EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 7 .5

    Trauriger, um nicht zu sagen deprimierender Film über unglückliche Liebe, Trennungsunfähigkeit und dazu passend Alkoholismus in durchaus ansprechender Optik, gehört aber nicht zu meinen Favoriten von Wong Kar-Wai, auch wenn die Problematik richtig gut darstellt ist. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, da ich ein paar Mal in diese Atmosphäre nicht eintauchen wollte.
    Menschen sind auf der Flucht, weil sie sich nicht trennen können und werden doch immer wieder mit demselben Problem konfrontiert. Teilweise zerstört man sich lieber selbst, anstatt sich (von den verinnerlichten Eltern) zu trennen. Diesem Geschehen zuzusehen, fand ich schwer erträglich.
    Ob ich Wong Kar-Wai dankbar sein soll, dass seine Protagonisten alle recht attraktiv und ästhetisch anzusehen sind, frage ich mich. Denn so ein Lebenswandel hinterlässt früher oder später Spuren und dann hocken die Leute nur noch aufgedunsen in der Eckkneipe („bei Uschi“ oder so) über ihrem Bier und erzählen zum 100. Mal dieselbe Geschichte oder machen andere unerfreuliche Dinge. So war es hier nicht. Stattdessen hat es den Anschein, dass die Hauptprotagonistin am Beispiel der anderen für sich etwas lernt und sich entwickelt.

    22
    • 7 .5

      Ziemlich gelungen inszenierter Überlebenskampf in der Wüste mit sehr guten Schauspielern.
      Es gibt nicht viele Filme aus dieser Zeit, die ich gerne sehe. Dieser gehört dazu. Von der Darstellung der Gruppendynamik in einer existenziell bedrohten Männergruppe könnten sich einige neuere Produktionen ein paar Scheiben abschneiden, vor allem was die Nachvollziehbarkeit angeht! Das Geschehen wird zum Ende hin immer fesselnder. Ich habe die Sonne auf dem Kopf gesprürt und den grauenhaften Durst gefühlt.
      Völlig überflüssig ist einzig der schwachsinnige Affe.

      23
      • 6
        EudoraFletcher68 16.06.2019, 07:25 Geändert 16.06.2019, 20:52

        In den Kommentaren macht sich ja eine ziemliche Spaltung in 0-2 versus 7-10-Punkt Bewertungen bemerkbar.
        Ich erkannte die meisten popkulturellen Referenzen nicht, aber „Apartment 23“ habe ich gesehen und für halbwegs sehenswert befunden – ob die Serie damit tatsächlich gemeint ist – oder ein ganz anderes Apartment 23?
        Der Film, den ich soweit ganz lustig finde, in Kombination mit euren Kommentaren macht mich in erster Linie ratlos.
        Ein Typ, der besser mal Geld verdienen sollte, um nicht aus seinem Apartment raus zu fliegen, beschäftigt sich mit lauter unnötigen Dingen und versucht Antworten auf abstruse Fragen zu finden, auch mithilfe von stark zuckerhaltigen Frühstücksflocken. Dabei trifft er auf einige seltsame Gestalten und findet Hinweise darauf, dass unsere Welt eine Inszenierte, Künstliche ist.
        Ok, war ganz unterhaltsam und seltsam – nächster Film bitte.
        Eure Kommentare sagen mir, dass sich mir offenbar die tiefere Bedeutung dieses Films nicht erschlossen hat.

        18
        • 4

          In der an einen Comic angelehnten zumindest merkwürdigen Crime-Western-Mystery-Serie geht es um eine junge Frau, Wynonna Earp, die in ihren amerikanischen Heimatort „Purgatory“ (=Fegefeuer) zurück kehrt und es mit allerlei Dämonen zu tun bekommt. Die fortlaufende Geschichte spielt in einer etwas abgewandelten Gegenwart, in der aber auch noch ein paar Cowboys mit Colts unterwegs sind. Im Lauf der Zeit klärt sich auf, weshalb Wynonna ursprünglich Purgatory verlassen hatte und warum die Dämonen sich nur dort aufhalten können. Sie bekommt Unterstützung von ihrer Schwester, einem Marshall und Doc, einem alten Freund ihres verstorbenen Vaters. Manchmal wird ein „Fall“ in einer Folge aufgeklärt. Die Schauspieler waren mir vorher alle unbekannt, sind aber in Ordnung und machen ihre Arbeit soweit gut. Dialoge und Story fand ich ok. Ebenso die Entwicklung der Beziehungen der Protagonisten.
          Allerdings fand ich die Dämonen und die anderen übersinnlichen Wesen langweilig. Hier hat man sich nicht besonders viel Mühe gegeben. Da glühen ein paar Augen rot, die Stimme verändert sich, dann gibt es noch eine Art Schattenwesen mit Glühaugen. Kein Vergleich zu „Supernatural“ oder „True Blood“, zwei Serien aus diesem Genre, die mir sehr gut gefallen und die eine ähnliche Szenerie bereits besser inszeniert haben (In „Supernatural“ gibt es sogar eine wunderbare Western-Folge, Staffel 6/18). Auch „the preacher“ finde ich da um Welten besser, da witziger und skurriler.

          14
          • 7
            EudoraFletcher68 15.06.2019, 08:52 Geändert 15.06.2019, 09:37
            über Lola

            Unglückliche Liebesgeschichte und blinde Rachsucht im Rotlichtmilieu in schönen Farben mit guten Schauspielern und toller Ausstattung. Außerdem geht es noch um Vetternwirtschaft und Darstellung der Genehmigungsprozesse in Behörden. Mir wurde keiner der Protagonisten wichtig und die Geschichte, obwohl sie durchaus etwas hatte, ging mir nicht tiefer unter die Haut – bis auf den Schluss, der war bitterböse.

            17
            • 6
              EudoraFletcher68 14.06.2019, 07:59 Geändert 03.12.2021, 12:55

              Ich bin BaltiCineMatic dankbar, für die Listen und Bewertungen indischer Filme. Sonst wäre ich wohl kaum in den Genuss einiger richtig guter indischer Produktionen gekommen.

              Das Schöne an diesen Filmen ist ja, dass man dadurch auch etwas in eine andere Kultur eintauchen kann, eine andere Art auf die Dinge zu blicken, zu erzählen, bekommt. Das ist eine tolle Abwechslung zum Altbekannten.

              Es beginnt mit einer Sitzung bei einer Psychotherapeutin an – auch der Mittelschichtsinder begibt sich offenbar heutzutage in Psychotherapie. Auch wenn das Mobiliar in der Praxis völlig absurd angeordnet ist, ist die Interaktion der beiden halbwegs in Ordnung (etwas nichtssagend, da die Therapie eigentlich eher dem dient, dass der Zuschauer etwas über die Lebensgeschichte der Hauptprotagonistin erfährt, aber passt schon. Es handelt sich wohl um den Beginn der Behandlung, in der die Therapeutin die Anamnese erhebt). Halbwegs, weil die Therapeutin den Erzählfluss der Patientin ständig mit redundanten Fragen unterbricht, ziemlich ungeschickt.

              In der ersten halben Stunde könnte man meinen es handelt sich um eine etwas alberne Liebeskomödie: Ein nicht besonders attraktiver aber sympathischen Mann Anfang 40 hat eine junge, deutlich attraktivere Frau, die in ihren optisch besser zu ihr passenden attraktiven Chef verliebt ist. Als sich herausstellt, dass der Ehemann ein Doppelleben führt, ändert sich die Art der Geschichte. Die Inszenierung wirkt einerseits ein bisschen wie für einfache Geister (keine komplexe, subtile Ebene sondern alles klar und deutlich zu erkennen und zu verstehen), ohne große Schnörkel (außer ein paar Tanzeinlagen) oder Nebenschauplätze und stellenweise etwas theatralisch. Andererseits geht´s dann um Al Qaida, ISIS und weitere politische Terror-Gruppierungen im Kampf mit den USA – bis ich bezüglich der Vorgeschichte nicht mehr ganz durch geblickt habe. Der Film wird durchaus noch spannend, aber so richtig begeistert bin ich nicht.
              Das liegt an dem teilweise etwas sehr an den Haaren herbei gezogenen Plots (das gibt´s bei vielen deutschen und amerikanischen Filmen auch).

              Außerdem taucht in min 122 eine Kakerlake auf. Deshalb https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/cockroaches/

              17
              • 8 .5
                EudoraFletcher68 13.06.2019, 06:56 Geändert 20.02.2022, 07:27

                Wieso eigentlich haben von euch so wenige diese wunderbare HBO-Miniserie (4 x 55 Min.) gesehen / kommentiert?

                Ich finde, sie verdient auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit.

                Schon allein wegen Frances McDormand (Mildred Hayes aus THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI), die hier eine nach außen hin harte und kompromisslose, nach innen sehr empfindsame ehemalige Mathelehrerin (nach dem Motto raue Schale, weicher Kern) und Ehefrau eines nach außen ziemlich weichen, es anderen Menschen dauernd recht machen wollenden und nach innen vermutlich eher knallharten Apothekers (Richard Jenkins) in einer Kleinstadt in Maine, spielt.

                In einer Nebenrolle taucht dann noch Billy Murray auf. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich vielleicht auch schon früher zu der DVD gegriffen. Die Charaktere mit all ihren Konflikten sind mit viel Tiefe und Liebe zum Detail entwickelt.

                Wer hier einen Plot oder eine konkrete Handlung über das Leben der Protagonisten hinaus erwartet, wird frustriert werden. Wer sich aber für die Entwicklung der Beziehungen und den Alltäglichkeiten einlassen kann oder vielleicht auch einfach nur ein bisschen englisch lernen will (die Sprache ist sehr leicht verständlich, kein Slang, keine Ausdrücke, kein Genuschel) bekommt mit OLIVE KITTERIDGE eine gut gemachte und in der 2. Hälfte zunehmend intensiver und dramatischer werdende Milieu- oder eher Charakterstudie.

                Sehr gelungen finde ich die Darstellung des Ergebnisses heutiger Erziehungsmethoden, die völlig verwöhnte Kinder produziert, quasi die Herrscher und Bestimmer in den Familien - GRUSEL! Was ich ein wenig vermisst habe, ist ein abgerundetes Bild davon, wie Olive so geworden ist, wie sie ist, denn das ist eher eine Geschichte ihres Lebens zwischen 50-80. Sehr gut gefallen hat mir wiederum die schwierige Beziehungsdynamik zwischen Olive und ihrem erwachsenen Sohn, der eine Psychotherapie macht, um seine Kindheit zu verarbeiten. Da hat jemand ziemlich genau hingeschaut. Wirklich toll!

                RoboMaus: FINGER WEG!

                22
                • 6

                  Wenn der Film von 1980 oder von mir aus auch 1990 wäre, hätte ich mir gedacht, ok, passt schon, damals hat man es halt manchmal gerne ein wenig übertrieben mit dem Slapstick. Aber von 2000…. Na gut, es gibt ein paar witzige Szenen und ein paar originelle Ideen (der Hauptprotagonist ist Chemiker und entwickelt Farben. Nach dem Tod seiner Frau ist er auf der Suche nach einer ganz bestimmten Farbe; auch im australischen Outback gibt´s ein paar lustige Momente) und wahrscheinlich ist auch die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Busunternehmen aus dem Leben gegriffen.

                  16
                  • 4
                    EudoraFletcher68 12.06.2019, 08:12 Geändert 22.06.2019, 07:26

                    Schon die pinkfarbene DVD-Hülle, das Wissen, dass es sich um eine englische Liebesgeschichte um 1800 herum nach dem gleichnamigen Roman von Jane Austen handelt, ließ mich lange zögern, die DVD überhaupt einzulegen. Wenigstens finde ich Hugh Grant hier einen angenehme, weil passende Erscheinung. Ansonsten ist der Film für mich, wie befürchtet: Lauter überkandidelte, leicht hysterische Figuren, die mehr oder weniger gestelzt miteinander kommunizieren. Meine Erwartung hat sich somit bewahrheitet. Ich und der Liebeshistorienfilm passen einfach nicht zueinander. Um pinkfarbene DVD-Hüllen (wie auch bei „Marie Antoinette“) mache ich zukünftig auch einen Bogen.

                    15
                    • 4
                      EudoraFletcher68 11.06.2019, 22:50 Geändert 11.06.2019, 22:54

                      Zuerst das Erfreuliche: Die ersten Menschen, Adam und Eva, sind Afrikaner. Hier werden christliche Fundamentalisten aussteigen, wenn sie überhaupt auf die Serie stoßen sollten.
                      Das war´s auch schon.
                      Kurzkommentar: Es handelt sich um eine Serie für Jugendliche, nicht für Erwachsene. Michael Sheen ist ein lustiger Vogel, hat mir aber viel besser in "Masters of Sex" gefallen. Die nächste Staffel werde ich mir nicht mehr ansehen.

                      Ausführlicher: Die Freigabe ab 12 sagt eigentlich schon alles. Habe aber vorher nicht hingeschaut. Stattdessen verführte mich L1chtSpiels schöner Kommentar zur Sichtung und ich habe erst nach der 4. Folge aufgrund zunehmender Unzufriedenheit nach der FSK geschaut. Mir fehlt hier so viel, womit soll ich anfangen?
                      Keine geistreichen oder wenigstens spaßigen Gespräche, kein Witz nach meinem Geschmack, keine Spannung, keine interessanten übersinnlichen Kreaturen (außer vielleicht den Aliens, die fand ich noch ein wenig lustig), keine Leidenschaft, kein Sex (garantiert jugendfrei eben), es wird nicht geflucht (nicht das ich darauf unbedingt Wert legen würde, aber die Ausdrucksweise ist schon EXTREM sauber)... Und keiner der Charaktere hat mich näher interessiert.
                      Außerdem wurde die Apokalypse in "Supernatural" bereits in aller Ausführlichkeit und vor allem in absoluter Genialität behandelt – ich wüsste nicht, wie man das toppen sollte. Das wird hier vermutlich auch nicht angestrebt, aber für mich ist diese Geschichte wenig ausdifferenziert, vielschichtig, komplex oder irgendwie auch nur im Ansatz sehenswert. Auch Jon Hamm (Mad Men) als Vorgesetzter von Aziraphale hat mich kalt gelassen.

                      L1chtSpiel, ich hoffe, du entfreundest dich jetzt nicht von mir….

                      21
                      • 7

                        Der deutsche Regisseur Wolfgang Ettlich hat für die englische Version seiner Doku, die man wählen muss, wenn man nicht über all die Musiker eine eingespielte deutsche Synchro haben will, einen schlicht grauenhaften amerikanischen Sprecher gewählt, der die ganze Atmosphäre zerstört: Ich hätte ihm verzeihen können, dass er wohl nicht aus Louisiana kommt, aber sein aufgeblasenes dramatisierendes wichtigtuerisches Gefasel ist so nervig, dass es für mich den Filmgenuss deutlich verschlechtert hat.

                        Ansonsten fand ich die Doku durchaus ansprechend. Man erfährt einiges über die Ursprünge des Jazz, zum Beispiel, dass er historisch mit dem Rotlichtmilieu zusammenhing, weil er fast ausschließlich in Bordellen gespielt wurde. Dann wird die nähere Umgebung, die einzelnen Stadtviertel beleuchtet und das Essen spielt wie immer in Kulturdokus über New Orleans eine wichtige Rolle. Einige Musiker kommen zu Wort. Hat man nicht schon, wie ich, viele Dokus über New Orleans gesehen, ist das auf jeden Fall mindestens sehenswert. Für Jazzfans vermutlich sogar mehr als das. Aber ich habe den Verdacht, als ob unter den Moviepiloten keine Jazzfans sind, denn warum musste ich diese Doku sonst erst in das Mitmachmodul eingeben?
                        Es gibt sehr schöne Aufnahmen der Stadt und einiger Details, weshalb ich es nicht bereue, den Film gesehen zu haben, zumal der Sprecher glücklicherweise später nicht mehr so oft zum Einsatz kommt.

                        18
                        • 7 .5
                          EudoraFletcher68 11.06.2019, 07:19 Geändert 06.06.2022, 22:12

                          Die Mexikaner und ihre Hunde(-kämpfe). Habe ich mich mit Stier- und Hahnenkämpfen inzwischen angefreundet, kann ich Hundekämpfen definitiv nichts abgewinnen, unnötige brutale Grausamkeit. Vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass die Stiere und Hähne bis zu ihren Kämpfen gehätschelt und getätschelt werden, während ich den Eindruck habe, dass man die Hunde quält, um sie aggressiv zu machen. Die Bilder hier jedenfalls sind schrecklich. Die Diskrepanz zwischen den Straßenkötern, Kampfhunden und den Schoßhündchen der Reichen fand ich gut inszeniert. Als dann der Hund im schicken Apartment in einem Loch im Boden verschwindet, fiel mir auf, dass ich den Film schon einmal gesehen hatte. Das Verschwinden des Hundes und die Reaktion der Eigentümer ist eine ziemlich merkwürdige Situation.
                          Ansonsten ist das eine Milieustudie über das Leben verschiedener Gesellschaftsschichten in Mexico Stadt mit krassen Bildern. Gelegentlich etwas langatmig, aber durch die OmU hatte ich das Empfinden von Authentizität (fast als wäre ich selber in Mexico City, wo ich nach diesem Film auf keinen Fall mehr hin will).

                          Danke StefanIshii für den Tipp!

                          https://boxd.it/ekkHQ

                          19
                          • 6
                            EudoraFletcher68 10.06.2019, 08:15 Geändert 10.06.2019, 10:31

                            Zwei Inder in New York – das hätte man ja schon mal in die Inhaltsangabe rein schreiben dürfen (Es wäre auch schon schön, wenn auf MP wenigstens die Laufzeit von 151 min angezeigt würde).
                            Beide wollen sich umbringen. Der eine ist ein Aufsteiger, der sich im Finanzmarkt verkalkuliert hat. Von der Frau erfährt man erst später warum sie sich umbringen will. Es ist einerseits eine bisschen alberne Komödie, andererseits wird auch ganz schön viel geweint. Es gibt so viel blödere RomComs aus Deutschland und den USA, sodass ich mich für diese hier durchaus erwärmen kann, zumal die Inder eben einen andere Blick auf die Dinge haben und ich nicht das Gefühl hatte, das ist jetzt die 101. Variation des selben Films.
                            Auffallend ist, dass Rassismus in der Interaktion mit den Amis hier überhaupt NULL Thema ist. Das ist vermutlich auch beabsichtigt, da zu heikel. Man will hier nicht gesellschaftskritisch sein, ist man ja eh schon recht freizügig und es gibt Sex vor der Ehe und vor allem jede Menge Homosexualität. Es gab ein paar Szenen, die ich sogar richtig lustig fand. Enthalten sind wenige Tanzeinlagen, die allerdings gut in die Situationen passten. Dass Männer so selbstlos sein sollen, wie im Film kommt mir etwas absurd vor. Für mich außerdem überraschend existiert bei beiden Hauptprotagonisten keine Familie, die vielleicht Einwände gegen die Verbindung haben könnte. Familie und es den (Schwieger-)Eltern recht zu machen, hat meines Wissens für die Inder einen extrem hohen Stellenwert.
                            Es ist also ein bisschen ein modernes Märchen in dem Familien an Bedeutung verloren haben.

                            13
                            • 6
                              EudoraFletcher68 10.06.2019, 08:13 Geändert 03.12.2021, 12:57

                              Am Anfang findet der Atomkrieg statt, ganz in Ruhe und ohne großes Drama. Die USA sind kaputt, abgesehen von ein paar restlichen Stützpunkten. Man entscheidet sich für einen Roadtrip, um zu anderen Überlebenden dazu zu stoßen. Damals als der Film herauskam, im Alter von 9,10 Jahren, hätte er mich bestimmt total beeindruckt. Heute ist man natürlich anderes gewöhnt, sowohl was Handlung und Dialoge angeht, als natürlich auch Effekte. Unlogische Filme gibt es auch heute noch zu Hauf. Die Überlebenden des Atomkriegs sind neben den Menschen und einigen Riesenskorpionen natürlich Schaben (allerdings hat man hier mal wieder keine Kakerlaken verwendet), die dann wunderbar über die Menschen herfallen.
                              Deshalb: https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/cockroaches/

                              11
                              • 10
                                EudoraFletcher68 09.06.2019, 19:21 Geändert 19.10.2019, 12:57

                                Zweitsichtung nach 9 (?) Jahren.
                                Jarmusch ausnahmsweise mal in Europa - schöne Abwechslung.

                                Ob mein Kommentar Spoiler enthält, kann ich nicht sagen, weil ich eigentlich finde, dass man den Film nicht spoilern kann. Aber nach den Kriterien von Daggiolone folgen hier SPOILER.

                                Wunderbar schon der Anfang: Erst der im WC Qigong-Übungen machende Hauptprotagonist, dann das Treffen in der Flughafenlounge mit dem kreolischen (so steht´s jedenfalls in den Untertiteln) Herrn, der ihm einige Lebensweisheiten mitgibt, die sein Übersetzer, ein typisch platter Ami, nicht im Ansatz begreift.

                                “He who thinks he´s bigger than the rest, must go to the cemetery. There he will see what life really is. It´s a handful of dirt“ (oder dust, wie der Übersetzer sagt. Ich weiß nicht, vielleicht sind die Untertitel falsch).

                                Auch später, die weißhaarige Schönheit, hat für mich Ansprechendes über Filme zu sagen. Und noch später die Japanerin über Moleküle.

                                Großartig! Das hätte mir eigentlich schon gereicht.

                                Jarmusch schafft es wie kaum ein anderer, mit seinen Bildern, der Musik und den Akteuren eine Atmosphäre zu kreieren, in die ich eintauchen kann, die mich anrührt und begeistert. Wo findet man solche Locations wie das Apartmenthaus, das farblich so wunderbar zu dem ausdruckslosen Gesicht von Isaach de Bankolé passt? Toll! Überhaupt die ganzen Hintergründe sind perfekt auf sein Gesicht abgestimmt. Und natürlich auch auf seinen Anzug.
                                Die kleinen Zwangshandlungen des Hauptprotagonisten (er muss immer zwei Kaffee in zwei Tassen haben) sind schön aus dem Leben gegriffen. Ich kenne auch einen, der immer alles doppelt bestellen muss (nicht, weil er es gerne möchte, wie er denkt, er kann nicht anders und es muss dann auch so sein). Die Aufnahmen der spanischen Innenstädte (erfreulicherweise nicht das leider zu einem einzigen, großen Touristenspektakel verkommene Barcelona), die Schweigsamkeit. Wunderbar.

                                Für mich knüpft Jarmusch hier an seine frühen Filme, wie „Permanent vacation“ und „Stranger than paradise“ an, die aber deutlich jugendlicher und frecher waren. „The limits of control“ wirkt ernsthafter, erwachsener, hat aber dieselbe fehlende stringente Handlung und überlässt es eben auch dem Zuschauer, was er für sich aus der Geschichte machen möchte. Schön auch die Überlegungen, die man anstellen kann, was wohl auf den Zetteln, die der Hauptprotagonist in Streichholzschächtelchen erhält, steht.

                                „The limits of control“ ist ein echtes Geschenk! Man merkt Jarmusch Liebe zum Film an. GROßARTIG!

                                22
                                • 8

                                  Nach „Lili Marleen“ hatte ich keine große Lust auf weitere Fassbinder-Filmen, aber mich dann doch irgendwann an diese DVD, die auf meinem Stapel lag, gewagt. Ein Film, den ich um Welten besser finde. Super eingefangen, die Atmosphäre der Nachkriegszeit und toll, die Inszenierung deutscher Behörden, Bürokratie (Formulare im Zug z.B.), die Ausstattung. Super! Die Geschichte selbst finde ich auch ganz ansprechend: Maria Braun ist eine nicht nur für die damalige Zeit recht emanzipierte, selbstbewusste Frau, die freizügig mit ihrer Sexualität umgeht, ohne dabei von Fassbinder moralisierend als Flittchen dargestellt zu werden. Auch die Darstellung eines Ausschnitts deutscher Nachkriegsgeschichte hat mir sehr gut gefallen. Eine Milieustudie im Nachkriegsdeutschland mit Schwerpunkt auf eine Aufsteigerin. Nach diesem Film kann ich eher nachvollziehen, warum Fassbinder auch (oder vor allem?) international als großer deutscher Regisseur gefeiert wird.

                                  18
                                  • 7
                                    EudoraFletcher68 09.06.2019, 07:21 Geändert 09.06.2019, 08:32

                                    Was mir schon einmal neben der Atmosphäre (nächtlicher Regen in sw z.B.) gut gefällt, ist dass der Film in München spielt, meiner Heimatstadt. Es geht um eine psychopathologisch ziemlich auffällige Schauspielerin mit starken Stimmungsschwankungen (Möglicherweise eine Borderlinestörung, aber auch für eine narzisstische Persönlichkeitsstörung sprechen einige Aspekte). Der historische und politische Hintergrund (1950, Verleugnung des NS und des Holocaust, Aufschwung) wäre mir von selbst nicht so sehr aufgefallen, hätte ich nicht darüber gelesen. Visuell war mir „die Sehnsucht der Veronika Voss“ ein Genuss. Ich habe mich gefragt, wie das helle Weiß in der Praxis der Nervenärztin zu verstehen ist. So sauber wirkt es dort, im Gegensatz zum Rest der Welt. Und was der Afroamerikaner in der Praxis soll, habe ich auch nicht verstanden, vermute aber, dass es etwas zu bedeuten hat. Die Geschichte wirkt so, als ob es darum nicht in der Hauptsache ginge, eher wirkt das Ganze fragmentiert und ohne explizite Handlung. Es hat ein bisschen was von einem Krimi, weil man viel am Rätseln ist, wie denn eigentlich die diversen Beziehungen der Veronika Voss zusammenhängen und zu verstehen sind. Mir fiel zwischendrin Marilyn Monroe und das Buch „Marilyns letzte Sitzung“ ein. Hier wird anschaulich die Beziehung zwischen der sehr persönlichkeitsgestörten Marilyn und ihrem Analytiker Greenson beschrieben. Die leichte Ähnlichkeit zwischen den beiden Charakteren ist möglicherweise beabsichtigt. Phasenweise fand ich den Film dann doch auch etwas zäh und die vielen Wiederholungen der Tablettensucht der Schauspielerin zerrten ein wenig an meinen Nerven.
                                    Die Inhaltsangaben bei MP sind zum Teil echt zum Lachen (besser das als sich zu ärgern).

                                    13
                                    • Shane McCutcheon (Katherine Moennig) aus “the L-Word”
                                      Nancy Botwin (Mary-Louise Parker) aus “Weeds”
                                      Stella Gibson (Gillian Anderson) aus „The Fall: Tod in Belfast“
                                      Nicky Nichols (Natasha Lyonne) aus „Orange ist he new black”
                                      Sarah Newlin (Anna Camp) aus “True Blood”

                                      8
                                      • 3

                                        Leider ging es auch mir so, dass ich diesen Film nichtssagend und leer fand. Damit kann vielleicht jemand etwas anfangen, der voll auf Kung Fu steht und keine Handlung braucht. Hübsche Bilder gibt es zumindest.

                                        12
                                        • 5

                                          Ziemlich merkwürdiger Film mit einem sehr jungen Keanu Reeves über zwei junge Schwule, einer davon hat anscheinend Narkolepsie. Ich bin aus dem Geschehen nicht so recht schlau geworden und habe auch nicht wirklich viel damit anfangen können.

                                          9
                                          • 5

                                            Obwohl ich Kubrick sehr schätze, kann ich mit diesem Film hier nicht viel anfangen, allerdings mag ich auch Historienfilme nicht per se. Dieser hier kommt mir so vor, als würde er viel über das Setting wirken wollen. Keiner der Charaktere hat mir etwas gegeben, die Geschichte mei, der Erzählstil naja. Ich habe hier nichts von dem genialen Regisseur von „Clockwork orange“ oder „2001: A Space odyssey“ bemerkt. Hätte ich es nicht gewusst, ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass der Film von Kubrick ist.

                                            14
                                            • 4
                                              EudoraFletcher68 07.06.2019, 07:49 Geändert 08.06.2019, 15:42

                                              Die DVD der 1. Staffel war Bestandteil einer Überraschungslieferung. Außer Monty Pythons bin ich nicht so der Fan des britischen Humors und Sitcoms mit eingeblendeten Lachern mag ich eher nicht so sehr. Obwohl ich "the young ones" so gerne lustig gefunden hätte, fiel es mir extrem schwer, um nicht zu sagen, es ist mir nicht gelungen.... Ich habe mir Mühe gegeben und alle Folgen angeschaut. Aber diese Typen sind nicht mal gescheite Klischees. Vielmehr wirken sie auf mich von jemandem inszeniert, der die jeweiligen Szenen eben nicht wirklich kannte, geschweige denn irgendwie verstand und von außen (erfolglos) versucht hat, eine WG junger Londoner Studenten aus den 1980ern zu verulken.

                                              9
                                              • Hank Moody (David Duchovny) aus Californication
                                                Brian Kinney (Gale Harold) aus Queer as Folk
                                                Leonard Pine aus Hap and Leonard / Omar Little aus the Wire (Michael Kenneth Williams)
                                                Rylan Givens (Timothy Olyphant) aus Justified
                                                Eric Northman (Alexander Skarsgård) aus True Blood

                                                11
                                                • 8

                                                  Es handelt sich um ein tragisches Drama, das in Kaschmir spielt, das sich 1947 notgedrungen Indien angeschlossen hat und seitdem Krisenherd bzw. Anlass für indisch-pakistanische Kampfhandlungen ist. Es glich/gleicht wohl immer wieder einer brutalen Militärdiktatur, in der Moslems keine/wenig Rechte haben. In diesem Szenario spielt sich also das Geschehen ab. Hauptprotagonist ist ein junger Typ, dessen Vater im Rahmen von Terrorbekämpfungsmaßnahmen verhaftet wurde und verschwunden ist. Die unglaubliche Brutalität, mit der das Militär und auch andere Machthaber agieren wird schonungslos dargestellt. Auch die Hoffnungslosigkeit der Betroffenen. Der Film versucht sich an einer Thematisierung der nach wie vor brisanten Situation in Kaschmir und der allgegenwärtigen Korruption in Indien (man bekommt 100.000 Rupien für einen toten Separatisten bezahlt, also sucht man sich geeignete Personen, die man erschießt, um das Kopfgeld zu kassieren). Das ist definitiv kein Bollywood-Kitsch, auch wenn (für mich überraschend) ca. in min. 104 getanzt und gesungen wird. Allerdings ist das ein ziemlicher Rachetanz.
                                                  Bis heute ist in der Region kein Frieden eingekehrt.

                                                  17
                                                  • 3

                                                    Am Anfang fragte ich mich, ist das jetzt eine Mocumentary oder eine alte Doku oder wird da noch was anderes (interessantes/lustiges) daraus? Dann stellte ich fest, es handelt sich um eine alte, ernst gemeinte Doku, in welcher tatsächlich ein Typ auf der Suche nach Bigfoot ist. Außer ein paar wenigen Momenten konnte ich mit dem Film nichts anfangen. Man hört einem langweiligen Erzählonkel zu, der die Suche nach Bigfoot Schwachsinnigen zu beschreiben versucht. Dazu ein paar Bilder, die zwischendurch gar nicht so übel sind, aber insgesamt gab mir die Sache viel zu wenig her, um mich bei der Stange zu halten, obwohl ich ein Herz für amerikanische (Kultur-)Geschichte habe.

                                                    13