Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

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    Generell ist Willy’s Wonderland ganz unterhaltsam und kurzweilig, da er mit 88 Minuten keine Längen hat und durch sein Konzept gut punkten kann. Allerdings hätten dem Film ein paar explizitere und kreativere Kills sehr gut getan, da es abseits der sehenswerten Szenen mit Nicolas Cage und seinen Kämpfen quasi keine Schauwerte gibt. Die paar Running Gags, der super eingängige Soundtrack und der stumpfe Humor tragen das schwache Drehbuch und die unterdurchschnittliche Schauspielleistung leider nicht. Es fühlt sich ein wenig so an, als wäre ein Großteil vom Budget als Gage für den Star draufgegangen. Man kann mit Willy’s Wonderland durchaus eine gute Zeit haben, aber leider verspielt er dann doch zu viel seines Potentials und lebt einzig und allein von seiner Prämisse.

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    • 6

      Skater Girl bietet einen spannenden Einblick in die Gesellschaft Indiens am Beispiel eines Generationenkonflikts rund um etwas eigentlich längst nicht mehr außergewöhnliches, wie das Skaten. Der Film strahlt extrem viel Hoffnung aus und wird mit Sicherheit viele Zuschauer davon überzeugen, dass selbst scheinbar kleine Veränderungen reichen, um große Umstürze zu bewirken. Lediglich dramaturgische Überraschungen oder toll inszenierte Sportszenen darf man nicht erwarten.

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      • 5

        Crime Game gehört zu der Kategorie gut kopiert und nichts falsch gemacht, aber am Ende hat es nicht gereicht. Dafür hätte der Film einfach mehr benötigt als das Gezeigte, um sich zumindest ein wenig unter seinen Genrevettern hervortun zu können. So ist Crime Game nur ein weiterer generischer Beitrag zum Heist-Genre – einige Male schon gesehen und dann häufig sogar besser. Wer dennoch mal reinsehen möchte, macht indes keinen gewaltigen Fehler. Obwohl alles schon mal da war, kann der Film als Zeitvertreib durchaus dienen. Doch wer gute Unterhaltung anstrebt, für den lohnt sich der Griff zu Logan Lucky oder eben der Ocean’s-Trilogie mehr.

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        • 4

          Gorehounds mögen frohlockt haben, als die ersten Trailer von Spare Parts – Die Waffen sind wir online gingen. Und in diesen kurzen Szenen macht der Film dann auch am meisten Spaß, liefert das, was er versprochen hat. Allerdings sieht es hier für den Käufer der deutschen, von der FSK ab 18 freigegebenen Fassung leider wieder duster aus. Denn sie musste einiges an Federn lassen, 100 Sekunden blutiger Schauwerte hat man im Vorfeld entfernt. Wer den Red-Band-Trailer kennt, wird nicht raten brauchen, um zu wissen, welche Teile das sein werden. Mal abgesehen davon, dass man den Film auch unangetastet nur schwerlich und vorbehaltlos weiterempfehlen kann, ist Spare Parts um seinen Splatter kastriert kein passendes Ersatzteil für die eigene Horrorsammlung.

          • 4
            über Awake

            Der neue Netflix-Mysteryfilm Awake ist ein vergeblicher Versuch, auf der Bird Box – Welle mitzureiten. Planlosigkeit zieht sich vom Missverständnis der eigentlich spannenden Prämisse bis zum Möchtegern-Paukenschlag-Ende durch die kompletten knapp 100 Minuten Laufzeit. Selbst wenn die Darsteller ihr Bestes geben, um zu retten, was zu retten ist, bleiben auch Gina Rodriguez, Jennifer Jason Leigh und Co. hinter den Erwartungen zurück. Alles in allem kann man dieses Netflix-Original getrost skippen.

            • 4

              Ernsthafte Hai-Thriller sind rar gesät, weshalb man sich als Tierhorrorfan über jeden Beitrag abseits der Trash-Ecke freut. Und auf dem Papier bietet Great White – Hol tief Luft durchaus eine interessante Ausgangslage für einen spannenden Genre-Vertreter. Nur schafft man es leider nicht, in irgendeiner der Disziplinen zu überzeugen, und liefert nervige Figuren, einen spannungsarmen Handlungsverlauf und schlichtweg zu wenig Hai-Momente. Und wenn letztere dann endlich eintreffen, sehen sie unfassbar schlecht aus und lassen jeden Trash-Shark-Streifen wie einen Oscar-Kandidaten aussehen. Bis auf den malerischen Naturaufnahmen bekommt man hier einen vergessenswerten Genre-Beitrag geliefert. Schade.

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              • 4

                Insgesamt schmeckt das alles schon ganz gut, aber eine richtige Geschmacksnote lässt sich nicht herauslesen. Zu hoch war der Anspruch gleichzeitig bitter, tiefgründig, humorvoll und interessant zu sein. Das reicht zwar nicht, um mit etwaigen anderen Genre-Vertretern konkurrieren zu können, Potential hätten die kurzweiligen Charakterdarstellungen allerdings durchaus geboten. Letztlich sollten Fans des Genres auf jeden Fall mal reingucken, alle anderen werden die Zeit wohl eher bereuen – wie das fünfte Weißbier im Blut.

                • 8

                  Man merkt Brücke nach Terabithia an, dass ihm eine Romanvorlage zugrunde liegt. Die Charaktere haben tiefgehende Facetten zu bieten und lassen dadurch ihre Probleme zu denen des Zuschauers werden. Regisseur Gabor Csupo machte sich den Stoff zu eigen und inszenierte bei seinem Spielfilmdebüt einen anschaulichen wie schlauen, aber vor allem gefühlvollen Film. Dadurch ist er viel weniger ein Kinderfilm, sondern die Behandlung von einigen sensiblen Themen, die keine leichte Kost sind. Einen solchen Film gibt es in dieser Form heute wohl kaum noch zu sehen. Am nächsten kommt dem noch Sieben Minuten nach Mitternacht, wo eine ähnlich visuelle Verarbeitung von den Einflüssen der eigenen Umwelt behandelt wird. Allerdings ist dieser mit seiner düsteren Darstellung einem älteren Publikum vorbehalten. Der jedem Alter zugängliche Brücke nach Terabithia liefert eine durch und durch aufwühlende Geschichte, die den einen oder anderen Zuschauer überraschen wird – egal ob jung oder alt.

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                  • 8

                    Wer eine Abscheu gegenüber Rockmusik hegt und über die billige Machart nicht hinwegsehen kann, wird wohl kaum Freude an dem Film haben. Als kleiner Wermutstropfen sei hier noch erwähnt, dass auch das Bild der Blu-ray nicht wirklich das widerspiegelt, was das Medium zu leisten vermag. Ein Upgrade zur alten DVD von 2002, deren Bild nicht einmal anamorph kodiert war, stellt es natürlich dennoch dar. High-End Sound kann man natürlich auch nicht erwarten, aber Musik und Toneffekte krachen ordentlich aus beiden Stereoboxen, was hier die Hauptsache ist.

                    Fans laut losrüpelnden Garagen-Sounds und Freunde von Midnight Movies, die gerne mal in der Filmlandschaft auf Entdeckungsreise, sei Wild Zero unbedingt ans Herz gelegt. Die Odyssee des Fans Ace und seinen Idolen Guitar Wolf feiert ein Lebensgefühl, das Konfrontationen nicht meidet, ihnen auch nicht mit Gleichgültigkeit begegnet, sondern sie als Herausforderungen sieht, sich selbst treu zu bleiben und positiv auf seine Umwelt einzuwirken. Bei ihnen fängt dies mit dem Eingeständnis an, dass man selbst eben nicht perfekt ist und man dies auch von anderen nicht erwarten kann. Genau das macht den Film und die Band erst einmal von Grund auf sympathisch. Alles andere, die Musik, die Zombies, diese ganze wilde Interaktion mit den verschiedensten Menschen, ist dann eine Dreingabe, ein Geschenk des Lebens. Genau wie Wild Zero als Film, der einen quasi dazu einlädt, das alles mit ihm zu feiern. In diesem Sinne: Rock’n’Roll!

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                    • 8

                      Bei Das wandelnde Schloss handelt es sich um einen Film, welcher mit Detailreichtum und einer Überraschung nach der anderen auch Erwachsene wieder Kind sein lassen kann. Im Gegensatz zu den Anfängen von Studio Ghibli ist die Geschichte komplexer, größer, bombastischer. Es gibt keine großartigen Barrieren, jedoch einer Wundertüte gleich ist Miyazakis Werk recht eigenwillig und bedarf einer offenen Herangehensweise.

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                      • 6

                        Was ein interessantes Gedankenexperiment hätte werden können, verkommt im Endeffekt leider zu einem durschnittlichen Einheitsbrei. Zwar ist die Idee, die verschiedenen Konsequenzen der Geschichte durch verschiedene Genres lösen zu wollen, prinzipiell löblich. Allerdings fühlt sich dieses Durcheinander keinesfalls organisch an und langweilt aufgrund seiner klischeehaften Story und Figuren trotz der ziemlich kurzen Laufzeit stark. Immerhin ist der Film trotz des geringen Budgets hübsch anzusehen und wird auch einige Male ziemlich blutig. Wer unkonventionelles Super“helden“-Kino mag und das Geschehen nicht allzu sehr überdenken will, könnte mit Brightburn seinen Spaß haben. Allen anderen ist aber eher davon abzuraten.

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                        • 8

                          Das Schloss im Himmel ist ein gelungenes Debüt und Wegbereiter für das Studio Ghibli. Der Animationsfilm hält ein witziges Abenteuer voller Liebe und Herzlichkeit bereit und behandelt erstmals die typische Beziehung zwischen Mensch, Natur und Technik. Ein kleines Manko sind die Charaktere, denn sie handeln etwas eintönig beziehungsweise absehbar. Ungeachtet dessen ist Das Schloss im Himmel auch für Kinder sehenswert, trotz oder gerade wegen der Behandlung ernster Themen.

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                          • 9

                            Ein unverbrauchtes Setting und die Rückbesinnung auf oldschoolige Tugenden, ohne altbacken zu sein: The Dead bewährt sich auch über 10 Jahre nach Erscheinen und sichert sich damit das Prädikat eines modernen Klassikers. Selten waren die Figuren so sympathisch und überzeugend, selten war deren Überlebenskampf deshalb fesselnder.

                            Trotz seiner offensichtlichen Qualitäten fliegt der Film leider ziemlich unter dem Radar. Wer also vom immer gleichen Zombie-Einheits-Brei genug hat, sollte sich dieses kleine Meisterwerk dringend anschauen. 2013 folgte mit The Dead: India übrigens ein Nachfolger, der mich aber nicht mehr auf solch intensive Weise mitfiebern ließ.

                            • 7

                              Fünf Jahre nach dem beklemmenden 28 Days Later legt der Spanier Juan Carlos Fresnadillo mit 28 Weeks Later eine deftige Fortsetzung nach. Weniger Kammerspiel, mehr Action. Weniger Tiefgang, mehr Gore. Dank der flotten Inszenierung bleibt dem Zuschauer kaum Zeit über den fehlenden Tiefgang nachzugrübeln. Nach dem rasanten Einstieg bietet der Film einen kurzen Moment des Luftholens, nur um im Anschluss die Schlinge um den Hals der Protagonisten zusehends enger zu ziehen.

                              Wie so oft hängt der (Un)Genuss des Films wohl von den persönlichen Vorlieben ab. Wer sich einen ähnlich düsteren Thriller wie den Vorgänger erhofft, wird elitär die Nase rümpfen. Wer sich hingegen mehr Action und Bombast erwartet, wird sich zufrieden zurücklehnen.

                              Schade, dass Fresnadillo nach 28 Weeks Later nur noch sporadisch in Erscheinung tritt. Da das offene Ende einen möglichen Nachfolger nicht ausschließt und Fans sich eine Fortsetzung der Reihe immer wieder herbeisehnen, ist vielleicht nicht auszuschließen, dass Boyle oder Fresnadillo dafür erneut Platz auf dem Regiestuhl nehmen. Seit der Veröffentlichung des zweiten Teils wurden jedenfalls immer wieder Gerüchte laut. Die Devise ist wohl, einfach weiter abzuwarten.

                              • 4

                                Wenn Arnold Schwarzenegger und Jackie Chan prominent auf dem Plakat prangen, wirkt das auch heutzutage noch wie ein Magnet auf Action-Fans. Und das Aufeinandertreffen der beiden Haudegen ist auch wirklich gelungen. Nur eben sehr kurz. Dessen sollte man sich in der russisch-chinesischen Produktion Iron Mask bewusst sein. Deshalb ist es schade, dass das Rundherum aufgeblasen, verkopft und abgehoben wirkt. Da wollte man zu viel und konnte zu wenig. Das Ergebnis ist ein Fantasy-Eintopf aus allerlei Zutaten, die nicht so recht zueinander passen wollen. Ergänzt wird das Ganze trotz ordentlichem Budget mit mehr als überschaubarer Effekt-Arbeit. Kein kompletter Reinfall, aber garantiert auch kein Kracher.

                                • 8

                                  Das blutrote Kleid ist ein Fest für Fans des Skurrilen. Wer mit Lynch und Dupieux warm wird und den Charme des 80er-Jahre Horrorkinos in heutigen Produktionen vermisst, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Wer hingegen stets das Schema F im Genrefilm bevorzugt, den wird die herausragende, hypnotische audiovisuelle Inszenierung wahrscheinlich eher vor den Kopf stoßen.

                                  • 3

                                    Insgesamt bietet sich ein Vergleich zwischen Baggios realem schicksalhaftem Elfmeterschuss und dem gleichnamigen Netflix-Biopic durchaus an. Sie war da, die große Gelegenheit am „Zöpfchen“ zu packen und den Hype zur Fußball-Europameisterschaft mitzunehmen, aber beide haben ihre Chance leider vergeben. Im Ganzen zu konfus und nicht fokussiert genug, bleibt nur der attestierte Misserfolg. Dies ist durchaus schade, denn Fußball-Filme sind eine Sparte, in der wenig qualitative Vertreter existieren und auch Baggio: Das göttliche Zöpfchen konnte die Erwartungen leider nicht erfüllen. Wenn man großer Fan des italienischen Fußballs ist und Baggios Karriere verfolgt hat, kann man allerdings durchaus mal reingucken. Denn auch ein unspektakuläres und vorsichtiges Spiel kann mitunter unterhalten.

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                                    • 2

                                      The Reckoning schafft es leider auf keiner Ebene zu überzeugen. Die Geschichte ist unglaubwürdig und langweilig, die Schauspieler sind maximal mittelmäßig und Set und Kostüm sind sichtbar billig. Die Produktion fühlt sich lieblos an und die wenigen Effekte, sowohl praktisch als auch digital, sehen leider ebenfalls nicht gut aus. Dazu kommt, dass der Film mit 111 Minuten viel zu lang ist. Gewalt- und Folterszenen werden meist komplett weggeblendet, sodass selbst an dieser Front keine wirklichen Schauwerte generiert werden.

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                                        über Cruella

                                        Das Prequel ist eine gelungene Erweiterung zur Figur Cruella de Vil aus den ursprünglichen Dalmatiner-Geschichten. Emma Stone ist eine grandios-besetzte Hauptdarstellerin und bringt ihre Begeisterung für die Rolle auf die (heimische) Leinwand. Mit ihr lernt man den Charakter der Cruella aus einer anderer Perspektive kennen. Während sie im Klassiker einfach nur böse ist, empfindet man nun Sympathie und kann ihre Motive sogar nachvollziehen.

                                        Insgesamt ist es ein kreatives Feuerwerk mit bildgewaltigen Szenen, toller Musik und herausragenden Schauspielern – definitiv ein spaßiger, sehenswerter Film!

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                                          Der Film macht nichts falsch, aber das einzige, das ihn von anderen absetzt, ist die Sportangel-Thematik. Handlung und Figuren könnten jederzeit ausgetauscht werden und reißen daher wenig mit. Blue Miracle ist nur eine weitere Verfilmung einer Underdog-Geschichte, schon unzählige Male gesehen und immer ähnlich nach diesem Schema gemacht. Es ist eine routiniert heruntergespulte Verfilmung einer wahren Begebenheit, wie es sie auch Disney schon x-Mal durchexerziert hat. An und für sich ein sympathischer Familienfilm, dabei aber zu unspektakulär und wenig mitreißend. Das klingt vielleicht schlimmer, als es ist, denn man kann sich den Film ohne Schmerzen ansehen. Würde aber gefragt, ob man was verpasst, wenn nicht, wäre die klare Antwort ein „Nein“.

                                          • 6 .5

                                            High Fidelity zeigt mit Zoë Kravitz eine starke und authentische weibliche Hauptfigur. Die Serie nimmt uns auf humorvolle Weise mit in das Leben einer junge Frau auf der Suche nach sich selbst, in einem stetigen Konflikt mit Schuldgefühlen und Beziehungsdramen. Für das jüngere Publikum hat sie durchaus Potenzial und bringt einige Denkanstöße am Puls der aktuellen Zeit mit.
                                            Fans des Film-Klassikers mit John Cusack in der Hauptrolle werden die Neuauflage vermutlich nicht so sehr mögen, da die Serie neben dem Geschlechtertausch keinerlei Innovationen der Storyline mit sich bringt. Allerdings werden die Nostalgiker unter uns dennoch auf ihre Kosten kommen: Retro-Charme in Bildgestaltung und Soundtrack sind definitiv garantiert!

                                            Leider wird es bei der einen Staffel bleiben, da Auftraggeber Hulu die Produktion bereits eingestellt hat.

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                                              Der Grundstein für eine mehrjährige, epochale Comicverfilmung ist mit dieser Debütstaffel gelegt. Jupiter’s Legacy kombiniert gesellschaftlich relevante moralische Fragen mit einem starken Charakteraufbau. Sie steht in der Treffsicherheit, sich diesen Themen zu widmen, dem Benchmark-Titel Watchmen kaum in etwas nach. Im Gegensatz dazu kann jedoch diese Einzelstaffel nicht für sich stehenbleiben und bildet nur eine Mischung aus Origin-Story und Exposition für die Geschichte, die man hoffentlich in weiteren Staffeln erwarten darf.

                                              Wer tatsächlich eine Serie antizipiert, die in die gleich Kerbe wie The Boys schlägt, wird vermutlich aufgrund der (bis dato) unterdurchschnittlichen Schauwerte und dem weniger bissigen Unterton enttäuscht werden. An dieser Front ist noch Luft nach oben, und daher ergibt sich auch diese Bewertung. Mit diesem Beitrag zum Superheldengenre ist es Netflix jedoch auf alle Fälle schon einmal gelungen, nochmals neue Perspektiven zu eröffnen. Daher darf man vorsichtig optimistisch sein. Genrefans werden diese Qualitäten erkennen und damit steht dem Go für die Fortsetzung hoffentlich kaum etwas im Wege.

                                              Jupiter’s Legacy ist seit dem 7. Mai komplett bei Netflix abrufbar!

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                                              • 9

                                                Danny Boyle stand 2002 noch ziemlich am Beginn seiner internationalen Karriere, hat mit 28 Days Later nach seinem Überraschungserfolg von Trainspotting aber gleich einen weiteren modernen Klassiker geschaffen. Gemeinsam mit Drehbuchautor Garland (beide arbeiteten bereits bei The Beach zusammen), Komponist Murphy und den Darstellern wurde hier eine beklemmende Symbiose aus Terror und Melancholie geschaffen.

                                                Noch vor dem finanziellen und kulturellen Erfolg der wandelnden Untoten ist hier ein Paradebeispiel des Seuchen-/Zombie-/Infizierten-Films (oder in welche Nische man den Film letztendlich auch packen möchte) gelungen: roh, brutal und hektisch. Die Kernaussage mag das Rad nicht neu erfinden, aber in diesem fast zweistündigen, atemlosen Gewaltmarsch wird das zur Nebensache.

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                                                  Unter dem Strich bleibt ein sehenswertes Stück Film mit einem ganz eigenen Blick auf eine kleine Parallelgesellschaft in New York, die oft übergangen wird. Darüber hinaus eine authentische Darstellung der Drogenvergangenheit von Arielle Holmes und eine tragische Liebesgeschichte zweier Menschen am Abgrund, die insbesondere durch fantastische Schauspielleistungen brilliert. Allerdings eben auch ein Film, der zu Teilen vor sich hinplätschert, der noch sehr roh und ungeschliffen wirkt. Wie ein kleines Stück Kohlenstoff, das noch nicht zum schwarzen Diamanten geworden ist.

                                                  Nichtsdestotrotz ist Mad Love in New York ein gutes Frühwerk der Safdies. Wer die Motivation für so ein schweres Thema hat, wer mit der Hoffnungslosigkeit, die in der Prämisse des Films mitschwingt, klar kommt, der wird hier sicherlich nicht enttäuscht werden. Man muss sich nur ein bisschen Einlassen auf die Art der Inszenierung und darf definitiv keinen klassischen Drogenfilm erwarten. Vielmehr muss der Streifen als Milieustudie einer hilflosen Szene verstanden werden – am Beispiel der wahren Geschichte von Arielle Holmes.

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                                                    Shorta – Das Gesetz der Straße dürfte insbesondere für Freunde von Polizisten-Filmen durchaus interessant sein. Was thematisch aufgrund von Polizeigewalt im Zusammenhang mit Rassismus nicht wirklich neu klingt, ist dennoch eine clevere filmische Verarbeitung des Themas. Wenn auch dieses nicht zu sehr unter die Lupe genommen wird, wie beispielsweise bei Die Wütenden – Les Misérables. Im Mittelpunkt steht der Überlebenskampf und die Entwicklung der zunächst eindimensionalen Charaktere. Der Score und die Kameraeinstellungen schaffen eine Atmosphäre mit einer hochentzündlichen und packenden Energie voller Wut in der Luft, was Shorta – Das Gesetz der Straße zu einem fesselnden Genrebeitrag werden lässt. Das Ergebnis ist ein sehenswerter Action-Thriller, der sich trotz der vielleicht überzogenen Art schön dreckig und in der Darstellung der Action recht bodenständig wie authentisch anfühlt.

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