Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

  • 7

    Herrlich bissige Satire auf eine von Schwachköpfen bevölkerte Welt. Eine Dystopie, die gar nicht mal so unrealistisch ist (wenn auch nicht in dem Maße), wenn man sich mal die Standards in einigen Bereichen heutzutage ansieht (Fernsehen, Sprache, Kulturdesinteresse…)
    Macht sogar nachdenklich, bringt vor allem aber die Leute zum Lachen, die so etwas verstehen. Man hätte vielleicht sogar noch mehr rausholen können, aber trotzdem ist das eine gelungene Gesellschaftskritik.

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    • Das ist KEIN Kommentar zum Film, sondern einfach nur eine Pinnwand-Notiz, dass meine mannigfaltigen Listen endlich mal wieder überarbeitet und erneuert werden.
      Leider gibt es ja keine Art von User-Blog auf mp, darum mache ich mal so drauf aufmerksam, falls wirklich jemand Interesse an meinen cineastischen Rankings hat. :p

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      • 7

        Rooster Cogburn gilt als Kultfigur und John Wayne bekam seinen ersten und einzigen Oscar für diese Rolle. Viele Vorschusslorbeeren, die den „Marshal“ mir schmackhaft machten. Im Nachhinein kann ich aber beides nicht nachvollziehen. „True Grit“, welches in den 2000ern neu verfilmt wurde, ist ein guter Western, aber ein Superfilm oder gar ein Überfilm ist er nicht. Er hat seine Stärken (u.a. auch Robert Duvall in seiner kleinen, aber feinen Rolle), aber auch seine (kleinen) Schwächen.
        Zu gleichen Teilen gilt das auch bei der Musik: Elmer Bernstein ist ein richtig Guter und macht einen schönen Score, allerdings hört man seinen Stil auch immer sofort heraus – und denkt unweigerlich an „Die glorreichen Sieben“. Irgendwie scheint dieses eine Motiv in fast all seinen Filmmusiken vorzuherrschen. Zwar ein sehr starkes und schönes Motiv, das man aber auch schon zur Genüge kennt.
        Im Endeffekt ein gelungenes Werk, aber kein Must-See, wie ich es mir vorgestellt habe. John Wayne muss man aber einfach sympathisch finden, als saufenden, nahezu morallosen Marshal, der sein Herz aber doch am rechten Fleck hat.

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        • 6

          Durchschnittlicher Western, dafür aber mit Dean Martin. Der konnte nicht nur gut singen, sondern macht auch in seinen Filmen meistens eine gute Gestalt. Markant und sympathisch ist er jedenfalls, selbst wenn er einen Bösewicht spielt.

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          • 6 .5

            Ich hatte schon einige Bedenken. Doch trotz aller Unkenrufe und entgegen aller Vorbehalte, ist "Killing Season" ein richtig schöner - größtenteils ruhiger - Natur-Thriller geworden.
            Eine 6.5 scheint da angemessen, sogar fast schon Tendenz 7.0 - doch mag mich mein subjektives Wahrnehmungsvermögen stören. In meiner all-sonntäglichen De Niro Predigt habe ich in letzter Zeit so viel Schund erleben müssen, dass "Killing Season" fast wie eine 9-Punkte-Marke aussah (natürlich nur im Vergleich zu "Stone", "The Big Wedding"...).
            Endlich spielt Robert De Niro mal wieder eine Hauptrolle in einem ernsten Film - und er geht dabei nicht unter. Das muss man nun mal langsam auch erwähnen, wo seine Glanztage gezählt scheinen. War es sonst Routine, die sein stets gleiches Schauspiel der jüngeren Jahre beherrschte, schlüpft er hier endlich wieder in seine Charakter-Rolle hinein und wird zum Ex-Soldaten und jetzigen Waldmenschen. Das verleiht Authentizität.
            John Travolta sieht gewöhnungsbedürftig aus, macht seine Sache aber auch ganz super.
            Drehbuch und Regie sind mindestens OK, gehobenes Mittelmaß allemal und die Kamera fotografiert sehr schön. Eigentlich rundum gelungen.
            Wenn dann noch Jägermeister dazukommt und "Don't Take Your Guns To Town" (deutsch: "Lass deinen Colt zuhaus" von Ronny - dereinst meinem Lieblingscountrysong), dann hüpft das Herzchen, dass De Niro seine Sache nicht verlernt hat und den Stoff auch noch gut ausgewählt hat.
            Wenn jemand "Killing Season" nicht so gut findet, dann hat er halt einen ganz anderen Geschmack als ich, vermute ich mal. Denn diese Hetzjagd ist das Beste, was Robert uns seit langem angeboten hat!
            Meine Kritik war natürlich sehr De Niro lastig, was bei meiner Agenda nicht verwundert, aber auch insgesamt ist der Film ordentlich. Kann man sich so ansehen, besser als andere Monster-Projekte mit mutierenden Ungeheuern, den 103.Superheldenaufguss oder eine Schlacht-Orgie im Metzgerladen...

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            • Für mich einmal nur der 3.Advent, weil ich gerne was beitragen möchte, für meine Freunde, aber nur wenig Zeit habe. Hiermit also der offizielle Eintrag für diesen 3.Advent... ;-)
              Hoffentlich ist das die richtige Stelle, sonst bekomme ich Ärger mit Andy... :/ :)

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              • 6

                Für Stewart/Capra-Verhältnisse ein ziemlich schwacher Film ohne echte Höhepunkte, trotz eines Kuriositätenkabinetts. Teilweise wird die Handlung schon zu absurd.

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                • ?

                  Vorgemerkt aus drei Gründen:
                  "De Niro" im Titel - auch wenn das nichts zu sagen hat (außer "New York, New York")
                  Götz Alsmann
                  Angelika Milster

                  • ?

                    Schon was zum Projekt gehört?
                    Produktionsjahr? Cast&Crew? Fortschritt&Pläne? Oder alles verworfen?
                    Das Original ist jedenfalls einer der größten Geheimtipps - weil ihn zu wenige Leute kennen!

                    • Nachdem ich dank AndyDufresne herausgefunden habe, wie man Kommentare löscht und neu erstellen statt ändern kann, werde ich mich nun öfters zu Herr De Niro melden. Meinem Helden. Auch wenn er ein Schatten seiner selbst ist. Seine alten Klassiker kann ihn niemand nehmen. Nicht einmal er selbst, auch wenn er es anscheinend zwanghaft versucht!
                      Bobby, mach mal wieder Qualität statt Quantität. Auszeit, Genrewechsel, Drehbücher lesen, Rasiermesser-Grinsen wetzen und neu angreifen!
                      Man hört bald wieder von mir zum Bobby. Meine Mission ist jeden Sonntag einen Bobby-Film zu sehen. Naja, bei seinem Pensum ist das (leider?) auch keine unmögliche Aufgabe...
                      Film frei!

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                      • 6 .5

                        Akzeptabler Indianer-Western von Raoul Walsh mit Alan Ladd und Shelley Winters. Baut geschickt Spannung auf, das Schönste am Film ist jedoch die beeindruckende Natur-Kulisse Kanadas.

                        • 7 .5

                          Es geschehen noch Zeichen und Wunder: „The Mechanic“ ist ein Remake vom Bronson-Klassiker „Kalter Hauch“, und wo ich normalerweise Remakes und neueren Filmen eher reserviert gegenüberstehe – wie auch „The Mechanic“ – so konnte er mich dennoch packen. Ansonsten hat das heutige Publikum solche Filme doch gerne, dafür wird er hier aber fast ins Mittelmaß der Bewertungen geschickt. Ich scheine immer genau anders zu urteilen, als der Rest… Immerhin führt „Kalter Hauch“ noch vor „The Mechanic“ und das wird auch so bleiben. Bei mir persönlich gewinnt das Original auch um Nuancen, aber eben halt nicht deutlich. Statham ist heute ein Action-Star, der augenscheinlich nach Wertung der Zuschauer nur gute Filme abliefert – hier aber wohl weniger. Dafür habe ich sonst wenig für Statham übrig, aber als Arthur Bishop hat er mir gefallen.
                          „The Mechanic“ ist eigentlich auch ein inhaltliches Remake, erst im zweiten Teil fangen die Unterschiede in der Handlung an. Optisch ist man ansonsten natürlich dem Zeitgeist angepasst, wobei ich sagen muss, dass Ästhetik und Atmosphäre für mich in älteren Filmen immer besser erscheinen, im Vergleich zu den heutigen Vertretern. Heute ist vieles mit Wackelbildern und schnellen Schnitten, kaum ein Action-Thriller ohne Sex-Szenen (Warum? Früher ging es auch ohne) und die vielen Schusssalven. Obwohl Bronson der Urtypus des Action-(Anti)Helden ist, so hatte er dennoch mehr Stil, ruhigere Handlungen und im „Kalten Hauch“ auch durchgehend eine stoische Handlung wie Statham sie hier zum Glück oftmals an den Tag legt.
                          Insofern kann „The Mechanic“ nicht mithalten, aber die Story ist gut, wird gut erzählt und ist sogar noch kürzer als das Original.
                          Worin sich die Filme noch unterscheiden, sind die Enden: Eines mit dem Auslöschen aller, eines mit einem Überlebenden. Ich verrate jetzt nichts weiter, aber die „Bad Endings“ sind mir meistens lieber als die „Happy Endings“.
                          „The Mechanic“ kann man sich gut ansehen, auch als alter Fan von „Kalter Hauch“ mit gewissen Ressentiments oder bösen Ahnungen eines Remakes. Wer das Original nicht kennt, geht ohnehin unbefangen an die Sache – und das dürfte auch zu einem guten Urteil führen.

                          Warum sind meine Bewertungen anscheinend immer so ambivalent... ? ;)

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                          • 6 .5

                            Der zweite Teil der Mariachi-Reihe ist für mich der schwächste, obwohl immer noch auf gutem Niveau. War „El Mariachi“ innovativ, so sehe ich bei der Quasi-Fortsetzung Probleme – trotz oder eben wegen des deutlich aufgestockten Budgets. Man erwartet mehr, bekommt es aber nicht unbedingt. Ist im ersten Film der Mariachi ein Sympathieträger durch die Verwechslungsgeschichte, bekommt er hier nun durch die Rache-Handlung mehr zwiegespaltene Züge. Was folgt ist oft eine lange und sinnlose Ballerei, schön inszeniert zwar, für Fans dieses Genres, aber doch auf die Dauer ermüdend. Zudem werden zu viele Personen in die Story gepackt, so dass es überfrachtet und stellenweise unübersichtlich wirkt. Und irgendwie zieht sich das hin. Nein, mit „Es war einmal in Mexiko“ wird es wieder deutlich besser aus meiner Sicht, aber „Desperado“ war für mich nicht der Knaller, auch wenn viele ihn als solchen sehen.

                            • 6 .5

                              Ein behutsames Drama, in welchem Jane Fonda in die Wirren der Mexikanischen Revolution gerät, während Gregory Peck diese fast zu suchen scheint. Peck spielt den bekannten (realen) Journalisten und Schriftsteller Ambrose Bierce, dessen Tod sich historisch nicht genau zurückverfolgen lässt. „Old Gringo“, damit ist Bierce gemeint, erzählt eine fiktive Geschichte, was passiert sein könnte, nach der Vorlage „Gringo Viejo“.
                              Es ist kein wirklicher Kracher, das gewisse Etwas fehlt, aber Gregory Peck – und zuweilen auch Jane Fonda – haben mich überzeugen können.
                              Insgesamt wird es für den Durchschnitts-Filmseher aber nichts sein. Ich brauchte auch erst etwas Zeit, um die positiven Dinge an diesem Film zu sehen.
                              Wenn es hart auf hart kommt - eher Tendenz negativ...

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                              • 7

                                Ein sehr eigenwilliger, wohl auch dem Budget geschuldeter, Action-Thriller mit Verwechslungsgeschichte von Robert Rodriguez. Wie auch Spezi Tarantino gehören die frühen Werke zu den besseren, als das, was heutzutage folgt. Man setzt auf eine Mischung aus Story und Action, insbesondere das Finale hat es in sich und macht den Film erst richtig rund. Auch wenn ich kein expliziter Fan von Rodriguez bin, so hat „El Mariachi“ ein gewaltiges Potential, das muss man ihm lassen.

                                • 7
                                  über United

                                  Als Fußball-Fan und dazu auch noch mit der Geschichte hinter dem Ereignis vertraut, fand ich „United“ richtig gut gemacht, nachvollziehbar, stilistisch mehr als ordentlich und vor allem vernünftig erzählt. Thema ist nicht nur der Flugzeugabsturz von München und das Drama um die „Busby Babes“, sondern auch der Wiederaufbau des Vereins nach der Katastrophe. Doch auch schon vorher nimmt sich der Film genug Zeit, um in die Geschichte hinein zu finden. Grob gesagt gibt es drei Filmteile: Vor der Katastrophe (Duncan Edwards und der Aufstieg von Bobby Charlton), das Unglück (mit seinen Folgen) und das Aufrechthalten von United (mit neuen Spielern, während Charlton mit seinem Gewissen kämpft).
                                  Für einen Sportfilm wenig Fußballszenen, dafür aber viel Zwischenmenschliches, so dass „United“ in erster Linie ein Drama ist. Als Roter Faden dienen hier als Hauptpersonen, auf die sich die Story konzentriert, Coach Jimmy und Jungstar Bobby. Vor allem ihnen folgt man hautnah.
                                  Wie man den Film als Nicht-Fan des Sports sieht, kann ich nicht beurteilen. Ein Interesse daran sollte man wohl schon mitbringen.
                                  Und endlich zeigen die Briten auch einen richtig guten Film ihres Nationalsports, während Sportfilme über Football oder Baseball in den USA ja fast Massenware sind. Die Deutschen hinken immer noch hinterher…

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                                  • 6 .5

                                    Eigentlich ein stinknormaler Western, wieder einmal mit Stewart, nun in seinen späteren Jahren. Maureen O’Hara und Juliet Mills, aber auch Brian Keith, machen den knappen Unterschied aus, der soeben noch über der Grenze bleibt. Dennoch eher Mittelmaß.

                                    Abschluss der privaten James-Stewart-Western-Trilogie "Die Uhr ist abgelaufen/Der Mann von großen Fluß/Rancho River". Doch: Seine großen Western waren andere!

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                                    • 7

                                      Ein „Western“, der außer James Stewart keinen großen Namen aufweist, was kann er uns schon anbieten? Sehr viel! „Der Mann vom großen Fluss“ ist ein unerwartet packender, großartig inszenierter und fast schon epischer Film, der sich nicht unbedingt im Western-Genre ansiedeln lässt. Zur Zeit des Bürgerkriegs bleibt eine Großfamilie unter sich und will nichts mit dem Krieg zu schaffen haben, bis das Schicksal den Familienvater (Stewart) dazu zwingt, selbst einzugreifen. Dabei wird das traute Heim in seinen Grundfesten zerstört.
                                      Ein wirklich empfehlenswertes Kriegsdrama, das trotz nur 100 Minuten Laufzeit so viel Inhalt sinnvoll verarbeitet, wie es ein anderer Streifen in 180 Minuten nicht einmal schafft. Sehr überzeugend nicht nur Stewart, sondern auch alle anderen Darsteller sowie die Umgebung und das Ambiente. Vielschichtig, emotional, aber auch oft mit einer Prise Humor gewürzt.

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                                      • 6

                                        Ein eher mittelmäßiger Stewart-Western im Vergleich zu seinen anderen Werken. Da fehlt vielleicht auch ein Anthony Mann als Regisseur… oder aber ich war doch zu übermüdet, um diesen Film besser beurteilen zu können. Bin ab und an weggenickt, was aber nicht direkt am Film lag, sondern an einem harten Tag. Eigentlich ist mir nur der Showdown in Erinnerung geblieben. Vielleicht muss ich diesen Film eines Tages noch einmal sehen.

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                                        • 6 .5

                                          Ein anfänglich eher schwerfälliger Western, trotz aller Schüsse, der sich dann mittelfristig aber doch zu einem akzeptablen Genrevertreter mausert. Das liegt vor allem am perfiden Spiel einer gewissen Person, die den Sheriff ausnutzen möchte. Lee Marvin spielt zudem eine kleinere Nebenrolle.

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                                          • 6 .5

                                            Harmlose Komödie, mit einigen spritzigen Ideen, von Hitchcock inszeniert. Kein überaus gelungenes Meisterwerk wie sein komplett anders gehaltenen Suspense-Werke, aber den einen oder anderen Blick wert. Leider fand ich nur, dass der männliche Part dieser Beziehungskomödie allzu viel einstecken musste, während die Frau fast ungestraft durchkommt – wo bleibt da die Gleichberechtigung…?

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                                            • 6

                                              Mischung aus Sport- und Gefängnisfilm, mit einigen komödiantischen Aspekten. Konnte zeitweise unterhalten, aber insgesamt war das trotz Aldrich eher durchschnittlich. Das Match kann sich aber sehen lassen. Für Football-Fans bestimmt sehenswert.

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                                              • 6 .5

                                                Interessante Grundidee: Die Jagd des Menschen auf den Menschen als „Tier“ in einem „fairen“ Hetzduell. Viele andere Filme haben ebenfalls dieses Motiv, „Graf Zaroff“ dürfte aber einer bzw. der der erste gewesen sein.
                                                Leider ist er trotz der Kürze nicht auf Spannung gebracht, aber einige markante Momente gibt es immer. Außerdem eine bezaubernde Fay Wray als Hingucker, deren Kleid immer weiter leiden muss. Und Fay schafft es auch, die gesamte Flucht ungeachtet jeder Geländebeschaffenheit mit ihren hochhackigen Schuhen durchzulaufen. Kompliment.
                                                Das „Genie des Bösen“ ist sicher ein Blick wert, mehr aber auch nicht.

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                                                • 7 .5

                                                  Meine zweite Berührung mit einem Corman-Poe-Werk. War die erste, „Die Maske des Roten Todes“, eher zufällig, so war „Das Pendel des Todes“ schon lange vorgemerkt. Eigentlich sollte es auch meine erste Erfahrung in diesem Genre werden, aber „Satanas“ (der Alternativtitel des Roten Todes) durchkreuzte meine Pläne. Ich schicke gleich wieder einmal vorweg: Ich bin kein Freund des Horror- oder Grusel-Genres, meine Nerven sind da wohl nicht zu geschaffen, das soll es auch geben. Aber „Das Pendel des Todes“ ist genial, natürlich durch Vincent Price, aber auch durch die allgegenwärtige und durchdringende bedrohliche Atmosphäre. Warum Corman immer als B-Movie ausgelegt wird, verstehe ich dann nicht. Hier hat alles Hand und Fuß. Die Poe-Vorlage „Wasserloch und Pendel“ wird nur sehr lose als Vorlage benutzt, dafür findet man Anleihen weiterer Poe-Werke wie „Das ovale Porträt“ oder ganz besonders „Lebendig begraben“. Ich muss zugeben, trotz des Alters des Werkes, ich habe mich an manchen Stellen gegruselt. Aber das hier ist echter (subtiler) Horror, und nicht das seelenlose, was heutzutage als Horror verkauft wird, wenn Beine abgehackt werden und Blut in Unmengen durch die Gegend spritzt. Corman verpackt das sehr gut, profitiert aber auch von einem tollen Drehbuch.
                                                  Price übernimmt die Paraderolle als sadistischen Bösewicht, den man unter allen filminternen und –externen Annahmen gleich in diese Richtung drängt. Aber „Das Pendel des Todes“ und seine Figur Nicholas ist weitaus vielschichtiger und tatsächlich: handlungstief. Nicholas (Price) ist es eigentlich – Achtung: kleiner Spoiler – der in den Wahnsinn getrieben wird und einem perfiden Spiel unterliegt. Mit ihm müsste man sogar Mitleid haben. Hat man geglaubt, er habe alles vorher nur gespielt, so war es echt. Er ist der Gehörnte, den in Verzweiflung dann tatsächlich dem Wahnsinn verfällt, also eigentlich schuldunfähig ist – so dass Nicholas an sich eigentlich immer die unbescholtene Figur bleibt. Was aber passiert ist, dass der Geist seines Vaters und die Geschichte des Schlosses Besitz von ihm ergreifen und er sich gnadenlos rächen will und wird.
                                                  Sehr stimmig ist dann das Ende, wo ein Jeder bekommt, was er verdient. Und ohne zu viel vorweg zu nehmen: … was sie verdient!
                                                  Für heutige Horrorfans bestimmt eher belustigend, als unterhaltend. Grusel-geschichtlich und für Fans des klassischen Horrors eine sehr gelungene Sache. Für mich als eher Außenstehenden: Wahnsinnig in den Bann ziehend. Ich würde weniger Punkte vergeben, weil es nicht mein Metier ist – aber unter einem gewissen objektiven Gesichtspunkt muss man sagen: Da steckt so viel Liebe in dem Werk, es ist in gewisser Weise ein „Meilenstein“ des gediegenen Grusels mit perfiden Absichten…

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                                                  • 7 .5

                                                    Vielleicht der romantischste Film, der kein offensichtlicher Liebesfilm ist. Man verfällt dem stark unheilbaren Romantizismus, den man einfach nicht aufhalten kann. Ein Film für Träumer.
                                                    Ich bin nicht der große Depp-Sympathisant (auch wenn ich einige seiner Rollen und Filme mag), aber hier möchte ich ihm ein großes Lob aussprechen, wie sensibel er die Rolle des Don Juan spielt. Und ich werde auch nie müde, einen Marlon Brando zu sehen. Alleine der Tanz am Ende des Filmes zeigt seine ganze Präsenz und selbst wenn diese Rolle von ihm nur mittelmäßig sein sollte, was ich jedoch nicht finde, so schlägt er alle anderen Schauspieler (mit Ausnahme eines De Niro auf dem allerhöchsten Zenit) um Längen.
                                                    „Don Juan De Marco“ ist ein Märchen, ein modernes, romantisches, erotisches, berührendes Märchen - `Was Frauen schauen` steht auf der DVD-Hülle, doch auch für Männer ist er sicher sehenswert.
                                                    Solch lyrische Zeilen in einem solch prosaischen Werk zu finden, ist erst befremdlich, aber man infiziert sich damit leicht. Es ist ja auch nicht alltäglich, als Don Juan maskierte Männer durch eine Großstadt laufen zu sehen.
                                                    Den meisten Menschen versandet das Herz und manchmal braucht man die Welt des Don Juan De Marco, in der man Atem holen kann, in die man flüchten kann, um sich wohl zu fühlen.
                                                    Das wird auch Brandos Charakter, einem Psychiater, langsam klar, je länger er diesen merkwürdigen Patienten, diesen Johnny Depp, bei sich hat. Er vollzieht eine Wandlung, rechtzeitig vor seiner Pensionierung, während über „Don Juan“ das Damoklesschwert hängt – ob er nun verrückt ist, oder nicht…
                                                    Leider werden einem die Träume genommen – oder auch nicht, wie das Finale zeigt. Don Octavio besteigt das Flugzeug mit Don Juan: Realität oder Fiktion?! Das muss einem jedem selbst überlassen werden, wie er die Welt sehen möchte. Ob er durch Masken blickt oder selbst eine aufgesetzt hat. Nur wer an unheilbarem Romantizismus leidet, findet vielleicht die Erlösung und die Bedeutung der Liebe…

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