EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 10.09.2020, 07:55 Geändert 11.12.2021, 08:26

    #10 meiner Woody Harrelson Werkschau. Mockumentary und Regiedebut von Woody Harrelson. Hier spielt er sich selbst, einen Regisseur, der einen Film in Reallife dreht. Könnte wirklich witzig sein, ist es aber für meinen Geschmack nicht.
    (Exkurs: Ist es Absicht, dass er sich nach dem Pinkeln nicht die Hände wäscht oder macht er das auch sonst nicht?).
    Es kommt mir ein bisschen so vor, als hätte sich Harrelson an Woody Allens Charakter z.B. in „Stardust Memories“ orientiert: Neurotisch, verschusselt, genial, grenzenlos usw. Auch fragt eine Zuschauerin ihn “When are you gonna make us laugh again?”. Das ist Original „Stardust Memories“. Nur mit dem Unterschied, dass Woody Allen tatsächlich ein genialer Regisseur ist und auch lustig. Harrelson ist zwar ein toller Schauspieler und natürlich ein viel attraktiverer Mann, aber als Regisseur ein Greenhorn. Es gibt wenige Szenen, die ich ansatzweise witzig fand. Tatsächlich spricht ihn eine fremde Frau dann auch als „Woody Allen“ an.

    40 Minuten lang habe ich mich gefragt: Was hat er sich dabei nur gedacht? Das erste, was halbwegs gut gelungen ist, ist die Unterhaltung, die zu einem Streit gerät, in dem Club mit Owen Wilson. Bis dahin hatte der Film 3 Punkte bei mir.

    Dann kotzt er einer Frau ins Gesicht. Das ist zwar jetzt kein genialer Schachzug, aber immerhin habe ich so eine Situation noch nie gesehen. Als er ins Taxi steigt habe ich kurz pausiert und über die Produktion nachgelesen: “Shot in a single take and broadcast live to 500 cinemas, Harrelson’s directorial debut is a unique work that fuses technical wizardry with self-deprecating satire”. https://www.theguardian.com/film/2017/jan/20/lost-in-london-review-woody-harrelson-live-movie
    Ok, das ist natürlich schon absolut genial!!! Dafür gibt´s von mir 2 Extrapunkte. Und dafür finde ich den Film auch wahrhaftig sehenswert.

    Nur hätte ich mir gewünscht, er hätte sich Hilfe für das Drehbuch und die Dialoge geholt.

    Er bringt sich im Verlauf in immer mehr Schwierigkeiten, das weitere Geschehen fand ich dann besser als das erste Drittel.

    https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/woody-harrelson-my-ranking/

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      EudoraFletcher68 10.09.2020, 07:52 Geändert 10.09.2020, 08:42

      #9 meiner Woody Harrelson Werkschau. Hier spielt er einen Ermittler mit einem komischen Akzent, den er nicht unbedingt so toll hinkriegt. Abgesehen davon überzeugt er als abgehalfterter Cop, der schon so einiges erlebt hat. Für das was es ist, ist dieser Thriller um einen Banküberfall und die Weiterungen in Ordnung. Ich habe schon zu viele dieser Art gesehen. Positiv heraus stach einzig die Kamera und die Farbgebung. Vielleicht gefällt mir der gesamte Film bei Zweitsichtung besser.

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        EudoraFletcher68 09.09.2020, 07:57 Geändert 03.06.2022, 13:01

        #8 meiner Woody Harrelson Werkschau. Aufgrund der negativen Kommentare und Bewertungen hier bin ich mit sehr geringer Erwartung an diesen Film heran gegangen – und wurde positiv überrascht! Matthew McConaughey als kiffender Surfer und Woody Harrelson als sein „Manager“. Wenn man die erste Staffel von „True Detective“ gesehen hat, dann kann man nur beeindruckt sein, wie wandlungsfähig die beiden sind. Auch hier harmonieren sie großartig und ich habe ihnen ihre Charaktere absolut abgenommen. Der Film hat nicht besonders viel Handlung: Der Profi-Surfer Addington kommt von einem längeren Trip zurück nach Malibu zurück. Außer Surfen interessiert ihn nichts, weshalb er auch keiner regelmäßigen Arbeit nachtgeht und kein Geld reinkommt. Sein Freund und Manager versucht ihn davon zu überzeugen, sich gegen viel Geld für ein Computerspiel zu verkaufen. Dafür müsste er in einer künstlichen Welt surfen, damit die Programmierer einen Avatar von ihm erstellen könnten und eine Weile in einem Big Brother Haus leben. Das will er aber nicht, er will nur surfen. Leider gibt es dann plötzlich keine Wellen mehr am Strand.

        Die Handlung ist definitiv nicht der Gag an SURFER, DUDE.

        Witzig fand ich, dem Leben dieser Typen zuzusehen. Man sieht ja, dass Addington nicht mehr der Jüngste ist und kann sich fragen, wie lange er das wohl noch so machen kann. Er stolpert einfach so durch´s Leben und findet immer jemanden, der sich seiner annimmt, ihm ein bisschen Geld gibt oder eine Frau, die sich in ihn verliebt.

        Die Kamera ist super! Die Bilder sind großartig und die Atmosphäre kommt sehr gut rüber.

        https://boxd.it/ejGE8

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          #7 meiner Woody Harrelson Werkschau. Unmittelbare Fortsetzung des 1. Teils. Superbösewicht-Magier kämpft gegen Superkräfte-Magier. Alles geht total schnell, damit man nicht merkt, was für ein Unsinn es ist. Leute werden hypnotisiert und bestohlen, das Wetter wird beeinflusst usw. Genauso hübsch verpackt und sinnlos, wie der 1. Teil.
          Aber immerhin spielt Harrelson eine Doppelrolle als böser Zwilling des Hypnotiseurs und im Lauf des Films hat er mich doch ein bisschen mehr gepackt als der 1. Teil.

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            EudoraFletcher68 08.09.2020, 07:29 Geändert 11.09.2020, 07:51

            #6 meiner Woody Harrelson Werkschau. Nun habe ich mir einen Film, der mir vor ungefähr 2 Jahren nicht einmal ein Kommentar wert war, ein 2. Mal angeschaut. Warum? Ich finde Magier und Geschichte so wahnsinnig albern. So als hätten sie Superkräfte. Ja und wenn ich darüber nachdenke, wird mir klar, warum mich der Film, der natürlich spannend inszeniert ist, mit guten Schauspielern, im Grunde nur langweilt: Ich steh eben nicht auf Superheldenfilme. Woody Harrelson ist hier ein Hypnotiseur und auch hier: Nette Idee, aber völlig an der Realität vorbei, ein Superheldenhypnotiseur. Das macht Harrelson gut, aber seine besonderen Talente (für Dumme, Naivlinge, Bösewichte, Kerle mit Aggressionsproblem) kann er hier nicht einsetzen. Stattdessen ist er ein Aalglatter Betrüger, eine Rolle, die jeder andere halbwegs fähige Schauspieler auch hätte spielen können.
            Ansonsten geht´s halt um einen Raub, den eine Gruppe von Magiern durchführt oder verhindert.

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              EudoraFletcher68 08.09.2020, 07:27 Geändert 25.02.2022, 21:18

              #5 meiner Woody Harrelson Werkschau. Im Gegensatz zum ersten Teil ist dieser ziemlich lieblos gemacht und wird trotz ein paar lustiger Szenen und Figuren (vor allem die dumme blonde Frau) bald vergessen sein. Auch wenn Woody Harrelson und Jesse Eisenberg zusammen recht sympathisch sind, reicht mir das nicht. Den Plot fand ich auch eher mäßig.

              https://boxd.it/ejGE8

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                #4 meiner Woody Harrelson Werkschau. Hier spielt er einen Profi-Pokerspieler, der ziemlich ungebildet ist – typischer Amerikaner halt. Und dann so ungefähr nach einer halben Stunde, was für eine wunderbare Überraschung: Werner Herzog in einer relativ großen Nebenrolle!!! Ich habe ihn in Spielfilmen nie mehr als 1,2 Sätze sagen sehen. Hier spielt er einen Psychopathen. Er ist kein Schauspieler, sondern sagt einfach seinen absurden Text auf. Aber man hat ihn hier gut besetzt! Sehr Schön!!!
                Zurück zu Harrelson. Er ist gut darin, geistig minderbemittelte zu spielen, was er hier auch tut. Auch einige der anderen Schauspieler (Michael McKean (der Bruder von Saul Goodman), Dennis Farina) mag ich gerne. Diese Komödie um ein absurdes Pokerspiel und die ebenso absurden Spieler ist ok, aber wegen des Plots allein braucht man sich den Film nicht unbedingt geben, wenn man kein Pokerspieler ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Leute, die sich damit auskennen und auch solche Turniere gucken, davon recht angetan sein könnten.

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                  #3 meiner Woody Harrelson Werkschau. Hier spielt er einen geistig eingeschränkten Mann, der sich für einen Superhelden hält. Das macht er sehr überzeugend. Die Geschichte und die anderen Charaktere haben mir auch gut gefallen. Nach und nach setzen sich seine Lebensphilosophie und seine Handlungen wie ein Puzzle schlüssig zusammen.

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                    EudoraFletcher68 06.09.2020, 10:00 Geändert 25.02.2022, 20:54

                    #2 meiner Woody Harrelson Werkschau. Netter Urlaubsfilm um einen Meisterdieb im Ruhestand in der Karibik und Harrelson als FBI-Agent. Wenn man diese Art von Filmen mag, ist der schon ok. Ich habe in meinem Leben schon zu viele (und bessere) von der Sorte gesehen.

                    https://boxd.it/ejGE8

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                      #1 meiner Woody Harrelson Werkschau. Einen scheinbar netten und unbedarften Hobby-Basketballspieler spielt er hier. Aber er hat´s faustdick hinter den Ohren. Harrelson spielt solche Rollen, als bisschen minderbemittelte Typen mit Bauernschläue ziemlich überzeugend. Der Film insgesamt hat durchaus was, aber mir waren diese Kerle ein bisschen zu wenig für einen guten Film.

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                        EudoraFletcher68 05.09.2020, 07:30 Geändert 05.09.2020, 09:33

                        „Roman Polanski: Wanted and Desired“ beginnt mit der Strafanklage wegen sexuellem Missbrauch an einer 13jährigen im Jahr 1978 in den USA. Die Doku lässt keinen Zweifel daran, dass der Geschlechtsverkehr mit dem Mädchen stattgefunden hat. Polanski hatte nach außen keinerlei Unrechtsbewusstsein und ist nach 42 Tagen Haft nach Europa geflohen. Unterschiedliche Personen äußern sich zu Polanski und zu dem Gerichtsprozess. Alles in allem ist es der Wahnsinn, dass dieser Wiederholungstäter (danach war es die 15jährige Nastasja Kinski und vermutlich auch andere Minderjährige) keine angemessenen Sanktionen für seine Straftaten bekommen hat und vor allem auch nicht gestoppt wurde.
                        Ich wusste über seinen „Fall“ bis zur Sichtung dieser Doku nur vage und hatte mir bisher auch keine allzu großen Gedanken darüber gemacht. Nun sehe ich den Mann doch deutlich mit anderen Augen und es fällt mir schwer nachzuvollziehen, warum dieser rechtskräftig schuldig gesprochene Sexualstraftäter danach seine Karriere so ohne jede Konsequenz fortsetzen konnte.
                        Die filmische Qualität der Doku finde ich in Ordnung. Sie zeichnet sich für mein Empfinden aber nicht durch besonders künstlerisch wertvolle Elemente aus.

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                          EudoraFletcher68 05.09.2020, 07:23 Geändert 03.12.2021, 22:22

                          Das große Disney-Logo auf der Hülle hätte mich fast davon abgehalten mir die DVD zu besorgen. Was ein Fehler gewesen wäre! „Never cry wolf“ ist definitiv kein typischer Disney-Film.

                          Der eingeblendete Text am Anfang des Films ist schlicht und ergreifend absurd, falls er sich tatsächlich so zugetragen haben sollte: Es gab mal Millionen von Karibus in der Arktis. Die sind fast alle weg. Und wer ist der Hauptverdächtige? Der Wolf! Entweder waren die Autoren dieser These unglaublich minderbemittelte Städter oder sie waren intelligente Kriminelle, welche die Aufmerksamkeit vom menschlichen Jäger ablenken wollten.

                          Ein unbedarfter Biologe reist also im Auftrag der kanadischen Behörden in die Arktis um eine Studie über das Jagdverhalten der Wölfe zu erstellen. Die Aufnahmen der verschneiten Landschaften, teilweise vom Flugzeug aus, sind wunderschön! Die Auseinandersetzung des Akademikers mit der Wildnis und dem Eskimo, der ihn rettet, ist gut erzählt, wenn auch wenig überraschend.

                          Der Forscher richtet sich häuslich ein und beobachtet erst einen männlichen Wolf und dann eine Familie. Außerdem legt er sich noch mehr oder weniger unfreiwillig eine Zucht an Mäusen zu.
                          Die Inszenierung dieser Geschichte um den einsamen Forscher ist GROßARTIG!!!! (Wie es ihm gelungen ist, so viel Bier und andere Einrichtungsgegenstände unbeschadet in die abgelegene Region zu kriegen, darüber sollte man nicht nachdenken). Später, als er den Piloten, der ihn im Schnee abgesetzt hatte, wieder trifft, kommt es zu einer dramatischen Entwicklung.

                          Ich kann nur jedem empfehlen, wenn ihr eure Finger an diesen Film kriegt: unbedingt gucken!

                          In Min. 30:45 bricht der Hauptprotagonist außerdem noch wunderbar in ein gefrorenes Gewässer ein, weshalb der Film einen Platz hier bekommt: https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                            EudoraFletcher68 04.09.2020, 19:19 Geändert 09.07.2022, 08:23

                            Ein Paar fährt gemeinsam zu seinen Eltern durch eine verschneite Landschaft. Die Frau denkt darüber nach, ob sie sich nicht lieber trennen will, obwohl sie ihn gerne mag. Ich denke mir hier, na das ist ein Klassiker! Wenn man sich mehr einlässt, kommen Zweifel auf, ob man die Beziehung wirklich will. Der Schnee wurde hier sehr gut genutzt, es ist fast so, als wäre er ein weiterer Akteur im Film. Als sie dann im Haus der Eltern ankommen, wird alles sehr merkwürdig. Ich habe den Film in einem Zustand emotionalen Beunruhigung gesehen. Dies hat er sehr stark verstärkt. Auch habe ich nicht verstanden, was überhaupt passiert, obwohl ich mich darauf konzentriert habe. Klar ist, dass es um ….

                            VORSICHT KLEINER BEDEUTUNGSSPOILER
                            …Realität und Fantasie, Verbindlichkeit und Zweifel, Zeit und Zeiterleben, Älter werden und Sterben…
                            ENDE SPOILER

                            …geht, aber was will mir das alles sagen? Da ich nach 90 Minuten immer wieder geschaut habe, wann der Film endlich aufhört, kann ich nicht sagen, dass er mir wirklich gefallen hat.

                            Nachtrag: Nachdem ich nun die Inhaltsangabe auf Wikipedia nachgelesen habe, finde ich den Titel wirklich hervorragend gewählt.

                            https://boxd.it/3Maow

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                              EudoraFletcher68 04.09.2020, 11:35 Geändert 20.12.2021, 07:32

                              Ich verstehe die französischen Intellektuellenfilme nicht. Oder anders gesagt: Ihr Reiz erschließt sich mir nicht. Ich kann nicht viel mit ihnen anfangen. Hier geht es um einen Mann, der hinter allen Frauen her ist und nicht lieben kann. Ich fand die Inszenierung nicht so wahnsinnig aufregend, obwohl man daraus ja durchaus etwas machen könnte. Mir ist das alles zu abstrakt. Einzig aus filmhistorischen Gründen oder zu Studienzwecken für mich von Interesse. Mir war der Film mit 119 Minuten VIEL zu lang. Quälend geradezu….

                              https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/france-ranking/

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                                EudoraFletcher68 04.09.2020, 06:24 Geändert 04.09.2020, 10:23

                                Mein erster Versuch mit diesem Film missglückte, kurz ich mochte ihn nicht. Aber ich war auch müde und unaufmerksam. Ich hatte „Boogie Nights“ nicht zu Ende gesehen und wusste nicht mal mehr, worum es überhaupt ging. Nun der 2. Versuch, nachdem mir PTA ein Begriff ist und ich wach und aufnahmefähig bin.
                                Die Geschichte um Aufstieg und Fall einen jungen Pornodarstellers ist hauptsächlich eine sehr gut gelungene Inszenierung der Atomsphäre Ende der 70er/ Anfang der 80er in Kalifornien. Eine stringente Handlung gibt es nicht. Und nach 70 Minuten wurde mir der Film ein bisschen lang. Aber er hat 147 Minuten Laufzeit…. Dann kam noch die Szene im Donut-Laden, die war ziemlich gelungen! Und auch die Szene als drei völlig fertige Gestalten einem Drogensüchtigen 1 Pfund Backpulver andrehen wollen, hat sich gelohnt. Dennoch hätte „Boogie Nights“ wegen mir auch gerne kürzer sein dürfen.

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                                  Hervorragende Milieustudie!

                                  Es geht hier eben um einen extrem rassistischen Neonazi und seinen kleinen Bruder, der sich mit ihm identifiziert. In Vor- und Rückblenden erfährt man, dass der große Bruder 2 Schwarze umgebracht hat, die wohl sein Auto aufbrechen wollten und wie es ihm dann im Gefängnis so ergangen ist. Überhaupt erfährt man, wie die beiden Brüder wurden, wie sie wurden. Hier geht es nicht nur um das, was eh klar ist, dass Rassismus und Gewalt Scheiße sind. Sondern es wird noch recht überzeugend gezeigt, wie Menschen dazu neigen, andere für ihr Schicksal verantwortlich zu machen und wie praktisch es ist, wenn man dafür eine Randgruppe/Minderheit auswählt.
                                  Ethan Suplee ist doch tatsächlich ein recht guter Schauspieler! Erstmals war er mir in „My name is Earl“ aufgefallen und dann bin ich ab und an mal über ihn gestolpert. So auch hier. Grauenhaft fett ist er nur leider geworden. Den fiesen Neonazi spielt er wirklich gut. Überhaupt ist die Besetzung sehr gut, neben dem Drehbuch, der Umsetzung und der Kamera!
                                  Was mir an der Geschichte noch sehr gut gefällt ist, dass der Hauptprotagonist (Edward Norton) zu Beginn der Anführer einer Neo-Nazi-Gruppe ist. Dann...

                                  ACHTUNG SPOILER
                                  … kommt er ins Gefängnis und macht da einen Prozess durch, den ich glaubhaft finde. Hier hilft ihm hauptsächlich auch seine Intelligenz weiter. Jedenfalls kommt er dann raus und will auch den anderen vermitteln, dass sie auf dem Holzweg sind. Das gelingt aber nicht, genauso wenig, wie man ihn davor mit Worten erreicht hat.

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                                    EudoraFletcher68 03.09.2020, 07:08 Geändert 04.09.2020, 13:18
                                    über Buzzard

                                    Die DVD war „Relaxer“ beigelegt. Die beiden Filme passen gut zueinander!
                                    Und man sollte es nicht für möglich halten, aber der Hauptdarsteller und Regisseur Joel Potrykus ist gar kein so übler Schauspieler. Hier ist er ein super unsympathisches nicht besonders intelligentes Arschloch mit einer Impulskontrollstörung. Er arbeitet als Zeitarbeiter in einem Großraumbüro einer Bank, hasst seine Arbeit und versucht über dumme kleine Betrügereien an Geld zu kommen. Als er dann Schecks für andere Leute einzulösen versucht und damit aufzufliegen droht, versucht er sich bei einem Kollegen zu verstecken. Dieser ist auf seine Weise genauso unsympathisch. Der Film ist im Grunde eine Charakterstudie eines dummen, kleinkriminellen und ziellosen Typen.

                                    Ich habe gelesen, dass der Film mit einem Budget von $ 500,- und einem Iphone gemacht wurde. Dafür ist er echt großartig!!! Solche Produktionen finde ich absolut genial.

                                    Aber ein 2. Mal würde ich mir den Film nicht ansehen wollen – schlicht weil der Typ so wahnsinnig widerlich ist.

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                                    • 6 .5

                                      Wegen der negativen Bewertungen habe ich mir „Mortal Engines“ eine Weile nicht ansehen, aber dann bin ich auf Amazon Prime über die OV gestolpert. Die Idee mit den herumfahrenden Städten in einer zerstörten Welt fand ich zumindest mal was anderes. Die fantastischen Orte, Gefährte, Gegenstände und Wesen haben mir gefallen. Die Geschichte selbst ist einigermaßen unterhaltsam und spannend.
                                      Die letzte halbe Stunde Krieg und Kampfszenen hätte ich allerdings nicht gebraucht.

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                                      • 3

                                        Das Beste an „Rosemont“ sind die Bilder der verschneiten Landschaft. Die lohnen sich tatsächlich! Ansonsten treffen hier vier Menschen in der Weihnachtszeit in einem Schneesturm in einem verlassenen Hotel aufeinander. Den Film gibt´s auf Prime nur in Synchro, was bei mir sicherlich zu einer Herabwertung führt. Dazu kommt, dass der Plot unsinnig ist und die Personen und ihr Verhalten keinen ergeben.

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                                        • EudoraFletcher68 01.09.2020, 21:48 Geändert 02.09.2020, 07:26

                                          1. In den letzten Jahren/Jahrzehnten wurden unglaublich viele Fantasy-Welten von unterschiedlichen Autoren erschaffen.Welche ist deine liebste?
                                          Eindeutig die Welt von „True Blood“. Fasziniert hat mich die ausdifferenzierte komplexe Parallelgesellschaft zu unserer mit Vampiren, Werwölfen, Formwandlern und anderen Wesen.

                                          2. Kannst du dir eine eigene Welt erschaffen? Wie sähe diese aus?
                                          Nein. Ich träume immer von realen Orten.

                                          3. Was hältst du eigentlich von Elfen, Orks und Halblingen? Wie ist dein Verhältnis zu Fantasy? (Falls dich das Thema überhaupt nicht interessiert, entschuldige ich mich für die obigen Fragen.^^)
                                          Den Herrn der Ringe habe ich als 13jährige gelesen und geliebt. Hätte man mir die Frage damals gestellt, hätte ich mich positiv dazu geäußert. Ich fand die Verfilmung ok aber nicht genial und den Kommentar zur Verfilmung von Randal aus Clerks 2 unwahrscheinlich boshaft aber treffend. Ansonsten ist mein Verhältnis zu Fantasy so ähnlich wie zu SciFi oder Thrillern: Wenn der Autor/Film bestimmte Kriterien erfüllt und meinen Geschmack trifft, bin ich begeistert, aber vieles lässt mich total kalt.

                                          4. Was für einen Computer besitzt du, welches Betriebssystem hat er und bist du zufrieden damit?
                                          Einen HP-Laptop mit dem ich sehr zufrieden bin und einen Lenovo-Laptop der in meiner Praxis seinen Zweck erfüllt. Windows, passt schon. Da ich keine Informatikerin bin, bleibe ich bei dem, was ich kenne. Es funktioniert.

                                          5. Glaubst du, dass Laptops in der Allgemeinheit schleichend durch Smartphones und Tablets ersetzt werden?
                                          Bei mir nicht. Ich habe Tablet, aber das verwende ich nur zu Schreibaufgaben, wenn ich meine Laptops nicht zur Hand habe.

                                          6. Wie stehst du zu Twitter, Instagram und Co.?
                                          Ich habe mich mit Twitter soweit beschäftigt, dass ich weiß, was das ist. Ich folge ua. der Polizei meines Wohnorts, eine Weile bin ich Trump gefolgt, weil ich aus erster Hand wissen wollte, was der so absondert. Das wurde dann aber bald öde. Seitdem ich weiß, wie es funktioniert, verwende ich es nur noch selten. Bei Instagram bin ich gelegentlich mal wenn ich gerade irgendwo warten msus. Ich habe einen Account, den ich aber nicht pflege.

                                          7. Auf welchen sozialen Netzwerken bist du unterwegs?
                                          Hier, auf Letterboxd, 1 x im Jahr auf Facebook und selten mal bei Instagramm. Wenn ich von etwas neuem erfahre, gucke ich mir das mal an, um eine Idee zu haben, was es ist. Aber meistens verliere ich bald wieder das Interesse.

                                          8. Welches Youtube-Video würdest du gern hier und jetzt mal empfehlen?
                                          Was ist eigentlich ein Youtube Video? Ein Video, das es (auch) auf Youtube zu sehen gibt oder eins das es nur auf Youtube gibt?
                                          Das hier finde ich gerade mal witzig: https://www.youtube.com/watch?v=goOlREEFfVM&t=10s

                                          9. Fühlst du dich eher jung oder alt?
                                          Mal so mal so.

                                          10. Würden andere dich eher jünger oder älter einschätzen?
                                          Jünger.

                                          11. Wie ist dein Verhältnis zum gegenwärtigen Wetter?
                                          Es regnet und ist kalt, zu früh in diesem Jahr. Das Wetter ist wie es halt ist.

                                          12. Was tust du gegen die jährliche Mückeninvasion?
                                          Die Frage hatten wir schon letzte Woche. Von einer Invasion zu sprechen finde ich etwas absurd anlässlich des Insektensterbens.

                                          13. Wie viele Mückenstiche hast du im Moment?
                                          Keinen. Aber ich fahre am Samstag in die Toskana, da werden wohl ein paar dazu kommen.

                                          14. Mit welcher Art Mensch lohnt es sich für dich zu diskutieren?
                                          Mit jemandem Intelligentem, Gebildeten, der mich nicht von seinen Ansichten überzeugen will und auch andere Sichtweisen zulässt. Jemand der seine Meinung nicht aufdrängt und mir erklären kann, wie er dazu gekommen ist.

                                          15. Über welche Themen redest du gern?
                                          Gesellschaft und Soziales, Welternährung und Landwirtschaft, Tiere und Menschen, Natur, Bücher und Filme natürlich!

                                          16. Welches Wort hat den besten Klang?
                                          Mandarine klingt gut. Aber den besten?

                                          17. Hast du jemals Tagebuch geschrieben oder tust es noch?
                                          Als junges Mädchen. Seitdem ich 17,18 bin nicht mehr.

                                          18. Jemand gibt dir ein Notizbuch und sagt, du sollst es füllen, egal, mit was.
                                          Ich werde ein paar Träume reinschreiben. Dann vielleicht ein paar Kochrezepte und dann wird es leer bleiben und irgendwo Staub ansammeln

                                          19. Welche Zeitschriften hast du mit 14 gelesen?
                                          Bravo nur sehr sporadisch. Zählen auch Comics? Wundergirl, Lucky Luke, Asterix….

                                          20. Wie alt warst du, als du feststelltest, dass du nun erwachsen bist? Und wie hast du das festgestellt?
                                          Schwer zu sagen. Vielleicht mit 30? Als mir klar wurde, dass Liebe einen nicht gesund machen kann und ich für mein Glück selbst verantwortlich bin.

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                                            EudoraFletcher68 01.09.2020, 07:29 Geändert 01.09.2020, 16:13

                                            Eine junge Deutsche zieht bei einem Trapper in der Polarregion Norwegens ein, um dort zu überwintern. Erwartungsgemäß kommt es zu Komplikationen. Auch wenn man mehr aus der Geschichte hätte machen können, ist der Film jetzt nicht so übel und die Schneeszenerie hat mir gut gefallen. Vieles von dem, das die Frau so von sich gibt, ist ziemlich dumm – schade! Der Trapper dagegen ist besser geschrieben.
                                            Auch gibt es so manchen Unsinn im Drehbuch, wie z.B.: Wer würde wohl bei -38°C die Haustüre offenstehen lassen, während er auf dem Dach eine Antenne repariert, sodass dann unbemerkt der Eisbär ins Haus hineinschleichen kann? Außerdem ist es viel zu sauber in der Hütte. Die Wendung, die der Film nimmt, ist zwar schön romantisch aber auch etwas absurd.

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                                              EudoraFletcher68 01.09.2020, 06:21 Geändert 01.09.2020, 16:17

                                              Diese französische ARTE-Doku über die Geschichte der Industrialisierung sollte zur Allgemeinbildung gehören und im Schulunterricht gezeigt werden. Was „die Erdzerstörer“ auszeichnet ist die Einbettung in einen politischen und gesellschaftlichen Kontext.
                                              Vieles war mir bekannt, nichtsdestotrotz habe ich „die Erdzerstörer“ gerne gesehen, wenn man von gerne hier überhaupt sprechen kann.

                                              Was ich noch nicht wusste: In den 1950ern war Solarenergie in Florida in Privathaushalten extrem weit verbreitet, aber die Kohle- und Erdölindustrie hat dann gute Werbung für einen hohen Stromverbrauch in privaten Haushalten gemacht, sodass die Solarenergie in der Versenkung verschwand.
                                              Die Doku ist zwar konventionell aber dafür doch ansprechend und keineswegs langweilig inszeniert. Besonders die Fortschrittsgläubigen unter uns sollten sich diesen Film unbedingt ansehen, werden das aber wahrscheinlich nicht tun, da unbequem.
                                              Man muss sich darüber im Klaren sein, dass „Die Erdzerstörer“ nur den destruktiven Pool der Industrialisierung darstellt und entsprechend pessimistisch ist auch die Botschaft.

                                              https://www.youtube.com/watch?v=sWlbnNDu6OE

                                              Die Franzosen haben es voll drauf mit Dokus! Die meisten, die ich bisher gesehen habe, fand ich mindestens sehenswert.

                                              Ich würde empfehlen als Gegengewicht „Viel Gutes erwartet uns“ anzuschauen, um nicht in Depression zu versinken.

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                                                EudoraFletcher68 31.08.2020, 20:47 Geändert 01.09.2020, 16:16

                                                Ein fast 80jähriger biodynamischer Bauer in Dänemark erzählt über seine Arbeit. Er bewirtschaftet einen Bauernhof der einer Stiftung zur Erhaltung einer alten dänischen Rinderrasse gehört. Seine Erzählungen sind gold wert finde ich – so viel Erfahrung! Er sagt zwar auch manches, das etwas esoterisch klingt, aber das konnte ich ihm problemlos lassen. Wie man die Kreisläufe und die Bedeutung der Sterne interpretieren möchte, ist die Sache jedes einzelnen – solange das Konzept funktioniert.

                                                Besonders hervorheben möchte ich, mit welchen Argumenten er sich über die Kontrolleure vom Veterinäramt (Tierschutz) und von Bio-Landbau ärgert, bzw. ihnen widerspricht.
                                                Die Leute vom Veterinäramt verlangen von ihm, dass er in seinen Anbindestall, in dem seine 140 Kühe im Winter stehen entweder eine Tränke an jeden einzelnen Platz hin verlegt, sodass die Kühe ständig trinken können oder diese frei im Stall herumlaufen können. Er erklärt, warum er beides für falsch hält: Kühe würden wegen ihrer 4 Mägen einmal am Tag eine große Menge von 40-50 l trinken und das würde dann bis zum nächsten Tag reichen. Würden sie öfter kleine Mengen trinken, würde das ihrer Verdauung schaden. Leuchtete mir ein. Aber eine Tiermedizineri, die ich dazu fragte meinte, na so ganz korrekt sei das nicht. Die Kühe würden schon lieber öfter trinken als einmal ganz viel. Jedoch hätten sie sich ja offensichtlich an diese Art der Wasseraufnahme gewöhnt.
                                                Man denkt sich ja auch: Da hat dieser Bauer seit langer Zeit diese Kühe, die offensichtlich in sehr gutem Zustand sind. Und dann kommt eine Behörde und sagt ihm, er soll für viel Geld, das er nicht hat, Einzeltränken in seinen Stall bauen, aus Tierschutzgründen. Verrückt!!! Ich wette, dass dieses Gesetz unter anderem ausgehend von der Lobby der industriellen Landwirtschaft verabschiedet wurde, die sich solche Tränken einfach leisten kann und auf diese Weise Kleinbauern ausradiert. Der andere Punkt mit dem Freilauf im Stall, das fand ich auch sehr interessant: Der Bauer erklärt die Bedeutung der Hörner für die Kühe, u.a. nämlich auch für ihre Verdauung. Im Horn sei eine Atemluft-Blut-Schranke und der Geruch der Gräser würde unmittelbar in den Verdauungstrakt transportiert, der sich so bereits auf das, was da käme einstellen könnte. Es wäre ganz schlecht für die Kühe in die Hörner zu entfernen. Das müsste man aber in einem Freilaufstall, denn da würde es um Kämpfe zwischen den Kühen kommen. Und das völlig Verrückte ist: Der Bauer wird tatsächlich verklagt wegen Tierquälerei, wegen des Anbindestalls!!!! Unfassbar, in welcher Welt wir leben! Da wird ein biodynamischer Bauer mit offensichtlich gesunden Tieren wegen Tierquälerei verklagt, aber die industrielle Massentierhaltungs-Industrie kann ungehindert so weiter machen. Beeindruckend fand ich, wie der Mann es schafft, seinen Zorn abzukühlen, sich zu konzentrieren, die Hoffnung nicht aufzugeben und sich vor Gericht zu vertreten. Wie der Prozess ausgeht, wurde superspannend inszeniert – guckt es euch selbst an!

                                                Ein anderer Punkt waren die Bio-Leute: Obwohl der Bauer hier einen geschlossenen Kreislauf für seine Kühe hat, sprich im Sommer sind sie auf der Weide und fressen Gras (Und zwar 1 Kuh pro Hektar Land!!) und im Winter stehen sie im Stall und bekommen Heu von den Weiden, wollten sie, dass der Bauer mehr Einstreu im Stall haben sollte. Sie bemängelten die Menge an Mist, der an den Hinterteilen der Kühe klebte. Wahnsinn! Ich verstehe nicht, warum sich solche Leute nicht den Gesamtzustand der Kühe, auch im Verlauf des Jahres anschauen und beurteilen, ob es den Tieren insgesamt gut geht, sie gesund sind.

                                                Dann gab es noch die Auflage, dass er von den Behörden aus plötzlich seinen Kompost mit einer Plane abdecken musste, wegen der CO2-Emissionen. Auch hier erzählt er, was er davon hält: Nichts. Und erklärt auch warum.

                                                Was mir auch gefallen hat: Die Betreiber des weltberühmten Restaurants Noma sind seine Kunden und überlegen auch den Hof zu kaufen (einerseits um ihn zu erhalten, andererseits um den Anbau ihrer Lebensmittel in der Hand zu haben.). Dann kommen asiatische Besucher mit Fragen auf seinen Hof. Einer will wissen: Wie sollen wir denn die Welt ernähren ohne Chemikalien und Kunstdünger? Er antwortet ganz trocken: Das ist Werbung der Chemie-Industrie. Sie behaupten, wir brauchen sie um die Welt zu ernähren. Das stimmt aber nicht. Sie wollen nur Geld verdienen. Das ist das kapitalistische Prinzip.

                                                Die Doku ist von der Kamera sehr schön gemacht. Auch die Schnitte sind für meinen Geschmack genau richtig. Die Inszenierung gefällt mir sehr gut (kein Erzählonkel im Hintergrund. Der Bauer wird einfach begleitet). Und auch wenn mir der Mann insgesamt nicht super-sympathisch ist, so ist das für mich sowohl sehr informativ gewesen, als auch schön anzuschauen.
                                                Hinzukommt: Die Doku macht mir Hoffnung, denn der Bauer ist überzeugt davon, dass die biodynamische Landwirtschaft die Landwirtschaft der Zukunft ist und sich durchsetzen wird – einfach weil es nicht anders möglich ist.

                                                Z.Z. auf Amazon Prime

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                                                  EudoraFletcher68 31.08.2020, 06:37 Geändert 31.08.2020, 08:36

                                                  Z.Z. in der Arte Mediathek
                                                  Zuerst freue ich mich: OmU! Doch leider: Zu früh gefreut, denn nach 15 Minuten wechselt es in deutsche Synchro, und so geht es den ganzen Film hin und her.

                                                  Wenn ich nicht die Inhaltsangabe gelesen hätte, hätte ich nicht kapiert, warum der Hauptprotagonist verfolgt wurde. Visuell hat mir der Film top gefallen! Sehr schöne Farben und die Auswahl der Locations (Essensmärkte, Tempel usw.) ist auch toll!
                                                  Die Kombination von Schönem und Hässlichem ist gut gelungen.
                                                  Man erlebt die Transformation eines flüchtigen Auftragskillers zum Koch – super! Die Kochszenen haben mir sehr gut gefallen und auch die Begeisterung der Leute beim Essen.

                                                  Ansonsten ist "Mr. Long" auch grausam und brutal. Es geht viel um gesellschaftliche Schattenseiten, Sucht und Abhängigkeit sind ein wesentlichs Leitthema.

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                                                    EudoraFletcher68 31.08.2020, 06:32 Geändert 09.09.2020, 22:36
                                                    über Days

                                                    „Das Fleisch der Wassermelone“ ist seit langem auf meiner Watchlist, habe den Film aber bisher noch nirgendwo entdeckt. „Rebels oft he Neon God“ habe ich gesehen und gemocht. Alle anderen Filme dieses Regisseurs kenne ich nicht.

                                                    Auch wenn ich gerne Filme sehe, in denen Menschen einfach ihrem Alltagsleben nachgehen und die Anfangsszene mir gefallen hat, weil dieser krasse Regen in den Tropen beeindruckend ist, wenn man irgendwo sitzt und wartet, dass er aufhört, so war mir dieser Film dann doch etwas zu viel des Guten. Auch weil die Kamera oft über einen längeren Zeitraum an einer Stelle steht, die noch dazu nur kleine Ausschnitte zeigt und auch die zwei Männer, um die es hier geht, häufig nur ausschnittsweise zu sehen sind. Ein älterer Mann guckt dem Regen zu. Ein Jüngerer wurstelt in seiner Wohnung herum. Das was sie tun, fand ich erst einmal auch nicht unbedingt spannend.

                                                    Als der Jüngere aber zu kochen beginnt, hat das dann doch meine Aufmerksamkeit gefesselt. Der Mann säubert die Zutaten in seinem Bad auf dem Kachelboden. Und seine Kochstelle ist im Treppenhaus mit einem Klapptisch als Ablagefläche. Eine Küche scheint er nicht zu haben. So improvisiert, wie ich das auf einigen Reisen in Thailand, Vietnam oder Indien wahrgenommen habe. Er macht das sehr gut, ganz ruhig, nur dass er das Kochbesteck auf den Fußboden legt, gefällt mir nicht. Ich hätte gerne genauer gesehen, was und wie er kocht. Nur leider war die Einstellung dann so, dass man ihn nur von weiter weggesehen hat.

                                                    Danach liegt der Ältere in einem Massagesessel und etwas wird mit ihm gemacht, von dem ich nicht wusste, was es war.
                                                    Das ist wahrscheinlich auch eine Idee des Films, man begleitet zwei Männer bei ihrem Alltag und wenn man aus ihrem Kulturkreis käme, wüsste man was hier im Detail passiert. Ist man das nicht, staunt man manchmal (diese kleinen rauchenden Dinger auf dem Rücken des Mannes – das klärt sich zwar nach einer gewissen Zeit auf, aber erstaunlich bleibt es für mich dennoch) und manchmal hofft man einfach nur, dass es bald weiter geht.
                                                    Hat man über eine Stunde durchgehalten, erfährt man, worum es hier wohl in der Hauptsache geht. Und das macht ja möglicherweise die Bedeutung des Films aus.

                                                    ANFANG SPOILER (Soweit man diesen Film überhaupt spoilern kann)
                                                    Dass offen und „normal“ Homosexualität in einem taiwanesischen Film stattfinden kann, der offenbar für ein breiteres Publikum gedacht ist. Die Massageszene fand ich nur leider weder erotisch noch sexuell anregend.
                                                    ENDE SPOILER

                                                    Dass im größten Teil des Films nicht gesprochen wird, erscheint mir ein ziemlicher Widerspruch zu Thailand. Ich hatte den Eindruck, dass die Leute da ständig am Reden sind. Das kann aber auch daran liegen, dass sich ein Großteil des Lebens auf der Straße abspielt.

                                                    Ich finde es zwar positiv, dass solche Filme auf Arte (guckt in der Mediathek nach, wenn ihr neugierig geworden seid!) laufen, jedoch kann ich nicht behaupten, dass mir der Film besonders gut gefallen hätte. Weder finde ich die Kamera gut, noch die Locations besonders ansprechend. Immerhin vermittelt er eine gewisse Authentizität, was mir gefallen hat und es gab ein paar Einstellungen, die mich ansprachen. Auch der allgegenwärtige Lärm auf Bangkoks Straßen wird so gezeigt, wie er eben ist. Somit kann ich sagen, dass der Film durchaus etwas hatte, aber aus meiner Sicht kein Meisterwerk ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, warum manche ihn mit 1-3 Punkten bewerten, auch wenn ich das nicht gerechtfertigt finde. Wer sich normalerweise Blockbuster, Actionfilme oder „Titanic“ anguckt, dürfte hier vermutlich verrückt werden. So erkläre ich mir die sehr negativen Bewertungen. Was ich weniger nachvollziehen kann sind die sehr hohen Bewertungen. Warum? Der Film ist auf seine Weise etwas Besonderes, aber das allein macht ihn jetzt noch nicht zu etwas Großartigem.

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