Erlkoenig - Kommentare

Alle Kommentare von Erlkoenig

  • 5 .5

    Grundsätzlich ist die Idee nicht ganz neu: In den sogenannten "Trapped in a room"-Filmen wachen Menschen an einem isolierten Ort auf werden vor Herausforderungen gestellt. Je nach Abschließen dieser Aufgaben winkt entweder der sichere Tod oder (jedoch deutlich seltener) es winkt die Chance aufs Überleben. Eine vergleichbare Thematik finden wir in "Nine Dead" oder natürlich auch in "Saw".
    "Der Kreis" verfolgt das gleiche Prinzip, wartet aber mit einem offensichtlich deutlich geringeren Budget auf - wir erleben keine ausgeklügelten Fallen, keine großartigen CGI-Effekte, keine Splatterszenen, die einen Maskenbildner notwendig machen würden. Alles ist recht minimalistisch umgesetzt und beschränkt sich auf eine Art "Moral Machine" in der Mitte eines dunklen Raumes:
    Nach Ablauf eines Countdowns wird einer der 50 Personen im Raum per Zufallsprinzip durch einen Stromstoß getötet. Zwischen den Countdowns bleiben lediglich rund 2 Minuten Zeit, in denen über das Ableben der nächsten Person beraten werden kann - denn neben der automatischen Auswahl kann mittels Handbewegung über das nächste Opfer abgestimmt werden.
    Da wir - ganz einer Theaterbühne gleich - nur ein Setting präsentiert bekommen, liegt es an den Schauspielern alleine die Laufzeit des Films zu füllen. Es entbrennen Diskussionen, die sich alle nur um ein Thema drehen: "Wer hat es verdient zu leben - wer muss sterben?". Sämtliche Parameter, die einen Menschen ausmachen, werden herangezogen: Das Alter, das Geschlecht, Hautfarbe, die sexuelle Orientierung, Religion, der Familienstand aber auch die individuelle (kriminelle) Vergangenheit einer jeden Person. Es wird ebenso mit der Herausbildung von Teamrollen (nach Belbin) gespielt: Wer erhebt sich als "Macher" aus der Gruppe heraus...wer ist eher der stille "Beobachter" und wer Mitläufer.

    Fazit: Ein Film mit Stärken und Schwächen. Eine der Stärken ist, dass "Der Kreis" es trotz des eingesetzten Minimalismus schafft, ein gewisses Maß an Spannung aufzubauen. Der Zuschauer möchte wissen, wer hinter der Todesmaschine steckt, ob es einen Ausweg aus der Situation gibt und wer warum sterben muss.
    Die Schwächen liegen an dem oben angesprochen, klischeehaften Durchreiten der unterschiedlichen Messwerte, die sich an jeden Menschen anlegen lassen. Interpretiert man ein Stück weiter, so passt der Film sogar recht gut in die heutige Zeit hinein: Thema Überbevölkerung (CO2-Produktion, Vermüllung der Welt) mit der Frage nach der Dezimierung der Menschheit zum Schutz der Erde, Rassismus bzw. Rassismus-Keule, Homophobie, weswegen man dem Macher eine entsprechende politische Haltung nicht ganz absprechen kann.
    Davon abgesehen gibt es einige Verhaltens- oder Logikfehler im Film: Offenbar scheint es keinen aus der Runde zu wundern, dass die gerade frisch verstorbenen von "der Bühne" verschwinden. In einer Einstellung wird eine Leiche in die Dunkelheit gezogen. "Wer hat gezogen und wohin?", "Wie groß ist der Raum eigentlich und gibt es eine Tür an einer möglichen Wand im Hintergrund?". Diese Fragen werden ignoriert, was das gesamte Verhalten der Darsteller eher unglaubwürdig erscheinen lässt.

    3
    • 2
      über Jason X

      Ob Parodie oder nicht: Es gibt kaum positive Aspekte, die sich diesem Jason-Teil abgewinnen lassen. Von der ursprünglichen Story ist kaum noch etwas enthalten, Jason selbst war zwischenzeitlich menschlich, dann zerfledderter Zombie und ebenso mal als Wasserleiche unterwegs. Nun sieht er anfänglich wieder nahezu menschlich aus (mit lustigen Öhrchen, die links und rechts aus der Maske hervorragen und Fingern, die schonmal deutlich abgeknabberter aussahen) nur um später als wütender möchtegern-Terminator durch die Gegend zu stampfen. Die Darsteller agieren überzogen/aufgesetzt.
      Immerhin - und das ist wirklich der einzig positive Punkt - kann "Jason X" den höchsten Bodycount der gesamten Reihe vorweisen.
      Fazit: Die Reihe war einfach irgendwann totgeritten. Die "klugen Köpfe" hinter "Freitag der 13." hätten Jason weiterentwickeln sollen - anfangs menschlich, dann untot...von Film zu Film weiter verwesend, so dass zum Ende hin kaum noch humane Züge zu erkennen sind. Dieses Hin und Her seines körperlichen Zustands bringt mich auf die Palme.

      3
      • 5 .5
        Erlkoenig 13.01.2020, 01:30 Geändert 13.01.2020, 01:32
        über Willard

        Nuja, ein ganz putziges Tierfilmchen, wenn man es auf den Punkt bringt.
        Bei der Beschreibung bzw. dem Titelbild bin ich davon ausgegangen, dass die Ratten mit Willard kommunizieren....mit ihm sprechen. Doch sie agieren lediglich wie dressiert und lassen sich zu verschiedenen Kunststückchen animieren - vom kollektiven Marsch in eine Transporttasche bis hin zum Auflaufen bei einer Gartenparty des Chefs (um diese zu sprengen). Von Horror kann man hier eigentlich nicht sprechen - es ist das Drama, was den Hauptteil des Films ausmacht.
        Zwei Dinge sind mir beim Sichten von "Willard" klar geworden:
        Ich habe erkannt, dass Ernest Borigine durchaus auch fiese Rollen spielen kann (nach "Der Supercop" und "Airwolf" ist er mir ganz sympathisch im Kopf geblieben). Weiterhin weiß ich nun, woher das Spiel "A plague tale" die Idee genommen hat.
        So können Filme zur Vorlage in der Spielentwickung dienen, wie auch umgekehrt Spiele Inspiration für Filmschaffende liefern können.

        6
        • 3
          über Sabrina

          Och guck, ein indonesischer Annabelle-Abklatsch....der jedoch zunehmends läpscher wird, je mehr er sich dem Ende nähert. Es geht plötzlich nicht mehr nur um eine bessessene Puppe sondern springt der Dämon auf die Lebenden über. Dabei werden Glaubwürdigkeit und gutes Schauspiel nicht unbedingt groß geschrieben.
          Ich bleibe lieber bei den Originalen, danke.

          3
          • 3

            Erst dachte ich: "Mensch, der Film wird dich ganz sicher nicht vom Hocker reißen".
            Wisst ihr was? Ich hatte Recht!

            2
            • 6

              Ebenfalls ein schön gemachter Animationsfilm. Mich als Mann haben die Gesangseinlagen arg gestört, denn sie finden einfach zu häufig Einzug in die 103 Minuten Laufzeit. Unserer Tochter hat es damals in ihrer Prinzessinnen-Phase sehr gut gefallen. Ich mochte Olaf....

              3
              • 7 .5

                Schön gemachter Animationsfilm für die ganze Familie.

                4
                • 5
                  Erlkoenig 11.01.2020, 02:47 Geändert 11.01.2020, 02:49

                  Wegen der Namen der Darsteller erst einen deutschen Film vermutet, dann aber gesehen, dass er aus der Schweiz kommt und einfach mal einen Versuch gewagt. Durch die überlagerte Synchro wirkt der Film auf mich...professioneller - eine Sache, die ich bei deutschen Filmen fast durchgehend vermisse, wenn verschiedene regionale Dialekte aufeinandertreffen.
                  "Blue My Mind" hat mich zeitgleich angesprochen, wie auch gelangweilt. Angesprochen deshalb, weil man als Zuschauer natürlich wissen möchte, was genau mit Mias Körper passiert. Weiterhin dürfte interessieren, wie sie ihr junges Leben meistert...inmitten der Pubertät, nervender Eltern und lockender Versuchungen (Alkohol, Zigaretten, Sex) an jeder Ecke. Dann aber wiederum zieht sich alles wie Kaugummi in die Länge - ist Mias Verwandlung ab einem Zeitpunkt nicht mehr zu leugnen, so ist das Ende schon fast vorherzusagen.
                  Eine Grundsatzfrage, die keinesfalls ungefragt bleiben darf: Was ging im Kopf der Autorin vor? Wie kommt man auf die Idee, ein Teenager-Drama mit einem Fantasyfilm zu kombinieren und noch wichtiger: Was will sie uns damit sagen?
                  Hat "Blue My Mind" überhaupt einen tieferen Sinn oder soll er einfach nur unterhalten?
                  Fazit: Für mich eher ein Film für junge Frauen ab 16, die sich möglicherweise zu Teilen selbst in den 97 Minuten wiederfinden. Vielleicht (und nun versuche ich mich doch noch an einer Interpretation) steht die Verwandlung für ein Ausbrechen aus dem pubertierenden Dasein, in dem alles schwierig, dramatisch und traurig scheint. Vielleicht auch für die Pubertät und die damit einhergehenden Veränderungen selbst. Der Wunsch alles hinter sich zu lassen und sich einfach in Richtung einer ungewissen Zukunft "treiben" zu lassen könnte im Symbol "Fisch" verankert sein. Das Meer könnte dabei symbolisch stehen für ein Meer an Möglichkeiten....für ein Leben ohne Zwänge, Regeln und Grenzen, die ihr von ihrer Gesellschaft (aber auch vom eigenen Körper) auferlegt werden.
                  Da aber mein Lehrer bereits zu Schulzeiten bemerkte, dass ich in Arbeiten oft über das Ziel hinausinterpretiere, würde ich auch meinen Ausführungen hier keine tiefere Bedeutung schenken wollen.

                  4
                  • 6

                    Ein typischer Slasher, der mit typisch unlogischen Handlungen, einer vorhersagbaren Story und literweise Kunstblut aufwartet. Was ihn von anderen Filmen des Genres abhebt, das ist der ungewöhntlich hohe Bodycount von insgesamt 33 Opfern, die allesamt auf unschöne und detailliert präsentierte Art in die Kiste geschickt werden.
                    Der Killer hat sich bei der Kostümwahl auch seine Gedanken gemacht: Kein Ghostface-Kostüm, keine weiße Maske und auch keine Fischerkluft sondern ein Bergmann-Outfit durfte es dieses Mal sein....praktischerweise direkt mit integrierter Kopflampe.
                    Der Slasher-Fan kommt hier definitiv auf seine Kosten.

                    5
                    • 4 .5
                      Erlkoenig 10.01.2020, 02:39 Geändert 10.01.2020, 12:13

                      Ähnlich wie "Death Note" (oder zu gewissen Teilen "Final Destination") beschäftigt sich auch "Wish Upon" mit der Frage nach dem Preis: Der Preis der gezahlt werden muss, wenn man den Lauf der Zeit oder gar das Schicksal/den Tod selbst austricksen bzw. manipulieren möchte.
                      Eine alt-chinesische Wunschbox erfüllt die 7 sehnlichsten Wünsche ihres Besitzers - Nachteil: Für jeden erfüllten Wunsch reisst sie ein Leben aus dem engsten Freundes- oder Familienkreis des wünschenden, nur um ihn/sie in letzter Instanz selbst auch mit in den Tod zu nehmen.
                      "Wish Upon" macht auf den ersten Blick eine gute Figur, entpuppt sich aber nach und nach als Teenie-Horror, der nicht nur recht unspannend sondern auch höchst vorhersehbar daherkommt. Zudem agieren die Charaktere nicht authentisch (ich erinnere hier an die Szene, in der R. Phillipe unter seinem aufgebockten Wagen nach einer Schraube angelt und dabei immer tiefer unter sein KFZ kriecht. Wäre er aufgestanden und einmal um den Wagen herumgegangen, so hätte er sich nur bücken brauchen...).
                      Splattereinlagen werden einige geboten, denn wenn der Tod (oder hier: Ein alt-chinesischer Dämon) seinen Tribut fordert, dann geschieht dies i.d.R. höchst blutig und makaber.
                      Mein Fazit: Zielgruppe scheint hier eine Teenager-Mädchenclique zu sein, denn es geht im Film um Ansehen an der HighSchool, um Gezicke unter Mädels, um enttäuschte/verwehrte Liebe und natürlich um die sozialen Medien (in denen jede peinliche Situation umgehend mit zig Followern geteilt werden muss). Weiterhin sind das wenig glaubwürdige Schauspiel und die Vorhersehbarkeit der Story für Punktabzug verantwortlich.

                      4
                      • 4

                        Hat mich überhaupt gar nicht gereizt, da Action, Erotik und Spannung generell deutlich zu kurz kommen.

                        2
                        • 2 .5

                          Gut, er ist alt aber schon damals konnte man den Zuschauern doch keine Schauspieler mit grüner Salbe in der Visage als Zombies verkaufen. So eine schlechte und lieblose Maske habe ich selten gesehen. Lediglich die freizügigen Szenen der Damen, die unwissentlich im See baden wollen, verleihen dem Film zu 0,5 Punkten mehr.
                          Ja...ich weiß. Hier bewertet ein Mann - wir sind sowas von schlimm!

                          4
                          • 3
                            Erlkoenig 09.01.2020, 00:58 Geändert 09.01.2020, 12:31
                            über Hungrig

                            Ein klarer Fall von Ideenlosigkeit im low-budget-Format. Wer Zombiefilme kennt (oder Zombieserien), der wird hier nicht viel Neues entdecken. Weiterhin hat man sowohl in der Ausarbeitung der Settings (etwas Müll in den Straßen soll Endzeitstimmung verbreiten) als auch bei der Maske keine wirkliche Arbeit geleistet. Weiterhin verschwimmen lange Phasen des (schlecht synchronisierten) Dialogs zu einer Masse der Bedeutungslosigkeit.

                            6
                            • 2
                              über Climax

                              Bof! C´est typiquement francais, non?

                              1
                              • 6

                                Erst dachte ich, mir würde hier eine Abwandlung der Twilight-Saga präsentiert. Veronica, die durch ihre gruftige-Art durchaus als Außenseiterin bezeichnet werden kann, freundet sich mit dem zweiten Außenseiter der High School an. Beide entwickeln Gefühle füreinander und gehen Seite an Seite gegen die bösen Kräfte vor, soweit die Kurzfassung.
                                Eine Romanze wird hier mit einem Geister- sowie mit Teilen eines Katastrophenfilms vermischt, besitzt darüber hinaus Drama und Thriller-Elemente. Das Ganze wird dann mit einem Twist garniert, den man so nicht unbedingt kommen sieht.
                                Insgesamt kann man sagen, dass sich "I Still See You" im Grundtenor mit dem Sinn bzw. der "Aufgabe" von Geistern beschäftigt - warum sind sie noch hier? Können sie mit der realen Welt interagieren? Können sie mit uns kommunizieren? Und wenn ja, was wollen sie uns sagen? Diesem Storystrang haftet eine Emotion an, die man als Mitleid interpretieren darf. Mitleid mit den Toten, die dazu verdammt sind, ihre letzten Minuten auf Erden immer und immer wieder neu zu erleben. Mitleid aber auch mit den Lebenden, die ihre Liebsten immer wieder aufs neue verschwinden sehen müssen.
                                Die Animationen sind gut gemacht und auch die schauspielerische Leistung der Darsteller ist durchaus akzeptabel.
                                Insgesamt ein Film, der sich sehen lassen kann...wenn man es schafft, über die Twilight-artige Märchen-Romanze zwischen Veronica und Kirk hinwegzusehen.

                                5
                                • 5
                                  über Cujo

                                  Tierhorror ist eher nicht so mein Sub-Genre, weswegen ich (als großer King-Fan) um "Cujo" bis heute einen ebenso großen Bogen gemacht habe. Betrifft Roman wie auch die Filmumsetzung gleichermaßen. Mein Fazit nach dem ersten Kontakt überhaupt: Nicht so schlecht, wie immer angenommen. Aber auch sicher nicht Kings bestes Werk. Zu groß der irrelevante Teil (Familiendrama), zu gering die eigentliche Action. Und dann ist von Horror an sich auch nicht sonderlich viel zu spüren.
                                  Nein, "Cujo" ist kein Film, den man sich gerne mehrfach ansehen möchte - für einmal "auf den Hund kommen" reicht es jedoch allemal.

                                  4
                                  • 2 .5

                                    Vielleicht steckt hinter "The Untamed" ein Sinn - eine Idee, die "sich mit aktuellen Problemen Mexikos auseinandersetzt und deshalb Thematiken wie Ma­chis­mo, Homophobie und die Unterdrückung von Frauen anspricht" (Zitat).
                                    Und ja, es werden Grenzen überschritten...es wird etwas gewagt für offenbar mexikanische Verhältnisse, in dem man die Hauptdarstellerin mehrfach nackt, sich selbst befriedigend oder beim Tentakel-Sex mit einem Alien zeigt. Auch wird in einer Szene der Sex unter Männern dargestellt.
                                    Grundsätzlich versucht der Film mit Tabus zu brechen, versucht weiterhin aufzuzeigen, wohin sexueller Frust im heimischen Bett führen kann (sofern man ein entsprechendes Alien in seiner Hütte beherbergt).
                                    Jedoch muss ich insgesamt "The Untamed" in die Kategorie "Was zum Teufel habe ich da gerade gesehen?" einordnen. Neben der merkwürdigen Umsetzung bestehen zudem 80% des Films aus Dialogen, was den Vorspul-Button an Attraktivität gewinnen lässt.

                                    4
                                    • 4

                                      Ich habe selten einen Film gesehen, der mit einer derart überragenden Starbesetzung aufwartet - Max von Sydow, Patrick Stewart, Sting, Jürgen Prochnow...Linda Hunt, die in vielen Horrorfilmen der 80er Jahre zu sehen war. Dabei müsste doch eigentlich ein Feuerwerk von einem Film herauskommen, oder?
                                      Um es kurz zu machen: Für mich hat dieses leider nicht gezündet. Eine Laufzeit von über zwei Stunden, teils unfreiwillig komische Kostüme und kaum überzeugende Effekte (wie albern war doch der Messerkampf zwischen Halleck und Paul, in welchem sie sich mit energetischen Schutzschilden umgeben). Dazu eine recht verworrene Zugehörigkeitskiste der einzelnen Planeten zueinander und deren Vorhaben. Bis zu dem Punkt, an dem das sprechende Rektum im Aquarium den Tod des Paul gefordert hat, war ich noch halbwegs bei der Sache. Dann wurde es jedoch zusehends wirrer und komischer. "Fiebertraum" trifft es irgendwie...oder "auf Droge" gesetzt wäre auch noch akzeptabel. Aber so kenne ich Lynch: Immer mit einem Bein bereits im Wahnsinn.

                                      2
                                      • 5

                                        Mein erster Eindruck: Was zum Teufel will uns der Autor mit "Hereditary" sagen? Über zwei Stunden hinweg zieht sich eine depressionsschwangere, trübe Atmosphäre durch den Film, was dem Zuschauer schon einiges an Sitzfleisch abverlangt.
                                        Nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzleteilchen zu einem Ganzen zusammen und geben die eigentliche Story preis. Diese ist aber wieder so weit hergeholt und so krank, dass einem eine einfachere Auflösung fast lieber gewesen wäre - etwas geradliniges, wie eine Mutter, die durch den Verlust der Tochter in den Wahnsinn gerutscht ist...oder etwas wie eine übernatürliche Kraft, die eine Familie heimsucht.
                                        Als gut habe ich die wenigen Gruselszenen empfunden, vom nächtlichen Schnalzen der bereits toten Schwester bis hin zur Mutter, die dämonisch in der Zimmerecke hängt und auf den Sohn hinabstarrt. Das waren durchaus beklemmende Momente.
                                        Als negativ muss ich die Laufzeit und damit das träge Voranschreiten des Films bewerten. Auch ist die Story, wenn man sie einmal verstanden hat, zu wirr und zu weit hergeholt, als dass sie gefallen würde. Zumindest gilt das für mich.
                                        Und was macht man mit einem Film, den man handwerklich zwar gut findet, der aber zu langatmig und zu verworren ist? Man siedelt ihn irgendwo im mittleren Notenbereich an.

                                        5
                                        • 7 .5

                                          Da muss man auch als Mann gestehen: Echt lustig und sehenswert. Wie gerne würde ich die Gedanken der Frau lesen können....nicht dauerhaft bitte, denn dieses Chaos aus Gedanken, Emotionen, Sorgen und Ideen macht auf Dauer sicher auch nicht glücklich. :P

                                          6
                                          • 7 .5
                                            Erlkoenig 04.01.2020, 19:13 Geändert 05.01.2020, 14:21

                                            Ich war schon ein Freund des Vorgängers ("Das Vermächtnis der Tempelritter") und finde, dass auch im zweiten Teil die Spannung durchaus gut rüberkommt. Insgesamt empfinde ich - wie es auch die Dan Brown-Romane behandeln -, Schatzsuchen, inklusive Rätselraten in Form einer Schnitzeljagd, unglaublich spannend und fesselnd.
                                            Über Cage als Schauspieler kann man streiten, jedoch ist er hier einmal ganz erträglich.

                                            5
                                            • 7
                                              Erlkoenig 04.01.2020, 19:09 Geändert 05.01.2020, 14:21
                                              über Elysium

                                              Gut gemachter, gesellschaftskritischer SciFi-Film, der heute nochmal aktueller den je sein dürfte. Auch wir leben bereits in einer Zweiklassengesellschaft, in der die Armen immer ärmer, die Reichen immer reicher werden. Insbesondere unsere Politiker-Kaste lebt in ihrer Parallelwelt aus Privatschulen, Steuerbefreiung und Fahrdiensten. Aber hier weiter einzusteigen, das würde den Rahmen einer Filmbewertung sprengen und wäre auch nicht angemessen für diese Seite.

                                              5
                                              • 7 .5
                                                Erlkoenig 04.01.2020, 18:56 Geändert 05.01.2020, 14:22

                                                Einfach weil es noch so aktuell ist: Der Sylvesterfilm schlechthin...für viele Familien nach wie vor Tradition zum Jahreswechsel.
                                                Was den Film ausmacht, das ist seine Kürze (in der ja bekanntlich die Würze liegt).
                                                In gerade einmal 11 Minuten "mutiert" der ansonsten gefasste und professionelle Butler zum Trunkenbold, der nicht einmal mehr geradeauslaufen kann.
                                                Lustig beim ersten und auch sicher beim zweiten und dritten Mal. Irgendwann aber ist natürlich der Lack ab und man empfindet "Dinner for One" entweder als Kult oder als 11-minütige Folter. Je nachdem.
                                                Die Idee dahinter, wie auch die Umsetzung des Stücks möchte ich aber auch noch heute als durchaus sehenswert und gelungen bezeichnen.

                                                7
                                                • 5

                                                  Einen Film über BigFoot habe ich auch noch nicht bewertet. Da ich generell weder ein Monster- noch ein Found Footage-Fan bin, hat "Exists" schon einmal nicht die besten Voraussetzungen für einen Top-Titel.
                                                  Und in der Tat braucht der Film recht lange, bis er dann endlich in die Gänge kommt. Dazu nervt das Kameragewackel nach einer Weile deutlich.
                                                  Ab der Hälfte in etwa kann sich der Zuschauer dann endlich an einem wild gewordenen "Wookie" erfreuen, dessen Rage einen durchaus triftigen Grund hat (wie man später erfährt).
                                                  Lange Rede, kurzer Sinn: Ich vergebe hier mal mit viel gutem Willen 5 Punkte.

                                                  5
                                                  • 2

                                                    Entgegen aller positiven Bewertungen hier auf MP konnte ich "Tideland" rein gar nichts positives abgewinnen. Der Film ist einfach nur...krank, um es mit einem Wort zu beschreiben. Die Charaktere sind derart überzeichnet, dass deren Aktionen fast schon als Klamauk zu werten sind, einige Szenen dürfen weiterhin durchaus als Geschmacklos bezeichnet werden. Die gesamte Story mutet an, als sei sie auf Drogen geschrieben worden. Der Versuch, "Leon der Profi" mit "Amelie" und "Pan´s Labyrinth" zu verknüpfen, dann aber alles in einen Topf zu schmeißen und mit ausreichend LSD zu versalzen. Wäre Bridges nicht mit von der Partie, der diese Lebowski-Nummer auch hier hervorragend beherrscht, hätte der Film noch schlechter abgeschnitten. Sorry: Einfach nicht mein Geschmack.

                                                    4