EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 8
    über DogMan

    Erzählt wird eine Märchengeschichte für Erwachsene über einen Mann, der mit vielen Hunden lebt. Es wurden aktuelle gesellschaftliche Themen aufgenommen und sehr gut umgesetzt.

    Sowohl die Inszenierung mit den verschiedenen Zeitebenen als auch die traurig-schöne Geschichte selbst und die Darsteller haben mich überzeugt.

    Must-See für Hundeliebhaber!

    https://boxd.it/eqWlK

    33
    • 6 .5

      Ich liebe Uma Thurman. Diese Doku ist zwar typisch ARTE, aber wenn man Tarantino und Thurman mag, kann man sich die gut ansehen!

      Noch bis zum 23.11.24: https://www.arte.tv/de/videos/117726-000-A/uma-thurman-die-stille-kaempferin-hollywoods/

      21
      • 6 .5

        Wenn der Film mindestens 10 Jahre älter wäre und es TWD nicht gäbe oder ich nicht die meisten Zombie-Filme kennen würde, hätte ich dem womöglich sogar 8 Punkte gegeben, obwohl es mich nervt, dass der Protagonist mit seiner Katze im Katzenkorb vor den Zombies flieht. Ich verstehe, dass er an dem Tier hängt, aber was soll denn das? Die muss nie fressen und auch nie scheißen und sitzt schön in ihrem Käfig, bis er sie irgendwo rauslässt und da ist sie dann auch ganz cool? Egal, das ist halt hier der Gag, Mann mit Katze flieht vor Zombies.

        Wir sehen den Beginn der Zombieapokalypse und den Mann mit der Katze, der auf der Suche nach einem sicheren Ort ist, bzw. will er zu seiner Schwester auf die Kanaren. Er ist dabei mit einem Motorrad, einem Auto, einem Boot, einem Schiff, dann wieder mit einem Auto und am Schluss mit noch einem anderen Fahrzeug unterwegs. Er gelangt auch in ein Krankenhaus. Alles schon gesehen, aber durchaus gut gemacht, gegen die Inszenierung oder die Darsteller kann man nicht meckern.

        Kann man sich gut anschauen, wenn man das Genre mag.

        https://boxd.it/j6uEY

        35
        • 5 .5

          Wie ich gelernt habe, handelt es sich um den zweiten von drei Filmen der Johan Falk-Trilogie, die dann in die Serie GSI: Spezialeinheit Göteborg übergeht.

          Kommissar Johann Falk vom ersten Film spielt hier auch mit, es gibt aber keinen Zusammenhang zu seiner Situation in ZERO TOLERANCE – ZEUGEN IN ANGST. Oder ist es inzwischen Jahre später (seine Freundin hat nun eine Tochter, vielleicht mit ihm?)? Ich habe dann beschlossen, mich mit dieser Frage nicht weiter zu beschäftigen und den Film einfach für sich anzusehen und nicht als Fortsetzung des ersten. Falk hat jedenfalls nach einer Strafversetzung bei der Polizei gekündigt und arbeitet jetzt für einen Freund bei dessen privaten Firma, die man für Personenschutz oder zur Überwachung beauftragen kann. Den Plot um einen Unternehmer im Bereich Mode, der in Estland ein Werk eröffnet und versehentlich einen kriminellen Wachdienst beauftragt, war im ersten Drittel kompliziert und ist mir in jeder Hinsicht viel zu dick aufgetragen. Vor allem dann auch am Ende.

          Auch bei EXECUTIVE PROTECTION finde ich die Bilder allerdings recht ansehnlich.

          [Vielen Dank an christian.ade für den Tipp!]

          https://boxd.it/j79eC
          https://boxd.it/gDz9A

          30
          • 7

            Bis zum 31.01.25: https://www.arte.tv/de/videos/115629-000-A/brutale-stadt/

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            • 8 .5
              EudoraFletcher68 04.11.2024, 06:10 Geändert 04.11.2024, 06:19
              über Nina Wu

              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. # 308

              NINA WU war für den Un Certain Regard Award nominiert.

              Zufällig 1 Tag vor THE SUBSTANCE gesehen und eigentlich wolle ich nicht zwei Topp-Filme an einem Tag kommentieren, aber diese beiden Werke passen einfach wunderbar zusammen. Wer den einen mag, der sollte mit dem anderen auch etwas anfangen können!

              „Sie nehmen mir nicht nur den Körper. Sie nehmen mir auch die Seele.“ Diesen Text muss die bis dato erfolglose Schauspielerin für einen Film lernen. Und dieser Satz steht auch für ihre Karriere, die sich durch das Casting ergibt.

              Der Film-im-Film wurde super inszeniert!

              ANFANG kleine SPOILER
              Die Schauspielerin muss krasse Sexszenen spielen, was ihr erst einmal wahnsinnig schwer fällt. Als der Film dann endlich fertig ist und sie Erfolg damit hat, wird sie von den Journalisten nochmals ausgezogen. Offenbar ist das eine Gesellschaft, in der Nacktszenen im Film fast so negativ gesehen werden, wie Prostitution, bzw. die Frau, die sich nackt zeigt, wird beschämt. Und von beneidet.
              ENDE SPOILER

              Das Filmbusiness in Taiwan ist einerseits anders als im Westen und gleichzeitig sehr ähnlich. Brutal! Eine Männerwelt, in der die Frauen nur Objekte sind und schön sein müssen. (Auch deshalb schätze ich Frances McDormand sehr! Eine der wenigen großen Darstellerinnen, die keine Schönheit ist und dennoch erfolgreich)

              Der Film wird dann noch extrem böse und vor allem das Ende ist es.

              Aus Taiwan habe ich schon einige ziemlich tolle Filme gesehen. Dieser hier gehört auch dazu. Aber man muss natürlich die Geduld aufbringen und UT lesen.

              Wer sich für das Film-Business interessiert und offen für fremdländisches Kino ist, dem sei NINA WU auf jeden Fall ans Herz gelegt.

              Ca. in Minute 25:30 kommt eine Kakerlake aus einem Getränkebecher auf die Hand eines der Charaktere gekrabbelt, was mich besonders gefreut hat: https://boxd.it/2Uexk

              Noch bis zum 29.12.2024 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/113522-000-A/nina-wu/

              https://boxd.it/lD0Hi
              https://boxd.it/pX9xC
              https://boxd.it/fre42
              https://boxd.it/jrTey

              30
              • 9 .5
                EudoraFletcher68 04.11.2024, 06:07 Geändert 04.11.2024, 08:55

                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #307

                THE SUBSTANCE war für die Goldene Palme nominiert und Coralie Fargeat wurde für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

                Sehr positiv fallen von Anfang an die Bilder und die kreativen Ideen auf! Der Gang des Fernsehstudios erinnert an das Overlook-Hotel aus THE SHINING. Und das passt auch irgendwie, denn das was dann passiert ist Horror, aber ganz anders als bei Kubrick.

                Die Protagonistin ist eine Fernseh-Aerobic-Darstellerin um die 50. Zu alt, um das Publikum noch zu begeistern. Genauso geht es vermutlich vielen Schauspielerinnen und Frauen in der Modewelt sowie in Berufen, in denen es um Jugendlichkeit geht.

                Wie kann man den Film beschreiben ohne zu spoilern? Wie der Titel sagt, geht es um eine Substanz, über die die Protagonistin stolpert. Wenn man sie einnimmt, passiert etwas Erstaunliches. Das sich dann im Lauf der Zeit zu einem ernsthaften Problem entwickelt.

                THE SUBSTANCE zeigt die Problematik eines Menschen, der sich selbst hasst und deshalb Dinge tut, die selbstschädigend sind und gleichzeitig wird einer extrem destruktiven Fernsehwelt ein Spiegel vorgehalten. Genial auch zum Ende hin, die Szene die in aller Deutlichkeit zeigt, wer in dieser Kunstwelt das Sagen hat. Ich verrate es nicht, das kann sich ja jeder selbst denken oder anschauen.

                Ein absolutes Meisterwerk mit fantastischen Bildern, einer unterhaltsamen Geschichte mit Tiefgang auf mehreren Ebenen (Persönlichkeit, Sexismus, Gesellschaft, Unterhaltungswelt, Kapitalismus), einer Inszenierung perfekt auf den Punkt (trotz Länge) und fantastischen Darsteller:innen (😁)!

                Was kann man mehr wollen?

                Warnung: Brutale Bilder und Blut muss man schon mögen, sonst sollte man hier lieber die Finger von lassen!

                https://boxd.it/pX9xC
                https://boxd.it/fre42

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                • EudoraFletcher68 03.11.2024, 18:17 Geändert 03.11.2024, 18:27

                  Hast du schon Margaret Qualley und Demi Moore in THE SUBSTANCE?

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                  • 8
                    EudoraFletcher68 03.11.2024, 06:40 Geändert 03.11.2024, 06:50
                    über Murina

                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #306

                    Das Erstlingswerk der kroatischen Autorenfilmerin Antoneta Alamat Kusijanovic war für die Goldene Kamera nominiert.

                    Ein 17jähriges Mädchen lebt mit ihrer Familie auf einer kroatischen Insel. Allein diese Situation hat mir sehr gut gefallen, denn die Location ist total und man bekommt eine Idee davon, wie die Leute da leben. Das Meer wurde sehr schön als Kulisse, aber auch als befreiter Lebensraum des Mädchens eingesetzt.

                    Jedenfalls ist das Mädchen rebellisch, möchte ausbrechen und hasst ihren strengen Vater, der ihr ständig Anweisungen erteilt. Einzige Gemeinsamkeit sind die gemeinsamen morgendlichen Tauchgänge auf denen sie allerdings die Fantasie hat, ihn mit dem Speer zu töten. Eines Tages kommt ein sehr reicher Mann zu Besuch, von dem sich der Vater große Vorteile erhofft. Die Art und Weise, wie er hier vorgeht, bestätigt mein Bild von den Kroaten. Auch für das Mädchen ist der Gast ein Hoffnungsträger, aber auf eine andere Weise.

                    Wie das so ist mit Erlösungsphantasien, wird man früher oder später mit der Realität konfrontiert.

                    Noch bis 30.12.24: https://www.arte.tv/de/videos/111600-000-A/murina/

                    https://boxd.it/pX9xC

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                    • 8
                      EudoraFletcher68 03.11.2024, 06:39 Geändert 03.11.2024, 06:51

                      Wie ich gelernt habe, handelt es sich um den ersten von drei Filmen der Johan Falk-Trilogie, die dann anscheinend in die Serie GSI: Spezialeinheit Göteborg übergeht.

                      Es beginnt am Weihnachtsabend. Ein Cop will seiner Freundin was zum Essen vom Burger King holen und gerät in einen Raubmord eines Schmuckladens. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd die damit endet, dass der Kommissar zum Verdächtigen einer Gewalttat wird. Die vernommenen Zeugen haben alle nichts gesehen. Es wird eng für den Kommissar....

                      Ich hatte mich mit christian.ade über THE WIRE ausgetauscht und er meinte, dann könnten diese Filme auch was für mich sein. Was stimmt. An THE WIRE kommt dieser erste Film nicht ran bzw. geht er auch nicht in die Richtung, aber er ist superspannend und auch was die anderen Qualitäten betrifft gut gemacht. Locations und Bilder sind erstklassig. Diese vermitteln eine supertolle Atmosphäre. Sowohl die (nächtlichen) Aufnahmen von Göteborg, als auch von den Innenräumen und alles andere auch. Inszenierung und Charaktere haben mir auch hervorragend gefallen.

                      Ich stelle einen sehr positiven Unterschied zu etwas jüngeren schwedischen Krimis fest, die alle sowohl in der Farbgebung, als auch von Charakteren und Inszenierung her, meist sehr zurückgenommen und kühl sind und auf mich dadurch oft langweilig oder zäh wirken. Hier ist dem gar nicht so.

                      [Vielen Dank an christian.ade für diesen wirklich ganz hervorragenden Tipp!!]

                      https://boxd.it/j79eC
                      https://boxd.it/gDz9A

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                      • 7

                        Diese Komödie von John Landis über einen reichen Mafioso, der seinem Vater auf dem Sterbebett versprochen hat, ein ehrlicher Mensch zu werden, hat definitiv ihren Witz, ist mir aber etwas zu albern. Was ich zudem kaum noch ertrage sind Inszenierungen wie auf einer Theaterbühne mit dem jeweiligen Bühnenbild: Overacting inclusive Geschrei und Dialogen wie aus einem Buch (der eine spricht, der andere wartet, bis er fertig ist, dann spricht der nächste usw.). Dann auch die diversen Szenen, wo eine oder mehr Personen in einem Raum ist/sind, dann Aufgang, sprich von rechts oder links kommt jemand dazu, es folgt ein Dialog und dann verlässt eine Person den Raum wieder und es kommt die nächste Szene. Bei Silvester Stallone macht Liebe anscheinend blind. Das ist der 2. Film innerhalb einer Woche in dem seine Schauspielkünste das untere Mittelmaß definitiv nicht übersteigen. Wobei ich schon sehe, dass er hier Potenzial zeigt.

                        Genug gemeckert! Die Inszenierung der Italo-Amerikaner ist recht lustig und die Figuren sind sympathisch. Die ganzen Eigenheiten der Protagonisten kennt man aus den ernsten Mafia-Filmen, das ist ziemlich gut gelungen. Die Geschichte selbst würde aus meiner Sicht eher in einen Screwball-Film aus den 1950ern passen. Vielleicht war das ja Absicht? Würde ich Landis tatsächlich zutrauen. Jedenfalls hat OSCAR einige witzige Szenen, die mich doch sehr zum Schmunzeln brachten und ist insgesamt sehr kurzweilig.

                        Spät taucht dann Tim Curry in einer Rolle als enthusiastischer Sprachwissenschaftler Dr. Poole auf. Kaum zu glauben, dass dieser Mann Frank´N´Furter in der ROCKY HORROR PICTURE SHOW war! Chapeau!

                        Er versucht dem Mafioso eine gute Aussprache beizubringen, durch verschiedene Zungenbrecher wie “Round the rough and rugged rocks, the ragged rascal rudely ran. …. “ Der tut sich schwer damit. Dr. Poole: “Do not despair Mr. Provolone!” Unfreiwillig wird er in die Familienprobleme einbezogen. Wer Tim Curry mag, der muss ihn in dieser Rolle einfach lieben! Dafür gibt´s 1 Punkt extra!

                        [Danke an christian.ade für die Empfehlung! Hätte ich mir von selber wahrscheinlich nie angeschaut.]

                        In OV und guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=33hHf01ssm4

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                        • 4 .5

                          Ein reicher Mann heiratet eine Frau, der er nur aus Briefen kennt. Diese ist aber nicht die, die sie zu sein scheint und zieht ihn mit sich in den Abgrund.

                          Ich konnte mit dem Film von Anfang bis Ende wenig bis nichts anfangen. Die ganze Geschichte kommt mir so absurd vor, sowohl die Charaktere als auch ihre Handlungen als auch der Plot.

                          Das ist also ein Film des großen Meisters, vor dem die Intellektuellen dieser Welt sich voller Ehrfurcht verneigen? Naja.

                          https://boxd.it/eqWlK

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                          • 5

                            Mir hat er nicht wirklich gefallen (siehe Kommentar), aber vielleicht will ihn ja jemand sehen:
                            Noch bis zum 15.11.24: https://www.arte.tv/de/videos/118141-000-A/wir-sind-keine-engel/

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                            • 8 .5
                              EudoraFletcher68 01.11.2024, 06:12 Geändert 01.11.2024, 06:29

                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #305

                              AUF TROCKENEN GRÄSERN war für die Goldene Palme nominiert und Merve Dizdar wurde als beste Darstellerin ausgezeichnet.

                              Ceylan kann die besten Schneeszenen! Die Bilder am Anfang erinnern mich an FARGO. Ein einsamer Mann mit einer Tasche ist aus einem Bus ausgestiegen und stapfst durch eine einsame verschneite Landschaft. Dann geht es natürlich ganz anders weiter. Die Szenerie wirkt zum Teil wie in der Arktis. Ich hätte AUF TROCKENEN GRÄSERN gerne im Kino gesehen!

                              In der Türkei Lehrer zu sein, muss mega-hart sein. In einigen türkischen Produktionen, die ich gesehen habe, wird das auch thematisiert (z.B. SNOW AND THE BEAR oder BROTHER´S KEEPERS): Du verdienst krass wenig und manchmal bekommst du monatelang kein Gehalt. Wenn du Berufsanfänger bist, kann dich der türkische Staat irgendwohin schicken. In der Regel ist das dann die völlige Pampa, wo du in einem kalten Klassenzimmer ohne Mittel armen Kindern etwas beibringen sollst. Wie lange das so geht, habe ich noch nicht herausgefunden. Jedenfalls kommst du nur an eine einfachere Stelle, wenn deine Familie Beziehungen zu irgendwelchen Politikern oder zu hohen Personen in der Verwaltung hat.

                              In AUF TROCKENEN GRÄSERN werden die Jugendlichen wie inhaftierte Straftäter behandelt. Sie haben keine Rechte und es gibt immer wieder Durchsuchungen der Klassenzimmer inclusive der privaten Taschen der Schüler. Armreifen und andere persönliche Dinge wie Spiegel und Liebesbriefe werden ihnen weggenommen. Viele Formen der schwarzen Pädagogik, wie Beschämung und Bestrafung werden uns präsentiert. Die Jugendlichen selbst haben auch Mittel und Wege ihre Lehrer in allergrößte Schwierigkeiten zu bringen. Neben den Beziehungen mit den Schülern und der Obrigkeit geht es auch um die Interaktionen zwischen Männern und Frauen. Sind Akademikerinnen in der heutigen Türkei gleichberechtigt oder nicht? Wie entstehen romantische Beziehungen?

                              Typisch auch für das Leben unter faschistischen Regimen ist das allgegenwärtige Misstrauen. Jeder hat letztlich Angst vor jedem und misstraut jedem. Gerüchte können ein Leben zerstören. Die meisten passen sich an und versuchen, sich mit der Obrigkeit gut zu stellen.

                              Nicht so ganz ideal finde ich, dass Ceylan immer wieder die Stimme des Protagonisten im Hintergrund zu den Bildern ablaufen lässt. Ich habe immer den Verdacht, dass Autor oder Regisseur darauf zurückgreifen, wenn Ihnen nicht einfällt, wie sie die Geschichte in Form der Handlung empfehlen. Mal wieder ist mir außerdem auch die Sprache des Hintergrundsprechers zu poetisch – so spricht keiner. Deshalb wirkt das dann gekünstelt auf mich.

                              Von Nuri Bilge Ceylan habe ich gesehen:
                              THE WILD PEAR TREE: 7,5 Punkte
                              WINTERSCHLAF: 7,5 Punkte
                              ONCE UPON A TIME IN ANATOLIA: 9,5 Punkte
                              DREI AFFEN – NICHTS HÖREN, NICHTS SEHEN, NICHTS SAGEN: 9,5 Punkte
                              JAHRESTZEITEN – IKLIMER: 8 Punkte
                              UZAK – WEIT: 9 Punkte
                              BEDRÄNGIS IM MAI: 9 Punkte
                              DIE KLEINSTADT: 8 Punkte

                              https://boxd.it/3Maow
                              https://boxd.it/d6pDM

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                                EudoraFletcher68 01.11.2024, 06:10 Geändert 01.11.2024, 07:22

                                3 Brüder versuchen in den 1940ern aus der Armut raus zu kommen, indem sie einen zum Wrestling-Star machen.

                                Während Silvester Stallone 2 Jahre vorher in ROCKY richtig gut war und mich das von seinem Talent überzeugte, ist er hier einfach nur unterirdisch schlecht. Komplettes Overacting, es passt gar nichts, man merkt, dass er sich große Mühe gibt, eine Rolle zu spielen. Er verzerrt sein Gesicht und schreit die ganze Zeit. Sowas nervt schon auf einer Theaterbühne, aber im Film geht das gar nicht. Und das, obwohl ja auch das Drehbuch von ihm ist und er Regie geführt hat. Das soll hier wohl sowas wie ein Sozialdrama sein, aber es wirkt alles fake und die Dialoge sind auch schlecht.... Die Charaktere und ihr Agieren sind unabsichtlich lächerlich - das Testosteron quillt aus jeder einzelnen Pore.

                                Die Frauenfiguren sind auch lächerlich, sie stöckeln durch die Gegend, werden begehrt, werfen den Ex-Freunden traurige Blicke zu und sind melodramatisch. Grauenhafter, triefender Kitsch....

                                Einziger Lichtblick war ein sehr junger Tom Waits am Klavier!

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                                  EudoraFletcher68 31.10.2024, 06:30 Geändert 31.10.2024, 10:20

                                  Nah dran am Spießerfilm der 1980er. Tarantino hat mir in seinem letzten Buch gut erklärt, was mein Problem mit vielen Filmen aus den 1980ern ist. Nach den revolutionären Produktionen der 1970er (inclusive des Blaxploitations) kam es zu einer Art Gegenbewegung, im Prinzip einer Konterrevolution und alles, was kreativ und provokant in den 1970ern aufkam, wurde in den 1980ern zurückgenommen, verharmlost und fast schon ins Gegenteil verkehrt. Ich verstehe nun besser, warum ich einige Filme aus der Zeit nicht so toll finde. Dafür steht für mich auch der 21jährige Kiefer Sutherland. Dieser Mann ist das Stereotyp eines krankhaften Spießers und überall wo er auftaucht, verliere ich schlagartig das Interesse. Inclusive 24, eine absolute Kack-Serie, die nur dadurch funktioniert, dass man sich eine Folge pro Woche ansieht und schon vergessen hat, was letzte Woche passiert ist.

                                  In THE LOST BOYS hat er glücklicherweise wenig Screentime. Hauptfiguren sind drei Jungs, die feststellen, dass in ihrem Kaff Vampire sind und die anhand von Comics versuchen, diesen den Garaus zu machen – aber dazu müssen sie erst ihren Unterschlupf finden.

                                  Auch wenn THE LOST BOYS in eine Richtung tendiert, die mir nicht gefällt, ist er doch sympathisch, lustig und unterhaltsam genug, dass ich ihn gerne gesehen habe.

                                  https://boxd.it/fcyrK

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                                  • 2

                                    Im Rahmen einer Werkschau des viel zu früh gestorbenen wunderbaren Michael Kenneth Williams (alias Little Omar aus THE WIRE) gesehen.

                                    Dirty Curd (Williams) gerät in eine Schießerei bei der zufällig ein Kind getötet wird. Er und der Schütze werden verhaftet und da man nicht beweisen kann, wer der Täter war, werden beide zu einer Haftstrafe wegen Drogenverkaufs verurteilt. Er teilt seine Zelle mit einem homosexuellen Mörder namens Clever. Dieser wird wenig überzeugend von William L. Johnson verkörpert. Inzwischen steigert sich der Vater des erschossenen Kindes so rein, dass er beschließt, sich in das Gefängnis, in dem Dirty Curd sitzt, „einweisen“ (er verprügelt einen Polizisten – was natürlich total absurd ist, denn dafür hätte er auch erschossen werden können) zu lassen.

                                    Die Gefängnis-Szenerie ist nicht überzeugend, vor allem, wenn man schon einige hochwertige Filme und Serien dieses Genres gesehen hat. Auch seine Gefängniskollegen spielen nicht überzeugend. Das Drehbuch ist völlig an den Haaren herbeigezogen (die Abläufe im Knast und dass man sich den Knast aussuchen kann, in den man gesperrt wird und dass männliche Straftäter von Wärterinnen bewacht werden – halte ich für unwahrscheinlich) und die Dialoge sind auch schlecht.

                                    Die einzigen zwei guten Darsteller hier sind Giancarlo Esposito und eben Williams. Und für die gibt´s auch die 2 Punkte.

                                    https://boxd.it/jxkKG

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                                    • 5 .5

                                      Zwei junge Männer machen sich auf ins gelobte Land. Sie verschwinden spurlos, einer taucht als Leiche wieder auf. Was ist passiert? Keiner weiß was. Eine Mutter macht sich auf die Suche nach Antworten.

                                      Mich hat der Film leider nicht erreicht, obwohl die Voraussetzungen gegeben gewesen wären. Vielleicht lag es an meiner Stimmung? Ich kann nicht erklären, was mein Problem mit dem Film war. Er wirkte irgendwie blande und hat mich nicht erreicht.

                                      https://boxd.it/ekkHQ

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                                      • 7 .5
                                        EudoraFletcher68 30.10.2024, 06:51 Geändert 30.10.2024, 09:31

                                        Eine sympathische und sehr attraktive Vampirin tötet verschiedene Mitglieder der Mafia aus Pittsburgh. Die Kollegen von denen denken natürlich, dass es rivalisierende andere Kriminelle waren und die ermittelnden Beamten wundern sich über den Blutverlust in den Leichen. Ein Kommissar ärgert sich vor allem darüber, dass es ihm nicht rechtzeitig gelungen ist, den Mafiaboss zur Strecke zu bringen. Er ist sehr motiviert, die Fälle aufzuklären und ist der Vampirin auf den Fersen!

                                        Es macht fast den Eindruck als mache sich der Film über die ganzen Mafia- und FBI-Filme aus der Zeit lustig. Aber nicht als Slapstick, sondern subtil und durchdacht. Ein witziges Element ist natürlich auch, dass Italiener Knoblauch lieben und Vampire diesen hassen. Außerdem ist es auch noch eine schöne Inszenierung weiblichen Empowerments gegen das Patriarchat!

                                        Positiv ist noch zu vermerken, dass INNOCENT BLOOD eine eigene Note ins Vampir-Genre bringt. Außerdem ist er blutig und gruselig! Und die Bilder sind auch toll!!! https://boxd.it/j79eC

                                        Insgesamt ist INNOCENT BLOOD sehr unterhaltsam.

                                        https://boxd.it/fcyrK

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                                          EudoraFletcher68 29.10.2024, 07:08 Geändert 29.10.2024, 07:34

                                          Gedanken in den ersten Minuten: NYC mit den Towern des World Trade Centers. Es ist immer wieder krass, wie dieser eine Tag die Welt verändert hat. Solche Szenen kann man nie mehr einfach so ansehen, ohne weiter zu denken. Das Problem der Umweltverschmutzung war schon Anfang der 1980er ein großes Thema – ohne dass es die meisten Leute gekümmert hätte.

                                          Auch wenn die Darsteller wenig begabt sind und die Figuren übelste Klischees, so ist diese anarchistische Superhelden-Horror-Persiflage in ihrer völligen Absurdität und der Inszenierung verschiedenster Geschmacklosigkeiten, Diskriminierungen, Sexismus, Gewalttaten usw. ziemlich lustig. Die kleine Referenz zu A CLOCKWORK ORANGE hat mir sehr gut gefallen. Ansonsten werden natürlich noch andere Horrorfilme persifliert.
                                          Alles dreht sich um einen armen geistig minderbemittelten Putzmann, der von einigen Bösewichten gemobbt und durch einen Unfall zum Toxic Avenger umgeformt wird. Er sorgt für Gerechtigkeit – auf sehr grausame Weise.

                                          Bemerkenswert finde ich noch, dass diese Zerstörungsorgie mit einem Budget von nur 475.000 $ (IMDB) realisiert wurde.

                                          Ein Superheldenfilm ganz nach meinem Geschmack: https://boxd.it/j0PCC

                                          https://boxd.it/esNdm

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                                          • 6 .5
                                            über Martin

                                            Ein junger Typ bringt Frauen um.

                                            MARTIN ist gewiss kein Meisterwerk und das ist auch gar nicht mein Genre, aber dafür hat mir der Film verhältnismäßig gut gefallen. Wenn man dann noch bedenkt, dass er mit einem Budget von $ 80.000,- gedreht wurde, finde ich das doch ziemlich bemerkenswert.

                                            Für meine Liste an Top-Low-Budget-Filmen (https://boxd.it/esNdm) hat es nicht ganz gereicht, aber dennoch kann man sich MARTIN gut ansehen und wenn man solche Art von Horrorfilmen mag, wird man dem vermutlich noch mehr abgewinnen können.

                                            [Danke an Kenduskeag für die Empfehlung!]

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                                            • 4 .5
                                              EudoraFletcher68 28.10.2024, 10:21 Geändert 28.10.2024, 14:49

                                              In den 1980ern gab es einige Filme, die unbedingt cool sein wollten, aber meilenweit davon entfernt waren und auf mich eher peinlich wirken. Außerdem sind sie oft noch ziemlich sexistisch. Vermutlich weil sie von Spießern gemacht wurden. Dazu gehören BEETLEJUICE, SUBURBIA, BRONCO BILLY und THE RETURN OF THE LIVING DEAD.

                                              NEAR DARK ist auch ein solcher Vertreter.

                                              Wir sehen eine pseudo-düstere Geschichte über einen jungen Typen namens Caleb vom Land, der durch eine Zufallsbekanntschaft zu einem Vampir wird und nun gezwungen ist, sich entweder der absurden Truppe an arbeitslosen Untoten anzuschließen oder zu sterben. Weder Geschichte noch Darsteller noch Bilder überzeugen mich. Einzig die letzten 10 Minuten sind recht gelungen!

                                              Ich glaub, ich werde demnächst nochmal die ersten 3-4 Staffeln von TRUE BLOOD anschauen (die einzige Serie, von der ich die Hälfte bestimmt schon 4-5 mal gesehen habe). Bisher für mich außer BLADE, INTERVIEW WITH THE VAMPIRE und FROM DUSK TILL DAWN die einzig wahre Vampirgeschichte und -umsetzung.
                                              [Danke dennoch an christian.ade für die Empfehlung! Ein Versuch war´s wert]

                                              https://boxd.it/fcyrK

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                                                Ah, nach etwas mehr als 24 Stunden kann ich nun wieder Filme kommentieren. Ich hatte die ganze Zeit nur noch Fehlermeldungen....

                                                Noch schnell ein paar Kommentare zum Horroktober von mir!

                                                [Danke an christian.ade für die Empfehlung!]

                                                Jude Law ist mir erst aufgefallen durch THE NEW POPE/THE YOUNG POPE. Da war er so beeindruckend, dass ich ihn sicher nicht mehr vergessen werde. Hier spielt er einen jungen Arzt unter Mordverdacht mit speziellen Ernährungsgewohnheiten und auf der Suche nach Erlösung. Er lernt eine Frau kennen und verliebt sich in sie. Ob sie wohl endlich „die Richtige“ für ihn sein wird?

                                                Bisschen zu romantisch für meinen Bedarf....

                                                https://boxd.it/fcyrK

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                                                  EudoraFletcher68 27.10.2024, 06:29 Geändert 29.10.2024, 08:53

                                                  Bis Minute 41 frage ich mich: Warum hatte ich mir den Film rausgesucht? Hat mir den jemand empfohlen?

                                                  Der Drehbuchautor ist vermutlich ein Fan von DOG DAY AFTERNOON.

                                                  Dann taucht endlich die Antwort auf: Es spielt der sehr geschätzte und viel zu jung gestorbene Michael Kenneth Williams mit, als Polizist. Und zack gewinnt der Film für mich sofort an Spannung! Williams ist einfach immer cool, egal was er macht! Hier hat er eine wichtige Funktion.

                                                  Nach und nach erfährt man die Hintergründe des Bankräubers und worum es ihm eigentlich geht. Sehr traurige Geschichte!

                                                  https://boxd.it/jxkKG

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                                                    Irgendwo hatte ich eine Empfehlung zur Serie gelesen. Hier kann es nicht gewesen sein, denn hier kommt sie nicht gerade gut weg.

                                                    Die paar Kollegen auf meinem Dash hat DOLORES nicht überzeugt.

                                                    Ich dagegen finde, wenn man krankhaftes Morden und Ekel mag, dann kann man sich die 8 Folgen ruhig mal ansehen. Unterhaltsam ist das Geschehen alle mal: Dolores wird nach 16 Jahren aus dem Knast entlassen und kehrt in ihre alte Hood in NYC zurück. Ihr Ex ist weg und überhaupt kennt sie sich nicht mehr aus. Das einzige, was ihr vertraut vorkommt, ist ein Empanada Fastfood-Laden. Dort stolpert sie rein und bleibt dann auch da hängen. Während sie langsam die Hintergründe ihrer Verhaftung aufklärt, kommt es zu immer mehr, mehr oder weniger ungewollten Todesfällen. Wohin mit den Leichen? Die Entsorgungsmethode ist etwas umständlich und dauert vor allem zu lange. All zu viele Logikfragen sollte man nicht stellen, mir ist das gut gelungen, weil die Protagonisten sympathisch und die Geschichte gruselig-lustig war.

                                                    Das Ende der 1. Staffel verlangt nach einer 2.

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