Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
[...] Das schönste Mädchen der Welt ist trotz vieler Anzeichen alles andere als eine kitschige deutsche Komödie zum Fremdschämen. Mit unverbrauchten Jungdarstellern und einem starken Hip-Hop-Score erzählt der Film eine alte Geschichte in einem neuem peppigen Gewand. Dabei gelingt es sogar, ganz große Emotionen zu wecken und das Thema Mobbing auf einfache wie authentische Weise zu behandeln. Dass der Film gerade noch mal einige Kinovorstellungen speziell für Schulklassen erhält, ist nur folgerichtig. Ein großartiges Werk über und für die Pubertät.
[...] Die Wikinger ist dabei keine Ausnahme. Der eigentliche Shooting-Star des Films, Kirk Douglas, spielt seinen Einar als arroganten, draufgängerischen Macho, der sich in jeder Lebenslage in irgendeiner Art und Weise dem Kämpfen aussetzt. Besonders in einer Szene wird seine misogyne Ader sichtbar. Im Langhaus wird eine Wikingerfrau gefesselt. Mittels geworfener Beile wird die Treue zu ihrem Ehemann “ermittelt”: Durchtrennen die Wurfbeile ihre Zöpfe, so ist sie unschuldig; treffen die Beile hingegen die Frau, so ist sie schuldig. Ironischerweise ist es Einar, der sie überhaupt in diese Lage brachte, da er sich zuvor mit ihr vergnügte – das Wissen über diesen Umstand behält er jedoch für sich. Stattdessen ist er es, der ihre Unschuld beweist, indem er ihre Zöpfe durchtrennt. Frauen dienen nur seiner Unterhaltung und Belustigung.
Der deutlich wortkargere Tony Curtis als Eric nimmt hingegen eher die Rolle des Sympathieträgers ein. Trotz zahlreicher Schicksalsschläge ist er es, der besonnen und ehrbar handelt. Geschuldet seiner brüllenden Rolle ist es jedoch Douglas, der eindeutig im Fokus der Handlung steht.
Ernest Borgnin spielt Einars Vater Ragnar, der sich ebenfalls als grölender Krieger isnzeniert, das Herz jedoch am rechten Fleck trägt und allen Widrigkeiten wild entschlossen gegenübertritt.
Janet Leigh als bildhübsche Prinzessin Morgana wandelt überzeugend zwischen selbstbewusst und damsel in distress.
[...] The Mermaid – Lake of the Dead nimmt es zwar nicht ganz so ernst mit seiner Treue zur titelgebenden Meerjungfrau, die hier mehr wie ein Wassergeist wirkt, denn eine Meerjungfrau im klassischen Sinne. Dennoch gibt die Thematik vor allem optisch einiges her, und gerade die kalten, blaugrünen Filter, die die stimmungsvolle Szenerie wie ein Leichentuch bedecken, sorgen für ein äußerst stimmiges Seherlebnis. Zudem ist der Film beinahe durchgehend von einer knirschenden Spannung durchzogen. Letztlich bleibt zu sagen, dass sich Regisseur Svyatoslav Podgayevskiy in The Mermaid – Lake of the Dead bei wirklich allem bedient, was das Genre so hergibt, aber aus diesen Zutaten einen schmackhaften, düsteren Horrorstreifen mit Fantasy-Aspekt zusammengebraut hat, der sich durchaus sehen lassen kann.
[...] Kein feuriges Drama um große Gefühle, tränenvolle Vergebung und herzzreißende Schicksalsmomente – Frantz ist ein überwiegend unterkühltes, aber lebensecht inszeniertes Stück, das seine schwer gezeichneten Hauptfiguren nur langsam zueinander finden lässt. Die reiche Motivik um die Wirren des Ersten Weltkrieges sowie das Wechselspiel aus Lügen und Geheimnissen werten die letztlich einfache Liebesgeschichte enorm auf. So ist Frantz zwar keine gefällige Abendunterhaltung, aber ein tiefgründiges Melodrama mit nachvollziehbaren Charakteren.
[...] Als ausgemachter Fan des Erstlings war die Vorfreude auf Iron Sky: The Coming Race entsprechend groß. Genauso wusste der Trailer den kleinen Hype durchaus zu befeuern. Nichtsahnend natürlich, dass man damit bereits die besten Szenen des Films gesehen hatte.
Die Story plätschert relativ belanglos vor sich hin. Die Charaktere sind einem durch die Bank vollkommen egal und auch beim Payoff im letzten Drittel bleibt viel Potential auf der Strecke. Mit einer großen Portion mehr Mondnazi-Wahnsinn und dafür weniger Anspielungen auf einen sowieso längst vergessenen Zeitgeist wäre hier deutlich mehr drin gewesen.
[...] Diese spanische Produktion ist in ihren besten Momenten etwas lynchesk, in den schwächsten belanglos. Unterm Strich ist Between Worlds trotz seiner lange konsequenten Stimmung zu glatt, um ein wirklich abgefahrener Trip zu sein. Dennoch macht einmal mehr ein Nicolas Cage Freude mit seinem abgefuckten Trucker Joe, die hanebüchene Story, die kaum in Gang kommt, kann er allerdings nicht ganz retten.
Trotz der Schwächen auf der dramaturgischen und erzählerischen Ebene darf man bei Pulera auf Weiteres gespannt sein, denn ihr inszenatorisches Können und die Kreation von Atmosphäre in Kombination mit dem Soundtrack verspricht noch die ein oder andere unorthodoxe Erfahrung. Dann gerne mit noch einem kleinen Fünkchen Mut mehr.
[...] Somit ist The Toybox leider ein ziemlich schlechter Horrorfilm, dem es an so ziemlich allem fehlt. Er bietet kaum mal Spannung, der Geschichte fehlt es genauso an Tiefe. Die Dialoge wirken verkrampft, die Schauspieler sind schlecht, wodurch auch ihre Konflikte aufgesetzt wirken. Und blutig wird der Film überdies erst gegen Ende. Aber dann ist es ja eh schon zu spät. Was bleibt, ist die große Langeweile.
[...] Im Kern ist Ploey ein typischer Kinderfilm mit vielen süß animierten Tieren und einer recht seichten, aber zumeist turbulent erzählten Geschichte. Entsprechend kommt während der 83 Minuten sicherlich keine Langeweile auf. Leider schimmert das limitierte Budget des isländischen Films an manchen Stellen etwas zu sehr durch. Da aber zumindest bei der Optik der Tiere vieles richtig gemacht wurde und Animationsfilme abseits des Disney-, Pixar-, Dreamworks-Kosmos generell mehr Aufmerksamkeit verdienen, möchte ich Ploey zumindest vorsichtig empfehlen.
[...] Mit seiner vollen Packung 80er-Feeling punktet Flashdance auch heute noch bei Überbleibsel aus der Zeit. Voller Nostalgieschub und mit Föhnfrisur die Hits nachtanzend kann man oberflächlich gesehen richtig Spaß mit dem Werk haben. Allzu genau sollte man aber nicht hinsehen. Denn mit seiner banalen und klischeebeladenen Geschichte verursacht man eher Kopfschütteln. Dazu gesellen sich damals schon antiquierte Themen, die heute umso mehr ein unangenehmes Gefühl hinterlassen.
[...] Zusammenfassend ist Vice – Der zweite Mann eine inszenatorisch hervorragende politische Satire. Besonders in den Bereichen Schnitt und Schauspiel sticht der Streifen heraus. Entsprechend hat er sich seine zahlreichen Nominierungen bei angesehenen Filmpreisen redlich verdient. Zumindest im Bereich des Make-Up sollte ihm der Oscar relativ sicher sein, denn dieses trägt maßgeblich zu Bales Performanz bei. Thematisch ist der Film angesichts seiner offensiven Anschuldigungen mit Sicherheit diskutabel. Nichtsdestotrotz muss man den vielen kreativen Ideen und letztlich auch dem gesamten Streifen eines zugestehen: Er ist verdammt unterhaltsam, die Zeit vergeht wie im Fluge und er wahrt trotz seines makabren, komikhaften Ansatzes die Ernsthaftigkeit des realen Hintergrunds.
[...] Remakes produzieren ist sozusagen das “Malen nach Zahlen” der Filmindustrie und gerade in den USA sehr beliebt. Dort erreichen ausländische Produktionen mangels Lokalisierung nie den Massenmarkt, weshalb man erfolgreiche Filmkonzepte aus Übersee kurzerhand selbst adaptiert. In Mein Bester & Ich verbindet man nun feinsäuberlich die vorgegebenen Zahlen aus Frankreich. Das Ergebnis ist beileibe nicht schlecht und kann sich sehen lassen, doch die Magie des Originals erreicht es mit keiner Faser.
[...] Nach einem etwas gewöhnungsbedürftigen Start, kann der Charme der Winzlinge in einer fantastischen Optik und Animation, aber an manchen Stellen stockenden Geschichte, erneut für Groß und Klein entfacht werden. Fans des ersten Teils werden sofern auch an Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik ihre Freude haben.
[...] Bad Times at the El Royale ist keineswegs ein schlechter, aber leider ein ziemlich belangloser Film. Die allzu formelhafte Räuberpistole von Handlung bauscht Goddard über eine eklatante Überlänge von 2 Stunden 21 Minuten künstlich auf. Während er in Cabin in the Woods noch vollkommen bewusst alle erdenklichen Horrorfilm-Klischees bediente, um sie dann mit einer cleveren Metaebene zu kommentieren, so verliert er sich hier offensichtlich in einer handwerklich guten Nachbetung seiner Vorbilder, ohne gleichwohl deren Klasse zu erreichen. So will der Funke letztlich nicht überspringen, und es bleibt schließlich viel Stückwerk übrig.
[...] Der nunmehr dritte Teil der Reihe liefert Johnny English wie man ihn kennt, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dabei hält er sich an die bewährten Mittel, bietet einen einmal mehr wunderbaren Rowan Atkinson und bleibt insgesamt erstaunlich frisch. Aufgrund der knackigen Laufzeit bleibt der Film ohne größere Längen und ziemlich kurzweilig, auch wenn natürlich nicht jeder Witz zündet.
Aller Voraussicht nach wird dies der letzte Johnny English Film bleiben. Doch das sagte Atkinson auch schon nach dem zweiten Teil…
[...] Alles in allem liefert Shoplifters – Familienbande einen so ehrlichen und facettenreichen Blick auf das soziale Gefüge Familie, wie es vielleicht noch nie im Kino zu sehen war. Das Publikum kann in vielen Momenten gerührt, aber auch nachdenklich gestimmt werden. Die ruhige und melancholische Erzählweise wird nicht für jeden oder jede etwas sein, aber ist dennoch notwendig, damit einem die Familie so vertraut vorkommt. Leicht lassen sich die hier angesprochenen Themen auf unsere eigenen Familien übertragen und beweisen sich somit als universell zugänglich. Lässt man sich also darauf ein, entführt einen der Film in eine eigene Welt und ermöglicht eine Kinoerlebnis, welches man nicht so schnell wieder vergisst. In jedem anderen Jahr wäre dieser Film vermutlich der große Favorit auf den Oscar als Bester Fremdsprachiger Film. Der audio-visuellen Wucht von Roma dürfte der Streifen in diesem Jahr allerdings unterliegen.
[...] Heldenbergh, der neben Auftritten in Filmen nicht nur Theaterschauspieler, sondern auch -regisseur ist, schuf mit The broken circle breakdown featuring the cover-ups of Alabama die Vorlage für die Theaterbühne. Außerdem konnte er Van Groeningen (zuletzt in Hollywood: Beautiful Boy) von seinem schauspielerischen Talent schon in dessen 2009 gedrehten Drama Die Beschissenheit der Dinge überzeugen. In The Broken Circle versteht er es meisterlich, den Zuschauer in seine Figur des Didier zu ziehen: Die locker-leichte Aufbruchstimmung des frühen Verliebtseins, der Schock und die Unsicherheiten nach den hammerharten Schicksalsschlägen. Alle Nuancen sitzen; seien es verletzte Blicke, zornige Wutreden oder liebevolle Gesten gegenüber Frau und Tochter.
Veerle Baetens steht ihrem Filmpartner in keinster Weise nach und schafft es, aus Elise ein authentisches Frauenbild zu zaubern. Selbstbewusst, verletzt, enttäuscht, verängstigt oder verliebt – auch sie beherrscht die gesamte Gefühlsklaviatur des menschlichen Seins. Hinzu kommt, dass beide Darsteller nicht nur schauspielerisch überzeugen, sondern den Film mit ihren Gesangsstimmen bereichern.
The Broken Circle ist deshalb ein Werk, welches in erster Linie erlebt werden muss. Der Film weckt Emotionen, die wohl tief in jedem Menschen schlummern. Man muss nur den Mut haben sich diesen zu stellen. Der Film strotzt vor Liebe und Mut, er spendet Trost, ist dennoch gleichzeitig enorm aufwühlend und von ungeheurer emotionaler Wucht. Eigentlich ist jedes Wort vergeudete Mühe, der Emotionalität des Streifens Respekt zu zollen. Seine herzzerbrechende Schlagkraft kann aber nur entfalten, indem man ihn erlebt.
[...] Hans Petter Moland erzählt im Remake im Grunde exakt dieselbe Geschichte wie im Original Einer nach dem anderen. Dennoch wirkt die Frischzellenkur bestehend aus größerem Budget, amerikanisierter Darstellerriege und neuem Handlungsort. Trotz einiger tonaler Schwächen und leichter Pacing-Probleme macht Hard Powder Spaß und ist für Neeson-Fans sowieso Pflichtprogramm. Doch auch wer nicht viel mit den harten Rachegeschichten der Marke Taken anfangen kann, darf gerne einen Blick riskieren. Kein Meisterwerk, aber ein sehr kompetenter Genre-Beitrag.
[...] Hans Petter Moland erzählt im Remake im Grunde exakt dieselbe Geschichte wie im Original Einer nach dem anderen. Dennoch wirkt die Frischzellenkur bestehend aus größerem Budget, amerikanisierter Darstellerriege und neuem Handlungsort. Trotz einiger tonaler Schwächen und leichter Pacing-Probleme macht Hard Powder Spaß und ist für Neeson-Fans sowieso Pflichtprogramm. Doch auch wer nicht viel mit den harten Rachegeschichten der Marke Taken anfangen kann, darf gerne einen Blick riskieren. Kein Meisterwerk, aber ein sehr kompetenter Genre-Beitrag.
[...] Was soll man nun also von diesem oscarnominierten Pixar-Animationsfilm halten? Neben furioser Action, Animation auf einem hohen Level, liebevollen und witzigen Hauptfiguren, sowie einem tollen Score bekommt man leider nur eine 0815-Handlung geboten, die absolut vorhersehbar ist und der Reihe nichts Neues abgewinnen kann. Kreative Ideen sind leider eher Mangelware. Genauso kann man sich fragen, was genau Brad Bird mit Die Unglaublichen 2 eigentlich erzählen möchte oder was man aus dem Gesehenen mitnehmen kann. Wahrscheinlich wird man darauf keine zufriedenstellende Antwort finden. Da ist man von Pixar eigentlich besseres gewohnt.
Einige zweifellos unterhaltsame Momente verdankt der Film dabei weniger seinen eigenen Ideen, sondern vielmehr den im ersten Teil toll etablierten und liebgewonnenen Charakteren, die hier weiter ausgeführt werden. Neue Figuren sind leider eher plakativ und langweilig. Der Streifen ruht sich somit wohlwollend auf dem Erfolg des Vorgängers aus und nutzt insbesondere niedliche Bilder, um das Massenpublikum, ohne anzuecken, wohl behütet schmunzeln zu lassen. Wer also einfache Unterhaltung möchte und nicht zu viele Gedanken an das Gesehene verschwendet, wird wahrscheinlich seinen Spaß haben, den Film allerdings auch schnell wieder vergessen. Das etwas erfahrenere Kinopublikum hingegen wird dem erfolgreichen Film wohl deutlich weniger abgewinnen können, denn wirklich Unglaubliches passiert hier eher nicht.
[...] So macht Alita: Battle Angel mit seinem Wirken, seinem Cast, musikalischer Untermalung und Kamera einiges richtig. Obwohl der Film auf einer metaphorischen Ebene im Gedächtnis des Genres bleiben möchte, gelingt ihm dies nur partiell. Denn all die Motive, die der Film anspricht, werden eben nur als Teil der Handlung thematisiert. Zu oft geschieht es, dass man sich in Klischees verliert und bekannte Handlungsmuster über den metaphorischen Sinngehalt legt.
Die Dreharbeiten zu Alita: Battle Angel haben über 20 Jahre angedauert und es waren über 15.000 Leute daran beteiligt. Tausende von Stunden und Tagen sollten den Film zu einem scheinbar zeitlosen Filmprojekt machen. Cameron, Rodriguez und Co. ist kein Meilenstein des Science-Fiction-Genres gelungen, jedoch ein durchaus unterhaltsamer, wenn auch kurzweiliger Film. Er fasziniert durch Bilder und Action, weniger durch Tiefsinn und Nachhall. Alita: Battle Angel befindet sich nicht im Siebten Himmel des Films, aber es ist dennoch keine Höllenfahrt…
[...] Wie ein echtes Parfum besteht auch die Serienadaption von Philipp Kadelbach aus drei Noten. Als Kopfnote erfreut man sich an den modern-unterkühlten Bildern, die kompetent in Szene gesetzt sind. Bei der Herznote angekommen steigen einem die unausgegorene Geschichte und die teils ärgerlichen Charakterzeichnungen störend in die Nase. Lang im Gedächtnis, als Basisnote, bleibt damit ein gescheiterter Versuch, die Motive des Romans von Patrick Süskind in ein modernes Crime-Gewand zu packen. Schade.
[...] No Happy Deathday 4Me – Mit dem ersten Teil hatte ich reichlich Spaß und fühlte mich an die Slasher-Filme der 90er Jahre erinnert. Nach launigem Beginn, der tolle Möglichkeiten bietet, verhaspelt sich Happy Deathday 2U zusehends und verliert dabei seine Identität. Da wollte man zu viel auf einmal und verliert dadurch so einiges. Das kann mit Kopfschütteln unterhalten, wirklich rund ist das Ganze aber nicht.
[...] Whiplash ist ein furioses, elektrisierendes Duell zweier Getriebener. Der eine will der Beste werden, der andere versucht mit allen Mitteln, dies zu verwirklichen, indem er ihn wie eine Zitrone auf den letzten Tropfen ausquetscht. Die soghaften Bilder harmonieren prächtig mit den überragenden Darstellern, und das völlig entfesselnd umherwirbelnde Finale mündet in keinem Happy End, sondern in einem Moment voller Bitterkeit, wenn man realisiert, was die Hauptfigur alles aufgeben musste, um es so weit zu bringen. Ein Psychothriller getarnt als Musikerdrama. Grandios!
[...] Asphaltgorillas verpasst es, trotz einer interessanten Grundprämisse, zum Aufschwung des deutschen Films beizutragen. Die unsäglich blassen Charaktere und ihre meist nicht erkennbaren Motive sorgen ebenfalls für einen eher negativen Gesamteindruck. Zumindest stilistisch ist der Streifen meist sehenswert. Wer Lust auf einen rasanten und atmosphärisch ordentlichen Film hat, bei dem man auch mal das Hirn abschalten kann, dürfte mit Asphaltgorillas gut beraten sein. Allen anderen ist aber definitiv davon abzuraten.
[...] Ohne Schnitt und in Echtzeit erleben wir in Utøya 22. Juli das Grauen, das der rechtsextremistische Terrorist Anders Behring Breivik an diesem Tag über die Jugendlichen gebracht hat, die auf der gleichnamigen Insel am Jugendcamp der regierenden Arbeiterpartei in Norwegen teilnahmen. Die Prämisse der Filmemacher, dem Täter keinen Raum geben zu wollen, sondern stattdessen die Opfer zurück in den Blickpunkt zu rücken, ist dabei durchaus gelungen. Der Kritik, die sich bisweilen an der kreativen Entscheidung festmachte, auf einen Schnitt zu verzichten, kann sich nur bedingt angeschlossen werden. Der Terror ist hier keinesfalls als Spektakel, geschweige denn als ein Horrorthriller inszeniert. Die Plansequenz vermittelt durch ihren dokumentarischen Stil vielmehr eine Authentizität, die uns zumindet erahnen lässt, wie es den Jugendlichen an diesem Tag ergangen sein muss.