EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 5 .5

    Dank EddieLomax Kommentar wurde ich auf diese (vermutliche) Low Budget Produktion mit schöner Atmosphäre aus den 1970ern in Frankfurt aufmerksam.

    Die konkrete Handlung ist zwar vorhanden, aber die Geschichte um zwei Typen, die irgendwie zu Geld kommen wollen, mäandert ziemlich vor sich hin und leider haben mich die Charaktere auch nicht interessiert. Aber die Atmosphäre ist auf jeden Fall cool.

    In mittelmäßiger Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=9gAb1SS9Rs4

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    • 5 .5

      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #321

      Der Film wurde mit dem Grand Prize of the Festival und dem OCIC-Award ausgezeichnet.

      Trotz ernstem Hintergrund (Der 20jährige Antonio kommt nach seinem Militärdienst in seinen Heimatort zurück. Seine Familie ist bettelarm. Alle haben nur auf ihn gewartet, in der Hoffnung, dass er eine gute Arbeit finden und endlich Geld verdienen wird. Aber es gibt keine Jobs für ihn, weder in seinem Kaff noch in der nächsten Großstadt, Neapel) ist mir diese Liebeskomödie einfach zu albern und zu hysterisch.

      Die Tochter eines Geschäftsmanns (er stellt Feuerwerkskörper her und verkauft diese) ist in Antonio verliebt. Aber sie können erst heiraten, wenn er ein geregeltes Einkommen hat.

      Schön finde ich die Aufnahmen aus den Ortschaften und die Atmosphäre. Positiv ist außerdem zu vermerken, dass deutliche Gesellschaftskritik geübt wird und auch die Kirche nicht verschont wird. Ein Neuzugang für: https://boxd.it/B0FTU

      Warum ausgerechnet dieser Film mit dem Hauptpreis in Cannes ausgezeichnet wurde, verstehe ich nicht, wo doch im selben Jahr UMBERTO D. ebenfalls nominiert war.
      Bis zum 1.7.2025: https://www.arte.tv/de/videos/002600-000-A/zwei-groschen-hoffnung/
      https://boxd.it/pX9xC

      https://boxd.it/eUmE2
      https://boxd.it/ei1uE

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      • 4 .5

        Es schneit schön (Leider nicht genug für meine Schneeliste).

        Auftragskillerin #13 schlachtet sich durch eine Gruppe japanischer Männer, den Onori Clan. Als sie versehentlich eine (unschuldige) Frau erschießt, macht sie einen Fehler und muss von einer Kollegin gerettet werden. Deshalb wird sie erst einmal zwangsbeurlaubt. In dieser Zeit wird sie Zeugin eines Mordes an einer drogenabhängigen Frau, die einen Sohn von ca. 12,13 hinterlässt. Für ihn fühlt sie sich zuständig und verwickelt sich dadurch mit Personen aus einem schwerkriminellen Milieu und macht sich mächtige Feinde.

        Es wird sehr viel gekämpft. Für mich ist das nichts, was einen guten Film ausmacht. Die Handlung ist nicht gerade elaboriert oder spannend. Die Personen sind Stereotype oder Fantasiegeschöpfe (die Protagonistin). Die Dialoge uninteressant. Somit bleibt für mich nicht viel übrig. Außer guten Bildern vielleicht.

        Besser als JOHN WICK allemal.

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        • 7
          EudoraFletcher68 15.01.2025, 07:59 Geändert 15.01.2025, 08:25
          über Nr. 24

          Verfilmung der Geschichte des norwegischen Widerstandskämpfers Gunnar Sønsteby aus Rjukan. Als Lehrling entscheidet er sich am Tag der deutschen Invasion dazu, gegen Nazi-Deutschland vorzugehen. Er steigt zum Anführer der „Oslo-Bande“ auf, die zahlreiche Sabotageakte durchführte.

          Auch wenn die Geschichte durchaus ihre Momente hat, so war mir die ruhige und langsame Erzählweise doch immer wieder zu zäh. Schade, denn eigentlich ist es wirklich spannend und bewundernswert, was dieser Mann sich alles getraut hat. Allerdings ist er auch mit sehr viel Gewalt gegen die Nazis vorgegangen.

          Emotional erreicht hat mich der Film dann, als Szenen aus der Zukunft eingestreut werden, in der Sønsteby als alter Mann von einer Schulklasse interviewt wird und damit konfrontiert wird, dass er über 80 Norweger umgebracht hat, weil diese Nazis oder Kollaborateure waren. Einige der Schüler lassen sich von ihm nicht abwimmeln und kritisieren den Volkshelden offen.

          Dass dies so gezeigt wird, finde ich ziemlich beeindruckend. Immerhin scheint der Mann in Norwegen ein Volksheld zu sein.

          Insoweit würde ich sagen, etwas Geduld lohnt sich und man erfährt ein interessantes Stück deutsch-norwegischer Geschichte, das mutig präsentiert wurde.

          https://boxd.it/gDz96
          https://boxd.it/3Maow

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          • 4
            über Outside

            Autorenfilmer Carlo Ledesma sagt mir nichts, was wahrscheinlich auch bedeutet, dass er keine Rolle im philippinischen Kino spielt, denn die bedeutenden Filmschaffenden habe ich wohl inzwischen kennen gelernt. Philippinische Produktionen beim und vor allem vom roten N sind mit Vorsicht zu genießen. Meistens handelt es sich um billige, krass kitschige Liebesfilme oder Dramen, die man sich als Filmfreund mit etwas Anspruch kaum ansehen kann.

            OUTSIDE ist ein Familiendrama auf dem Hintergrund der Zombie-Apokalypse. Die Zombies werden immer nur eingesetzt, um die Situation in der Familie zu verdeutlichen bzw. die Dynamik zu eskalieren und Ledesma hat sich offensichtlich an bekannten anderen Werken kritische Szenen zusammen geklaubt (Der Vater wandert durch das verlassene Haus und stößt auf einen Zombie. Auf der Autofahrt kommt man zu einer Brücke, die Straße ist versperrt, als man aussteigt, um die Hindernisse zu beseitigen, tauchen die Zombies aus, das Haus in das man sich geflüchtet hat, wird von Zombies belagert usw. usw.). Es gelingt dem Film nicht, diese wirklich spannend oder gruselig werden zu lassen. Ansonsten ist auch die Familiendynamik ohne Verständnis für eine solche dargestellt. Der Vater ist wütend auf seinen älteren Sohn und behandelt ihn ungerecht. Man vermutet, dass vielleicht rausgekommen ist, dass er das Ergebnis eines Seitensprungs der Mutter ist. Der Sohn erträgt dies erstaunlich gelassen und bleibt offen für den Vater. Zwischen den Eheleuten gibt es Konflikte, über die sie aber nur indirekt sprechen, also muss man sich als Zuseher dauernd fragen, was eigentlich los ist. Der Vater verhält sich nicht nachvollziehbar und pendelt zwischen Feigheit und Aggressivität hin und her (nicht, dass es so etwas nicht geben könnte, aber sein Verhalten erschien mir erratisch und man konnte seine Motivation nicht erkennen). Eindeutig ist, dass der Vater verhindern will, dass die Familie mit anderen Überlebenden zusammentrifft. Er möchte seine kleine Familie isoliert halten. Warum das so ist, will man natürlich wissen und muss auf die Antwort endlos lange warten.

            ANFANG SPOILER
            Dass der Mann ein komplex traumatisierter Mensch ist und sein eigenes Trauma nun mit seinen Angehörigen in der Rolle des Täters wiederholt, ist nicht besonders ungewöhnlich.
            ENDE SPOILER

            Ich finde es allerdings nicht gerade elaboriert oder irgendwie kreativ inszeniert.
            Ich kann ja durchaus mit sich langsam entwickelnden Filmen etwas anfangen, wenn es in der Zwischenzeit etwas anderes gibt, was sich anzusehen lohnt, wie z.B. tolle Bilder, ungewöhnliche Charaktere, lustige Dialoge, Atmosphäre.
            Rätselfreunde können hier vielleicht einen Blick riskieren, ansonsten kann man OUTSIDE getrost auslassen.

            https://boxd.it/bZCw2

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            • 6 .5

              1946 in Neapel. Die Menschen sind arm und haben nichts zu essen. Die Kommunistische Partei bietet den Eltern an, für ein Jahr die Kinder nach Norditalien in Pflegefamilien unterzubringen. Dies führt zu allen möglichen Gerüchten, dass die Kinder nach Russland kommen sollen, aufgefressen werden sollen usw. Die Mutter des 8jährigen Amerigo beschließt, ihn auch zu versenden. Zusammen mit einigen Hundert anderer Kinder fährt er mit dem Zug in den Norden. Dort angekommen dauert es natürlich ein bisschen, bis er sich eingewöhnt hat und die alleinstehende kinderlose Frau, die ihn aufnimmt, weiß auch erst einmal nicht so recht, was sie mit ihm anfangen soll. Aber dann findet Amerigo Freunde und auch mit seiner Pflegemutter versteht er sich gut. Als er 1947 zurück nach Neapel kommt, fühlt er sich fremd. Seine Mutter ist böse zu ihm, weil sie sich von ihm abgelehnt fühlt und Angst hat, dass er seine Pflegemutter lieber hat als sie.

              IL TRENO DIE BAMBINI ist gut gemacht, aber vom Hocker hat er mir auch nicht gehauen. Letztlich bevorzuge ich die Originale des italienischen Neorealismus. Diese Verfilmung von 2024 ist mir doch trotz allem irgendwie zu glatt.

              https://boxd.it/eUmE2
              https://boxd.it/ei1uE

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              • 5

                Bis zum 11.02.25: https://www.arte.tv/de/videos/120379-000-A/die-frau-im-nebel/

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                • EudoraFletcher68 13.01.2025, 08:47 Geändert 13.01.2025, 14:44

                  Hi Charlie,
                  nach reiflicher Überlegung wünsche ich mir einen Kommentar zu WELT AM DRAHT (1973) von RWF - habe eben gesehen, dass du auch Fan bist!

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                  • 8
                    EudoraFletcher68 13.01.2025, 06:42 Geändert 07.03.2025, 14:57

                    Comic-Freunde, wo seid ihr?

                    Der französische Comic-Autor Jul schreibt seit 2016 die Texte für die neuen Lucky Luke-Hefte und hat sich in dieser 3teiligen Doku auf den Weg in die USA, genauer gesagt hauptsächlich nach Arizona und Dakota, aber auch nach Louisiana gemacht, um auf den Spuren von Lucky Luke zu recherchieren, vermutlich auch aber nicht nur für seine Arbeit mit den Comics. Er stellt dabei fest, dass die Comics die Locations und das Setting ziemlich exakt wieder geben. Die Doku gibt diese auch mega wieder!!! Einzelne Comic-Bilder werden als Szene bzw. Bildkomposition nebeneinander gestellt – super! Die Macher haben ein tollen Blick für Szenen. Ein paar der Personen, die Jul bei seiner Recherche aufsucht, sind auch interessant oder lustig. Es ist beeindruckend, was von all dem heute noch erhalten ist bzw. welche Rituale auch heute noch stattfinden. Er findet allerdings auch noch ein paar Minderheiten, die in den Comics nicht aufgetaucht sind.

                    Ich habe nun fast Lust, mir die alten Lucky Luke Bände raus zu holen.

                    Bis zum 30.6.25:
                    https://www.arte.tv/de/videos/104773-001-A/in-den-fussstapfen-von-lucky-luke-1-3/
                    https://www.arte.tv/de/videos/104773-002-A/in-den-fussstapfen-von-lucky-luke-2-3/
                    https://www.arte.tv/de/videos/104773-003-A/in-den-fussstapfen-von-lucky-luke-3-3/

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                    • 6
                      EudoraFletcher68 13.01.2025, 06:41 Geändert 13.01.2025, 07:05

                      Es gibt doch immer wieder etwas Neues zu entdecken in unserer wunderbaren Welt! Bärtierchen sind kleiner als 1 mm und tatsächlich echte Tiere! Sie haben Innereien, einen Kopf mit einem Maul, das wie ein Staubsauger aussieht, kleine Füßchen – putzig irgendwie: https://image.geo.de/30124064/t/eA/v4/w1440/r0/-/05-baertierchen-f-128343576-jpeg--70179-.jpg

                      Sie leben z.B. in Moosen und gehen dort auf die Jagd, z.T. auch aufeinander. Was macht die Tierchen so interessant für die Forschung? Sie sind nahezu unzerstörbar. Sie halten radioaktive Strahlung aus, können austrocknen und wenn sie dann wieder nass werden, wieder zum Leben erweckt werden und sie können im Weltraum überleben! Damit sind sie sicher interessant für unsere lieben Freunde Musk und Bezos. Das wird hier zwar nicht gesagt, aber es wird erwähnt, dass die NASA sich auch für die Erforschung der Bärtierchen interessiert.

                      Insgesamt will man wissen, was es ist, dass sie so widerstandsfähig macht und das dann für die industrielle Landwirtschaft, die Medizin usw. nutzen. Es geht also immer noch darum, mit der Ausbeutung
                      der Natur weiter zu machen, ohne jemals die Konsequenzen davon tragen zu müssen.

                      Jenseits davon sind die Bilder von diesen Tierchen schön anzusehen und die Erzählungen dazu sind auch sehr interessant! Mehr Punkte kann ich nicht vergeben, weil es sich mal wieder um eine typische Von-der-Stange-ARTE-Doku handelt.

                      Noch bis zum 3.3.25: https://www.arte.tv/de/videos/111040-000-A/baertierchen-winzig-aber-hart-im-nehmen/

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                      • 8

                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #320

                        Guan Hu wurde mit dem Un Certain Regard Award ausgezeichnet.

                        Mein 2. Kinobesuch in 2025.

                        Es handelt sich hauptsächlich um eine Milieustudie mit Systemkritik (kommunistische Fehlplanung einer Stadt in der Pampa, die aufgrund fehlender Arbeitsplätze verlassen wurde und sich in ein Stück industrielles Ödland mit ein paar übrig gebliebenen verlorenen Seelen verwandelt hat. Aber man tut immer noch so, als hätte das alles seine Richtigkeit und versucht nach außen geordnet aufzutreten und die sinnlosen staatlichen Lebensweisheiten werden den letzten Menschen über die noch verbliebenen Lautsprecher in die Ohren geblasen) einer chinesischen Stadt mittlerer (nach unseren Maßstäben) Größe, die vermutlich ursprünglich aus dem Boden gestampft wurde, um dort irgendeine Industrie anzusiedeln. Die meisten Einwohner haben die Stadt inzwischen verlassen. Übrig geblieben sind hauptsächlich alte Menschen, ein paar Arbeitslose, einige Orientierungslose und sehr viele streunende Hunde, vermutlich Nachkommen von zurückgelassenen Haushunden. Es stehen viele leere Mietshäuser herum und alle möglichen Überbleibsel menschlicher Baukunst. Dann gibt es noch einen alten Zoo mit ein paar übrig gebliebenen armseligen Kreaturen und einem alten Mann, der sie versorgt. Sein Sohn Lang kommt gerade vorzeitig aus der Haft zurück in den Ort, weiß anscheinend nicht, wo er sonst hingehen sollte, oder darf auch nirgendwo anders hin. Denn, wir erfahren, dass er sich täglich bei der Polizei melden muss und auch eine Arbeit zugewiesen bekommt: Er soll mithelfen, die streunenden Hunde einzufangen, denn das Gerücht geht um, dass neue Fabriken gebaut werden sollen. Außerdem sieht man Plakate für die Olympiade (ich glaube für 2008). Aber wer will in eine Ortschaft investieren, die hauptsächlich von wilden Hunden bevölkert wird? Die Hunde treiben auch außerhalb der Stadt ihr Unwesen und sorgen für Unfälle auf den Straßen. Lang ist sein sehr wortkarger Mensch, was nicht daran liegt, dass er nicht sprechen könnte, aber er scheint es nicht zu wollen. Er hat eine schmerzhafte Begegnung mit einem schwarzen Hund, der sein Revier verteidigt. Die Szenen der wechselseitigen Beanspruchung des Reviers sind von einer wunderbaren Komik! Sie entwickeln eine Beziehung zueinander und irgendwie hat man als Zuschauer den Eindruck, dass sie sich ähnlicher sind, als den Ordnungskräften lieb sein kann. Sowohl sein Leben als das des Hundes ist bedroht.

                        Wir wissen, dass es sich um eine Übergangszeit handelt, zum Ende hin kommen die Abrissarbeiten in Gang und wahrscheinlich werden sich die Streuner bald andere Orte suchen müssen.

                        Was ich nun von alledem halten soll, weiß ich nicht so recht. In jedem Fall war es schön anzusehen und es tauchte überraschend das schöne Pink Floyd-Stück Mother auf.

                        https://boxd.it/pX9xC
                        https://boxd.it/iS9Hu
                        https://boxd.it/jrTey

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                        • Nur bis zum 18.1.24: https://www.arte.tv/de/videos/051668-000-A/basic-instinct/

                          Denke nicht, dass ich den nochmal sehen möchte. Behalte ihn lieber in positiver Erinnerung.

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                          • 8
                            EudoraFletcher68 12.01.2025, 06:51 Geändert 12.01.2025, 07:22
                            über Harka

                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #319

                            Autorenfilmer Lotfy Nathan war für den Un Certain Regard Award nominiert und Adam Bessa erhielt den Certain Regard Award für die beste Leistung als Schauspieler.

                            Der ungefähr 20jährige Ali hat keinen Schulabschluss und keine Ausbildung. Die Eltern sind tot. Er versucht mit dem illegalen Verkauf von Benzin oder Diesel über die Runden zu kommen. Dafür muss er alle möglichen Leute schmieren und am Ende bleibt nur wenig übrig. Nach 3 Jahren kommt er wieder zu seinen Geschwistern zurück: 2 jüngere Schwestern und ein älterer Bruder. Der Bruder hat sich entschieden, sein Glück in den Touristenorten am Meer zu versuchen und verlässt die Geschwister. Kurz darauf kommt ein Geldeintreiber bei ihnen vorbei und erklärt ihnen, dass auf ihrem Haus noch eine Restschuld von 8.000 Dinar liegt und wenn die nicht kurzfristig bezahlt wird, verlieren sie ihr Haus. Ali, der zwar schon Geld gespart hat, eigentlich um von dort in die EU zu gelangen, versucht nun den Betrag aufzutreiben. Er wird zunehmend verzweifelt. Zwischendrin wird eine Szene aus den Nachrichten eingeschnitten, die uns einen Hinweis auf das mögliche Ende gibt. Alis Situation wird immer hoffnungsloser und als Zuseher fühlt man immer mehr Beklemmung und hofft, dass der Film nicht so endet, wie befürchtet.

                            Die Inszenierung ist langsam. Die Bilder sind sehr sehenswert. Musik gibt es keine.

                            Ich würde sagen, das ist ein Film für Freunde des Neorealismus oder für Kollegen, die sich für die Lebensumstände einfacher Menschen in Tunesien interessieren.

                            Bis zum 5.1.2026: https://www.arte.tv/de/videos/090550-000-A/harka-aufruhr/

                            https://boxd.it/eqWlK
                            https://boxd.it/pX9xC
                            https://boxd.it/2tBzk
                            https://boxd.it/ei1uE

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                            • 9
                              EudoraFletcher68 11.01.2025, 06:07 Geändert 11.01.2025, 19:41

                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #318

                              LA FRACTURE war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit der ***** Palme ausgezeichnet.

                              Ein Neuzugang für meine Liste von Filmen zum Thema Klassenkampf: https://boxd.it/B0FTU

                              Ich werde noch zum Fan des französischen Kinos!

                              Raf und Julie sind dabei sich zu trennen, bzw. Raf hat das vor. Julie will die Beziehung auf jeden Fall aufrechterhalten und ist panisch. Später am Tag begegnen sich die beiden vor dem Haus von gemeinsamen Bekannten erneut. Raf wollte dort alleine hingehen und Julie will unbedingt bei ihr sein. Nachdem Raf sie einfach stehen lässt, hat Julie einen Unfall und bricht sich den Arm (Ferndiagnose: Verdacht auf Hysterische Persönlichkeitsstörung). In der Notaufnahme des staatlichen Krankenhauses treffen erstens Menschen aus den verschiedenen Klassen aufeinander und zweitens wird uns gezeigt, in welchem Zustand das französische Gesundheitssystem ist – krass! Parallel dazu finden die Demonstrationen der Gelbwesten statt, zu der auch Rafs jugendlicher Sohn am morgen aufgebrochen war. Die Situation auf den Straßen eskaliert, Autos werden angezündet, die Polizei setzt Gewalt ein. Verletzte werden in die Notaufnahme gebracht. Dazwischen geistert auch noch ein Schizophrener herum, für den es keinen Platz in der Psychiatrie gibt. Julie will unbedingt, dass Raf sich um sie kümmert und schreit die ganze Notaufnahme zusammen. Raf pendelt zwischen ihr und dem Eingang hin und her. Sie hat einen alten Schulfreund getroffen, mit dem sie sich unterhält. Julie lernt einen Fernfahrer kennen, dem jemand ins Bein geschossen hat und der ebenfalls in Panik ist, aber aus ganz anderen Gründen: Er muss unbedingt am nächsten Tag seinen Laster fahren, da er einen neuen Job hat und das Geld sowieso nicht reicht. Er lebt bei seiner Mutter und ist sehr verzweifelt. Er schreit auch sehr viel herum. Auch die Situation im Krankenhaus eskaliert zunehmend.

                              LA FRACTURE beginnt eher langsam und ich befürchtete ein nervtötendes französisches Beziehungsdrama serviert zu bekommen. Mit der Laufzeit steigert sich das Tempo und es geht um viel mehr als nur eine toxische Beziehung. Der Film ist zeitweise etwas oben drüber, was mich nicht gestört hat. Hier werden anhand des Mikrokosmos Krankenhaus aktuelle gesellschaftliche Probleme aus Frankreich auf sehr spannende und teilweise auch sehr komische Weise gezeigt. Wie unter einem Brennglas. Ich liebe diesen Film! Sogar die Synchro ist völlig in Ordnung!

                              ACHTUNG: Nur noch bis zum 14.1.25: https://www.arte.tv/de/videos/118572-000-A/in-den-besten-haenden/

                              https://boxd.it/pX9xC
                              https://boxd.it/eqWlK
                              https://boxd.it/jrTey

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                                EudoraFletcher68 11.01.2025, 06:06 Geändert 11.01.2025, 23:14

                                IMDB ist auch nicht mehr das, was es mal war: „Das Leben eines Mannes ändert sich, als er in diesem bewegenden tamilischen Drama auf jemanden aus seiner Heimatstadt trifft; sanfte Szenen werden gelegentlich durch sportliche Drohungen unterbrochen.“

                                Der Film war für mich ein Überraschungspaket und wurde nur ausgewählt um etwas mehr Material von 2024 für die hoffentlich auch dieses Jahr wieder stattfindende Umfrage zu den besten Filmen aus 2024 zu haben.

                                Es handelt sich um einkleines Drama, das sich nicht durch irgendwelche Action-/Kampf-/CGI-Szenen wichtigmacht. Ich denke, es richtet sich auch hauptsächlich an ein indisches Publikum – ist jedenfalls mein Eindruck.

                                Ein Mann, der als ungefähr 18jähriger seinen Heimatort verlassen musste, weil sein Vater aufgrund eines Erbschaftsstreits das Haus verlor, in dem die Familie gelebt hatte, kommt nach ungefähr 20 Jahren zurück, weil seine Schwester, die er seitdem nicht gesehen hat und die anscheinend von dem Erbe profitiert hatte, heiratet. Er will eigentlich nur schnell hinfahren, sein Geschenk überbringen und dann wieder nach Hause fahren. Am Anfang der Feier hängt sich eine Nervensäge an ihn. Er kann sich an den Kerl nicht erinnern und will ihn am liebsten einfach nur loswerden. Nach einiger Zeit ändert sich dies und dieser Prozess ist herzerwärmend.

                                Außerdem lernt man auch etwas über den Stierkampf namens Jallikattu, der hauptsächlich in Tamil Nadu praktiziert wird. Da ich den sehenswerten Film JALLIKATTU gesehen habe, hat mich dies natürlich besonders gefreut!

                                Auch wenn es hier ein bisschen Kitsch gibt und man als deutsches Einzelkind einer alleinerziehenden Mutter über die Größe indischer Familien und die Konflikte, die dort entstehen können, staunt, so habe ich MEIYAZHAGAN wirklich gerne gesehen!

                                https://boxd.it/cQ8hC
                                https://boxd.it/lsxHS

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                                  EudoraFletcher68 10.01.2025, 06:53 Geändert 10.01.2025, 08:33
                                  über Kondal

                                  Dieser vom roten N produzierte Debut-Film aus Mollywood war für meine Augen in den ersten 15 Minuten schwer ansehbar: Erstens schreien sich die Leute dort grundlos an und zweitens sind die Untertitel so schnell über den Bildschirm gehuscht, dass ich nicht mitgekommen bin. Die Leute reden anscheinend in einem so hohen Tempo, dass man schon echte Schnelllesefähigkeiten bräuchte, um das alles aufzunehmen. Am Anfang geht es um einen Streit in einem kleinen Kaff, wegen angeblich vergiftetem/vergammeltem Fisch. Viele Menschen aus dem Ort leben vom Fischfang. Der Hintergrund scheint der zu sein, dass jemand den kompletten Markt für sich alleine haben will, aber sicher bin ich mir nicht. Jedenfalls muss sich der Protagonist namens Manuel (Ein Christ also!) für Unrecht rächen, das ihm angetan wurde oder will Buße tun? Er nimmt ein Job auf einem Schiff in einer anderen Ortschaft an. Von Anfang an ist klar, dass der Job nicht ungefährlich werden wird, da auf jeden Fall die Investition rausgeholt werden muss.

                                  Lokalkolorit ist vorhanden, aber ohne große Liebe dafür. Manches wirkt etwas zusammengeschustert, anderes, wie z.B. das Fischerboot, schön aus dem echten Leben. Manche der Männer sehen teilweise vogelwild aus. Und sie hängen ständig an ihren Smartphones. Das fand ich ziemlich witzig anzusehen. Mir ist nicht klar, ob das Absicht war oder ob es eher unbewusst so inszeniert wurde und diese Leute in der Gegend tatsächlich schon so mit ihren Smartphones verwachsen sind (sogar auf einem Fischerboot auf hoher See lassen sie es nicht los). Auch das Thema Verdauung wird thematisiert - das finde ich an indischen Produktionen sehr sympathisch! Später gibt es noch ein Fußballspiel, was mich überraschte – ich dachte, die spielen mehr oder weniger nur Cricket.

                                  Komisch ist dann auch, dass die Besatzung mit dem Schiff eigentlich nur tagelang durch die Gegend fährt, ohne auch nur ansatzweise den Versuch zu machen, Fische zu fangen. Stattdessen macht einer den anderen das Leben schwer und wird dann vom Helden kurzerhand entsorgt. Dass der Held Christ ist, ist ziemlich wichtig für den weiteren Verlauf. Wenn ich das richtig verstehe, dann steht der Name Manuel, abgeleitet von Immanuel, im Alten Testament für den zukünftigen Erlöser. Vielleicht sollte sich der Regisseur mit den evangelikalen Filmschaffenden aus GODLYWOOD zusammentun, die würden sich bestimmt freuen.

                                  Gewundert habe ich mich, dass der dann doch irgendwann frisch gefangene Fisch nicht viel schneller unter Deck auf Eis gelegt wurde. Es kommt stattdessen zu einigen Arbeitsunfällen, mit denen pragmatisch umgegangen wird. Was will man auch machen? Gibt ja kein Meereshospital und auch keinen Arzt an Bord. Außerdem hat der Fang den Vorrang.

                                  Es gibt ein paar wenige schöne Gesangs- und Tanzeinlagen, die mich nicht gestört haben, im Gegenteil (obwohl ich das normalerweise nicht unbedingt goutiere).

                                  Fazit: Wer mal ein bisschen einen Eindruck von Kerala (Ich hoffe, das ist korrekt, aber aufgrund der Sprache nehme ich es mal an) bekommen möchte, sich für die Dynamik auf einem Fischereischiff erwärmen kann und keine allzu großen Ansprüche hat, der kann hier durchaus mal einen Blick riskieren. Ein paar hübsche Schlägereien gibt es auch. Allerdings muss man bereit sein UT zu lesen.

                                  https://boxd.it/cQ8hC

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                                    EudoraFletcher68 10.01.2025, 06:52 Geändert 10.01.2025, 18:56

                                    Ich hatte den Film ausgewählt wegen des Posters (ein Schloss im Schnee), nichtsahnend, dass das alles Fake ist und der Film hauptsächlich in dem Schloss spielt.

                                    Eine nicht zusammenpassende Verwandtschaft kommt also ins Schloss des Erbonkels, wo sie ein Spiel spielen sollen. Dem Gewinner winkt ein großes Vermögen. Am morgen, als das Spiel losgeht, finden sie den Onkel tot vor. Nun rätselt man, wer der Täter ist.

                                    Die Inszenierung kommt mir ziemlich bieder vor, obwohl es ein schwules Paar (Die Chemie zwischen den beiden ist allerdings quasi nicht vorhanden) gibt – sicher nicht selbstverständlich für Polen.

                                    Da es sich um eine Komödie handelt habe ich gehofft, dass es etwas zu lachen gibt. Was leider nicht der Fall ist. Die Ausstattung sieht recht billig aus, also gibt´s auch nichts für´s Auge.

                                    Könnte was für Freunde von solchen Rätsel-Krimis aus den 1950/60er sein. Allerdings ist die Auflösung strunzdumm. Für mich war´s jedenfalls ein ziemlicher Reinfall.

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                                      Überraschend lustige Version von THE FUGITIVE, auf den sich der Protagonist auch selbst bezieht, allerdings zitiert er versehentlich INDIANA JONES, was ziemlich lustig war.

                                      An STRUL kann man sehen, dass man als Autor und Regisseur nicht das Rad neu erfinden muss, um einen guten und lustigen Film zu machen. Auch nicht besonders viel Geld (Das war sicher keine Low Budget Produktion aber bestimmt auch keine besonders teure – Angaben habe ich leider nicht gefunden) Es reichen Liebe zum Medium, Grips und Kreativität und halbwegs gute Darsteller.

                                      Worum es geht, habe ich ja schon geschrieben und das Ende ist auch vorhersehbar. Aber die Geschichte selbst wird lustig, unterhaltsam und auch spannend erzählt.

                                      Schöner Gute-Laune-Film!

                                      https://boxd.it/gDz9A

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                                        EudoraFletcher68 09.01.2025, 07:20 Geändert 09.01.2025, 08:20

                                        Mit sehr wenig Kontext erzählen amerikanische evangelikale Filmemacher und Filmkritiker über christliches Kino. Wenn man denen so zusieht, hat man den Eindruck, dass das komplette (einer der Protagonisten spricht von 80 %) US-amerikanische (oder war es das europäische?) Kino eine christliche Message habe. Es wird der Streamingdienst Pure Flix (https://www.pureflix.com/) vorgestellt, auf dem nur christliche Filme laufen.

                                        Einer der Regisseure erklärt, dass sie versuchen, mit ihren Filmen das Denken der Menschen zu ändern. An einer evangelikalen Filmuniversität wurde auch ein Werbefilm für Trump gemacht. THE TRUMP PROPHECY (2018), der bei IMDB momentan auf 1,5 Sternen steht. Ich habe den für euch ins MMM eingetippt. Vielleicht will ihn ja jemand sehen und kommentieren? Somit geht es hier nicht nur um Glaubensfragen sondern auch um handfeste Politik.

                                        Obwohl ich sonst ja nicht so der Fan von Erzählonkels im Hintergrund bin, hat mir hier doch jemand gefehlt, der das Ganze mehr eingeordnet hätte. Auch wirkte die Doku etwas lieblos gemacht, es wurden einfach viele Interviews aneinander gereiht ohne Übergänge oder Bezugnahmen. Informativ in Bezug auf diese doch sehr große und vor allem wohlhabende Subkultur, fand ich sie trotzdem.

                                        Bis zum 16.11.2027 (!): https://www.arte.tv/de/videos/118218-001-A/godlywood-blockbuster-im-namen-des-herrn/

                                        https://boxd.it/ao24o

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                                          Autorenfilmer Luca Guadagnino (SUSPIRIA, BONES AND ALL, QUEER) ist mit seinem Team nach London gereist, um einen echten Kriminalfall über zwei Jugendliche aus Oxford, die nach London fuhren und dort den ihnen unbekannten Mohamed el-Sayed ermordeten, einen Film zu drehen. Tilda Swinton führt die Crew durch die Stadt und übernimmt eine wichtige Rolle. Es handelt sich um den Debutfilm des Regisseurs in Form einer (experimentellen) Pseudo-Doku, die leider nicht sehr unterhaltsam ist. Für einen Debutfilm vielleicht schon ok.

                                          Hier ein Artikel zu dem echten Mord: https://www.theguardian.com/law/2012/jun/27/appeal-conviction-quash-jamie-petrolini

                                          https://boxd.it/eUmE2
                                          https://boxd.it/fre42

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                                            Der Film hätte das Potenzial gehabt, mir zu gefallen. Es gibt einige Elemente, wie z.B. dass es sich um eine Art Sozialstudie von Leuten in ihren 20ern aus NYC handelt und ein bisschen an GIRLS erinnert. Zumal auch Adam Driver mitspielt, den ich zum ersten Mal in GIRLS gesehen habe. Ich würde gerne mal herausarbeiten, warum ich manche solcher Filme/Serien toll finde und warum andere nicht. Bei FRANCES HA haben es die Charaktere nicht geschafft, mich für sie zu erwärmen oder zu interessieren, es sind typisch leere US-Amerikaner. Die Dialoge sind langweilig, die Bilder sind nichts Besonderes und die Story ist auch langweilig. Während Lena Dunham in GIRLS diese völlig neurotische, offensichtlich unsichere und manchmal peinliche Figur ist, genauso Driver, kommen mir alle in FRANCES HA mehr oder weniger glatt, cool, schön und leer vor. Sie labern die ganze Zeit über Belanglosigkeiten. Es fehlt an irgendeiner Form von Tiefgang. Wie manchmal in diesen französischen Laberfilmen. Vermutlich ist das mein Problem mit dem Film? Ich glaube, es ist ein schmaler Grat für mich. Auf der einen Seite der langweilige Laberfilm und auf der anderen Seite eine spannende Sozialstudie mit Situationskomik/-tragik.

                                            Erschwerend kommt hinzu, dass mir die Bilder überhaupt nicht gefallen haben bzw. sie sehen gewollt aber nicht gekonnt aus. Es wirkt so, als habe jemand von einem Farbfilm einfach die Farbe rausgenommen. Es fehlt mir der Blick für gute Bilder und Details. Falls einer von den Kamera-Experten mir gleich erzählen möchte, dass Sam Levy ein begnadeter Kameramann ist: Mir gefallen seine Bilder trotzdem nicht.

                                            Eine weitere Idee, was mit dem Film verkehrt ist hat mir der Kurzkommentar von Le Samourai gegeben: „Nouvelle Vague trifft Woody Allen trifft Oh Boy. ... Wunderbar leichtfüßige Leinwandpoesie.“ -> Ich liebe Woody Allen, aber die Nouvelle Vague ist gar nicht so meins. Filme, die andere als poetisch bezeichnen, finde ich meistens öde und OH BOY ist genauso langweilig, wie FRANCES HA.

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                                              EudoraFletcher68 07.01.2025, 07:03 Geändert 07.01.2025, 10:09

                                              Patrick, ein ehemaliger Rechtsanwalt, interessierte sich seit seiner Kindheit für Wale und hat sich noch als junger Mensch dazu entschieden, sie zu erforschen. Er unternimmt Reisen zu ihnen, von ihm selbst finanziert. Er freundete sich mit einigen Walen, was ziemlich faszinierend ist. Und da er kein Naturwissenschaftler ist, hat er auch kein Problem damit, sich den Tieren emotional anzunähern und sie nicht als Forschungsobjekte zu betrachten.

                                              Die Doku bietet großartige Bilder von Pottwalen und Blauwalen! Auch von der Interaktion Mensch-Wal. Es gelingt Patrick dann noch, eine Kamera an einem Pottwal anzubringen, die einen Tauchgang in einen oder mehrere km Tiefe dokumentiert.
                                              Geht ein bisschen in Richtung MY OCTOPUS TEACHER, wobei Patrick viel weniger nervig ist als Craig Foster.

                                              Noch bis zum 4.3.25: https://www.arte.tv/de/videos/117727-000-A/patrick-and-the-whale/

                                              Hier ein kurzer Artikel über den Mann: https://www.geo.de/natur/tierwelt/patrick-und-die-wale--die-geschichte-einer-ungewoehnlichen-beziehung-34679230.html

                                              https://boxd.it/2sMNK

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                                                EudoraFletcher68 07.01.2025, 07:02 Geändert 07.01.2025, 08:36

                                                Leonardo di Caprio überzeugt mich hier genauso wenig wie in AVIATOR oder in J.EDGAR. Er wirkt sehr bemüht, grimassiert (sieht künstlich aus) und vor allem seine Art zu sprechen finde ich einfach total unecht. Das macht den Film für mich schon mal nicht so ganz erfreulich, da er ja einen Hauptcharakter spielt. Ich verstehe das nicht, in einigen Filmen ist er großartig und in anderen wirkt er auf mich vor allem unbeholfen. Was mir dann die Freude an einem Film kaputt machen kann. Robert de Niro ist auch nicht immer gleich gut. Im kürzlich gesehenen THE IRISHMAN wirkte er stimmiger auf mich.

                                                Ansonsten konnte man nachlesen, dass Scorsese sich für diese reale Tragödie interessierte und das Unrecht, das Amerikaner den Mitgliedern und des Osage-Stammes angetan haben ins Licht der Öffentlichkeit rücken wollte. Der Stamm kam zu unverhofftem Reichtum, weil auf deren Land Öl gefunden wurde. Weiße Männer waren hinter den Indianerinnen her und heirateten sie. Wundersamerweise starben die Frauen alle recht jung. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass man nachgeholfen wurde.

                                                Scorsese setzt seine Energie (und vielleicht auch zum Teil sein Vermögen?) für die Restaurierung mehr oder weniger unbekannter Meisterwerke ein (https://www.film-foundation.org/world-cinema), darunter auch einige hervorragende Filme des philippinischen Regisseurs Lino Brocka und hat in MEINE ITALIENISCHE REISE sehr schön seine Entwicklung zum Filmliebhaber und Regisseur anhand der italienischen Filme, die in seiner Kindheit und Jugend Zuhause im Fernsehen liefen, dargestellt. Der Mann ist mir echt sympathisch!

                                                Das hilft mir jetzt aber nicht KILLERS OF THE FLOWER MOON gut zu finden. Irgendwie wirkt es so auf mich, als ob die meisten Beteiligten kein gutes Händchen für einen solchen Westernepos hätten. Während Scorseses Filme aus dem Italo-amerikanischen Milieu durch Authentizität, spritzige Dialoge und schräge Vögel glänzen, ist das hier eine ziemlich langwierige, mühsame Angelegenheit, die mich nicht erreichte und mich unruhig werden ließ. Und das obwohl die Geschichte an sich wirklich Potenzial gehabt hätte, mich emotional anzusprechen.

                                                Leider konnte ich den Film nicht ganz zu Ende sehen, weil das kostenlose Wochenende von *pp** TV+ auslief. So fehlt mir die letzte halbe Stunde. Ich denke aber nicht, dass das für mich einen Unterschied machen würde.

                                                Von Scorsese habe ich gesehen:
                                                SHUTTER ISLAND (2010) – 9 Punkte
                                                GOODFELLAS (1990) – 9 Punkte
                                                THE WOLF OF WALL STREET (2013) – 8,5 Punkte
                                                CASINO (1995) - 8,5 Punkte
                                                TAXI DRIVER (1976) – 8,5 Punkte
                                                BRINGING OUT THE DEAD (1999) – 8 Punkte
                                                RAGING BULL (1980) – 8 Punkte
                                                THE IRISHMAN (2023) – 8 Punkte
                                                MEAN STREETS (1973) – 7,5 Punkte
                                                GANGS OF NEY YORK (2002) – 7 Punkte
                                                AVIATOR (2006) – 6 Punkte
                                                NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN (2005) – 4 Punkte
                                                NEW YORK, NEW YORK (1977) – 4 Punkte
                                                SILENCE (2016) – 3 Punkte

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                                                  EudoraFletcher68 06.01.2025, 07:16 Geändert 06.01.2025, 07:16

                                                  Nur bis zum 19.1.25 in OmU und Synchro: https://www.arte.tv/de/videos/048298-000-A/there-will-be-blood/

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                                                    EudoraFletcher68 06.01.2025, 06:37 Geändert 06.01.2025, 10:01

                                                    Wird vielleicht eines Tages ein Meteor auf der Erde einschlagen, der alles Leben auslöschen wird?

                                                    Werner Herzog ist fasziniert von Meteoriten und sucht diverse Orte auf, an denen vor Hundertausenden bis Millionen Jahren Meteore einschlugen und trifft Menschen, die Meteoriten erforschen und ähnlich fasziniert davon sind, wie er.

                                                    Leider hat mir diese Doku nicht so zugesagt, wie erhofft. Das liegt womöglich auch daran, dass viele der Experten, mich nicht so interessiert haben, wie die Protagonisten in anderen Dokus von Herzog. Er hat ein Händchen für extreme oder interessante Personen, die entweder etwas Wesentliches zu sagen haben, oder eben sehr bizarr sind. Auch wurden (zu?) viele Themen angeschnitten und manche tauchten für mein Empfinden nur auf, um zu sagen: Hier war ich übrigens auch schon, dort gibt´s noch dieses oder jenes traditionelles Fest und dann ist da natürlich Mekka, die wichtigste religiöse Stätte der Moslems, die mit Meteoriteneinschlägen zu tun haben (könnten).
                                                    Auch habe ich hier nur wenige von den fantastischen, stimmungsvollen Aufnahmen bemerkt, für die ich Werner Herzogs Dokumentationen so sehr schätze. Wirklich toll sind die Szenen von Meteoritenfunden in der Antarktis!

                                                    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich so lange darauf gewartet habe, bis ich den Film endlich mal sehen konnte, gibt´s den doch nur bei A**** TV+.

                                                    Das macht FIREBALL: VISITORS FROM DARKER WORLDS keineswegs schlecht oder uninteressant, aber begeistert bin ich eben auch nicht.

                                                    Hier mein Ranking von Werner Herzogs Dokus:
                                                    ON DEATH ROW (2012): 9,5 Punkte
                                                    BALLADE VOM KLEINEN SOLDATEN (1984): 9 Punkte
                                                    LESSONS OF DARKNESS (1992): 9 Punkte
                                                    GASHERBRUM – DER LEUCHTENDE BERG (1985): 9 Punkte
                                                    BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT (2007): 9 Punkte
                                                    MY BEST FIEND (1999): 9 Punkte
                                                    GLOCKEN AUS DER TIEFE – GLAUBE UND ABERGLAUBE IN RUSSLAND (1993): 8,5 Punkte
                                                    GRIZZLY MAN (2005): 8,5 Punkte
                                                    WOVON TRÄUMT DAS INTERNET (2016): 8,5 Punkte
                                                    TOD IN TEXAS (2011): 8 Punkte
                                                    LAND DES SCHWEIGENS UND DER DUNKELHEIT (1971): 8 Punkte
                                                    HAPPY PEOPLE: EIN JAHR IN DER TAIGA (2010): 8 Punkte
                                                    DIE GROßE EKSTASE DES BILDSCHNITZERS STEINER (1974): 8 Punkte
                                                    RAD DER ZEIT (2003): 8 Punkte
                                                    LA SOUFRIÈRE – WARTEN AUF EINE UNAUSWEICHLICHE KATASTROPHE (1977): 8 Punkte
                                                    IN DEN TIEFEN DES INFERNOS (2016): 7,5 Punkte
                                                    THE WHITE DIAMOND (2004): 7,5 Punkte
                                                    DIE INNERE GLUT: REQUIEM FÜR KATJA UND MAURICE KRAFT (2022): 7,5 Punkte
                                                    DER NOMADE: AUF DEN SPUREN VON BRUCE CHATWIN (2019): 7,5 Punkte
                                                    JULIANES STURZ IN DEN DSCHUNGEL (2000): 7,5 Punkte
                                                    WERNER HERZOG FILMEMACHER (1986): 7,5 Punkte
                                                    FROM ONE SECOND TO THE NEXT (2013): 7 Punkte
                                                    JAG MANDIR: DAS EXZENTRISCHE PRIVATTHEATER DES MAHARADSCHA VON UDAIPUR (1991): 7 Punkte
                                                    WODAABE – DIE HIRTEN DER SONNE (1989): 7 Punkte
                                                    HOW MUCH WOOD WOULD A WOODCHUCK CHUCK... – BEOBACHTUNGEN ZU EINER NEUEN SPRACHE (1978): 7 Punkte
                                                    MIT MIR WILL KEINER SPIELEN (1976): 7 Punkte
                                                    GORBATSCHOW (2018): 7 Punkte
                                                    BEHINDERTE ZUKUNFT (1971): 7 Punkte
                                                    DIE FLIEGENDEN ÄRZTE VON OSTAFRIKA (1969): 7 Punkte
                                                    HERAKLES (1962): 6 Punkte
                                                    DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄME (2010): 6 Punkte
                                                    GLAUBE UND WÄHRUNG - DR. GENE SCOTT, FERNSEHPREDIGER (1981): 6 Punkte
                                                    PILGRIMAGE (2001): 6 Punkte
                                                    TOD FÜR FÜNF STIMMEN (1995): 6 Punkte
                                                    HUIE'S PREDIGT (1981): 5 Punkte
                                                    ODE TO THE DAWN OF MAN (2011): 4 Punkte

                                                    https://boxd.it/2s1sU

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