Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
Der Actionthriller von Kyle Rankin gibt vor, sich mit dem leider stets aktuellen Themen schulischer Amokläufe und jugendlicher Mediengeilheit auseinanderzusetzen. Tatsächlich bietet Run Hide Fight aber nur ein oberflächliches Stirb langsam an der Highschool. Einige gelungene Actionszenen und ein guter Einstieg können nicht über schwache Darstellerleistungen und plumpe Albernheiten hinwegtrösten. Bleibt zudem das etwas flaue Gefühl, ob es wirklich der richtige Weg sein kann, einem schulischen Amoklauf mit der Knarre in der Hand zu begegnen. Auch liegen die Ursachen solcher Taten sicher etwas tiefer als in einer vorpubertär erfahrenen narzistischen Kränkung durch heruntergelassene Hosen.
The Ice Road wirkt aus der Zeit gefallen. Wäre der Film in den 90er Jahren veröffentlicht worden, nachdem man das teils fürchterliche CGI durch praktische Effekte ersetzt hätte, dann hätte ich ihm einen veritablen Erfolg beim Publikum und den Kinokassen bescheinigt. Im Jahr 2021 reicht es aber leider nur zur leicht unterdurchschnittlichen, aber immerhin solide inszenierten, Actionkost.
Knocking ist so beklemmend wie tragisch. Überraschend sensibel und realistisch wird hier eine Psychose filmisch aufgearbeitet, was vor allem der brillanten Hauptdarstellerin zu verdanken ist. Allerdings muss man sich auf den sehr minimalistischen Spannungsbogen einlassen können und darf keinen klassischen Horror- oder Psychothriller erwarten.
Nach One Cut of the Dead zeigt wieder ein kleiner japanischer Film auf, dass es keines großen Budgets, namhaften Stars oder einer komplizierten Geschichte bedarf, um einen unterhaltsamen und einzigartigen Film zu kreieren. Beyond the Infinite Two Minutes hantiert mit seiner interessanten Prämisse geschickt genug, um flotte Unterhaltung zu generieren. Der sympathische Cast, der die ganze Zeit aus dem Häuschen zu sein scheint, rundet den Spaß passend ab. Mehr braucht es nicht für ein in jeder Hinsicht fantastisches Feel-Good-Movie!
Donnie Darko funktioniert auch nach 20 Jahren immer noch genauso gut wie früher. Die Kinofassung ist völlig zurecht ein Kulthit und die Kombination aus Coming of Age-Drama und Science Fiction/Mystery-Film funktioniert gut wie nirgends anders. Mit dafür verantwortlich sind nicht nur ein hervorragender Soundtrack und eine tolle Besetzung, allem voran der junge Jake Gyllenhaal, sondern auch die komplexe und mitreißende Geschichte. Sie regt zum aufmerksamen zuschauen, rewatchen und Nachdenken an. Es ist auch heutzutage noch ein Film, über den es sich lohnt, zu sprechen, zu diskutieren und Meinungen auszutauschen, und genau das macht ihn zum Kult.
Kaum erkennbare Charakterzeichnung? Geschenkt! Dünne Story? Sowieso. Overacting quasi aller Beteiligten? Ja, aber irgendwie sympathisch. Und nach Betrachtung des Films ist man fast geneigt zu sagen, dass es anders nicht funktioniert hätte. Operation Eastern Condors ist ein Action-Brett, überzeichnet und zitierfreudig, aber dabei mindestens genauso innovativ. Grandiose Einfälle, wuchtiges Gekloppe und ein Stuntteam in Höchstform – ein Spektakel zum Staunen.
Michael Myers mordet so viel und so brutal wie noch nie. Halloween Kills geht in die Vollen und lässt ganz Haddonfield Jagd auf den „Bogeyman“ machen. Stimmig und extrem blutig inszeniert, schlüpft man allerdings vollends aus dem subtilen Korsett des Originals. Gorehounds kommen damit garantiert auf ihre Kosten, doch erzählerisch und gerade spannungstechnisch hantiert Regisseur Green nicht auf dem Level der beiden direkten Vorgänger. Die Morde verlieren in der Masse irgendwann ihren Reiz und damit auch der Film. Eine Portion Fanservice und viele gelungene Momente versüßen die Brücke zum Finale in Halloween Ends aber durchaus.
Hunter’s Creek will gar nicht wie seine namhaften Referenzfilme sein, sondern macht sein eigenes Ding. Die hervorragende Hermione Corfield trägt sympathisch durch den Film und erlebt einige Momente, die wirklich die Spannung auf die Spitze treiben. Doch auch (beziehungsweise gerade) in seinen ruhigen Momenten bietet der Film allerhand. Da ist es auch zu verzeihen, dass der Mittelteil kurz mal ein bisschen vor sich hinschlurft.
Da das angedeutete Mysterium von der Beziehung zwischen Richard und den Mücken eigentlich sehr schnell keines mehr ist, steht gerade die zeitliche Verortung von Mosquito State kurz vor Beginn der Finanzkrise 2007 seinem eigenen Spannungsaufbau im Weg. Filip Jan Rymsza ging es aber weniger um die Transformation seiner Hauptfigur als um eine Zustandsbeschreibung vor dem Fall. Und um die nicht sehr subtile Andeutung, dass dies auch auf die Zeit nach Crash zutrifft. Denn wie der Lebenszyklus der Stechmücken, die dem Menschen das Blut aussaugen, lebt auch der Finanzmarkt danach weiter. Die alten Akteure und Aktricen sind abgetreten, die neuen standen aber schon lange bereit. An Nachkommen mangelt es auch nicht hier.
Überzeugen kann Mosquito State aber vor allem auf der formalen Ebene. Das düstere Appartement wurde herausragend eingefangen, die Atmosphäre ist beklemmend, was vom tollen Sounddesign meisterlich unterstützt wird. Das Schauspiel von Beau Knapp kann dem Außenseiter nicht viele Facetten abringen, was aber auch nicht Sinn der Sache ist. Er entdeckt ja eben nur langsam und zu spät, dass er eben keine hat. Aber die Verwandlung dieses Charakters in eine sich bewusste, „menschliche Mücke“ ist nicht nur wegen des Make-ups der Beulen faszinierend. Das spricht dafür, dass der Schauspieler seine Sache eben doch gut gemacht hat. Und wer nicht den Anspruch hat, hier eine tiefgründige Charakterstudie oder einen spannenden Body Horror zu sehen, wird vielleicht seine Freude an Mosquito State haben können.
Free Guy ist vor allem eines: Spaß! Und hiervon gibt es jede Menge. Shawn Levys Film bietet zudem spannende Denkanstöße, die allerdings leider nie mehr als nur oberflächlich angekratzt werden. Gleichermaßen ist dieser Umstand für das Endresultat ein Segen. Denn wer weiß, ob Free Guy sonst die spaßige Action-Komödie geworden wäre, wenn man vom Pfad der reinen Unterhaltung abgewichen wäre. Die Action-Komödie trägt sein Herz am rechten Fleck und zieht den scheinbar angestrebten Weg straight durch. Eine hohe Dichte an gelungenen Gags, eine immer noch ordentlich vorhandene Menge an Easter Eggs zum Entdecken und der bis in die Nebenrollen top aufgelegte Cast machen Free Guy zum unterhaltsamen Spaß, der gerade zum Ende hin den Zuschauer*innen kaum eine Chance gibt, nicht zu Lächeln, und zu einer Empfehlung für alle Freunde des Popcorn-Kinos und von Ryan Reynolds.
Regisseur Adam Randall hat mit seinem Vorgängerfilm I See You bewiesen, dass er durchaus überraschen kann. Dementsprechend enttäuschend ist, wie konventionell, vorhersehbar und handzahm sein Beitrag zum Vampirfilm-Genre geworden ist. Auch der engagierte junge Cast werden für Genreerfahrene kein Argument sein, diesen Film länger im Gedächtnis zu behalten. Eine kleine Empfehlung lässt sich abschließend allerdings für das Publikum im Alter zwischen 16 und 20 aussprechen, die in erster Linie dann auch mit der Romantik-Komponente mehr anzufangen wissen.
Man darf wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Sweetie, you won’t believe it mit großer Sicherheit zu den Crowdpleasern des diesjährigen Fantasy Filmfests zählen wird. Die liebenswürdig trotteligen Protagonisten können schnell ans Herz wachsen, ihre Unzulänglichkeiten bilden einen schönen Kontrast zu den fatalen Ereignissen, in die sie hineinschliddern. Der makabre Humor scheut auch nicht vor blutigen Tableaus zurück, Zartbesaitete seien hiermit gewarnt. Alles in Allem vielleicht kein neuer Kultfilm, fraglos stellt dieses kasachische Kleinod aber eine durchaus unterhaltsame Angelegenheit dar.
Sound of Violence ist für einen Debütfilm gelungen. Der interessante Plot greift leider aber nicht tief genug, um als Charakterstudie fesseln zu können. Die Gewalteruptionen dienen dem shock value, schieben die eigentliche herzliche Hauptdarstellerin jedoch in weite Ferne von der Zuneigung durch das Publikum. Punkten kann der Streifen dafür umso mehr mit seinen gut aufgelegten weiblichen Hauptrollen und sauberem Handwerk. Was der Film emotional nicht bewerkstelligen kann, schafft er auf audiovisueller Ebene und zieht zumindest auf diese Weise in seine Welt aus Blut und Noten.
Über 50 Jahre alt und doch so herausragend: Rosemaries Baby von Roman Polanski ist ein Klassiker des Genres, der die okkulten Horrorfilme der 1970er-Jahre meisterhaft antizipiert. Gefesselt an die eingeschränkte Wahrnehmung von Rosemarie durchleben die Zuschauer:innen gemeinsam mit der Hauptfigur ein langes, kräftezehrendes Psychodrama, das sich äußerst subtil bis zum Gewissheit bringenden Finale entfaltet.
The Power ist einer dieser Horrorfilme, die ihr großes Potential nicht vernünftig nutzen. Das Konzept mit dem fehlenden Strom ist schlicht eine Begründung dafür, dass es dunkel ist, und gerade im zweiten Akt verkommt der Film regelrecht zu einer Geisterbahnfahrt. Auf der anderen Seite gibt es eine starke weibliche Hauptrolle und eine sehr schaurige Atmosphäre, wenn Rose Williams allein durch die düsteren Gänge geht. Der letzte Akt macht dann nochmal eine andere Thematik auf, die zwar clever ist, aber leider etwas zu entmystifizierend. Bekennende Gruselfans und die, die es werden wollen, können mit dem Film jedenfalls eine gute Zeit haben.
Auf dem Papier sieht die Idee des Körperwechsels im Zwölfstunden-Turnus weit besser aus, als sie sich dann auf der Leinwand präsentiert. Yoon Jae-Keun lässt interessante Ansätze aufblitzen und verkümmern, was schon ziemlich ärgerlich erscheint. Denn Spiritwalker ist an sich kein schlechter Film, einzelne Szenen sind für sich und im besten Fall auch im Zusammenspiel spannend anzuschauen. Doch am Ende wählt das Skript den einfachen Weg, statt eines fordernden Filmpuzzle wird alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergebrochen. Das ist schade, aber so ist es nunmal.
Mit einem visuellen Fest huldigt Wes Anderson dem Journalismus und packt dabei so viel von seinem Stil in einen Film, wie noch nie. Da kommt man aus dem Staunen kaum noch heraus, bei den beeindruckenden Bildern die hier aneinandergereiht werden. Dazu gesellt sich ein Cast der Superlative, der mit Spielfreude den skurrilen Figuren Leben einhaucht. Nur leider verwehren die wirren und maximal soliden Erzählungen The French Dispatch den Sprung in höhere Wertungsregionen. Wirklich packend und witzig wird es nämlich selten und so bekommt man abgesehen von der bildlichen Finesse nicht allzu viel geboten.
Obwohl sich Filmemacher Paul W.S. Anderson mit der Materie offenkundig nicht gründlich genug beschäftigt hat, besitzt Monster Hunter trotz vieler Schwächen auch ein paar Stärken. Gerade im Enddrittel fährt der Film das Tempo nochmal hoch und lässt nach unterhaltsamem Start und atmosphärischen Momentaufnahmen die highlightlose Phase in der öden Wüste enden. Es folgen mehr Eindrücke von der Welt, die die Videospielreihe so großartig macht, mehr Monster und vor allem mehr titelgebende Monsterjagd. Mit wenig Erwartungen ist Monster Hunter ein größtenteils kurzweilig inszeniertes Action-Spektakel mit mehr als ordentlich aussehenden Monstern und Monsterschlachten. Diejenigen, die simple Action aus dem Hause Anderson/Jovovich mögen, bekommen mit Monster Hunter genau das, wonach es beliebt.
Der Film scheint etwas belanglos, bringt aber Spaß, wenn man Comic-Verfilmungen, Romeo und Julia-Stories oder einfach auch durchgeknallte B-Actionfilme mag. Der überstilisierte Look ist nicht innovativ, hebt Die in a Gunfight aus der Masse ab und gerade in der ersten Hälfte kommt durchaus Spannung auf. Das Ganze endet ziemlich chaotisch, aber für lockere, anspruchslose Unterhaltung taugt der Film in jedem Fall. Zumindest rebellische Teens und Twens könnten sich gut mit den beiden Hauptfiguren und ihren desinteressierten Eltern identifizieren.
Der flotte Netflix-Western The Harder They Fall kann hauptsächlich aufgrund der famos aufspielenden Starbesetzung richtig Spaß machen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man keinen bedeutungsschwangeren Genrevertreter à la Erbarmungslos erwartet, denn dafür ist die Geschichte zu abgedroschen und vorhersehbar. Dieses neue Original beim Streamingdienst ist im guten Sinne ein Vertreter der Kategorie „Hirn aus und Spaß haben“. Denn auch wenn es Regisseur Jeymes Samuel mit dem ein oder anderen optischen Stilmittel etwas übertreibt, so beweist er doch auch in vielen Szenen ein Händchen für mitreißende Inszenierung.
Die Figur des Meyer Lansky ist eine der faszinierendsten Gestalten der Mafia-Geschichte – aber als filmische Erzählung nur schwer in den Griff zu bekommen. Den ambivalenten Zügen dieses Charakters wird auch Lansky – Der Pate von Las Vegas nur zum Teil gerecht. Auch wenn sich der Film vordergründig um eine authentische historische Darstellung der Ereignisse bemüht, bleibt am Ende doch der Eindruck, einmal mehr einer Legendenbildung aufgesessen zu sein. Als solche hat der Streifen durchaus Unterhaltunsgwert. Ob er einem wie versprochen erzählt, „wie es wirklich war“, darf indes angezweifelt werden. Ein dennoch interessantes Streiflicht auf eine eigentlich omnipräsente Randfigur der Mafia-Geschichte.
Fast & Furious 9 ist leider der bislang schwächste Teil der Reihe. Der Geschichte fehlt es an Struktur, Ausgewogenheit und wirklichen Überraschungen. Nur die Action immer weiter auf die Spitze zu treiben und sämtliche Naturgesetze außer Kraft zu setzen, reicht nicht mal mehr, um die ganz harten Fans zufrieden zu stellen. Hoffnung, damit sich der Abwärtstrend nicht mit den beiden letzten Filmen fortsetzt, besteht nur, wenn Vin Diesel dauerhaft einen Gang zurückschaltet und nicht permanent der Lachgasschalter klemmt. Nahezu alle Szenen, die im Gedächtnis bleiben, gehen aufs Konto der weiblichen Co-Stars. Davon gerne mehr!
Der Film von Joseph Losey ist ein kleines Meisterwerk, dem man sich nur schwer entziehen kann. Wenn man sich darauf einlässt. Denn Der Diener ist kein Fast-Food-Menü, sondern schwere Kost, die das Publikum auf eine intellektuell interessante Reise schickt. Grandiose Filmkunst mit herausragenden Darstellern. Die Veröffentlichung durch Studiocanal ist eine gelungene Hommage an den großen Dirk Bogarde. Ein Muss für alle Arthouse-Fans.
Regisseur Walter Hill setzt bei der Fortsetzung Und wieder 48 Stunden auf Altbewährtes und sogar auf noch mehr Action, als der Vorgänger es schon tat. Allerdings fehlt das gewisse Etwas, das den Vorgänger so stark und erfolgreich machte. Die zuvor großartige Chemie der beiden Hauptdarsteller möchte nicht so richtig überspringen. Jedoch bleibt der Film dennoch ein unterhaltsames Spektakel, welches Genre-Fans von Buddy-Cop-Movies und des 90er-Actionkinos immer noch zufriedenstellen dürfte.
Titane ist im besten aller Sinne ein wilder, emotional wie körperlich knüppelharter Ritt, der sich irgendwo zwischen Body-Horror und Coming-of-Age-Drama eine dunkle Nische gesucht und dort die Goldene Palme von Cannes gefunden hat. Nach ihrem tollen Erstling Raw zeigt Julia Ducournau einmal mehr, dass sie eine der spannendsten Filmemacherinnen der Gegenwart ist.