EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 6

    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #133

    Der Autorenfilm war für die Goldene Palme nominiert.

    Michael Haneke macht ein französisches Drama? Das lässt zumindest darauf hoffen, dass es kein langweiliger Laber-Film ist. Und doch, es ist kaum zu glauben, gibt es hier schon wieder eines dieser Laber-Familien-Dramen – aber zumindest sorgt Herr Haneke doch für eine gewisse Skurrilität und auch ein richtig fieses Element in Form der ungefähr 10jährigen Tochter bzw. Enkelin.

    https://boxd.it/pX9xC
    https://boxd.it/eqWlK

    29
    • 7 .5
      EudoraFletcher68 25.03.2024, 06:20 Geändert 25.03.2024, 06:35

      1984 in Äthiopien. Dort lebende Juden, genannt Falashas, wurden im Rahmen eins speziellen Programms mit Hilfe des Mossad nach Israel ausgeflogen. Es war gefährlich, da der von der Sowjetunion unterstützte Diktator Mengistus die Ausreise nicht erlaubte. So machten sich die Menschen zu Fuß auf den Weg in den Sudan, ein muslimisches Land. Um zu überleben mussten sie ihre Religion verbergen. Aus dem Sudan wurden 8.000 Menschen nach Israel ausgeflogen. 4.000 starben auf dem Weg.

      Der Film handelt von einem christlichen Jungen, der sich als Sohn einer Jüdin ausgibt, um nach Israel zu gelangen. Dort angekommen, ist es für ihn schwierig: Seine Pflegemutter stirbt und er ist allein in der Fremde. Er soll niemandem sagen, dass er eigentlich Christ ist. Er weiß aber nichts vom Judentum. Schließlich wird er von einer französischen Familie adoptiert und wächst heran. Ein Mädchen verliebt sich in ihn, aber ihr Vater ist ein krasser Rassist.

      Insgesamt ein durchaus sehenswerter Film über ein ziemliches komplexes Geschehen. Übergeordnet geht es im Wesentlichen um Heimat(losigkeit).

      https://boxd.it/eqWlK
      https://boxd.it/5fmLa

      28
      • 6

        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #132

        LABRADOR war für die Goldene Kamera nominiert.

        Die (Natur-)Bilder dieses kurzen Dramas sind auch wirklich sehenswert!

        Eine Weile begleitet der Film ein Paar, das auf eine Insel gereist ist, um den dort nur mit einem Labrador lebenden Vater der Frau zu besuchen. Der Vater ist nicht sehr nett zu dem Hund und auch nicht zum Freund seiner Tochter, der das aber alles nichts auszumachen scheint. Die Interaktionen sind sehr seltsam und der Vater wird immer feindseliger dem Freund gegenüber. Dieser verhält sich auch zunehmend seltsam und entwickelt eine eigene Theorie darüber, warum der Vater allein auf der Insel lebt. Ein Verkehrsschild steht als ein Symbol und auch die Krähen, die dort nichts verloren haben. Wie genau das zu verstehen ist? Keine Ahnung.

        Hier wären mal wieder die Rätselfreunde unter euch gefragt.

        https://boxd.it/pX9xC
        https://boxd.it/9til2
        https://boxd.it/3Maow

        23
        • 8

          Eine homosexuelle iranische Dolmetscherin versucht in Deutschland Asyl zu bekommen. In Iran droht ihr die Todesstrafe. Bei der Befragung sagt sie nicht die Wahrheit, vermutlich aus Angst. Witzig: Man hätte gerne eine beglaubigte Kopie ihres Todesurteils. Nachdem ihr Asylantrag abgelehnt wird, ergibt sich eine Gelegenheit, um in Deutschland bleiben zu können. Allerdings muss sie dafür eine andere Identität annehmen, was natürlich gewisse Weiterungen hat. Das ist dann zwar etwas sehr konstruiert, aber dennoch gut erzählt. Sie landet in einem Dorf, das sie nicht verlassen darf.

          Was sie dann erlebt, würde mich echt interessieren, ob da irgendein Realitätsgehalt dabei ist...-Dass ungefähr die Hälfte aller Asylanträge abgelehnt wird, ist eine Tatsache.

          Sie lernt dann jemand kennen und es entwickelt sich eine komplizierte und erotisch mich stark ansprechende Beziehung.

          Mir haben die Bilder recht gut gefallen. Interessant, Judith Kaufmann hat auch für DAS LEHRERZIMMER und NUR EINE FRAU die Kamera gemacht.

          Auch die Inszenierung sagt mir zu, unaufgeregt und authentisch. Die Darsteller sind auch alle sehr gut.

          Die letzten 20 Minuten sind topp und haben den Film insgesamt für mich nochmal besser gemacht.

          https://boxd.it/5fmLa
          https://boxd.it/tNt3o

          26
          • 6
            EudoraFletcher68 23.03.2024, 07:32 Geändert 23.03.2024, 07:51

            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #131

            Der Low-Budget Autorenfilm ($ 175.000) war für die Goldene Kamera nominiert und erhielt den Award oft he Youth.

            Übergeordnet geht es um eine promiskuitive junge Frau, die die Männerwelt mit ihrer Sexualität irritiert. Man könnte sagen, ein Vorläufer von POOR THINGS in Schwarz.
            Abgesehen davon, dass ich die Kamera auch ziemlich gut finde, hatte NOLA DARLING für mich nur ein paar witzige Szenen und ansonsten kommt mir der Film eher etwas „unfertig“ vor, wie einzelne Assoziationen zur Schwarzen New Yorker Community und patriarchalem Denken versus Feminismus.

            Die Message gefällt mir und die humorvolle Inszenierung seiner Geschlechtsgenossen hat Spike Lee auch gut hinbekommen. Auch hat er nicht vergessen zu zeigen, wie Nola von anderen Frauen als „Homewrecker“ abgelehnt wird. Aber ein Meisterwerk ist das nicht.

            https://boxd.it/pX9xC

            22
            • 5 .5
              EudoraFletcher68 23.03.2024, 07:31 Geändert 23.03.2024, 07:52
              über Circles

              Ich bin nicht so richtig in diesen Film reingekommen und finde, dass die Beschreibung sich viel interessanter liest, als der Film für mich dann war. Woran das liegt, kann ich schwer sagen. Es hat auf jeden Fall auch etwas mit den Bildern zu tun, die mich nicht angesprochen haben. Mir ist dann manches entgangen, weil ich mich nach einiger Zeit nicht mehr gut konzentrieren konnte. Da es sich um einen Episodenfilm handelt, muss man aber gut aufpassen.

              Es folgen Handlungs-SPOILER:
              CIRCLES wurde Srđan Aleksić, gewidmet, der während des Bosnienkrieges bei dem Versuch einem Zivilisten zu schützen, ermordet wurde.

              1993 hilft der serbische Soldat Marko einem muslimischen Kioskbesitzer, der von drei seiner Kollegen auf dem Marktplatz von Trebinje verprügelt und getreten wird. Anlass ist, dass er die Zigarettenmarke des Offiziers nicht mehr vorrätig hatte. Markos Einschreiten hat schwerwiegende Folgen für ihn, die dessen Freund, ein Arzt, beobachtet, ohne etwas zu unternehmen.

              Zwölf Jahre später sieht man Markos Vater, der noch immer in Trebinje lebt, dabei zu, wie er gemeinsam mit einem Jugendlichen auf einem Hügel nahe der Stadt eine zerstörte Kirche wiederaufbaut, die ohnehin bald einem Wasserkraftwerk weichen muss. Eines Tages begegnet der Vater dem Sohn eines der Täter. Dieser weiß aber gar nichts von der Vorgeschichte. Und obwohl seine Mutter ihn davon abhalten will, sucht der Sohn den Mann immer wieder auf. Es entwickelt sich langsam eine Beziehung zwischen den beiden.

              Der Arzt arbeitet inzwischen in einem Krankenhaus in Belgrad. Als der Offizier, der seinen Freund totgeprügelt hat, bei ich ihm nach einem Unfall auftaucht, operiert er ihn und danach führen sie mehrere unangenehme Gespräche und zwischen den beiden entwickelt sich eine zwar etwas konstruierte aber doch nicht uninteressante Dynamik.

              Der Kioskbesitzer lebt und arbeitet inzwischen in Deutschland. Eines Tages wird er von der Frau und ihrem Sohn seines Retters aufgesucht, die nun auf seine Hilfe angewiesen ist. Doch sie ist auf der Flucht vor einem gewalttätigen Mann, der sie schließlich auch findet und den ehemaligen Kioskbesitzer bedroht.

              21
              • 6

                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #131

                SIN CITY war für die Goldene Palme nominiert und Robert Rodriguez wurde mit dem Technical Grand Prize ausgezeichnet.

                Ich hatte den Film im Kino gesehen, wo er mich ziemlich geflasht hat. Seitdem nicht mehr. Aus gutem Grund. Manche Filme sollte man wohl besser in guter Erinnerung behalten.

                Visuell hat mich SIN CITY noch immer positiv angesprochen. Die comicartigen Bilder haben auf jeden Fall etwas. Nur die Geschichte und der Plot haben mich ziemlich gelangweilt. Ein bisschen sexueller Missbrauch von Kindern, ein bisschen Rache, ein bisschen Korruption, extreme Bösewichte, viele mehr oder weniger schöne Menschen, die gegeneinander kämpfen, viel Blut... Ist in Ordnung, kann man gucken. Genervt hat mich der hypermaskuline Hintergrunderzähler. Eine Fehlbesetzung ist außerdem Alexis Bledel. Sie scheint nur eine Rolle spielen zu können oder ich kenne sie nur in dieser Rolle. Jedenfalls musste ich die ganze Zeit an GILMORE GIRLS denken und das passt einfach gar nicht zusammen.

                https://boxd.it/pX9xC

                29
                • 4 .5
                  EudoraFletcher68 22.03.2024, 08:01 Geändert 22.03.2024, 09:53

                  Neuestes Werk der längsten, existierenden philippinischen Film-Reihe. Die Episodenfilme haben dort Kultstatus. Sie sind meistens so billig gemacht, dass es mir schwerfällt, eine faire Bewertung abzugeben. Es machen immer wieder namhafte Regisseure und Schauspieler mit. Die Filme kommen meistens kurz vor Weihnachten raus, damit sie auf dem Metro Manila Film Festival gezeigt werden können.

                  Die Reihe dürfte nur interessant für Filmfreunde sein, die sich für die philippinische Kultur oder für Trash-Horrorfilme aus dem Ausland interessieren.

                  Der erste aus dieser Reihe, der auf N**f*** läuft.

                  GLITCH: Die ungefähr 8jährige Lyka lebt mit ihrer Mutter Ingrid, ihrem Halbbruder Patrick, ihrer Nanny und ihrem Hund. Sie fühlt sich verlassen und abgelehnt. Als ihr Tablet kaputt geht, zieht sie sich in ihr Zimmer zurück und singt einen Zauberspruch, um eine Fernsehfigur, Gary the Goat, als Spielgefährten einzuladen. Dieser Spielgefährte ist natürlich nicht so lieb, wie erhofft.

                  MUKBANG: Eine Gruppe von Influencern reist zu einem Treffen mit Kollegen in eine Luxus-Villa, um eine Zusammenarbeit zu besprechen. Außerdem ist noch ein Koch da, der sein Fleisch aus geheimer Quelle bezieht. Abends verhalten sich einige der Influencer erst merkwürdig und dann bedrohlich.

                  RAGE: Eine Gruppe Freunde fährt einen Kumpel besuchen, der in einem Dorf lebt. Er lädt sie dazu ein, die Nacht am Fluss zu verbringen um einen Meteoritenschauer zu beobachten. Einer von ihnen findet dann ein Meteoriten-Fragment und nimmt es in die Hand – Großer Fehler!

                  Für mich trotz guter Bildqualität insgesamt uninteressant, da der Charme der älteren Filme fehlt, aber vielleicht findet ja einer der Horrorfilmfreunde hier mehr daran.

                  https://boxd.it/bZCw2

                  26
                  • 6

                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #130

                    ROSALIE GOES SHOPPING war für die Goldene Palme nominiert.

                    Marianne Sägebrecht als kriminelle Katholikin in Arkansas. Sie hat einen Ehemann und 7 Kinder und finanziert die Familie über Kreditkarten- und Scheckbetrug. Täglich geht sie zum beichten, um ihre Schuld loszuwerden. Eines Tages kauft sie einen der ersten Personal Computer und ein Modem. Dies eröffnet ihr neue Möglichkeiten.

                    https://boxd.it/pX9xC

                    27
                    • 7
                      EudoraFletcher68 21.03.2024, 08:33 Geändert 21.03.2024, 16:56

                      Danke an MareikeHB für die Empfehlung.

                      Javier Bardem ist ein großartiger, weil sehr wandelbarer Darsteller. Mir außerdem auch supersympathisch.

                      Wahrgenommen habe ich von ich ihn als erstes in NO COUNTRY FOR OLD MEN. Hier spielt er den besten Soziopathen ever!

                      Danach folgten HIGH HEELS, FRAUEN AM RANDe DES NERVENZUSAMMENBRUCHS, LIVE FLESH – MIT HAUT UND HAAR, PERDITA DURANGO, BEFORE NIGHT FALLS, VICKY, CHRISTINA, BARECELONA, SANCTUARY, OFFENES GEHEIMNIS, DER OBRIST UND DIE TÄNZERIN, THE COUNSELOR, TO THE WONDER, SKYFALL, EAT, PRAY, LOVE, MOTHER, THE GUNMAN, BIUTIFUL, DAS MEER IN MIR, PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MEN TELL NO TALES, DUNE.

                      Sogar schlechte Filme wertet er durch seine Präsenz auf (z.B. EAT, PRAY, LOVE). Natürlich ist er mir auch als Mensch sympathisch.

                      Die Doku ist konventionell inszeniert, man bekommt das was man erwartet, Infos über den Werdegang, ein paar persönliche Details und ein paar Ausschnitte aus seinen Filmen.

                      Noch bis 7.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/104393-000-A/javier-bardem-praesenz-pur/

                      27
                      • 6
                        EudoraFletcher68 20.03.2024, 07:30 Geändert 20.03.2024, 09:11

                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #128

                        Der Film war für die Goldene Palme nominiert.

                        Ahnungslos habe ich den Film angemacht und als es damit losging, dass entfremdete Geschwister miteinander interagieren und rumlabern, habe ich hier auf MP nachgeschaut, ob ich noch mehr Filme dieses Regisseurs kenne. Und stelle voller Entsetzen fest: Arnaud Desplechin, das ist doch der Regisseur von diesem gruseligen UN CONTE DE NOËL, den ich im Dezember 23 gesehen habe.

                        Und auch hier geht es um eine dysfunktionale Familie, die zusammenkommt. Dieses Mal nicht wegen Weihnachten, sondern wegen eines fürchterlichen Unfalls. Jahre davor hatte es einen Todesfall gegeben, der wohl ein Zerwürfnis verstärkt hatte. Aber erst einmal ist unklar, wie da der Zusammenhang ist.

                        Ab hier Kleinere SPOILER:
                        Auch bei diesem Werk fiel es mir verdammt schwer, mich auf die Figuren einzulassen. Aber zumindest gab es ein paar Szenen, die ich wenigstens etwas spannend finde. Z.B. hasst die Schauspielerin-Schwester ihren jüngeren (aber älter wirkenden) drogensüchtigen Schriftsteller-Bruder und man erfährt die Geschichte von beiden Seiten. Daher auch der Titel. Erst einmal ist unklar, was das Problem ist: Die Schwester findet seine Romane bösartig ihr gegenüber, aber als sie mit einem neuen Fan redet, erzählt sie, dass sie eines Tages anfing ihren Bruder zu hassen. Es sieht so aus, als hinge es mit seinem Erfolg zusammen. Also einfach nur bloße Geschwister-Rivalität? Der Bruder hat regelrecht Angst vor einer Begegnung mit ihr und schimpft mit dem schwer verletzten alten Vater, dass dieser in den vergangenen 10 Jahren nicht dafür gesorgt habe, dass dieser Hass aufhören würde. Kurz bevor sie sich gegenübertreten, wird die Schwester ohnmächtig und der Bruder ergreift die Flucht. Diese Dynamik war so spannend, dass ich doch wissen wollte, wie es weiter geht. Die Situation eskaliert sehr schön, weshalb meine Aufmerksamkeit bei dem Geschehen blieb und ich mich auch immer mehr für die Figuren erwärmte. Sehr schön! Immer noch finde ich dass diese Franzosen die Tendenz haben viel zu viel zu labern, aber wenigstens ist es hier unterhaltsam.

                        Da mein Kommentar der erste ist, verstärkt sich mein Eindruck, dass das französische Drama nicht viele Liebhaber auf MP hat.

                        boxd.it/pX9xC
                        boxd.it/eqWlK

                        27
                        • 7 .5
                          über Tatjana

                          Zwei Finnen fahren zu einem Lokal um Vodka bzw. Kaffee zu trinken. Dort lernen sie eine Russin und eine Estin kennen. Die beiden Frauen bitten um Mitnahme zum Hafen, wo sie auf ein Schiff gehen möchten. Sie sprechen so gut wie kein Finnisch. Und die beiden Männer sprechen sowieso wenig, aber auch weder russisch noch estnisch. So machen sich die 4 auf einen Roadtrip.

                          Typisch Kaurismäki, allerdings würde ich sagen, eine Extrem-Variante.

                          boxd.it/gDz9g
                          boxd.it/3VNo4

                          26
                          • 5 .5
                            EudoraFletcher68 19.03.2024, 09:40 Geändert 19.03.2024, 09:42
                            über Tokio!

                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #127

                            TOKYO! war nominiert für den Un Certain Regard Award.

                            Ein Filmemacher auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung.
                            Ein Massenmörder aus einem Fantasieland mit einer Fantasiesprache wird vor Gericht gestellt.

                            Einer dieser Leute, die allein leben und nie ihre Wohnung verlassen. Von denen soll´s ja wohl einige in Japan geben.
                            Von einigen Seltsamkeiten abgesehen ist das nicht unbedingt ein Film für mich.

                            https://boxd.it/5eyv2
                            https://boxd.it/pX9xC

                            27
                            • 7

                              Erzählt wird die Geschichte eins 9jährigen Mädchens, das in den Ferien zu den Großeltern gebracht wird und dort Dinge erlebt, die sie niemandem erzählen kann. Also verarbeitet sie das Erlebte auf ihre Weise.

                              Sprache und Text sind aus der Sicht des Mädchens und literarisch ziemlich hochwertig. Was mir nicht gefällt ist die (synchronisierte) Hintergrundsprecherin. Keine Ahnung, ob das auf Französisch auch so ist: Eine erwachsene Frau. Ich hätte es besser gefunden, wenn ein Mädchen die Geschichte erzählt hätte.

                              Die Bilder passen sehr gut zur Geschichte.

                              Danke an Framolf für die Empfehlung!

                              https://boxd.it/eqWlK

                              28
                              • 5 .5
                                über Idioten

                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #126

                                Insgesamt 9 Filme vom Autorenfilmer Lars von Trier wurden bisher dort gezeigt. IDIOTEN war für die Goldene Palme nominiert.

                                Ich erinnere mich, dass ich den Film in den 1990ern schon mal gesehen und wenig mit ihm angefangen habe. Und auch dieses Mal fragte ich mich, was hier der Gag ist. Ein paar junge Leute spielen geistig Behinderte, weil sie nach ihren inneren Idioten suchen, weil die Welt ihnen zu konsumorientiert und sinnentleert ist. Warum sie dafür dann aber ständig betrügen und irgendwelche Leistungen erschleichen, verstehe ich so, dass sie eigentlich unsozial Arschlöcher sind. Nicht alle, denn es gibt ein paar, die doch noch ein paar Grenzen haben.

                                Es gibt einige sehr explizite Sex-Szenen, “Rudel-Bumsen“ nennen sie es.

                                Inhaltlich geht es darum, dass die Gruppendynamik in der Idioten-Weg problematisch ist und manche von den Mitgliedern an ihre Grenzen kommen.

                                Mir ist nicht wirklich klar, was mir das alles sagen will. Aber wenigstens ist es so inszeniert, dass ich folgen konnte und dass es keine Theaterbühnenszenerie gab wie bei DOGVILLE und MANDERLAY.

                                https://boxd.it/9til2
                                https://boxd.it/pX9xC

                                29
                                • 7

                                  THE DOORS waren einer meiner ersten Bands, deren Musik ich gefeiert habe. 1982,83 war das. Der Spielfilm von Oliver Stone gefällt mir überhaupt gar nicht, weil aalglatt und viel zu sauber.

                                  Diese Doku ist in Ordnung aber leider sehr konventionell inszeniert. Trotzdem schön, dass man ein paar Originalmitschnitte zu sehen bekommt und der Zeitgeist vermittelt wird.

                                  Kann man gut gucken.

                                  Bis zum 29.04.2024: https://www.arte.tv/de/videos/046531-000-A/the-doors-when-you-re-strange/

                                  31
                                  • 5 .5

                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #125

                                    DO BIGHA ZAMIN oder ZWEI HEKTAR LAND erhielt den International Prize und den Grand Prize des Festivals.

                                    Mal wieder hatte ich einen gewissen Widerstand zu überwinden: Ein Film von 1953 und dann noch aus Indien. Aber da mir die PATHER PANCHALI-Reihe sehr gut gefiel, war ich doch vorsichtig optimistisch.

                                    Es gibt (gerade am Anfang) längere Gesangs- und Tanzeinlagen, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, gestört haben sie aber auch nicht, da sie mir aus historisch-kulturellen Gründen doch halbwegs interessant vorkamen.

                                    Leider ist die Bildqualität der Version bei Prime gar nicht gut. Auf dem Trailer bei IMDB kann man sehen, dass es eine bessere Version gibt. Und auch die deutschen UT sind fantasievoll.

                                    Ein armer Bauer wird von einem reichen Geldverleiher über´s Ohr gehauen und droht sein kleines Stück Land zu verlieren, wenn er nicht innerhalb von 3 Monaten seine angeblichen Schulden an den Mann zurückbezahlt. So macht er sich mit seinem Sohn auf nach Kalkutta, um dort das Geld zu verdienen. Als erstes werden sie dort natürlich ausgeraubt... Dann wird der Sohn auch noch krank. Sie begegnen anderen Armen und es gibt auch ein paar hilfreiche Geister. Die meiste Zeit geht es um die Frage, ob der Mann es wohl schaffen wird, genug Geld zu verdienen, um sein Land behalten zu können.

                                    ZWEI HEKTAR LAND ist sicherlich ein wichtiges Zeitdokument, war mir aber doch recht anstrengend. Ich hatte meine Schwierigkeiten mit der etwas steifen und für mein Empfinden zeitweise auch zähen Inszenierung. Gefallen haben mir die Bilder von der Stadt in den 1950ern und auch die Atmosphäre.

                                    Das Ende ist sehr emotional (im guten Sinn).

                                    https://boxd.it/pX9xC
                                    https://boxd.it/cQ8hC
                                    https://boxd.it/ei1uE

                                    31
                                    • 6 .5
                                      über Shahada

                                      Es fällt mir schwer, über die Handlung dieses unkonventionellen Films zu schreiben. Übergeordnet dreht es sich um verschiedene Themen des Islam und Auslegungen des Koran.

                                      Mir hat SHAHADA recht gut gefallen, aber ich denke, dass der Film aufgrund der ungewöhnlichen Inszenierung nicht für ein breites Publikum geeignet ist.

                                      Bis 2.2.25: https://www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/shahada-110.html

                                      23
                                      • 5 .5

                                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #124

                                        MUTUM war nominiert für die Goldene Kamera und den CICAE-Preis.

                                        Die meisten der Darsteller sind Laien und machen ihre Sache sehr gut. Mir war diese Geschichte über einen kleinen Jungen und seine Kleinbauern-Familie irgendwo im Hinterland Brasiliens zu zäh und langatmig. Die Kinder sind nett und die Atmosphäre war nicht uninteressant, aber für meinen Bedarf ist einfach zu wenig passiert.

                                        Meine Version hatte keine sehr gute Bildqualität, sodass ich mich nicht an den Bildern festhalten konnte.

                                        https://boxd.it/ekkHQ
                                        https://boxd.it/pX9xC

                                        24
                                        • 8

                                          Diese ARTE-Doku gibt uns einen unterhaltsamen Abriss von einem eher linken Standpunkt auf die Geschichte des amerikanischen Kapitalismus. Besonders interessant waren für mich noch einmal die Aspekte der Propaganda und der Kriegswirtschaft.

                                          Unbedingt sehenswert!

                                          Bis 11.5.2024:
                                          https://www.arte.tv/de/videos/103517-001-A/kapitalismus-made-in-usa-reichtum-als-kult-1-3/
                                          https://www.arte.tv/de/videos/103517-002-A/kapitalismus-made-in-usa-reichtum-als-kult-2-3/
                                          https://www.arte.tv/de/videos/103517-003-A/kapitalismus-made-in-usa-reichtum-als-kult-3-3/

                                          21
                                          • 5 .5

                                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #123

                                            CAESAR AND CLEOPATRA war für den Großen Preis des Festivals nominiert. Außerdem war der Film auch für einen Oscar nominiert.

                                            CAESAR AND CLEOPATRA ist auf mehreren Ebenen völlig daneben: Rassistisch, chauvinistisch, frauenfeindlich, albern. Typisch für die Zeit eben.

                                            Cleopatra ist ein junges, hilfloses Frauchen, das von dem 30 Jahre älteren Caesar instruiert wird, wie man herrscht. Er installiert sich als väterlicher Freund. Dass der Film etwas theatralisch ist (weil die Adaption eines Theaterstücks) empfinde ich als halb so wild, da Filme aus der Zeit oft so inszeniert sind. Vivien Leigh ist entzückend.

                                            Anzuerkennen sind die tolle Ausstattung und Bild-Qualität!

                                            https://boxd.it/pX9xC

                                            28
                                            • 7
                                              über Wut

                                              Einem biodeutschen Jugendlichen aus einer Oberschichts-Akademikerfamilie, der Cello spielt werden die Schuhe und wahrscheinlich andere Sachen von einer Gruppe verhaltensauffälliger Deutsch-Türken gestohlen. Der Akademiker-Vater versucht (erfolglos) zu intervenieren. Der Sohn fragt ihn: Warum habt ihr die in unser Land gelassen? Der Vater antwortet: Wir haben sie geholt. Jetzt sind sie da. Sie wissen nicht wo sie hingehören, sind entwurzelt...

                                              Am nächsten Tag versucht der Junge sich bei Can (sehr überzeugend gespielt von Oktay Özdemir, der ganz dringend eine Zahnbehandlung bräuchte), dem Anführer der türkischen Gang, einzuschleimen, in dem er ihm etwas Marihuana abzukaufen versucht. Hilft aber nichts.

                                              Dann besucht der Vater die Familie von Can, um sich zu beschweren. Der Vater von Cam schlägt seinen Sohn und sagt ihm, dass er die Schuhe zurück geben muss.

                                              Es scheint sich ein Kulturkampf zu entwickeln, bzw. eigentlich entwickelt sich ein Klassenkampf: Arbeiterschicht gegen Oberschicht, arm gegen reich. Cam bedroht die Familie des Jungen und die Akademikereltern wissen nicht, wie sie mit dem wütenden Jungen umgehen sollten. Erschütternd, aber erst einmal durchaus realistisch, dass die deutschen Eltern in ihrem schicken Häuschen überhaupt keine Vorstellung davon haben, wie die Unterschichts-Türken (oder welche Nationalität auch immer) bei uns tatsächlich leben und wie ihr Leben aussieht.

                                              Es existieren Parallelgesellschaften, die höchstens in den Schulen Berührungspunkte haben. Natürlich trifft es mit dem Opfer den Falschen. Die Akademikerfamilie ist nicht das Problem. Aber an die 0,1 % Superreichen (https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-deutsche-milliardenvermogen-superreiche-54381.htm) oder an die Regierung kommt der wütende Jugendliche halt nicht ran.

                                              Für eine Fernsehproduktion mehr als ok, wobei ich die Entwicklung des Geschehens dann doch ganz schön übertrieben finde, aber vermutlich geht´s hier um die Verdeutlichung einer Dynamik oder vielmehr um die Inszenierung der Angstfantasien einer bestimmten Gesellschaftsschicht. Dies ist sehr gut inszeniert.

                                              https://www.ardmediathek.de/video/filme/wut/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWMzMDExNDFlLTllMjAtNGRkOS05YTA4LTg5YWUwMGMxMTE4Nw

                                              32
                                              • 5 .5

                                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #122

                                                JOHNNY GOT HIS GUN war für die Goldene Palme nominiert, erhielt den Grand Prize of the Jury und den FIPRESCI-Preis (Filmpreise, die von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung Fédération Internationale de la Presse Cinématographique (FIPRESCI) vergeben werden. Ziele sind die Förderung der Filmkunst und die Unterstützung des neuen und jungen Kinos.)

                                                MP-Vorhersage: 7,6

                                                Dies ist anscheinend die einzige Regiearbeit von Drehbuchautor Dalton Trumbo (u.a. SPARTACUS und PAPILLON). Sofort erinnerte ich mich an TRUMBO, in dem Brian Cranston den in der McCarthy-Ära angefeindeten Autoren spielte.

                                                Ein junger Amerikaner kämpft im 1. Weltkrieg und wird dort schwer verwundet. So schwer, dass er nicht mehr leben möchte.

                                                JOHNNY GOT HIS GUN hat einige Momente, aber insgesamt war mir die Inszenierung zu steif und zu bieder, auch wenn die Geschichte sich lohnt.

                                                https://boxd.it/pX9xC
                                                https://boxd.it/h0Ene

                                                26
                                                • 9
                                                  EudoraFletcher68 14.03.2024, 06:01 Geändert 14.03.2024, 14:58

                                                  Erinnert hinsichtlich der Behördenwillkür und auch sonst ein bisschen an I, DANIEL BLAKE.

                                                  Auf einer wahren Geschichte basierend.

                                                  Eine sehr arme Mutter von 2 Kindern scheint so verzweifelt und ohnmächtig wütend zu sein, dass sie sich auf dem Hof der Fabrik, die ihren Mann entlassen hat (ich dachte zuerst es sei die Schule der Kinder) anzündet. Daraufhin kommt sie ins Krankenhaus und die Kinder in Pflegefamilien. Der Vater war die ganze Zeit als Tagelöhner am Arbeiten, trotzdem konnte er Wasser und Strom nicht mehr bezahlen. Das Jugendamt rückt die Kinder nicht mehr raus. Ein Mitarbeiter sieht sich die Lebensbedingungen an, um zu prüfen, ob man die Kinder zurückgeben kann und sagt zu dem Mann: „Kauf den Kindern einen Computer! Wir leben im 21. Jahrhundert!“ Das ist echter Zynismus.

                                                  Beim Amt sagt man ihm, er muss eine feste Anstellung haben, sonst gibt man ihm die Kinder nicht zurück. Es ist unfassbar, wie man den Mann behandelt und gleichzeitig fragt man sich, ob es den Kindern ja vielleicht tatsächlich in den Pflegefamilien besser geht, als in diesen prekären Lebensumständen. Allerding weiß man, dass materieller Wohlstand für Kinder erst zum Kriterium wird, wenn sie anfangen, sich in der Schule zu vergleichen oder ausgeschlossen zu werden. Wir erfahren dann, dass.....

                                                  ANFANG SPOILER
                                                  ... die Pflegekinder ein Geschäftsmodell des Jugendamtsleiters sind: Er verteilt sie an Bekannte und Verwandte. Der Staat zahlt eine Menge Geld für die Aufnahme eines Pflegekindes. Er nimmt davon 30 % für sich, den Rest bekommen die Pflegefamilien.
                                                  ENDE SPOILER

                                                  Wie immer werden die Ärmsten der Armen ausgebeutet, weil sie sich nicht wehren können.

                                                  Der Vater macht sich auf eine 300 km lange Reise nach Belgrad, um dort bei einem Minister gegen den Jugendamtsleiter Beschwerde einzureichen, der ihm die Kinder nicht zurückgibt.

                                                  Die Bilder kreieren eine sehr passende Atmosphäre und der Mann, der einem anfangs etwas suspekt ist, wird zunehmend sympathischer und man entwickelt Mitgefühl mit ihm.

                                                  Dicke Empfehlung von mir, aber Achtung, der Film läuft nur noch bis 21.3.2024: https://www.arte.tv/de/videos/080912-000-A/vater/

                                                  https://boxd.it/ei1uE
                                                  https://boxd.it/jrTey

                                                  27
                                                  • 5 .5
                                                    EudoraFletcher68 13.03.2024, 05:45 Geändert 13.03.2024, 05:56

                                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #121

                                                    CALCUTTA war für die Goldene Palme nominiert.

                                                    Die Dokus von Louis Malle haben einige Fans (auch hier). Ich weiß noch nicht so genau, was ich von ihm halten soll. Bisher kenne ich
                                                    GOD'S COUNTRY (6 Punkte),
                                                    PRETTY BABY (5 Punkte)
                                                    PHANTOM INDIA (7, 5 Punkte)
                                                    5 GAUNER MACHEN BRUCH (7 Punkte)

                                                    CALCUTTA finde ich ok, aber mehr auch nicht. Ich vermute, Malle ist nach Kalkutta gefahren und hat alles gefilmt, was er gesehen hat. Das ist zum Teil schon irgendwie sehenswert, aber ich finde es ist weder gut gefilmt (kann sein, dass meine Version nochmal von extra-schlechter Bildqualität war) noch gut schnitten. Ist halt eine schwerfällige Kultur-Doku. Es hätte mir z.B. besser gefallen, wenn er sich vielleicht einen Führer gesucht hätte, der ihm was zeigt und mit ihm und den Situationen interagiert.
                                                    Oder eben im Stil von LES BLANK. Oder auch als Reise-Doku, wie bei MICHAEL PALIN.

                                                    https://boxd.it/pX9xC
                                                    https://boxd.it/eqWoY
                                                    https://boxd.it/cQ8hC

                                                    24