Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

  • Ich hoffe, dass ich auch als Platzhalter für den "echten" User Einar mitmachen darf, der momentan leider aufgrund eines schweren Zwischenfalls nicht aktiv hier sein kann.
    Gelten die Kino-Karten nur für einen bestimmten Ort und Termin?

    • 7

      Im Namen von "Einar" schreibe ich diesen Kommentar, den letzten Film, den er vor einem Suizidversuch gestern gesehen und im Text bewertet hat. Glücklicherweise geht es ihm den Umständen entsprechend gut, doch es braucht noch Zeit.

      ->

      "Flashdance" ist irgendwie ein Film, der mich mitgerissen hat. Vielleicht, weil er der erste Film war, den ich mit einem Maß an Alkohol genossen habe. Aber eines ist auch so klar: Die Musik ist genial, eine der besten aus Musikfilmen seit "Saturday Night Fever" oder "Grease". Daneben noch das Adagio von Albinoni, auch bekannt aus dem Film "Gallipoli".
      Die Handlung ist einfach, aber nicht genretypisch allzu platt und gestrickt. Ein Mädchen, dass als Schweißerin arbeitet, nebenbei in einem anrüchigen Schuppen tanzt und von einer Karriere im Tanz träumt - sogar vom (feinen) Ballett. Ohnehin ist es ein Film zum Träumen, es geht um viele Existenzen, die sich nach einer Karriere sehnen: Der Koch, der Comedian werden will und dafür auch seine Freundin vorerst verlässt. Diese ist Bedienung, läuft aber Schlittschuh, patzt bei der großen Chance und endet in einem Strip-Club. Auch Alex, die Heldin strauchelt in entscheidenden Momenten, aber trotz aller Zweifel gibt sie nicht auf.
      Es ist eigentlich ein komplexes Werk, obgleich es als "lauer Film" gelten kann.
      Also ein Streifen, der das Streben nach "Karriere" auf diverse Arten verfolgt und von zerstörten Träumen erzählt.
      Kitschig und doch berührend, vor allem gegen Ende hin...

      Dazu die Szenen, die einen Kanon für Anspielungen in der Pop-Kultur haben: Ich sage nur Madonnas Musikvideo zu "Hung Up", Family Guy ("Peter Griffins: Der König und Ich" - Du bist Anna, ein Stahlstadt-Mädchen, das an einem Samstagabend die Schlägerei ihres Lebens sucht) oder American Dad (Schlittschuhszene mit Tozzis/Branigans "Gloria").
      Und, und, und...

      Ja, den kann man sich schon mal ansehen. Würde ich bestimmt auch mit 0,0 Promille sagen, vermute ich sehr stark!

      • Wer sich am "Paten" vergreift, der kann mich mal am A***llerwerstesten!
        Prost, nach 8 Tequila! Auf einen durchzechten Sonntag, du Freak!

        1
        • 8 .5

          Bevor ich ins Gras beiße, beiße ich eher in den sauren Apfel und oute mich mal.
          Als Fan, auch wenn ich mich nicht als "Bronie" bezeichnen würde. Den Begriff kannte ich gar nicht, bis vor kurzem. Durch Zufall mal gesehen und niedlich und nett, herzerwärmend, gefunden. Wusste gar nicht, dass es so eine Internet-Community und -Begeisterung gibt.
          Überrascht mich! Auch wenn sich vieles sicher durch den Schneeballeffekt generiert. Bei mir zum Glück nicht!
          Ich kenne zwar erst nur die ersten beiden Staffeln, da ich nur auf deutsch sehe, aber egal.

          Ich denke, was viele Erwachsene an der Serie mögen, ist einfach die Sehnsucht nach etwas "heiler Welt"! Ich mag es! Egal was sein sollte...

          5
          • 1

            Staffel 1 gesehen und für ganz ok befunden. Nette Stimmchen, mal was Neues, das kannte man so nicht. Hat Spaß gemacht. Staffel 2 leitete den Untergang ein, es war auch meine letzte - und nicht einmal bis zum Finale. Danach nie wieder - und wenn ich durch unglückliche Zufälle was mitbekommen haben sollte, dann dreht sich mir der Magen um. Nur noch Show, Kommerz, Ausbeutung, Verarsche, Scriptwriting, Stereotypen, dramatische Hintergrundgeschichten, abscheuliche Jury, Sprüche "dass ich mein Mittagessen gleich wieder in die Schüssel kippen könnte" (ich versuche mit Bohlen mitzuhalten, aber sein 'Niveau' erreiche ich nicht)... was gibt es noch an Negativpunkten?! Genug!
            Ich habe mitbekommen, dass es auch Shows auf Inseln gibt. Vielleicht legt man eine Audition mal ins Dschungelcamp und eine Giftschlange beißt Diiddaa oder ein Känguru gewinnt den Contest... DAS wäre doch mal eine Story.

            Wie gesagt: 1 Punkt für Staffel 1 !!! Nicht mehr. Das war meine Jugendsünde, und damals war es auch noch nicht so schlimm.

            2
            • 6

              Als ehemaliger Geschichtsstudent, Liebhaber der Antike und Bewunderer des Gaius Iulius Caesar war der Film von Uli Edel irgendwann nahezu eine Pflicht. Wenn auch, um nur zu sehen, wie die Geschichte hier verarbeitet wird. Mit knapp drei Stunden versucht man Caesar in ein episches Monumentalwerk zu packen, aber selbst diese Zeit ist für solch einen großen Mann der Historie einfach zu gering bemessen. Natürlich fehlen viele Punkte der Vita des Iulius Caesar, einige werden nur gestreift. Vielleicht hätte man sich mehr auf einen Aspekt konzentrieren sollen.
              So kommt man dann leider auch nicht umhin, einige historische Fehler anzumerken, wie z.B. das Ende Sullas oder aber auch die Ermordung Vercingetorix, welche als Erdrosselung überliefert ist. Oder der Fakt, dass Pompeius vom Senat zum Kampf eher gedrängt wurde, als dass er selbst das Schwert ergriffen hätte. Zudem kann der Einfluss Catos zur Zeit Sullas nicht dieser gewesen sein, wie im Film dargestellt. Manche Passagen sind der Dramaturgie geschuldet publikumsfreundlicher gestaltet worden, rein aus theatralischen Gründen, wie die Ermordung des Caesar, welcher rascher und würdevoller starb.
              Als reine Unterhaltung ist der Streifen mit zu vielen Längen durchzogen. Freunde des römischen Imperiums werden aber einigen Spaß haben, wenn sie sich mit der Geschichte nicht so genau auskennen oder aber wenig Wert auf historische Korrektheit legen.
              Wer sich wirklich interessiert, wird viele interessante und fundierte Dokumentationen über Julius Caesar finden, insbesondere in den Werken der BBC, deren „Geschichtsstunden“ ohnehin zu empfehlen sind (z.B. „Rom“ – sechsteilige Doku-Serie über Herrscher, u.a. auch Nero oder Konstantin).
              Bei „Julius Caesar“ sticht vor allem der Cast heraus, wenn auch nur in den Nebenrollen (Christopher Walken, Richard Harris). Insgesamt bleibt eine Standardware, jedoch mit guten Bildern, schönen Kampfszenen und guten Kostümen.
              Zumal von den Stars eigentlich nur Harris zu überzeugen weiß - Walken eher Mittelmaß...

              Good to know - this days episode: Der letzte Film, der mit Richard Harris fertig gestellt wurde (laut meinen Quellen, es gibt diverse Thesen)! Ihm ist der Film gewidmet.

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              • 6 .5

                Wie viel ist einem Menschen sein Leben wert? Seinen gesamten Besitz?
                Und was für eine Schuld lädt er auf sich, wenn er sein Todesurteil mit einem anderen Menschen gegen sein komplettes Hab und Gut eintauscht?
                In diesem Drama zur Zeit während des 2.Weltkrieges werden diese Fragen aufgeworfen: Chavel wird willkürlich festgenommen und soll durch das Losurteil hingerichtet werden. Dabei verspricht er alles was er besitzt, demjenigen der sein Los eintauscht. Obwohl der Handel auf beiderseitigem Einvernehmen geschieht, schlägt Chavel danach nur die Missachtung entgegen. So auch als er inkognito in sein altes Heim zurück kehrt und bei der Schwester seines Loskameraden Obdach findet. Immer auf der Hut, sich nicht zu verraten oder erkannt zu werden. Dann taucht plötzlich ein Mann auf, der behauptet Chavel zu sein und neue Komplikationen ergeben sich...

                Die guten Kritiken sind nachzuvollziehen, allerdings hat man in „Der 10.Mann“ auch kein besonderes Werk vor sich, welches eine Lobeshymne verdient. Sauber gespielt und inszeniert, psychologisch und emotional tiefgreifend, aber für philosophische Ansätze nicht ausreichend (was bei der Spieldauer auch nicht möglich ist, aber dennoch scheint diese Länge angemessen) und für pure Unterhaltung teilweise zu seicht. Man kann sich den Film gut ansehen, aber wenn man den nicht kennt, hat man auch nichts verpasst.

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                • ?

                  I must have left my house at eight because I always do
                  My train, I'm certain, left the station just when it was due
                  I must have read the morning paper going into town
                  And having gotten through The Editorial, no doubt I must have frowned

                  I must have made my desk around a quarter after nine
                  With letters to be read and heaps of papers waiting to be signed
                  I must have gone to lunch at half past twelve or so
                  The usual place, the usual bunch
                  And still on top of this I'm pretty sure it must have rained
                  The day before you came
                  (the years before you came)

                  WANN KOMMST DU DENN ENDLICH, DU IRE ?!?!?!?!

                  • 6 .5

                    Oha, da haben wir es wieder: Mein Lieblingsmetier, das Organisierte Verbrechen.

                    Danny DeVito inszeniert hier ein Bio-Pic über den berühmt-berüchtigten Gewerkschaftsboss Jimmy Hoffa, seinen Aufstieg und seinen Fall. Möglichst detailgenau und historisch korrekt – mit einigen künstlerischen und dramaturgischen Freiheiten und natürlich einem Ende, das als eine der tausend möglichen Varianten durchgehen kann.
                    Von Drehbuch-Guru David Mamet („The Untouchables“) geschrieben, ist „Jimmy Hoffa“ mehr ein von politischen und biografischen Ereignissen geprägter Film, als ein Gangsterstreifen, trotz der offensichtlichen Verbindungen Hoffas zum organisierten Verbrechen der Mafia, ein Thema das allerdings auch angesprochen wird (werden muss). Gelegentlich leider zu langatmig, obwohl die Struktur interessant ist: Hoffa (Nicholson) und sein Freund und Zuarbeiter Bobby (DeVito) warten 1975 vor einem Roadhouse auf ihr Treffen und lassen die Vergangenheit in ihrer Erinnerung aufleben. Manche fließende Übergänge erinnern dabei sogar an die Präzision eines Sergio Leone in „Es war einmal in Amerika“. Wer nichts von der Biografie Jimmy Hoffas weiß, wird aber im dichten Stoff Probleme bekommen, alle Zusammenhänge zu verstehen. Grundkenntnisse sollte man mitbringen, sonst kann der Film schnell allzu langweilig wirken. Wer zudem größeren Anteil eines Gangsterfilmes erhofft (was, wie bereits erwähnt, bei Hoffas Verstrickungen nahe liegt), der wird ebenso enttäuscht – auch wenn der zentrale Pensionsfond der Teamsters kurz abgehandelt wird.
                    In Ermangelung an Alternativen ist „Hoffa“ von Danny DeVito aber dennoch logischerweise der beste Film zu dieser Person, die heute einen modernen Mythos der USA begründet. Vor allem in der Frage: Wer hat Hoffa umgebracht und wo ist seine Leiche?

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                    • 6 .5

                      Ein trotz einiger guter Ideen doch stinknormaler Thriller auf durchschnittlichem Niveau. Cop Kirk Douglas jagt einen jungen Ausbrecher, der auf seiner Fluch eine Menge erlebt und durch Zufall eine attraktive Helferin für seine Pläne findet.
                      Von einer Martin Bregman Produktion (u.a. "Carlitos Way" und "Scarface") hatte ich mir etwas mehr erhofft, besonders das Ende war – zumindest für mich persönlich – unbefriedigend. Wenigstens eine Narbe als Andenken hätte es geben können...

                      Wer weniger Punkte vergibt, als was ich hier mal großzügig mache, hat meinen Segen...

                      • 7 .5

                        Zwei Sachen stehen fest: Ich kann bei Komödien nie lachen, auch wenn sie mir gefallen. Und ich verabscheue Fäkalhumor oder allzu derbe Witze. Doch irgendwie stellt „Zack And Miri Make A Porno“ alles auf den Kopf. Es war der erste Film seit langer Zeit, bei dem ich mal wieder richtig herzhaft lachen konnte, insbesondere in der ersten dreiviertel Stunde. Zwar fliegen viele „ficken“ durch die Luft, aber komischerweise ergeben sie sogar so einen Sinn, dass amüsante Wortwitze daraus entstehen.

                        Die beiden alten WG-Freunde Zack und Miri müssen schnell Geld auftreiben und so entsteht die Idee, einen Porno zu drehen. Bisher gingen ihre Gespräche zwar immer nur um das Eine, aber getan haben es sie es nie – mit einander. Als es im Rahmen des Pornodrehs zum ersten Zusammenstoß kommt, entwickeln sich ganz andere Probleme. Macht Sex die Freundschaft kaputt?

                        Erst recht durch das herrlich kitschige, aber dennoch schlüssige Ende ist „Zack and Miri“ ein wunderbar unkonventioneller Liebensfilm, der zwar sehr derbe daherkommt, aber doch noch den richtigen Ton trifft.

                        So eine WG-Mitbewohnerin wie Elizabeth Banks hätte ich da doch auch sehr gerne. Am Besten dann, wenn das Geld knapp ist... (AUSRUFEZEICHEN!!!!!)

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                        • 7 .5

                          Was man auf engstem Raum für einen klasse Hochspannungs-Thriller inszenieren kann... das wird hier bewiesen. Genial gemacht, stets in Bewegung, immer mit Adrenalin-Kick und fantastischen Ideen, um die Story eines einzigen Raumes weiter zu spinnen.
                          Meistens liegt in der Kürze die Würze, darum einfach nur: Super Film.
                          Und eine Beileidsbekundung: Liebe Kristen Stewart, warum hast du den Pfad vielversprechender Streifen verlassen und deine Filmografie mit eher zweifelhaften Fällen fortgesetzt?

                          Ach ja... Jodie Foster - warum spielst du immer diese oder ähnliche Rollen?! Wirkt jedenfalls fast so!

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                          • 6 .5

                            Einleitung:
                            Achtung!!!
                            Das hier ist "Satanas - Das Schloß der blutigen Bestie" - klar. Aber der Film wird neu unter dem alternativen Titel "Die Maske des Roten Todes" (auch auf DVD!) vertrieben. 1989 gab es noch ein Werk dieses Namens, also des Roten Todes, mit Patrick Macnee.
                            Der Kommentar bezieht sich auf den Klassiker mit Vincent Price!
                            /Einleitung Ende

                            Das Horror-Genre ist nicht mein Metier. Ich meide es nicht zwangsläufig, aber ich mag es nicht. Eher durch Zufall ergab sich, dass ich „Die Maske des Roten Todes“ sehen konnte, eine weitere Roger Corman Verfilmung eines Edgar Allan Poe Stoffes („Der Rabe“, „Das Pendel des Todes“). Und ich muss zugeben, dass ich streckenweise angetan war. Damals, als Horror noch (angenehmen) Grusel versprach und nicht blutrünstige Filme, die heute als Massenware als Horror durchgehen. Edgar Allan Poe war natürlich ein Meister auf diesem Gebiet (seine gesammelte Werke besitze ich als Band) und klassische Stoffe wie „Dracula“ oder „Frankenstein“ ziehe ich immer den modernen Horrorgeschichten vor, die es zum Großteil gar nicht verdient haben zu existieren und oftmals auch einfach wie Blaupausen wirken, wenn ein Format einmal Erfolg hatte. „Die Maske des Roten Todes“ ist ein eher unbekannterer Film, wie ich auch die Geschichte von Poe vorher nicht so kannte – „Das verräterische Herz“ oder „Wassergrube und Pendel“ sind halt bekannter. Roger Corman zeigt hier aber wunderbar den subtilen Grusel, die Schauereffekte, die satanischen Motive, die bedrohliche Atmosphäre eines Schlosses mit unvermeidlichem Folterkeller. Und er spielt auch auf der Klaviatur der Farben – in Szene gesetzt von Nicolas Roeg, der später selbst eine Größe im Genre, aber auch als Regisseur werden sollte („Wenn die Gondeln Trauer tragen“).
                            Dieser Corman-Poe wird bestimmt nicht mein Letzter gewesen sein und ich hoffe, dass die anderen Werke sich auch auf einem solchen Niveau befinden. Das ist zwar kein Kino-Meisterwerk, aber eben mehr als Massenware und im Genre-Bereich sicherlich eine souveräne Größe. Da kann Roger Corman gerne weiter als „B-Movie-König“ gelten, wenn er damit die mittelmäßigen „A-Movies“ schlägt.

                            Weiterführende Info: Die gesammelten Werke des E.A.Poe kostengünstig bei Amazon in einem dicken (!) Band kaufen -> Schauerstunden garantiert, mit ALLEN Klassikern und unbekannteren Schätzchen! Empfehlenswert.

                            • 7 .5

                              Irgendwie wirkt Wolfgang Petersens Film wie eine Light-Version von Zinnemanns „Der Schakal“. Nur, dass die Handlung von Europa nach Amerika verlegt wurde und dieses Mal nicht der Weg des Killers im Blickpunkt steht, sondern das Psycho-Duell von Clint Eastwood als Secret-Service-Mann und dem eiskalten John Malkovich als Attentäter. Insgesamt wirkt alles stimmig und es macht auch großen Spaß diesen Thriller zu sehen, zu welchem Ennio Morricone die Musik beisteuern konnte. Was den Reiz erst Recht ausmacht: Neben den offensichtlichen Spannungsmomenten bietet der psychologische Schlagabtausch (oder eher: Malkovichs Offensive auf den gealterten Eastwood) einen Spannungsbogen auf einer zweiten Ebene, welche den eigentlichen Thriller bietet. Zum Schluss bietet man noch typisches US-Kino, mit Liebeleien, Schießereien und dem Tod einer wichtigen und sympathischen Nebenrolle – et voila: Heraus kommt ein richtig guter Film für den Massengeschmack, der dennoch auch genug Anspruch mitbringt.
                              Auch wenn sich „Der Schakal Light“ böse anhört, so ist es irreführend; man bekommt schließlich vollen Geschmack bei null Kalorien und damit viel mehr als beim eher verpfuschten Remake mit Richard Gere und Bruce Willis. Wer „In The Line Of Fire“ mag, sollte sich aber auch mal den Zinnemann-Film ansehen. Natürlich haben beide Filme nichts direkt mit einander zu schaffen, aber einige nette Parallelen gibt es dann doch!

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                              • 6 .5

                                Bela Lugosi schlüpft wieder in seine Handschuh-angepasste Rolle des Vampirs und der von mir sehr hoch geschätzte Lionel Barrymore spielt einen wichtigen Part.
                                Als Horror angelegt, kann der Film heute nicht mehr schocken, die Atmosphäre ist aber dennoch schön düster. Was als Grusel beginnt, entpuppt sich als Schauermärchen und wandelt sich in einen Kriminalfilm.
                                Solide Sache mit 0.5 Bonus für Nostalgie und die beiden von mir angesprochenen Darsteller.

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                                • 6

                                  Handlungstechnisch ziemlich belangloser Film, aber mit toller Musik. Leider kein "richtiger" Musik- oder Tanzfilm. Man kann ihn sich ansehen, vor allem weil Lori Singer ein heißer Feger ist. Hätte man vielleicht besser machen können (auch wenn ich nicht weiß wie), aber dennoch einigermaßen gut.
                                  Unvergessen übrigens die Persiflage der einen Tanzszene mit Kenny Loggins Titelsong in "American Dad", als Roger sich als Kevin Bacon ausgibt.

                                  • 6 .5

                                    Fred Zinnemann beweist, dass er nicht in einem Genre zuhause ist, sondern sich in diversen Bereichen bewährt. Nach Western („High Noon“), Agenten-Thriller („Der Schakal“) oder Kriegsdrama („Verdammt in alle Ewigkeit“) zieht er hier nun ein Historienepos auf. Thomas Morus ist „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“, ein Mann der Prinzipien, der seinem Glauben tiefer verpflichtet ist, als der Treue zu königlichen Erlässen – dem Suprematseid, welcher zu schwören war, dass der englische König das Oberhaupt der (anglikanischen) Kirche ist.
                                    Morus, einer der bedeutendsten Männer der (englischen) Geschichte, schweigt jedoch und schwört nicht, wiegt sich aber in rechtlicher Sicherheit. Ein Ungehorsam, den insbesondere der Staatssekretär Cromwell nicht gutheißen kann und Morus verurteilt sehen möchte.
                                    Zinnemann verfilmte zwar eine historische Begebenheit, jedoch auf Grundlage eines Romans, quasi eine Literaturverfilmung. Leider hält dieses Werk nicht alles, was es als großes und hochgelobtes wie auch dekoriertes (6 Oscars) Historienepos verspricht.
                                    Weite Strecken sind langwierig und ziehen sich, plätschern fast nur vor sich hin. Zwar schön in Szene gesetzt durch die Bilder und auch die Schauspieler überzeugen (herrlich: Robert Shaw als Henry VIII.), aber inhaltlich ist der Film oftmals fade. Wahrscheinlich können nur wirklich an der Geschichte interessierte Personen hier richtigen Gefallen finden, oder Personen denen Filme aus diesem Zeitraum spannend erscheinen wie auch Genrefreunde der Historienepen.
                                    Der letzte Funke sprang auch bei mir geschichtsinteressierten Filmfreund leider nicht über. Gut inszeniert, gut gespielt, aber dennoch nicht durchschlagkräftig genug.

                                    PS: "Morus" natürlich nach lateinischer Schriftart, englisch selbstverständlich Thomas Moore.

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                                    • 7

                                      Eine Handlung mit undurchsichtigen Motiven und subtiler Spannung, das macht diesen Thriller – das macht einen guten Thriller aus. William Hurt ermittelt als Kommissar der sowjetischen Miliz in einem Dreifach-Mordfall, jedoch erscheint vieles mysteriös. KGB und ein reicher Amerikaner (Lee Marvin) scheinen in diesem Verbrechen verwickelt zu sein. So entspinnt sich eine packende Geschichte.
                                      Ohne allzu viel Trubel und Schießereien, ohne unnötige Gewalt (trotz einiger harter Bilder der Leichen), dafür aber mit viel Liebe zur atmosphärischen Dichte: So muss ein guter Film aussehen. Und trotz einiger Anspielungen bleiben die letzten Geheimnisse um den Mordfall bis zum Schluss ungelöst, bevor es zum Showdown kommt.

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                                      • 7

                                        "Der letzte Befehl" ist für mich einer der schönsten und besten Filme über den US-amerikanischen Bürgerkrieg. John Ford und John Wayne, die beiden Western-Urgesteine, machen hier erneut gemeinsame Sache und bringen trotz der vielen Pferde keinen Western, sondern einen Kriegsfilm, vielmehr ein Kriegsdrama. Das Genre Western trifft es daher nur zum geringen Prozentsatz.
                                        Was an "Der letzte Befehl" überzeugt, ist das menschelnde und vielschichtige Bild, welches von der Truppe und insbesondere der Kampfhähne Wayne und William Holden - zwei der ersten "Actionstars" - gezeichnet wird. Beginnend mit der Planung eines gefährlichen Unternehmens in südstaatlichen Feindesland, über Komplikationen, bis zu Schlachten und Scharmützeln und letztendlich dem Showdown, in dem Wayne (natürlich) wieder überlebensgroß glänzen darf. Das ist keine Kritik, das mag ich sogar an der Darstellung des "Duke".

                                        Solche Filme sind meistens reine Männersachen - oder es wird eine Love-Story eingewoben. Hier löst man das Problem der weiblichen Rolle einfach und doch logisch: Eine Südstaaten-Schönheit wird aus ihrem Haus entführt, nachdem sie zu viele Informationen mitbekommen hat und wird quasi als Gefangene auf Zeit mitgeführt. Dabei entstehen keine amourösen Gefühle, vielmehr verursacht die Dame Probleme, erkennt mit dem Lauf der Zeit aber einige Dinge des Krieges an - und lernt auch einige der verhassten Yankees zu schätzen.

                                        Am Ende kommt es dann doch, wie es kommen musste - und wie es unterschwellig brodelte: Es gibt doch noch ein Liebesbekenntnis, ein Paar entsteht aber nicht, weil die Truppe weiterzieht, während die "Gefangene" freigelassen zurückbleibt, ihrem früheren Feindbild schwärmerisch hinterher blickend. Was die Zukunft bringt, bleibt offen...

                                        John Ford und John Wayne gelingt hier das, was mir in vielen ihrer gemeinsamen Western fehlt: Spannung, Faszination, (echte) Gefühle, Ansätze von psychologischen Studien und auch ein bisschen Gefühls-Drama. "Der letzte Befehl" ist rundum ein gelungenes Werk!

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                                        • 6

                                          Originelle Idee, die trotz ihrer kurzen Laufzeit oft aber leider sehr dröge wirkt. Als obsessiver Italowestern-Fan konnte ich im „California Kid“ auch diverse Anleihen aus diesem Genre finden: Der Fremde, der in die Stadt kommt, um Rache zu nehmen. Der miese Sheriff. Und natürlich der Showdown. Die Pistolen sind hier schnelle Autos.
                                          Martin Sheen als James Dean ähnlicher Typ mit der Aura des Coolen gegen den Sheriff Vic Morrow, der (aus einem besonderen Winkel nachvollziehbaren Gründen) Geschwindigkeitssünder jagt – und sogar in den Tod treibt.
                                          Nick Nolte hat hier eine Nebenrolle.

                                          • 7 .5

                                            Gesehen habe ich "Nackte Gewalt" schon vor geraumer Zeit, umso erstaunter bin ich, dass kein Kommentar vorliegt. Das war bestimmt aus meiner Prä-Kommentar-Zeit, in der ich stur den Balken angeklickt habe. Einige dieser Werke hole ich kommentartechnisch bestimmt nach, so wie es verdient haben. Wie zum Beispiel "Nackte Gewalt".

                                            Für mich einer der schnörkellosesten, härtesten, schönsten 'Klassischen Western' mit Schwiegermuttertyp Jimmy Stewart, der sich bewusst von seinem Image löst und auch öfters in Western auftauchen sollte, besonders in fruchtbaren Arbeiten mit Regie-Genie Anthony Mann und auch in Fords Klassiker "Der Mann, der Liberty Valance erschoss".
                                            "Nackte Gewalt" überzeugt mit einer strammen Handlung und tollen Landschaftsaufnahmen (die sich in Manns Western durchziehen). Der "Good Guy" nicht nur mit den heroischen Eigenschaften des typischen Westerners, wie es vielleicht ein John Wayne sein könnte. Stewart arbeitet mit Plan auf eigene Rechnung, bleibt trotz einiger charakterlichen Grauzonen-Züge der Held der Geschichte - und am Ende siegt ohnehin sein Gewissen.
                                            Besonders der Showdown im Felsengebiet an einem reißenden Fluss hat es mir angetan (siehe auch "Winchester '73"), hier endet die Geschichte eines Kopfgeldjägers und seines Opfers, mit dem er sich auch so manchen Psychokrieg leistet, wodurch der Film noch weiter an Tiefe gewinnt.

                                            Im Endeffekt ist "Nackte Gewalt" ein richtig guter Western, den man gesehen haben sollte!

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                                            • ?

                                              Ein Tipp, wo man sich diesen Klassiker ansehen kann? Viele der "alten Schätzchen" sind ja frei verfügbar. Für Hinweise wäre ich sehr dankbar!

                                              • 6 .5

                                                Interessante und von Stephen Frears gut in Szene gesetzte Verquickung aus Drama, Komödie, Krimi und Sozialstudie. Begleitet wird ein junger Pakistani im thatcherianischen England, der aufgrund seiner Herkunft keine sozialen Anknüpfungen findet und endlich im eher illegalen Machtbereich seines Onkels landet – zum Unmut seines gelehrten und rechtschaffenen, wenn auch versoffenen Vaters. Die Ausländer fühlen sich nicht willkommen, entwickeln aber auch parallel eine eigene Gesellschaft – dieses Thema ist immer noch aktuell. Vermengt wird das mit einer homoerotischen Geschichte, rechtsextremen Tendenzen in der englischen Bevölkerung und schließlich auch dem namengebenden Dreh- und Angelpunkt, dem Waschsalon, der für den sozialen und finanziellen Aufstieg des jungen Pakistani Omar sorgen soll.
                                                Ganz ordentlich gespielt, mit einem jungen Daniel Day-Lewis als schwuler Ex-Faschist Johnny. Überragender Star im Hintergrund ist aber der Inszenator des Ganzen, Regisseur Stephen Frears, der Handlung, Bilder und Gefühle wunderbar mischt und in der Walzer-Szene nahezu magisch anstreicht.

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                                                • 7

                                                  "Wenn du es baust, wird er kommen!"

                                                  Ein fantastisches, modernes Märchen mit Anleihen aus dem Sportmilieu. Kevin Costner in seiner besten Phase (in die auch „The Untouchables“, „Der mit dem Wolf tanzt“, etc. gehört) spielt einen baseballaffinen Farmer, der auf das Rufen einer mysteriösen Stimme ein Spielfeld mitten im Korn baut. Dort tummeln sich dann die Geister längst verstorbener Baseball-Größen, unter ihnen auch die verdammten Acht der White Sox aus dem „Black Sox Skandal“, die endlich wieder spielen wollen. Doch die Stimme ruft den Farmer zu weiteren Taten auf. Es wird immer undurchsichtiger, was die tatsächliche Aufgabe des Feldes ist – auch wenn der aufmerksame Zuschauer es sich schon fast denken kann. Erst am Ende fügen sich alle Mosaiksteine zusammen; der Farmer hat nicht nur eine Reihe verstorbener Seelen glücklich gemacht, sondern findet letztendlich auch selbst seinen Seelenfrieden.
                                                  Trotz des etwas kitschigen Schlussteiles ist „Feld der Träume“ sehenswert – für mich wurde er es sogar erst durch diesen letzten, leicht schwülstigen Akt. Lag der Film bei mir eher auf 6.5-Kurs, steuerte das Gesamtbild doch noch auf die steigende Tendenz.
                                                  Ein schönes Werk, basierend auf einem Roman, für alle Träumer – mit einem jungen Ray Liotta noch vor seinem GoodFellas-Durchbruch.

                                                  ("Und wenn du möchtest, dass man es für dich baue, dann drücke die 1..." - Anleihe aus einer Folge der "Schrecklich netten Familie")

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                                                  • Hinter dem "Paten" und "Es war einmal in Amerika" meine unumstrittene Nr.3 bei den Lieblingsfilmen ever! Alleine der Cast, die Story von David Mamet (!) super geschrieben.
                                                    Connery grandios, De Niro überragend - schon alleine die Opern-Szene... :)
                                                    Einfach ein kompletter und rundum gelungener Film, den Morricone abrundet.

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