EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    Langsame und stimmungsvolle BBC-Doku über den in Island sehr bekannten Fotographen Ragnar Axelsson, der als Kind längere Zeit in der Einöde Islands verbracht hat und für diese Doku Island und Grönland bereist um dort Fotos zu machen. Er begegnet Menschen, die in völliger Abgeschiedenheit leben und ihn in ihrem Verhalten an Wildtiere erinnern und zeigt uns wunderschöne Schnee-Landschaften. Man bekommt auch Fotos zu sehen, die mir gut gefallen haben. Axelsson erzählt im Hintergrund über seine Geschichte und wie er mit den Leuten in Kontakt geht, die er fotografieren möchte. Er begleitet einige Jäger. „The Quiet is deafening“ – das würde ich je zu gerne mal erleben! Dabei sinniert er darüber nach, dass es irgendwie traurig ist, so einen erlegten Eisbären zu sehen, gleichzeitig aber klar ist, dass die Eskimos diesen zum Überleben brauchen und man sich fragen kann, wie lange das überhaupt noch so sein wird.
    Wenn man offen für die Langsamkeit dieser Doku ist, die aber sehr gut zu Island und Grönland passt, lohnt sich dieser Filme allemal.

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      EudoraFletcher68 19.08.2019, 08:26 Geändert 19.08.2019, 21:31

      Typischer Disney-Kitsch mit schönen Aufnahmen der Schneelandschaften Minnesotas. Ein Jugendlicher verliert seinen Vater und versucht daraufhin ein berüchtigtes Hundeschlittenrennen zu gewinnen, um zu verhindern, dass seine Mutter und er in die Armut rutschen.
      Als Kind hätte mir der wahrscheinlich gefallen. Heute löst er tendenziell Ärger über den gewaltsamen Druck auf die Tränendrüsen aus. Kevin Spacey hat „Iron Will“ aus meiner Sicht gutgetan, dafür ein Extrapunkt.
      Ich werde Disney zukünftig vermeiden – bislang habe ich wohl eher unbewusst kaum noch Disney-Filme angeschaut. Nach einigen Begegnungen der letzten Zeit (Cool Runnings, Wolfsblut, Antarctica-Gefangen im Eis) werde ich einen Bogen um solche Produktionen machen.

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      • 8 .5

        Dieser Netflix-Film enthält WAHNSINNIG schöne Eis- und Schneebilder!

        Der autodidaktische Fotograf James Balog, der seine Karriere in den 1980er Jahren begann, beschäftigte sich hier mit Verschwinden von Gletschern. Seine Fotos erschienen u.a. in National Geographic. Balog belegt mittels eigens aufgestellter Kameras, die ständig fotografieren, das Verschwinden der Gletscher. In diesem Film wird er bei seiner Arbeit begleitet. Außerdem kommen Wissenschaftler zu Wort, zum Thema menschengemachte Erderwärmung. Er wiederlegt einfach nur durch seine Aufnahmen, die Behauptung, dass die Gletscher jahreszeitlich ab- und zunehmen. Sie nehmen über den Verlauf von 3 Jahren nur ab und zwar massiv, teilweise über 2,5 Meilen.
        Man sieht Balog außerdem dabei zu, wie er seine Gesundheit ruiniert, entgegen allen Empfehlungen seines Arztes.

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          EudoraFletcher68 18.08.2019, 22:26 Geändert 19.08.2019, 08:36

          Susan Sarandon am Südpol! Auf der Suche nach sich selbst. Naja. Nach den Dokus die ich über die antarktischen Forschungsstationen gesehen habe, hatte ich mich super gefreut auf einen Spielfilm über eine Ärztin, die für 1 Jahr in eine Forschungsstation in die Antarktis geht.
          Ein paar Dinge, die die verwöhnte Ärztin nach ihrer Ankunft erlebt, kamen mir dann auch schlüssig vor: Sehr strikte Mülltrennung, deren Sinn die offensichtlich extrem ignorante Frau nicht einsehen will.
          Aber da fing ich schon an, mich zu fragen: Wie kann man so unbeleckt und so dumm in die Antarktis kommen, dass einem nicht schon vorher klar ist, was da zumindest man von einigen äußeren Gegebenheiten auf einen zukommt, wie z.B. dass man Wasser sparen (1 Dusche 2 Minuten – ist doch logisch) und Müll trennen muss? Und dass sie auch keine Vorstellung davon hat, was der Zweck der Forschungsstation dort eigentlich ist. Dann werden da auch ein paar Unsinnigkeiten gesagt, von denen ich mich gefragt habe, wofür eigentlich? Wieso behauptet man, dass es in der Antarktis keine Pinguine gibt? Wo da doch zeitweise alles voll ist mit Pinguinen….

          Leider wird dann immer deutlicher, dass das Drehbuch einfach mies ist. Schade, man hätte so viel aus so einer Geschichte machen können. Und auch Sarandon ist so eine wunderbare Schauspielerin, aber sie kann hier überhaupt nicht zeigen, was sie drauf hat. Man hätte auch irgendwen anderes an ihre Stelle setzen können. Und all die anderen Bewohner der Station sind einfach totale langweilige und banale Typen, verglichen mit den realen Personen, die man z.B. in „Begegnungen am Ender der Welt“ und „Antarctica: A Year on Ice“ sehen kann.

          Und dann….

          ANFANG HANDLUNGSSPOILER
          ….stellt Sarandon auch noch fest, dass sie womöglich Krebs hat und im schlimmsten Fall noch 2 Monate zu leben. Aber sie kann für die nächsten 4 Monate die Station nicht verlassen. Was für ein Riesenscheiß!!!! Ich hätte kotzen wollen! Und natürlich stehen ihr nun alle ganz toll zur Seite! Und dann machen die anderen Leute dort noch eine Biopsie bei ihr... Hier war dann auf meiner Seite alles an positiven Empfindungen dem Film gegenüber zu Ende (ungefähr bei Minute 50).
          Die Chemotherapie ist dann natürlich das beste Mittel gegen ihren Brustkrebs und hilft ihr dann auch ganz prima.
          ENDE HANDLUNGSSPOILER

          Abgesehen von den schönen Naturaufnahmen ist „Ice Bound“ eine Riesenenttäuschung. Schöne Naturaufnahmen in Kanada zu machen, ist kein Kunststück, weshalb ich „Ice Bound“ leider nur als einziges Ärgernis in halbwegs schöner Verpackung betrachten kann.

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            EudoraFletcher68 18.08.2019, 06:58 Geändert 08.07.2022, 21:09
            über Inuk

            Traurige Geschichte um einen jungen Inuit, der früh seinen Vater verloren hat und mit seiner alkoholabhängigen Mutter in einer kleinen Wohnung in einem Kaff lebt. Als er eines Tages in ein Heim kommt, in dem offenbar eine ambitionierte Sozialarbeiterin tätig ist, bekommt er die Möglichkeit zu einem längeren Jagdausflug in einer Gruppe aus Jugendlichen und Jägern. Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen Inuk und dem für ihn zuständigen Jäger von der beide etwas haben.
            Der Film läuft gerade bei Netzkino, leider nur in Synchro, was „Inuk“ nicht gut tut. Mir wäre hier OmU definitiv lieber gewesen.

            Die Bilder der Schneelandschaften und der Fahrten mit den Schlittenhunden sind auf jeden Fall sehenswert.

            https://boxd.it/5mzAI
            https://boxd.it/ffOsK
            https://boxd.it/3Maow

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            • 5 .5

              Alberner Sportfilm über vier Jamaikaner, die für das Bob-Rennen der Olympischen Spiele in Calgary (Kanada) trainieren und dann auch teilnehmen. Offenbar hat es ein jamaikanisches Bob-Team 1988 tatsächlich gegeben. Für mich ist das mal wieder einer dieser Filme, in denen sich ein US-Amerikaner ausmalt, wie Menschen aus einem 3.-Welt-Land wohl so sind und dann einen Film daraus macht, der halt so wirkt, als habe man sich nicht groß die Mühe gemacht, die Mentalität und Menschen um die es da geht, tatsächlich kennen zu lernen. Ansonsten ist der Film vermutlich gut gemeint, aber halt fürchterlich naiv, voller Klischees und bietet weder Überraschungen noch Charaktere, die halbwegs interessant sind, am ehesten vielleicht noch der Trainer. Auch der Soundtrack ist leider höchstens mittelmäßig (sagt eine ehemalige Reggae-Liebhaberin).

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              • 4 .5

                Netflix Krimiserie aus Finnland im Schnee mit alleinerziehender Mutti als Kommissarin – leider für mich langweilig, sowohl was die Aufklärung des Falls angeht, als auch das Leben der Frau. Höchstens optisch ansprechend.

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                  EudoraFletcher68 17.08.2019, 08:01 Geändert 04.12.2021, 06:59

                  Einerseits könnte man sagen, es handelt sich um eine schöne Weihnachtsgeschichte in einer großartigen Landschaft. Wenn es da nicht so kalt wäre, würde ich dieser Gegend wirklich gerne mal einen Besuch abstatten. Andererseits ist es auch eine Geschichte um ein traumatisiertes Kind (Eltern verloren), das dann auch noch eine Bindungsstörung (immer ein Jahr bei einer anderen Pflegefamilie) und einen schweren Schuldkonflikt (wegen mir haben die anderen nicht genug zu essen, ich bin eine Last) entwickelt.

                  Ab hier INTERPRETATIONSSPOILER
                  Das älter werdende Kind geht mit seinen Problemen einerseits durch altruistische Abtretung um, also sprich den anderen das zukommen zu lassen, was man selbst bräuchte bzw. gebraucht hätte. Und zum anderen entwickelt er eine OCD wie man in im englischsprachigen Raum so schön sagt: wie besessen verfolgt er nun den Bau von Spielzeugen, entwickelt im Grunde eine Zwangsstörung, die seinen einzigen Lebensinhalt darstellt. Er putzt und arbeitet den ganzen Tag, mit dem Ziel letztlich alle Kinder zu beglücken (und so irgendwie das große Unglück ungeschehen zu machen). Auf diese Weise stabilisiert er sich, kann aber kein Leben im eigenen Recht führen und schon gar keine nahen Beziehungen, außer zu der strafenden Vaterfigur (die sich dann doch noch als gut entpuppt) aufbauen. Von einigen wenigen wird er zwar geliebt, aber diese führen auch ihr eigenes Leben. So stirbt er dann allein im Schnee auf seiner Tour. Puh.

                  https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                    EudoraFletcher68 17.08.2019, 07:58 Geändert 08.07.2022, 21:49

                    Hier hat man mit teils einfachen Mitteln eine tolle Schneelandschaft aufgebaut. Charlie Chaplin als naiver aber motivierter Goldgräber ist einfach total niedlich. Und die Szenerie mit Kälte, Sturm, Schnee und Hüttenkoller ist total gut getroffen. Schrecklich-komisch die Szene, als die beiden Goldgräber den Schuh essen!! Großartig, als „Little fellows“ Mitbewohner in ein Hungerdelirium gerät – unheimlich komisch! Spätestens als ich den großartigen Brötchentanz gesehen habe, wurde mir klar, wie viele spätere Filme aus „Goldrausch“ zitiert haben (z.B. „Benny & Joon“). Allein dafür lohnt es sich für Cineasten, den Film zumindest einmal gesehen zu haben.
                    Obwohl ich nicht so gerne Filme vor 1970 ansehe, gehört diese rauf jeden Fall zu den nach wie vor sehenswerten Filmen.

                    https://boxd.it/3Maow

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                    • 4

                      Diese Serie versucht ein bisschen „das Schweigen der Lämmer“ zu sein. Aber Autor und Regisseur fehlt bei weitem die Fähigkeit einen guten und schlüssigen Plot zu schreiben, Spannung zu erzeugen, nachvollziehbare und interessante Charaktere zu entwickeln oder halbwegs gute Dialoge. Hier fehlt es an allem. Auch die Psychiaterin wirkt wie ein kleines Mädchen und es kommt mir so vor, als ob keiner sich die Mühe gemacht hat, vorher zu recherchieren, wie es in einer Forensik zugeht.
                      Die Synchronisation ist auch nicht gut und ich hatte keinen Nerv für OmU. Das einzige, wofür es sich vielleicht lohnen könnte, sich die Mini-Serie anzuschauen, sind die Aufnahmen in den verschneiten Bergen. Aber auch da gibt´s Besseres.

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                        EudoraFletcher68 16.08.2019, 07:20 Geändert 16.11.2020, 21:41

                        Diese kanadischen Produktion besteht aus 5 voneinander unabhängigen Teilen. Dabei geht es um Mensch und Natur in der kanadischen Arktis. Einige Wissenschaftler beschäftigen sich mit den Folgen der (2003 tendenziell noch verleugneten) Erderwärmung für die arktischen Regionen.

                        In "die legendäre Nordwest-Passage" = 1. DVD (8 Punkte) begleitet man Wissenschaftler und die beiden Regisseure auf ihrer Reise durch die Arktis, sieht ihnen zu bei ihren Mahlzeiten, wie sie ihren Tätigkeiten nachgehen, aber auch wie sie Meeresbewohner verspeisen. Erzählonkel und Musik sind dezent. Es gibt einige wunderbare Aufnahmen, auch tolle Nah-Aufnahmen von einigen Tieren. Erzählt wird auch die Geschichte der Terror und der Arabus, die 1845/46 auf der Suche nach der Nordwestpassage im Eis stecken blieben und verschwanden. Die Besatzung starb wahrscheinlich auch an Bleivergiftung, da man die Konservendosen mit einer neuen Methode versiegelt hatte, eben mit Blei. Die Crew findet an Land noch Überreste der Dosen! Dies war für mich eine tolle Ergänzung zur kürzlich gesichteten Serie „Terror“.
                        Ich musste zwischendurch an den miesen „Expedition infinity“ denken und auch wenn mir klar ist, dass hier Wissenschaftler unterwegs sind und Profis Regie geführt haben, kann ich den Vergleich nicht unterlassen: Während dort irgendwelche langweiligen Wichtigtuer eine sinnlose Reise machen, sind hier intelligente und neugierige Menschen unterwegs, die etwas Gehaltvolles zu sagen haben. Auch die Regisseure verstehen etwas von ihrem Handwerk.

                        In "Weggespült" = 2. DVD (5,5 Punkte) geht es hauptsächlich um die Folgen des Klimawandels, insbesondere des Anstiegs der Meeresspiegel. Vorgestellt wird erst der kleine kanadische Ort Shishmaref (600 Einwohner) und den bereits stattgefundenen und noch erwarteten Temperaturanstieg. Dann folgen Ausflüge zu einer kleinen Insel in Mikronesien, nach New York City usw. Es kommen Experten zu Wort. Diese Folge finde ich die schwächste der gesamten Produktion, das kann aber auch daran liegen, dass ich die mittlerweile genug von den Drohungen habe, was alles passieren wird, wenn wir nicht umdenken. Hinzu kommt, dass ich die meisten Leute (besonders die blondhaarige Wissenschaftlerin), die hier vorkommen, nicht besonders ansprechend finde.

                        In "Menschen des ewigen Eises" = 3. DVD (7,5 Punkte) geht es um die Kultur der Inuit. Man erfährt ua, dass die Inuit heutzutage die höchste Suizidrate in Kanada haben. Teil des Problems scheint der Verlust ihrer Identität und Kultur zu sein und die Entwicklung von einem unabhängigen zu einem extrem abhängigen Leben. Ich hatte den Eindruck, einiges über die Menschen, ihre Lebensweise und was sie beschäftigt, zu erfahren.

                        In "In Klima am Abgrund" = 4. DVD (7 Punkte) geht es auch um den Klimawandel und seine Einflüsse, insbesondere für die kanadische Arktis. Zuerst wird die Frage behandelt, ob der Klimawandel von Menschen gemacht ist oder nicht. Verschiedene Wissenschaftler kommen zu Wort und erklären ihre Sicht auf die Situation: Die Untersuchung des Eises in der Arktis lässt scheint´s die Messung der Temperaturveränderungen in einem Zeitraum von vor 11.000 Jahren bis heute zu. Der Experte sagt, dass man erkennen kann, dass Kohlendioxid gute 50 % des aktuellen Temperaturanstiegs begründen würde und da das „mehr“ an Kohlendioxid offensichtlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entstünde, wird daraus geschlussfolgert, dass der Mensch (Industrie, Fahrzeuge und Lebensmittelproduktion) für den aktuellen steilen Temperaturanstieg verantwortlich sei. Ein anderer zeigt Messergebnisse, wie viel Kohlendioxidteile heute in der Luft sind im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Mir kommt die Argumentation logisch vor. Dann werden sehr schöne Unterwasseraufnahmen gezeigt und über den arktischen Artenreichtum gesprochen, den man scheint´s erst seit der Jahrtausendwende tiefer gehend erforschen kann. Man merkt, dass den Machern Natur und Lebewesen der Arktis ein Anliegen sind.

                        In "Lords of the Arctic" = 5. DVD (7 Punkte) geht es hauptsächlich um die Folgen der Erderwärmung für die Tier- und Pflanzenwelt der Arktis. Der Erzählonkel ist sehr prominent, aber nicht halb so nervig wie ein Attenbourough in „Frozen Planet“. Man begleitet die Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen der Tierwelt (Eier messen, zählen uä.). Interessant fand ich die Darstellung, inwiefern das wärmere Wetter in der Arktis zum Wachstum bestimmter Pflanzen führt, welches zur Vermehrung von Schnecken führt, welche Wirte für bestimmte Parasiten (Lungenwürmer) sind, die sehr schädlich für Säugetiere sind. Muskoxsen (oder so ähnlich) stürzen sich auf die mit dem Parasiten kontaminierten Pflanzen und sterben früher oder später daran. Es werden noch weitere ähnlicher Prozesse gezeigt. Interessant.

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                          EudoraFletcher68 16.08.2019, 06:57 Geändert 16.08.2019, 07:37

                          Man könnte fast sagen, es handelt sich um eine rasante 1-Fall-pro-Folge Serie im mehr oder weniger verschneiten Kopenhagen. Allerdings dauert ein Fall so ca. 3 Stunden. Es geht ausschließlich um Serienmörder.
                          Visuell finde ich die Serie ok, auch die Kommissarin ist mir sympathisch, aber die Art, wie hier mit den Fällen umgegangen wird, das Tempo in dem die Mörder identifiziert werden und parallel die Mörder zu beobachten, ist gar nicht mein Ding – als ob die Welt voller schwer gestörter Serienmörder wäre, die alle nichts anderes zu tun haben, als arme unbedarfte Leute zu überfallen und umzubringen. Die schnappt man dann ganz schnell und schon kommt der nächste Fall. Dieser Ausflug in die ZDF-Serienlandschaft war für mich ok, aber mehr als eine Staffel brauche ich hier nicht.

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                            EudoraFletcher68 15.08.2019, 15:57 Geändert 06.12.2021, 16:50

                            Beim Titel fragte ich mich, was Inuk wohl so wütend macht, aber bereits nach kurzer Zeit war es mir völlig nachvollziehbar.
                            Die Inuit lebten traditionellerweise vom Robbenfang und vom Verkauf der Felle und anderer Robben-Produkte. Dadurch dass die Robbenjagd irgendwann international geächtet wurde, wollte keiner mehr die Felle kaufen und die Leute mussten notgedrungen in die Ortschaften ziehen und irgendwelche komischen Jobs annehmen. Noch dazu werden sie beschimpft, wenn sie weiterhin auf Robbenjagd gehen. Heutzutage auch im Internet.
                            Das Anliegen der Regisseurin ist es, sich gegen die weltweite Ächtung der Robbenjagd (die EU hat wohl 1983 die Einfuhr von Robbenfellen verboten) und die Tierschutzorganisationen zu wehren, die unzulässige Schwarz-Weiß-Malerei betreiben und eben nicht differenzieren. Bei mir stehen solche Aktivisten ja immer unter Verdacht, dass sie selbst keine Veganer (das soll heißen, jemand der Milch trinkt und Milchprodukte isst, fördert massivste Tierquälerei im großen Stil und sollte sich erst einmal darum kümmern, bevor er mit dem Finger auf andere zeigt oder sich in Dinge einmischt, von denen er weniger versteht, weil er der Gegebenheiten vor Ort nicht kennt.) sind, nicht an guten Lösungen interessiert, sondern aus einem unbewussten neurotischen Motiv heraus agieren und dabei noch glauben, für eine gerechte Sache kämpfen. Die Folgen solcher Erfolge wie die Ächtung der Robbenjagd hat für viele Menschen zu großen Problemen geführt. So ähnlich wie bei dem Eiderentenfilm „People of a feather“ vertreten auch hier die Einheimischen, dass sie zwar die Tiere jagen, dies aber immer nachhaltig getan haben, weil sie ja darauf angewiesen sind, in Zukunft auch noch welche vorzufinden.
                            Ich erinnere mich noch, wie in meiner Kindheit und Jugend immer die Bilder der armen süßen kleinen Robbenbabies gezeigt wurden und dann blutige Schlachtfelder im Schnee und ich auch ganz naiv dachte, so etwas gehört natürlich verboten. Rückblickend würde ich sagen, das war eine unzlulässige Vereinfachung eines kanadischen Problems: Die kanadischen Fischer haben im großen Stil Robben abgeschlachtet. Und anstatt dasd zu verbieten, hat man allgemein die Jagd auf Robben verboten. Für Deutschland scheint es mir ein absurdes Scheingefecht gewesen zu sein. Wer sich für so etwas hergibt, hat entweder ein ernst zu nehmendes mentales Problem oder eine andere Agenda. Ich schäme mich fast dafür, dass ich diese sogenannten Tierschutzaktionen und die Konsequenzen für die Eskimos nie hinterfragt habe. Genau in den 1980er Jahren, als man sich weltweit für den Schutz der armen süßen Robbenbabies eingesetzt hat, begann die Massentierhaltung in Deutschland und den USA zu boomen, ebenso wie die moderne Landwirtschaft mit ihren fürchterlichen Giften (mit der Behauptung den Hunger in der Welt zu bekämpfen!), Lebensmittelkonzerne wuchsen usw. usw.
                            Vielleicht war das auch durch Greenpeace erwikrte Ende der Robbenjagd der kanadischen Regierung nicht unrecht, denn so haben sie die Inuit unter Kontrolle gekriegt und in die „Zivilisation“ eingegliedert. Was dann zu einem massiven Anstieg der Suizidrate führte (einer der höchsten weltweit). Die Regisseurin berichtet aus ihrer eigenen Geschichte. Sie ist in der Zeit nach der Ächtung der Robbenjagd aufgewachsen in einer traumatisierten Gesellschaft, die ihre Kultur aufgeben musste. Anscheinend war die EU 2016 dabei das Gesetz noch zu verschärfen, sodass gar keine Produkte aus Robben mehr verkauft werden dürfen (Fett, Öl, Haut).
                            Die Qualität von „Angry Inuk“ war in dem Portal Vipmovies, auf dem ich sie gestreamt habe, nicht ganz ok (Ton und Bild passten immer wieder nicht zusammen, zeitweise fehlten Untertitel, sodass man nicht alles verstehen kann), aber die Message kam trotzdem an und die Aufnahmen sind gut. Für die Brisanz gibt´s von mir einen Extrapunkt.

                            Diese Doku sollte Pflichtprogramm für alle Tierschützer sein.

                            Deutscher Titel bei Geo: Inuit - Ein Volk setzt sich zur Wehr

                            https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/snow-and-ice-documentaries/
                            https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

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                              EudoraFletcher68 15.08.2019, 07:48 Geändert 10.07.2022, 19:06

                              Auch in Schottland gibt es manchmal etwas Schnee, der hier gut in Szene gesetzt ist. Von der Bekleidung her wirkt es nicht so, als ob die Leute auf kalte Winter eingestellt wären. Die Landschaft und Ortschaft sind schön eingefangen und haben ihren eigenen Charme. Es geht hier um insgesamt 4 Generationen, zwei ca. 12jährige Jungs, die eigentlich in der Schule sein müssten. Zwei Teenager, die sich kennen lernen, eine Frau um die 40 und ihre Mutter. Außerdem sind da noch zwei alte Frauen, die anfangs ewig auf den Bus warten und dann irgendwann im Bus sitzen.

                              https://boxd.it/3Maow

                              RoboMaus: ich vermute, du würdest durchdrehen.

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                                Auf mich machte der Film den Eindruck als wolle er einem die Zeit des Goldrausches 1898 in Alaska näherbringen, wie die Leute da gelebt haben, was sie angetrieben hat, wie sie drauf waren, wie die gesellschaftlichen und bürokratischen Strukturen waren und wie beschwerlich die Goldsuche vor sich ging. Ob das irgendwie historisch korrekt dargestellt ist, kann ich nicht einschätzen.
                                Obwohl es in den 1980ern ja bereits Filme gab, mit wirklich sehr toller Kamera und Bildern, ist das hier nicht besonders gelungen. Abgesehen von den Aufnahmen an sich, ist die Bildqualität auch teilweise mies. Auch die Schauspieler halte ich nicht gerade für große Künstler.
                                Ein paar Sachen finde ich gut gelungen, wie bspwse als der Hauptprotagonist mit seinem Kumpel endlich im Winter in der selbst gezimmerten Blockhütte hockt und die beiden sich wahnsinnig auf die Nerven gehen.

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                                  EudoraFletcher68 14.08.2019, 06:23 Geändert 01.02.2022, 16:49

                                  Über 7 Winter hinweg in der kanadischen Arktis gefilmte Doku über Eiderenten und die Menschen, die von ihnen leben. Sie sammeln ihre Daunen, jagen aber auch die erwachsenen Enten und essen sie.

                                  Es gibt tolle Aufnahmen über und unter Wasser.

                                  Auch sieht man hier die Gegensätzlichkeit zwischen dem traditionellem Leben der Inuit (in Iglus und frisches Fleisch roh essend) und der modernen Welt (in Häusern leben, technische Gadgets verwendend und Jugendliche, die rappen).
                                  Man erfährt etwas über die Lebensweise der Eiderenten (z.B. dass sie Wasserlöcher im Eis brauchen, sonst können sie nicht überleben. Das führt dann manchmal dazu, dass Menschen versuchen, die Löcher für die Enten offen zu halten. Es gibt schreckliche Szenen von zufrierenden Löchern und toten Enten) und über die Menschen, die von ihnen abhängig sind.
                                  Es wird auch die Jagd auf Seehunde mit allem drum und dran gezeigt. Für mich ist das Töten, zerlegen und dann verspeisen eines einzelnen Tiers in einer natürlichen Umgebung völlig ok, auch wenn es ziemlich blutig aussieht. Genauso wie ein Eisfuchs halt eine Ente jagt, um etwas zu fressen zu haben. Dass die Leute da rohes Fleisch essen (was ich gelegentlich auch mache in Form von Tartar oder Fisch als Sushi) hat, wie Daggiolone schrieb wohl mit dem sonst in ihrer Nahrung fehlenden Vitamin C zu tun. Das leuchtet natürlich ein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das der einzige Grund ist. Vermutlich gibt es auch andere Gründe, wie z.B. dass das frisch erlegte Tier noch warm ist. Später wenn es zerteilt ist und die Stücke eingefroren sind, konnten die Inuit womöglich aus verschiedensten Gründen mitten auf dem Eis oftmals kein Feuer anmachen, um das Fleisch zu kochen. Dann essen sie es gefroren (zumindest wird das hier so gezeigt).
                                  Ich könnte mir das schon vorstellen, so ein frisch erlegtes Tier zu essen. Allerdings hätte ich immer das Bedürfnis nach Salz.

                                  Ein zentrales Problem mit dem die dort lebenden Menschen und Tiere zu kämpfen haben ist, dass in Kanada großflächig erwärmtes Wasser (Stromerzeugung) in die Flüsse eingeleitet wird, was Klima und die Ströme in der Arktis stark verändert und die Situation für die Arktisbewohner unkalkulierbar macht. Die kanadische Regierung hat nicht das geringste Interesse daran, die Auswirkungen zu untersuchen oder etwas dagegen zu unternehmen.

                                  https://boxd.it/ffOsK
                                  https://boxd.it/bbGPi
                                  https://boxd.it/5mzAI

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                                    Mich erinnert dieser Film etwas an Avalanche (1999). Am Anfang versuchen zwei Schneerettungskräfte den Bruder der Frau erfolglos in den Bergen zu bergen. Die Frau machte den Mann verantwortlich, weshalb der Mann ganz weit weg geht. Jahre später begegnet man sich in dem verschneiten Bergdorf wieder. Es schneit ganz doll und es besteht Lawinengefahr.
                                    Kann man sich schon anschauen, wenn man konventionelle und vorhersehbare Beziehungsdramen in Kombination mit einem 0815-Katastrophenszenario mag. Ansonsten kann ich nichts richtig Schlechtes über den Film sagen, die Schauspieler sind großteils in Ordnung, Dialoge und Handlung auch, wenn man von ein paar Kleinigkeiten absieht (Die Gesangseinlage ist peinlich, die Entwicklung zwischen den beiden Hauptprotagonisten zumindest fragwürdig und die Jahrhundertlawine hat mich nicht überzeugt). Alles in allem gab es für mich hier nichts, was mich näher interessiert hätte.

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                                      EudoraFletcher68 13.08.2019, 07:26 Geändert 06.12.2021, 14:44

                                      Der neuseeländische Fotograf Anthony Powell geht für ein Jahr als Techniker in die Antarktis (Die Doku ist momentan auf Youtube erhältlich). Die Aufnahmen sind FANTASTISCH!!!! Dass der Filmemacher 10 Jahre gebraucht hat, den Film fertig zu stellen, merkt man ihm an. Ist eine interessante Ergänzung zu Werner Herzogs „Begegnungen am Ende der Welt“, der den Film wohl innerhalb von 7 Wochen gedreht hat (weil er dort nicht länger bleiben durfte).
                                      Man erfährt ein paar Basics, dass nämlich im Sommer 5.000 Menschen in der Antarktis arbeiten und im Winter nur maximal 700 Leute dortbleiben.
                                      Am Anfang gibt´s lustige Aufnahmen aus dem Innenraum eines Transportflugzeugs zu sehen: Dort sitzen die Passagiere warm eingemummelt in orangefarbene Winterjacken zwischen der Fracht! Der Frachtraum ist offensichtlich unbeheizt. So kann man sich schon mal auf die Gegebenheiten einstellen.
                                      Wie auch in „Begegnungen am Ende der Welt“ kommt man erstmal in der McMurdo-Station an. Powell beschäftigt sich auch mit den hässlichen Seiten, wie dem Gestank in den Pinguinkolonien im Sommer und den überall herumliegenden Pinguin-Leichen. Auch Tom, der Administrator von McMurdo ist ein echter Unsympath.
                                      Dann werden auch einige Stationen der anderen Nationen gezeigt und Powell lässt die Leute zu Wort kommen, die während den Wintermonaten noch dort leben. Mehrere Monate ist es dann Nacht. Wie sich die Menschen da die Zeit vertreiben.
                                      Das ist alles so anschaulich, dass ich angfing nach Jobs in der Antarktis zu googeln. Leider gibt´s aber keine Stellen für Psychologen und als Köchin müsste ich Referenzen haben. Schade.
                                      Irre zu sehen, wie dann im Winter bei Sturm der Schnee es schafft, in die Innenräume rein zu kommen, z.B. auch in Fahrzeuge oder so.
                                      Gefallen hat mir auch, dass Powell die Leute dazu bekommen hat, von ihren Gefühlen zu sprechen. Die Verkäuferin in dem einzigen Laden beschreibt, wie sie die Nordlichter beeindruckt haben und sie das Empfinden hatte, einer höheren Macht nahe zu sein und in Tränen ausbrach. Ein Feuerwehrmann beschreibt seine extreme Wut als zur neuen Saison die Greenhorns ihm beim Frühstücksbuffet im Weg standen, woraufhin er sich dann zum Essen in sein Zimmer zurückzog.
                                      Das ist definitiv ein Film für Antarktis-Fans, den man sich durchaus auch mehrmals anschauen kann!

                                      https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

                                      https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/snow-and-ice-documentaries/

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                                        Eine düstere Assoziation zu Schneewittchen, die ich anfangs nicht ungern gesehen habe – auch wenn es mir wie ein ziemlicher Schmarrn vorkam. Aber dann wurde der Film immer blöder, alles wirkt auf mich sehr künstlich und irgendwie zusammengewürfelt. Hier gibt´s keine Atmosphäre, keine Spannung, keine interessanten Figuren, keine Lebendigkeit im Ausdruck, nichts, was mich irgendwie interessiert hätte. Die Schneeszenen sind wenige und kaum erwähnenswert.

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                                        • EudoraFletcher68 12.08.2019, 07:44 Geändert 12.08.2019, 11:23

                                          Könnte ich nicht sagen, weil es einige Regisseure gibt, die ich sehr schätze. Ich könnte da auch kein Ranking bilden, da jeder von ihnen etwas hat, wofür ich ihn liebe. Es kommt auch auf die Genres an. Von den folgenden Regisseuren habe ich alles gesehen, bewertet und kommentiert, was ich in die Finger bekommen habe:

                                          1. Les Blank für seine wunderbaren Dokus (die übrigens fast alle auf Amazon Prime zu sehen sind) gehört auf jeden Fall dazu. Sein Stil war für mich eine echte Offenbarung, kein Erzählonkel im Hintergrund, tolle Bilder, interessante Menschen. Witzigerweise habe ich ihn eher durch Zufall entdeckt und dann fest gestellt, dass es zwischen ihm und Werner Herzog eine Verbindung gibt, über "Burden of dreams", das Making of von "Fitzcarraldo".

                                          2. Jim Jarmusch definitiv auch, von ihm will ich jeden Film sehen, wenn er ins Kino kommt. Ich bewundere ihn dafür, dass er einfach seinen eigenen Weg gegangen ist und finde, dass seine Liebe für den Film rüber kommt, ich schätze seinen Humor und seinen guten Blick für Details, seine Bilder (am meisten bei "Limits of Control"). Auch wenn ich nicht all seine Filme großartig finde.

                                          3. Woody Allen für die Darstellung seiner neurotischen Charaktere, die intelligenten Referenzen zur Psychoanalyse und die Fähigkeit preiswerte Filme herzustellen, dabei aber dennoch vielseitig zu sein. Die Gnadenlosigkeit mit der er ein sehr intellektuelles Publikum anspricht - es ist ihm völlig egal, ob die Massen seine Filme lieben. Das imponiert mir.

                                          4. Terry Gilliam schätze ich für seine Kreativität und Unkonventionalität, außerdem auch die Verbindung zu Monthy Python. Auch bei ihm würde ich sofort ins Kino laufen, wenn ein neuer Film kommt.

                                          5. Werner Herzog als Vertreter deutscher Filmkunst, aber auch hauptsächlich für seine Dokus, insbesondere "on death row" wo er Menschen im Todestrakt in Texas interviewt hat. Seine manirierte und zwanghafte Art zu sprechen, seine Fähigkeit sich für alles mögliche zu interessieren. Er ist ein wahrer Menschenfreund und das vermittelt sich in seinen Dokus. Au0erdem hat er einen tollen Blick für Ästhethik.

                                          6. Wim Wenders auch als Vertreter des deutschen Films und ebenfalls für seine Dokus, die ganz anders sind als von Herzog aber auf ihre Weise auch super. Am stärksten beeindruckt und am meisten berührt hat mich "Das Salz der Erde".

                                          7. Quentin Tarantino als Vertreter von Hollywood liebe ich für "Pulp Fiction". Auch von ihm schaue ich mir alle Filme an, sobald sie ins Kino kommen, aber seine Filme gehen weniger in die Tiefe und sind für mich eher aus dem Genre "reine Unterhaltung" großartig. Auf ihn könnte ich noch am ehesten verzichten, obwohl ich einige seiner Filme sehr liebe.

                                          Jetzt könnte ich noch ein bisschen weiter machen, aber ich begrenze mich lieber mal!

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                                            EudoraFletcher68 12.08.2019, 07:11 Geändert 09.07.2022, 07:22

                                            Ähnliche Geschichte wie „so weit die Füße tragen“, nur anders. Hier ist es kein deutscher Kriegsgefangener, der allein unterwegs ist, sondern ein polnischer politischer Häftling, der mit einigen anderen Gefangenen aus einem sibirischen Gulag flieht. Eine ungleiche Gruppe. Der Pole hat einen Handel mit dem Teufel gemacht, als er einen Gewalttäter mitgenommen hat, der Vorräte und ein Messer mitbringt.
                                            Die fürchterliche Kälte, in der die Menschen da überlebt haben, kriecht einem auch im Sommer unter die Kälte. Der Schnee und die Landschaft verlieren ihre Schönheit und wirken feindselig und mörderisch. Die Sonne in der Wüste ist dann genauso schrecklich.

                                            https://boxd.it/3Maow

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                                              MP hat die Serie als noch nicht veröffentlich gelistet, obwohl es mittlerweile schon 8 Staffeln gibt.

                                              Diese Doku-Soap ist so inszeniert, dass sie für mich unansehbar ist: Im Hintergrund ein hochdramatischer Sprecher (von dem ich den Eindruck habe, dass er sich an geistig Zurückgebliebene wendet), der sich ständig wiederholt, unentwegt Dramatik und Gefahren betont, Schimpfwörter werden mit einem Beep verdeckt (was häufig passiert) und obwohl es schöne Naturaufnahmen gibt, sieht man ständig dasselbe. Die Lastwagenfahrer, die über den eingefrorenen Fluss fahren, geben für mich bei weitem nicht genug her, um mich bei der Stange zu halten. Die ständigen Schnitte um Tempo zu simulieren, haben mich nur genervt. Somit sind Inhalt und Inszenierung für mich höchstens uninteressant.

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                                                EudoraFletcher68 11.08.2019, 22:29 Geändert 11.08.2019, 22:34

                                                Charles Bronson in der Schweiz… Hm. Das erinnert mich leider an den gestrigen Abend, an dem ich unter den Längen von „James Bond 007 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ gelitten habe. Schon wieder wird endlos viel rumgeredet und ab und an sieht man mal ein bisschen die (Schweizer?) Berge und Schnee. Aber hier gibt´s nicht einmal tolle Verfolgungsjagden auf Skiern. Insgesamt recht zäh, dabei mit andauernder bedeutungsschwangerer Musik, um über die fehlende Spannung hinweg zu täuschen.
                                                Nichts für mich.

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                                                  EudoraFletcher68 11.08.2019, 21:20 Geändert 06.03.2023, 21:21

                                                  Diese Serie habe ich mir nur im Rahmen meiner Schneefilmsichtung angeguckt, ansonsten bin ich nicht so unbedingt ein Fan von solchen Kriminalkommissarserien aus Nordeueropa. Diese hier find ich jetzt doch ganz gut gemacht. Man lernt das gesamte (verkrachte) Privatleben des Kommissars kennen, der etwas langsam und zurückgeblieben wirkt. Dann wird überraschend eine Leiche angespült und der Kommissar muss über sich hinauswachsen. Es schneit währenddessen wie der Teufel. Die Bilder davon haben mir gut gefallen, man bekommt einen Eindruck davon, wie der Alltag der Leute auf Island wohl einen großen Teil des Jahres aussieht. Mir gefällt die ganz andere Art, wie es hier zugeht und wie die Polizei den Fall aufklärt, kein Geballer und höchstens Mal eine Verfolgungsjagd. Ansonsten eben recht gemächlich, außer am Ende, da wird es spannend. Kein einziger ist der coole Held. Manche Figuren sind etwas klischeelastig. Auf die Dauer fehlen mir hier Erotik und der Humor, aber dafür gibt´s ja andere Serien.
                                                  Allerdings, dass man 2015 noch so tut als ob eine Polizistin ernsthaft nicht weiß, wie ein Prepaid-Handy funktioniert und was der Sinn desselben ist, finde ich nach „Breaking Bad“ (2008) oder „The Wire“ (2002) dramaturgisch mindestens unbeholfen.

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                                                    EudoraFletcher68 11.08.2019, 06:17 Geändert 09.07.2022, 07:23

                                                    Wenngleich hier einige sehr interessante Bilder zu sehen sind, auch tolle Schneeszenen, so ist dieser dänische Film doch ansonsten in erster Linie für mich seltsam. Mir hat sich eine ziemliche Weile nicht erschlossen, worum es eigentlich geht. Man begleitet zwei Brüder in verschiedenen Lebenslagen (bei der Arbeit in einer Betonfabrik, zu Hause, im Wald) und manchmal sieht man auch nur einen der beiden. Die Farbgebung ist ziemlich genial! Die Bilder haben mich stark beeindruckt. Ich finde, man kann sich den Film durchaus auch nur unter visuellen Gesichtspunkten ansehen. Wenn man keinen großen Wert auf eine Handlung legt, dann hat das definitiv etwas.

                                                    ANFANG INTERPRETATIONSSPOILER
                                                    Vielleicht handelt es sich um die Darstellung eines Prozesses, wie ein Mensch mit etwas kleinkrimineller Energie, wenig Zukunftsperspektiven und einem hohen Frustrationslevel, etwas anstellt, als das Fass für ihn überläuft. Aber vielleicht geht´s auch um etwas ganz anderes. Die Entwicklung finde ich schlüssig und auf eine fragmentierte Art auch gut inszeniert.
                                                    ENDE INTERPRETATIONSSPOILER

                                                    Das Ende habe ich genauso wenig verstanden, wie den Anfang.
                                                    https://boxd.it/3Maow

                                                    RoboMaus: Finger weg!!!

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