Drax - Kommentare

Alle Kommentare von Drax

  • 8
    Drax 29.05.2020, 19:14 Geändert 29.05.2020, 19:15

    Spike Lee hat mit „Blackkklansman“ einen Film geschaffen, der leider noch lange aktuell sein wird, wozu nur ein Blick auf den aktuellen Todesfall Geroge Floyd genügt.
    Nun gibt es eine ganze Reihe von Filmen die sich mit Rassismus auseinandersetzen, nur sind diese meist tragisch und schwer verdaulich, Lee gelingt mit „Blackkklansman“ dagegen einen humorvoll unterhaltsamen Film, der jedoch nie den nötigen Ernst bei der Thematik missen lässt.
    Neben dieser erstaunlich gut gelungenen Mischung, ist es vor allem, wie Lee es hier schafft einen Bogen über die ganze jüngere amerikanische Geschichte bis hin in unsere aktuellen Zeit und Donald Trump zu ziehen, die diesen Film so stark macht.
    So erleben wir nicht nur Einblicke in die 70er, sondern bekommen das brutale Waco-Massaker aus dem Jahr 1916 aus dem Mund von Harry Belafonte geschildert und erleben wie Jahrzehnte nach der Entstehung von David Wark Griffiths „The Birth of a Nation“ dieser Film noch immer von KKK benutzt und geliebt wird.
    Dabei streut Lee permanent Seitenhiebe auf Trump ein und so rufen die Klan-Mitglieder mal "America first" oder es wird die Gefahr eines Populisten als Präsidenten von einem Polizisten erwähnt, was Ron Stallworth wiederum sehr unwahrscheinlich hält.
    So deutlich diese Seitenhiebe auch sind, in den letzten Minuten des Films wird klar, dieser Film ist nicht nur ein kleiner Seitenhieb gegen Trump, sonder ein Frontalangriff gegen ihn und seine rassistischen Unterstützer. Mag sein, dass dies einigen in der Deutlichkeit aufstößt, mit Blick auf den aktuellen Todesfall von Geroge Floyd ist dies jedoch leider bitter nötig.
    Lees „Blackkklansman“ ist daher ein inhaltlich großartiger Film, der dazu hervorragend inszeniert ist. Die Darsteller sind einfach Top, allen voran Newcomer David Washington und Adam Driver, der hier mal wieder beweist, dass er aktuell zu den besten überhaupt zählt.
    Auch der groovende Score von Lees Hofkomponist Terence Blanchard ist einfach passend wie die Faust aufs Auge.
    Was ich durchaus etwas schade finde, ist dass man die zum Teil gewaltverherrlichenden Parolen der Black Power-Bewegung etwas kritischer hätte behandeln können, das dies nicht geschieht verwundert bei Spike Lee natürlich nicht.

    16
    • 6 .5

      Mike Nichols grotesker Antikriegsfilm „Catch-22„ stand lange auch wegen den Kritiken hier ganz weit oben auf meiner Liste, nun wo ich ihn endlich gesehen habe, bin ich leider doch etwas enttäuscht.
      Der Film hat zwar durchaus einige sehr gelungene Stellen und bietet starke Metaphern und Denkanstöße, als Ganzes wirkt „Catch-22“ für mich jedoch nicht ausbalanciert und rund. Hinzu kommt das der Film mir an einigen Stellen schlicht zu grotesk ist.
      So ist "Catch-22" zwar durchaus sehenswert, aber weit von einem Meisterwerk entfernt.

      8
      • 8 .5

        Nach „Beware of Mr. Baker“ gestern, dachte ich mir, warum gönne ich mir nicht noch eine Doku über einen durchgeknallten Musiker aus den 60/70ern.
        David Crosby, einer der Gründungsmitglieder der Byrds und später Mitglied der Supergroup „Crosby, Stills,Nash & Young“, gehört nicht nur zu den prägenden Musikern, sondern allgemein Personen dieser Zeit und so wundert es nicht, dass ausgerechnet er die Vorlage der Figur des Billys aus „Easy Rider“ war.
        Crosby vereint im Grunde all das, was die Zeit der späten 60er ausmachte: großes politisches Interesse und Gerechtigkeitssinn, enorme Kreativität und Liebe zur Musik, aber eben auch Drogenexzesse, Selbstüberschätzung und am Ende große Katerstimmung.
        So verfügt David Crosby nicht nur über enormes musikalisches Talent, sondern auch enormen Temperament, wodurch er häufig aneckte und sich am Ende von vielen Weggefährten entfremdet hat.
        „David Crosby: Remember My Name“ ist eine sehr intime und ehrliche Dokumentation über diesen faszinierenden Mann, was vor allem auch an ihm selbst liegt, da Crosby große Offenheit und Selbstreflexion zeigt.
        Wer die Musik dieser Zeit mag, dem kann ich diese Doku nur wärmstens empfehlen.

        7
        • Drax 27.05.2020, 18:34 Geändert 27.05.2020, 18:46

          1. Du bekommst das Angebot, nie mehr krank zu werden stirbst dafür aber sicher an deinem siebzigsten Geburtstag. Willigst Du ein?
          Aber nur wenn ich die ganze Zeit über jung und schön bleiben darf.

          2. Du kannst fünf Personen aus der Weltgeschichte zu einer Runde zusammenbringen. Wen lädst Du ein?
          Sofern ich anwesend sein dürfte Stanley Kubrick, François Truffaut, Janusz Korczak, Leonardo da Vinci und Jesus. Wobei wir noch einen Übersetzer bräuchten.

          3. Du kannst mit einer Person aus der Weltgeschichte reden. Wer wäre es?
          Jesus, wäre interessant was das für ein Mensch das ist der wie kein anderer unsere Geschichte prägte.

          4. Hast Du schon mal Jemandem Unglück gewünscht, und ihm/ihr passierte dann wirklich etwas Schlimmes? Wenn Ja; fühltest Du dich schuldig?
          Schon häufiger, passiert ist es aber nicht. Sollte das nächste mal am besten mit Voodoo anfangen.

          5. In welchem Film hättest Du gerne die Hauptrolle gespielt?
          Hab überhaupt kein schauspielerisches Talent und würde jeden Film verhunzen, also nenne ich lieber keinen.

          7. Welchen deiner Lieblingsfilme bewirbst Du am vehementesten und verteidigst ihn auch gegen jegliche Kritik?
          Keinen

          8. Was ist ein Menschenleben wert?
          Das kann man nicht messen, außer man ist Organhändler.

          9. Welche Comic-Figur ist Dir am ähnlichsten?
          Da fällt mir ehrlich gesagt keine Figur ein.

          10. Was war das Witzigste, was Du je gemacht hast?
          Wenn ich was wirklich witziges mache, dann ist das unfreiwillig, also war es wahrscheinlich irgendeine Tollpatschigkeit, die ich aber gut verdrängt hab.

          11. Was war das Nutzloseste, was Du je gemacht hast?
          Neben sehr, sehr vielen Kleinigkeiten eine Kochausbildung, die ich dann auch abgebrochen hab.

          12. Welche der 7 Todsünden Stolz, Habsucht, Neid, Zorn, Unkeuschheit, Trägheit, Unmäßigkeit, ist die schlimmste, und welche die lässlichste?
          Leider fehlt mir die Missgunst, schwanke ansonsten zwischen Neid und Zorn. Die lässlichste dagegen Trägheit.

          13. Wie würdest Du folgende Satzanfänge weiter führen??
          Mathematik ist … allgegenwärtig

          Bei Oma … gab es Apfelstrudel
          Wenn Ich einmal … noch einen Film von Ron Fricke im Stil von „Baraka“ und „Samsara“ sehen würde wäre ich sehr glücklich.
          Am besten ... wäre jetzt ein leckeres Eis.
          Die Menschheit … ist leider dumm.

          14. Kannst Du gut lügen?
          Ich kann zwar wie gesagt nicht schauspielern, Lügen kann ich jedoch sehr gut, ich vermeide es jedoch diese Fähigkeit anzuwenden.

          15. Du Allein entscheidest, wer uneingeschränkter König der Welt sein soll. Wen wählst Du aus, und warum?
          Eigentlich würde ich niemand wählen, jeder kann irgendwann zum Tyrann werden. Wenn ich jemand wählen müsste, würde ich jedoch mich selbst wählen, aber meine Amtszeit dürfte höchstens 5 Jahre dauern.

          16. Währst Du gerne unsterblich?
          Da machen sich viele Fragen auf, würde ich dann auch körperlich und geistig altern? Was passiert wenn die Menschheit und irgendwann die Welt untergeht?

          17. Du erhältst unverhofft 1 Million. Was machst Du damit?
          Weniger arbeiten und mehr Filme sehen.

          9
          • 7 .5

            In der Rockgeschichte gab es ja so manch durchgeknallten Schlagzeuger, aber im Vergleich zu Ginger Baker waren selbst Typen John Bonham und Keith Moon noch recht normal.
            „Beware of Mr. Baker“ ist ein sehr interessantes Porträt dieses unglaublich talentierten aber extrem irren Typen, dem sein Charakter für eine ganz große Karriere immer im Weg stand.
            Wenn Baker am letzten Drehtag dem Regisseur Jay Bulger das Nasenbein zerschlägt, dann zeigt sich, dieser Mann war nicht nur einer der besten und furiosesten Schlagzeuger, sondern auch mit eines der größten Arschlöcher der Rockgeschichte.

            9
            • 9 .5

              „Das Dorf der Verdammten“ wäre ein guter Alternativtitel für Michael Hanekes Meisterwerk gewesen, das wohl mit zu den besten deutschsprachigen Filme überhaupt zählt.

              Michael Hanekes Film über ein Dorf der Verdammten handelt jedoch nicht von übersinnliche Dingen, sondern zeigt, wie es zu den dunkelsten Kapiteln der Menschheitsgeschichte kommen konnte.
              Das in einem Film zu zeigen mag sich nun erst einmal unmöglich anhören, doch Haneke zeigt wie durch Erziehung autoritäre Einstellungen entstehen und so der Nährboden für Faschismus, Kommunismus, Islamismus usw. vorbereitet wird.

              Hannekes deutsche Kindergeschichte zeigt daher nicht nur wie Faschismus entstehen und sich verbreiten kann, sondern wie allgemein autoritäre Systeme Fuß fassen können.
              Wenn man sich einmal ausführlich mit solchen Systemen und deren Vorstellungen von Erziehung auseinandersetzt, so fällt nun mal schnell auf, dass so unterschiedlich die Ideologien auch sind, mit Blick auf Erziehung sie doch alle gleich sind.
              So sind Kinder dort eben keine eigenständige Persönlichkeiten, sondern man kann sagen das Eigentum von anderen, seien es Eltern oder dem Staat. Sie werden zu reinen Objekten degradiert über die Erziehung ergeht, eine Erziehung bei der, das wichtigste Gehorsamkeit und Unterordnung sind und die voller physischer und psychischer Gewalt steckt. Empathie, Rücksichtnahme, körperliche Nähe oder Vertrauen sucht man dabei vergeblich.

              In Hanekes Dorf der Verdammten, das exemplarisch für die damalige Zeit steht, ist diese Art der Erziehung nun fast bis zum extremsten gesteigert.
              Wenn ein Kind bestraft wird, so wird daraus geradezu eine „Zeremonie“, bei der am Ende etwa die Demütigung neben dem körperlichen Schmerz zu einem zentralen Element wird. Wenn der Pastor nun seine Kinder so bestraft oder seinen Sohn an das Bett fesselt, damit dieser sich nicht selbst anfassen kann, dann vergisst man heute schnell, dass dieser Mann mit all dem eine damals vorbildliche Erziehung betreibt.
              Während die Kinder das noch alles nach außen hin erdulden, fangen sie jedoch schon selbst an zu „bestrafen“, die Opfer sind dabei die Schwächsten oder die, die „anders“ sind, wie etwa ein behindertes Kind.
              Haneke zeigt mit seinem Film mal extrem offensichtlich, aber auch mal weniger offen die grausamen Auswirkungen dieser Erziehung schon im Kindesalter.

              Das was wir bei diesem Blick in das Dorf der Verdammten dabei sehen, ist nicht immer leicht zu ertragen, so werden wir nicht nur Zeugen von Misshandlungen, sondern auch von sexuellen Missbrauch, für den so ein Umfeld natürlich ideal ist.
              Für das schwere Ertragen der Bilder sorgt neben dem Inhalt auch die nahezu inszenatorische Perfektion des Films, wodurch man sich tatsächlich in diese Zeit versetzt fühlt und es eine beklemmende Atmosphäre gibt.
              Die inszenatorische Perfektion des Films zeigt sich neben einer grandiosen Kameraarbeit, einem hervorragenden Kostüm- und Setdesign vor allem in der darstellerischen Leistung, eine Leistung, wie man sie nur selten sieht. Das ganze Ensemble spielt einfach extrem stark, wobei die eindringlichste Darstellung wohl Burghart Klaußner als Pastor abliefert, so ist es mit die stärkste Szene des Films, wenn dieser ein rührendes Geschenk von seinem Sohn erhält und man nur durch seine Mimik sieht, dieser Mann ist zwar innerlich gerührt, kann dies aber einfach nicht nach außen zeigen.

              „Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte“ ist daher ein wirklich außergewöhnlicher Film, der tiefe Abgründe eines deutsche Dorfes kurz vor dem Ersten Weltkrieg zeigt, ein Dorf, dass von Dunkelheit umgeben ist und dessen einziger Lichtblick der Lehrer und seine Liebesbeziehung mit Marie ist. Ansonsten gibt es nur Verdammnis und so gibt es nur ein einziges Mal Kinderlachen zu hören und zwar, als sich jemand erhängt.

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              • 7
                Drax 25.05.2020, 17:34 Geändert 25.05.2020, 17:35

                Im Laufe der Zeit sind eine ganze Reihe von Filmen zu der RAF und ihren Taten entstanden, Reinhard Hauffs „Stammheim“ gehört dabei jedoch wohl zu den besten und interessantesten.
                In Hauffs Film steht dabei der Stammheimer Mammutprozess mit seinen 192 Verhandlungstage im Fokus.
                Das atmosphärisch beklemmende Kammerspiel basiert dabei auf den auf den original Prozess-Protokollen, wodurch der Film ein fast schon dokumentarischen Charakter hat.
                „Stammheim“ zeigt dabei, dass die RAF nicht nur die Ermittlungsbehörden überfordert hat, sondern auch das Justizwesen an seine Grenzen brachte. So wurde etwa mal eben anlässlich des Prozesses die Strafprozessordnung während des Verfahrens in mehreren Punkten geändert, wodurch der Prozess alleine schon zu einer Farce wurde. Stellvertretend für die gesamte Überforderung steht dabei der Richter Prinzing, der im Verlauf des Prozesses immer gereizter und dünnhäutiger wird und den Prozess durch seine Führung endgültig zu einer Lachnummer macht.
                Im Gegensatz zu so manchen anderen Film über die RAF, werden die Täter hier jedoch keineswegs
                glorifiziert, sondern alles andere als sympathisch dargestellt.

                Der Film bietet dabei neben großer Authentizität und einer starken Atmosphäre, zugleich ein hervorragendes Ensemble, insbesondere Ulrich Tukur als Andreas Baader liefert eine bärenstarke Leistung ab.
                Schade ist jedoch, dass viele der Beteiligten nur geringe äußerliche Ähnlichkeit mit den echten Personen haben und bis auf die Angeklagten die meisten auch namenlos bleiben.
                Dennoch insgesamt ein sehr sehenswerter Film über die RAF und den Umgang des Staates mit ihr.

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                • 4

                  Fand den Film als Kind großartig, heute kann ich ihn eigentlich nur noch aus einer gewissen Nostalgie ertragen.

                  7
                  • 7 .5

                    Laurence Olivier war nicht nur einer der besten Darsteller überhaupt, sondern zugleich ein durch aus sehr guter Regisseur, wie er gerade mit diesem Film beweist.
                    Olivier führt uns zu Beginn des Films nicht etwa in die Zeit Heinrichs V. , sondern in die Zeit von Shakespeare bzw. in das Jahr 1600. Nach einem Panoramaflug übe das damalige London werden wir in das legendäre Globe Theater in London versetzt und werden Gast einer damaligen Aufführung des Theaterstückes. Dabei bekommen wir ein humorvollen Beginn, ein lautstarkes Publikum das Teil der Inszenierung wird und ein paar Blicke hinter die Bühne geboten.
                    Nach und nach öffnet sich dann das Theater nach außen und Olivier führt uns langsam aus dem Theater, in das wir erst am Ende wieder gelangen.
                    Olivier gelingt durch diese Inszenierung eine herausragende Verbindung zwischen Theater und Film, die für jeden Shakespeare Liebhaber wohl ein absoluter Genuss sein dürfte.
                    Laurence Olivier, der zugleich die Hauptrolle spielt, bekam für seine Gesamtleistung nicht zu Unrecht einen Ehrenoscar.

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                    • 8
                      über Astrid

                      Den Namen Astrid Lindgren kennt wohl fast jedes Kind, schlicht weil sie eine der besten Kinderbuchautorinnen ist. Für mich persönlich ist die nicht nur die besten, sondern auch eine der bewundernswertesten Personen überhaupt. Astrid Lindgren war eben nicht nur großartige Autorin, sondern auch eine sehr engagierte Frau, die sich unter anderem für Tierrechte und Kinderrechte einsetzte, ich verweise hier gerne auf ihre bemerkenswerte Rede, die sie 1978, anlässlich ihres Erhalts des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hielt.
                      Die Regisseurin Pernille Fischer Christensen widmete sich in ihrem Biopic dabei der jungen Astrid, wie auch der Originaltitel lautet "Unga Astrid (junge Astrid)" lautet. Es geht hier also nicht um die berühmte Kinderbuchautorin, sondern um die Astrid, die damals sogar förmlich beschlossen hatte, nie ein Buch zu schreiben. Dabei sieht man ein eher unbekanntes Kapitel dieser Frau. So wird sie mit 19 Schwanger und muss das heimlich ausgetragene Kind die ersten Jahre in die Obhut einer dänischen Pflegemutter geben.

                      Der Fokus auf diese Jahre sorgt nicht selten für Kritik, was vor allem am deutschen Titel bzw. an der Enttäuschung liegt, wenn man eben nicht die Autorin, sondern eine junge Frau sieht, die unter der damaligen gesellschaftlichen Haltung leitet.
                      Ich persönlich muss sagen, dass ich die Fokussierung auf diese für sie nun mal auch sehr prägende Zeit sehr gut finde. Wenn es nämlich um die Frage geht, was hat Astrid Lindgren zu der Frau und Autorin gemacht die wir so bewundern und lieben oder wie es ein Kind in einen Brief schreibt „wie kommt es, dass du so gut über Kinder schreiben kannst, wo es doch so lange her ist, dass du eines warst?“ dann zeigt das dieser Film zu einem sehr großen Teil, man muss vielleicht nur genau hinsehen.
                      Wenn ihre Werke zum Teil von elternlose Kinder und allgemein von Verlust handeln, dann liegt dies daran, dass sie nun mal ihren Sohn zurückgelassenen musste.
                      Auch das sie nach ihrer Vereinigung mit ihrem Sohn erst eine Beziehung zu ihm aufbauen musste, da sie sich im Grunde fremd waren, hat nun mal viel Einfühlungsvermögen in das Kind erfordert.
                      Davon abgesehen bekommt man vor Augen geführt, dass sich Astrid Lindgren den Lebenshunger und ihre Fröhlichkeit aus ihrer Jugend trotz dieser tragischen Zeit bis ins hohe Alter bewahrt hat.

                      Die Regisseurin erzählt die Geschichte dabei zwar recht konventionell aber zum Glück ohne Kitsch.
                      Mit Alba August hat Christensen auch die passende Darstellerin für die Rolle der Astrid Lindgren gefunden. Ebenfalls erwähnenswert ist der sehr gelungene Score von Nicklas Schmidt und die gute Kameraarbeit von Erik Molberg Hansen.
                      „Astrid“ ist daher ein sehr gelungenes und bewegendes Biopic über Astrid Lindgren, das zugleich von einer Zeit erzählt, in der ledige Mütter und eben auch deren Kinder kein Platz hatten.

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                      • über Gas-Oil

                        In einer regnerischen Nacht überrollt der LKW-Fahrer Jean einen Mann der auf der Straße liegt, zwar kann man ihm keine Schuld nachweisen, doch gerät er so ins Fadenkreuz von Gangster.
                        Gilles Grangier Film „Straßensperre“ oder auch „Gas-Oil“ ist ein seltsame Mischung aus Truckerfilm und Krimi.
                        Während der Film dabei durchaus gelungen und auf nüchterne Weise das einfache Leben des LKW-Fahrers Jean zeigt, dauert es leider ewig bis der Film als Krimi in die Gänge kommt.
                        Das große Problem des Films sind dabei vor allem die wirklich unfähigen Gangster und ich muss sagen, es sind mit die Unfähigsten, die man jemals in einem Film gesehen hat. Obwohl sie über Tage Jean verfolgen, gelingt es ihnen nie ihn zu fassen, was schon etwas lächerlich wirkt.
                        Wenn ich diesen Film dennoch 5,5 Punkte gebe, dann liegt dies vor allem an Jean Gabin in der Rolle des LKW-Fahrers, der seine Sache ganz gut macht.
                        Alles in allem ein eher schwacher Film, der nicht an die Qualität von anderen Zusammenarbeiten von Gabin und Grangier heranreicht

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                        • Ich hab die Tage „Die schöne Querulantin“ gesehen in dem Piccoli mit einer seiner besten Leistungen abliefert und hab mich da erst wieder gefreut, dass er noch lebt und dann höre ich vorhin die Nachricht, dass er schon Dienstag gestorben ist und war erst mal sehr geschockt und traurig.
                          Für mich ist Piccoli einfach einer meiner Lieblingsschauspieler mit einer Karriere, vor der man sich nur verneigen kann. Für mich war er gerade nach dem Tod von Max von Sydow die letzte ganz große Schauspiellegende, ich meine der Mann hat mit Bunuel, Hitchcock, Melville, Godard, Renoir, Costa-Gavras, Clément, Sautet, Rivette, Resnais und Chabrol gedreht, mehr geht ja kaum.

                          Adieu Michel und ruhe in Frieden.

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                          • 7 .5
                            Drax 17.05.2020, 17:56 Geändert 17.05.2020, 17:58

                            Es gibt viele Filme, die vom Kampf großer Maler um ihren eigenen Ausdruck erzählen, doch Jacques Rivette schuf mit „La Belle Noiseuse“ den wohl intensivsten Film.
                            Im Zentrum des Films steht der berühmte Maler Edoard Frenhofers, der eines Tages vom jungen Künstler Nicolas und seine Freundin Marianne besucht wird und schließlich mit Marianne als Model sein letztes und unvollendetes Werk in Angriff nimmt.
                            Wenn dieser Edoard Frenhofers dabei am Anfang von diesem Werk und sein Schaffen daran erzählt so klingt es sehr schwülstig, doch es zeigt sich schnell, dass seine Aussage vom Unglück die alle dadurch erfahren werden, nicht nur die Aussage eines angetrunkenen alten Mannes waren.
                            Im Laufe der Entstehung des Kunstwerks wird Frenhofer zu einem Getriebenen, der mit Marianne einen Kampf ja geradezu ein Psychoduell führt und in ihr vor allem das Objekt sieht. Obwohl die Arbeiten nur wenige Tage dauern, verändert diese Zeit doch das Leben aller Beteiligten. Und so sagt Marianne am Ende treffend "Ich war unwissend, unbedacht. Jetzt bin ich es nicht mehr."
                            Es ist erstaunlich, wie gelungen und rund das Ganze wirkt und wie subtil und differenziert sich die Geschichte entfaltet, wenn man bedenkt, dass Rivette zu Beginn des Films noch kein Drehbuch hatte und allgemein viel improvisierte.
                            Auch die Laufzeit von 229 ist nicht zu Lang, sicher ist es nicht für jeden was, wenn Rivette den Schaffensprozesses im Zeitlupentempo darstellt und man mehrere Minuten lang zusieht, wie Frenhofers Skizzen anfertigt, jedoch haben diese langen Einstellungen etwas hypnotisch Schönes.
                            Das der Film einen über die lange Laufzeit fesseln kann, liegt auch an den großartigen Darstellern.
                            So spielt hier Michel Piccoli mit Edouard Frenhofer eine seiner wohl stärksten Rollen, was mit Blick auf seine lange seine Karriere schon was heißt.
                            Interessanterweise erinnert „La Belle Noiseuse“ bzw vor allem die Beziehungskonstellation zum Teil stark an Godards "Die Verachtung". Spielte Michel Piccoli damals den aufstrebenden Autor Paul der seine Freundin/„Model“ an den „Meister“ verliert, so spielt Piccoli hier wiederum den „Meister“. Zwar ist es hier nicht Bardot sondern Emmanuelle Béart die das „Model“ spielt, jedoch ist sie nicht weniger grandios wie damals Bardot in ihrer Rolle. Dazwischen spielt noch eine starke Jane Birkin als undurchschaubare Künstlerehefrau und Ex-Muse und zeigt mit ihrer Rolle wie schwer es ist mit einem großen Künstler zu leben.
                            Rivette gelang mit diesem Film ein wirklich vielschichtiges Werk, das zeigt warum er zu den ganz großen französischen Filmregisseuren zählt.

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                            • 7
                              über Neruda

                              Der Chilene Pablo Larrain, der vor allem durch seinen Film „No!“ International bekannt wurde, schuf mit „Neruda“ ein zwar sehr eigenwilliges aber doch recht interessantes Anti-Biopic über den großen chilenischen Nationaldichter Pablo Neruda.
                              Schon der Beginn auf einer Herrentoilette oder eher Senatssaal mit Pissoir zeigt, dass Larrain keinen realistischen Film über Neruda drehen möchte.
                              Larrain inszeniert ein poetisch bebildertes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem der Dichter und Politiker Neruda von dem fiktiven Polizisten Oscar Peluchonneau, der eine obsessive Fixierung auf Nerduda hat, verfolgt wird. Dieser Peluchonneau hat dabei sogar die dominante Rolle in dem er als Erzähler auftritt und sich immer wieder selbst überhöht. Es ist gerade auch diese Figur, die diesem Film große Ironie verleiht.
                              Über Neruda erfährt man hier daher zwar nur wenig, doch ist der Film eine schöne traumartige, ironisch, fantasievolle Hommage an den chilenischen Nationheiligen.

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                              • 6 .5

                                Nach dem ich mir die Tage Fritz Bauers Auftritt im Frankfurter Kellerklub aus dem Jahr 1964 angesehen habe, dachte ich mir, ich sollte den Film hier noch mal ansehen, da ich hoffte, den Film jetzt mehr abzugewinnen. Das einzige was ich jedoch noch beeindruckender finde als zuvor, ist die bärenstarke Leistung von Burghart Klaußner in der Rolle von Fritz Bauer.
                                Es ist vor allem diese herausragende Darstellung des Generalstaatsanwalts, der mit allen Mitteln gegen NS-Täter vorgeht und für eine demokatrische Justiz kämpft, die diesen Film sehenswert macht.
                                Wenn nun dieser Fritz Bauer alles versucht um Eichmann dingfest zu machen, dann hat das Ganze zwar durchaus gute Ansätze, aber leider nicht mehr. Obwohl Bauer z.B. von Feinden nur so umzingelt ist, schafft es Regisseur Lars Kraume nur bedingt Spannung zu erzeugen.
                                Die mit Abstand größte Schwäche des Filmes ist jedoch ganz klar die Nebenfigur Karl Angermann bzw. seine Nebenhandlung. Angermann, der einer der wenigen Verbündeten von Bauer ist, lebt im Laufe des Films im Geheimen seine damals verbotene Homosexualität aus. Ehrlich gesagt ist diese Nebenhandlung total vorhersehbar, stinklangweilig und wirkt wie ein plumper Versuch, die Homosexualität von Fritz Bauer zu thematisieren.
                                So viel Raum Kraume dieser Nebenhandlung einräumt, so fehlt seltsamerweise und dass ist ebenfalls ein großer Schwachpunkt des Films, die Rolle von Bauer als Initiator der Aussschwitzprozesse, die damals begannen. Wie man Bauers enorme Verdienste bezüglich diesen Prozessen, die für Deutschland nicht weniger bedeutsam waren als der Eichmannprozess, so ignorieren kann, ist mir ein absolutes Rätsel.
                                So stark Klaußners Leistung daher auch ist und so gut der Film auch die damalige Zeit einfängt, so ist „Der Staat gegen Fritz Bauer“ leider doch insgesamt ein eher mittelmäßiger Film.

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                                • 6
                                  Drax 10.05.2020, 18:10 Geändert 10.05.2020, 21:54

                                  Radley Metzgers „Die Katze und der Kanarienvogel“ ist die vierte Verfilmung von John Willard gleichnamigen Theaterstückes, bei der sich eine wenig sympathische Familie in einem etwas abgelegenen Anwesen zum Erben trifft. Die Grundkonstellation ist zwar schon oft da gewesen, doch hat sie immer wieder was recht Reizvolles.
                                  Metzgers inszeniert die Geschichte mit ner ordentlichen Portion Ironie und schwarzen Humor und schafft durchaus, ein gewisses Maß an Spannung zu schaffen, wodurch man auch über so manche Schwächen des Films hinwegsieht.
                                  Unterm Strich ein nettes Filmchen für zwischendurch.

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                                  • 8 .5

                                    Robert Aldrichs „Wiegenlied für eine Leiche“ zählt wohl nicht zu unrecht zu den ganz großen Psychothrillern.
                                    Aldrichs gelang eine für damals ungewohnte aber gelungene Kombination aus Thriller, Horror und Psychodrama. Der Film erinnert dabei stark an Clouzots „Die Teuflischen“ und ist von seiner Qualität diesem Werke mehr als ebenbürtig.
                                    Im Zentrum des Films steht dabei Charlotte Hollis, die nach dem Tod ihres Geliebten jahrzehntelang in sozialer Isolation lebt und zunehmend dem Wahnsinn verfällt. Aldrich gelang es dabei die sehr wendungsreiche Geschichte extrem spannend zu inszenieren.
                                    Das Können dieses großen Regisseurs zeigt sich dabei vor allem im sehr gelungenen Einsatz von Horroreffekten und der meisterhaften Kamera- und Lichtarbeit.
                                    Neben der starken und Inszenierung glänzt der Film jedoch auch durch seine starke Cast, wobei hier vor allem die drei Darstellerinnen Bette Davis, Olivia de Havilland und Agnes Moorehead hervorzuheben sind.
                                    Die, die dabei jedoch alle überstrahlt ist für mich klar Bette Davis, die hier zeigt, warum sie mit zu den größten Darstellerinnen überhaupt zählt. Schon die Einstellung nach dem Prolog, wenn sie während dem Vorspann neben der Schrift als einsame Jungfer in Tränen zerfließt, ist einfach beeindruckend und bildet einen grandiosen Auftakt, zu diesem kleinen Meisterwerk.

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                                    • 7 .5
                                      Drax 10.05.2020, 16:22 Geändert 10.05.2020, 18:19

                                      Mit „Diplomatie“ drehte Volker Schlöndorff 2014 eines seiner wohl besten Werke seit Langem, was leider auch nicht so schwer ist.
                                      Mit der Adaption von Cyril Gély gleichnamigen Theaterstücks, gelingt Schlöndorff eine wirklich starker Film über die Rettung von Paris.
                                      Mit der Realität hat das Ganze natürlich eher wenig zutun. Zwar waren Raoul Nordling und Dietrich von Choltitz die wohl wichtigsten Figuren bei der Rettung, jedoch war es natürlich in Wahrheit deutlich komplexer. Der Film verdichtet das Ganze zu einem 84-minütigen Wortgefecht um das Überleben von Paris und seine Einwohner.
                                      Die Sympathie des Zuschauers steht dabei natürlich die ganze Zeit aufseiten von André Dussollier in der Rolle des Raoul Nordling, der als schwedischer Diplomat mit allen rhetorischen Mitteln versucht Paris zu retten. Dabei erscheint Nordling fast als ein ungreifbares Mysterium, gerade auch durch dieses Mysterium das ihn umgibt, ist er nicht nur ein einfacher Bittsteller, sondern ebenbürtiger Gegner, wodurch die 84 Minuten sehr unterhaltsam und spannend sind.
                                      Volker Schlöndorff gelingt mit „Diplomatie“ daher ein starkes Spätwerk, was vor allem natürlich auch an den zwei starken Hauptdarstellern André Dussollier und Niels Arestrup liegt.

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                                      • 7 .5

                                        Claude Sautet hat mich mal wieder nicht enttäuscht. Mit „Der ungeratene Sohn“gelang Sautet ein starkes und eindrucksvolles Drama über den Neubeginn eines ehemaligen Drogenabhängigen und Ex-Sträfling. Im Mittelpunkt des Filmes steht Bruno, der nach 5 Jahren Haft in den USA nach Frankreich zurückkehrt und ein neues Leben aufbaut. Sautet erzählt dabei ruhig und realistisch von den Höhen und Tiefen dieses schweren Neubeginns, der vor allem von Brunos Konflikt mit seinem Vater überlagert wird.
                                        Gespielt wird Bruno dabei von Patrick Dewaer, der für seine grandiose Leistung zum fünften Mal innerhalb von nur 6 Jahren für einen Cèasar nominiert war. Der Film zeigt leider mal wieder, was die Filmwelt durch seinen Suizid verloren hat.
                                        Auch die anderen Darsteller sind jedoch durchweg überzeugend, wobei neben Patrick Dewaer vor allem Jacques Dufilho als exzentrischer Buchhändler in Erinnerung bleibt.
                                        Es sind jedoch nicht nur die Darsteller sie „Der ungeratene Sohn“ auszeichnen, sondern auch die Regie von Claude Sautet, der es schafft, diesen Film eine gewisse Leichtigkeit zu verschaffen, trotz den schweren Themen, die er behandelt.
                                        „Der ungeratene Sohn“ ist daher ein rundherum gelungenes Drama, das leider zu den unbekannteren Werken von Sautet zählt.

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                                        • 8
                                          Drax 04.05.2020, 16:52 Geändert 04.05.2020, 16:53

                                          Wenn man Jean Gabin und Alain Delon als Schauspieler hat, dann kann eigentlich nichts schief gehen.
                                          Henri Verneuil hat mit seinen Film „Lautlos wie die Nacht“ einen erstklassigen Heist-Movie geschaffen. Der Film lebt dabei stark von seinen zwei herausregenden und charismatischen Hauptdarstellern, die ein ungleiches Duo bilden.
                                          Neben den zwei Hauptdarstellern, ist es vor allem Verneuil inszenatorische Meisterleistung, die
                                          „Lautlos wie die Nacht“ zu etwas ganz Besonderem macht. Der ganze Film ist im Grunde ein Idealbeispiel für Spannungsaufbau. Beginnt der Film recht entspannt im Pariser Vorstadtmilieu, so nimmt der Film stetig an Spannung auf und endet schließlich am Siedepunkt in einer denkwürdigen Pollszene. Ich muss sagen der Begriff Nervenaufreibend ist bei dieser Szene beinahe untertrieben.
                                          Ein wirklich erstklassiger und sehr sehenswerter Heit-Movie, der mit zu den besten Werken von Henri Verneuil zählt.

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                                          • 6 .5

                                            Richard Lester Adaption der legendären Sage, gehört wohl unzweifelhaft zu den ungewöhnlichsten überhaupt. In „Robin und Marian“ geht es nicht um die ruhmreichen Abenteuer des edlen Räubers Robin Hood, sondern wie schon der Titel andeutet um seine Beziehung mit Marian.
                                            Lesters Version des Robin Hood ist dabei nicht mehr jung und idealistisch, sondern alt und desillusioniert. Es ist jedoch nicht nur die Figur des Robin Hoods, die so ganz anders als im Vergleich zu den anderen unzähligen Adaptionen ist.
                                            Der sonst oft so glorifizierte König Richard Löwenherz wird hier als grausamer Tyrann dargestellt und Robins Wiedersacher, der Sheriff von Nottingham, ist hier mal kein skrupelloser und selbstsüchtiger Vasall des Königs, sondern ein fairer Gegner Robins, dessen Gegnerschaft beinahe etwas freundschaftliches hat. Dieser ungewöhnliche und ironische Ansatz ist recht interessant, nur leider wirkt das Ganze nicht wirklich Rund, sondern eher fad und spannungsarm. Die besten Szenen sind im Grunde die, in denen Robin und Marian über ihre verlorene Zeit sprechen und man ihr langsames wieder zu einander finden sieht. Dies liegt natürlich wesentlich an der großartigen schauspielerischen klasse der zwei Hauptdarsteller Sean Connery und Audrey Hepburn, die hier übrigens ihre erste Filmrolle nach 9 Jahren Pause spielte.
                                            So gelungen deren gemeinsames Spiel auch ist, als Ganzes ist der Film leider eher mittelmäßig. Schade, man hätte sicher mehr aus den spannenden Ansatz machen können.

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                                            • Die letzten zwei Tage sind mal richtig gute Beispiele für den Niedergang von Moviepilot.
                                              Da wäre einerseits die armselige Kommunikation mit Blick auf das Update und seine Folgen.
                                              Aber auch die Umfrage hier ist eigentlich ein absoluter Witz, das Ganze ist ja nur ne Abfrage des Nutzervehaltens. Ich kann mich an Nutzerumfragen hier auf Moviepilot erinnern, als Community noch was gezählt hat. Damals gab es differenzierte Umfragen, bei denen man auch nach seiner Meinung gefragt wurde. Am Ende wurde hier sogar das Ergebnis der Umfrage mitgeteilt. Man das waren noch Zeiten.
                                              Übrigens waren damals laut Umfrage fast alle Nutzer mit MP zufrieden, heute ist eher das absolute Gegenteil der Fall.

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                                              • 3 .5

                                                In meinem Leben hab ich gefühlt schon tausend Musketierfilme gesehen und ehrlich gesagt hat mich keiner von denen umgehauen, „D’Artagnans Tochter“ gehört jedoch mit zu den schwächsten.
                                                Was Bertrand Tavernier bei dieser sehr eigenwilligen Interpretation des Dumas-Klassikers geritten hat, ist mir echt ein Rätsel. Das große Problem des Films ist schlicht die schwache Story mit ihren vielen Brüchen. Da hilft am Ende auch die ordentlich Cast nichts, am Ende ist „D’Artagnans Tochter“ ein lahmer und langatmiger Musketierfilm, bei dem das beste der Score von Philippe Sarde ist.

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                                                  Drax 28.04.2020, 16:37 Geändert 28.04.2020, 17:11

                                                  Nach dem ich nun 7 Jahre den Film vor mir hergeschoben habe, wollte ich ihm endlich mal ne Chance geben, doch wurde ich wie erwartet enttäuscht. So sehr ich Hitch und Psycho auch mag, aber die Entstehung des Filmes sowie die Eheprobleme mit Alma ergeben hier leider einfach keine wirklich gute Geschichte.
                                                  Die ganze Handlung plätschert dann leider auch recht dahin und wirkt insgesamt doch recht belanglos. Schon erstaunlich, obwohl es hier um meinen zweitliebsten Regisseur und einen meiner Lieblingsfilme geht, schafft es der Film kaum, mich einmal wirklich zu begeistern. Ein Grund hierfür ist, dass viele interessante Dinge bezüglich der Entstehung von Psycho doch recht vernachlässigend behandelt werden, während man unbedeutende Dinge viel Raum gibt. Besonders seltsam und deplatziert wirken vor allem die Traumszenen mit Ed Gein.
                                                  Ein weiterer Grund warum ich mit dem Film wenig anfangen kann, liegt schlicht an der Besetzung. Obwohl diese absolut hochklassig ist, wirken gerade Alma und vor allem Hitch recht fehlbesetzt. So sehr ich auch Anthony Hopkins schätze, aber hier wirkt er einfach nicht glaubhaft in der Rolle.
                                                  So ist „Hitchcock“ leider eine doch eher misslungene Hommage an den Altmeister und seiner Frau.

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                                                    „Nichts zu verzollen“ ist mal wieder einer dieser Filme, bei dem die Idee ja recht interessant ist, aus der man aber dann nicht wirklich was gemacht hat. Sind heute meist Muslime und Flüchtlinge die Feindbilder, so waren es vor wenigen Jahrzehnte meist noch die Menschen von der anderen Grenzseite. In „Nichts zu verzollen“wird diese Situation anhand zweier Zöllner an der französisch-belgischen Grenze gezeigt. Leider ist Dany Boons Komödie dabei vor allem dank starken Überzeichnung und viel Klamauk doch recht flach geraten.
                                                    Dennoch besitzt „Nichts zu verzollen“ auch dank seinen Darstellen doch irgendwo seinen Charme, auch wenn es insgesamt eine recht unterdurchschnittliche Komödie ist.

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