EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Scorseses Beitrag zu Geschichten aus der modernen Finanzwelt finde ich ganz hervorragend! Ich konnte die Gier und die Euphorie des Hauptprotagonisten Jordan (hervorragend gespielt von Leonardo di Caprio) intensiv mitfühlen und fand den Film spannend und zum Teil tragisch-komisch von Anfang bis Ende. Auch Jordans Drogenkonsum fand ich sehr gut dargestellt. Ich wusste zeitweise nicht, ob ich ihn beneiden oder bemitleiden soll und habe ihn für seinen Reichtum gehasst. Ein intensives Filmerlebnis für mich.
Im Grunde auch eine schöne Milieustudie aus der korrupten Finanzwelt.
Lauter Verrückte Iren, die sich gegenseitig ausrauben, verkloppen und umbringen. Wahnsinn. Leonardo di Caprio spielt die Rolle des jugendlichen Rächers ausgezeichnet, aber das ist für mich keine große Überraschung, hat er doch bereits in „Gilbert Grape“ sein Können bewiesen. Auch der Bösewicht ist gut gespielt von Daniel Day-Lewis (den ich davor noch nie bewusst wahrgenommen hatte). Obwohl (oder vielleicht weil?) der Film schon irgendwie bombastisch ist, konnte er mich nicht so sehr begeistern. Von Scorsese gefallen mir „Taxi Driver“, „Wie ein wilder Stier“ und „the wolf of Wall street“ besser.
Kevin Smith hat für mich genau nur 3 gute Filme gemacht und zwar in folgender Reihenfolge: „Clerks“, „Clerks 2“, „Dogma“. Der Rest ist, soweit ich ihn gesehen habe, enttäuschend. So auch „Chasing Amy“. Ein Typ verliebt sich in eine Lesbe, es gibt einige Gespräche über Sex, die ich belanglos fand.
Das Geigenspiel war ziemlich mäßig, wenn man bedenkt wie viele gute Musiker es dort gibt und wie gut es dem Film getan hätte, wenn eine anregendere creolische Musik verwendet hätte. Die Typen sind schon irgendwie Originale und die Szenerie ist soweit auch gut eingefangen. Es geht um Rassismus und Gewalt, das kann man Schlöndorff zu Gute halten, aber leider ist der ganze Film dramaturgisch tendenziell eher langweilig. Verglichen mit Les Blanks Dokus „Spend it all“ (1970), „Hot Pepper“ (1973), „Dry Wood” (1983), „J’ai Été Au Bal / I Went to the Dance“ (1989) versagt „a gathering of old men“ bezüglich der Atomsphäre fast vollständig.
Bislang auf MP unbekannter, in Louisiana spielender Film (der in den USA für das Fernsehen produziert wurde) immerhin mit Bette Davis und Jamie Lee Curtis. Nicht, dass man „as summers die“ unbedingt gesehen haben muss, aber wenn man etwas für Louisiana-Atmosphäre oder amerikanische Geschichte übrig hat, ist der Film auf jeden Fall sehenswert und wirkt authentisch: Reiche weiße Familie will wegen Öl an das Land einer armen creolischen Familie. Am Essenstisch wird das Thema diskutiert, ob man $ 10.000 dafür ausgeben will, oder “You don´t buy a negro off the land, you just run ´em off”. So entwickelt sich die Geschichte dann auch weiter. Die Landschaftsaufnahmen haben mir recht gut gefallen, zumal sie teilweise wie zufällig wirkten.
Wie bin ich überhaupt zu diesem Film gekommen? Er lag da irgendwann auf meinem Stapel.
Ich bin ja sonst nicht so eine, die auf Nahkampf und Action steht, aber den Anfang hier finde ich super (im Gegensatz zu „John Wick“ z.B.).
Nur leider reist der Held dann nach Thailand und es passiert eine Weile gar nichts mehr. Angeblich ist er auf Ko Lipe. Dazu kann ich nur sagen, ich war 2 x auf Ko Lipe, einmal so ungefähr 1999 und einmal 2009. Vor 10 Jahren hatte sich die Insel in eine Partyinsel mit unendlich vielen Guesthouses und Beachbungalows verwandelt. Der Film ist von 2016, also stimmt hier etwas nicht.
Den weiteren Verlauf finde ich ziemlich dumm, aber visuell macht er zumindest etwas her.
Nach über einer Stunde wird mir dann klar, warum ich den Film ausgewählt hatte: Tommy Lee Jones! Leider nur in einer Mini-Nebenrolle, aber dafür richtig cool.
Ohne Tommy Lee Jones hätte der bei mir 3 Punkte bekommen, die Geschichte ist einfach zu blöd. Aber ich bin einfach Tommy Lee Jones-Fan und freute mich ihn in einer für ihn eher untypischen Rolle als freundlicher und lächelnder Kerl wieder zusehen.
Oh Nein! Charlie Hunnan, der grauenhafte Trottel Jax aus SOA. Der Typ ist einfach ein total mieser Schauspieler. Und für mich auf ewig verbrannt (hätte mir SOA nicht bis zum bitteren Ende anschauen sollen).
Zuerst habe ich mich aufgeregt, dass soll er auch noch einen Schwulen spielen soll – völlig unglaubwürdig. Das hat sich dann wenigstens aufgeklärt.
Die Geschichte an sich kommt mir doch recht unsinnig vor und ist bis auf die letzten Minuten auch nicht spannend, obwohl sie es sein könnte. Von New Orleans bzw. Louisiana bekommt man so gut wie nichts mit. Mal wieder eine der Produktionen, die da wahrscheinlich hauptsächlich aus Kostengründen gedreht wurden.
Verfilmte reale Geschichte eines jungen Mädchens, das mit ihren Geschwistern ihrer Aborigine-Mutter weg genommen und in ein Umerziehungslager gesteckt wird, dort ausbricht und sich auf den über 1.000 km langen Marsch nach Hause begibt. Mir war nicht bekannt, wie die Australier mit ihren Ureinwohnern umgegangen sind, aber es überrascht mich nicht. A „Long walk home“ ist ein unprätentiöser kleiner Film mit richtigen Charakterdarstellerinnen (keine Ahnung, ob das Schauspielerinnen oder Laiendarstellerinnen sind, sie kommen jedenfalls ziemlich authentisch rüber).
Vielen Dank an Stefan Ishii für diese Empfehlung! Bislang war alles, was von dir kam, mindestens sehenswert für mich.
Erst einmal habe ich den Film zum Teil nicht so recht verstanden, glaube ich. Mir war nicht so richtig klar, wie die parallelen Geschichten zusammen gehören. Da geht es wohl um Macht und Ohnmacht, Schuld und Schuldgefühle/Selbstbestrafung. Die Bilder sind zum Teil sehr intensiv und haben mir gefallen. Wäre wahrscheinlich besser, "the fountain" auf einer größeren Leinwand sehen. Was ich nicht so ganz gerne mag, sind bedeutungsschwangere Blicke und Sätze, ohne dass ich erfahre, was wirklich los ist.
ANFANG Kleiner HANDLUNGSSPOILER
Aufgefallen ist mir, dass der Hauptprotagonist wie besessen nach einem Heilmittel für seine Frau sucht und darüber den realen Kontakt im Hier und Jetzt zu ihr vergisst und entwertet. Wahrscheinlich fühlt er sich auch dafür schuldig als sie dann tot ist (verpasste Gelegenheiten) -
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Es bleibt hier vieles der Fantasie des Betrachters überlassen. Meine Fantasie wurde aber nicht ausreichend angeregt... Je mehr Zeit vergeht, desto banaler finde ich den Film.
Produziert in Louisiana, wovon man aber nichts mitbekommt, geht es hier um die Ausbildung von Rettungsschwimmern der Küstenwache. Analog zu vielen anderen Militär-Ausbildungsfilmen, allerdings gibt´s hier keinen Sadisten. Kann man sich anschauen, wenn man solche Art von Filmen oder Kevin Costner mag, ansonsten gibt es nur noch das Meer, das „the guardian“ zu etwas Besonderem macht: Echt beeindruckend, was so Rettungsschwimmer da so leisten! Die letzten 20 Minuten sind überraschenderweise extrem spannend.
Herrlich politisch inkorrekte Comedy: Transgender, Schwarze, Asiaten, Obama, Trump und seine Wähler werden wunderbar durch den Kakao gezogen. Auch die Metaebene kommt nicht zu kurz, Chappelle erzählt, dass Menschen sich von ihm diffamiert und beschämt fühlen und sich über ihn beschweren und wie er dann damit umgeht. Und er sagt: Er kann einfach nicht anders, er muss sich lustig machen über alle!
Ich liebe Dave Chappelle!
#52 meiner Eastwood-Sichtung. Hatte den Film schon einmal vor 2 Jahren angefangen und bei 2/3 wütend abgebrochen. Dachte damals, das ist doch das letzte an Soldaten- und Kriegsidealisierung. Kann man sich natürlich fragen, was Eastwood da wohl wollte, für einen Kriegsidealisierer halte ich ihn jedenfalls nach Sichtung fast aller seiner anderen Filme und der Doku über ihn nicht mehr. Heikel ist wohl auch das Buch des echten Snipers.
Bei der Zweitsichtung habe ich "American Sniper" anders erlebt. Eher kam mir Kyle halt vor, wie einer von diesen typischen naiven Trotteln, die glauben, sie sollen die USA verteidigen (wundert mich immer, wie sie seit Ende des 2. Weltkriegs das noch glauben können, wo die USA doch seitdem nur noch Kriege anfängt). Hier ist halt ein Typ, der in der Armee seine Berufung findet und endlich mal etwas so richtig gut kann, nämlich Leute erschießen – wirkt ein bisschen so wie ein Videospiel, auf diese Entfernung. Im Vergleich zu einigen anderen Filmen/Serien („Generation Kill“, „Over there“, „Green zone“) die den Irakkrieg zum Thema haben, kackt für mich „American Sniper“ aber ab, weil er weder Hintergrundinformationen zum Krieg oder um die Kriege herum noch tiefere Einblicke in die Charaktere liefert. Auch darf man Kyle leider nicht besser kennen lernen (was er bspwse zu Hause macht, um sich zu entspannen. Wie die Beziehung zu seinen Kollegen ist und wie zu seinen Eltern). Ich habe den Eindruck, dass Eastwood einfach nicht der Typ für differenzierte Psychodynamiken und emotionale Tiefe ist, auch wenn er schon den ein oder anderen (Zufalls-?)Treffer gelandet hat („Gran Torino“, „Mystic River“ und vielleicht „Million Dollar Baby“). Das Ende finde ich dann sehr folgerichtig. Habe es nicht bereut, den Film noch einmal gesehen zu haben.
https://boxd.it/h0Ene
#51 meiner Eastwood-Sichtung. Handwerklich solide erzählte Geschichte über die Abwendung einer Tragödie durch einen Piloten, der ein Passagierflugzeug im Hudson River landete. Habe den Film gerne gesehen, er hat mich aber nicht umgehauen, wie viele von Eastwoods Werken.
Informative, dramaturgisch gut inszenierte und auch visuell hochwertige Doku über geheime Kriegsaktivitäten der USA im arabischen Raum aber auch weltweit und gegen eigene arabischstämmige Bürger. Überzeugende und sehr genaue Recherchearbeit des Journalisten Jeremy Scahill. Der Regisseur verkünstelt sich nicht, sondern erzählt die Geschichte runter, so wie sie sich seiner Meinung nach zugetragen hat. Auf jeden Fall sehenswert für jeden politisch interessierten Menschen. Superszene mit einem Warlord aus Somalia: „Americas are war masters!” Mir gefällt diese teilweise inszenierte Doku sehr gut, aber für Freunde der 100%igen Authentizität ist das möglicherweise nichts und auch ich bevorzuge Werner Herzog oder Les Blank und hätte für den Film selbst wohl nur 7 Punkte vergeben, aber für die Brisanz des Themas gibt´s einen Extrapunkt von mir.
https://www.washingtonpost.com/goingoutguide/movies/dirty-wars-movie-review/2013/06/05/d1c782ee-cd2a-11e2-9f1a-1a7cdee20287_story.html?utm_term=.2fd2ab1839b9
https://boxd.it/h0Ene
Langweiliger Krimi , der in New Orleans spielt. Es ist mir ein Rätsel, warum Menschen so langweilige Filme machen, wo so eine Produktion doch ein großer Aufwand ist, zeitlich und finanziell - Warum macht man da nicht gleicht etwas Gutes? Immerhin gibt´s ein paar sehenswerte Gangsta-Szenen aus den Hoods, á l „the Wire“, aber ich würde im Zweifelsfall lieber „the Wire“ anschauen, auch wenn das in Baltimore spielt.
Für mich nichts sagender Trickfilm. Die Kakerlake ist auch langweilig und so verfremdet, dass man sie kaum als solche erkennt.
Trotzdem https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/cockroaches/
Lustiger 70er Jahre Horrorfilm voller seltsamer Geschehnisse. Die Bilder wirken teilweise wie gefilmte Kinderspielzeuge, aber das Ganze hat auf jeden Fall etwas. Besonders die Herren in den orangefarbenen Anzügen sind eine kleine Köstlichkeit. Kakerlaken tauchen in Form von Andeutungen (Schatten, Käfer krabbelt in der Nacht durch das Gras) auf. Der Kampf zwischen Godzilla und den anderen Monstern zieht sich zu sehr in die Länge. Aus filmhistorischen und kulturellen Gründen habe ich es nicht bereut, den Streifen gesehen zu haben, ernst nehmen darf man den aber nicht.
Warum wohl in Käferhorrofilmen tendenziell nur eine ganz bestimmte Art von Käfern verwendet wird, die nur entfernt an die Blattella germanica, orientalis oder Periplaneta americana erinnert? Ansonsten ist das ein typischer Insektenhorrorfilm der versucht, auch ein bisschen lustig zu sein.
Ruhige Milieustudie über eine arme afroamerikanische Familie in prekären Verhältnissen im ländlichen Louisiana der 1930er. Der Film hat erstmal wenig Handlung und wirkt so, als würde man die Familie mit ihrem Hund bei ihren Aktivitäten begleiten. Dann wird der Vater für ein Jahr ins Gefängnis gesteckt, weil er einen Schinken geklaut hat. Und es entwickelt sich daraus dann doch eine Geschichte mit toll atmosphärischen Bildern.
Mit einem Budget von unter 1 Mio $ spielte der Film wohl knapp 17 Mio $ ein, kam also offensichtlich ganz gut an. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum.
Ausgemachter Schwachsinn, der meinen Humor leider Null trifft. Nur angeschaut wegen Louisiana, das man hier aber kaum zu Gesicht bekommt.
Wahnsinniger Unsinn gefilmt in Louisiana. Der Dialekt klingt aber mehr nach Texas, soweit ich das beurteilen kann.
Beziehungsdrama in New Orleans mit vielen Erotikszenen. Nicolas Cage hat eine lustige (absurde) Frisur. Immerhin gabe es halbwegs schöne Aufnahmen der Stadt und der Landschaft. Ich fand, dass die Geschichte selbst durchaus etwas hatte, eine tragische Dreiecksbeziehung eben und ...
ANFANG HANDLUNGS-/INTERPRETATIONSSPOILER
...die Sehnsucht nach einem idealen Mann. Die Frau hätte wohl gerne eine Person gehabt, bestehend aus ihrem Ehemann, der sie aber so begehrt und durchvögelt, wie der andere. Wenn ich weiter so darüber nachdenke, erinnert es mich an das Problem, das viele Männer haben: Die Spaltung der Frau in Heilige/Mutter versus Hure. Sie wollen die Heilige daheim haben, die soll ihnen ihre Kinder gebären. Mit ihr können sie aber keinen leidenschaftlichen (schmutzigen) Sex haben, vor allem wenn sie dann eben auch noch Mutter wird. Also müssen sie für Sex zur Hure gehen, die sie begehren, aber gleichzeitig hassen, weil sie sie begehren und sie wegen ihr die Kontrolle verlieren. Die Hure (und alles, was sie mit sich bringt) muss entwertet werden, und die Heilige idealisiert. Was die Spaltung noch fixiert. Genauso macht es die Frau in dem Film auch, sie schleudert Cage ihre Verachtung entgegen, weil sie ihn begehrt.
Ich meine, dass der Film nicht konkret zu nehmen ist, sondern es eher um die Symbolik dabei geht. Auch die Beziehung zwischen dem impotenten Ehemann, der soweit ich mich erinnere, ein Feingeist und Dichter ist und dem potenten Proletenmalerfreund (Spaltung analog zur Heiligen versus Hure). Der Showdown hatte auch durchaus etwas, der Ehemann will sich seine Potenz erobern, indem er den Rivalen ausschaltet. Als ihm das nicht gelingt (warum könnte man spekulieren), will er lieber sterben.
ENDE SPOILER
Den Film nur als Softporno oder Schwachsinn abzutun, wird ihm mE nicht gerecht.
Richtig begeistert bin ich allerdings auch nicht.
Cage als Regisseur, hm. Ein Drama aus dem Prostituiertenmilieu in New Orleans und Umgebung. Es gibt ein paar ganz gute Szenen, aber mir sind die Protagonisten zu desolat und die Situation zu aussichtslos. Cage taucht kurz in einer Nebenrolle auf.
Biopic über Ray Charles, das teilweise in Louisiana gedreht wurde. Ich bin jetzt kein Ray Charles Fan und somit hat der Film bei mir keinen Bonus. Der Mann macht gute Musik, ist aber nicht gerade ein Sympathieträger für mich. Auch seine Geschichte, die wohl erklären soll, wie er so geworden ist, finde ich sehr platt. Unter armen Umständen in Louisiana aufgewachsen, Zeuge des Todes seine Bruders, den er wohl hätte retten können, kurz danach (aus emotionalen Gründen könnte man sich fragen) erblindet, begabt für Musik, dann als junger Typ von einer Frau missbraucht und ausgebeutet, kommt hinterher ein drogensüchtiger Unsympath heraus. Man kann ja nachlesen, dass Menschen mit Heroinsucht gut leben können, wenn sie an einigermaßen hochwertiges Heroin kommen und nicht in Beschaffungskriminalität und solche Sachen abrutschen. Ich habe mich gefragt, ob Ray nicht besser dran gewesen wäre, wenn man ihn sein Heroin hätte weiter konsumieren lassen, anstatt ihn zu einem Entzug zu zwingen. Neben seiner Musik war er wohl dahingehend bedeutsam, dass er sich auch politisch engagierte. So weigerte er sich, bei einem Konzert aufzutreten, das eine rassistische Unterteilung der Zuschauerbereiche vorsah. Insgesamt ist „Ray“ durchaus sehenswert, vor allem optisch und akustisch, allerdings finde ich die „extended“ Version irgendwie sinnlos, da sind Szenen rein geschnitten, die mir an der Stelle unpassend vorkamen und den Film unterbrochen haben.