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Alle Kommentare von ElMagico
Damit mach ich mir hier sicherlich keine Freunde, aber "Giant" war mir doch etwas zuviel des Guten. Ich bin ja einer gewissen Dramatik nicht abgeneigt, wenn diese aber hinter jeder Ecke lauert und im 5-Minuten-Takt das Schicksal seine dunklen Schwingen über die Menschen ausbreitet, dann langweilt das mitunter, ja wirkt teilweise sogar etwas grotesk.
Aber auch sonst fällt es mir schwer auch nur eine der vielen Superlativen, mit denen der Film gerühmt wird, zu unterschreiben. Ordentlich gemacht und auf seine Art auch irgendwie mächtig, aber gleichzeitig völlig ohne Visionen und für mich ohne tatsächlich fühlbare Brisanz. Würde man jedes Damoklesschwert sichtbar machen, welches in "Giant" symbolisch dargestellt wird, man würde nicht mehr viel sehen ausser Schwertern. Jede zweite Szene scheint irgendein Unheil anzukündigen, was dem Film jegliche Tiefe nimmt, da er streckenweise zur reinen Abhandlung der Schichksalsschläge der Familie Benedict verkommt. Passiert dies in den ersten 100 Minuten noch relativ gemächlich, wird in der zweiten Hälfte des Films dann aus vollen Rohren geschossen. Da passt in dieser Familie aber dann auch wirklich gar nichts mehr und es fast schon zu wie bei den Griswolds. Sorry, aber das war einfach too much. Da half dann auch das versöhnliche Ende nicht mehr, welches plump ein humane Botschaft vermitteln wollte.
Weniger Schicksal und dafür mehr Charakterzeichnung hätten "Giant" definitiv gut getan. Ich konnte mich da nie reinfühlen, geschweige denn mitfiebern, alles war mir viel zu sprunghaft und gewollt. Selbst James Dean fand ich nicht wirklich bemerkenswert. All die Lobeshymnen erinnerten mich da doch ein bisschen an Heath Ledger als Joker...und das nicht nur weil beide Tod sind. Beides sind halt einfach sehr dankbare Rollen: Der eine völlig crazy und der andere von Beginn an ein gebrochener Mensch. Und ehrlich gesagt: So wirklich gesehen hat man James Dean in den letzten 90 Minuten kaum noch, da er entweder hinter einer Sonnenbrille oder einem Tisch versteckt war.
Ach bin ich miesepetrig...konnt aber einfach nichts faszinierendes an dem Film finden.
Es sprach eigentlich alles für "The Grapes of Wrath": Ich mag die Bücher John Steinbecks, ich mag alte Filme und ich mag Henry Fonda. Aber recht schnell merkte ich, dass dies für mich nicht der große Film wird, den ich mir erhoffte. Der Ton des Films ist von Beginn an voller Pathos, die Darstellung der Familie Joad eine seltsame Mischung aus Klischee und glorifizierung der Armut und mir persönlich war das einfach etwas zu dick aufgetragen. Diese Herangehensweise John Fords an die Story ändert sich auch nicht mehr, die Grenzen zwischen Gut und Böse werden meist sehr deutlich gezogen, immer wieder versucht er mit etwas zuviel Einsatz Betroffenheit für das Schicksal der Joads zu erzeugen. Und während er sie von einer Misere in die andere schickt, vergisst er oft gänzlich auch einmal näher auf die Charaktere einzugehen, diese bleiben nämlich oft nur Spielfiguren in diesem dramatischen Spiel. Allein an der Mutter ist es die Familie und irgendwie auch den Film mit ihrer Präsenz zu prägen, da sie durchgängig die einzige Figur ist, die immer greifbar ist, deren Handlungen und Motivationen nachvollziehbar sind.
Das mag negativer klingen als es am Ende wirklich ist, doch "The Grapes of Wrath" war einfach eine kleine Enttäuschung für mich. Mit der Zeit wusste ich einfach: Auf jeden Moment der micht wirklich berührt, folgt eine Szenerie dir mir wieder zu sehr ein Heldentum der Unterschicht bemüht, ohne dabei seine Aussage in irgendeiner Form zu differenzieren. So blieb für mich nur eine ganz gute Aneinanderreihung verschiedener Episoden auf der Suche der Joads nach dem Glück, welche ihre Stärke in den Momenten hat, wo der Film auch mal inne hält und in sich kehrt und im besten Falle auch mal seine omnipräsente Botschaft vergisst. Man sollte vielleicht einfach nicht zuviel erwarten...it's just an old movie with a message.
Eigentlich ein Abenteuerfilm, fühlt sich "Moby Dick" doch phasenweise an wie ein biblischer Monumentalfilm. Das mag sicherlich daran liegen das der Film durchzogen ist von biblischen Motiven, aber auch die unwirkliche Bildgewalt tut hier einiges dazu. Denn die Schlüsselszenen des Films sind einfach nur episch zu benennen, von ungeheurer Kraft und einfach größer als das wirklich Leben. In diesen Momenten scheint dieser einsame und hasserfüllte Kampf des Ahab sich auf die ganze Welt zu übertragen, die Naturgewalten als Sprachrohr Gottes werden zum zusätzlichen Schauspieler. Das mag den einen oder anderen etwas übel aufstoßen, man kann es sich aber im nachhinein kaum anders vorstellen, da diese Elemente von Beginn an eine relativ wichtige Rolle spielen und sie ja auch der Zeit geschuldet sind, in welcher der Film spielt.
Mir persönlich gefielen die Szenen aber fast besser, in denen das Leben der Seefahrer in den Fokus rückt. Der Gesang der Walfänger, dazu die Montagen ihrer Tätigkeit und die immer wieder eingefügten Großaufnahmen der Gesichter, erzeugen fast schon etwas avantgardistisches, was die dunkle Stimmung des Films nur unterstützt. In diesen Momenten fühlt sich das kaum mehr wie ein Spielfilm an. Es wirkt einerseits so echt, aber doch wie ein böser Traum.
Gregory Peck gibt den gebrochenen Ahab hevorragend wieder. Zwar etwas sanfter als man ihn vermutet, die Zerissenheit dieses Mannes gibt er jedoch ganz vorzüglich wieder. Prinzipiell ist es auch die Person des Ahabs, seine Entwicklung und die Umsetzung seines Vorhabens, die dem Film die nötige Spannung verleiht. Denn das Ende kann man sich so oder so denken, aber auch im Film selbst wird der Ausgang schon vorweg genommen. Dies wirkt sich aber kaum negativ aus, denn "Moby Dick" lebt von seinen Charakteren, den exotischen Kulturen und dem tiefen Glauben an größere Mächte. Verbunden mit diesen oft majestätischen, teilweise aber auch surrealen Bildern, hat sich "Moby Dick" den Terminus Klassiker völlig zurecht verdient.
Nett, mir im Grunde dann aber doch etwas zu harmlos. Da wollte einfach kein Grusel aufkommen, auch wenn eigentlich alles richtig gemacht wurde und die Story ja auch keine ganz doofe ist. Es erscheint aber eben alles nicht sonderlich zwingend, immer wenn "Village of the Damned" besonders bedrohlich erscheinen will, wirkt dies tatsächlich nur wie Schein.
Gefühlt war es eher eine lange Folge "Star Trek" oder der alten "Twilight Zone", für sich alleine ist "Village of the Damned" nette Unterhaltung, welche eine kleine, aber interessante Story erzählt und diese glücklicherweise nicht unnötig in die Länge zieht. Dem Film fehlt aber die Wirkung, ein bißchen Spannung, mehr kam da nicht an bei mir.
Diskussionswürdig ist "Panzerkreuzer Potemkin" allemal, wobei er auch immer eine universelle Botschaft ausstrahlt und er glücklicherweise eindeutiger in die Vergangenheit zeigt und nicht in die Zukunft. "Panzerkreuzer Potemkin" wohnt ein politisches Ideal inne und für dieses tritt er auch ein. Dies ist aber nicht gleichzusetzen mit irgendeinem Regime oder Weltbild, welches in den folgendenden Jahren sicherlich nicht nur Gutes tat. Im Kern will dieser Film jedoch ein positive Wende, auch wenn die angewandten Mittel schon hier nicht sonderlich friedlich waren. Der Kampf des Volkes gegen ihre Unterdrücker und Despoten. Kein Manifest des Kommunismus, auch wenn er für diesen Propaganda betreibt.
Sicherlich relativiere ich den Inhalt dieses Films auch etwas, um einfach uneingeschränkt dessen Brillanz hervorheben zu können. Denn auch wenn alles was man über "Panzerkreuzer Potemkin" liest etwas übertrieben klingt, muss ich es nun doch bestätigen: Dies scheint die Mutter aller Filme zu sein. Es gibt sicherlich einige Filme aus dieser Zeit und gar der davor, die dieses und jenes sehr toll umsetzten, Neuerungen einführten, Fortschritte errangen. Aber: Lässt man ausser Acht, dass dies ein Stummfilm ist, wüsste ich nichts, wirklich nichts, was man Heute an diesem Film besser oder anders machen könnte! Und dieser Film geht langsam auf die 100 Jahre zu! "Panzerkreuzer Potemkin" ist durchchoreografiert wie ein Ballet und so wuchtig wie eine Oper. Er hat immer ein Auge für die Größe einer Szene und Schnittechnisch ist ein einfach perfekt. Nach kurzer Eingewöhnung ist "Panzerkreuzer Potemkin" einfach nur beeindruckend. Aufgeteilt in 5 Akte, ist dieser Film eine Demonstration der Filmkunst.
Da schwingt schon sehr viel Euphorie noch nach, was aber einen guten Grund hat. Ist der Film in sich schon völlig ausserordentlich brillant, so sticht der 4. Akt dennoch noch einmal Meilenweit aus dieser Gesamtheit heraus. Dieser 4. akt ist einfach nicht von dieser Welt, es ist ein Stück Film zum darniederknien. Und immer wieder schiesst einem in den Kopf: Das wurde vor fast 90 Jahren gemacht! Und gegen dieses Inszenierung kommen 99,9% aller modernen Filme nicht an, ja noch nicht mal in die Nähe. Anschauen! Worte werden dem nicht gerecht!
Leider gibt es den Film in allerlei vermurksten Versionen. Die Deutschen schnitten dran rum (nahmen auch das Prinzip der 5 Akte völlig heraus), die Russen fanden das Original nicht mehr und beschnitten die ja eh schon beschnittene deutsche Version immer wieder usw. usf. Dementprechend sind auch die DVD-Veröffentlichungen meist ziemlich unbefriedigend. Die "Berliner Fassung", ein Rekonstruktion des Films, welche dem Original wohl am nähesten kommt und hiermit jedem mehr als nur ans Herz gelegt ist, gibt es aber bei der Bundeszentral für politische Bildung...und das sogar für recht wenig Geld.
Optisch macht "Konferenz der Tiere" eigentlich wirklich was her. Er wirkt recht ungewohnt in seiner Machart und hat irgendwie etwas anarchistisches an sich. Aber vielleicht ist das auch eher völlig hippiesk und ich verwechsle das gerade.
Leider ist das auch relativ egal, da der Film inhaltlich einfach zu unausgegoren ist. Für Erwachsene ist das einfach zu langatmig und naiv, vorallem die erste Stunde, in der erst mal alle Tiere Nachricht bekommen und sich dann auf den Weg zur Konferenz machen. Das zieht sich unendlich und die Prozedur unterscheidet sich bei den einzelnen Tieren im Prinzip auch wenig. Aber selbst Kinder ab 10 Jahren sind hier wohl mittlerweile ziemlich gelangweilt, da sind Sehgewohnheiten inzwischen völlig andere. Wobei ich es noch nicht einmal so sehr auf diese schieben will: Es ist einfach an und für sich langweilig und das selbst die kleinen Gags immer wieder wiederholt werden, zeugt davon, dass man wohl auch eher Kleinkinder als Zielpublikum sah.
Die finale halbe Stunde ist im Gegensatz dazu dann fast schon abstrakt und von einer starken Zeigefinger-Moral durchtränkt. Krieg ist böse sagt uns der Film und zeigt das in einfacher Schwarz-Weiss-Malerei (Symbolisch, die Zeichnungen bleiben natürlich Bunt;)). Doch auch hier ergibt sich wieder das Problem: Den Erwachsenen dürfte das zu einfach und plump sein, obwohl die Bilder doch sehr ansprechend und phantasievoll sind. Kinder aber sind damit überfordert, da man dann auch schon mal militärische und politische Themen mit einbezieht und das dann auch noch visuell relativ anstrengend umsetzt.
Mag als Klassiker gelten und ist verbunden mit der entsprechenden Erinnerung vielleicht auch toll. Für sich allein wirkt "Die Konferenz der Tiere" kaum (noch), kann mit seiner Kreativität nicht über die dünne und langatmige Geschichte hinwegtäuschen.
Ich mochte als Kind die Serie "Twilight Zone" sehr gerne. In den Anfangstagen des Kabelfernsehens war man ja hin und weg von all den Angeboten und die von ARD und ZDF geprägten Sehgewohnheiten bekamen allerlei neue Anstöße. "Twilight Zone" lief auf RTL wenn ich mich recht entsinne und bescherte mir immer wieder ein Gefühl zwischen Grusel, Verwunderung und doch versöhnlicher Wärme. Natürlich profitierte die Serie von meiner kindlichen Naivität, aber allein sich an dieses Gefühl zu erinnern ist doch schön. Der erste Fernseher den ich mit meinem Bruder bekam, dieses seltsame Fertig-Jugendzimmer und die Tapete auf der John Lennon abgebildet war und die Schriftzüge "Disco", "Rock" und "Pop". Und "Twilight Zone" war ein Teil davon, war der Grund warum man sich wach hielt und verbotenerweise Nachts nochmal den Fernseher angemacht hat. Später tat ich das dann für "Erotisches zur Nacht" im DDR-Fernsehen.
Diesen Film zur Serie jedoch hatte ich nie gesehen und da es so lang her ist, kann ich mir grad auch nicht die Frage beantworten, ob denn nun der Film für sich stehend so unrelevant ist, oder ob mir die Serie heute ähnlich übel aufstoßen würde. Durch die 4 namhaften Regisseure und eben meinen Erinnerung an die Serie hatte ich doch recht große Erwartungen an "Twilight Zone: The Movie"...und keine davon wurde eingelöst.
Das ist weder Fisch noch Fleisch, ja noch nicht einmal Nudelsuppe ist das.
John Landis erste Episode, in dem ein Rassist seine verdiente Rache bekommt, ist seltsam schwer anzuschauen und inhaltlisch völlig vorauszusehen. Ein kleines moralisches Filmchen, das aber völlig uninspiriert wirkt. 3 Punkte.
Danach ist Steven Spielberg an der Reihe und seine kleine Geschichte, in welcher alte Leute für eine Nacht nochmal Kind sein dürfen kann einfach gar nix. Das ist ja noch nicht einmal eine Geschichte und es fällt schwer irgendetwas darüber zu sagen, ohne eben den ganzen Inhalt zu Spoilern. Ich tu es trotzdem: Alte Leute nochmal Jung. Das wars. Einfach nur belanglos. 1 Punkt.
Der dritte Beitrag stammt von Joe Dante und zum ersten Mal sieht man etwas Licht am Ende des Tunnels. Die Auflösung ist zwar nicht so der Bringer und grundsätzlich ist auch die Story hanebüchern, aber sie schön skurril...ich glaube 2012 würde man das fast schon Trash dazu sagen. Ziemlich seltsam, aber recht unterhaltend auf dem Weg zu seinem unbefriedigenden Finale. 5 Punkte.
Die abschließende Episode wurde von George Miller umgesetzt und stellt auch den besten Beitrag zu "Twilight Zone: The Movie" dar. Ein bißchen ruppiger als die anderen, nicht so weichgespült kommt seine Geschichte daher, welche später Bart Simpson noch einmal in einer Simpsons-Folge durchleben musste. Zwar ist auch diese Episode weit davon entfernt richtig gut zu sein, aber sie hat wenigstens etwas wirklich unheimliches und eine schön grimmige Atmosphäre. 5,5 Punkte.
Macht insgesamt nicht viel und ist für diese Namen fast schon beschämend. Schön war es aber mal wieder, einen ganzen Haufen amerikanischer Schauspieler der zweiten und dritten Reihe zu sehen, welche in den 80ern anscheinend überall involviert waren.
Schade, hatte mich eigentlich auf eine kleine Zeitreise gefreut.
Denn hatte ich aber drastischer und intensiver in Erinnerung, ein recht guter Beitrag zum Mystery-Genre bleibt "The Jacket" aber dennoch, auch wenn er manchmal zu frappierend an andere Filme erinnert. Dummerweise erreicht er diese Vorbilder auch nie, vorallem weil er niemals deren Konsequenz besitzt, deren Mut und eben deren Eigenständigkeit, wodurch der gewisse Aha-Effekt fehlt. Wirklich stören tut das aber nur beim Ende des Films, denn dieses erscheint mir nämlich wirklich etwas undurchsichtig und verwässert, als wolle man was sagen, traut sich aber nicht so recht.
Dennoch besitzt "The Jacket" genug Qualität um sich von der Masse ähnlicher Produktionen etwas abzuheben, schafft es aber halt aber auch nicht in die 1. Liga. Ein, für solch einen Film, recht beachtlicher Cast, ein fesselnder Spannungsbogen und eine tadellose handwerkliche Umsetzung sprechen für "The Jacket". Das man aber eindeutig zuviel schon erahnen kann, einfach weil man ähnliche Filme schon kennt, und dass alles doch etwas zu glatt und konstruiert erscheint, fällt dagegen negativ ins Gewicht.
Man will Wissen was da passiert, wie sich das ganze auflöst, aber es packt einen eben nie vollends. Es gibt einfach nicht diesen Moment, in dem sich "The Jacket" hinter dich schleicht und von hinten zupackt. Für Fans des Genres aber definitiv ein Tipp!
Die Musik des Films fand ich übrigens nicht sonderlich toll, umso überraschter war ich am Ende den Namen Brian Eno zu lesen. Der war doch mal grossartig :(
P.S. Die Filme, an die "The Jacket" erinnert, erwähne ich bewusst nicht, da einige einfach allein durch das Namedropping zuviel verraten würden.
Ein unangenehmer Bastard aus Satire und Drama, welcher inhaltlich manchmal fast schon die bedrückende Bitterkeit des alten griechischen Dramas in die heutige Medienwelt überträgt. Ein Spiel von Macht, Liebe, Intrigen, Geld und Freundschaft, bei dem Moral hinderlich ist und sentimentale Gefühle das Aus bedeuten können. Ein Spiel um die Gunst des Volkes, welches aber nur da ist um auf einen Knopf zu drücken, welches nie Ernst genommen wird, auch wenn es sekundär doch so wichtig ist. Es wird mit Brot und Spielen abgespeist und selbst die Tiraden des Howard Beale, mögen sie noch soviel Wahrheit in sich tragen, sie sind auch nur ein Teil dieser Blenderei. Ein anderer Rattenfänger, eine ander Wahrheit, ein anderes Licht, dem man für die nächsten 2 Wochen folgen kann. Und so ist "Network" für mich nicht nur ein Film über die abartigen Machenschaften eines TV-Senders, sondern auch über die naive Dummheit der Menschen, die dieses Spiel erst ermöglichen.
"Network" demaskiert diese Welt auch heute noch, auch wenn all seine überspitzten Utopien von der Realität längst eingeholt wurden. Absurd wirkt es trotzdem immernoch. Autounfälle sind ja auch 2012 noch tödlich, obwohl Autos ja viel sicherer und besser gebaut werden als vor 40 Jahren. Zurück bleibt der fahle Geschmack, dass dieser Zustand der Medienlandschaft nur in Nischen vermeidbar ist, in der Gesamtheit einfach ein Teil dieses Geben und Nehmens ist, welcher die Bevölkerung still hält und ihr das bißchen Feierabend-Zufriedenheit gibt. Eigentlich zeigt "Network" schon eine Gesellschaft in ihren Endzügen. Außer dem kurzen Glück des Erfolgs gibt es keine innere Erfüllung mehr, die Familie wurde durch das Unternehmen ersetzt, Liebe/Sex ist ein Geschäftsfaktor und der Bodensatz der Gesellschaft schreit nach der täglichen Dosis Gehirnwäsche. Und irgendwo spielgelt das auch der Film wieder: Hoffnungslos und Trostlos. Da amüsiert man sich auch nicht über die eine oder andere Übertreibung, alles wirkt viel zu real dafür. Es bleibt eben nur eine fahle Bitterkeit.
Sidney Lumet inszeniert dies sehr zurückhaltend, fährt keine großen Geschütze auf. Er lässt seine Geschichte wirken, die Worte fesseln, die Bilder benutzt er um den Film einen angemessenen Rahmen zu geben. Stilvoll würde mir da spontan einfallen, Lumet hat sich wohl einfach dem Werk untergeordnet, welchem etwaige Spielereien oder Mätzchen in der Umsetzung wohl tatsächlich nur geschadet hätten.
Ein ganz großer Cast, bei dem mir eigentlich nur Faye Dunaway etwas negativ auffiel, ist "Network" obendrein gegönnt, sprich: Ein Klassiker durch und durch, der fesselt und durch seine dichte und nüchterne Inszenierung besticht und einen inhaltlich fast etwas betrübt und ratlos zurücklässt. Es ist halt keine schönes Bild, welches "Network" entwirft.
Dann hätte ich den jetzt auch mal gesehen und dies seltsamerweise am Nikolaustag. Und ich muss sagen: Von allen der kultisch verehrten Slasher-Filmen (bzw. Serien) ist mir "Halloween" wohl der liebste.
Dies liegt vorallem daran, dass "Halloween" einfach macht anstatt zu überlegen. Keinen Schimmer ob das nun noch Einflüsse des 70er Terror-Kinos sind, aber mir gefällt es, dass dieser Film so völlig autark erscheint. Es passiert so lange nichts, das was passiert ist kaum differenziert und es wird sich kaum die Mühe gemacht etwas zu erklären. Es geschieht einfach just in diesem Moment. Die Langsamkeit, das behäbige Vorgehen Myers ist oft nervenzerfetzender als die Kills an sich. Lange ist es, als ob man im berühmten Schrank sitzt, nur Fragmente der Geschehnisse sieht, nur Schatten und Töne...und trotzdem spürt man diese reale und tiefe Angst.
"Halloween" eröffnet auch keine Nebenschauplätze. All diese Teens kann man mögen oder auch nicht, dem Film ist dies relativ egal. Michael Myers tötet sie. Glücklicherweise wird in keinem Moment versucht einem den Menschen hinter der Maske näher zu bringen, kein Mitgefühl angeregt, kein Verständnis erhascht. So cheesy alles drumherum ist, Michael Myers ist jedem Moment völlig staubtrocken. Kein Teilzeit-Psycho, sondern ein vollkommener.
Hervorragend umgesetzt, weil nie vordergründig agiert wird, weil jede Szene sich inhaltlich unrein gibt. Es gibt hier selten einen eindeutigen Moment, immer ist etwas da, dass dem Gesehenen die Klarheit nimmt. Am offensichtlichsten wird dies mit der dann wirklich grandiosen Musik Carptenters, die eigentlich irgendwann nerven müsste...doch sie tut es nicht. Im Zusammenspiel mit dem Film erzeugt sie sogar eine Art Sucht, zumindest aber eine starke Sogwirkung, welche mehr als nur das i-Tüpfelchen auf einer sowieso stark ausgeprägten Atmosphäre ist.
Durch all das, die Art wie sich "Halloween" gibt, durch all das was er nicht sagt, nicht zeigt und eigentlich noch nicht einmal durch einen Blick zu erkennen gibt...dadurch ist "Halloween" mehr als nur ein Horror-Film. "Halloween" ist Kunst.
Sicherlich nicht das Opus Magnum Christopher Nolans, aber es scheint mir als repräsentiert "The Dark Knight Rises" das Werk dieses Mannes am ehesten. Er war schon immer mehr Handwerker als Visionär, ist clever, aber eben nicht tiefsinnig und imponiert lieber kurzfristig, als der er etwas bewegt oder gar verändert. Er versteht es einfach einen gewissen Zeitgeist in bombastische Blockbuster einfliessen zu lassen und diese gleichzeitig intelligenter aussehen zu lassen als sie sind. Und in dieser Konsequenz und Qualität kann das, ausser ihm, eigentlich nur James Cameron, nur schafft dieser es nie seine Filme auch nur halbwegs intelligent wirken zu lassen. Im Grunde jedoch lässt Nolan immer wieder ein Licht am Himmel aufblitzen, von Links einen grossen Knall erschallen, wirft dann eine Rauchbombe und ist plötzlich weg. Und die Welt ist erstaunt. Ein moderner Magier. Die Show ist einmal richtig gut, dann beginnt sie zu langweilen, weil die Tricks eben doch in ihrer Zahl begrenzt sind.
Sollte man deshalb jetzt auf ihn einprügeln und "The Dark Knight Rises" verreissen? Ich finde nicht. Dazu ist es seit "Inception" zu spät. Christopher Nolan lebt in einem filmischen Selbstverständnis und wird daran so schnell sicherlich auch nichts ändern. Warum auch...der Erfolg gibt ihm recht und wem stört ein mickriger Kommentar wie dieser...oder all die anderen hier. Und tatsächlich hat er ja noch relativ viel aus den Vorgaben herausgeholt, denn mit dem Vorgänger hatte er sich einfach zuviel Spielraum verbaut. Wohin sollte er denn gehen nach "The Dark Knight"? Diesen Brocken von Film, aus dem schon alles menschliche genommen wurde und der in seiner konsequenten Wuchtigkeit und Schwere wirklich fast schon ein seltsames Meisterwerk war. Er konnte nicht ernster werden, er konnte aber auch nicht zum relativ gefühlvollen "Batman Begins" zurückspringen. Er konnte das alles nicht mehr erreichen und trotzdem schreit der Markt nach diesen dritten Teil. Und ja: Dieser aussagelose, oft völlig belanglose Blockbuster ist die einzige Alternative die für mich Sinn macht. Nolan hatte vorher leichtfertig sein Pulver verschossen und musste nun die Hosen runter lassen. Da fällt dann Gordon schon einmal der Störsender aus der Hand, welchen er ja ganz furchtbar schnell an der Bombe anbringen muss...ein Mittel Spannung zu erzeugen, wenn einem wirklich kaum noch etwas einfällt.
Es muffelt hier aber an allen Ecken und Enden, alles ist Mittelmaß. Allein Catwoman bringt einen Hauch frischen Wind in das Ganze...ansonsten: Business as usual. Aber das geht alles ok für mich, ich erwartete keine Offenbarung, nichts das mich irgendwie berührt. Das ist seelenloses, gut gemachtes Popcorn-Kino. Das Batman gewinnen wird, wusste ich doch so oder so. Ein unentschlossener Mischmasch aus den beiden ersten Teilen, welcher einem fast 3 Stunden sinnentleerter Unterhaltung serviert. Denn so etwas wie Aussage hat der Film überhaupt nicht. Er ist einfach da. Oder sollte dieses ganze Bänker-, Atombomben- und Stürzt-Die-Korrupten-Bonzen-Zeug etwas Kritik sein? C'mon Mr. Nolan...you're kidding!
Manchmal lassen die kleinen Dinge einen Film heller scheinen und eine eher biedere Eigenschaft wie Sorgfalt wird bei "El secreto de sus ojos" zum Faktor, welcher ihn aus der Masse hebt. Denn es ist sicherlich nicht alles Gold was glänzt in diesem Film, doch man spürt die Liebe, die Mühen und eben die Sorgfalt die in ihn investiert wurden. Nichts, dass bei "El secreto de sus ojos" eklatant herausstechen würde, nichts das einem mit offenen Mund zurücklassen würde. Aber es ist alles so stimmig. Das Drehbuch, die Akteure, die Bilder, der Kontext, die kleine Botschaft, die Stimmung, der Kriminalfall, die Liebe, die Gesichter, die Musik...alles verschmilzt zu einem, denn alles scheint akribisch ausgearbeitet zu sein und perfekt aufeinander abgestimmt. Und so sind es auch nicht der Kriminalfall oder eine der Liebesgeschichten welche mir in den Sinn kämen, wenn ich "El secreto de sus ojos" beschreiben müsste. Es wäre ein Gefühl. Melancholie. Denn aus dieser bewegt sich der Film nie heraus. Zarte, bittersüße Melancholie, die sich auf dem dünnen Grad zwischen Zuversicht und Aufgabe bewegt.
Zuweilen vergisst man da auch, welch schreckliche Tat dem Film eigentlich zugrunde liegt. Man verfolgt die Personen irgendwann genauso sehr wie die Ermittlungen, ja manchmal scheinen diese simultan zur Aufklärung des Mordes zu verlaufen. Kein Stoff aus dem Helden gemacht werden, auch keine menschlichen Idealbilder. Aber Menschen zum anfassen und Charaktere für die man Respekt empfindet aufgrund ihrer ganz eigenen Entscheidungen, ob diese nun richtig oder falsch sind.
Ich würde gerne etwas herausheben bei "El secreto de sus ojos", es mach jedoch keinen Sinn, so will ich ihn als Ganzes empfehlen. Er ist ja noch nicht mal ein Film, von dem ich sagen könnte das er furchtbar spannend oder fesselnd ist. "El secreto de sus ojos" nimmt einen bei der Hand und will das man ihn ein Stück begleitet. Und das tut man gerne, da er einem Wärme und Wissen vermittelt, auch wenn die Geschichte die er erzählt nur eine kleine ist. Aber manchmal lassen kleine Dinge ja Etwas heller scheinen.
Oftmals vergisst man, dass "Carnage" doch reine Satire ist und man empfindet puren Horror. So konstruiert hier auch vieles sein mag, so erschreckend nachvollziehbar ist es auch und wahrscheinlich ist ähnliches schon zigfach passiert...nur noch schlimmer. Mir war aber tatsächlich oft nicht zum Lachen oder wenigstens boshaften Grinsen, ich war wirklich schockiert, angeekelt und dieseses seltsame Unfall-Phänomen stellte sich ein: Eigentlich gar nicht hingucken wollen, aber es fasziniert einen doch irgendwie.
Und komischerweise ist an der oberflächlich unsympathischsten Figur, nämlich der des Alan, den Film mit seinem bitteren und trockenen Humor davor zu bewahren Grenzen zu übersehen oder überschreiten, welche "Carnage" dann eben doch zu so etwas wie einem Vergnügen werden lassen. Wobei das Wort Vergnügen wirklich nur schwer fallen will in Zusammenhand mit diesem Film. Man ist Voyeur in diesem Konftlikt, der aus einem von Anfang an kaputten Gespräch entsteht und in einer gegenseitigen Demaskierung und Demütigung endet, gegen welche die Schläge der Kinder schon fast human anmuten. Tatsächlich ist es ein emotionales Gemetzel. Die Schlacht nach jahrelangen unfruchtbaren Diplomatischen Gesprächen, die schon begannen als sich die Kinder wohl noch gar nicht kannten. Ein Gemetzel fürwahr, aber auch ein Feuerwerk an Worten, Boshaftigkeiten, Kontern, Vorwürfen und versteckten Sticheleien. Völlig unangenehm oft, aber ebenso fesselnd.
So minimal das Konzept dieses Films klingt, er schafft den Sprung von der Bühne auf die Leinwand ohne in irgendeiner Form merkwürdig zu erscheinen. Einzig die zu krass gezeichnete Figur der Penelope stört hier das Gesamtbild etwas. In ihr scheint man das Bild aller frustrierten, kulturell angehauchten Gut-Frauen manifestieren zu wollen...und das geht nach hinten los. Zwar kann Jodie Fosters Ader auf der Stirn durchaus beeindrucken, aber irgendwann hat man genug von diesem hassverzerrtem Gesicht und man empfindet tiefes Mitleid mir ihrem Mann.
Aber ansonsten: Da gibt es wenig zu Meckern! Intensive Unterhaltung, amüsanter Alltags-Horror. Und was lehrt uns "Carnage"? Eigentlich Nichts. So ist das halt. Und auch das find ich gut.
Stillstand. Für einen Moment steht die Erde still und wird zerstört. Für Momente steht der Film immer wieder still. Und auch Lars von Trier steht still. Mir scheint es als fühle er sich unverstanden, versucht noch einmal zu erklären, was ihm so wichtig erscheint. Diesmal versucht er es ruhig, doch im Grunde wiederholt er nur seine Gedanken, die sich Kreise zu drehen scheinen und aus denen er auch nicht ausbrechen kann. Sind das dann Symptome seiner Depressionen? Macht es "Melancholia" besser? Von mir entfernt sich Lars von Trier mit diesem Film noch ein Stück mehr. Und wenn ich seine Krankheit als Symbolik heranziehen darf, dann hat das auch bestimmte Gründe: Er findet nicht mehr raus, er sieht nur noch die eine Seite, die dunklere. Licht scheint Lüge zu sein und wer sich in diesem Licht bewegt, der ist unwissend. Aus seiner eigenen momentanen Gefühlswelt macht er eine allgemeingültige. Wer sich ordnet, wer sich gut fühlt, wer sich auch mal anpasst, der ist ein Idiot. Der weiß nicht. Lars von Trier glaubt zu wissen, leidet darunter nicht verstanden zu werden, und sagt es uns noch einmal: Es ist Scheiße! Alles Scheiße! Menschen. Liebe. Gespräche. Sex. Alleine. Miteinander. Alles negativ belegt. Kein Licht. Kein Nichts. Sinnlos.
Ich erwarte keinen lebensbejahenden Film, kein Happy End. Keine Justine, bei der sich alles einrenkt. Aber was macht das Gegenteil von einer Happy-Go-Lucky-Rom-Com besser als diese? Ist Weiß besser als Schwarz? An der Realität geht beides vorbei. Ich bewege mich regelmäßig und gründlich in diesen dunklen Gebieten, aber ich weiß auch immer, wie negativ ich auch über alles denke, dass dem in der gefühlten Konsequenz nicht so ist. Nur weil für mich dann gerade kein Licht scheint, weiß ich doch das es welches gibt. Irgendwo. Und hoffentlich auch für mich wieder. Stehenbleiben und darauf zu beharren, dass alles dunkel ist, erscheint mir mittlerweile so einfach und bringt doch auch gar nichts. Deswegen verstehe ich auch Justine oft so rein gar nicht, weil ich keine Entschuldigungen für sie parat habe. "Melancholia" will mir ihr Verhalten erklären und ich kann es nicht akzeptieren.
In "Melancholia" gibt es aber eben auch nicht nur das Bild der Justine. Im Ganzen wird hier ein Bild entworfen, welches mir einfach zu weit von allem entfernt ist. Diese Hochzeitsgesellschaft, welche nur eine Ansammlung von Worst-Case-Szenarien ist. Diese ständige Wertung zwischen Justine und Claire, die völlig ohne jeglichen Sinn ist, da hier der einen abgesprochen wird, was man für die andere unbedingt einfordert: Verständnis.
Doch ließe ich das auch alles außer Acht: "Melancholia" ist wie warten auf Godot. Da kommt nichts. Man mag von der einen oder anderen visuellen Spielerei beeindruckt sein, aber letztendlich passierte für mich das nichts relevantes. Nicht auf der Oberfläche, nicht darunter und auch nicht daneben. Es war ein einziges sich suhlen in der desolaten Szenerie, welche diese unsägliche Feier aufgebaut hat. Leiden um des Leidens Willen. Damit hat "Melancholia" eigentlich nur geschafft, dass ich "Antichrist" einen halben Punkt mehr zusprechen werde. Mehr...ne, mehr nicht.
Eigentlich ist alles gesagt und prinzipiell ist "Antichrist" auch ein Film über den ich eigentlich ungern etwas schreibe, einfach weil es ein Film zu sein scheint, der spaltet und zwei unversöhnliche Fronten bildet. Zwischen Ablehnung und Verehrung gibt es bei "Antichrist" nicht viel, dabei ist es letztendlich im Kern gar nicht der so abgründige Film, dieser Schlag ins Gesicht, der er gerne wäre.
Ich hab den Film heut zum zweiten mal gesehen und außer das ich die formale Fertigkeit des Lars von Trier diesmal etwas mehr schätzte, änderte sich wenig an meinem Empfinden gegenüber "Antichrist". Er ist mir zu großen Teilen einfach relativ Egal. Mich berührt das nicht, mich schockiert hier nichts und mich regt auch nichts an. Er läuft an mir vorbei, auf seine Art unangenehm zwar, aber er läuft vorbei. Ich kann mich da nicht reinfühlen, ich finde nicht das, was mich faszinieren könnte. Es ist so schwer und groß und doch so leer. Bezeichnenderweise wird zum Verständnis des Films bei "Antichrist" ziemlich oft auf Aspekte hingewiesen, welche nicht direkt mit dem Film in Verbindung stehen, also den gesehenen Bildern. Zuallererst Lars von Triers Depressionen, die in die Geschichte wohl massiv einflossen. Aber, und das klingt jetzt härter als es gemeint ist: Das sind seine Depressionen, nicht meine. Ich kann und will die vielleicht auch gar nicht verstehen. Ich hab meine eigenen. Mich interessiert es einfach nicht sonderlich, weil ich doch auch gar nicht so tief einsteigen könnte, dass es ich es verstehe. Man könnte auch versuchen sich Orgasmen gegenseitig zu erklären...man könnte dem anderen doch nie klarmachen was man empfindet. Ganz davon abgesehen, dass ich es nicht gut finde, wenn Künstler so mit dieser Krankheit hausieren gehen. Ich will ihm da jetzt mal kein Kalkül vorwerfen (naja, eigentlich doch), aber mit solchen Aktionen schadet er anderen Erkrankten, weil es ein völlig unrealistisches Bild auf diese Krankheit wirft. Aber das gehört hier wohl nicht her.
Was bleibt? Für mich: Zwei Stunden die irgendwo imposant sind, aber fernab von irgendetwas das mich berührt. Was von Trier in seinen Bildern gelingt, geht ihm im Erzählerischen völlig ab: Eine funktionierende Verbindung zwischen dem Großen und dem kleinen Detail. Er will soviel, er will das alles umspannende ansprechen, schafft es aber nicht den kleinen Moment fesselnd umzusetzen. Deshalb ist "Antichrist" für mich leider nicht mehr als ein Reigen oppulenter, teilweise herausragender Bilder in einer ungewöhnlichen Atmosphäre. Dazwischen gibt es aber durchaus aber Gedanken wie: "Ooooh ein Penis! Ohhhh eine Mumu! Ahhhh ein Skandal". Das mag jetzt albern klingen, aber in manchen Momenten ist es eben für mich auch albern, wie sehr so ein gestandener Regisseur allein auf die Wirkung der Provokation setzen kann.
Die Lektüre des Buches ist lange her und so erübrigt sich für mich gerade ein direkter Vergleich. Andererseits musste ich doch immer wieder Lücken mit meiner Resterinnerung füllen, denn der Film erschien mir doch zu fahrig und fragmenthaft und erreichte eines nie, an das ich mich auch Heute noch sehr gut erinnern kann: Das Gefühl, dass das Buch in mir hervorrief.
Mir geschah hier zuviel an der Oberfläche...Sachen wurden dem Auge gezeigt, in das Herz brennen konnten sie sich aber nie. Es wird ein deprimierend Weltbild dargestellt, ein wirklich trostloses Setting erzeugt und doch: Dieses letzte niederdrücken der Seele konnte ich nicht wahrnehmen, die Angst, die Paranoia und die Verzweiflung, sie waren Gegenstand einiger Gespräche, aber sie war nicht wirklich zugegen. So wirkte "Nineteen Eighty-Four" teilweise schon etwas behäbig, schien sich im Kreis zu drehen, da er bei mir als Zuschauer wenig ansprechen konnte. Spannung, Emotionen oder wenigstens Interesse: Alles wurde zart angetippt, aber nie wirklich aktiviert.
Ein wenig scheint mir hier der große Respekt vor diesem Klassiker der Literatur hinderlich gewesen zu sein, zu sehr wollte man diesem gerecht werden indem man sich möglichst wenig vom Buch entfernte. Aber Film ist Film und Buch ist Buch, und als Film funktionierte "Nineteen Eighty-Four" nicht in dem Maße, schon allein weil er sich nich annähernd die nötige Zeite nahm um diese Geschichte zu erzählen.
So bleibt eine bemühte Adaption, welche optische überzeugt und auch sonst meist den Ton des Buchs gut trifft, der aber im Herzen seltsam leer bleibt und mir wenig zu sagen hat. Irgendwie schien dem Film der Mut zu fehlen, mich einfach mal zu packen und zu schütteln. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass "Nineteen Eighty-Four" voraussetzte, dass ich eh das alles weiß....ich wußte ja auch...ich hatte aber den Eindruck, dass der Film selber es nicht weiß.
Da hat mir Ms. Hepburn den gestrigen Tag aber ganz schön versüßt. Wie sweet diese tatsächlich war, fiel mir aber so richtig erst in "Charade" auf.
Sie beweist hier jedoch phänomenal, dass sie nicht nur ein hübsches Ding war, sondern auch ein verdammt talentiertes. Sie gibt dieser eigentlich völlig unnatürlich angelegten Figur Reggie eine so liebenswert echte Aura, macht diese Person durch Blicke, kleine alltägliche Gesten so fühlbar, dass man sie einfach gern haben muss. Ganz abgesehen davon, mit welcher kokettierenden Coolness sie hier all die kleinen Dialog-Duelle ausficht. Gewinnen kann sie diese dennoch nicht alle, denn ihr Gegenüber Cary Grant spielt in der selben Liga und zusammen schaffen es die beiden, den Zuschauer über die gesamte Spielzeit hinweg mit ihren Dialogen mehr nur als zu amüsieren.
Ansonsten: Ich finde hier beim besten Willen keine Fehler! Klar..."Charade" ist kein deep shit, hier werden nicht die Probleme der Welt behandelt und die Abgründe der Menscheit ausgelotet. Es ist eine Komödie. Eine Krimi-Komödie. Eine fantastische Komödie. Spätestens ab der Beerdigung von Reggies Mann gibt es hier keinen Durchhänger mehr. Das Tempo pocht ständig an der Tür zu Perfektion, während die Qualität an die selbige schlägt. Der Film ist spannend, wirklich lustig und natürlich ist ein bißchen was fürs Herz dabei, verpackt in eine rasante Achterbahnfahrt, die alle 10 Meter einen kleinen Haken schlägt. Eine völlig mitreissende Geschichte, die aber auch ihre herausstechenden Momente hat. So ist die Streichholz-Szene mit James Coburn eine beeindruckende und psychisch ziemlich brutale sogar, sie wird aber ebenso genial von Audrey Hepburn auch wieder aufgelöst. Das fühlt sich einfach alles so flüssig und leicht an, alles passt zueinander, die verschiedenen Genres sind miteinander verwoben, dass man sie als einzelne kaum noch wahrnimmt. Grossartig.
Und wenn man hier über "Charade" liest: "Nicht nur so spannend wie ein Hitchcock, sondern auch so lustig wie ein Billy Wilder Film" (Marv), "...Rätselkino, Darstellerkino und Komödie zugleich und alles auf höchstem Niveau." (BigDi), "Der vermutlich beste Hitchcock-Film, den Hitchcock nicht gedreht hat." (cannibal83)...dann sind das keine Superlativen...das ist so!
Du magst Komödien? Du magst Krimis? Du magst vielleicht sogar beides? Ein Ja reicht und "Charade" ist Pflicht für dich! Ganz toller Film!
Liebe Holly,
ich hab dir während der letzten 2 Stunden viele Sachen an den Kopf geworfen, die ich jetzt, wo du weg bist, doch ziemlich bereue. So sehr ich dich auch verteufeln wollte, so sehr ich dich aburteilte, nun scheine ich ein bißchen zu verstehen. Aber so leid es mir auch tut, entschuldigen kann ich mich noch nicht. Zu tief sitzt noch das Gefühl, zuviel hast du aufgewühlt. Es tat mir weh zu sehen, wie du andere Menschen behandelst, wie du dich behandelst und mit welcher Selbstverständlichkeit du darüber hinweggehst. Selbst als ich dachte, dass ich dich ein wenig kenne, tatest du genau das, was mir am meisten Weh tat. Du hast soviele Menschen die dich lieben und dich stützen, bedingungslos, und du scheinst das oft noch nicht einmal wahrzunehmen. Du hast Glück...und suchst es doch hinter jeder Ecke. Ich wollte böse sein, ich wollte gehen, nur um es nicht immer wieder miterleben zu müssen. Das ich die ganzen zwei Stunden mit dir verbrachte, dass ich immernoch da bin und dir jetzt sogar wohlgesonnen bin, sollte dir zeigen das du wundervoll bist. Denn jetzt versteh ich ja...und nun, sei immer etwas offener zu den Menschen die dein Herz berühren.
Ich hoff du bist mir nicht böse für diese Worte Holly. Aber es brannte mir auf dem Herzen. Zu oft sehe ich heute noch die Menschen, wie sie seltsamen Formen von Glück nacheifern, nach leeren Symbolen und dabei ein Schlachtfeld der Emotionen hinter sich lassen. All die Mädels die sich für seltsame Millionärs-Dating-Shows, Popstardingern und sonstwas verkaufen, sich das nehmen lassen, was eigentliches Glück ist...und ich wollte nicht das du so bist. Und du bist es nicht. Das weiß ich jetzt. Und es tut mir leid, dass ich nicht schon eher verstand: Es ist nicht leicht in dieser Welt so allein.
Doch Holly, etwas muss ich dir noch berichten! Weißt du, was die Leute über dich und deine Geschichte erzählen? Sie sei seicht und kitschig! Was sagst du dazu? Wie ich dich kenne amüsiert dich das gerade, aber zugegebenermaßen: Auch ich fand das Ende ein bissl kitschig, auch wenn es mich für dich natürlich freut! Aber ein anderes hätte deiner Geschichte einfach so gewisses dramatisches Extra gegeben, weißt du? Aber dramatische Extras sind halt meist auch sehr traurig.
Meine Holly, jetzt wo ich diese letzten Wort an dich richte, merke ich, dass selbst das letzte bißchen Frust in mir verloschen ist. Du bist ne Gute, mach auch was Gutes daraus! Und vielleicht finden ja noch ander Zuschauer in dir mehr, als nur einen Herz-Schmerz-Komödien-Kitsch. Denn, ich weiß nicht ob dir das bewußt ist, du hast mich doch sehr berührt...im Guten und im Schlechten. Danke dafür. Jetzt versteh ich nämlich.
Bis bald vielleicht,
ElMagico
Ein Spionage-Thriller von Henri-Georges Clouzot, welcher leider völlig zu Recht im Schatten seiner vorherigen Werke steht. Die Geschichte um den in einer Nervenklinik versteckten Flüchtling verliert aufgrund der oftmals schon ins Absurde abtriftenden Geschehnisse viel seiner Ernsthaftigkeit und auch seiner Wirkung. Teilweise ist man sich da auch gar nicht mehr sicher ob man nun gerade eine Komödie oder einen ernstgemeinten Thriller sieht, die dramatischen Elemente sprechen aber nicht gerade dafür, dass "Les espions" als satirische Farce gedacht war. So ist der Film zwar mitunter spannend, aber er schafft es nie den Zuschauen in seine Story hinheinzuziehen, ihn zu fesseln, zu abstrakt ist hier vieles, zu unglaubhaft und konstruiert.
Selbst die Kritik am Spionage-Geschäft will nicht richtig greifen, da eben eine Bild ziemlich unrealistisches Bild von diesem entworfen wird und sich der Film damit etwas selbst im Weg steht. Mann nimmt "Les espions" nichts ab von allem was er zeigt. Der Psychiater verhält sich nicht wie ein solcher, die Kranken erscheinen einen nicht wie Kranke und die Spione sind zwar amüsant, aber würden wohl keine 2 Tage bei einem Geheimdienst in Stellung bleiben.
Nix besonderes, aber durchaus einen Blick wert, vorallem wenn man ohne Große Erwartungen an den Film herangeht. Denn gerade die erste Stunde gewinnt durch all diese eigentlich negativen Punkte eine fast schon surreale Spannung. Je mehr Antworten die Story aber preis gibt, umso beliebiger wird sie auch und endet dementsprechend unspektakulär.
Ein Film der gnadenlos funktioniert wie ein Uhrwerk. Betrachtet man die einzelnen Zahnrädchen mag man sich fragen was daran nun so außerordentlich sein soll. Zusammengesetzt treibt diese Uhr einen jedoch mit ihrem gemächlichen aber konstanten Ticken fast in den Wahnsinn. Ich hätte sie gestern gerne etwas vorgestellt, einfach weil ich wissen wollte wie das Ende denn nun aussieht.
Lange hat mich "Les Diaboliques" in die Irre geführt. Als offensichtlich war, dass der Film keinen geradlinigen Weg gehen wird, hatte er mich aber schon so verunsichert, dass ich all meine Theorien im Bezug auf das Ende ständig anzweifelte. Völlige Spannung, weil man sich verloren fühlt und wahrlich auf die erlösende Auflösung wartet. Und ähnlich wie im Vorgänger "Le Salaire de la peur" schafft es hier Clouzot hier, allein aus seiner Grundkonstellation und ein paar geschickt eingestreuten Begebenheiten eine total dichte Art der Suspense zu schaffen. Als würde all die Spannung aus dem Nichts kommen, ihr aber gleichzeitig jedes Detail im Film zuträglich sein.
Es scheint hier alles seinen Platz und seinen Grund zu haben. Denkt man während man während der Sichtung oftmals noch, dass diese oder jene Figur sich seltsam verhält, wird einem gegen Ende immer mehr bewusst, dass dem erstens gar nicht so ist (eine Klosterschülerin kommt mit einem Mord halt mal einfach nicht zurecht) und zweitens, jeder der Charakter genauso sein muss und nicht anders, weil sie alle zusammen dieses undurchdringliche Gefühlswirrwarr erzeugen, in dem sich der Zuschauer verfängt. Und Clouzot mag kein großer Virtuose sein, er hat einen stilvollen, aber oft auch sehr aufgeräumten Blick auf seine Filme. Die Bilder versuchen nie die Geschichte zu übertrumpfen und scheinen immer nur dann herausstechen zu dürfen, wenn gleichzeitig auch der Spannungsbogen ansteigt. So ist der Schluss die am raffiniertesten umgesetzte Szenerie des Films.
Ein Thriller der auch heute noch gänzlich funktioniert. Ja, eigentlich besser als die meisten modernen Filme funktioniert, weil er sich nicht einfach an einem bekannten Schema abarbeitet und dadurch viel mehr Verwirrung stiftet. Er vertraut allein auf seine Geschichte und eröffnet keine Nebenkriegsschauplätze, gibt sich auch mal sehr ruhig wenn es die Story so will. "Les Diaboliques" führt den Zuschauer nicht 2 Stunden an der Hand, er lässt ihm den Freiraum auch selber suchen zu müssen, sich zu orientieren, zu ordnen. Wer das nicht will, wer sich will berieseln lassen will, wer Schockmomente lieber sieht anstatt zu fühlen, am besten im Minutentakt, der wird sich hier wohl langweilen.
Ich nicht, denn "Les Diaboliques" hat aufgeregtes Bauchkribbeln gemacht.
Da bin ich mal ganz ehrlich: Ich bin mir grad bewusst, dass ich "Le Salaire de la peur" nicht gänzlich erfasst habe und es so schnell auch nicht werde. Als würde etwas direkt vor meiner Nase liegen und ich kann es nicht aufheben. Unter der oberflächlichen Hülle des Action-Kinos brodelt in diesem Film soviel mehr. Mehr auch, als in seiner zweiten Schicht welche den Menschen, ich will in diesem Fall fast vom Mann sprechen, aufs wesentliche reduziert. Der innerhalb eines enorm spannenden Action-Films aufzeigt was unter all den Masken stecken kann, wozu ein jeder Fähig ist und wie weit man gehen kann, wenn man einfach muss. Aber da ist noch mehr. Etwas sehr elementares übers Wesen des Menschen. Definitiv nichts gutes. Zähflüssig wie das Öl, gefährlich wie das Feuer und so quälend wie diese elendige Hitze.
Ein Film über das Tier im Mann. Denn das sind sie hier alle von Anfang an. Es sind Wölfe. Sie kläffen. Sie versuchen zu imponieren und zu dominieren. Sie kämpfen um die Knochen und beissen sich um ihre Stellung im Rudel zu unterstreichen oder auszubauen. Frauen spielen hier keine Rolle. Es gibt eine und doch nicht. "Le Salaire de la peur" ist aber weit davon entfernt Frauenfeindlich zu sein: Er beschreibt ein Milieu in dem unsere Gesellschaftsordnung keinen Platz hatte und auch Heute wohl noch nicht so hat. Unschön...aber realistisch. Und letztendlich ist Linda die einzige, die Gefühle als Vorschuss gibt, nicht erst wenn es zu spät ist.
Und doch zeig uns "Le Salaire de la peur" uns, dass hinter jeden Menschen eine Geschichte steckt. Auch hinter dem unsympathischsten Arsch. Man muss sie deswegen nicht mögen, aber es ist schwer sie noch zu hassen. Auch mit dem Wissen das sie immer beissen werden, das sie wohl nicht dazulernen werden. Ein Moment ist kein Leben, eine Heldentat macht keinen guten Menschen.
Doch auch Abseits davon ist "Le Salaire de la peur" ein minimalistischer, drückender und vorallem spannender Film. Leider von wird er oft auf die eigentlich Fahrt reduziert, wo doch die Quelle des Übels gar auf der Fahr liegt. Sie ist nur alle offenlegende Situation. Mario oder Joe hätten ansonsten früher oder später eine Bank überfallen oder jemanden getötet, ihr Schicksal ist aber eine Fahrt mit einer explosiven Ladung.
Eindringlich und voller Dreck, ein Abgesang aufs Mannsbild.
Wie gern würde ich gerade ein paar Jahre zurückreisen und herausfinden was meine Argumente damals waren, diesen Film 6 Punkte zuzusprechen. Denn das positivste was ich heute über "The War of the Worlds" sagen kann: Er ist der Beweis das schon 1953 Schrott gedreht wurde und dass dieser auch damals schon Erfolgreich war.
Ich bin eigentlich jemand der sich gern mal etwas vom Charme des Alten blenden lässt, der im Zweifelsfall mal einen zeitlichen Kontext positiv mit einbezieht, aber bei diesem Film passte einfach gar nichts. Das trieft vor Pathos, ist an allen Ecken und Enden Dumm und versprüht, aufgrunder seiner Ernsthaftigkeit, nie auch nur den geringsten Charme. Und ich seh ja gern mal über Löcher in der Logik hinweg, über Ungereimtheiten in einer Geschichte, in der Charakterzeichnung oder was auch immer. Wenn ich sehe, dass es einem wichtigeren Ziel dient, geht sowas meist für mich ok. "The War of the Worlds" ist über weite Strecken aber so schlecht, dass einem das Gute und Normale seltsam vorkommt, weil es so deplaziert wirkt. Von 10 gesprochenen Sätzen sind hier 9 einfach nur doof. Alle Dialoge wirken, als wären 10 jährige damit beauftragt worden Gespräche zwischen a) Soldaten, b) Wissenschaftlern und c) einem Liebespaar in einer Notsituation zu erfinden. Und von hinten schleicht sich dann auch noch das Christentum an um sich den Film am Ende vollends anzueignen.
Ich will jetzt gar nicht anfangen damit, welchen Mumpitz die Menschen hier veranstalten um die Aliens zu bekämpfen. Ich pendelte da schon irgendwo zwischen belustigt und genervt sein. Mein heimlicher Höhepunkt war, als Dr. Forrester dem ersten toten Alien den Puls fühlte und ihn für eben Tot erklärte. Der hat diese Spezies noch nie zu Gesicht bekommen...aber er weiß nicht nur dass sie einen Puls haben, nein, er weiss auch sofort wo er ist. Leider gibt es halt viel zuviele Szenen wie diese. Zuviele als das ich hätte irgendwas an "The War of the Worlds" hätte gut finden können.
Aufgrund der Spezial-Effekte und der Zerstörungsszenen hätte ich sogar noch eine 4 gegeben. Was mir aber übel aufstiess: Wie kann man 8 Jahre nach Hiroshima so eine vor Dummheit strotzende Szene über den Abwurf einer Atombombe drehen...und sie dann auch noch tatsächlich Menschen im Kino zeigen?? Und ich meine hiermit nicht, dass ich es verwerflich finde hier eine Atombombe einzusetzen...sondern das ganze drumherum. Hätte man in Japan doch einfach ein paar mehr Sonnenbrillen gehabt.
Ärgerlich, aber im Endeffekt hat dies das Kraut auch nicht mehr Fett gemacht. Ziemlich schlecht.
Natürlich ist John Carpenters Interpretation des Stoffes zwingender, schon allein weil man 1951 noch keinen sonderlichen Wert auf Realismus gelegt hat, wodurch einfach einiges an Spannung verloren geht. Aber "The Thing from Another World" hat was, kann trotz seiner Naivität unterhalten und aufgrund der durchaus gut angelegten Charaktere, fiebert man am Ende sogar etwas mit.
Es menschelt einfach viel mehr im Original, was seine Vor- und Nachteile mit sich trägt. Seltsamerweise stört es nur wenig, dass trotz ausserirdischer Bedrohung, man sich in dem Camp nicht von der heiteren Stimmung abbringen lässt. Das fühlt sich manchmal schon etwas wie Feriencamp an, dummerweise rennt halt währenddessen dieses Alien durch die Gegend. Zeit für eine Liebelei, ein paar kesse Sprüche oder ein Käffchen bleibt aber dennoch. 1951 war man wohl einfach etwas gemütlicher. Wäre da nur nich dieser verrückte Wissenschaftler, der immer mehr zur Spaßbremse wird.
Sicher...es gibt auch einige Momente, in denen man schon etwas verdutzt ist ob der Reaktion der Figuren. Allein das innerhalb von Sekunden akzeptiert wird, dass man da ein UFO gefunden hat, wirkt aus heutiger Sichtweise sehr seltsam. Als wäre es das normalste von der Welt. Heute müsste man 20 Minuten des Films darauf verwenden dem Zuschauer davon zu überzeugen, dass das ja ganz echt so sein könnte und man würde Wissenschaftler bemühen um möglichst alle Logiklöcher zu umgehen...damals war das Raumschiff einfach da. Warum auch nicht, Ausserirdische werden wohl nicht erst nach der Logik ihres Tuns fragen.
Stößt man sich nicht weiter an der Heiterkeit der Protagonisten und mancher seltsam anmutender Handlungen, dann bleibt aber ein sehenswerter Film über, der gekonnt mit seinen wenigen Mitteln spielt. Die Chemie der Mannschaft trägt über einige Stellen hinweg, in der die Geschichte etwas lahmt und obwohl die Kreatur natürlich irgendwie lachhaft ist, ist man gespannt auf sie, da man sie einfach nur ganz selten zu Gesicht bekommt. Damals vielleicht ein Schocker, heute ein schöner Unterhaltungsfilm.
Jetzt muss ich fast ein wenig aufpassen nicht zu euphorisch über "Murder by Death" zu schreiben, da die letzte halbe Stunde des Films richtig gut war. Denn allzu leicht täuscht ja der letzte positive Eindruck über Schwächen hinweg, die zu einem versöhnlichen Ende führten. "Murder by Death" steigerte sich stetig, ist aber insgesamt doch nur eine leicht überdurchschnittliche Komödie, welche einen Großteil ihrer Faszination eh nur aus der absurden Ausgangslage schöpft. Denn bis erst mal alle 5 Meisterdetektive im Haus angekommen sind vergeht ein halbe Stunde und ich empfand diese einfach nur als nervig. Ein paar blöde Sprüche sind ja schön und gut, aber wenn jedes gesprochene Wort ein Lacher sein soll, dann wird man dessen 1. schnell überdrüßig und 2. leidet die Qualität der Gags meist darunter. Mir war das einfach zu albern...auch wenn sich wirklich immer wieder gute Sprüche in dieser Masse versteckten.
Das zweite Drittel ist dann durchschnittliche Kost. Zu einem Teile Komödie, zum anderen skurriler und sinnentleerter Kriminalfilm. Der Humor schlägt immernoch mit dem Vorschlaghammer um sich, wird aber von der vorangetriebenen Handlung etwas abgeschwächt und dadurch erträglicher. Würden sich hier nicht soviele Imitate bekannter Filmfiguren bzw. soviele namhafte Schauspieler herumtummeln, man hätte sicher oft ein viel negativeres Bild von diesem Film.
Aber Potzblitz...das Ende gefiel mir dann doch recht gut. Die Story lässt jegliche Ernsthaftigkeit fallen, mann nimmt die Krimiklassiker völlig überspitzt aufs Korn und wirft diesen am Schluss ihre Unzulänglichkeiten um die Ohren. Als z.B. Miss Marple bzw. Marples vorgeworfen wird, dass sie ständig Informationen zurückhält und so ja auch keine Sau erraten kann wer der Mörder ist, fand ich das richtig gut...dasselbe dachte ich nämlich gestern bei den Miss Marple-Filmen auch desöfteren.
Wäre der Film durchgehend mit dieser kleinen anarchistischen Note versetzt, er wäre sicherlich ein Prachtstück. So arbeitet er sich von David Zucker hin zu den Monthy Python...der Weg dorthin ist aber zu lange und qualitativ zu unausgegoren.
Muss ich beim 4. Teil der Miss-Marple-Reihe noch darauf hinweisen, dass hier alles beim Bewährten blieb und auch "Murder Ahoy" keinerlei Experimente wagt, ja eigentlich noch nicht mal großartige filmische Ambitionen hegt? Pure harmlose Unterhaltung, bei der selbst Logiklöcher nicht wirklich ins Gewicht fallen, bei der der nächste Aufguß der altbekannten Story wenig stört. Man will es ja gar nicht anders.
Dabei ist "Murder Ahoy" sogar wieder ein bisschen besser als sein direkter Vorgänger, was aber, wie oben beschrieben, nicht am Inhalt liegt, der ist so gut oder schlecht wie eh und je. Auch die Figur der Miss Marple scheint ein wenig ihr Pulver verschossen zu haben, zumindest ich fand sie eigentlich nur noch leidlich witzig. Dafür treten in diesem Film zwei andere Figuren in den Mittelpunkt und hieven diesen Teil mit an die Spitze der Reihe. Ersterer ist der flinke Arzt mit seinen kurzen Auftritten...und dann käme noch die erste Figure, die mich während der ganzen Serie wirklich zum Lachen brachte: Cpt. Sidney de Courcy Rhumstone! Sowieso schon eine sehr labile, ja fast schon manische Persönlichkeit, gibt ihm Miss Marple den letzten Rest und bringt ihn an den Rand des Wahnsinns. Lionel Jeffries gibt das so übertrieben gut wieder...das war schon richtig richtig lustig!
Insgesamt routiniert aber eben etwas bieder wie alle Teile, zusammen mit "Murder she said" aber der Lustigste Miss Marple-Film. Und weil ich es nicht schöner sagen kann, zitiere ich hier einmal die Frankfurter Abendpost:
"Der Film hat einige tote Stellen, doch liegt am Ende die Langeweile auf den Planken eines verrückten Schiffes, erschlagen von der Komik"