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Alle Kommentare von ElMagico
Man kann solch einen Film natürlich abkulten, was ich ja durchaus auch verstehe, ich selbst musste mal wieder feststellen wie wenig ich mit solchen Filmen anfangen kann. Dadurch das "Hobo with a Shotgun" ja auch genauso gewollt ist, wie er eben ist, find ich ihn auch nur leidlich amüsant. Wäre er ein filmisches Desaster könnte man ja noch Schmunzeln...das macht ja doch den Reiz solcher Trash-Filme auch aus. "Hobo with a Shotgun" ist darauf getrimmt, aber er ist es nicht. Ist er dann eine Hommage vielleicht? Oder eine Parodie? Er will wohl beides sein...aber wie lächerlich kann man etwas machen, dass von sich aus schon total lächerlich ist.
Auch unterhalten kann "Hobo with a Shotgun" nur leidlich. Ein total straighter Film, der sein Drehbuch als Cover-Text verwendet und erst am Ende durch das einstreuen völliger Absurditäten etwas ähnliches wie kleine Wendungen vollzieht. Aber prinzipiell marschiert hier Hobo durch dieses miese Städtchen und tötet böse Menschen. Und die bösen wollen ihn ans Leder. Das ist zuweilen richtig derb in Szene gesetzt, an vielen Stellen ist er aber auch einfach nur langatmig. Das mag auch daran liegen, dass Hobos Gegenspieler recht blass bleiben...gerade hier hätte man doch die Möglichkeit gehabt völlig über die Stränge zu ziehen! Aber diese 2 pubertierenden Tom Cruise Epigonen fand ich eigentlich sehr schnell einfach nur nervig. Da gefielen mir die zwei Kameraden The Plague um einiges besser...auch wenn ich mir nicht sicher bin, was die zwei waren.
"Hobo with a Shotgun" geht besser runter als viele seiner Vorbilder, einfach weil er sich an diesen orientieren kann und somit drastische Fehler umgeht. Er bleibt aber ein laues Lüftchen. Eigentlich nur Trash-Fans und Liebhabern des völlig geradlinigen Action-Kinos zu empfehlen. Für mich aber eine eher unnötige Veranstaltung, besonders wenn man bedenkt, dass der Gore-Bauer in mir großzügig 2 Extra-Punkte spendiert. Die hat sich "Hobo with a Shotgun" aber tatsächlich verdient!
Gott (?) und die Welt vergleicht diesen Film mit "Kick-Ass". Und Potzblitz...tatsächlich gibt es hier Menschen die sich in Superheldenkostüme zwängen, Verbrechern aufs Maul hauen, scheitern, gewinnen, Lachen, Drama, Blut....
Aber ich kann diese Filme nicht wirklich nebeneinanderstellen. Ich war ja selbst irgendwie darauf geimpft, dass "Super" ganz ganz ähnlich ist...ist er ja auch, aber eben nur oberflächlich. Fast alle Eckpunkte sind identisch, trotzdem fühlte sich "Super" für mich völlig anders an.
Wo "Kick-Ass" immer Comic bleibt, seinen Reiz aus dem Kontrast der Gewaltausbrüche zieht, in sich aber trotzdem immer recht harmlos bleibt, da geht "Super" in seiner Gänze dann doch einen anderen, einen ernsthafteren Weg.
Dieser war für mich jedoch lange nicht fassbar, dass war ein inhaltliches hin und her und ganz ehrlich: Die ersten 30 Minuten dachte ich, der Film wird eine bittere Enttäuschung. Der Anfang war so sehr albern, nur Karikatur, völlig unecht und over the top, wodurch er eben auch nur leidlich witzig wirkte. Wenn alles grotesk und seltsam ist, sticht die einzelne Situation eben nicht heraus. Diesen Grundton gibt der Film auch nie auf, die Charaktere bleiben einem weiter völlig frem, die Welt ist eine unechte und ja: mich ließ alles teilweise sogar recht kalt.
Aber immer öfter gab es seltsame Risse im Film. Szenen die so nicht hinein passten. Die störten und irgendwie weh taten, weil diese Momente plötzlich das Gefühl einer wirklichen Gewalt, wirklichen Schmerzes verbreiteten. Es gab Gewaltszenen die offensichtlich funny waren, aber eben auch welche die gar nicht mehr so lustig waren. Die Beziehung zwischen den beiden offeriert immer öfter unangenehme, seltsame Formen an. Das Töten wird zur Lachnummer und spätestens als Sarah vergewaltigt wird, ist "Super" kein schwarzhumoriger Feel-Good-Movie mehr. Er untergräbt diese Maske, ohne sie jedoch abzunehmen. Ich wusste einfach nicht, wie Ernst das zu nehmen ist und wenn, wie sehr.
Am Ende passierte dann, was ich eigentlich während des Films für unmöglich gehalten hatte: Das Schicksal der Helden beschäftigte mich...es rührte mich sogar. Ich hätte zu keiner Minute des Films gedacht, dass bei mir da am Ende eine Träne kullern könnte. Aber da war eine. Vielleicht einfach auf dem falschen Fuss erwischt, vielleicht auf ein geschicktes filmisches Manöver hereingefallen....ich fühlte mit Frank, denn ich 85 Minuten lang nicht sonderlich mochte.
Fühle mich fast ein wenig überfordert den Film zu bewerten. Seit 3 Tagen denk ich jetzt hin und her und kann mich nicht entschliessen ob er einfach ok war, oder doch schon ziemlich toll. Irgendwie würd ich gern sehen, wo die Macher noch hinwollen um das für mich vernünftig einzuordnen. So bleibt mir wohl nur "Rise of the Planet of the Apes" als das zu bewerten, was es vordergründig ist: Ein Blockbuster, dem es gelingt einer Reihe neues Leben einzuhauchen. Und für mich hat diese Serie auch schon enorm Staub angelegt, selbst den Erstling fand ich bei der letzten Sichtung doch sehr dröge und altbacken.
Es gibt zwar auch hier das eine oder andere herumzumäkeln, insgesamt ist es aber doch ein spannendes, mitreissendes und imponierentes Stück Film geworden. Die Affen sind toll gemacht, man scheint nicht nur einen 08/15-Handlungsrahmen abhaken zu wollen, sondern lässt dem Zuschauer Zeit sich in diese Welt einzuleben, skizziert die Entwicklung nachvollziehbar, um am Ende die Ernte einzufahren: Denn wenn die Affen dann letztendlich Rabatz machen, dann möchte man ihnen doch schon gerne Zujubeln.
Aber wie gesagt: Frei von blöden Szenen und Ungereimtheiten ist "Rise of the Planet of the Apes" nicht. Er kann diese einfach durch seine Qualitäten sehr gut kaschieren. Auch bietet dieser Aufstand der Affen natürlich enormes Potential zu Interpretation. Man kann da soviel reinlegen in diese Geschichte, dass es fast schon wieder keinen Sinn macht und ich es auch lieber lasse. Persönlich seltsam fand ich nur mal wieder, dass auch in dieser Geschichte der Mensch sich als Nonplusultra sieht. Die Intelligenz der Affen wird daran gemessen, wie weit sie sich dem Menschen angleichen können. Ob das aber nun wirklich ein Ausdruck von Intelligenz ist? Vielleicht kann man das ja im nächsten Teil besser beurteilen....den Ausnahmsweise bin ich hier einmal für ein Remake, nämlich dass der ganzen Reihe. Ein guter Anfang ist mit "Rise of the Planet of the Apes" definitiv gemacht.
Noch nie so darüber nachgedacht, aber scheinbar mag ich Filme die in Gegenden spielen, welche unendlich weit scheinen und von Schnee bedeckt sind. Zumindest fallen mir grad keine Negativbeispiele ein...dafür aber einige positive.
"The Big White" nun jedoch einen ganz tollen Film zu nennen wäre übertrieben. Er ist nett. Und das mal nicht böse gemeint, es beschreibt den Film einfach sehr gut. Er unterhält ganz gut, hat eine nette schwarzhumorige Geschichte, kann eben jene imposante und eigentümliche Landschaft aufweisen und ist souverän und ordentlich inszeniert. Natürlich könnte man auch sagen: "The Big White" ist eine recht harmlose Angelegenheit, orientiert sich an Filmen, deren Boshaftigkeit er nie erreicht und kupfert überhaupt von einem Film ganz besonders ab. Denn ja: "Fargo" scheint hier immer wieder durch und das nicht nur wegen der Schneelandschaft. Das Grundgerüst der Story ist einfach "Fargo", die Figur des Paul Barnell ist eine Rolle die eigentlich für William H. Macy geschrieben wurde und ja, es sind die Aushilfsgangster die am witzigsten sind.
Ich denke aber, dass dies jedem Beteiligtem bewusst war und man bemüht sich auch nicht krampfhaft irgendetwas einzuflechten, was einem von "Fargo" dann zwar im Endresultat unterscheidet, aber dem Film an sich schadet. Und das hat "The Big White" auch gar nicht nötig, denn er bietet 100 Minuten angenehme Unterhaltung für Zwischendurch. Er ist nicht so böse, dass er auf den Magen schlägt, aber auch nicht so weiß wie es der Titel verspricht. Manchmal schmeckt halt auch Hausmannskost ganz gut.
Bin ich kritischer geworden? Noch so ein Film, den ich mal wieder rausgekramt hab und ich verwundert bin, ob der relativ hohen Wertung die damals von mir bekam.
Damals war das ja ne Zeitlang das Ding. Filme rückwärts erzählen. Ist ja prinzipiell nichts schlechtes, wenn alles funktioniert und der Regisseur die Fähigkeiten dazu hat, dann kann das ja tatsächlich das Gewisse Etwas eines Films sein. Und das Können dazu hat Greg Marcks durchaus. "11:14" ist mehr als ordentlich inszeniert, besonders wenn man bedenkt, dass dies sein Regiedebut ist.
Das eklatante Problem bei "11:14" ist auch ein ganz anderes. Mir scheint es, dass die Idee zu diesem Film die war, dass man nämlich einen Film rückwärts erzählt. Das man dazu auch eine interessante Story braucht, eine Geschichte die dieses Zerstückeln des Films aushält, im besten Falle intensiviert...das schien den Machern entweder nicht bewusst zu sein oder es war ihnen egal. So hat man hier 5 Mini-Storylines, die halt auf ein gemeinsames Finale hinzulaufen und deren Wege sich immer mal wieder kreuzen. Aber das weiß man nach 5 Minuten alles schon, bis auf die Szene im Kaufladen ist keine der Geschichten von Interesse und das Ende hat genau eine Überraschung in petto: Nämlich das es überraschenderweise keinerlei Überraschung gibt. Der Film endet so, wie man das seit 80 Minuten schon weiß. Auch eine Art Aha-Effekt...aber kein guter.
Dieses Dilemma der unrelevanten Geschichte, kann der Film während seiner ganzen Spielzeit nicht abschütteln. Er bemüht sich zwar immer wieder andere Felder zu beackern, aber auch dies mag nicht so recht gelingen. Es ist kein schwarzer Humor wenn man Todesszenen mit nervender und lustiger Musik unterlegt. Es ist nur noch selten lustig, wenn eine Leiche nicht in den Kofferraum will. Und Penise sind ganz selten witzig. Das alles ist eher unbeholfen als innovativ...oder intelligent, so wie es uns das DVD-Cover erzählen will.
Im Booklet steht zwar ausserdem noch etwas von Tiefe, und dass der Film sich an ägyptischen Mythologien orientiert, ich persönlich kann das ausser im Booklet aber nirgends sehen. Falls das wirklich jemand in "11:14" findet, den nehm ich ein Mixtape auf!
Handwerklich gut und bei der ersten Sichtung sicherlich sogar recht kurzweilig. Das wars aber dann. Die Prüfung der Zeit hat hier nur Hilary Swank und eben die kleine Geschicht im Laden, in der sie mitspielt, überlebt. Zuwenig für einen guten Film.
Ein Action-Thriller im, nennen wir das Kind beim Namen: Arthaus-Gewand. Und viel mehr ist es dann tatsächlich nicht, denn Musik und Optik können einen nicht über die gesamte Lauflänge des Films darüber hinwegtäuschen, dass hier im Grunde auch nur mit dem üblichen Action-Wässerchen gekocht wird. Da kann man aber mit Farben, Märchensymboliken, Coming-Of-Age-Elementen, seltsamen Figuren und schönen Bildern herumwerfen wie man will, wenn der Mut dazu fehlt auch inhaltlich anders zu sein, dann wirkt das Gesamtpaket unausgegoren. Denn man wird bei "Hanna" schon ein wenig von der Andersartigkeit der Optik (im vergleich zu anderen Thrillern) geblendet. Was die Story betrifft ist das ein einfach Search-And-Destroy-Plot. Es hätte "Hanna" wirklich gut getan, hätte man auch auf inhaltlicher Ebene etwas mehr Risikofreudigkeit gezeigt...einfach mal die eine oder andere Frage des Films auch offen stehen lassen. So zwickt sich das Gesehene mit dem Gefühlten.
Wäre Saoirse Ronan nicht so ein talentiertes und süßes Ding, ich glaube der Film hätte es nicht bis zum Ende geschafft, ohne mich mittelschwer zu Nerven. Glücklicherweise hält dieses Mädel den Laden doch irgendwie zusammen und lässt "Hanna" damit nicht völlig Belanglos wirken. Eine unbefriedigende Mogelpackung bleibt der Film aber für mich: Er baut ein Feeling und eine Fragestellung auf, die er völlig entzaubert in dem Moment, in dem man merkt, dass er wirklich alle Fragen bis ins Detail beantwortet.
Da wäre weitaus mehr möglich gewesen.
Ich muss früher viel mehr getrunken haben. Also Alkohol. Wie sonst konnte ich vorher diesen Film mit einer 6 bewerten? Wie kann ich diese DVD besitzen? Böser Alkohol!
Gestern mal wieder ganz tief ins DVD-Regal geguckt und dieses Kleinod des hirnlosen Action-Kinos hervorgekramt. So wirklich überzeugen konnten dabei nur die Grusel-Elemente...aber die waren so wohl auch nicht gewollt. Ich bekomme aber tatsächlich immer wieder das Schaudern, wenn ich Arnold Schwarzenegger in Filmen nach 2000 sehe. Das ist gruselig. Dieser irre, steife Blick. Man weiss nie versucht er da grad Freude, Wut oder Wahnsinn zu spielen. Die Augen scheinen an den Ohren festgetackert zu sein und man meint, dass eine Lähmung die Lippen in ihrer Bewegung beeinträchtigt. Furchterregend. Wie müssen sich die anderen Schauspieler dabei fühlen? Ob die auch Angst vor ihm haben? Ich würde es verstehen.
Aber zu "Collateral Damage": Ein Post-9/11 Rache-Thriller, der die Sinne erschaudern lässt und sich seine ganz eigene Moral aufbaut. Die Linien zwischen Gut und Böse sind ganz klar gezogen und es ist an Arnold, dem braven Feuerwehrmann, der nur glücklich Leben will, die Welt vor den bösen Terroristen zu bewahren. Und vor den bösen Bürokraten...die sind nämlich auch nicht besser.
Und es ist ein langer und ebenso langweiliger Weg, bei dem der Feuerwehrmann geradezu über sich hinauswächst. Ein Licht in einer durch und durch schlechten Welt, obendrein gesegnet mit überraschender Kenntnis von Waffen und Sprengstoff. Da man aber möglichst viele Menschen am Schicksal unseres Helden teilhaben lassen wollte, zeigt man das Bumm und das Peng nur in kleinen Dosen. Dafür gibt es ganz viel tollen Pathos. Und dramatische Musik. Und einen wahnsinnig dreinblickenden Arnie.
Damit auch ja niemand in die Verlegenheit kommt, während der Sichtung des Films sein Hirn einzuschalten, benutzte man ein Drehbuch das schön öfters benutzt wurde. Dieser famose Schachzug bewirkt beim Zuschauer ein Gefühl des Zuhause-Seins, man fühlt sich geborgen und sicher. Frei von jeglicher Angst einer Überraschung. Beschützt vom Feuerwehrmann Arnold Schwarzenegger. Man weiss nur oft nicht, warum der gerade so irrsinnig grient.
Nachteil dieser storytechnischen Finesse ist aber, dass eine Spongebob-Folge unausrechenbarer ist als dieser Film. Bei Spongebob besteht die Möglichkeit, dass irgendetwas seltsames, unerwartetes passiert....hier definitiv nicht.
Ein Film wie eine völlig veraltete Dampfwalze, die gerade und schwerfällig aufs Ende zusteuert, in der Hoffnung jenes Ende zumindest dieses mal noch zu erreichen.
Dann bleiben wir doch bei Comics, und bleiben wir auch bei Marvel.
Das X-Men-Universum erschien mir bisher immer als das ausgeglichenste, irgendwie erwachsenste. Nie so richtig im Hau-Drauf-Modus, aber auch ohne diese Größe die ein Batman umhüllt. Hier scheint alles ein bißchen mehr down to earth zu sein, um die X-Men wurde ein eigener Kosmos gebaut, der in sich stimmig ist und in dem es auch möglich ist Themen, fernab vom typischen Comic-Klischee, zu behandeln. Leider verlor man diesen Aspekt mit "X-Men: The Last Stand" etwas aus den Augen, ihm fehlt deutlich das Herz und teilweise auch der Verstand, so dass ich es ausnahmsweise einmal angebracht finde einer Serie eine neue Wendung zu geben. Und das schafft "X-Men: First Class" sogar ziemlich gut. Spürbar noch Teil der alten Filme, hat man sich durch diesen Beitrag wieder einige Türen geöffnet, die vorher schon verschlossen schienen.
Und obwohl sich "X-Men: First Class" sich von seinen Vorgängern ja etwas löst, macht er nur richtig Spass, wenn man eben diese kennt. Denn er erzählt sehr feinfühlig den Werdegang der ersten X-Men, ohne jemals rührselig zu werden. Man kann, sofern man sich gedanklich in dieses Universum begeben kann, eine wirklich glaubhafte Entwicklung von einem Haufen Außenseitern hin zu der heimlich erhofften Heimat X-Men erleben. Der Film zeigt sehr schön die Motivation, die Ängste und die Hoffnungen der Mutanten und ist hier oft gar nicht so weit von einem üblichen Coming-of-Age-Drama entfernt. Aus dem ideologischen Zerrissenheit, welche unter den Mutanten herrscht und welche durch das Aufeinandertreffen mit der "normalen" Menschheit noch einmal an Brisanz gewinnt, bekommt der Film sogar eine angenehme, ruhige Tiefe. Gleichzeitig erfährt man durch diese Aspekte aber auch, warum Magneto und Professor X zu jenen respektvollen Gegnern geworden sind, was sie antreibt und woher ihre Ideologien stammen. Das schöne an den X-Men-Filmen ist ja aber, dass diese große Problematik innerhalb dieser Gruppierung, wie auch die Probleme der einzelnen Mutanten, immer ein grosses Identifikationspotential für den Zuschauer bietet. Denn die Sorgen sind keine anderen, sie bewegen sich meist nur in einer ganz anderen Dimension.
All dies wäre aber nichts wert, würde dieser Film nicht runtergehen wie Öl. Eine fast perfekte Mischung aus Action, Drama, Herz und Feel-Good-Movie. Matthew Vaughn findet eigentlich immer den richtigen Ton, beutet die Elemente dieser Serie nie aus und verfällt auch nie der Versuchung aus "X-Men: First Class" den nächsten Blockbuster zu machen, der zu 90% von seinen Effekten lebt. Nein, er gibt seinen Figuren Luft zum atmen und Platz sich zu entwickeln. Action aus reinem Selbstzweck gibt es hier nicht, alle Kämpfe treiben sinnvoll die Dramarturgie nach vorne. Man hat hier mit Matthew Vaughn wirklich einen Mann gefunden, der die Serie sehr sensibel und mit spürbarer Liebe zu seinen Helden fortführt. Extra Applaus gibt es dafür, wie die Macher diese Geschichte grandios in den Rahmen der Kuba-Krise eingewebt haben. Sowas fällt einem oft sehr negativ ins Auge, da es meistens hinten und vorne nicht passt. Hier ist das aber echt stimmig und geschickt umgesetzt.
Natürlich bietet auch "X-Men: First Class" ein Finale. Aber auch dieses erscheint, vergleicht man es mit dem anderer Filme, sehr dezent, fast schon etwas old schoolig. Für einige Momente hat es mich gar an alte Godzilla-Filme erinnert. Einfach etwas charmanter als es heutzutage die Regel ist.
Hat mir wirklich gefallen und untermauert für mich, dass die X-Men die Superheld-Reihe ist, die am meisten ernst zu nehmen ist. Einfach weil sie die Serie ist, in der sich der Mensch am besten wiederfinden kann.
Hach ja...da ist es schon wieder. Dieses Gefühl. Wenn ich voll der Fan wär von diesen Avengers, dann könnte ich diesen Film bestimmt ein bißchen mehr abfeiern. Er ist ja auch nicht schlecht, aber nachdem ich mir all die Filme angesehen habe, die zu eben diesem hier führten, naja, es war schon eine recht große Erwartungshaltung da. Irgendwas Megatolles muss da doch kommen, etwas so noch nicht gesehenes. Das ist es aber nicht. Eigentlich wurden hier kaum neue Akzente gesetzt. Würde hier nicht die Aura des Besonderen mitschwingen, eben weil all diese Superhelden zueinander finden..."The Avengers" würde sich nur knapp über dem Mittelmaß bewegen.
Und vielleicht war man wirklich etwas überfodert damit, all die Charaktere, alle die Handlungsstränge vernünftig zu vereinigen. Denn zu beginn ist der Film oft völlig zerfahren, verbreitet ein gewisse Hektik und mir persönlich erschien eben dieses erste Aufeinandertreffen dieser Superhelden viel zu schnoddrig hingeklatscht. Mit der Ausnahme von Iron Man, wirkten alle Helden ziemlich Profillos. Aber rückblickend war eben jener Iron Man schon auch vorher der, dessen Charakter den meisten Eindruck hinterliess. Alle anderen bleiben lange doch recht blass, einfach weil viel zu sehr hin- und hergesprungen wird und nie sonderlich viel Zeit auf eine Figur verwendet wird.
So richtig wird das Interess des Zuschauers erst geweckt, als diese Riege der Superhelden beginnt sich auch schon wieder auseinander zu leben. Das ist zwar nicht mehr sonderlich spektakulär, da der sich selbst zerfleischende Superheld doch schon mehr die Regel als die Ausnahme ist, aber es dadurch zumindest das Tempo etwas gedrosselt und den einzelnen Figuren auch die Möglichkeit geboten ihr eigenes Gesicht zu zeigen. Ab diesem Zeitpunkt nimmt "The Avengers" zwar gleich wieder Fahrt auf, besitzt diesmal aber ein spürbare Dynamik, wirkt mitreissender...und ja, ab dann ist man wirklich dabei.
Denn das Finale ist dann doch ziemlich grandios. Das Cut-Gewitter ist nicht zu extrem, es gibt immer wieder schöne One-Liner (von wem wohl?) und visuell wird einfach ein Brett aufgefahren. Das hat man sicher schon differenzierter gesehen, sicherlich gab es auch schon bessere Spezial-Effekte...aber das knallt so sehr. Es macht einfach Spass. Und endlich sieht man den Hulk einmal, wie man sich den Hulk eben vorstellt...dieser wird nämlich zum heimlichen Gewinner dieses Finales, denn obendrauf beschert dem Film im Endspurt die zwei lustigsten Momente der ganzen Reihe (wenn man das so nennen darf).
Ziemlich holpriger Start, glücklicherweise kann sich der Film dann aber sammeln und punktet auf der Ziellinie nochmal mächtig. Aber das Feuerwerk, das ich mir insgeheim erhofft habe, das ist "The Avengers" leider nicht geworden.
Weit weniger patriotisch vom Inhalt her, als ich dachte, weitaus schlechter als Film, als ich mir es erhoffte. Klar, "Captain America: The First Avenger" ist patriotisch und in letzter Konsequenz auch Kriegsverherrlichend. Er ist das aber auf eine so kitschige und US-Amerikanisch typische Art, dass ich es kaum noch Ernst nehmen kann. Die meinen das ja auch oft gar nicht so, bzw. denken sie nicht darüber nicht nach was sie da so von sich geben. Übel ist es halt, dass sich leider junge Menschen ja auch solche Filme als Orientierungspunkte hernehmen. Unter diesem Blickwinkel ist das alles hier schon recht fragwürdig. Aber egal, weil fragwürdig ist es so oder so. Ich persönlich kann diese halbgaren und oft völlig inhaltlosen Aussagen besser verarbeiten. Hier ist eh nichts echt, das ist alles wie Plastik.
Da wird zwar versucht zu menscheln, wird eine Liebesgeschichte erzählt, die Story des Verlierers aufgezeigt, der zum Helden wird....aber eigentlich ist das einfach ein durchgängiges Durcheinander an Kämpfen, Explosionen und Schiessereien. Da wird kaum ein Charakter durchleuchtet, alles muss ganz schnell abgehandelt werden, nur um damit gerettet, geheldet und gekriegt werden kann. Mir war das viel zu hektisch. Und wenn es mir völlig egal ist wer da grad stirbt, dann ist das meist ein ungutes Zeichen. Da hat man einfach halbherzig ein paar emotionale Momente an ein schnelles Action-Spektakel kleben wollen, ohne sich um eine funktionierende Geschichte kümmern zu wollen. Hinzu kommt einfach, dass es zuviel Action in "Captain America: The First Avenger" gibt, welche auch noch so schnell auf einen einprasselt, mit dem Ergebnis, dass es mit der Zeit völlig ermüdend auf den Zuschauer wirkt. Die hauen oder erschiessen sich halt grad mal wieder. Muss man nicht hingucken. Tun sie gleich wieder. Machen sie ständig. Die Guten gegen die Bösen. Die Guten gewinnen meist. Alle 3 Minuten.
Apropos...die Bösen: Glaub das ist der erste Film den ich gesehen habe, der während des 2. Weltkriegs spielt, irgendwie auch ja von diesem Krieg handelt, der aber eigentlich völlig losgelöst davon ist. Rassenwahn? Holocaust? Massenvernichtung? Nicht hier!
Klar ist das Kunst und in der Vorlage war es vielleicht auch so und Blimblamblum....seltsam finden darf ich das aber trotzdem oder?!
Wie meist, wenn es um Comicverfilmungen geht, kenne ich die Vorlage auch für diesen Film nicht. Keine Ahnung was ich als Kind von Thor aufgeschnappt hab, allzuviel kann es wohl nicht gewesen sein. Wohl darum war mir "Thor" immer etwas suspekt. Ich wusste, dass der Film teilweise im Reich der Götter spielt, teilweise auf der Erde. Ich wusste, dass mir die Figur des Thor, zumindest auf Plakaten und in Trailern, gar nicht gefallen wollte. Und ich wusste das Kenneth Branagh Regie führte, was mich irritierte, da ich ihn immer mit schweren, literarischen Stoffen verband, aber nicht mit einem Superhelden-Film. Ich hab auch wenig Ahnung von der nordischen Mythologie...erzählt mir einer was von Odin, dann schellen bei mir erstmal die Alarmglocken.
Und tatsächlich verheissen viele Kommentare hier und anderswo nichts gutes: Verwirrend, nur im Götterreich gut, nur auf der Erde gut, eigentlich gar nicht gut. Umso überraschter war ich, dass mir der Film richtig angenehm reinging. Er fühlte sich für mich so an, wie sich Blockbuster-Filme viel öfter anfühlen sollten. Action, Humor, Liebe, Drama...alles ist da, und alles ist ganz hervorragend portioniert. Obwohl die Story an für sich völlig Over-the-top erscheint, werden alle Elemente von "Thor" so gezielt und gekonnt eingesetzt, agieren die Schauspieler so angenehm dezent und erscheint der Film nie wie eine Effekte-Schlacht, so dass das Ganze am Ende doch viel menschlicher und wärmer erscheint, als man es vermutet. Und trotzdem schaffte es Kenneth Branagh dem Film eine gewisse Größe zu verleihen, man spürte hier seine Erfahrung die er mit dramatischen Vorlagen eines Shakespeare gesammelt hat.
Ich mochte "Thor". Zwei Stunden Spass, der einen nicht über-, aber auch nicht unterfordert. Ein Film der einem all seine Figuren wirklich näher bringt und der es schafft einem seiner Massentauglichkeit ein bißchen etwas Monumentales zu verleihen.
Ich bin angenehm überrascht!
Auf dem Weg zum hochgelobten "The Avengers", scheint es mir sinnvoll auch die anderen Filme aus diesem Universum einmal zu sichten. Die "Iron Man" Filme hatte ich mir erst angesehen, bei "The Incredible Hulk" ist dies aber schon etwas länger her.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Einen bleibenden Eindruck hinterlässt "The Incredible Hulk" auch beim zweiten mal nicht. Gerade aufregend genug, dass man nicht vorspult, aber Begeisterung sieht anders aus. Alles sehr mittelprächtig, irgendwie sehr bieder und auf Nummer Sicher. Allein Edward Norton mag da etwas herausstechen, alle anderen Schauspieler, und das sind ja wirklich namhafte, wurden völlig unter Wert verfeuert.
Aber das menschliche spielt in "The Incredible Hulk" eben nur oberflächlich eine Rolle. Ang Lee´s Versuch eines Psychogramms des Monsters sah man wohl als gescheitert an und konzentriert sich mehr aufs Kawumm und auch aufs Peng. Der 2003er "Hulk" war zwar beileibe auch nicht perfekt, der bessere Film ist es für mich dennoch. Hier gibt es nämlich einfach ein nur sehr dünnes Action-Flucht-Gerüst, welches mit einer schleimigen Schicht aus Pseudo-Menschlichkeits-Schmalz eingehüllt wird. Das ist alles völlig leer und nichtssagend, die Geschichte an sich hat man noch dazu schon zu oft gesehen. Da kann auch die Megadramatische Musik in Dauerschleife nichts mehr retten.
Natürlich gibt es einen grossen Endkampf. Denn will man aber dann auch gar nicht mehr so recht sehen, bzw. wünscht man sich das er nur 30 Sekunden dauern würde, damit "The Incredible Hulk" recht schnell sein Ende finden kann.
Ein Film, der niemanden Weh tut, der nicht stört, der einen aber auch kaum interessiert. Mittelmaß durch und durch.
Damals im Kino fand ich den gar nicht so dufte. Das versöhnliche Ende machte mir seinerzeit den Film etwas madig, wohl weil ich auf eine bitterböse Abrechnung mit der amerikanischen Politik gehofft hab. Dies kann und will vielleicht "Team America: World Police" gar nicht bieten. Denn solange Munition da ist, solange schiessen die South-Park-Macher auch. Und sie schiessen in alle Richtungen. Wird jemand getroffen, ja dann wird das schon seine Richtigkeit haben. Ist ja auch aber egal, denn in der Welt vom Trey Parker und Matt Stone scheinen alle irgendwie Scheisse zu sein und somit kann man gar keinen Falschen treffen. Sei es nun mit Spott oder mit einer Kugel.
So bleibt "Team America: World Police" in seiner USA-Kritik doch nur ein wütender, juveniler Aufschrei, der sich letztendlich doch in die Wärme des Konformismus flüchtet, da man eine eigene alternative Stellung nicht findet. Ich traue den Machern aber auch zu, dass es ihnen einfach völlig egal war, sie einfach noch ein cooles Blockbuster-Finale draufsetzen wollten und ich mir unnütz Gedanken gemacht habe. Trotzdem: Ich find das Ende Blöd, weil es genau das vermittelt, was man doch viel zu oft hört.
Dummerweise treffen Trey Parker und Matt Stone aber genau mein Humor-Zentrum mit ihrem überbordenden, kindlichen Rundumschlag. Hier ist nichts sicher, jede Figur wird völlig entblößt, jedes Gebäude wird auch explodieren. Ein Jerry Bruckheimer Film mit Puppen, nur dass das mit Puppen wirklich besser funktioniert und den in solchen Filmen eh permanent vorhandenen, unfreiwilligen Humor, völlig freisetzt. Ein Action-Film der keinerlei Grenzen kennt und somit 90% aller Real-Action-Filme hinter sich lässt, weil sich diese eben an allerlei Einschränkungen binden um Erfolg, Geld usw. nicht zu gefährden. Hier ist alles egal....und es ist ein Heidenspass.
Da hätte "Team America: World Police" gar nicht nötig gehabt, billig mit dem ersten Puppen-Sex Aufmerksamkeit zu erhaschen. Das hat jedes Kind selbst schon daheim mal gespielt, da brauchen wir keinen Film dazu.
Die Puppen, prinzipiell die Machart des Films, fand ich im Gegensatz zu anderen ziemlich gelungen. Das hat ein ganz eigenes Feeling, unterstützt das Absurde des Films und irgendwie konnte ich den Puppen dann doch sowas wie Ausstrahlung zuschreiben. Zwar sticht nicht jede Figur so heraus wie Kim Jong-il, aber der hätte eh einen eigenen Film verdient. Diese Puppe betreibt nämlich ganz grosses Kino!
"Team America: World Police" ist ein riesengrosser Spass, leider verliert er etwas an Glanz sobald man soetwas wie Ernsthaftigkeit oder Anspruch in seine Sichtweise auf den Film legt. Hätte er es geschafft eine eigene, ernstzunehmende Aussage zu treffen, wäre der Film bei mir über der 8 gelandet. So bleibt er knapp darunter...denn sehenswert ist "Team America: World Police" allemal!
"Frank Drebin ist zurück. Da müssen Sie durch." Das steht auf dem Cover des 2. Teils. Es sollte eigentlich auf dem des 3. Teils stehen.
"Naked Gun 33⅓: The Final Insult" behält das gewohnte Schema der Serie bei, wenn man dies freundlich ausdrücken will. Faktisch versucht er einfach die ersten beiden Teile noch einmal zu wiederholen. Leider schien aber die Box voller Witzigkeiten leer zu sein und man behalf sich mit allerlei Kalauern, welcher teilweise wirklich jeglichen Niveaus entbehren. Da wird mit dem Holzhammer genauso geschwungen wie mit den Brüsten. Lustig konnte ich das nur selten finden.
Ganz nett sind teilweise die Film-Parodien, diese werden dann aber auch schon wieder allzu großzügig verwendet. Hier und da mal etwas halbwegs lustiges, mehr war bei "Naked Gun 33⅓: The Final Insult" für mich nicht drin. Man kennt es halt auch einfach schon zu gut.
Gelungen ist aber die Oscar-Verleihung...diese rettet bei mir den Film dann auch über die magische 5-Punkte-Grenze. Insgesamt hätte man sich diesen dritten Teil aber sparen können.
Der zweite Einsatz von Lieutenant Frank Drebin, welcher für mich dann doch ein wenig Federn ließ was das Gesamtbild des Films angeht. Prinzipiell besitzt zwar alles, was über den ersten Teil geschrieben wurde auch bei "The Naked Gun 2½: The Smell of Fear" seine Gültigkeit, ich persönlich fand diese Fortsetzung aber doch etwas weniger lustig und teilweise auch platter. Die Qualität bewegt sich einfach nicht mehr so konstant auf einem hohen Humor-Level. Es schleichen sich viele Blödeleien ein, der Sprachwitz erreicht nur noch manchmal das Niveau des Vorgängers und der Anteil der Action-Elemente wurde merklich aufgestockt.
Wo andere Filme dann aber vollends scheitern würden, hat "The Naked Gun 2½: The Smell of Fear" aber dann eben eine recht ordentliche Geschichte aufzuweisen (was ja auch ein Grund dafür ist, warum Teil 1 in diesem Genre so heraussticht), so dass auch nie wirklich Langeweile oder Unmut aufkommt. Er ist halt einfach nicht so gut wie der Erste.
Nich mehr und nicht weniger. Besser als 99% aller anderen "Blablabla-Movies" ist er allemal!
Wenn Magic dreimal lacht, dann muss das schon irgendwie witzig sein...das macht er ja sonst nicht der alte Griesgram ;)
Nein ernsthaft: Ich lache wirklich selten bei Filmen. "The Naked Gun: From the Files of Police Squad!" hat es aber tatsächlich geschafft mich ab und an Kichern zu lassen. Es ist hier zwar nicht alles Gold das glänzt, aber gerade wenn sich der Film auf seine verbalen Spielereien konzentriert, dann ist das wirklich einfach zum schiessen! Glücklicherweise spielen die eher der Holzhammermethode des Humors zugehörigen Elemente des Films eher nur im Hintergrund eine Rolle. Ich mag ja meist so Kaspereien nicht, aber wenn hier im Hintergrund jemand irgendwo runterfällt oder ein anderer alberner Firlefanz passiert, dann ist das nettes Beiwerk, aber macht nicht den Inhalt von "The Naked Gun: From the Files of Police Squad!" aus.
Dadurch, dass hier wirklich immer und überall etwas passiert, legt der Film ein enormes Tempo vor und kann tatsächlich das vorweisen, was man gerne enorme Gagdichte nennt. Von diesen Gags krepieren zwar auch viele, übrig bleiben durch die Quantität aber eben auch sehr sehr viele gute. Und das Leslie Nielsen ein Glücksgriff war, darüber braucht man nicht diskutieren. "The Naked Gun: From the Files of Police Squad!" war aber auch ein Glücksgriff für ihn!
Lustig.
Kult für die einen, absoluter Nonsens für die anderen. Irgendwie ist "Kentucky Fried Movie" wahrscheinlich beides, vielleicht ist er aber auch keines der zwei Prädikate wert.
Eine Persiflage auf das TV-Programm Amerikas Ende der Siebziger, welche durchaus noch seine Gültigkeit besitzt. Natürlich hat sich die Fernsehlandschaft verändert, jedoch haben wir uns immer mehr US-Verhältnissen genähert, ausserdem funktioniert das Ganze ja doch meist nach den gleichen Mechanismen, nur die Oberfläche ändert sich.
So sehen wir hier einen haufen Trailer, seltsame Talk-Shows, einen trashigen Eastern, Titten und einen frustrierten Gorilla. So richtig will bei mir aber kaum noch etwas zünden, vieles verliert sich in einer Albernheit, die man (auch wenn man es sich vielleicht manchmal nicht eingestehen will) über die Jahre verloren hat. Man schmunzelt, aber man findet das nicht mehr so geil wie noch mit 16 Jahren. Sicherlich auch, weil das private Fernsehen mittlerweile eben krasser ist, wie so manche Utopie hier.
Aber trotzdem muss man "Kentucky Fried Movie" zugestehen, dass er in seinen besten Momenten an der Qualität des irrsinnigen und anarchistischen Humors der Monthy Python kratzt, anderseits gibt es hier aber auch Szenen, die sich qualitativ auf dem Niveau von Serien wie "Die dreisten Drei" (oder so ähnlich) bewegen. Denn nicht alles hier ist sonderlich hintergründig oder furchtbar durchdacht. Vieles ist dann tatsächlich völliger Nonsens....was teilweise ganz lustig ist, teilweise aber auch nur doof.
Kann mann...müssen tut man das aber definitiv nicht!
Hab mir Gestern diesen Klassiker des Horror-Films wieder einmal zu Gemüte geführt und war fast etwas erschrocken wie wenig mir der Film doch geben konnte. Hatte "Dracula" vorher schon nur eine glatte 6 bei mir auf seinem Konto, muss ich da jetzt sogar noch etwas tiefer greifen.
Blödes Wortspiel, aber ich fand "Dracula" einfach total blutleer. Trotz noch nicht einmal 80 Minuten Spielzeit langweilte er mich immer wieder und gegen Ende musste ich mich wirklich zusammenreissen um mich wenigstens halbwegs auf den Film konzentrieren zu können. Man merkt zwar das hier tatsächlich das Grundgerüst für all die nachfolgenden Vampir-Filme gelegt wurde, die Pracht, die dieses Genre aber manchmal ausmacht, die wurde erst in späteren Beiträgen hinzugefügt. Zumindest für mich.
So bleibt "Dracula" eine Blaupause ohne jegliche Farben, Emotionen...und auch ohne jeglichen Grusel. All die Tiefe, der Horror, der Sex und der Dreck kamen erst danach.
Traurig, aber der Grossvater des Genres konnte mich in keinem Aspekt wirklich berühren. Ein Film voller grosser Gesten und keiner Effekte. Ein irgendwie sehr leerer Film. Schade.
Hmmmm. Guter Film. Echt. Aber ich bin unzufrieden.
"Lord of War" ist tatsächlich sehr gekonnt inszeniert, zwar auch sehr modern, aber man merkt das sich da jemand Gedanken gemacht hat und nicht nur ein weiteres Unterhaltungsfilmchen machen wollte. Jede Einstellung, jede Farbe und jeder Dialog scheint perfekt zu sein, sehr virtuos, sehr stimmig und man findet hier wirklich kaum Kritikpunkte. Allein die anfänglichen CGI-Effekte nervten etwas und ja, das Herzblut fehlte schon hier und da.
Dieses Herzblut investiert aber Nicolas Cage aber in seine Rolle. Gar nicht so extrem agierend wie ich es befürchtete, zeigt er hier, dass er tatsächlich richtig gut schauspielern kann. Negativ auffallen tut hier aber niemand. Jared Leto macht seine Sache völlig souverän, nur Ethan Hawke würde man etwas mehr Screentime gönnen.
Auch spannend ist "Lord of War"....interessant, witzig, böse, unterhaltend, sogar intelligent...das alles ist "Lord of War". Also eigentlich alles gut!?
Nein...für mich nicht wirklich. Ab der hälfte des Films hatte ich immer öfter ein mulmiges Gefühl, machte sich teilweise etwas Unverständnis in mir breit. Sollte dieser Waffenhändler jetzt wirklich die Person sein, der ich meine Sympathien entgegenbringen sollte? Der Film sagte: Ja! Und selbst als die Schrecken immer offensichtlicher wurden, viele Seiten angeklagt wurden...die Weste des vermeintlichen Helden blieb relativ Weiss. Auch Mitleid konnte ich für sein Schicksal nicht aufbringen. Warum auch...er war zu Beginn, während und am Ende des Films nichts weiter als ein ekelhafter Arsch.
Zynismus hin oder her, für mich hat sich "Lord of War" irgendwo dazwischen verheddert, einerseits enthüllendes, intelligentes Kino sein zu wollen, andererseits aber auch den 08/15 Kinogänger nicht zu langweilen. So wohnt diesesm Film eine seltsame Popcorn-Attitüde inne, welche sogar die grossen Gefühle anstreift, für mich aner einfach nicht wirklich zu "Lord of War" passen wollte. Ich seh Männer vor mir, die nach der Sichtung des Films sowas sagen wie: "Cool"! Das geht für mich aber einfach nicht. So gut, so richtig und so wahrhaft "Lord of War" auch sein mag, er verwässert einfach zuviel um wirklich toll und essentiel zu sein.
Netter, kleiner Horrorstreifen der sich an den gängigen Standarts des Genres orientiert. Dadurch wird zwar jeglicher cineastische Höhenflug von vornherein schon verhindert, er kann sich aber mit seiner naiven Herangehensweise und seinen morbiden Charme auch von den richtig grottigen Vertretern seiner Gattung abheben.
Obwohl schon aus den 80ern, trägt "Dead & Buried" noch sehr viel 70iger Feeling in sich, was dem Film tatsächlich auch sehr gut tut. Es ist als ob man einen alten Film sieht, an den man sich nicht mehr genau erinnern kann, aber denn man ganz gerne noch einmal guckt. Wie eine etwas aufgeblasene, etwas blutigere Folge aus der Serie "Twilight Zone". Man weiss zwar, dass man wohl nicht sonderlich überrascht wird, erhofft sich auch keine grossartigen Schauspielleistungen, Effekte oder ähnliches....aber trotzdem schaut man es ganz gerne, fühlt sich angenehm, aber anspruchslos unterhalten.
Kann man sich wirklich antun, vorallem wenn man auf das Horror-Kino der 70er steht.
Vor langer Zeit hatte ich schon mal einen kleinen Text zu "Lost" geschrieben, ihn dann aber wieder gelöscht (schrieb ihn damals auch recht angetrunken :)). Und wie seinerzeit, weiss ich auch grad nicht wie ich denn überhaupt anfangen soll. Mittlerweile hab ich die Serie 4 mal durchgeguckt und entgegen aller Erwartungen, da man das Ende ja schon kennt, nutzt sie sich überhaupt nicht ab. Ganz im Gegenteil! Wenn gar nichts mehr geht, dann geht "Lost". Waren es Anfangs die übernatürlichen Elemente die einen in ihren Bann zogen, so wurden es mit jeder Sichtung doch mehr die menschlichen Dinge die einen fesselten. Und das nicht einmal mehr so im Sinne von "das is ja alles so furchtbar spannend", sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Irgendwie ist man an die Insel gefesselt, sie hält einen fest. Die Insel verspricht auch dem Zuschauer etwas, sie macht aber keine Geschenke. Jeder muss seinen Teil dazugeben. Ich für meinen Teil merke einfach, dass wenn mal wieder alles gar nicht so gut läuft, es mich wieder auf die Insel zieht. Mit all den Problemen, Nachteilen und unschönen Dingen die es dort gibt, gibt sie doch eine gewisse Sicherheit, hält sie eine Gemeinschaft bereit. Mann ist nicht allein. Die Bewohner nicht. Und auch ich nicht. Selbst jetzt, wo es kaum 2 Wochen her ist, dass ich meine letzte Sichtung beendete, gibt es Tage an denen ich merke: Ich will wieder hin. Eine billige Flucht irgendwo, sicher...aber Flüchte unterscheiden sich ja doch nur in ihrer Form.
Dies macht aber wohl nur halbwegs Sinn, wenn man die Serie schon gesehen hat. Für die, die dieses Vergnügen noch nicht hatten: Tut es! Schiebt das nicht auf! Und habt keine Zweifel! "Lost" ist lange pures Adrenalin und sie macht einen abhängig in einem Maße, das man oft verleitet ist Sachen wie Arbeit, geregeltes Leben und soziale Kontakte völlig zu vernachlässigen. Dabei ist "Lost" gerade bei der ersten Sichtung kein guter Freund. "Lost" verwirrt einen, wirft Fragen über Fragen auf und treibt einen in den Wahnsinn, weil diese oft erst spät, manchmal nur teilweise oder auch gar nicht beantwortet werden. Die Phantasie des Zuschauers wird in hundert Richtungen geschickt, man entwickelt Theorie über Theorie, bekommt aber selten etwas handfestes, etwas woran man vollends glauben kann. Das klingt irgendwo fast schon negativ...aber es ist so furchtbar geil und intensiv mittendrin zu stecken. Tatsächlich nur vergleichbar mit der unwissenden Orientierungslosigkeit, die man bei "Twin Peaks" findet. Und es sollte sich auch niemand aufgrund all des Gejammers ob des vermeintlich blöden Endes der Serie davon abhalten lassen, sich diese anzuschauen. Ja, es gibt am Ende kein Feuerwerk. Aber es sollte auch kein Feuerwerk geben, wo keines angebracht ist. Ich finde sowieso auch im hintersten Winkel meines Kopfes keine Ende, mit dem alle zufrieden gewesen wären und das der Serie auch gerecht gewesen wäre.
Mir scheint es eh als ersehnen sich solch ein Ende mit Aha-Erlebnis, einen finalen Paukenschlag und eine gleichzeitige Entmystifizierung des Ganzen nur diejenigen, die während der ganzen Serie ihren Fokus auf das geheimnisvolle richteten. Aber ist es das allein das "Lost" ausmacht? Für mich "Lost" von beginn an eine Geschichte über Menschen (und wurde dies mit jeder Sichtung mehr). Menschen, zwar in einer Extremsituation, aber doch eben Menschen. Menschen die man gern hat, die man im nächsten Moment aber nicht mehr versteht. Menschen die alle ihr Säckchen mit sich tragen und wie wir alle verschiedene Gesichter haben. Menschen zwischen dem Allein und dem Gemeinsam stehen. Manchmal bewusst hin und her pendeln, manchmal vom Schicksal hin und her geschleudert werden. Menschen die damit Leben gutes zu wollen, aber immer wieder schlechtes zu tun. Aus Angst...vor sich, vor anderen, vor der Unsicherheit die das Leben eben durchzieht. Und bei all diesen Menschen wird auf dieser Insel ein ganz kleiner Punkt der Seele berührt. Denn auch wenn sie sich oft genug wehren...dort leben sie zum ersten mal. Und ja: Darin kann ich mich extrem gut wiederfinden.
Hier nun auf alle Charaktere einzugehen, würde ins Unermessliche führen. Nur soviel: Eigentlich sind sie alle irgendwie toll. Mal mag man den einen gar nicht mehr ertragen und findet den einen total witzig, toll oder sonstwas. Das alles ist aber in einer ständigen Bewegung, ständig bewertet man neu, irgendwann kann man jedoch keinen mehr wirklich verurteilen. Man weiss dann einfach zuviel über sie. Klar gibt es Liebeleien die einen tierisch auf den Sack gehen, es gibt aber auch Beziehungen auf die man fast ein wenig neidisch ist. Auch das kenn ich irgendwo aus dem wirklichen Leben.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, auch im Hinblick darauf, das viele die Serie im nachhinein relativ negativ sehen: Wie zur Hölle kann eine Serie schlecht sein, die sich ca. 80 Stunden auf solch einem Niveau bewegt, die dermaßen spannend ist und die einen ja auch zwischen den einzelnen Folgen nicht in Ruhe lässt. Und selbst wenn man das Ende als total verfehlt empfindet...heisst es nicht: Der Weg ist das Ziel? Und dieser Weg ist bei "Lost" definitiv ein ganz, ganz grossartiger!
Ergo: Jeder sollte "Lost" zumindest eine Chance geben! Ich gucke nicht soviel Serien, aber "Lost" würde ich mit auf die Berühmte Insel nehemen ;)
Und weils das letztemal so schön war, auch hier meine Lieblingscharaktere:
1. James „Sawyer“ Ford (Was wäre das alles ohne ihn gewesen? Eine der grössten Sprücheklopfer der TV-Geschichte, aber eigentlich mit ganz grossem Herz! Wohl das, was Frauen meinen, wenn sie von "richtigen Männern" sprechen ;)
2. Jin-Soo Kwon (macht wohl die grösste und schönste Entwicklung aller Charaktere durch. Dabei Sawyer gar nicht so unähnlich...nur ohne Sprüche)
3. Miles Straume (Knochentrocken...aber auch er mit dem Herzen auf dem rechten Fleck)
4. Hugo „Hurley“ Reyes (Alle lieben Hugo! Alter!)
5. Mr. Eko (Coole, böse, liebe Sau!....Schöner Stab by the way :))
Ich mag Josef Hader. Ich mag seine Art des Kabaretts, ich mag seinen Humor und ich mag seine Sprache. Entdeckt hab ich ihn ja für mich tatsächlich im unsäglichen "Quatsch Comedy Club", wo er natürlich herausstach und im Gegensatz zu den anderen Komödianten fast schon krank erschien. Er kam vom Hundertstel ins Tausendstel und der Auftritt endete damit, dass Hader ein Streitgespräch mit Gott führte. Ich war fasziniert und besorgt mir, was das Netz hergab.
Auf seine Filme stiess ich erst viel später. Aber auch diese haben diese ganz eigene Art inne. Sind bitterböse, lustig und voller eigensinnigen Charme. Besonders die 3 Filme um den gescheiterten Privatdetektiv Brenner will ich hiermit allen nochmal ans Herz legen!
"Hader muss weg!" ist nun aber ein etwas anderer Fall. Kaum Kabarett-Elemente, sondern ein Bastard aus Theaterstück und Film, wobei die Tendenzen doch stark gen Theater gehen. Ausgangspunkt ist jedoch, wie bei seinen Kabarett-Programmen, das eigene Ich, die Figur des Josef Hader. Diese trifft hier aber auf verschiedene Figuren, welche alle von Josef Hader gespielt werden. Und das funktioniert überraschend gut.
Inhaltlich eigentlich auch nur eine kleine Kriminalgeschichte aus den Wiener Vorstädten, die mit Freude ihre Protagonisten in den Dreck wirft und sich dann köstlich darüber amüsiert. Aus 2, 3 kleinen Zufällen entsteht eine Geschichte von Mord, Eifersucht und Erpressung, welche immer wieder von ihren völlig absurden Wendungen vorangetrieben wird. Und ja, wenn das DVD-Cover von Pulp spricht, dann hat es völlig recht.
Frauen, Geld und Josef Hader. Der Stoff aus dem das Leben seine Irsinnigen Geschichten schreibt.
Ein Kurzfilm von Anne-Marie Miéville, die lange an Godards Seite arbeitete, welcher als Prolog oder Einleitung zu "Je vous salue, Marie" gesehen werden kann. Man verfolgt fragmentarisch die junge Marie in einer Lebensphase, in der sich ihre Eltern auseinander leben und schliesslich trennen. Marie flüchtet vor diesen Dissonanzen in die Welt der Gedichte und der Musik. Steigen ihr all diese Probleme und Sorgen über den Kopf, verarbeitet sie diese in ziemlich exzentrischen Tänzen, die mich fast ein wenig an Bilder aus Exorzismus-Filmen erinnerten.
Das klingt aber ungewöhnlicher als es letzten Endes ist. Denn vorallem im Vergleich zum "Hauptfilm" ist "Le livre de Marie" ein sehr zugänglich umgesetzter Film, der trotz seiner kurzen Spielzeit recht schnell an der Figur der Marie weckt. Denn diese junge hat etwas viel grösseres, viel geheimnisvolleres in und an sich, als es die Marie in "Je vous salue, Marie" jemals vermuten lässt. Diese junge Marie scheint tatsächlich irgendwie schon in Verbindung mit etwas Unbekannten zu sein.
Kann gar nicht genau sagen warum, aber ich mochte diesen Kurzfilm. Schöne Atmosphäre, schöne Musik, schöne Worte, schöne Charaktergesichter. Schön!
So werden ich und Godard keine Freunde mehr. Und das liegt wohl an uns beiden, ihm allein kann ich da gar nicht die Schuld geben. Die Gedanken treffen sich bei uns einfach nicht, wenn er A sagt, denke ich B und wenn er 1 denkt, denke ich 2. Zumindest befürchte ich, dass es mir mit einem Großteil seines Spätwerks so gehen wird.
„Je vous salue, Marie“ist so ungefähr die Geschichte von Maria und Josef in der Gegenwart. So ungefähr, weil diese Geschichte dann aber doch nur einen losen Anhaltspunkt liefert und je eh ursprünglich nicht den Stoff für einen abendfüllenden Film darstellt. Aufgrund des Themas erwartete ich einen religiös geprägten Film, das ist „Je vous salue, Marie“ aber nur ganz dezent. Es geht hier wohl doch eher um das mystische, unglaubliche und unfassbare an sich und wie der Mensch sich wehrt es zu akzeptieren. Es geht um die Dinge hinter den Fassaden, um die Dinge die mit Worten nicht zu erklären sind, weshalb wir meist all unsere Worte und unser Denken den Hüllen dieser Dinge widmen. Irgendwo geht es aber auch um verschiedene Art von Mann und Frau diese Dinge aufzunehmen und mit Leben zu füllen. Mir persönlich war diese archetypische Unterscheidung, vom plumpen, körperbetonten Mann und der eher emotionalen, von der Seele geprägten Frau, viel zu einfach und altbacken.
Zwar wurde die Geschichte um einiges stringenter und versöhnlicher erzählt als mein letztes Aufeinandertreffen mit Godard, nämlich "Week-End", trotzdem ist "Je vous salue, Marie" weit davon entfernt leicht konsumierbar zu sein. Aber auch dies scheint mir ein Stilmittel des späten Godards zu sein: den Zuschauer ständig fordern, selbst wenn dies erfordert ihm auf die Nerven zu gehen. Das ist wunderbar wenn man zu dem Ganzen einen Zugang findet, wenn man irgendeinen Anker hat mit dem man ein irgendwie geartetes Interesse verbindet. Ich hatte dies aber bei "Je vous salue, Marie" so gut wie nicht. Deshalb bleiben für mich auch nur ein paar schöne Worte, ein paar nette Bilder, einige interessante Szenen und, wenn ich ehrlich bin, auch ein ganzes Stück Langeweile zurück. Das war einfach nicht mein Ding.
So wirklich kann ich ja nicht in die hier vorherrschenden Lobeshymnen einstimmen. Sehr anstrengendes Ding das, sehr ambitioniert, aber gleichzeitig empfand ich "Week-End" auch als sehr bemüht. Als würden Monty Python irrtümlicherweise in einen völlig absurden Road-Movie geraten um in diesem ihrem anarchistischen Humor freien Lauf zu lassen, stossen auf ihrem Trip immer wieder auf herumliegende Auszüge bedeutender politischer und philosophischer Schriften, nur um diese innerhalb ihrer kuriosen Szenarien zu rezitieren. So ungefähr fühlte sich das an. Nur nicht so lustig.
Denn Regisseur Godard stellt seinen Figuren nicht nur literarische und real existierende Charaktere, wie Lewis Carolls Alice, an die Seite, sondern er legt es immer wieder darauf an sein Publikum bewusst zu stören, zu nerven, ihm das durchalten extrem zu erschweren.
Und letztendlich ist das keine Sozial-Kritik mehr, keine aufrüttelndes Plädoyer an die Gesellschaft, sondern eine hoffnungslose Verdorbenheit des Menschen, die Godard hier darstellt. All die Ansätze wirken wie schlechte Witze, wie kurz aufflackernde Flammen des Glaubens an eine Zukunft. Schlussendlich siegt aber doch das tief drinnen sitzende primitive, habgierige, rechthaberische, egoistische und vorallem teilnahmslose.
Was mich aber störte an "Week-End" war die gefühlte Position von der Godard aus seine Geschichte erzählt. Es hatte etwas überhebliches, etwas selbstverliebtes und etwas besserwisserisches. Godard deckt hier ja keine neuen Aspekte auf, er kleidet sie nur in aussergewöhnliche Kleider. Er ist damit beschäftigt dem Zuschauer vor die Stirn zu stossen, anstatt sich selbst zu reflektieren und eventuell konsequenterweise selbst ein symbolisches Brett vors Hirn zu hauen. Das ist ja alles richtig inhaltlich...ich hatte aber das Gefühl das man sich hier alles eine Spur zu einfach macht.
Wirklich anstrengender Film, in dem andere vielleicht eher ein Zuhause finden als ich. Aber ich konnte da einfach immer nur mit halben Herzen mitgehen.
Für "Week-End" wurden mindestens 7 Tiere getötet, was ich einfach zum Kotzen finde, es für total unnötig erachte und mich auch etwas an Godards geistiger Grösse zweifeln lässt. Ursprünglich hab ich deshalb auch einen Punkt in der Bewertung abgezogen...aber nach einem kleinen Austausch mit einer geschätzten Moviepilotin (bescheuertes Wort eigentlich) und den darauf folgenden Grübeleien, mach ich das rückgängig. Scheisse bleibt es trotzdem!