Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
Mit Moonlight, Parasite und Nomadland haben in den letzten Jahren durchaus Filme den Oscar gewonnen, die man zumindest teilweise als Abkehr von typischen filmischen Motiven und Konventionen beschreiben kann. Nichtsdestotrotz ist Robert Altmans Hollywood-Satire aktueller denn je – insbesondere im Streaming-Zeitalter, in dem mittels technischer Algorithmen Geschmacksprofile der Nutzerinnen und Nutzer erstellt werden.
Oft lohnt sich ein Blick über den Tellerrand und ein Infragestellen der eigenen Sehgewohnheiten. Dann bekommen vielleicht auch Filme wie The Player die breite Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Zwar als durchaus nicht einfacher Streifen, der sein Publikum mitunter stark fordert und oft auch überfordert. Als Film, der im Mittelteil durchaus träge vor sich hinplätschert, bis der satirische Ansatz wieder verstärkt aufgegriffen wird. Allerdings eben auch als zeitlose Hollywood-Satire mit Biss.
Dave Jackson hat ein gelungenes Debüt hingelegt, das nun endlich auch ein Release in Deutschland erhält. Sein Film überzeugt mit einer grotesken Stimmung, drastischen Gewaltakten und engagierten Darstellern. Einzig das Ende vor dem Ende wirkt wie ein Fremdkörper.
Trotz geringer finanzieller Mittel (eine Kickstarter-Kampagne förderte 14.500 australische Dollar zu Tage) ließ sich Regisseur Jackson nicht unterkriegen: Audiovisuell und inszenatorisch muss sich Cat Sick Blues nicht verstecken.
Besonders in Sachen Inszenierung kann J.A. Bayonas bildgewaltiger Katastrophenfilm punkten. Die schiere Wucht, mit welcher der Tsunami das Küstenstädtchen verwüstet, ist extrem gut eingefangen. Aufgrund der dichten Kamera und des gelungenen Schnitts sind wir auch immer mittendrin statt nur dabei. In Sachen Handlung reißt The Impossible allerdings keine Bäume aus und kann besonders wegen der Entscheidung, den Großteil des Films aus der Sicht eines Kindes zu erzählen, oft effekthascherisch wirken. So erzielen einige eigentlich als emotional geplante Szenen das genaue Gegenteil und lösen im Zuschauer ein gewisses Gefühl von Manipulation aus. Die Protagonisten werden allerdings allesamt fantastisch verkörpert und holen das gewisse Etwas aus ihren eindimensionalen Figuren heraus. Wer bildgewaltige Desasterfilme mit tollem Schauspiel mag und mögliche emotionale Manipulationsversuche nicht allzu eng sieht, kann mit The Impossible wenig verkehrt
The Woman in the Window ist generell ein ganz spannender Thriller, der sein Potential leider recht schnell verschenkt. Die Anspielungen an Hitchcocks Klassiker fügen sich erstaunlich gut ein, funktionieren aber bei weitem nicht so gut wie im Original. Die Thematik mit der Agoraphobie und den Nebenwirkungen von Annas Medizin funktioniert leider ebenfalls nur so semi-gut, da es viel zu stressig und zu überladen an Wendungen und unglaubwürdigen Charakterentscheidungen ist. Mit viel „Suspension of Disbelief“ kann das funktionieren, aber da verlangt das Drehbuch leider sehr viel. Die Schauspieler werden zu sehr in ihre Rollen gezwungen und können den Charakteren kaum eine eigene Note verleihen. Man hat alle schon in besseren Rollen gesehen. Wenn man ein Auge zudrückt, kann man in den 102 Minuten aber eine gute Zeit haben.
Schaut man sich den Trailer von Der Duft von wildem Thymian an, weiß man eigentlich, was einen erwartet: eine relativ vorhersehbare Liebesgeschichte. Und genau darauf sollte man sich auch einstellen. Trotz der hochkarätigen Besetzung, ist dieser Film leider definitiv kein „Must-See“ und man sollte vielleicht lieber auf John Patrick Shanleys Klassiker zurückgreifen.
Plump, aber nicht zu plump. Das beschreibt Harold & Kumar wohl am besten. Wer auf Kiffer-Komödien im alten Half Baked oder So High-Stil steht und auch Ey Mann, wo is’ mein Auto? mochte, wird auch für diesen herrlich schrägen Film ein Herz haben. Eine Geschichte über zwei Freunde, die einfach nur einen Burger haben wollen. Manchmal obszön, manchmal smart und für Freunde der leichten Komödie ein absolutes Must-have.
Von einem Überraschungshit ist Cosmic Sin – Invasion im All soweit entfernt, wie die Erde vom Neptun. Lustlose Stars, eine konfuse und langweilige Erzählweise und eine Inszenierung aus den Niederungen der Direct-to-Video-Hölle sorgen jetzt nicht für Begeisterungsstürme. Ein Science-Fition-Ausflug, den man getrost ausfallen lassen kann.
Insgesamt kann The Dark and the Wicked insbesondere durch seine gelungen Atmosphäre punkten, die trotz altbekannter, fast schon klassischer Mittel, mithilfe einiger wirksamer Effekte bestechen kann. Liebhaberinnen und Liebhaber des klassischen Grusels könnten hier also auf ihre Kosten kommen. Wer allerdings ein psychologisch und inhaltlich tiefergehendes Werk erwartet, dürfte eher enttäuscht werden. Obwohl einige interessante Themen angerissen werden, bleibt die Handlung letztendlich aufgrund zu vieler loser Enden belanglos und wird schnell wieder vergessen werden. Regisseur Bryan Bertino bleibt seinem Ruf treu. Er ist mehr an dem physischen Schrecken als den hintergründigen psychologischen oder gesellschaftlichen Aspekten interessiert. Das ist umso erstaunlicher, wenn man sich die offenkundigen Vorbilder (beispielsweise Kubricks The Shining) seines neusten Streifens in Erinnerung ruft. Zu der neuen Ära des Modern Horror kann man The Dark and the Wicked daher leider nicht zählen. Für einen unterhaltsamen Gruselabend reicht es aber allemal.
Zack Snyder hat nun also die DC-Welt (vorerst?) hinter sich gelassen und widmet sich einem eigenen ambitionierten Filmuniversum. Dabei verlässt er sich an vielen Stellen auf altbewährte Strukturen und reichert diese mit seinem unverkennbaren visuellen Stil an. Daraus entsteht mit Army of the Dead ein vielversprechender Auftakt für ein Franchise, dass sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Zombie-Thematik neu zu denken. Die Action ist bombastisch und die ganze Geschichte wahnsinnig spannend inszeniert. Dass der Film auch für sich allein stehen kann, ist genauso hoch einzuschätzen, wie die Detailverliebtheit und die exzellente Charakterarbeit.
Demgegenüber steht, dass man dadurch im Mitteldrittel etwas an Fahrt einbüßt und die epische Lauflänge dann doch etwas schlaucht. Außerdem wird man kaum den ganz großen Aha-Moment erleben oder von neuen Elementen im Heist-Movie-Genre überrascht. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt auch hier, dass diese Schauwerte eigentlich für die große Leinwand gemacht sind. Trotzdem ist diese Netflix-Produktion extrem unterhaltsam und hat das Herz am rechten Fleck.
Es sind durchaus Ansätze und Bemühungen zu erkennen, doch hinterlassen diese nicht mehr als vereinzelte Spuren. Wenn man sie sucht, wird man sie auch finden, aber wenn man sie verfolgt, endet man immer wieder bei losen Enden. Und selbst unter diesen Voraussetzungen hätte The Swordsman noch Potenzial für ein zünftiges Abenteuer gehabt. Leider ging der entscheidende Ruck, dem Ganzen durch ein wenig mehr Action etwas Leben einzuhauchen, den Verantwortlichen dann auch ab. Dennoch lässt sich der Film schmerzfrei konsumieren, der Durststrecken zum Trotz. Das Zusammenspiel von Jang Hyeok und Kim Hyon-soo hält das Interesse hoch. Ebenso belohnen die wenigen, eingestreuten Action-Szenen ein wenig für die Geduld. Doch im Vergleich mit dem Hongkong-Kino, das auch in letzter Zeit flotte Schwertkampffilme wie Brotherhood of Blades 2 (der in der gleichen Ära auf chinesischer Seite spielt) raushaut, hat die Filmnation Südkorea noch einiges aufzuholen.
Einerseits wurde es sich hier doch sehr einfach gemacht, eine Gruselgeschichte für die jüngere Zielgruppe abzudrehen. Andererseits ist das auch gar nicht so schlimm, denn diejenigen, die sich Das schaurige Haus ansehen, haben wohl weder die Gänsehaut-Serie gesehen, noch sind sie mit The Thing, The Blair Witch Project oder The Conjuring aufgewachsen. Genrefans erkennen natürlich jedes Gruselelement und entlarven deren lieblose Einsätze direkt. Doch ist Das schaurige Haus überhaupt für richtige Horrorfans?
Nein und Ja. Nein für diejenigen, die sich Samstag Abend wieder mal einen ordentlichen Horrorstreifen vorsetzen wollen, damit das Popcorn im hohen Bogen durch das Wohnzimmer fliegen kann. Und ja für diejenigen, die ihren Kindern das Gruseln lehren wollen und mit ihnen auch mal unter der Decke liegen, mit einer Taschenlampe das Gesicht beleuchten und Gruselgeschichten erzählen.
Bei allen Wendungen und Skurrilitäten ist das Gezeigte zu keinem Zeitpunkt langatmig. Zwar ist das temporeiche Katz-und-Maus-Spiel wenig realistisch, doch bietet der Film sehr soliden, schwarzen Humor. Auch wenn die Slapstick-Einlagen den humoristischen Part teilweise in die Albernheit ziehen, vermag der Film zu fesseln und mit dem Protagonisten mitfiebern zu lassen. Dieser ist zwar sehr oberflächlich gezeichnet, bietet A Hard Day mit seinem Kontrahenten allerdings ein äußerst gelungenes Zusammenspiel. Dennoch bleibt viel Potential ungenutzt. Neben der aufgrund oberflächlicher Charakterzeichnung wenig interessanten Hauptfigur hätten zusätzliche Filmminuten zugunsten des Widersachers den Film nochmals aufgewertet. So bleibt A Hard Day ein gelungener, schwarz-humoristischer Actionthriller und unter dieser Erwartungshaltung ist der Streifen definitiv einen Blick wert, gerade nach einem harten Tag.
Es ist ein bisschen so, als würde man bei Airbnb ein Ferienhaus mit Regendusche, Billardtisch und Whiskey-Bar mieten, nur um dann bei der Anreise vom Vermieter zu hören, dass man doch in der langweiligen Zweizimmerwohnung mit Wannendusche, Rummikub und Wasser aus dem Hahn schlafen müsste. Alles nicht so wild. Doch deutlich weniger als erhofft. Gerade das faule, unkreative Ende schlägt aufs Gemüt eines jeden Psychothriller-Fans und lässt deutlich zu viele Fragen offen.
Schade! The Rental ist nicht mehr als ein durchschnittlicher erster Debütfilm. Und wer weiß: Vielleicht hat Dave Franco ja wirklich währenddessen schon an seinem nächsten neuen Überraschungsknüller geschrieben. The Rental hat dieses Prädikat allerdings nicht verdient…
Der Überlebenskampf in der Kryokapsel punktet vor allem durch die schauspielerische Performance von Mélanie Laurent, die Elizabeth Hansen emotional und authentisch repräsentiert. Die Todesangst gepaart mit der klaustrophobischen Situation wird von ihr glaubhaft vermittelt.
Der Film ist definitiv kein Science-Fiction Meisterwerk, aber durchaus ein solides Thriller-Erlebnis. Wenn auch nicht alle Handlungsstränge voll durchdacht und ausgeschöpft wurden, ist er durchaus sehenswert – Spannung ist hier definitiv garantiert!
Auch wenn er also in manchen Teilen etwas befremdlich und überholt erscheinen mag, kann Michael Hanekes Film heute noch, mit Abstrichen, überzeugen. Schockpotenzial ist in Benny’s Video immer noch vorhanden, wer den Film zum ersten Mal sieht, dem wird er sicherlich erst einmal schwer im Magen liegen. Das liegt vor allem an Hanekes überlegter Inszenierung, dem guten Timing und die Art, wie er den Zuschauer zum Mitdenken auffordert. Die Frage ist hier nur, ob er letzteres noch genauso gut bewerkstelligt wie vor knapp 30 Jahren. Aber sei es, wie es ist, wer sich nicht vor Filmen scheut, die kein kurzweiliges Vergnügen versprechen, dem sei auch dieses zweite Werk aus der Trilogie der emotionalen Vergletscherung empfohlen.
Da hat José Luis Montesinos schon eine spannende Idee für einen nervenaufreibenden Tierhorror-Streifen. Nur krankt der Überlebenskampf auf beengten Raum mit seiner kompromisslosen Gefahr an der Figurenzeichnung, unpassender Erzählweise und mangelndem Ideenreichtum. Wirkliche Spannung kommt so kaum auf, da man weder mit der Figur mitfiebert noch variantenreiche Hürden serviert bekommt. So kann Growl – Er riecht deine Angst trotz seiner realistischen Inszenierung und Arbeit mit echten Tieren nicht vollends überzeugen. Bietet für Genre-Fans aber zumindest einen annehmbaren Happen.
Nach dem Ende des Films ist man weder wirklich enttäuscht noch hat man etwas gesehen, worüber man am nächsten Tag noch nachdenken wird. Monster! Monster? ist im wahrsten Sinne des Wortes durchschnittlich. Der Brisanz des Themas wird man damit keinesfalls gerecht und auch der ambitionierte Cast wirkt eher verschwendet. Fans von Gerichtsdramen bekommen zumindest genau die Genreelemente, für die man diese Filmgattung schätzt, in routinierter Weise serviert. Wer jedoch auch emotional auf eine Reise mitgenommen werden möchte, die einen so schnell nicht loslässt, der sollte auf der gleichen Plattform besser die Serie When They See Us streamen.
Mortal Kombat (2021) ist ein zweischneidiges Schwert. Nach vielversprechendem Beginn macht der Film eine lange Pause und reizt die Geduld der Fans bis zum Äußersten, ehe er im letzten Drittel ordentlich aufs Gaspedal drückt. Man stellt sich mit seinen Story-Entscheidungen leider selbst ein Bein und bricht den Erzählfluss. Das kann enttäuschen. Doch dafür entschädigt das Finale und liefert reichlich Fanservice. Das macht Lust auf mehr. So bekommt man einen Origin-Streifen mit hölzernem Anfang und brutal gutem Abgang serviert.
The United States vs. Billie Holiday ist allein aufgrund der zugrundeliegenden Geschichte und der schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerin Andra Day sehenswert. Dabei kommen nicht nur Jazz-Fans auf ihre Kosten. Trotzdem: Bei Figurenzeichnung und Erzählstruktur wäre hier noch deutlich mehr drin gewesen. Denn wenngleich ein paar äußerst interessante Ansätze erkennbar sind, größtenteils verläuft das Biopic leider doch nach Schema F.
Aufgrund des starken Casts und der relevanten Thematiken ist es eine große Enttäuschung, wie uninspiriert und ziellos der Drogenthriller Crisis ist. Die Einzelgeschichten wären auserzählt interessante Stoffe für abgeschlossene Filme. Als Triptychon, das aus verschiedenen Perspektiven den verzweifelten Kampf gegen die Kriminalität in Verbindung mit Betäubungsmitteln darstellt, funktioniert das Thrillerdrama überhaupt nicht. Dazu kommt dann noch, dass die Besetzung hier nicht das zeigen darf, was man jeweils im Normalform an Qualität gewohnt ist.
Als bedächtiges Drama, in dem die Protagonisten ihre Vergangenheit beziehungsweise Zukunft reflektieren, bleibt dieser laotische Film in seinen Ausführungen und den gezogenen Schlüssen bewusst vage. Es obliegt nun dem Betrachter, die Fehlstellen zu füllen, in dem er Zusammenhänge herstellt, die er aus dem Gesehenen interpretiert. Selbst wenn man dieser Einladung der Erzählweise nicht nachkommt, kann The Long Walk in seiner über weite Strecken meditativen Reise durch die Zeiten und die Gedankenwelt der Protagonisten als ein fast schon spirituelles Seherlebnis punkten. Wem es allerdings nur nach konventionellen Unterhaltungswerten dürstet, ist hier sicherlich fehl am Platz. Auf jeden Fall ist es ein Film, den es sich zu entdecken lohnt, sofern man dazu bereit ist.
Lijo Jose Pellissery lieferte hier einen Film ab, der formal wie auch inhaltlich erstklassig auftrumpft. Er vermischt hierin meisterhaft die aktionsreiche Jagd auf den Stier mit weitreichender Gesellschaftssatire. Diese äußert sich vor allem, aber nicht nur, in einem grotesken Zerrbild männlichem Geltungsbedürfnis. Die Art und Weise, wie sich hier mit der Jagd auf ein entflohenes Tier eine scheinbar einfache Sache verselbständigt, wird fintenreich erzählt. Wie sich Abgründe innerhalb der Gemeinschaft auftun, was schließlich alle Männer des Dorfes an den Rand der Raserei treibt, ist fesselnd inszeniert und mit einem bissigen, bisweilen sogar sehr ätzenden Humor unterlegt.
Zorn der Bestien – Jallikattu setzt allerdings ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit voraus. Denn ansonsten besteht die Gefahr, den Überblick zu verlieren. Dann droht man, von der Opulenz und der vielschichtigen Erzählung, die schließlich im Wahnsinn mündet, erschlagen zu werden. Wer dem aufgeschlossen ist und nicht fälschlicherweise einen Tierhorrorfilm o.ä. erwartet, wird mit einem der schönsten, fesselndsten, aber auch fiesesten Filme der letzten Zeit belohnt.
Die Mitchells gegen die Maschinen ist eine weitere Bereicherung im Animationsfilmkatalog von Netflix. Nach den Willoughbys bekommt man mit den Mitchells eine ganz andere, aber ebenso liebenswürdige Familie präsentiert, die bei einem klassischen Chaosroadtrip ganz nebenbei die Welt retten, aber in erster Linie sich als Familie neu erfinden muss. Das geht über knapp zwei Stunden ans Herz, lässt einen etliche Male hellauf lachen und doch am Ende auch etwas kritischer den eigenen Umgang mit Technik und sozialen Medien reflektieren.
Wie bei der großen Konkurrenz von Disney-Pixar gelingt hier der Spagat aus kindgerechter Unterhaltung und pointierten Untertönen mit Bravour. Einzig, dass der Film hintenraus etwas repetitiv wird und insgesamt eine Viertelstunde weniger vor allem für das junge Publikum ausreichend gewesen wäre, um die Botschaft kompakt an den Mann und die Frau zu bringen, trübt den Gesamteindruck. Nichtsdestotrotz erhält das Animationsabenteuer eine uneingeschränkte Empfehlung für die ganze Familie und ist eine Garantie als Stimmungsheber an trüben Tagen!
Mit Erscheinen dieses Artikels wird dieser Film nun schon dreißig Jahre alt und kann noch immer uneingeschränkt weiterempfohlen werden. Denn die Inszenierung ist sehr gut gealtert, hält aktuellen Sehgewohnheiten stand und weiß potentiell langatmige Passagen gekonnt zu umgehen. In diesem Zuge seien noch die Fortsetzung Hannibal von 2001 und ein Jahr später das Prequel Roter Drache erwähnt, beide ebenfalls mit Anthony Hopkins und auch allemal einen Blick wert.
Das Schweigen der Lämmer ist kurz gesagt nur unterschwellig brutal und brilliert in der Darstellung von Genie und Wahnsinn. Filmisch mitreißend und zu Recht bis heute hoch gelobt, kann man hier von einem der besten Thriller aller Zeiten sprechen und er sollte in keiner Filmsammlung fehlen.
Gipsy Queen ist vor allem aufgrund der fantastischen Hauptdarstellerin eine echte Bereicherung. Alina Serban reißt den Film in jeder Sekunde an sich und lässt sich trotz aller Schwierigkeiten nicht von ihrem Weg abbringen. Der Film selbst verliert in einigen Momenten zwar mal die Orientierung, lässt sich am Ende aber wirklich sehr gut schauen. Wer durchgehende Box-Action erwartet, liegt hier allerdings falsch, das Ganze ist eher als Sozial- und Integrations-Drama angelegt. Wer damit und auch mit Morettis Hamburger Dialekt kein Problem hat, sollte mit Gipsy Queen unbedingt in den Ring steigen.