Fando_Y_Lis - Kommentare

Alle Kommentare von Fando_Y_Lis

  • 7

    VOR dem Film "Cobain: Montage of Heck" hatte ich bedeutend bessere Laune als NACH dem Film. Aber bei einer Doku über Kurt Cobain ist das wohl nicht anders zu erwarten.

    Für Nirvana- und Kurt-Cobain-Fans ist der Film fast schon ein Muss, nicht zuletzt aufgrund des vom Regisseur in einem Store-Room gefundenen Archiv-Materials, welches aus sehr persönlichen Video-Aufnahmen und vielen Cassetten besteht, die Kurt Cobain hinterliess. Ob es jetzt besonders geschmackvoll ist, dies einem breiten Publikum vorzuführen, ist diskussionswürdig.

    Der Film ist gut gemacht und unterhaltend mit all den Beteiligten, die sich zu Interviews bereit erklärten (wie Courtney Love und die Familie von Kurt Cobain, sowie Krist Novoselic, während Dave Grohl lediglich in Archiv-Footage zu sehen ist). Die animierten Sequenzen fand ich sehr gut, weil sie künstlerisch, aber respektvoll mit dem Erbe des Musikers umgehen. Leider bleiben die Aussagen der Interviewten manchmal zu sehr an der Oberfläche, und für mich als (früherer) Nirvana-Fan gab es so gut wie keine neuen Aspekte. Courtney Love taucht natürlich erst ab der Hälfte des Films in altem Footage wie in Interviews auf. Sie sieht relativ gut aus und ist dauernd am Rauchen. Meine Freunde und mich fragten uns, ob sie sich bewusst so inszeniert hat: immer eine neue Kippe anzündend und einmal gierig *gluckgluckgluck* eine Flasche Mineralwasser leer trinkend.

    Nirvana-Songs werden meistens in sehr unterschiedlichen künstlerischen Varianten vorgestellt (instrumentales Glockenspiel, mehrstimmiger Chor) und manchmal - vor allem gegen Ende des Films - gibzt es auch mal Songs in den Versionen wie wir sie schon kennne, wie z. B. "I Apologize".

    Die zweieinhalb Stunden Laufzeit haben sich viel kürzer angefühlt. Wie schon weiter oben angedeutet ist es ein teilweise fragwürdiges Vergnügen, Kurt Cobain noch näher als jemals zuvor zu kommen, ohne zu wissen ob er das so gewollt hätte. Ich vermute mal: nein. Aber wer weiss das schon so genau?

    4
    • 8
      Fando_Y_Lis 18.04.2015, 18:51 Geändert 20.04.2015, 01:38

      Ich hab nicht den Eindruck, dass der Film auf alle globanen (Ernährungs-)Probleme eingeht, aber das kann ein Film mit knapp zwei Stunden wohl kaum bewerkstelligen.

      Ist die erste Hälfte von "10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?" noch eher deprimierend (es gibt unter Anderem Interviews von Bayer-Food-Entwicklern und einem Leiter in einem indischen Hühnermast-Betrieb, der sich darüber freut, dass die Inder langsam aber sicher vom Vegetarismus wegkommen) werden in der zweiten Hälfte Alternativen aufgezeigt, die zum Teil in der wirtschaftlich "erfolgreichen" Welt (also bei "uns": USA, Great Britain, Deutschland) entstanden sind, aber auch afrikanische und asiatische Pioniere in Bezug auf Nachhaltigkeit oder Selbstversorgung kommen zu Wort.

      Ich bin mir im Klaren darüber, dass die Welt wahrscheinlich nicht zu retten ist, wenn jetzt jede/r Tomaten auf dem Dach anbaut, aber der Film zeigt, dass auch kleinere Ideen und Taten grössere Wellen schlagen können: so wurden die Ideen einer afrikanischen Bäuerin oder eines britischen Konsumkritikers bereits weiter in die Welt hinaus getragen und es gibt immer mehr Leute, die sich für eine Lebensweise interessieren und einsetzen, die eventuell dabei hilft, Essen für Alle auf den Tisch zu bringen.

      Einige Dinge wusste ich schon (wie zum Beispiel das die Agrarindustrie für die Verarmung wie auch für die Obdachlosigkeit afrikanischer Bauern verantwortlich ist oder das Tierkonsum das überlebensnotwendige Essen - welches zum Tierfutter wird - für Menschen "aufbraucht") andere Informationen waren mir komplett neu. Zudem ist es ganz was Anderes tatsächlich zu sehen, wie zum Beispiel das Leben von Bauern zerstört wird, die in dem Film interviewt werden, als irgend etwas abstraktes in der Zeitung darüber zu lesen.

      Am Anfang dachte ich, bestimmt mit deprimierten Gefühlen aus dem Film rauszukommen, aber er hat das Gegenteil bewirkt.

      5
      • Homer kann wohl kaum im Koma liegen, denn bei den Simpsons tauchen aktuelles Zeitgeschehen wie auch aktuelle Gaststars in schöner Regelmässigkeit auf.

        Über den Qualitätsverlust der Serie ist bereits SOOOO viel geschrieben worden...ich finde, in den Zeiten der ersten vier "Futurama"-Staffeln ist dies zutreffend, da sich die Macher anscheinend viel mehr um das neue "Baby" gekümmert haben - aber danach ging es wenigstens wieder einigermassen und teilweise richtig bergauf - und manchmal auch wieder runter - wie z. B. bei der kläglichen Lady-GaGa-Folge.

        DAs einzige was mich wirklich stört in den letzten Staffeln: die Gaststars werden immer mit dem Namen innerhalb der Handlung vorgestellt: irgend jemand von den Simpsons sagt: "Ooooh it´s..... (Name Gaststar einsetzen)"! oder so was ähnliches, so als wären die Zuschauer zu blöd, um das von sich aus zu kapieren.

        Es gab sogar einzelne herausragende Folgen - besonders in den letzten 5 Staffeln, wenn es auch nicht mehr so viele Klassiker gibt wie in den besten Staffeln 5 bis 10...!

        Kann es nicht auch sein, dass bei so einer Serie wie "The Simpsons" nach 25 Jahren einfach mal ein Gewöhnungs-Effekt eingesetzt hat bei den Zuschauern? Am Anfang waren die Simpsons völlig outstanding, weil es nichts in dieser Richtung gab. Und inzwischen gibt es eine Menge guter Comedy-Serien, welche zugegebenermassen das Original häufig kopieren, aber auch oft eigene (und manchmal, wenn auch nur manchmal) sogar bessere eigene Ideen entwerfen...

        Ich möchte nicht auf "The Simpsons" verzichten und ich hoffe, sie laufen noch seeeeehr lange mit immer wieder neuen Staffeln...

        • 7
          Fando_Y_Lis 14.04.2015, 13:10 Geändert 14.04.2015, 13:10

          "Die Blechtrommel" hab ich an der Grenze vom Kind zum Jugendlichen im Abendprogramm gesehen. Ich durfte, denn der Film galt irgendwie als "pädadogigsch wertvoll" oder so, was mich bei meinen wenigen Erinnerungen an das Gesehene doch wirklich wundert.

          Hängen geblieben ist bei mir vor allem die Schrei-Szene mit dem kleinen Oskar Matzerath, bei dem alle Scheiben der umherstehenden Häuser zerspringen. Schon als Kind fand ich es interessant, wenn sich knallharte Realität (Krieg!) und so etwas wie eine überbordende Phantasie (das gerade Beschriebene) die Hand geben.

          Sonst sind bei mir lediglich ziemlich viele Ekel-Szenen im Kopf hängen geblieben. Ich hatte so was in einem als seriös geltenden und vor allem in einem deutschen Film noch nie gesehen.

          Wenige Jahre später hab ich durch das Nachtprogramm Fassbinder entdeckt und freute mich, dass es andere Regisseure gibt, die noch viel bessere, noch viel mehr und noch viel abgedrehtere, aber dennoch wahnsinnig ernste und ernst gemeinte Filme mit lauter irren Protagonisten auf die Beine gestellt haben.

          • 8 .5
            Fando_Y_Lis 12.04.2015, 23:32 Geändert 12.04.2015, 23:32

            Aus meiner Sicht Oskar Roehler´s Meisterwerk, was fast ausschliesslich (aber nicht nur) an Hannelore Elsner liegt, die hier so etwas ist wie Maria Callas für Pasolini´s "Medea" und Catherine Deneuve für Luis Buñuel´s "Belle de jour": die Grande Dame in einem ohnehin schon sehr guten Film.

            Verbeugung vor dieser herausragenden Leistung!

            4
            • 8
              Fando_Y_Lis 11.04.2015, 23:38 Geändert 12.04.2015, 23:40

              Bei der Ausstellung in Berlin hatte ich das Gefühl, ich betrachte Fotos von Diane Arbus, obwohl Vivian Maier sehr wahrscheinlich niemals auch nur ein einziges Bild von der berühmten Street-Fotografin gesehen hat, da sie (Vivian) autark arbeitete, zurückgezogen lebte und sich überhaupt nicht für die Kunst-Welt interessierte. Die Geschichte über den Fund der Bilder ist genau so interessant wie die wirklich grossartigen Fotos selbst. In kurzweiligen 84 Minuten stellt der "Finder" sich vor und die Geschichte vom Ramsch-Kauf (anders lässt es sich wohl kaum nennen) bis zum Berühmtwerden dar, wobei er sich manchmal schon ein wenig holprig zu sehr selbst inszeniert. Das möchte ich ihm aber nicht zur Last legen, da er noch relativ jung rüber kommt. Interessant finde ich einen der ersten Sätze der Doku, wo eine Protagonistin sagt, dass Vivian so was wie die Doku mit Sicherheit nicht gewollt hätte. Ist dem so? Was HÄTTE sie denn gerne gewollt? Das werden wir vielleicht nie erfahren, da sie nicht nur zurückgezogen lebte, sondern eine anscheinend sehr seltsame Person war, die zudem verschiedene Variationen ihrer Herkunft und ihrer Identität in die Welt gehievt hat - lange Zeit bevor es Internet und virtuelle Erlebnisse gab. Anscheinend hat sie sich aber immerhin Gedanken darum gemacht, dass ihre Kunst eventuell eines Tages bekannt wird. Sie hat ungefähr einhundertfünfzigtausend Fotos hinterlassen, die zum grossen Teil erst posthum entwickelt wurden. Der Film interviewt ihre Zeitgenossen (darunter mehrere - inzwischen erwachsene - Kinder die sie betreute, sie arbeitete nämlich viele Jahre als "Nanny") aber auch andere artverwandte Künstler. Manchmal ist sie auch selbst zu sehen und/oder zu hören, z. B. bei Tonbandaufnahmen oder auf Super-8-Filmen. Und natürlich auf ihren zahllosen Selbstportraits.

              Ich finde "Finding Vivian Maier" sehr sehenswert, nicht nur weil die ganze Geschichte so interessant ist, dass kaum jemand sie erfinden könnte, sondern auch weil sich gut über die heutige Zeit reflektieren lässt, in der jede/r ein Künstler ist und das ganze (manchmal nicht besonders spannende) Leben virtuell öffentlich macht, während wir es hier mit einer wirklichen Künstlerin zu tun haben, die ihr Leben lang nicht nur ihre Person, sondern auch ihr offensichtlich grandioses Werk mehr oder weniger unter Verschluss gehalten hat.

              4
              • 8
                Fando_Y_Lis 11.04.2015, 20:51 Geändert 11.04.2015, 22:30

                Achtung Spoiler!

                Also heute wollten Mama, Papa und ich eigentlich einen "Twilight"-Film schauen gehen, aber der lief schon gar nicht mehr und dann guckten wir halt "Leviathan", was ja ein bisschen ähnlich fremdländisch klingt. Mama wollte erst nicht, weil sie sagte, das Kind ist noch zu klein für so was, aber Papa sagte wieso denn nicht, der Junge soll irgendwann ja auch mal erwachsen werden. Das hab ich nicht ganz verstanden, aber wir sind dann reingegangen und es war voll der super Film.

                Aber mal von vorne: da war so ein Mann, der wirkte nicht nett, sondern eher böse. Er war nicht so freundlich zu seiner Frau und zu seinem Kind. Die lebten in einem richtig hässlichen Haus aus viel Holz direkt am Meer und hatten Besuch von einem Freund aus Moskau. Der nette Bürgermeister wollte unbedingt das Haus von dem Mann haben, um da etwas viel Schöneres hinzustellen, was die drei Erwachsenen in dem Haus irgendwie nicht wollten. Dabei hätte der Mann sogar Geld dafür gekriegt! Es gab deswegen ziemlich viel Streiterei, auch zwischen dem Freund aus Moskau, der Anwalt ist, und dem Bürgermeister, der eh schon so viel Scherereien hatte, weil die Untergebene ihm einfach nicht die verlangte Kopfschmerz-Tablette ins Büro brachte. Der Vater wurde immer gemeiner und reparierte dem Nachbarn nicht mal das Auto! Der Nachbar lud ihn trotzdem zu einer lustigen Party ein, wo alle viel von diesem Leitungswasser in Flaschen tranken. Sie konnten dann alle auch richtig gut schiessen und bekamen immer noch mehr Leitungswasser hingestellt, vor allem wenn sie daneben getroffen hatten!

                Papa sagte das ist kein Leitungswasser, sondern "der pure Alkohol und das reinste Gift". Das glaub ich aber nicht, denn die haben das immer aus grossen Gläsern und Kaffeetassen und so weiter getrunken - so was hält doch kein Mensch aus!

                Der Anwalt traf sich mal mit dem Bürgermeister und dem seinen dunkel angezogenen Freunden in der freien Natur, um so was wie Cowboy und Indianer zu spielen. Der Anwalt war wohl der Indianer, er hatte auch als einziger keine Knarre und war danach irgendwie nicht mehr zu sehen. Keine Ahnung, wo er abgeblieben war - ich hab aber auch nicht dauernd aufgepasst, weil der Film zweieinhalb Stunden ging und ich zwischendurch immer mal auf Handy geschaut und auch etwas gespielt hab.

                Der Junge weinte mal alleine am Meer, dabei sah es da voll super aus und es lagen sogar Dinosaurier-Skelette oder so rum! Das ist viel schöner als bei uns am Steinhuder Meer! Da gibt es keine Knochen und es ist nicht mal ein richtiges Meer! Dafür brauchen wir dort aber kein Leitungswasser zu trinken, sondern wir bekommen immer Fanta! Das ist immerhin auch etwas!

                Es gab noch ziemlich viel Theater wegen Eifersucht (das hab ich von Mama) bis dann die Frau von dem nicht so netten Mann auf einmal auch nicht mehr da war nach einem einsamen Spaziergang auf den Klippen. Es kamen noch mal so finstere Männer zu dem nicht so netten Mann und holten ihn ab und sagten, er habe seine Frau umgebracht, und als Beweismittel hätten sie einen Hammer aus der Werkstatt. Da war ich aber wirklich überrascht! Das hatte ich nicht mitbekommen, und ich hatte in der Stunde vorher genau aufgepasst!

                Den Mann haben sie dann in ein Arbeitslager getan, der Junge wurde von Onkel und Tante (die auch ganz viel Leitungswasser zur Verfügung hatten) in Obhut genommen, der Bürgermeister konnte endlich das blöde Haus abreissen und mit dem Bau beginnen, der Priester der übrigens nicht nur einen super Draht zu Gott sondern auch zum Bürgermeister hatte sagte ganz freundliche Sachen in der Kirche - und am Schluss waren alle froh!

                Die Musik heisst laut Papa Minimal-Musik und ist von einem Amerikaner namens Philip Glass. Mama sagte, die Musik heisst so, weil ihr Anteil im Film minimal war, worauf Papa dreckig lachte.

                Es war so ein schöner Nachmittag!

                Aber das nächste Mal dann doch lieber wieder "Twilight"!

                Papa wollte dem Film 10 Punkte geben, Mama nur 6, weil "die Rolle der Frau an sich" so schlecht wegkam, wie sie sagt.

                Rechnen kann ich gut - also nehmen wir 8!

                9
                • 9
                  Fando_Y_Lis 07.04.2015, 00:46 Geändert 07.04.2015, 00:52
                  über Weekend

                  Die Kamera und wir als Zuschauer begleiten Russell und Glen während einem Wochenende. Freitags lernen die zwei sich in einem Club kennen, verbringen die Nacht miteinander und noch einen Tag und noch eine Nacht...und es ist klar, das Glen nach Amerika auswandern wird....und zwar nach dem Wochenende.

                  Der Film schert selten aus der kurzen gemeinsamen Welt der Beiden aus...mal sieht man Russell bei seiner Arbeit als Bademeister, mal Glen bei seinen Freunden in der Kneipe. Meistens sind beide zusammen auf der Leinwand zu sehen....der Film ist sehr dialoglastig und dabei keine Sekunde langweilig.

                  Jede Szene ist total glaubhaft gespielt, und auch das gar nicht leichte Unterfangen, Sex so natürlich wie möglich auf die Leinwand zu bringen, kann hier als äusserst geglückt bezeichnet werden - was auch daran liegt, dass intime Momente (durch Gesten, Blicke und eine gewisse Nicht-Perfektheit die ich nicht genau erklären kann) echt wirken. Ich kann mich nicht erinnern, das irgendwann mal dermassen gelungen in einem Film gesehen zu haben - hier findet aus meiner Sicht das genaue Gegenteil vom "50 shades of grey"-Desaster statt.

                  Ab und zu dreht sich der Film um schwule Kernthemen wie "Hast du´s auf deiner Arbeit/bei deinen Freunden/zu deinen Eltern gesagt?" aber im Grunde genommen geht es um eine (Liebes-)Beziehung und um das ganz langsame Vortasten in den Kosmos eines neuen Menschen. Ich hatte schon nach zwanzig Minuten nicht mehr das Gefühl einen Film zu sehen, sondern zwei echten Menschen beim Leben zuzuschauen.

                  Die Kameraarbeit ist behutsam und gleichzeitig fokussiert.
                  Die Musik ist wunderschön.
                  Das Setting ist unglaublich lebensnah...Great Britain wie es leibt und lebt mit allen Licht- und Schattenseiten.
                  Das Beste sind allerdings die beiden unfassbar guten Hauptdarsteller!

                  5
                  • 4
                    Fando_Y_Lis 05.04.2015, 23:36 Geändert 05.04.2015, 23:56

                    Tolle Darsteller werdenb in einer schwächelnden und vorhersehbaren Story verheizt, wobei es einige gute Gags und ein paar melancholische Momente an den richtigen Stellen gibt.

                    So gern ich Judi Dench und Maggie Smith sehe - sie retten das Desaster eines zu ausufernden Drehbuchs nicht. Richard Gere macht übrigens eine gute Figur - so wie eigentlich der ganze Cast. Indien wird nicht bollywood-mässig, sondern einigermassen "realistisch" dargestellt - so liegt auch schon mal Müll am Strassenrand - trotzdem ist der Film natürlich auf Feelgood gebürstet (mit Blick auf die Zielgruppe) und natürlich auch aus dem Blickwinkel wohlhabender Leute (nämlich Hotelbesitzern) gedreht, deshalb auch die ausufernde Hochzeits- und Tanz-Szenerie gegen Ende, die mich fürchterlich gelangweilt hat, bevor es dann noch mal kurz richtig gut wird mit Maggie Smith und dem Fazit, dass Zeit das kostbarste Gut ist...

                    ...Daran hätten sich Regisseur und Drehbuchautoren halten und den Film eine halbe Stunde kürzer gestalten sollen...dann wäre er vielleicht stringenter und nicht so langatmig.

                    Somit ist die Fortsetzung vom "Exotic Marigold Hotel" leider nur ein ambivalentes Vergnügen.

                    3
                    • 8
                      Fando_Y_Lis 01.04.2015, 00:50 Geändert 01.04.2015, 09:25

                      Eigentlich hatte ich nicht vor, "Shaun das Schaf" zu sehen, hielt ich mich dann doch ein kleines bisschen zu alt für diesen Film. Aber heute war draussen so schlimmes Wetter mit Orkanen etc. - ich mochte nicht mal mit dem Rad ins Kino fahren und nahm die S-Bahn , was in Berlin auch nicht gerade risiko-unbehaftet ist. Das ist aber eine ganz andere Geschichte.

                      Früher war ich Fan von den Wallace & Gromit-Filmen, und davon hab ich viel bei "Shaun" wieder gefunden. Die "Shaun"-TV-Show kenne ich übrigens nicht. Mir fiel auf, wie gut sich die Macher weiter entwickelt haben: jedes klitzekleine Detail ist liebevoll ausgearbeitet: neben den ganzen absurden, lustigen und flotten Charakteren ist jedes Bild, jeder Hintergrund und überhaupt alles total super und wohlüberlegt konstruiert: ich werde den Film mit Sicherheit ein zweites Mal im Kino anschauen, weil ich den Eindruck hatte, bei der Flut an bunten Informationen, die ins Hirn strömen, ist mir eine Menge entgangen, obwohl ich mich für einen guten Beobachter halte.

                      Mir gefiel auch, dass im Grunde genommen nichts über Sprache in dem Film an Information weiter gegeben wird. Die Figuren sprechen zwar ab und zu, es ist aber - zumindest in der Original-Version - ein unverständliches Kauderwelsch.

                      In dem Kino wo ich war befanden sich ungefähr zwanzig Erwachsene und acht Kinder. Alle lachten die meiste Zeit, und ich wollte nicht mal zur Toilette gehen, weil einfach JEDE Sekunde in diesem Film total lustig und unterhaltsam ist. Ich hatte das Gefühl von Unbeschwertheit. Grandios!

                      Jetzt frag ich mich: jahraus jahrein renne ich in Programmkinos (was neben Oldschool-Horror meine Leidenschaft ist) und jetzt ist mein Lieblingsfilm 2015 (Stand 01. April) "Shaun the Sheep".

                      Ist das jetzt Guilty Pleasure, oder was? :oP

                      8
                      • 5
                        Fando_Y_Lis 31.03.2015, 14:08 Geändert 09.04.2015, 09:45

                        Achtung Spoiler!

                        Habe gestern Abend "A most violent year" in der Original-Version im Kino gesehen, mich über zwei Stunden gepflegt gelangweilt und bin zweimal eingeschlafen. Letzteres wird nicht nur an der Tageszeit (Spätvorstellung ab 22.30 Uhr) gelegen haben.

                        Oscar Isaac macht seine Sache als Hauptdarsteller gut, Jessica Chastain sogar sehr gut. Auch die Rollen der Nebenakteure sind gut bis ideal besetzt. Die Kulissen sind gut gemacht, treffen allerdings nicht meinen Geschmack, da insbesondere die erste Hälfte der Achtziger Jahre (in dieser Zeit spielt der Film) durch regelrechte Design-Verbrechen auffiel. So ist auch in diesem Film - besonders in der Wohnung der Haupt-Protagonisten - eine Menge superteures Designer-Zeug zu sehen, welches sowohl hässlich wie auch langweilig ausschaut.

                        Das ist ja nicht so schlimm. Was den Film viel weniger zu Gesichte steht, ist die Langatmigkeit und die öde inszenierte Story. Eigentlich hat die Geschichte um einen Ölhändler, der seine Firma von kriminellen Machenschaften frei halten will, selbst aber kriminell ist, viel Potential. Wieso war mir dann die ganze Zeit langweilig? Vielleicht weil die Figuren so leblos bleiben? Ich erinnerte mich manchmal an "The Sopranos", was teilweise an ähnlichen Orten (wie z. B. menschenleere Hafengelände) spielt: in jener Serie wurden die Charaktere mit sehr viel Leben, Komplexität und Emotionen gefüllt, was ich bei "A most violent year" komplett vermisse.

                        Handwerklich ist der Film gut und teilweise perfekt. Das alleine reicht allererdings nicht aus für einen guten Film, sondern ist lediglich EIN Element von vielen...Da nützt auch die vielsagende Schluss-Szene mit dem Selbstmord nicht, bei dem die Kugel nicht nur in die Filmfigur fliegt, sondern auch ein Leck in den Öltank schlägt.....irgendwie verpufft das alles. Die Szene soll wohl beeindrucken oder Betroffenheit erzeugen, hataber in mir - so wie der ganze Film - lediglich ein Gefühl der Leere hinterlassen.

                        4
                        • Ich finde Oscar Isaac bis jetzt herausragend. Das liegt unter Anderem an seiner Wandlungsfähigkeit und seinem grossartigen darstellerischen Talent. Ich gebe zu, dass ich als Coen-Fan natürlich "Inside Llewyn Davis" gesehen habe (nicht mein Lieblingfilm von ihnen, nur so nebenbei) und als ich "A most violent year" im Kino sah, hatte ich keine Ahnung, dass der Hauptdarsteller der gleiche ist wie der Folk-Sänger im Coen-Film! Natürlich wird es spannend zu sehen sein, wie sich Isaac in so unterschiedlichen Rollen und Projekten wie X-Men und Ex-Machina macht, während mich seine Teilnahme an Star Wars nicht interessiert, da ich das Franchise langweilig finde.

                          • 6

                            Sympathische Trash-Horror-Komödie aus den Achtzigern. Erinnere mich in den frühen Neunzigern ein Video aus dem Laden ausgeliehen zu haben und das war eins der ersten Male, wo ich mir Zensurschnitten konfrontiert wurde, denn ich hatte dauernd das Gefühl, mit dem Film stimmt was nicht. Da es noch kein Internet und auch nur wenig brauchbare Quellen für Horrorfans gab, war es nicht so leicht, sich über so was zu informieren. Aber schon damals fand ich den Film extrem trashig, und das ist heute (gestern zum zweiten Mal gesehen) noch genau so.

                            Das Wort ist hier durchaus positiv gemeint: die Geschichte um auseinander operierte siamesische Zwillinge, von denen der eine sozusagen "normal" und der andere das halt nicht ist, kommt wahnsinnig absurd rüber. Alle Beteiligten führen sich total auf: sind laut, dumm und fast durch die Bank nicht besonders sympathisch.

                            Die handgemachten Low-Budget Effekte sehen teilweise ganz gut aus und teilweise wie aus einer tcheschischen Knetgummi-Kinderserie der Sechziger. Das machts nichts und bringt noch eher einen Zusatz-Bonus (vor allem aus heutiger Sicht, wo perfekte CGI-Effekte in ansonsten häufig total öden Filmen überhand genommen haben.....)

                            Die erwarteten Gore- und Splatter-Effekte halten sich durchaus in Grenzen. Beim Nachdenken darüber fiel mir auf: das meiste findet im Kopf statt (bis auf die Szene mit der Ärztin) und wird durch ins Bild fliegende rote Farbe sowie insbesondere durch die Soundkulisse (Geräusche des Basket-Zwillings) hervorgebracht.

                            Hier wurde mit wenig Geld und guten Ideen eine aberwitzige Story für Trash- und Horrorfans auf die Leinwand gebracht - tendiert halt in Richtung Grindhouse und solche Filme werden heute leider kaum noch produziert - und wenn, dann wirken sie viel zu glatt und "Wir wissen alles über Ironie"-mässig und sie wirken zu sehr wie eine Reaktion auf die damaligen, tollen, von engagierten Leuten ohne viel Kohle rausgebrachten (manchmal unfreiwilligen) Kunstwerke.

                            Basket Case: Kein Wunderwerk - aber Daumen rauf!

                            8
                            • 6
                              Fando_Y_Lis 10.03.2015, 23:08 Geändert 10.03.2015, 23:10
                              über Lost

                              Die Serie könnte genau so gut "Lost Logic" heissen, denn insbesondere in der zweiten Hälfte von "Lost" geht es mit Drehbuch, Logik und Sinn drastisch bergab.Vorher waren die - zugegebenermassen teilweise absurden - Handlungsstränge nachvollziehbar und das Verhalten der Protagonisten mal mehr, mal weniger logisch. Ab Staffel 4 kommt alles durcheinander, und die Serie hinterlässt den Eindruck, als hätten die Drehbuchschreiber keine Zeit mehr gehabt für ihre Arbeit und auch gar nicht überlegt, wie sie all die kleinen Stories irgendwann mal zusammendröseln, aufllösen oder erklären wollen. Indem dies teilweise einfach umgangen wird, werden die folgenden Staffeln immer unbefriedigender und unlogischer und haben mir nicht mehr viel Spass gemacht.

                              Für die ersten drei Staffeln vergebe ich acht Punkte, für die weiteren drei Staffeln allerdings höchstens fünf. Macht dann wohl 6,5 gesamt. Ein Lost-Drehbuchautor hätte vielleicht 11,2 Punkte oder minus Tetra 8 errechnet - oder er wäre kurz mal kreuz und quer durch die Zeit gereist, um einen Taschenrechner zu finden, der nichts anderes als die Höchstwertung zulässt..... ;o)

                              2
                              • 7 .5
                                Fando_Y_Lis 07.03.2015, 17:51 Geändert 07.03.2015, 21:22

                                In der Regel fange ich an mit den Füssen zu scharren und bin schnell weg, wenn ich das Wort "Komödie" nur höre. Jenseits von sieben Zwergen und amerikanischen Highschools gibt es aber zuweilen (meist französische) Filme, die wirklich lustig sind, so wie "La famille Béliers", oder "Verstehen Sie die Béliers?" wie der Film gar nicht schlecht gewählt in deutscher Sprache heisst.

                                Karin Viard und Francois Damiens in den Eltern-Rollen finde ich am besten. Ich war sehr überrascht, als ich nach dem Films las, das beide gar nicht gehörlos sind (Ich hab manchmal mit gehörlosen Leuten zu tun). Auch die Tochter (Hauptfigur des Films) gespielt von Louane Emera ist sehr gut.

                                Es gibt etliche absurde und manchmal sehr lustige Szenen in dem Film, die häufig nur kurz angedeutet werden, bevor es weiter zur nächsten Szene geht. Auch traurige und nachdenkliche Momente kommen nicht zu kurz, wobei die Figuren glaubhaft sind und ohne viel Federlesens und Erklärungen ihren Platz im Geschehen einnehmen. Manchmal dachte ich an "Tante Danielle", bei dem sich Komik und Tragik ebenso blitzartig ändern wie eine Gewitterwolke, die sich vor die Sonne schiebt. Tatsächlich hat Karin Viard auch in "Tante Danielle" mitgespielt. Die vielen Lieder von Michel Sardou (wichtig für die Story) kannte ich durch die Bank, aber ich hatte keine Ahnung, dass sie alle von ihm stammen.
                                Am Schluss wird dann ein bisschen viel Kitsch aufgetragen, das war das Einzige, was ich nicht toll fand an dem ansonsten sehenswerten und kurzweiligen Film. Gut finde ich das einige Dinge offen bleiben und die Zuschauer noch nach dem Film eventuell einige Zeit beschäftigen werden, z. B. der Wahlkampf des Vaters versus dem amtierenden (ziemlich ätzenden) Bürgermeister.

                                3
                                • 6
                                  Fando_Y_Lis 01.03.2015, 13:30 Geändert 01.03.2015, 17:21

                                  Vor DIESEM Teufel hätten höchstens Rod und Todd, die beiden Söhne von Ned Flanders Angst. Aber die dürfen ja auch nicht "The Waltons" schauen, weil sie danach so aufgeregt sind, dass sie nicht mehr schlafen können.

                                  Christopher Lee sieht richtig schnieke und schick aus mit dem schwarzen Anzug und dem spanischen Bart. Hier spielt er so ziemlich ausnahmsweise mal nicht den Oberbösi, sondern so eine Art christlichen Gerechtigkeits-Sinn-Kreuzritter im Kampf für die gute Sache. Ich trau mich gar nicht mir vorzustellen, wie DAS in der Synchronisation wirkt - selbst im englischen Original ist es zum Wegschmeissen und mit dem Fäusten auf das Laminat hauen vor lauter Lachen.

                                  Die Satanisten hüpfen im Wald rum, so wie Omma sich das in den fünfziger Jahren vorgestellt hat, bis ein furchterregender Satan auftaucht, der irgendwie ganz sexy wirkt :o)) Aber wenn Leute das Alte Testament ein bisschen zu ernst nehmen, werden sie sich trotzdem - oder gerade deswegen - fürchten, zumal die Satanisten beim Tanz im Wald ekstatisch wirken (Teufel im Leib!) und die Augen ein bisschen verdrehen (das wirkt GANZ gefährlich! Auch Teufel im Leib! :o)

                                  Gewürzt wird das Ganze von über-dramatischer Musik, selbst bei völlig nichtssagenden Ereignissen wie kleinen Rauchbömbchen (kommt dauernd vor), albernen Verfolgungsjagden (selbst auf einem kleinen Handy-Display dürfte die Hintergrund-Trickserei auffallen). Die Satanisten tragen so was wie weisse Bettlaken als Bekleidung und der böse Oberguru Charles Gray einen lila (!) Umhängemantel. Er wie auch Christopher Lee haben schon in besseren Filmen mitgewirkt. Charles Gray hat ja so ´ne Art, mit der er total charismatisch wirkt, und in diesem Film ist es - wenn er einen dujklen Anzug mit Einstecktuch und roter Blume trägt und in einem Haus zugange ist - auch so. Aber wie gesagt als Waldschrat in Lila macht er nicht so eine gute Figur.

                                  Okay, Hammer ist nicht Hollywood, und oft wurde auf sympathische Weise aus der Not eine Tugend gemacht und mit guten Einfällen gepunktet, wo die Millionen nicht flossen, aber bei "The devil rides out" wurden leider und offensichtlich sowohl Kosten als auch Mühen gescheut. Vor allem die überhaupt nicht funktioniierende Szene mit der Vogelspinne lässt selbst Lucio Fulci wie einen Arthaus-Kaiser wirken.

                                  Auf berlinerisch möchte ich sagen: "Umjekehrt is ooch wat wert" und aus diesem Grunde den heidnischen Klassiker (ebenfalls mit Christopher Lee, aber nicht von Hammer Horror) "The Wicker Man" empfehlen.

                                  P. S: Ansonsten finde ich Hammer Horror meistens klasse, ich hab sogar so´ne Box aus England, wo die meisten dieser feinen Filmchen drin sind. "The devil rides out" geht allerdings gerade noch so als Trash-Unterhaltung durch, was bei Hammer zuweilen vorkommt, aber dieser Film ist zu einfach und zu konventionell gestrickt.

                                  4
                                  • 7
                                    Fando_Y_Lis 28.02.2015, 18:09 Geändert 28.02.2015, 20:24

                                    Ich hab gemischte Gefühle zu "Als wir träumten". Vorneweg: das Buch hab ich nicht gelesen, hab aber bereits von drei Bekannten gehört, der Film werde dem Buch auf keinen Fall gerecht, weil etliche Dinge fehlen und vieles nicht erklärt wird.

                                    Zuerst das Positive: die Darsteller sind alle toll - von den Hauptrollen bis zu den Nebenrollen. Ich sah selten so viel gute Darstellungen in einem deutschen Film. Die Leute kommen echt rüber und tragen seltsame uncoole Klamotten, haben aberwitzige beziehungsweise gar keine Frisuren, dafür aber fettige und picklige Haut. Nur die Vorwende-Kids wirken unecht, da deutlich zu merken ist, dass Erwachsene die Dialoge "geschnitzt" haben.

                                    Die Ausstattung ist wirklich grossartig. Ich hab zu der Zeit wo der Film spielt in Ostberlin gewohnt und ich glaube nicht, dass der Unterschied zu Leipzig so riesengross war, jedenfalls hab ich mich völlig in diese Zeit zurück versetzt gefühlt und hatte beim Anschauen des Films sogar paarmal bestimmte Düfte in der Nase, wie es damals in Strassen oder im Treppenhaus roch.

                                    Die Clubszenen fand ich ganz gut gemacht, allerdings ist hier zu merken, dass die Hersteller des Films wohl keine grossen Techno-Freunde oder -Kenner sind. Die Strobo-Szenen fand ich gut, vor allem beim High Noon zwischen den rivalisierenden Gangs, wo sich zwei der Leader in dramatischer Geste gegenüber stehen und die Musik aufgehört hat zu spielen.

                                    Die Musik passte für mich die ganze Zeit allerdings überhaupt nicht. Erst mal stammen Tracks an prominenter Stelle eher aus der Jetztzeit (wie zum Beispiel Moderat) aber auch die Musik im Club klingt viel zu digital und clean. Anfang der Neunziger hat sich Musik einfach nicht so angehört. Vielleicht wurde sie für den Film auch nur seltsam abgemischt.

                                    Ich hab den Eindruck, bei der Story wurde viel Potential verschenkt, denn die wirklich krassen Geschehnisse rauschen teilweise an einem vorbei und lassen einen eher kühl zurück. Woran das liegt, hab ich bis jetzt nicht rausgefunden. Ob es die eigenartige Einteilung in Kapitel ist, die durch (schön aussehende) Schriftzüge angekündigt werden? Teilweise wird die Story etwas holprig erzählt, und als Nicht-Kenner des Buches fragte ich mich manchmal, was gerade vor sich geht und was aus den Protagonisten geworden ist, um die es vor einer Minute noch ging.

                                    Unter´m Strich sind die zwei Stunden für mich sehr schnell vorbei gegangen und ich hab mich nie gelangweilt. Bis auf die lange Szene in der Tabledance-Bar (passt irgendiwie überhaupt nicht in den Film) gibt es keinen grösseren Schnitzer. Aber ich hab den Eindruck, bei der Verfilmung dieses beliebten Buches wäre viel mehr drin gewesen, vor allem bei dieser beeindruckenden Anzahl grossartiger Darsteller.

                                    3
                                    • 7
                                      über Altman

                                      Echt gut gemacht und wohl gar nicht so einfach, das gesamte Leben von Robert "Bob" Altman in 96 Minuten unterzubringen und dabei fast alle seine Filme mit reinzubringen.

                                      Am Anfang gibt´s eine dudenhafte Erklärung für das Wort "Altmanesque" und der Film wird aufgelockert, indem prominente Künstler ihre Version des Wortes präsentieren - mit an Bord sind zum Beispiel Robin Williams und Julianne Moore.

                                      Neben gut gewählten Film-Ausschnitten gibt es Home-Footage von der Super-8- und Video-Kamera, Interview mit Familienmitgliedern (die auch den Dokumentations-Text im Film sprechen) sowie Ausschnitte diverses Talkshows aus den Staaten, sowie natürlich Gespräche mit dem Meister himself.

                                      Sehr gelungen finde ich das "offene Ende" der Dokumentation, so wie es auch bei manchen Filmen von Altman wirkt. Das hätte ihm bestimmt gefallen. .

                                      2
                                      • 6 .5
                                        Fando_Y_Lis 20.02.2015, 17:10 Geändert 20.02.2015, 17:13

                                        Am Schluss des relativ kurzen Films "Von Pferden und Menschen" ist zu lesen, dass kein Pferd bei den Dreharbeiten zu Schaden kam und das die meisten Beteiligten Pferdeliebhaber und -besitzer sind. Das hoffe ich dann mal. Dass der eine Gaul während der Dreharbeiten nicht WIrkLICh kastriert wurde, glaube ich gern. Ein paarmal ist mir aber ganz anders geworden, vor allem als der

                                        SPOILER!

                                        bei der Reit-Tour verloren gegangene Aspat (heisst das in Island eigentlich auch so?) sein Pferd aufschneidet und reinklettert, um im Schneesturm nicht zu erfrieren. Aua!

                                        Ansonsten: eine kauzige Aneinanderreihung von seltsamen Begebenheiten von gar nicht mal so seltsamen Menschen. Alles ist irgendwie miteinander verschachtelt: Tier und Natur und der Isländer und die Isländerin an sich natürlich auch.

                                        So wie es auf der ganzen Welt halt läuft, nur ist es in Island etwas übersichtlicher wegen mangelnder Population, eventuell wegen fehlender Bäume (kleiner Scherz) und wegen der Weite, die in dem Film ganz prima vorkommt, ohne die handelsüblichen Inselschönheiten zu präsentieren. Das ist ein grosses Plus des Films, zeigt er doch den Alltag (wenn auch in verschrobener Weise) der Insel.

                                        Es gibt zwar Reykjavik und Björk und Geysire und Vulkane, aber es gibt halt auch eine ganze Menge Leute, die ziemlich alleine (mit ihren Nachbarn und mit ihren Tieren) in den Landschaften wohnen, und um die geht es in diesem Film.

                                        Ganz toll gefällt mir die Musik. Erinnert manchmal an die isländische Band AMIINA.

                                        1
                                        • 9
                                          Fando_Y_Lis 19.02.2015, 19:58 Geändert 19.02.2015, 20:07

                                          Wie es öfter mal bei Fulci vorkommt, sind darstellerischere Leistungen bei "From Beyond" oder "Über dem Jenseits", wie der Film auf deutsch heisst, nicht vorhanden und auch relativ unwichtig, die Handlung ist kaum anders als redunant zu nennen.

                                          Dafür punktet der Film mit einer grossartigen Atmosphäre, fast durchgehend hoher Spannung, toller spooky Geisterbahn-Musik sowie liebevollen, handgemachten Splatter-Szenen die ihresgleichen suchen (und in dieser Weise kaum finden werden).

                                          Auch gut: durch die abwechslungsreichen Szenen (mal wird ordentlich in einem OP-Saal rumgemanscht, eine Sekunde darauf ist das lovely Hauptgespann bei Drinks und Smalltalk in einer Live-Musik-Jazz-Bar in Louisiana zu sehen usw usf.). Das ist erwähnenswert, weil Fulci öfter vorgeworfen wird, seine Filme seien nichts anderes als Aufhänger für Gore-Szenen.

                                          Der Film punktet durch eine leicht surreale Komponente: zwar nicht so stark wie beim Glockenseil-Film "City of the living dead", aber doch vorhanden.

                                          Weiterer Pluspunkt: das bei Fulci bewährte Gespann Catriona McColl und David Warbeck in zwei Hauptrollen. Nice to see you! :o)

                                          7
                                          • 1
                                            Fando_Y_Lis 18.02.2015, 13:20 Geändert 18.02.2015, 13:31

                                            Oh je. Wenn jemand offensichtlich Wong Kar-Wai-Fan ist und in dessen Fußstapfen treten möchte (der Film imitiert die frühen Werke und zudem hängt gleich am Anfang von "Thantos, Drunk" ein Poster von einem seiner Filme in einem Zimmer) kann das fast nur schief gehen.

                                            107 quälend lange Minuten schauten wir den weder sympathischen noch spannenden Charakteren beim Saufen, Streiten, Lachen, Lieben, Intrigieren und Heulen zu, bis am Schluss das Ganze in diversen krassen Gewaltausbrüchen kulminiert. Die rauschten einfach so vorbei, da ein Interesse an Handlung und Figuren vorher nicht aufgebaut wurde.

                                            Wie von ihnen selbst zu hören war, gab es unter den Jury-Mitgliedern der Siegessäule, welche letztendlich den Berlinale-Preis "Else" an Regisseur Tso-chi Chang ausgaben, heftige Diskussionen. Meine Reaktion nach dem Kino-Besuch war: "Wow, DAS hat einen Preis gewonnen?!"

                                            • 3 .5
                                              Fando_Y_Lis 16.02.2015, 23:34 Geändert 17.02.2015, 18:58

                                              Ich hab anscheinend gut lachen - denn ich sah den Film nicht in einem Multiplex (anscheinend läuft er in diesen Läden rauf und runter) sondern in einem Neuköllner Programmkino, Original mit Untertiteln, der Saal voller Frauen, die während des Films häufig aus guten Gründen in schallendes Gelächter ausbrachen - vor allem an Stellen, die wahnsinnig ernst gemeint und mit pathetischer Klimpermusik (sorry, Danny Elfman, du kannst es sonst echt besser...!) unterlegt waren.

                                              Wer dem Film Frauenverachtung oder so was in der Richtung vorwirft, hat ihn nicht gesehen oder bei der so genannten "Handlung" nicht aufgepasst. In der ersten Hälfte des Films kommt SIE tatsächlich ziemlich dämlich rüber, berappelt sich dann aber: SIE zieht ab dem Moment mindestens soviel an den Marionettenfäden wie ER und SIE ist es auch, die letztendlich die wichtigen Entscheidungen trifft und den Schlussakkord setzt, nicht ER.

                                              Was an dem Film skandalös sein soll, erschliesst sich mir nicht. Pikiert kann davon wohl nur jemand sein, der die letzten 50 Jahre geschlafen oder auf dem Neptun verbracht hat. Ein paar Softsex-Szenen, die so aussehen wie Duschgel- oder Margarine-Werbung können ja wohl nicht gemeint sein. Zu sehen gibt es sowieso fast nichts - jedenfalls nicht unterhalb der Gürtellinie.

                                              Überhaupt sind die Sexszenen das langweiligste an dem Film. Da könnte man ja schon mal auf dumme Gedanken kommen wie: "Tja, da hat der Typ einen Hubschrauber und einen Fuhrpark mit schicken Schlitten in der Garage und ein riesiges Loft und dann ist er sexuell dermassen frustriert und beziehungsmässig ja sowieso.......oder HAT er diesen ganzen Krempel, WEIL es liebestechnisch nicht funzt?"

                                              Unter´m Strich ist "Fifty Shades of Grey" eine total öde Liebes-Schmonzette wie hunderte Genre-Vertreter, die von Privatsendern produziert werden und im (Vor-)Abend-Programm laufen. Gäbe es nicht diese S/M-Komponente, würde von diesem Film kaum jemand Notiz nehmen.

                                              P. S.: Ich wurde nicht von Freunden, meiner Freundin oder übernatürlichen Mächten in den Film gezwungen, sondern bin kraft meiner eigenen Entscheidung und bei vollem Bewusstsein absichtlich rein gegangen.... ;o)

                                              P. P. S. Weil........wieso verspüren etliche Mitglieder einen Entschuldigungs-Drang, weil sie diesen Film sahen? Mir fallen auf Anhieb mindestens zwei Dutzend Machwerke ein, die viel peinlicher sind....

                                              7
                                              • 9
                                                Fando_Y_Lis 13.02.2015, 20:25 Geändert 16.02.2015, 19:37

                                                Hab ich damals auf dem Fantasy Film Fest gesehen und hatte den Spass meines Lebens: endlich mal wieder eine sehr gute Verfilmung (insofern es sich um die Uncut-Version handelt!) nach einer Geschichte von Clive Barker! Vinnie Jones ist so was von spooky in dem Film! Die Effekte sehen zwar häufig deutlich computer-generiert aus (teilweise sind sie aber auch eindeutig handgemacht) das stört aber nicht gross. Der extrem künstliche Look des Films (was die U-Bahn-Fahrten und U-Bahnhöfe angeht) ist total super, und Bradley Cooper finde ich hier auch mal sympathisch (na ja, mehr oder weniger :o) und überzeugend in seiner Rolle. Er wirkt dabei sexy, was er ja immer irgendwie sein soll, aber in den seltsamen Filmen wo er sonst mitspielt, kommt das für mich überhaupt nicht rüber.

                                                Brooke Shields als etwas arrogante Galeristin ist auch toll - zudem hinterlässt sie den Eindruck als sei sie seit den so genannten "Achtzjan" nicht gealtert.

                                                Das gnadenlose Ende ist natürlich ein harter Klopper, aber wie heisst es im Buddhismus schon so schön? Leben ist Leiden. Na ja - trotzdem hoffe ich mal, das "wahre Leben" ist schöner als sämtliche Ereignisse in diesem Film...

                                                4
                                                • 4
                                                  Fando_Y_Lis 11.02.2015, 13:49 Geändert 11.02.2015, 14:15

                                                  Der Film würde besser "Jason vs. Haircrime" heissen, denn das gruseligste an diesem billig abgedrehten Streifen sind tatsächlich die schauderhaften Achtziger-Jahre-Frisuren, und das gilt für Weiblein wie für Männlein.

                                                  Kane Hodder darf zum ersten Mal, aber aufgrund "des grossen Erfolges" nicht zum letzten Mal, sondern so gut wie dauerhaft (in vier Filmen) Jason spielen. Er ist der einzige Lichtblick in diesem Desaster, denn er fügt Jason einige wenige Charakter-Komponenten zu, wie das Bewegen/Drehen des Kopfes, bevor der Körper folgt. Damit hat Jason mehr Erkennungsmerkmale als der Rest des Casts. Dieser spielt im siebten Teil ganz besonders unterirdisch und fällt durch lustig gemeinte, aber nie lustig wirkende Sprüche (egal ob im Original oder in der Synchro) unangenehm auf.

                                                  Der Regisseur durfte seine "Visionen" nicht so umsetzen wie er wollte: noch mehr als beim Vorgänger machte die MPAA deutliche Striche durch die eh nicht so gut aufgehende (im Vergleich zu den ersten sechs Teilen) kommerzielle Rechnung. Dadurch verliert der Film nicht nur seinen Thrill-Kill-Reiz, sondern er wird dadurch noch holpriger als er sowieso schon ist. In der Doku "Crystal Lake Memories" sagt der Regisseur: "The rating-board raped my movie" und es gibt einige tatsächlich beeindruckende Szenen zu sehen, die es nicht in den Film geschafft haben.

                                                  Putzig wirken die immer wieder neuen Versuche, die Reihe am Leben zu erhalten und ihr eine sowieso nie vorhandene Relevanz (von Teil 1 mal abgesehen) hinzuschustern: dieses Mal kämpft Jason also gegen Tina, die so was wie hexenartige Fähigkeiten besitzt. Dadurch wirkt der Film an einigen Stellen wie eine Mystery-Serie aus den Achtzigern.

                                                  Der Regisseur von "Jason im Blutrausch" hat noch nicht mal einen Wikipedia-Eintrag, was für sich spricht. Sogar mein Nachbar hat einen Wikipedia-Eintrag!

                                                  Als ich diesen Film zum ersten Mal sah, begrub ich die Hoffnungen tief im Crystal Lake, dass diese Reihe irgendwann noch mal etwas Brauchbares auf die Beine stellen wird.

                                                  Bis zum heutigen Tag hat sich das leider bewahrheitet: Jason in Manhattan? Jason im Weltraum? Jason gegen Freddy? Jason baut sich im überlüssigen Remake eine Höhle und schleppt Opfer dahin?

                                                  Alles Quark - da schaue ich lieber noch mal die ersten zwei bis drei Teile an...!

                                                  4
                                                  • Er gefällt sich ohne Bart nicht?

                                                    Mir gefällt er ohne Bart auch nicht.

                                                    Ohne Bart wirkt er so glatt wie der Trailer zu "Fifty Shades of Grey".

                                                    1