen auch 138 Minuten zuzusehen, ohne dass man sich langweilt. Hier und da hätte der Film zwar vielleicht etwas kürzer ausfallen können, doch ist Mankiewicz eine insgesamt sehr dynamische Inszenierung gelungen.
Wer gute Kriminalfilme und Kammerspiele mag, der wird hier auf jeden Fall bestens unterhalten.
Ich muss ja sagen der Ausgangspunkt von „Habemus Papam“ hat was sehr interessantes.
Ich meine aus der Idee von einem Papst der nach seiner Wahl von der bevorstehenden Last des Amtes erdrückt wird und am liebsten flüchten würde, hätte man sicher was recht interessantes machen können.
Leider hat Nanni Moretti aus der Idee eine Komödie gemacht, der man doch stark anmerkt, dass die ihr zu Grunde liegende Idee für einen Langfilm eher etwas dünn wirkt.
So gibt es im Verlauf des Films eine Reihe von Szenen die wirken, als ob sie auch nur deswegen vorhanden sind um einen 102 Minütigen Film auszufüllen.
Beginnt der Film zwar anfangs sehr witzig und intelligent, so verliert er sich dann jedoch in recht albernen Szenen wie das Volleyballspiel der Kardinäle. Allgemein werden die Kardinäle recht einfältig und senil gezeigt, was zwar durchaus irgendwie witzig, aber natürlich alles andere als Glaubwürdig ist. Recht gelungen zeigt Moretti hingegen die Angst und Verzweiflung des neuen Papstes, der von jetzt auf gleich eines, wenn nicht sogar das höchste Amt der Welt übernehmen muss. Michel Piccoli spielt diese Rolle insgesamt ganz gut, schafft es jedoch nicht mit seiner Darstellung den Film zu etwas Besonderem zu machen. So ist „Habemus Papam“ leider eine doch recht mäßige Komödie, die man sich getrost sparen kann.
Ein Silvesterabend in Cherbourg. Während überall die Menschen feiern und das neue Jahr erwarten, wird der angesehene Notar Maître Jerome Martinaud noch einmal als Zeuge in einer Mordserie an zwei Mädchen auf das Revier gebeten.
Dort trifft er auf den erfahrenen Kommissar Antoine Gallien und seinen jungen hitzköpfigen Kollegen Marcel Belmont. Schenll wird dabei klar, Maître Martinaud ist nicht nur Zeuge sondern Verdächtiger.
So entsteht nach und nach ein immer intensiveres Verhör bzw. Katz und Maus Spiel zwischen den Protagonisten. Durch das intensive und gnadenlose Verhör verliert der anfangs selbstsichere Notar dabei zunehmend seine bürgerliche Fassade und Etikette und so kommt immer mehr seine vulgäre Aggressivität zum Vorschein. Nach und nach bekommen wir Einblicke in sein Leben, dass voller sexuelle Frustration ist. Spätestens als seine Frau von Kommissar Gallien befragt wird, kommen tiefe Abgründe zu Tage die Maître Martinaud in eine aussichtslose Situation bringen.
Besonders das Ende kommt dabei mehr als unerwartet und bleibt einen im Gedächtnis.
Claude Millers Film, der für mich mit zu den besten französischen Filmen überhaupt zählt, besticht dabei durch Doppelbödigkeit, große Raffinesse und enorme Intensität. Durch eine stark reduzierte Inszenierung entsteht eine Atmosphäre wie sie nicht hätte besser passen können. Auch die kurzen Rückblenden sind geschickt montiert und dadurch immer wieder sehr eindrücklich.
Die Hauptrollen in diesem grandiosen Kammerspiel spielen dabei Lino Ventrua und Michel Serrault die jeweils die vielleicht stärkste Leistung ihrer Karriere abliefern. Das Psychoduell zwischen den beiden ist von so einer Intensität wie in vielleicht keinen anderen Film.
Nicht nur das brillante Wortduell, alleine schon das Minenspiel auf den Gesichtern von Ventura und Serrault ist dabei äußerst sehenswert.
Auch Romy Schneider hier in ihrer vorletzten Rolle ist einfach klasse, man hat fast das Gefühl ihre persönliche Tragik spiegelt sich in dieser Rolle, so melancholisch wie sie hier wirkt.
Alles in allem ein meisterhaftes Kammerspiel über juristischer und moralischer Schuld, an dessen Qualität das Remake „Under Suspicion„ aus dem Jahr 2000 nicht ansatzweise heranreicht.
Leider noch immer Vergleichsweise unbekannt, weswegen dieses Meisterwerk weit oben auf der Liste meiner Geheimtipps steht https://www.moviepilot.de/liste/meine-geheimtipps-drax
In Frankreich gibt es den Begriff des Clochard, ein Mensch der seine bürgerliches Existenz für ein Leben in der Obdachlosigkeit aufgegeben hat.
In Gilles Grangier Komödie „Im Kittchen ist kein Zimmer frei“ geht es um genau so einen, genauer gesagt um Archimède, ein Mann der Bodelaire zitieren kann und gleichzeitig wie ein Loch saufen kann.
Gespielt wird er dabei von Jean Gabin, der eine absolute One-man-Show abliefert. Gabin spielt Archimède mit so einer Spielfreude, wie man sie nur selten erleben darf und zeigt damit, dass er auch das Fach der Komödie absolut beherrscht. Für seine Darstellung erhielt Gabin, der auch am Drehbuch mitwirkte, nicht umsonst den silbernen Bären.
Wenn man dann am Ende erfährt Archimède war tatsächlich Aristokrat, dann zeigt sich, Archimède hat zwar schon viel bessere Tage erlebt, aber er sehnt sich nicht danach zurück und macht sich lieber über die versnobte Gesellschaft lustig.
Aus rein technischer/ästethischer Sicht ist Dario Argentos Opera ein wirkliches Meisterwerk.
So ist der Film visuell schlicht beeindruckend, vor allem die bewegliche Kamera von Ronnie Taylor lassen Bilder entstehen, die man so nur selten sehen darf. Wenn man etwa drauf wartet auf welchen Mensch nun die Raben stürzen und die Kamera dabei Kamera kreisförmig durch die Oper gleitet dann ist das schlicht brillant. Argento und Taylor lassen so zum Teil wahrhaft albtraumhafte Bilder entstehen und machen so gerade die Kamera zum eigentlichen Star des Films.
Leider gehört zu nem Film mehr als nur das Visuelle.
Zum Setting des Films passend, wurden viele Szenen mit Verdi unterlegt. Leider mischt Argento jedoch auch immer wieder Metalstücke unter, was dann die Atmosphäre leider recht zerstört.
Noch schlimmer sind das Drehbuch und die Darsteller. Argento war zwar noch nie bekannt für besonders gute Schauspielführung und Drehbücher, aber hier ist beides leider besonders schwach.
Ich meine die Figuren verhalten sich echt so dämlich und unglaubwürdig, dass ist schon echt grenzwertig. Die daher zum Teil echt starke Atmosphäre sowie Spannung werden so durch viele Schwächen des Films immer wieder untergraben.
Dario Argentos Opera ist daher als Gesamtwerk weit von einem Meisterwerk entfernt.
„Die rote Lola“ gehört leider zu den schwächeren Filmen von Hitchcock.
Der Beginn ist dabei eigentlich wie ein klassischer Hitchcock. Der Unschuldige auf der Flucht, wobei es dabei kein langes Vorspiel gibt und der Film direkt in der Flucht beginnt. Leider schafft es der Altmeister nicht wirklich, dass der Film so richtig in Fahrt kommt. So hält sich die Spannung alles in allem doch recht in Grenzen. Auch die Story ist insgesamt recht gewöhnlich und das einzige was einen in Erinnerung bleibt ist die Irreführung des Zuschauers durch Rückblenden, was ihn damals viel Kritik einbrachte.
Darstellerisch sticht einzig und allein Marlene Dietrich in der Rolle der Diva heraus.
Ein rundherum durchschnittlicher Film, der nur kurzweilige Unterhaltung bietet.