Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

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    Happy Together ist ein zeitloses Liebesdrama, das auf sämtlichen Ebenen auch 25 Jahre nach Veröffentlichung vollends überzeugt. Die Hauptdarsteller sind sensationell und die kurzweilige und virtuos in Szene gesetzte fatale Romanze packt bei jeder Sichtung. Speziell in der neu veröffentlichten 4K-UHD-Fassung gibt es nun wirklich keine Ausreden mehr, sich dieser melancholischen und doch kraftvollen Reise endlich hinzugeben.

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      München – Im Angesicht des Krieges ist kein besonders origineller Film, aber handwerklich so gut umgesetzt, dass er trotzdem aus der Masse an mittelmäßigen Netflix-Projekten herausragt. Dazu trägt zwar auch die Inszenierung, die keinerlei Längen aufweist, ihren Teil bei. Aber wirklich fesseln kann der historische Thriller sein Publikum durch das herausragend besetzte und famos aufspielende Ensemble.

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      • 6

        Matthew Vaughns Prequel besteht aus teilweise grandios inszenierten Einzelszenen und Spannungsmomenten, das allerdings in Gänze uneinheitlich und wie Stückwerk wirkt. Die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Conrad und Oxford ist zwar ebenfalls eine Stärke des Films, doch der durchaus interessante Grundkonflikt wird im Verlauf der Handlung immer weiter in den Hintergrund gerückt. In seinen stärkeren Passagen ist The King’s Man ein packender Weltkriegs-Actionfilm, in seinen schwächsten eine alberne und überdrehte Klamotte und dann deutlich weniger unterhaltsam. Für Fans der ersten beiden Filme eine klare Empfehlung, für die anderen Kinogänger eine leicht abgeschwächte.

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          Mangelnde Ambitionen und Schwierigkeiten beim Dreh – für einen kommerziellen Schnellschuss wie diesen endet so etwas zumeist fatal. Doch Spacehunter – Jäger im All ist unterm Strich dann doch unterhaltsamer, als er eigentlich sein dürfte. In seiner einzigen Intention, nämlich gleich drei Trends unter einen Hut zu bringen, versagt er kläglich. Dennoch kommt man als Fan solcher Filme nicht umhin, dieses Scheitern als halbwegs sympathischen Versuch zumindest wohlwollend zu beäugen. Leider hat Koch Films die Chance vertan, der potenziellen Kundschaft in dieser digitalen deutschen Erstveröffentlichung – den Film gab es hierzulande bisher nur auf VHS – das bestmögliche Erlebnis, nämlich im intendierten 3D, zu bieten. Das hätte dieses Trainwreck nicht besser, aber wahrscheinlich ein wenig unterhaltsamer dastehen lassen.

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            über Macbeth

            Zusammen mit seiner Frau Frances McDormand hat Joel Cohen eine ganz eigene und düstere Version von Shakespeares Macbeth geschaffen. Mit einem gealterten Ehepaar Macbeth und surrealen, schwarzweißen Bildern setzt er eigene Akzente, um bei der Sprache auf Bewährtes zu setzen. Das ergibt einen sehr speziellen und stimmungsvollen Mix, der sich neben den berauschenden Bildern vor allem auf das überragende Schauspiel von Frances McDormand und Denzel Washington stützen kann. The Tragedy of Macbeth ist ein beeindruckendes wie auch forderndes Theaterstück in Filmform, auf das man sich einlassen können muss.

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            • 6

              Auf keinen Fall kann man über diesen Film sagen, dass Lana Wachowski nicht noch neue und spannende Idee für die Welt von Matrix im Kopf hatte. Die erste Hälfte mit zahlreichen Meta-Ansätzen bricht mit der bisherigen Ausrichtung der Reihe, ohne deren Essenz zu verraten. Die zweite Hälfte verkommt jedoch zu einem ziemlich unausgewogenen Mischmasch aus Action, die keinen mehr umhaut und einer Umdeutung einiger philosophischer Ideen, mit denen auch nicht jeder d’accord gehen wird, der die bisherigen Filme mochte.

              Zugutehalten kann man Matrix Resurrections doch einige Bilder, vor allem wenn mit Spiegelbildern gearbeitet wird, die im Gedächtnis bleiben. Die knapp zweieinhalb Stunden im Kino fühlen sich jedoch recht zäh an und am Ende werden wohl die Wenigsten den Saal verlassen und konstatieren, dass es diesen vierten Teil wirklich gebraucht hat.

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              • 10

                Verschwörungskrimi mit dichtem Nebel aus existentiellen Bedrohungen – das visionäre Zukunftsbild, das in Welt am Draht Einlass gewährt, konnte schon früh schieren modernen Science-Fiction-Filmen eine Menge vorwegnehmen. Seiner Zeit voraus und immer noch relevant in Hinblick auf Abstraktes, wie die ungeklärten Fragen des Lebens und die greifbareren Themen à la Kapitalismus und der Verbreitung von Firmen, welche genau wissen wollen, was konsumiert werden will. Eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung. Die normalen Bürger:innen heutzutage entsprechen ganz den Identitätseinheiten aus einem 50 Jahre alten deutschen Film. Tech-Giganten erschaffen eine Illusion des fortwährend freien Willens, der Individualität, der Authentizität.

                Selten fühlt man sich so (positiv) unwohl während eines Filmes und kurz danach. Rosemaries Baby wäre zwar weit entfernt, was Story, Optik usw. anbelangt, atmosphärisch wiederum nah zu verorten an der Beklemmung von Welt am Draht. Alles wird in Frage gestellt. Wahrnehmung, Bewusstsein, Existenz, Realität. Ein psychologischer Krimi, der immer weiter Fahrt aufnimmt und zum waschechten Sci-Fi-Noir-Thriller mutiert. Welt am Draht lässt einen bis zum Schluss am Haken zappeln und nach Spuren und Hinweisen suchen. Hochgradig philosophisch und extrem spannend. Eine Dystrophie die vor allem im Kopf des Publikums stattfindet.

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                • 8

                  Sommergefühle, Urlaubssehnsucht, Nostalgie – damit punktet The Hand of God beim Publikum. Die Geschichte hat etwas Träumerisches und Verklärendes, lässt vielfach Bilder sprechen und weiß am Ende auch in den nachdenklichen Momenten zu überzeugen. In seinem eigentlichen Genre, nämlich als Coming-of-Age-Drama, sticht Sorrentinos Herzensprojekt aufgrund seines charmanten Casts heraus, der von einem Jungdarsteller angeführt wird, von dem man noch viel hören wird.

                  In seiner Leichtfüßigkeit erinnert die Geschichte an den Genre-Geheimtipp Ganz weit hinten, in ihrer Tragik und vor allem durch die italienische Note auch stellenweise an Call me by your Name. Im Katalog von Netflix-Filmen ist diese Geschichte eine Perle, die wahrscheinlich nicht die Aufmerksamkeit bekommen wird, die sie verdient. Vielleicht ändert sich das, wenn Sorrentino dafür tatsächlich den Oscar für den besten fremdsprachigen Film 2022 einheimst.

                  • 8

                    Drive My Car ist eine intensive Elegie auf Trauma und dessen Bewältigung, das mit seiner langen Laufzeit und seiner fast schon meditativen Erzählweise sicherlich viele vor den Kopf stoßen wird. Allerdings ist der Streifen eben ein Arthaus-Film durch und durch. Ein Film, der von seinen Figuren und deren Gefühlswelten verlangt, die Erzählung zu tragen. Sicherlich hätte man hier und da jedoch die Schere ansetzen können. Wer allerdings das nötige Sitzfleisch mitbringt und sich auf so eine Art von Film einlassen kann, wird mit einem der eindrücklichsten Seherlebnisse des Jahres belohnt werden. Denn letztendlich hat Ryusuke Hamaguchis Werk auch so viel zu erzählen, das auf dem ersten Blick verborgen bleibt. Die Antworten auf die Fragestellungen, die dabei aufgeworfen werden, die bleiben dem Publikum letztendlich jedoch selbst überlassen.

                    Insgesamt ist Drive My Car also ein Seherlebnis, das noch einige Zeit nachklingt und durch eine Vielzahl an Deutungsebenen lange im Kopf verharrt. Verdient hat der Film zahlreiche Auszeichnungen eingeheimst und stellt eine volle Empfehlung zum Ausklang des Kinojahres 2021 dar!

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                    • 10

                      Eindringlich schildert Jasmila Žbanić in Quo Vadis, Aida? was Terror in den Menschen bewirken kann. Dass sie dabei auf programmatische Action verzichtet und stattdessen tief in das Gefühlsleben ihrer Charaktere eintaucht, macht den Streifen umso wirkungsvoller.

                      Der Film hat schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Europäischen Filmpreis in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Beste Darstellerin“. Er war auch in der Oscar-Auswahl für den „Besten internationalen Film“. Den Oscar bekam dann der ebenfalls großartige Der Rausch. Quo Vadis, Aida? wäre aber auch aus politischen Gründen vielleicht die bessere Wahl gewesen. Wir trösten uns mit der vollen Toastzahl.

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                      • 7

                        Heutzutage etwas im Schatten von American Werewolf in London stehend, gehört Das Tier von Joe Dante dennoch zweifellos zu den besseren Werwolf-Horrorfilmen der Filmgeschichte. Die hervorragenden handgemachten Effekte, die vor allem bei den Verwandlungen vom Mensch zum Tier zum Einsatz kommen, wissen auch heute noch zu gefallen. Ebenso sorgt das Natursetting einer tief im Wald gelegenen Heilanstalt für eine stimmungsvolle Atmosphäre, um die Werwölfe im fahlen Mondlicht tanzen zu lassen.

                        Nur der Plot kommt um einige Längen nicht herum, weil sich früh der Eindruck aufdrängt, deutlich mehr als die Figuren zu wissen und geduldig auf das Unausweichliche warten zu müssen. Wenn die anfänglich etablierte Hauptfigur dann zur passiv ausgelieferten Damsel in Distress verkommt, fehlt zudem an der wichtigsten Stelle das nötige Identifikationspotenzial und eine packende Charakterentwicklung. Der blutige Showdown entschädigt dennoch allemal für einige Durchhänger in der Geschichte.

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                        • 6

                          Benjamin Clearys Langfilmdebüt ist ein sehenswertes, rührseliges Sci-Fi-Drama und gewiss keine leichte Kost. Der Fokus liegt klar auf den zwischenmenschlichen Beziehungen sowie den damit einhergehenden Problemen und Chancen, die wissenschaftlicher Fortschritt und Technik in Bezug auf unsere moralischen Prinzipien mit sich bringen können. Dank der melancholischen Erzählweise sowie einem großartigen Cast ist es packend genug für die Zuschauenden und schafft genau die richtigen Emotionen zu erzeugen. Mit den daraus resultierenden weitreichenden philosophischen Fragen wird Schwanengesang auch im Nachgang noch zum Nachdenken anregen.

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                          • 7

                            Abschließend lässt sich sagen, dass Fans von Mystery-Serien wie Dark, Hausen oder Katla bei Archive 81 auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Die Serie bietet genügend Schauwerte, erzählt ihre spannende Geschichte ohne allzu viel Nebenschauplätze stringent durch und bietet, auch ob der ungewöhnlichen Erzählstruktur, einige Überraschungsmomente. Ein Übermaß an typischen Horror-Elementen darf man aber, trotz des im Marketing sehr präsenten James Wan hinter den Kulissen, nicht erwarten.

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                            • 6

                              Ob es diese Fortsetzung gebraucht hätte, bleibt wie so oft fragwürdig. Fans der Originalserie werden vermutlich nicht unbedingt begeistert sein, aber das Geschehen aus Nostalgiegründen wohl dennoch weiter verfolgen. Allerdings sind diese vermutlich auch nicht die Zielgruppe. Denn 2021 ist alles etwas moderner, diverser und einfach nahbarer und hat dadurch das Potential, die heutige Jugend anzusprechen – wozu die damaligen Fans definitiv nicht mehr gehören. Dementsprechend beschäftigt man sich mehr mit Selbstfindung und den persönlichen Problemen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Dabei erleichtert der neue Cast eine Identifikation mit den Protagonist:innen, was ein großer Pluspunkt ist.

                              Insgesamt kann ein Blick auf das Reboot durchaus riskiert werden. Übrigens wurde die Serie bereits um eine weitere Staffel verlängert – wir dürfen also gespannt sein, wie es mit den Upper East Sidern weitergeht.

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                              • 6

                                Der Dreiteiler kann ganz klar mit der schauspielerischen Leistung von Luke Evans und Keith Allen glänzen. Des Weiteren ist die Gestaltung unheimlich realistisch und zeigt Ermittlungsarbeit wie sie eben ist – ohne große Action und stattdessen mit mühsamer Kleinstarbeit. Trotzdem wird diese behagliche, realistische Erzählweise für einige Betrachter:innen etwas langatmig wirken. Sofern der Ausgang der Geschichte noch unbekannt ist, schafft es die Serie dennoch die Spannung aufrecht zu erhalten und bei den Ermittlungen mitzufiebern. Fans von True-Crime-Storys können die Serie getrost auf die Watchlist packen.

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                                • 5

                                  Die Podcast-Adaption Der Therapeut von nebenan überzeugt leider kaum als schwarze Komödie und als Charakterdrama noch weniger. Zwar sind die Konstellation und die Prämisse allein schon Grund genug, dem Format dennoch einmal eine Chance zu geben. Aber wenn einen schon von Beginn an der zynische Unterton abschreckt und man sich schwertut, sich auch nur geringfügig in die Lage von Marty einfühlen zu können, dann braucht man nach der soliden Auftaktfolge nicht darauf warten, dass sich daran in der Folge noch etwas ändert.

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                                    Spider-Man: No Way Home ist der erwachsenste Teil der Holland-Reihe, der comichafteste aller Spider-Man-Filme, mit Ausnahme von Spider-Man: A New Universe, und mitunter der emotionalste Beitrag des ganzen Marvel Cinematic Universe. Fans bekommen mehr als genug von dem, wovon sie immer geträumt haben, was sie über ein paar Unausgewogenheit im Skript hinwegsehen lassen wird. Das dritte Abenteuer der neuen Spinne ist voll mit Überraschungen, die man sich auf keinen Fall vorwegnehmen lassen sollte. Je weniger man an Vorwissen mitbringt, desto mehr Wirkung haben die perfekt platzierten Momente im Film.

                                    No Way Home ist nahe an der Perfektion und doch stehen dem Peter Parker von Tom Holland am Ende dieses Teils einige Türen zu Zukunft offen. Auch nach diesem vorläufigen Finale warten viele spannende Geschichten.

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                                    • 9

                                      Man muss kein eingeschworener Jazz-Fan sein, um sich von der Stimmung, die Jazz an einem Sommerabend so phänomenal zu transportieren versteht, vereinnahmen zu lassen. Es dauert nicht lange, bis die ersten Töne erklingen und in Kombination mit den Bildern ihren Zauber entfalten. Die Auswahl der Künstler ist exzellent, die Musik lädt förmlich zum Mitwippen ein. Zudem offenbaren einige Performances mitreißende Improvisationen. Außerdem gibt es immer wieder sympathische Details zu entdecken, wenn Bert Stern von Zeit zu Zeit auch das Publikum in den Fokus rückt. Wenn es einen guten Grund gibt, um doch noch Jazz-Fan zu werden, dann ist es dieser phantastische Konzertfilm!

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                                        Kurosawa und Akutagawa Ryūnosuke haben der Welt eine anhaltende kulturelle Metapher vorgestellt. Rashomon gibt uns mit auf den Weg, Erinnerungen und Meinungen nicht nur wieder einmal, sondern überhaupt zu hinterfragen. Geschichten, die man erzählt, welche im eigenen Kopf umherschwirren und zwar immer in derselben Art und Weise, neu zu betrachten. Sich zu fragen: „Ist es das, was wirklich passiert ist, oder das, was aus meiner Warte aus passiert ist? Vielleicht kann man mit Hinblick auf Rashomon vieles nochmal Revue passieren lassen und bekommt einen ganz anderen Ausblick auf seine eigene Vergangenheit. Schlussendlich ist es alles eine Frage der Perspektive.

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                                          Wem die Neuerungen eher missfallen, der wird mit der aktuellen Heimkino-Version aber trotzdem glücklich. Denn diese enthält sowohl die kürzere „Original“-Kinofassung mit dem alten Soundtrack, wie auch den neuen The Complete Novel-Cut. Letztlich kann also jeder selbst entscheiden, welche Version man bevorzugt. Wir hatten aber viel Freude mit den Änderungen und können den Film nicht zuletzt durch das prominente Star-Aufgebot auch Erstsehern ans Herz legen, die hier und da trotz altmodischer Erzählmomente ein Auge zudrücken können.
                                          Denn die Handschrift eines Francis Ford Coppolas ist in vielen tollen Einstellungen durchaus sichtbar und als kleine Zeitreise in die Frühphase vieler bekannte Schauspieler gibt es wenig geeignetere Filme als The Outsiders. Durch die neue Restaurierung ist der Film allermindestens jedoch immer etwas fürs Auge!

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                                            Backcountry ist ein in allen Belangen genretypischer Horrorthriller, der über ein langsam wachsendes Gefühl der Bedrohung für Nervenkitzel sorgen möchte. Dabei gehören einige dumme Fehler sowie Leichtsinnigkeiten der Figuren ebenso dazu wie eher belanglose Gespräche beim Wanderausflug. Erst der blutige Höhepunkt weiß durch seine Explizitheit und seine tiefgreifenden Konsequenzen zu schocken, sodass das spannende Schlussdrittel für den schleppenden Aufbau entschädigt. Zudem beweist Debütant Adam McDonald sein Talent für stimmungsvoll-ästhetische Bilder, die für Unbehagen sorgen und ein Gefühl der Isolation befeuern. Genrefans sollten alles in allem einen Blick riskieren und könnten positiv überrascht werden.

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                                            • 8

                                              Während Melodramen üblicherweise den Ruf haben, dick aufzutragen, bleibt Ein Platz an der Sonne ungewöhnlich nuanciert – in seiner Inszenierung, in der Charakterzeichnung, als auch in der Verarbeitung des moralischen Dilemmas und der soziologischen Zusammenhänge. Die Allegorie auf den für tot erklärten Amerikanischen Traum braucht zwar ein wenig, um Fahrt aufzunehmen, zieht besonders in der zweiten Hälfte mit der Spannung und Intensität aber deutlich an. Die Buchverfilmung mag zwar aus heutiger Sicht nicht mehr ganz die Wucht haben, mit der ein Boulevard der Dämmerung, im Jahr zuvor ebenfalls von Paramount veröffentlicht, auch das heutige Publikum noch begeistern kann, einen Blick (oder zwei, oder drei) ist er aber allemal wert. Und sei es nur für das filmische Traumpaar Montgomery Clift und Elizabeth Taylor.

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                                                Snake Eyes: G.I. Joe Origins hatte mit seinem namenhaften Cast um Henry Golding und die Martial-Arts-Stars zumindest das Potenzial für einen unterhaltsamen Action-Blockbuster. Leider kann Regisseur Robert Schwentke dieses Potenzial nicht abrufen und so enttäuscht Snake Eyes: G.I. Joe Origins selbst mit geringerer Erwartung ein wenig mehr als zuvor gedacht. Der Film weiß meistens nicht, was er zuerst erzählen möchte, und verliert dadurch das Wesentliche aus den Augen, was den beiden älteren Filmen aus dem G.I. Joe-Universum besser gelang: Nämlich ein einfacher Spaß für einen actionreichen Kinoabend.

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                                                  Trotz allem kann man The Witcher: Nightmare of the Wolf als guten Einstieg in den The Witcher-Kosmos betrachten und sich umso mehr auf die Bücher, Spiele und Serie freuen. Eingefleischte Fans dürften sich mehr über unnötige Änderungen und mäßig umgesetzte politische wie gesellschaftliche Brisanz brüskieren.

                                                  Animationen und Monsterkämpfe sind gut gelungen, die 83 Minuten sind bis oben hin vollgepackt, vergehen deshalb wie im Flug. Ein rasantes, spaßiges Abenteuer, wenn man nicht zu viel darüber nachdenkt. Zur Einstimmung auf die neue Staffel ist der Film allemal einen Blick wert.

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                                                  • 6

                                                    Am Ende muss man feststellen, dass dem Film 20 Minuten weniger sicher gut getan hätten, denn so richtig überraschend ist irgendwann leider überhaupt nichts mehr. Alles läuft in erwartbaren Bahnen ab. Schließlich kommt Don’t look up dann auch tonal noch komplett aus dem Tritt. Aus der Satire wird ein intim angelegtes Portrait, wie Menschen ihre letzten Momente auf der Erde verbringen. So richtig überzeugt dies nicht, denn die vorherige Figurenzeichnung verhindert den emotionalen Punch.

                                                    Mit einigen starken Einzelmomenten und einem bestens aufgelegten Cast kann Don’t Look Up Punkte sammeln. Und selbstredend ist McKays Art, der Gesellschaft und unserer Zeit den Spiegel vorzuhalten, unterhaltsam, doch mit zunehmender Spielzeit fehlt es für eine herausragende Satire an echtem Biss. So bleibt letztlich der Eindruck, dass McKay seinen bisher schwächsten „anspruchsvolleren“ Film abgeliefert hat, wenn auch andere Filmemacher solch eine Schwäche nicht mal in ihren stärksten Werken erreichen.

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