EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 09.09.2019, 07:10 Geändert 09.07.2022, 09:15

    Polnisch mit englischen Untertiteln – das erfordert Konzentration!
    Der bitterböse Film bedient alle Klischees und bestätigt meine Vorurteile, die ich von Polen und dem ganzen „Ostblock“ habe: Die Männer saufen wie die Wahnsinnigen und machen dann lauter ekelhafte Dinge. Ich habe bislang wenig Filme gesehen, mit so widerlichen Szenen, wie hier.
    Es wird natürlich auch gelogen, betrogen und erpresst, wo es nur geht (das muss man wahrscheinlich auch, wenn man in so einem System überleben will). Völlig bizarr legt dann so ein Politbüroheini (mir ist seine Funktion nicht ganz klar, aber er war ein Bürokrat) nach einer Unterhaltung mit einem Kriminalbeamten ein Tape mit polnischer Punkmusik ein.
    Die Handlung, die auf jeden Fall zu Zeiten des Kommunismus spielt, ist erst einmal ziemlich verwirrend, bis …

    ANFANG KLEINER HANDLUNGSSPOILER
    … man merkt, dass zwei verschiedene Zeitachsen parallel ablaufen. Einmal der Hauptprotagonist Srodon, dem die Frau weg gestorben ist, weshalb er versuchte, sich zu Tode zu saufen, sich dann aber in eine Kolchose als Kontrolleur (in den Untertiteln ist er „Zootechnician“, was immer das heißen mag) versetzen ließ. Der zweite Strang spielt wohl einige Jahre später. Hier versucht ein Kriminalkommissar mehrere Morde aufzuklären.
    ENDE KLEINER HANDLUNGSSPOILER

    Wie die beiden Geschichten zusammenkommen, müsst ihr selbst herausfinden. Ich finde allerdings, das ist gut gelungen.

    https://boxd.it/2Uexk
    https://boxd.it/3Maow

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      EudoraFletcher68 08.09.2019, 12:11 Geändert 10.07.2022, 19:13

      Nette Komödie um einen Langzeitarbeitslosen, der in einer verschneiten Nacht einen Digitalempfänger besorgen will, da ihn sonst seine Freundin verlässt. Also ziehen sie los und stellen lauter Unsinn an. Der Titel ist ganz gut eingebaut, als ein Polizist nach einem Autounfall ihre Daten aufnimmt, spricht er als Helden des Polarkreises an. Dass die Jungs zu blöd sind, einem Rentier den Gnadenstoß zu versetzen und es dann auszuweiden, finde ich erschütternd, aber vorstellbar.

      https://boxd.it/3Maow

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        Besonders schöne Bilder der Antarktis, besonders auch vom blaufarbigen Gletschereis. Ansonsten ist das eine ungewöhnlich inszenierte Doku eines Schweizer Dokumentarfilmers, die die Geschichte eines ehemaligen Walfangortes Grytviken, in dem in den 1930ern die mehr oder weniger ausgerotteten Wale verarbeitet wurden. Der Ort ist heute eine Geisterstadt. Es geht dann weiter um den Bau eines Flughafens und eine Forschungsreise. Der Kontrast zwischen der Schönheit unberührter Natur und der Zerstörung verursacht durch menschliche Präsenz spricht für sich.

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          EudoraFletcher68 08.09.2019, 07:20 Geändert 10.07.2022, 19:01

          Das ist mein 3. Film von Zacharias Kunuk (nach Maliglutit und Atanarjuat). Es geht, wie der Titel schon sagt, um die Aufzeichnungen des Grönländers Knud Rasmussen (1873-1933), der hauptsächlich die traditionelle Lebensweise der Inuit festgehalten hat. Visuell ist der Film ganz hübsch, aber er hat wenig Handlung und mehr Aufzeichnungscharakter. Am ehesten wirkt es auf mich wie eine inszenierte Doku. Das hat mir nicht so toll gefallen. Passt schon, um einen Eindruck zu gewinnen, was die Eskimos so beschäftigt hat, aber ich hätte lieber eine Doku oder einen Spielfilm gesehen. Vielleicht, wenn ich noch nicht einige anderen gute Filme in dieser Szenerie gesehen hätte, hätte mir dieser hier besser gefallen. Interessant fand ich hauptsächlich den Prozess der Abkehr von ihrer Religion und die Konvertierung zum Christentum und wie die Eskimos das Christentum für sich auslegen.

          https://boxd.it/3Maow
          https://boxd.it/ffOsK
          https://boxd.it/55UA6

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            EudoraFletcher68 07.09.2019, 18:41 Geändert 10.07.2022, 18:57

            Durchaus sehenswerte schwedische Variation einer modernen Vampirgeschichte in einem verschneiten städtischen Ambiente. Dabei geht es auch um den Umgang mit destruktiver Aggression:

            ANFANG INTERPRETATIONSSPOILER
            Ein Junge ist aus unbekannten Gründen in der Schule zum Sündenbock geworden und wird gemobbt, auch weil er sich nicht wehren kann. Die junge Vampirin repräsentiert seine mörderische Wut, die so abgespalten wie sie ist, nur destruktiv wirken kann. Die Frage nach der Integration bleibt am Ende offen.
            ENDE INTERPRETATIONSSPOILER

            Was ich nicht so gerne mag, sind hier die konkreten Vampir- und Blutszenen. Dass die so unecht aussehen, ist wahrscheinlich Absicht. Ich hätte jedenfalls darauf verzichten können.

            https://boxd.it/3Maow
            https://boxd.it/fcyrK

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              EudoraFletcher68 07.09.2019, 07:54 Geändert 09.07.2022, 07:27

              Ausschnitt aus dem Leben einiger Partisanen im russischen Winter 1942. Beeindruckende Schneeszenen und überhaupt kriecht einem hier der Schrecken des Krieges und einer korrumpierten Staatsmacht ziemlich unter die Haut. Nichtsdestotrotz war er mir auf die Dauer doch zu altmodisch gemacht, als dass ich hellauf begeistert sein könnte. Sehenswert finde ich ihn aber allemal!

              https://boxd.it/3Maow

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                EudoraFletcher68 07.09.2019, 07:52 Geändert 04.12.2021, 08:35

                Es scheint sich um eine inszenierte Doku zu handeln, der letzte Trapper spielt sich selbst, auch die anderen Darsteller sind Laien. Dafür ist das schon ganz gut gelungen. Man begleitet Norman Winther einige Zeit durch seinen Alltag und erlebt die Höhen und Tiefen mit. Die Landschaft ist recht ansprechend. Was mir nicht so sehr gut gefallen hat, ist ein tendenziell etwas idealisierter Blick auf den Mann, der kommt fast rüber als wäre er ein Heiliger, oder halt irgendwie der ideale Amerikaner. Und dass er dann im Eis einbricht und die Hündin, von der er eigentlich nichts gehalten hat, rettet ihn, hm naja, das rfinde ich, wie die Musik, ziemlich kitschig.

                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                  EudoraFletcher68 07.09.2019, 00:22 Geändert 09.09.2020, 08:28

                  Ich hatte es geschafft, eure Kommentare nur so zu überfliegen, dass die einzige Vorinfo, die ich hatte, war: Es geht um das Hollywood Ende der 1960er und es gibt keine richtige Handlung. Manche von euch fanden das super, andere doof.
                  Eben aus dem Kino kommend, bin ich noch ganz berauscht und finde den Film genial. Ich brauche keinen Plot, wenn das, was ich da sehe, spannend genug ist, dass mich der Film fasziniert, belustigt, neugierig macht und amüsiert. Und all das war hier. Leonardo di Caprio und Brad Pitt sind ein Dreamteam! Dass auch noch der süße Timothy Olpyphant in einer Nebenrolle auftaucht ist ein kleines Zuckerl für mich gewesen. Ich mag sowieso Filme über das Filme machen. Hier finde ich es genial, wie Tarantino sich auf verschiedene Genres und Filme bezieht, indem er sie ein klein wenig verändert, aber nur so viel, dass man sie noch wieder erkennt, und doch so viel, dass es keine billigen Kopien sind. Die ganze 1960er Atmosphäre ist so schön eingefangen, man merkt einfach, dass Tarantino Spaß an der Geschichte hatte. Toll auch, wie er bestimmte Stimmungen kreierte und einen dann doch überraschte, weil eben etwas anderes passierte, als man von der Atmosphäre her erwartet hätte.
                  Während des Kinobesuchs dachte ich ein paar Mal: Na, das ist ja aber im Grunde kein Film für ein besonders breites Publikum. Hier sollte man entweder Amerikaner sein, sich für die amerikanische (Film-)Geschichte interessieren oder wengistens Filmliebhaber sein, sonst wird man sich unter Umständen fragen: Was wollte mir der Regisseur eigentlich sagen?
                  Mir hat "Once upon a time ... in Hollywood" jedenfalls viel Spaß gemacht und meine Laune gehoben!

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                    EudoraFletcher68 06.09.2019, 07:11 Geändert 04.12.2021, 08:44

                    Es gibt wenige schöne Szenen in der der Schneelandschaft mit Karibus. Vieles kommt mir völlig Panne vor: Der Indianervater, der aussieht wie ein grausames Klischee mit echt schrecklicher Frisur! Wer hat sich das nur ausgedacht? Ein Schäferhund macht noch keinen Wolf. Und diese gruselig Dramaturgie (Wolfsblut rettet Kind aus dem Eiswasser, Kind wird ohnmächtig, Wolfsblut rennt zu Vater des Kindes und kläfft, dieser versteht ihn nicht und will ihn vertreiben, aber dann, plötzlich hat er eine Erleuchtung: Vielleicht willst du mir ja etwas zeigen? Kläff, Kläff. Und dann führt er den Vater zu seinem halb erfrorenen Sohn und der ist natürlich voll froh). Und dass der Indianer allen Ernstes mit seinem unterkühlten Sohn in die Stadt der Weißen zu einer Krankenstation geht – das kann doch nicht der Ernst sein?
                    Schon möglich, dass der Film in der damaligen Zeit irgendwie toll war. Für mich nicht, da damals geniale Filme wie „Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb”, „Easy Rider“, „Play it again Sam“, „Paths of Glory“, „Thunderbolt and Lightfoot“ oder „12 angry men“ entstanden sind. Ja, das ist vielleicht ein Familienfilm, aber kein besonders guter.
                    Die Synchro macht die Sache nicht gerade besser. Die Fortsetzung spare ich mir auf jeden Fall.

                    https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                      EudoraFletcher68 06.09.2019, 07:08 Geändert 07.09.2019, 21:45

                      Ähnlich uninteressant für mich wie viele James Bond- oder die meisten Superheldenfilme. Wenn ein Bösewicht die Weltherrschaft erlangen will und einige Superhelden versuchen, ihn daran zu hindern, schalte ich schon mehr oder weniger ab. Wenn es wenigstens Figuren geben würde, die mich irgendwie ansprechen – Fehlanzeige. CGI - mies. Dialoge – von langweilig bis gewollt lustig. Auch das Schauspiel, vor allem in den Kampfszenen, finde ich fast schon peinlich (erinnert an Filme aus den 1960ern). Irgendwann ist man in der Mongolei im Schnee. Da sieht aber alles extrem unecht aus und lohnt kaum der Erwähnung. Ich könnte mir vorstellen, dass der Film Kindern zwischen 10-15 gefällt.

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                        EudoraFletcher68 05.09.2019, 06:30 Geändert 12.05.2021, 18:00

                        Es geht um das Abschmelzen des Eises in der Antarktis und mögliche globale und regionale Auswirkungen. Das meiste wusste ich schon, anderes nicht. Die Bilder sind sehr schön. Sehr interessant fand ich die Theorie, was es mit den sog. suizidalen Pinguinen auf sich hat, von denen ich erstmals in Werner Herzogs Doku „Begegnungen am Ende der Welt“(2007) erfuhr. Dieses Phänomen scheint es erst seit den 2010er Jahren zu geben: Einzelne Pinguine verlassen ihre Gruppe und wandern in die falsche Richtung ins Landesinnere, wo sie sterben. Sie lassen sich durch nichts und niemanden aufhalten. Ein Pinguinspezialist vermutet nun, dass diese Pinguine eigentlich Entdecker oder Pioniere sind, die nach neuen Lebensräumen für die Kolonie suchen! Das ergibt viel mehr Sinn als ein plötzlicher Anfall von Suizidalität.
                        Was ich aber schwer mit dieser Doku in Einklang bringe, sind die Zahlen, welche angeblich einzelne Messstationen in der Antarktis liefern, dass es da eben nicht wärmer werden würde.

                        Zur Zeit kostenlos hier:
                        https://www.documentarystorm.com/the-antarctica-challenge-a-global-warning/

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                          über Kosmos

                          Das ist im Prinzip das Thema eines (Clint Eastwood) Western: Ein Fremder taucht in einem abgelegenen Kaff im Winter auf und rettet zufällig ein Kind vor dem Ertrinken. Ansonsten ist die Atmosphäre genauso wie ich mir das in einem türkischen Dorf vorstelle: Männer und Frauen leben getrennt und man hat sich eigentlich nicht wirklich etwas zu sagen. Man trifft sich viel im Lokal, wo man Tee trinkt. Bereue es jetzt nicht völlig, den Film gesehen zu haben, bin aber auch nicht im Ansatz begeistert. Er ist mir zu „künstlerisch“, wenn man so will. Voller irgendwelcher Symbole, die darauf warten entschlüsselt zu werden (vielleicht ja was für Der_Sigemund?).

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                            EudoraFletcher68 04.09.2019, 09:29 Geändert 06.12.2021, 16:57

                            Diese Doku über traditionelles und modernes Leben der Inuit, sowie ihre Überlegungen bezüglich des Klimawandels und der Auswirkungen auf ihre Umwelt gibt´s momentan in OmU kostenlos auf vimeo.
                            Mitgewirkt hat Zacharias Kunuk (Atanurjuat, Maliglutit, The Journals of Knud Rasmussen). Die Menschen verbrachten/verbringen viel Zeit damit, ihre Umwelt zu beobachten und die Zeichen in Bezug auf das Wetter zu interpretieren.
                            Ähnlich wie auch in der sehr empfehlenswerten Doku „people of a feather“ sagen die Einheimischen der Arktis dass sie, im Gegensatz zu früher, das Wetter nicht mehr prognostizieren können und dass Migration und Verhalten der Tiere, die sie jagen unberechenbarer werden. Sie haben beobachtet, dass es ca. ab dem Jahr 2000 immer wärmer wird und die Gletscher verschwinden.
                            Sehr interessant auch die negativen Auswirkungen der modernen Wissenschaft auf die Eisbären. Biologen, die die Eisbären erforschen wollen, dringen mit lärmenden Helikoptern in deren Gebiete ein (zerstören so deren empfindliches Gehör), verwenden zuviel Tranquilizer und manche scheinen durch die Halsbänder so beeinträchtigt, dass sie verhungern. Es sieht auch so aus, als ob die Wissenschaftler kein einziges Mal die Inuit nach ihren Erfahrungen mit und ihre Meinung über das Verhalten der Bären gefragt haben, was natürlich ein sträflicher Fehler ist. Das ist doch eins der ersten Dinge, die man macht, wenn man eine seriöse Studie über irgendein Objekt anstellen will: Man befragt diejenigen, die sich damit am besten auskennen.
                            Der WWF, eine Organisation die naiven Menschen Geld aus der Tasche zieht und hauptsächlich Greenwashing (siehe https://www.sueddeutsche.de/wissen/schwarzbuch-wwf-die-dunkle-seite-des-panda-1.1366518 und das Schwarzbuch WWF) betreibt (z.B. mit Coca Cola zusammenarbeitet https://www.worldwildlife.org/partnerships/coca-cola) macht mit der Eisbärenforschung Werbung für ignorante Bürger: https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/eisbaeren/.
                            Erschwerend kommt für die Inuit noch hinzu, dass Eisbären auch noch unter Artenschutz gestellt wurden und sie diese nun nicht mehr jagen dürfen. Einer sagt resigniert: Die Mächtigen im Süden machen Gesetze für uns im Norden, die unser Leben behindern.

                            https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/snow-and-ice-documentaries/

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                              EudoraFletcher68 04.09.2019, 07:21 Geändert 09.07.2022, 09:35
                              über Ice Age

                              Supernetter Film zu Beginn der Eiszeit auch für Erwachsene, die normalerweise keine animierten Filme gucken geeignet. Das Eichhörnchen mit der Eichel ist auch nach mehrmaligem Ansehen noch großartig. Überhaupt finde ich alle Charaktere ziemlich gelungen. Das Ende ist dann leider ziemlich kitschig.
                              Ob es davon allerdings unbedingt 4 Fortsetzungen braucht?

                              https://boxd.it/3Maow

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                                Dummer Ami-Klamauk über einen Typen der nach von LA nach Alaska reist, um dort das Erbe seines Großvaters anzutreten. Dafür muss er an einem Schlittenhunderennen teilnehmen. Kommt mir wie eine schlechte Kopie von Komödien aus den 1980ern vor. Auch Leslie Nielson hilft hier nicht weiter.

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                                  EudoraFletcher68 03.09.2019, 06:36 Geändert 27.12.2022, 08:06

                                  Wie kann das sein, dass noch keiner diese Mini-Serie bewertet oder kommentiert hat? Bin ich die einzige, die Michael Palin schon seit langem schätzt? Als Mitglied von Monty Python, dann für seine Rolle in EIN FISCH NAMENS WANDA, in Terry Gilliams Filmen und die Doku HIMALAYA, die ich vor einigen Jahren sah, ist auch sehenswert.

                                  Nun habe ich mir also diese Reise–Challenge angeschaut und festgestellt, dass ich Michael Palin als Erzählonkel im Hintergrund wunderbar finde. Das hat zum einen mit ihm als Typ etwas zu tun. Er ist eben bei mir positiv besetzt, finde ihn einen sympathischen und intelligenten Kerl. Zum anderen liegt es auch daran, dass er meines Erachtens halt tatsächlich auch interessante Dinge zu sagen hat und vor allem dabei immer sein mehr oder weniger subtiler britischer Humor durchkommt („Waiting, they tell me, is what the Arctic is all about” oder auf seiner Schiffsreise widmet er sich den wirklich wichtigen Dingen: „…doing the washing, boiling the shrimps…“).

                                  Er beginnt seine Reise am Nordpol, um dann in einer halbwegs geraden Linie über Finnland, Russland, Ukraine, Türkei, Ägypten, Afrika an den Südpol zu reisen, mit so wenig Flügen wie möglich.

                                  Zuerst fährt er in Spitzbergen mit einem Schneemobil los, das er selbstständig selbst bedienen muss. Er gerät in einen Schneesturm, was ihn verständlicherweise stresst, da er nichts mehr sieht.

                                  Man bekommt teilweise auch ein paar slapstickhafte Einlagen zu sehen, die darauf hinweisen, dass Palin von Natur aus ein komischer Vogel ist. Zum Beispiel, als er aus einem Fluss versucht Gold auszuspülen. Zum Schießen!

                                  Was mir noch gefällt ist, dass es so wirkt, als würde Palin alles und alle filmen, was und wer ihm begegnet, wie bspwse lauter betrunkene Jugendliche in Tromsø, dem Paris des Nordens. Dann besucht er den Weihnachtsmann und setzt sich in der Nähe von Helsinki in eine Sauna, wo er sich genau erklären lässt, wie man das richtig macht.

                                  Von Finnland reist er über Talinn (Estland) nach Russland.

                                  Er erläutert die diversen Transportmöglichkeiten, die er auf seiner Route benutzt. Zwischendrin kam er mir dann auch mal ganz schön überheblich vor. Aber als er bei den tanzenden Derwischen ist und sagt: „If this is religion, I would like to join!“, könnte ich ihn wieder küssen.

                                  Im Sudan unterhält er sich im einzigen englischen Club mit einem Westler über Ernährungsempfehlungen für die Tropen (im Wesentlichen Cook it, peel it or leave it). Er sagt: Ich habe die ganze Woche Salat gegessen, die Tomaten schmecken so gut. Der andere Engländer antwortet: “The things that look good here are usually the things that are most likely to transmit Dysentery”, woraufhin Palin gleich noch ein Stück Tomate isst (weil die so lecker aussehen).

                                  Die Fahrt vom Sudan nach Äthiopien mit einigen Autos ist zum Schreien, ein Wunder wie Palin seine gute Laune behält. Sie sind mehrere Tage unterwegs und brauchen für 20 km 7 Stunden….

                                  Arktisfans können auch nur die erste und die letzte Folge ansehen, aber ich meine der Rest lohnt sich durchaus auch. In Folge 8 jedenfalls kommt er, anders als geplant, 600 Meilen vom Südpol entfernt mit einem Flugzeug im Patriot Hills Base Camp in der Antarktis an. Es ist schön ihm dabei zuzusehen, wie er mit Begeisterung Menschen und die Natur betrachtet. Am besten fand Palins Toilettengang im Freien! Er ist völlig begeistert! Nebenbei erfährt man noch, dass alle menschliche Ausscheidungen weg gebracht werden. Erstaunliches Maß an Umweltschutz!

                                  https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

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                                    Auf Youtube gesehene Doku über einen Mann, der 2009 mit einer kleiner Motoryacht von Newport nach Seattle (8.500 Meilen) die Nord-West-Passage durchquert. Offenbar muss er sich irgendetwas beweisen – warum unternimmt man sonst ohne Not die gefährlichste Bootsfahrt, die man nur machen kann? Er nimmt u.a. seinen Sohn mit, den er seit Jahren nicht gesehen hat und den er dadurch halt in Lebensgefahr bringt. Mit diesen selbstkritischen Überlegungen beginnt die Doku.
                                    Ich bin nur froh, dass ich nichts für den Film bezahlt habe. Schon wieder machen sich irgendwelche unsympathischen Wichtigtuer auf eine Reise und meinen, dass die Welt davon erfahren soll. Es gibt ein paar schöne Aufnahmen am Polarkreis, die ein wenig für den Rest entschädigen. Und was man dem Mann zumindest lassen kann, ist dass er die ganzen Spannungen und Konflikte zwischen den Beteiligten auch filmt und sich mit seiner Motivation diese Reise zu unternehmen, halbwegs ehrlich auseinandersetzt. Er sagt irgendwann: „This was really a dumm idea!“ Dieser Prozess hatte für mich einen gewissen Mehrwert.

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                                      über Arctic

                                      Mads Mikkelsen ist in der Arktis mit einem kleinen Flugzeug abgestürzt und sieht zu, dass er überlebt. Eindrückliche Bilder der eisigen Kälte und der verschneiten Landschaft. Am Anfang musste ich an „the Marsian“ denken. Aber dann ändert sich die Situation, weil Mikkelsen sich entscheidet nicht weiter am Unfallort auszuharren, sondern versucht aus der Eiswüste zu entkommen. Wenn man Survivalfilme mag, gehört dieser für meinen Geschmack auf jeden Fall zu den sehenswerten, da er nicht übertrieben dramatisch ist, sondern die ganz normalen Strapazen gut inszeniert und Mikkelsen überzeugt.

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                                        Auf Youtube gesichteter, ziemlich straighter Survivalthriller ohne große Überraschungen aus den 1990ern, der auf einer wahren Begebenheit beruhen soll: Ein junges Pärchen mit Baby macht sich im Winter auf den Weg nach Kalifornien zur Beerdigung der Oma des Mannes. 500 Meilen entfernt stranden sie mit ihrem Auto nachts im Schnee irgendwo in Nevada. Die Polizei fühlt sich nicht in der Lage, nach den beiden zu suchen. Die Verwandten haben eine gute Idee, sich bemerkbar zu machen.

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                                          EudoraFletcher68 01.09.2019, 22:26 Geändert 01.09.2019, 22:32

                                          Russland-Epos mit durchaus ansprechender Schneeszenerie (dafür einen Extra-Punkt). Ich sehe die hohen Bewertungen und kann nur sagen: Da bin ich wohl nicht das Zielpublikum (Historienfilme nur in Ausnahmefällen, dasselbe gilt für Melodramen). Für mich war das ein langer alter Historien-Schinken, der mir nicht viel gesagt hat (Erinnere mich nicht, ihn jemals zuvor gesehen zu haben).

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                                            EudoraFletcher68 01.09.2019, 08:15 Geändert 01.09.2019, 11:41

                                            Diese deutschsprachige Doku, die ich auf Youtube gestreamt habe, beschäftigt sich mit dem deutschen Dokumentarfilmer Martin Schließler, der anscheinend über 20 Dokus in Alaska gedreht hatte (nie vorher von ihm gehört!) und dabei oftmals in gefährliche Situationen gekommen ist. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten ist der 2008 verstorbene Schließler über 70 und leidet an einer mysteriösen Erkrankung, die ihn daran hindert, zu sprechen. Sein Sohn Jochen hat diesen Film über seinen Vater gedreht.
                                            Die meisten von Schließlers Dokus über Alaska findet man nicht so ohne weiteres und diejenigen, die es zumindest im ARD oder auf Phoenix liefen (Abenteuer der Stille, der Weg ist das Ziel) findet man weder auf IMDB, noch auf MP. Auf MP ist der Filmemacher und Abenteurer, wenig überraschend, nicht einmal gelistet. Die Lieblosigkeit, wie MP mit unabhängigen und unbekannteren Filmemachern umgeht, finde ich traurig.
                                            Zurück zur Doku: Sie macht Lust auf die in Alaska gedrehten Filme von Martin Schließler. Es gibt einige recht beeindruckende Aufnahmen von Mensch und Natur (auch von einem Baby, das in 0°C kaltes Wasser getaucht wird!). Auch hier wird auf einige Details der Geschichte Alaskas eingegangen, z.B. auf den Goldrausch 1898. Interviewt werden einige Goldsucher, die nach wie vor nach Gold graben. Es scheint bei Dokumentarfilmern auch recht beliebt zu sein, selber mal ein bisschen auf Goldsuche zu gehen (auch bei Michael Palin „von Pol zu Pol“). Interessanterweise wird hier Bezug auf dieselbe Region genommen, wie im kurz davor gesichteten „Being Caribou“, nämlich die massive Ölförderung in Alaska (1/4 des nationalen Ölverbrauchs scheint durch die Förderung in Alaska gedeckt zu werden), die natürlich eine sehr negative Wirkung auf die dortige Natur hat.

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                                              EudoraFletcher68 01.09.2019, 08:12 Geändert 04.12.2021, 08:36

                                              Wahnsinnig schnulziger Liebesfilm (den es momentan in OV auf Youtube gibt) mit grauenhaft schnulziger Musik über ein junges Paar, das im Sommer in die Einöde von Alaska zieht, um Gold zu finden. Ich fand die Kamera überwiegend mies und überhaupt sieht der ganze Film 20 Jahre älter aus, als er tatsächlich ist (aber auf keine charmante Art). Jedenfalls bleibt das Flugzeug mit dem Essensnachschub aus irgendeinem Grund aus und die beiden müssen sehen, wie sie klarkommen. Dabei stellen sie sich abwechselnd saublöd an. Und natürlich bricht einer von beiden im Eis ein. Immer wieder finde ich, dass solche Szenen mit ihrer ganzen Dramatik (hinterher vor allem) nicht ausreichend genutzt werden. Hier war es besonders bescheuert: Die Frau wird gerettet und man sitzt noch ein paar Minuten in der nassen Kleidung auf dem Eis herum und der Mann hält sie im Arm fest und blabert. Ich sollte eine eigene Liste anlegen mit dem Titel "Leute, die in zugefrorenes Wasser einbrechen"! Nach wenigen Tagen im Schnee ohne Essen schlägt die Frau ihrem Freund vor, seinen Hund zu essen. Das finde ich auch ziemlich absurd. Wenn sie einen Monat ohne Nahrung unterwegs gewesen wären, ok, dann würde ich den Hund auch verspeisen, aber nach ein paar Tagen? Naja und so geht es dann halt dahin. Wie man sich nur solche Dialoge ausdenken kann? Die Inszenierung des Suchtrupps und der beiden halb Erfrorenen ist zumindest halbwegs spannend und es gibt schöne Landschaftsaufnahmen von den verschneiten Bergen.

                                              https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                                                EudoraFletcher68 31.08.2019, 07:41 Geändert 09.07.2022, 07:15

                                                Emmerichs Filme haben meist beeindruckende Bilder, das ist auf jeden Fall schon mal was, auch wenn der Rest nicht immer die Burner ist.
                                                Hier sind sehr schöne Aufnahmen von kanadischen Schneelandschaften, von Tokyo, New York City und anderen hübschen Locations. Ich finde Szenario, Plot und Charaktere schlüssig, die Schauspieler gut und am Besten gefällt mir, dass die US-Amerikaner nach Mexiko fliehen müssen, und die Mexikaner ihre Grenzen dicht machen, weil ihnen der Ansturm der Flüchtenden zu groß ist.
                                                Der Film sollte auf Trumps Watchlist. Nur das Problem ist, dass Reiche ja immer irgendwo unterkommen werden.
                                                Dass die Wölfe aus dem Zoo nichts anderes zu tun haben, als die Hauptprotagonisten zu attackieren finde ich überflüssig, aber gut, das musste scheint´s sein.

                                                https://boxd.it/4hXQm
                                                https://boxd.it/3Maow

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                                                  EudoraFletcher68 31.08.2019, 07:39 Geändert 08.11.2019, 10:27

                                                  Doku über zwei Leute, die der Wanderung der Karibus von Alaska nach Yukon über mehrere Monate hinweg folgen. Man erfährt außerdem, dass in dem sogenannten Nationalpark in Alaska seit Bush im großen Stil Öl gefördert wird und die Bedingungen für die Karibus immer schlechter werden. Die zwei Protagonisten sind mitten in der Wildnis und bekommen gelegentlich Lebensmittel per Flugzeug abgeworfen. Einmal müssen sie mehrere Tage ohne Essen auskommen, weil ihnen die Vorräte ausgehen und das Flugzeug sich verspätet. Sie stellen außerdem fest, dass außer den Karibus auch noch eine Menge Bären unterwegs sind, was ihre Unternehmung sehr gefährlich macht. Die Bilder sind ganz gut, aber nichts, was man nicht auch in einer anderen Tier-/Naturdoku sehen könnte. Was den Film besonders macht, und das ist auch zugleich sein Nachteil, ist, dass hier zwei Laien (sowohl was das Filmemachen angeht als auch biologisch) sich auf den Weg gemacht haben. Nachteilig ist, dass die zwei halt so als Charaktere für mich keinen Mehrwert haben, das ist vielleicht gemein von mir, aber ich schaue mir ja so einen Film auch an, um unterhalten zu werden und so wagemutig das Unternehmen ist und so ehrenhaft ihr Anliegen (auf die Umweltprobleme aufmerksam zu machen), so langweilig finde ich sie halt charakterlich.

                                                  Kostenlos unter https://www.documentarystorm.com
                                                  Dies ist eine wunderbare Seite mit tollen kostenlosen Dokus.

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                                                    EudoraFletcher68 30.08.2019, 07:42 Geändert 30.08.2019, 08:08

                                                    Diese Doku ist schlicht und einfach perfekt – für mich. Bilder der Landschaften über und unter Wasser und der Königspinguine sind großartig. Die Inszenierung ist gnadenlos und zeigt alles, was diese Tiere in der Antarktis erleben, das Schöne und das Schreckliche. Die Sprecherin und der Sprecher sind für meinen Geschmack perfekt eingesetzt (sogar in der Synchro), wenn man sich darauf einlassen kann, dass die Tiere hier menschliche Stimmen erhalten und so die Sachinhalte vermittelt werden. Für mich ist die Balance zwischen Gefühl und Info gelungen. Wer sich darauf nicht einlassen kann oder will, wird wahrscheinlich hauptsächlich genervt sein.
                                                    Auch beim 2. Mal Anschauen löst dieser Film starke Gefühle in mir aus. Einzig die Stimme des Kindes fand ich etwas kitschig. Apropos Kind: Ob man „die Reise der Pinguine“ kleinen Kindern zeigen möchte, ist die Frage. Einerseits ist es aus meiner Sicht nicht sinnvoll, Kindern eine nur gute Welt vorzugaukeln, andererseits sind manche Szenen einfach sehr schmerzhaft. Sicherlich müsste man sich darauf einstellen, dass viele Tränen fließen werden.

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