Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

  • 5
    über Prey

    Eigentlich präsentiert sich Prey als ein geradlinig inszenierter Überlebenskampf vor toller Kulisse. Doch trotz weniger als 90 Minuten Dauer bleibt die Spannung recht schnell auf der Strecke, da es nicht gelingt die Qualität der Schauspieler dazu zu nutzen, um innerhalb kurzer Zeit Charaktere aufzubauen, mit denen man mitfiebern kann. Zudem fehlt es hier auch noch an Eigenständigkeit bei der Story. Damit ist dieses Netflix-Original aus Deutschland leider kein Ausrufezeichen im Katalog des Streamingdienstes, sondern nur ein weiterer Film über den schon nach wenigen Wochen kein Abonnent mehr sprechen wird.

    • 9

      Provokant, erotisch, liebevoll montiert und grandios inszeniert – ein faszinierendes Spätwerk von Bernardo Bertolucci. Bereits dessen zweiter Spielfilm hieß Vor der Revolution, Die Träumer spielt während einer. Und lässt diese fast außen vor, präsent ist sie dennoch. Die Protagonisten – von Michael Pitt, Eva Green und Louis Garrel allesamt grandios gespielt – ziehen sich zurück und durchleben eine ganz eigene Revolution, die des Erwachsenwerdens. Gegen das sie sich erwehren, indem sie sich in Filmzitate flüchten. Die Träumer ist ein Film, von dem man sich als Cineast liebend gerne zum Träumen verführen lässt. Zum Träumen vom Kino, von der Liebe oder der Revolution.

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      • 6

        Der fünfte Teil der mittlerweile siebenteiligen Horrorreihe dürfte bei Weitem nicht jedem Fan gefallen. Zu billig sind die eingestreuten Tötungsszenen und der Humoranteil des spannungsarmen Filmes ist teils eine Sache für sich. Wer sich auf das groteske Geschehen aber dennoch einlassen kann, bekommt mit Chucky’s Baby eine unterhaltsame, mit zahlreichen Referenzen gespickte Fortsetzung zu Chucky und seine Braut präsentiert. Erstmalig in der Unrated-Fassung in Deutschland erschienen, werden uns private Einblicke in Chuckys Solokünste gewährt. Mit wirklichem Horror hat der leicht trashige fünfte Ableger kaum noch etwas gemein und Fans der ersten drei Teile wird der Film nicht zwangsläufig munden. Wer jedoch unbedingt wissen möchte, wie sich Chucky und Tiffany als Elternteile machen, kann gerne einen Blick riskieren.

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        • 9

          Stillwater ist trotz seiner erstmal einfachen Grundprämisse und seiner extremen Laufzeit ein bärenstarker Film geworden. Wer einen Taken-Abklatsch erwartet, wird enttäuscht sein. Das Werk brilliert vor allem in den ruhigen Momenten und schafft es hervorragend, die kulturellen Unterschiede zwischen Europäern und Amerikanern zu beleuchten. Matt Damon glänzt, doch auch der Rest der Darstellerriege gibt Stillwater das Potenzial für viele Jahres-Top-Listen.

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          • 7

            „Ich werde ihn von Kap Horn bis hinauf in das Polarmeer verfolgen und wenn es sein muss bis in die tiefsten Abgründe der Hölle hinab. Das hab ich mir geschworen und geb es nie auf. – Dafür seid ihr auf meinem Schiff, Männer. Um diesen weißen Wal über alle Meere zu jagen. Ja, sogar um die ganze Welt, bis er schwarzes Blut speit und tot in der See treibt.“

            Und das ist schade, denn das Kernthema des Filmes ist ein überaus wichtiges. Wie schafft es ein solcher Mann nur mit der Kraft seiner Verführung seine Mannschaft auf eine persönliche Rachemission einzuschwören, eine potentielle lebensgefährliche noch dazu? Gegen einen unsichtbaren Feind, den fast niemand auf Deck je zu Gesicht bekommen hat? Woher kommt der blinde Hass gegen eine nicht unmittelbare Gefahr? Fragen, die der Film zwar aufwirft, aber leider nie wirklich intensiv ergründet.

            Hierbei sind Parallelen zu faschistischen und autoritären Regierungen natürlich durchaus gewollt – und mit einem pointierteren Drehbuch und einer anderen Besetzung hätte man hier ein wirklich großes Stück Filmgeschichte, auch in einem bildenden Kontext, schaffen können. So bleibt „nur“ gutes Abenteuer-Action-Kino in einer schönen Hülle.

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            • 8

              Lord of War – Händler des Todes ist ein unterhaltsamer Film, dessen Botschaft vielleicht manchmal von zu scharfzüngigen Momenten verwässert wird. Nicolas Cage spielt den Händler des Todes Yuri Orlov dafür einfach zu selbstsicher und zu unerschütterlich. Aber dennoch verfehlt der Film seine Wirkung nicht, denn die Problematik des Waffenhandels wird zu selten thematisiert. Umso schwerer wiegen die Augenblicke, in denen verdeutlicht wird, welche Auswirkungen dieses Geschäft hat.

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              • 6

                City of Lies ist ein gelungenes True-Crime Drama, das einen bekannten Fall in ein gesellschaftskritisches Licht stellt und dabei solide inszeniert ist. Fans des Genres, der Hauptdarsteller oder einfach interessierte Rap-Hörer werden bei diesem Film sicherlich auf ihre Kosten kommen.

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                • 5

                  Insgesamt braucht sich der russischen Bildstreifen nicht zu verstecken und kann mit so mancher Hollywood-Produktion Schritt halten. Dennoch sollten die Ansprüche nicht zu hoch geschraubt werden. Mitunter schwächelt er auf der inhaltlichen Ebenen, kann aber durch die allgemeine Aufmachung dennoch bestehen. Für seichte Unterhaltung mit einem soliden Maß an Schauder ist er definitiv zu empfehlen.
                  Nebenher inkludiert The Ex – Du kannst ihr nicht entkommen noch eine wichtige Botschaft: Überlegt euch gründlich, was ihr in den sozialen Netzwerken teilt.

                  • 9

                    Mit knapp 90 Minuten Laufzeit hat Candyman von Nia DaCost kein Filmgramm zu viel auf den Rippen. Unglaublich präzise inszeniert, mit dem gebotenen Respekt für die Vorlage ausgestattet und angemessen modernisiert schickt sich der Film an, die (Horror-)Film-Toplisten des Jahres zu entern. Großes Kino!

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                    • 4

                      Slayed ist dann am stärksten, wenn er kein Horrorfilm sein will. Besonders die erste halbe Stunde funktioniert recht gut, wenn der Film hauptsächlich das Problem mit Social Media, Cybermobbing und Slutshaming thematisiert. Leider wird diese Thematik recht schnell in den Hintergrund gerückt und durch eine unausgereifte Mischung aus einem vergessenswerten Teenie-Slasher und Crime-Thriller ausgetauscht. Pluspunkte gibt es für den Killer und die Morde mit dem Akkuschrauber. Alles in allem ein Film für Genreeinsteiger, den man sich ruhig mal für einen trashigen Slasher Abend ausleihen kann.

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                      • 4

                        Unter dem Strich ist Flashback vor allem für Liebhaber von Mystery-Thrillern geeignet, die gerne einmal selbst miträtseln und spekulieren.
                        Ansonsten beeinträchtigen die viele Zeitsprünge sowie die eher schwache Handlung das Sehvergnügen recht stark. Einige Zusammenhänge sind nur schwer zu erschließen und es ergreift einen das Gefühl, als Zuschauer ähnlich verwirrt zu sein, wie der Hauptprotagonist selbst. Auch wenn das vielleicht beabsichtigt war, hätten wir uns lieber eine nachvollziehbarere sowie aufschlussreichere Handlung gewünscht. Somit kann der Film trotz eines überzeugenden Dylon O’Brian nicht auf allen Ebenen überzeugen.

                        • 7

                          Ob man mit Sweet Girl nun warm wird oder nicht, hängt, wie geschrieben, voll und ganz von einer einzigen Szene ab. Darüber hinaus kann man spoilerfrei auf jeden Fall die schauspielerische Qualität des Netflix-Films loben. Bei der Action hätte man jedoch durchaus etwas mehr Mut beweisen können, denn Vieles wirkt hier zu sehr nach Schema-F inszeniert. Nichtsdestotrotz ist dieser Film doch eine Empfehlung und gleichzeitig eine Trendwende bei den Eigenproduktionen von Netflix, die zuletzt eher etwas geschwächelt hatten.

                          • 7

                            Adam Robitel inszenierte mit Escape Room 2: No Way Out eine der besseren Fortsetzungen innerhalb des Horror-Genres der letzten Jahre. Die Räume sind allesamt kreativ und mit schön-fiesen Fallen gespickt. Ein Schlachtfest à la Saw sollte man, wie auch schon im Erstling, allerdings nicht erwarten. Als Heranführung an das Genre oder auch als schlicht unterhaltsamer Film überzeugt er aber allemal.

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                            • 7

                              Weder storytechnisch, noch inszenatorisch kann Fearless etwas Neues bieten und bleibt im Schatten von Filmen wie Tiger & Dragon. Dennoch gelang dem im Westen vorrangig durch Filme wie Chucky und seine Braut und Freddy vs. Jason eher einem Horrorpublikum bekanntem Regisseur Ronny Yu ein sehenswerter Beitrag im Martial-Arts-Genre. Jet Li mimt den arroganten und fehlgeleiteten Huo Yuanjia sowie seine Läuterung überzeugend und brilliert in seinen Kampfszenen. Eine fabelhafte Bildgestaltung sowie ein eindringlicher Score werten den einfach strukturierten und hinsichtlich seiner Handlung wenig erinnerungswürdigen Film auf. Wer die konventionelle Geschichte vernachlässigen kann und schon von Jet Li in Hero nicht genug bekommen konnte, kommt an Fearless nicht vorbei und wird mit eindrucksvollen Schauwerten belohnt.

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                              • 4

                                Viel Potential verschenkt, kann The Space Between die Filmzeit kaum mit Schauwerten füllen und versinkt in Belanglosigkeit. Weder die eigentliche Geschichte, noch die Figuren bringen dem Film einen Mehrwert ein, die musikalische Untermalung dürfte ebenso nur einige Ohren erreichen und möglicherweise nur wenige begeistern können. Bei einem Filmabend sollte der Platz zwischen zwei guten Filmen mit einem anderen Beitrag gefüllt werden. Herrscht Flaute in den Filmlisten der Streaming-Anbieter oder im heimischen Filmregal, reicht ein Klick auf Spotify oder der Griff zur Schallplatte für musikalische Hochflüge.

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                                • 7
                                  über Beckett

                                  Wenn auch die zu Tage kommenden Gründe und Verwicklungen für die Verfolgung von Hauptfigur Beckett nicht immer nachvollziehbar sind und ein paar Wendungen zu erahnen waren, ist Beckett ein insgesamt durchaus fesselnder Thriller. Die effektivsten Momente ergeben sich aus dem Score und den Verfolgungen, die großartig und packend gefilmt wurden. Es ist vor allem erfrischend in Beckett mal nicht mit einem Superman auf der Flucht zu tun zu haben haben, der nebenbei irgendeine Verschwörung aufzudecken versucht, sondern einen normalen Menschen im Überlebenskampf. Zwar sind die ständigen Wiederholungen dieser Situationen schon mal etwas ermüdend, aber dank der sichtlich körperlich anstrengenden Leistung von Hauptdarsteller John David Washington bleibt Beckett durchgehend spannend und kurzweilig.

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                                  • 8

                                    Die Hoffnung vieler Fans, dass James Gunn dem dreckigen Dutzend der DC-Comics neues Leben einhauchen kann, hat sich erfüllt. The Suicide Squad ist ein schräger, visuell überbordender und auch sehr blutiger Spaß geworden. Er ist vielleicht ein wenig lang geraten, und sanftere Gemüter könnten sich an der ausufernden Brutalität vieler Szenen stoßen, dennoch kann man den abrupten Richtungswechsel des Sequels als vollen Erfolg werten. Warner hat Gunn, der wieder einmal beweist, dass er ein Händchen für Außenseiter besitzt, merklich freie Hand gelassen.

                                    Wer also von Ayers Vorgänger enttäuscht war, weil der Film eben nicht das bot, was man von solch einem Stoff erwarten konnte, sollte schleunigst ins Kino. Denn The Suicide Squad ist zwei Stunden Spaß pur!

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                                    • 6

                                      Schwarm der Schrecken ist womöglich ein Film, an den viele Zuschauer mit falschen Hoffnungen heran gehen. Wer sich auf den langsamen Start, die gemächlich schwelende Spannung und die wenigen, dafür aber nachhaltigen, Ekelbilder einlassen kann, der bekommt in erster Linie ein starkes Familiendrama mit wohl dosierten Horror-Einlagen serviert. Das alles ist natürlich nichts, worüber in einigen Jahren noch viel gesprochen werden wird. Verglichen mit den schablonenartigen, austauschbaren Actionproduktionen, die Netflix so zuletzt auf seine Abonnenten losgelassen hat, ist dieses Stück französischen Genrekinos jedoch eine angenehme Abwechslung im Katalog des Streamingriesen.

                                      • 7

                                        Michel Franco hat mit New Order – Die neue Weltordnung gewiss keinen einfachen Weg eingeschlagen. Seine unangenehme Darstellung der bürgerkriegsartigen Zustände und die fehlende Parteinahme für das unterdrückte Volk wird sicherlich einigen bitter aufstoßen. Provokation gehört freilich zu seinem Repertoire an Stilmitteln. Aber letztlich zeigt er mindestens zwei wichtige Dinge auf – Wie nahezu unlösbar sich die reale Situation festgefahren hat, und warum Gewalt zwar kurzfristig zur Entladung von Frustrationen dienen, aber sich kaum langfristig als Mittel zur Erzwingung und Sicherung von Freiheit eignen kann. Darüber hinaus schärft der Film im besten Fall unser Bewusstsein, dass die von ihm entworfene Dystopie, die in einem totalitären Militärstaat endet, nur einen kleinen Schritt entfernt ist. Ob die Wahl der Mittel seinem Anliegen vielleicht dabei im Wege steht, muss man wohl für sich selbst entscheiden. Es ist jedenfalls eine Film, den man nicht so schnell vergisst.

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                                          Wildland erreicht lange nicht das Niveau, welches uns aus dem hohen Norden schon das ein oder andere Mal geliefert wurde. Dafür ist das Langspielfilm-Debüt von Jeanette Nordahl zu unausgereift und letztlich auch zu harmlos. Bei knackigen 90 Minuten wird man sich zwar kaum langweilen – dennoch gibt es deutlich intensivere und auch spannendere Filme in diesem Genre.

                                          • 7

                                            Regisseur Savini ist eine behutsame Modernisierung zu Romeros Kultfilm gelungen. Er besinnt sich auf die Stärken der Vorlage und übernimmt diese. Trotzdem erscheint Romeros Version etwas runder und durchdachter. Die Schuld dafür liegt allerdings nicht beim neuen Regisseur, sondern ist schlicht im jeweiligen Erscheinungsjahr begründet. Filmhistorisch besticht Die Nacht der lebenden Toten mit bahnbrechenderen und neuen Ideen, was ihm in meinen Augen den Vorzug gewähren lässt. Night of the Living Dead hingegen ist weniger behäbig inszeniert und reichert seinen Inhalt ebenfalls mit aktuellen Bezügen an. Ihm fehlt dabei aber trotzdem die Wucht, die die Version von 1968 ausgemacht hat.

                                            Da sich beide Filme inhaltlich jedoch so stark ähneln, müssen hier individuelle Vorlieben entscheiden, welche Version vom Publikum im Einzelfall vorzuziehen ist.

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                                                • 6

                                                  Alle, die ein Herz für Handwerkskunst haben und diese Geduld auch gerne beim Filmegucken investieren, werden an diesem ehrlich erzählten Film ihre Freude haben. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit sind die 90 Minuten Auszeit mit vielen Details, um mit Nikos einen Weg aus seiner persönlichen Krise zu finden, vielleicht eine willkommene Abwechslung. Auch der subtile Humor, wenn Welten aufeinanderprallen und Der Hochzeitsschneider von Athen das Handwerk zelebriert, legen einen interessanten Blick auf die Dinge frei. Wer sich gern hierauf einlässt, dem wird diese subtile Komödie sicherlich gefallen.

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                                                    Statt „Muscles from Brussels“ gibt es mit The Last Mercenary einen üblen Muskelkater. Der Film ist voll und ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten, aber total am Zeitgeist vorbei geschrieben. Außerdem ist das Netflix-Original zu lang, gespickt mit abgedroschenen Gags und entbehrt an allen Ecken und Enden der schauspielerischen Finesse, um noch zu retten, was zu retten war.