EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 19.04.2024, 07:40 Geändert 19.04.2024, 14:00

    Anspruchslose Klamauk-Komödie über einen Mann in Schwierigkeiten, der einige Fehlentscheidungen trifft und dann durch das Schicksal bestraft wird.

    Enthält ein paar lustige bzw. auch interessante Elemente, z.B. über die Funktionsweise der indischen Staatsgewalt, aber insgesamt doch zu albern und zu wenig Inhalt.

    https://boxd.it/cQ8hC

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      Bis zum 14.5.24: https://www.arte.tv/de/videos/047941-000-A/das-weisse-band-eine-deutsche-kindergeschichte/

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      • 6

        Bis zum 14.5.24: https://www.arte.tv/de/videos/067865-000-A/happy-end/

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          Bis 13.10.24: https://www.arte.tv/de/videos/118165-000-A/funny-games/

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          • 7 .5

            Bis zum 21.4.24: https://www.arte.tv/de/videos/114164-000-A/it-follows/

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              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #159

              DIE STADT DER BLINDEN war für die Goldene Palme nominiert.

              Auch ein Film, den ich schon länger auf meinem Schirm hatte.

              Es beginnt mit dem ersten Menschen, der spontan erblindet. Er sitzt gerade in seinem Auto. Ein Fremder bietet ihm an, ihn nach Hause zu bringen. Vielleicht ist er ein Krimineller? Man weiß es erst einmal nicht. Nach und nach erblinden immer mehr Menschen. Die Regierung isoliert diese und überlässt sie mehr oder weniger sich selbst. Die Frau eines Augenarztes scheint aus irgendeinem Grund immun gegen die Krankheit zu sein, hat sich aber mit ihrem Mann als blind ausgegeben.

              Natürlich entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit ein Verteilungskampf um die knapper werdenden Ressourcen und aggressive Kriminelle übernehmen die Macht.

              Ab hier (INTERPRETATIONS)SPOILER
              Insgesamt finde ich, dass der Film das Szenario recht gut ausgearbeitet hat und auch schlüssig darstellt. Auch wenn ich mir keine Krankheit vorstellen kann, bei der fast alle erblinden, bedeutet das ja nicht, dass es nicht passieren kann. Außerdem ist die Erblindung letztlich ein Symbol für eine überraschend auftretende massive Beeinträchtigung der Menschen. Die Folge wäre sehr extrem und innerhalb kürzester Zeit würde die Zivilisation zusammenbrechen.
              ENDE SPOILER

              Das zeigt DIE STADT DER BLINDEN recht gut.

              https://boxd.it/ekkHQ
              https://boxd.it/pX9xC

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                EudoraFletcher68 18.04.2024, 07:34 Geändert 18.04.2024, 07:59

                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #158

                LA DOLCE VITA wurde mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Außerdem war er für 4 Oscars nominiert und erhielt einen für Best Costume Design, Black-and-White.

                MP-Vorhersage: 8

                Inszeniert wird das Leben der High Society in Rom Ende der 1950er inclusive der allgegenwärtigen Paparazzi. Dieser Begriff scheint durch den Film geprägt worden zu sein. Eine amerikanische Schauspielerin kommt nach Rom und trifft auf Marcello (Marcello Mastroianni), einen Klatschreporter, der die Frauen liebt. Aufgrund eines Konflikts mit ihrem Partner rennt sie davon und Marcello fährt sie durch das nächtliche Rom. Sie landen irgendwann am Trevi-Brunnen, in den die Schöne hineinsteigt, nachdem sie eine kleine Katze aufgelesen und Marcello gezwungen hatte, nach Milch zu suchen. Neben Glamour und Filmwelt inclusive einiger Produktionsszenen zeigt Fellini auch Ausschnitte aus dem Leben der einfachen Leute, was so gar nicht zusammenpassen will. Aberglaube und Madonnenkult versus Popkultur. Gemeinsamkeit ist die Hysterie mit der die Menschen (re-)agieren.
                Am besten haben mir die Bilder gefallen. Insgesamt war mir der Film aber zu lang und hatte zu wenig Handlung. Die Figur des schwermütigen Marcello gab mir nicht genug her, um mein Interesse aufrecht zu erhalten. Die Gesellschaftskritik (inclusive Kritik am Patriarchat) ist gelungen, aber auch dafür hätte ich nicht knapp 3 Stunden Laufzeit gebraucht.

                https://boxd.it/pX9xC
                https://boxd.it/eUmE2

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                  EudoraFletcher68 17.04.2024, 07:50 Geändert 17.04.2024, 09:25

                  Gestern im Kino gewesen. Mit geringen Erwartungen. WILDE MAUS war in Ordnung, aber von Haders Selbstdarstellung als verlassener Ehemann, der alles dazu getan hat, verlassen zu werden (wie z.B. auch in DER AUFSCHNEIDER) hätte ich nicht noch weitere Auflagen gebraucht.

                  Positiv überrascht war ich schon einmal, dass die Protagonistin eine attraktive Land-Polizistin ist. Sehr überzeugend gespielt von der recht wandlungsfähigen und attraktiven Birgit Minichmayr. Hader taucht erst nach ungefähr 20,30 Minuten auf und hat zwar eine wichtige Funktion, ist aber nicht im Vordergrund. Seine Rolle hat er sich sehr gut gewählt/geschrieben, gar nicht narzisstisch, wirklich passend!

                  Jedenfalls hat Andrea sich kürzlich getrennt. Auf der Geburtstagsfeier ihres Kollegen kommt es zu einem absurden Gespräch mit ihrem Noch-Ehemann, dem sie sagt, dass sie die Scheidung wünscht. Auf dem Heimweg passiert ihr ein Missgeschick, dass sie zu vertuschen versucht, auf eine erstaunlich unprofessionelle Weise. Jedenfalls wird dann ein alternder alkoholkranker aber gerade abstinter Lehrer (Hader) mit großen Schuldgefühlen in die Situation verwickelt.

                  Übergeordnet geht es um Gewissenskonflikte und (Selbst-)Bestrafung.

                  Es ist vielleicht, typisch Hader, ein bisschen ein Antifilm. Gelesen habe ich, dass er in einer solchen ländlichen Gegend aufgewachsen ist.

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                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #157

                    Der Film war nominiert für den Un Certain Regard Award.

                    Von Regisseur Pablo Trapero habe ich im Rahmen meiner Cannes-Challenge schon LEONORA (#40) gesehen, den ich gut aber nicht supergut finde. Warum um alles in der Welt ausgerechnet von diesem Regisseur mehrere Filme in Cannes gelaufen sind, würde mich interessieren. In Argentinien gibt es ja noch mehr interessante Regisseure.
                    Ein naiver Schlosser wird von einigen Kriminellen dafür missbraucht einen Safe zu knacken und wird danach prompt verhaftet und kommt ins Gefängnis. Dort wird er von jemandem rausgeholt und an einen anderen Ort verfrachtet, wo er bei der Polizei zu arbeiten beginnt. Erst einmal denkt man, als Hausmeister und Automechaniker. Aber dann wird deutlich, dass er tatsächlich die reguläre Ausbildung zum Polizisten macht. Dort macht er lauter Dinge, die man ihm gar nicht zugetraut hätte. Denn er ist ein Mensch, der so wirkt als wolle er nichts und als fehle es ihm an Motivation, eigenen Bedürfnissen und Impulsen, außer für Sex, da ist er durchaus interessiert. Diese seltsame Charakterstudie wird hier ziemlich überzeugend rübergebracht. Im Laufe des Films geht es immer mehr um eine Polizei-Korruption, die mit einer völligen Selbstverständlichkeit existiert, so ähnlich wie ich das bislang nur aus Produktionen aus Indien oder von den Philippinen gewohnt war. Völlig irre ist,....

                    ANFANG SPOILER
                    ... wie die Polizei ihre Waffen von einem illegalen Waffenhändler kauft...
                    ENDE SPOILER

                    Ich glaube es sofort!

                    Gedreht wurde der Film in Buenos Aires. Es gibt ein paar schöne Szenen, aber zu wenige davon für meinen Geschmack. Je mehr ich mich aber an den Stil und die Erzählweise gewöhnt hatte, desto besser gefiel mir EL BONAERENSE.

                    https://boxd.it/pX9xC
                    https://boxd.it/ekkHQ

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                      EudoraFletcher68 16.04.2024, 07:08 Geändert 16.04.2024, 12:24

                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #156

                      Der marokkanische Debüt-Autorenfilm war nominiert für die Goldene Kamera und den Critic´s Week Grand Prize.

                      Es beginnt mit einem Mann, der etwas zu verbergen hat. Nur langsam erfährt man halbwegs, worum es eigentlich geht. Es gibt eine Ortschaft mit einem Heiligtum. Anstatt bei Krankheiten den neuen Dorfarzt zu konsultieren, lässt man sich lieber vom unbekannten Heiligen heilen. Diebe versuchen die Münzen, die von den Gläubigen in eine Wasserschale geworfen werden, zu stehlen. Gleichzeitig ist unser Protagonist, der ganz zu Beginn eine Tasche eingegraben hatte, in der Ortschaft und interessiert sich für das Heiligtum. Im Dorf vermutet man, dass er Wissenschaftler ist, weil er nicht zum Beten gekommen ist. Es passieren viele Dinge, dich ich nicht verstanden habe. Übergeordnet schien es mir um den Glauben an und den Kampf gegen (namenlose) Heilige zu gehen. Was die Motive sind, war mir völlig unklar. Ich stoppte den Film in der Mitte und der eine Satz zum Inhalt auf IMDB klärte die Situation dann für mich auf. Ohne den hätte ich den Plot nicht verstanden.

                      Sehr schön sind die Bilder der steinigen Wüste und auch einige Szenen im Dorf, z.B. beim Barbier oder im Arztzimmer. Kurz, der Film kreiert eine leise humorvolle Atmosphäre, die mich ein wenig an manche türkische Produktionen erinnert. Vielleicht ist das so eine orientalische Art der Inszenierung, die ich entweder hineininterpretiere, oder vielleicht gibt´s da tatsächlich Parallelen.

                      Wer mal einen ziemlich eigentümlichen Film sehen möchte, der anders ist als alles, was man sonst so sehen kann, zwar irgendwie auch ein Thriller oder Krimi, aber eben ganz was anderes, dem sei THE UNKNOWN SAINT ans Herz gelegt.

                      https://boxd.it/pX9xC

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                        EudoraFletcher68 16.04.2024, 07:07 Geändert 16.04.2024, 12:23

                        Eine junge irakische Kurdin muss ihre sechs Aufnahmeprüfungen zur Uni bestehen, ansonsten wird sie von ihirem Vater zwangsverheiratet.

                        Ihre ältere Schwester will ihr um jeden Preis helfen. Sie findet einen Kriminellen, der ihnen durch einen Betrug helfen will. Es kostet 5000 $.

                        Aber die Prüfer bei der Uni sind auch nicht auf der Brennsuppen daher geschwommen.
                        Das Leben der Schwestern in diesen patriarchalen Strukturen ist grauenhaft. Das System der Aufnahmeprüfungen für die Uni ist auch ein gruseliges.

                        Vom Regisseur Shawkat Amin Korki kenne ich noch KICK OFF KIRKUK (8 Punkte)

                        https://boxd.it/ldO3K

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                        • 7

                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #155

                          DER SPRUNG INS LEERE war für die Goldene Palme nominiert. Anouk Aimée erhielt die Auszeichnung als beste Darstellerin und Michel Piccoli als bester Darsteller.

                          Der ungewöhnliche und zeitweise skurrile Film beginnt mit einem (Selbst-?)Mord = einem Sprung ins Leere) und dann wird die Geschichte von hinten aufrollt. Allerdings gibt es einige Nebengeschichten und -figuren, sodass ich eine Weile gebraucht habe, bis ich verstanden habe, worum es eigentlich geht.

                          DER SPRUNG INS LEERE hat etwas typisch Italienisches, was mich anspricht. Ein Richter lebt mit seiner psychisch kranken, älteren Schwester, die sich früher viel um ihn gekümmert hatte. Die Krankheit scheint kürzlich ausgebrochen und der Richter fühlt sich vollkommen überfordert. Er entwickelt einen hinterhältigen Plan. Ein Angeklagter kommt ihm da gerade recht. Ihn setzt er auf die Schwester an.

                          Visuell hat mit DER SPRUNG INST LEERE sehr gut gefallen, sowohl die Bildeinstellungen selbst als auch die Locations und Ausstattung. Die beiden Hauptdarsteller haben ihre Auszeichnung zu Recht erhalten, finde ich.

                          DER SPRUNG INS LEERE handelt von menschlichen Abgründen und den Konsequenzen des patriarchalen Bürgertums (Abhängigkeiten und toxische Männlichkeit) im Italien der 1970er, den man wohl mehrmals ansehen könnte.

                          https://boxd.it/eUmE2
                          https://boxd.it/pX9xC
                          https://boxd.it/ldO3K

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                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #154

                            THE IMMIGRANT war für die Goldene Palme nominiert.

                            Migration – Von Polen in die USA im Jahr 1921. Die Einreisebestimmungen haben sich geändert. Damals durften keine unbegleiteten Frauen von „niederer Moral“ einreisen. Und wenn man krank war, wurde man auch zurück geschickt.

                            Wir sehen Verlogenheit und Menschenverachtung; einerseits will man keine Einwanderer haben, andererseits will man sie aber sehr gerne ausbeuten.
                            Ich liebe Joaquin Phoenix! Hier ist er einer der Geier, die sich an armen Migrantinnen bereichern. Er „hilft“ einer jungen Polin, d.h. er bringt sie ganz langsam aber sicher in ein Varieté und damit verbunden dann in die Prostitution. Er macht das sehr geschickt. Grooming nennt man das. Es stellt sich dann heraus, ...

                            ANFANG SPOILER
                            ...dass es ein breit angelegtes illegales Business mit den ankommenden alleinstehenden Frauen gibt, an denen viele Männer Geld verdienen.
                            Supernervig an der Erzählung ist, dass die Protagonistin aufgrund ihrer Schönheit und ihrer Ausstrahlung auffällt und sich ihr dadurch Türen öffnen und alle Männer ihr verfallen.....
                            ENDE SPOILER

                            Der Film ist konventionell gemacht, nicht schlecht, aber eben auch nicht besonders kreativ. Aufgrund der sehr guten Darsteller und der durchaus spannenden Geschichte habe ich ihn gerne gesehen.

                            https://boxd.it/pX9xC
                            https://boxd.it/tNt3o

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                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #153

                              BREAD AND ROSES war für die Goldene Palme nominiert. Ken Loach ist neben den Dardenne-Brüdern und Lars von Trier ein altbekannter Gast in Cannes.

                              Hier geht es aber nicht um das Vereinigte Königreich, sondern um illegale Einwanderer aus Mexico in die USA. Ihre Ankunft, die Gefahren und wie es läuft, wenn es gut läuft für sie: Ein Job unterhalb des Mindestlohns – und keine Sicht auf Besserung. Gewerkschaftsfunktionäre, die ihnen helfen wollen. Aber wollen sie das wirklich? Oder haben sie ihre eigene Agenda?

                              Inszeniert war mir der Film nach einem sehr guten Start etwas langsam im Mittelteil, sodass ich nicht 100% begeistert bin. Jedoch haben mich dann die letzten 30,35 Minuten doch wieder mehr angesprochen und berührt. Die Protagonistin wirft ihrer Schwester Verrat vor und erfährt dann wie die Realität aussieht. Diese Szene ist echt stark.

                              https://boxd.it/pX9xC
                              https://boxd.it/tNt3o

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                              • 6 .5

                                Mein 5. Film von Ken Loach.
                                Bisher sah ich
                                I, DANIEL BLAKE – 9 Punkte
                                THE ANGEL´S SHARE – 8,5 Punkte
                                IT´S A FREE WORLD – 7 Punkte
                                LOOKS AND SMILES – 7 Punkte

                                Hier geht es um einen jungen Pakistani (2. Generation) aus Glasgow, der eine heimliche Liebesbeziehung mit einer Britin eingegangen ist. Irgendwann sollen er und seine Schwester verheiratet werden. Daraufhin macht er noch eine Reise nach Spanien mit seiner Freundin und offenbart ihr seine Situation. Sehr gut wurde seine Zerrissenheit dargestellt und die Probleme, die aus der Beziehung resultieren. Mich hat AE FOND KISS nicht so stark angesprochen, wie die anderen Werke von Loach. Liegt an der nüchternen Darstellung (auch von den Bildern her) und auch daran, dass ich nicht nachvollziehen konnte, warum die Frau gegen jede Vernunft an der Beziehung zu dem Mann festhält.

                                Die letzten 15 Minuten sind dann allerdings sehr intensiv.

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                                • 6 .5

                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #152

                                  DER TAG WIRD KOMMEN erhielt den Un Certain Regard Award und der Hund wurde mit dem Palm Dog ausgezeichnet.

                                  Ein ziemlich origineller Punker mit einem Hund hat einen biederen Bruder. Oft wirkt es so, als wäre der Hund der Vernünftigste von allen. Als der Spießer-Bruder seinen Job verliert, nimmt der Punker ihn unter seine Fittiche. Das Ganze ist ziemlich absurd und für mich begrenzt lustig. Wenigstens kein langweiliger Laber-Film. Immerhin hat Benoît Delépine das Wesen des Punk verstanden. Das macht DER TAG WIRD KOMMEN dann doch recht sehenswert.

                                  Was ziemlich gelungen ist, ist Gerard Depardieu in einer kleinen Nebenrolle als Wahrsager (Handleser).

                                  https://boxd.it/eqWlK
                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                    EudoraFletcher68 13.04.2024, 07:05 Geändert 29.03.2025, 16:56

                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #151

                                    DER WERT DES MENSCHEN war für die Goldene Palme nominiert, erhielt den Preis der Ökumenischen Jury und Vincent Lindon wurde als bester Darsteller ausgezeichnet.

                                    Es beginnt wie I, DANIEL BLAKE auf Französisch: Ein offenbar arbeitsloser Mann Ende 50 sitzt beim Arbeitsamt und es wird klar, dass man ihn eine Umschulung machen ließ, die ihm keine Jobaussichten bietet. Jetzt hat er noch 9 Monate Zeit, bevor sein Arbeitslosengeld auf € 500,- monatlich heruntergestuft wird. Er muss sich nun rasch etwas einfallen lassen. Daheim ist seine Frau und sein körperlich behinderter Sohn, der gerade in die 12. Klasse gekommen ist.

                                    Der Film erreicht bei weitem nicht die Qualität von I, DANIEL BLAKE. Auch wenn DER WERT DES MENSCHEN keinesfalls schlecht ist, so bin ich auch nicht so richtig begeistert.

                                    https://boxd.it/eqWlK
                                    https://boxd.it/pX9xC

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                                      über Close

                                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #150

                                      Regisseur und Autor Lukas Dhont war für die Goldene und für die XXXX Palme nominiert und erhielt den GRAND PRIZE OF THE FESTIVAL.

                                      Dhont „entdeckte“ seinen Hauptdarsteller Eden Dambrine auf einer Zugfahrt. Der kleine Junge saß vor ihm und sprach mit Freunden, aber Dhont konnte nicht hören, was er sagte, da er selbst Musik hörte. Als er seinen Gesichtsausdruck beobachtete, fand er, dass Eden perfekt zu der Figur passte, und kam auf ihn zu und fragte, ob er an einem Casting teilnehmen möchte. Dambrine sagte sofort Ja und bekam schließlich die Rolle des Leo angeboten.

                                      Mit diesem Vorwissen ist der Film natürlich etwas Besonderes, auch wenn er mir insgesamt viel zu langatmig war. Der Junge ist ein Naturtalent!

                                      Man sieht einem Jungen dabei zu, wie er mit seinem Freund rumtollt, in die Schule geht und dort ist, den Freund verliert, bei der Ernte hilft, wieder in die Schule geht und dort ist, einen neuen Freund findet

                                      Die Bilder lohnen sich sehr! Den Namen Frank van den Eeden könnte man sich merken. Aber obwohl einiges, auch Existenzielles in diesem Film passiert, ist es auf eine Weise inszeniert, dass es mir schwerfiel, mein Interesse an CLOSE aufrecht zu erhalten. Erst die letzten 20 Minuten haben mich mehr erreicht. Woran das liegt, weiß ich nicht so genau. Falls es mir jemand erklären kann, würde ich mich freuen.

                                      https://boxd.it/pX9xC
                                      https://boxd.it/txSNa

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                                      • EudoraFletcher68 08.04.2024, 07:55 Geändert 08.04.2024, 07:55

                                        Liest sich auf jeden Fall interessant, so dass ich mir den Film mal vormerke. Ich habe mich gefragt, wie Diana ihren Cadillac von Texas nach Italien bekommen hat 😂

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                                        • 6 .5

                                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #149

                                          Der Film lief 1993 im Rahmen des Special Screening.

                                          DOGVILLE lässt grüßen. Aber wenigstens gibt´s bunte Kostüme und opulente Ausstattung.

                                          Wenn ich mir einen Film ansehe, will ich kein Theaterstück sehen. Auch wenn es ein paar Elemente gab, wie den skurrilen und provokanten Humor und interessante Bilder einer dekadenten Gesellschaft, so konnte ich doch besonders in der ersten Hälfte eher wenig mit DAS WUNDER VON MÂCON anfangen. Die zweite Hälfte fand ich dann doch recht sehenswert. Ist ein Film, den man sich mehrmals ansehen könnte (und sollte).

                                          Es geht um (Un-)Fruchtbarkeit, Christentum, Adel, Glaube, Dekadenz, seltsame Gebräuche und Gewalt.

                                          So einen Film könnte man heute wahrscheinlich nicht mehr so ohne Weiteres machen.

                                          Fast interessanter als der Film selbst ist der Hintergrund und die Reaktionen darauf:

                                          Laut Greenaway war das Verbot der Benetton-Werbeplakate im Vereinigten Königreich, auf welchen Bilder eines blutverschmierten Neugeborenen zu sehen waren, das noch an der Nabelschnur hing, eine Inspirationsquelle für den Film. Greenaway konnte nicht nachvollziehen was so schrecklich an einem Neugeborenen sein soll, während täglich Bilder von Gewalt im Fernsehen gezeigt werden. Er wollte ursprünglich einige Szenen im Kölner Dom drehen, aber wenige Tage vor dem Dreh lief DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER im deutschen Fernsehen, woraufhin der Erzbischof den Zutritt verbot. Die US-amerikanischen Verleiher lehnten den Film aufgrund des kontroversen Themas ab und er lief dort anscheinend nie im Kino und wurde auch sonst nicht vertrieben.
                                          [Quelle: IMDB.]

                                          https://boxd.it/pX9xC

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                                          • 7 .5
                                            über Barbara

                                            Dieses Werk von Autorenfilmer Christian Petzold habe ich 2 Mal angefangen und abgebrochen. Keine Ahnung warum. Ich war wohl einfach nicht in der richtigen Stimmung...

                                            Nun habe ich es endlich geschafft. Und verstehe nicht, was das Problem war.

                                            Atmosphärische Geschichte über eine auf´s Land strafversetzte Ärztin aus der Charité in der DDR der 1980er Jahre. Sie möchte zu ihrem Freund in den Westen, aber die Menschen, die sie in dem Dorf kennen lernt, lösen offenbar das Gefühl von Verbundenheit in ihr aus, was ihr den Schritt schwer macht. Nina Hoss gefällt mir total gut und auch die anderen Darsteller überzeugen. Die Stimmung von gegenseitiger Überwachung, Misstrauen, Mangel und dann wieder Unterstützung und Fürsorge wurde sehr gelungen und durchdacht dargestellt.

                                            Nur noch bis 18.4.24: https://www.arte.tv/de/videos/044568-000-A/barbara/

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                                            • 6 .5
                                              EudoraFletcher68 07.04.2024, 07:37 Geändert 07.04.2024, 08:17

                                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #148

                                              Der Autorenfilm war für die Goldene Palme nominiert, erhielt den Jury Prize und den Preis der Ecumenical Jury.

                                              Ein junger schmächtiger Typ wird gemustert und bewirbt sich bei den Gebirgsjägern. Er träumt davon, in den Himalaya zu kommen, wo sein berühmter Vater 10 Jahre zuvor beim Bergsteigen umgekommen ist. Seine Mutter ist Apothekerin. Ein Bekannter vermittelt ihm einen Job als Elektriker bei einer internationalen Messebaufirma, für die Zeit nach dem Wehrdienst. Mit dieser Firma kommt er nach Indien. Die Szenen aus Mumbai haben mir gut gefallen. 1980 gab´s dort noch keinen Plastikmüll. Wahnsinn in welcher Geschwindigkeit sich das geändert hat. Aber sein Besuch in Indien ist nur ein kurzer Teil des Films und spielt für die Geschichte letztlich keine Rolle.

                                              Der junge Mann ist auf der Suche, als seine Mutter erkrankt, was ihn sehr beunruhigt, außerdem stolpert er über Korruption und Betrug. Dann beginnt er sich in Mathematik-Vorlesungen zu setzen. So eine richtige Handlung konnte ich nicht erkennen, es ist mehr so eine Art Sozialstudie oder ein Psychogramm eines eher unauffälligen Polen um 1980 herum. Aus kulturhistorischen Gesichtspunkten durchaus interessant.

                                              Die Farbigkeit ist stark gedämpft, tendenziell in Erdtönen gehalten.

                                              https://boxd.it/pX9xC

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                                              • 6

                                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #147

                                                MEINE LIEBSTE JAHRESZEIT war für die Goldene Palme nominiert.

                                                MP-Vorhersage: 7 Punkte

                                                Zufällig unmittelbar nach DIEBE DER NACHT gesehen. Ich war überrascht, noch einmal Catherine Deneuve und Daniel Auteuil in den Hauptrollen zu sehen. Aber hier nicht als schizoider Cop und unglücklich verliebte Professorin, sondern als entfremdete Geschwister, die über die Erkrankung ihrer Mutter notgedrungen wieder in Kontakt kommen. Er ist eine passiv-aggressive und unzufriedene Nervensäge und sie eine nüchterne Rechtsanwältin. Die Mutter spielt die beiden gegeneinander aus.

                                                Der Film handelt von der Entwicklung der Beziehung zwischen den Geschwistern.

                                                Zwei melancholische französische Filme hintereinander, das ist schon hart an der Grenze. Dafür, dass das so ist, hat mir MEINE LIEBSTE JAHRESZEIT doch überraschend gut gefallen.

                                                https://boxd.it/pX9xC
                                                https://boxd.it/eqWlK

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                                                • 7 .5

                                                  Vielen Dank an Cine, der mir dieses unterhaltsame und erschreckende Werk ans Herz gelegt hat.

                                                  DECKNAME DENNIS zeigt einen ganz alltäglichen Irrsinn in Deutschland gekonnt inszeniert. Technisch ist Film nicht besonders gut gelungen. Aber darum geht es hier nicht.

                                                  Die Produktion wird zwar als Doku geführt, ist aber eine inszenierte Satire-Doku und zwar eine bitterböse! Am Anfang wird ein amerikanischer Privatdetektiv nach Deutschland geschickt, um so zu tun, als sei er Journalist. Er soll mit verschiedenen Menschen sprechen und ihnen Fragen über Deutschland stellen.

                                                  Nach ein paar kleinen Begegnungen gerät er in einen autofreien Sonntag und versteht nicht, warum er nicht Autofahren darf. Vor dem Brandenburger Tor befragt er einen Politiker der APD (Autofahrer- und Bürgerinteressen Partei Deutschlands) und der erklärt ihm, dass die Regierung da etwas unter „dem Deckmantel des Umweltschutzes“ tun würde, was gegen die Freiheit der Bürger gehe und da müsse man etwas gegen unternehmen. Das war 1997! Der Politiker sagt, dass die Grünen eine ganz gefährliche Partei wären, gegen alles seien und Sand ins Getriebe streuen würden. Dann behauptet er, dass man ein „kleines KZ“ in Heilbronn gehabt hätte, weil man da 4 Tage nicht habe Autofahren dürfen. „Der Autofahrer ist der moderne Jude und wenn man den Anfängen nicht wehrt....“. Erinnert an einige Politiker von heute. Mit dem Unterschied, dass sich für diese APD-Spinner damals niemand interessiert hat, während solche Einstellungen und Meinungen heute sehr viel mehr Zulauf bekommen. Ein anderes Parteimitglied: „Wir sehen uns als Partei der Mitte... also rechts von der Mitte...“

                                                  Der Leiter eines Gartenzwert-Museums erklärt ihm, dass es sich um DAS typische deutsche Kulturgut handeln würde, der Gartenzwerg repräsentiere alles, was im Deutschen verborgen ist. „Die ganze Summe, die uns als Deutsche ausmacht.“

                                                  Er hört sich Deutschtümeleien der CSU am Aschermittwoch in der Nibelungenhalle in Passau an. Grusel! Danach geht er auf eine Demo, auf der „Nie wieder Deutschland“ skandiert wird. Man ist gegen Nazis aber auch gegen „das System“ an sich, wie ihm dann nach einigem Suchen dann ein Autonomer doch noch erklärt.

                                                  Er nimmt an einer Männer-Party teil, wo Loblieder auf den Penis gesungen werden, die extrem frauenfeindlich sind. Ich halte es doch für einen Fortschritt, dass so was heute nicht mehr in dieser Selbstverständlichkeit gemacht wird.

                                                  Nachdem der verkleidete Detektiv für 200 $ einen Goldfisch ersteigert hat, bekommt er Ärger mit seinem Auftraggeber.

                                                  Er besucht alle möglichen rechtsextremen Gruppierungen, die Schlesien wieder heim ins Reich holen wollen. Es ist erschreckend, wie viele solcher Leute es gibt und mit welcher Vehemenz sie ihre Position vertreten, dass Polen Schlesien völkerrechtswidrig annektiert hätte und sie die Ostgebiete zurück haben wollen. Ganz hemmungslos singen sie die 1. Strophe des Deutschland-Lieds.

                                                  Der Amerikaner denkt über uns nach und trifft die Sache mMn ganz gut: „Die Deutschen haben immer Angst, dass man ihnen etwas wegnimmt, dass man ihnen etwas weggenommen hat oder dass man ihnen etwas weg nehmen wird, in der Zukunft.“

                                                  Im letzten Drittel wird es immer absurder, da kommen Personen zu Wort, die alle möglichen mythologischen Fantasien über Zahlensymbolik, Freimaurer, Kanaaniter usw. zum Besten geben. Dann folgt noch die Planung des 4. Reichs mit konkreten Organigrammen.

                                                  Es folgt eine Forderung von einem NPD-Mitglied, auf die ich schon gewartet hatte: „Konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber!“

                                                  Später: „Das größere Problem als die ethnische Säuberung ist natürlich die ethnische Verschmutzung.“

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                                                    DIEBE DER NACHT war für die Goldene Palme nominiert.

                                                    Ivan, der Vater eines Jungen ist gestorben. Er war kriminell. Seine ehemalige Geliebte, die Studentin Juliette wird beim Ladendiebstahl erwischt. Alex, der Polizist, der sie verhört, ist zufällig der Bruder von Ivan. Er hasst seinen Bruder und ist zugleich besessen von ihm. Er beginnt ein Verhältnis mit Juliette, die außerdem noch ein homosexuelles Verhältnis mit einer Professorin hat. Alle drei eint der Wunsch nach Nähe und die Unfähigkeit, diese zuzulassen. Parallel gibt es auch einen Kriminalfall.
                                                    Typisch französischer Film Noir. Zumindest gibt es auch eine Handlung, die Dialoge sind nicht endlose Labereien und die existenziellen Gefühle der Protagonisten werden sichtbar.

                                                    Catherine Deneuve und Daniel Auteuil sind toll!

                                                    https://boxd.it/pX9xC
                                                    https://boxd.it/eqWlK

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