Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

  • [...] Listen to me Marlon erzählt eben diese Geschichte, über einen Schauspieler, dem das Geld und der Ruhm nicht zur Glückseligkeit geführt hat und der Zeit seines Lebens mit den Fragen des Lebens, dem Leid der Menschen, seinem eigenen und dem der anderen gekämpft hat.

    Listen to me Marlon ist die ganze ungeschönte Wahrheit hinter Marlon Brando.

    Auf Seite 2 findet ihr meinen eigenen, sehr persönlichen Einblick zu Listen to me Marlon und was er, Film und Schauspieler, mir bedeuten…

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    • [...] “Suburbicon” ist, wie eigentlich alle Filme, an denen die Coen Brüder mitgewirkt haben, sehr eigenwillig. Entweder man findet Spaß daran, oder man findet ihn schrecklich. Als ich ihn im Kino gesehen habe, haben sich meine Sitznachbarinnen zu letzterem bekannt.

      Ich selbst, jedoch fand ihn sehr unterhaltsam und hatte meine Freude mit ihm. Die Story und Message dahinter fand ich schon im Vorfeld reizvoll und so wollte ich ihn mir nicht entgehen lassen.

      Das Szenenbild hat mich fasziniert, alles so geordnet und spießig, fast wie in einer Sekte. Aber nach außen sehr freundlich und hilfsbereit. Als dann die Meyers ins Bild treten, bröckelt die Fassade jedoch, bzw. fällt sie mit einem Mal ab. 24/7 gibt es Terror, Belästigungen und Schikane.
      “So etwas passiert hier nie. Das ist ein sicheres Viertel.”

      Nebenan entwickelt sich die geordnete Familie ebenfalls in einen Sumpf der Gewalt und Intrigen. Mittendrin der kleine Sohn, der das nicht verstehen kann und zusammen mit den Zuschauern versucht der Sache auf den Grund zu gehen.

      Der Film ist gespickt mit bitterbösen Szenen oder Sprüchen, die mich zum schmunzeln brachten, andere jedoch könnten das als sehr bedrückend empfinden. Der Ton ist generell sehr hart und düster und man kann ihn maximal als schwarze Komödie betiteln, aber ich persönlich würde das Wort Komödie lieber streichen. Es ist ein Krimi mit Thriller-Einschlag der zum Ende hin völlig eskaliert.

      Wer die Filme der Coen Brüder mag, der wird auch hier seine Freude haben. Aber auch so als eigenständiger Film, finde ich ihn durchaus gelungen. Man muss sich allerdings auf das abgedrehte, absurde und auch sehr düstere, wütende einlassen wollen.

      Ansonsten findet man ihn wohl genau so schrecklich, wie meine Sitznachbarinnen.

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      • [...] Jede Figur ist anders und Samantha ist die einzige erkennbare Moral in The Bad Batch. Sie ist nur auf der Suche nach dem richtigen Platz in einer verkommenen und Seelen-leeren Welt. Sie findet am Ende zwar ihren Platz, schließt aber auch mit vielem ab, wobei das Ende gerne so gedeutet werden kann, wie es am besten passt. Auch hier schreibt uns Amirpour keine terminierte Schlussfolgerung vor, sondern übergibt die Handlung uns und unserer eigenen moralischen Vorstellung(skraft).

        The Bad Batch ist ein Ding, dass Dinge in mir erzeugt hat, die heute Nacht vielleicht noch Dinge in meinem Kopf anstellen, sodass Dinge morgen oder in der Zukunft passieren, die Dinge entstehen lassen, die Dinge dann vielleicht verändern, wenn ich meine Bestimmung und den richtigen Platz für mich und meine Gedanken gefunden hab.

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        • über Tschick

          [...] Alles in allem ist Tschick daher nur ein oberflächliches Vergnügen, ein kurzer Rausch im Moment des Abenteuers, der am Ende beim Zuschauer wie bei den Figuren wieder etwas der Ernüchterung weicht. Eine längere Spielzeit statt der knappen anderthalb Stunden hätte sicherlich auch dazu beigetragen, ein wenig mehr Charaktertiefe zu erzeugen.

          • über Simpel

            [...] “Simpel” ist ein Film, der in mir 2 verschiedene Gefühle hervorgerufen hat. In den ersten Minuten wusste ich nicht so richtig, wie ich mit dieser Thematik umgehen sollte und wie ich mich dem Streifen am besten nähere. Aber nach kurzer Zeit haben “Simpel” und sein Bruder “Ben” mein Herz erobert und ich habe ihnen jede fröhliche Minute ihres Lebens gegönnt.

            Die Story ist sehr abwechslungsreich und es herrscht immer Action. Manche Dinge sind vielleicht etwas zu viel des Guten, aber mir hat das nichts ausgemacht, ich mochte den Film so, wie er ist.

            Der Cast steht über allem anderen. Vor allem David Kross als “Simpel” spielt eine absolute Paraderolle. Wahnsinn. Aber auch Frederick Lau, Emilia Schüle oder Axel Stein liefern hier ab. Ich habe selten einen deutschen Film mit derartigem Tiefgang und super Charakteren gesehen.

            Der Film spielt im Norden Deutschlands und diesen Charme spürt man deutlich. Alles ist eben, offen, aber auch etwas kälter und windiger als im Süden.

            Alles in allem hat mir “Simpel” sehr gut gefallen. Schon der Trailer hat mich neugierig gemacht und das Endresultat konnte mich dann sogar noch positiv überraschen.

            Für mich der beste Deutsche Film 2017.

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            • [...] Dies bedeutet aber in keinem Falle, dass die weiteren Akteure untergehen oder eine schlechte Performance hingelegt haben. Als Gegenpart zu Kevin Costner haben wir Bill Paxton als Randolph ‘Randall’ McCoy, der Patrairch der McCoys.

              Er hat sicher eine teilweise anstrengende Rolle, füllt diese aber überragend aus. Er zerfällt förmlich vor den Augen des Zuschauers. Als gestandener Mann gestartet, verliert er nicht nur fast alles Wichtige in seinem Leben, sondern dazu auch noch jedes Verständnis für Schmerz oder Trauer. Ich ziehe meinen Hut für dieses differenzierte feinfühlige Spiel.

              In den Nebenrollen finden wir weitere bekannte Größen. Tom Berenger als skrupelloser Hatfield Onkel Jim Vance ist grandios. Auch wenn man seiner Rolle einiges sehr übel nimmt, macht es doch großen Spaß ihm dabei zuzusehen.

              Speziell in der Familie der Hatfields stechen weitere Schauspieler hervor. Sowohl Powers Boothe (Judge Valentine „Wall“ Hatfield), als auch Matt Barr (Johnson “Johnse” Hatfield) und Boyd Holbrook (William “Cap” Hatfield) wissen in ihren Rollen zu überzeugen.

              Preise gab es u.a. für Kevin Costner (Golden Globe, Emmy) und Tom Berenger (Emmy).

              • [...] Auch wenn er an einigen Stellen bezüglich der ethischen Fragen noch etwas tiefer hätte graben dürfen, so ist Splice dennoch absolut nicht als simple Genmonster-Geschichte abzutun. Denn man bekommt einen durchaus gelungen, durchweg spannenden und vor allem originellen Genremix geboten, der sich aufgrund dessen zu empfehlen weiß.

                • [...] Ich bin ein hardcore Tomb Raider Fan der ersten Stunde. Zusammengerechnet habe ich wohl mehrere Monate damit verbracht die Rätsel rund um Lara Croft zu lösen und habe die Entwicklung von Tomb Raider genauestens mitverfolgt.

                  Während ich den Zusammenhang der Spiele und den beiden älteren Filmen nicht so ganz nachvollziehen konnte, sehe ich diesen nun auf den ersten Blick. Tomb Raider (2018) sieht eins zu eins so aus, wie das Spiel aus 2013.

                  Die Story ist nicht sonderlich originell. Lara muss eine Art Artefakt/Schatz/Grab suchen, das kennt man alles. Hier steht eher ihre Entwicklung im Vordergrund. Und diese zu beobachten macht sowohl im Spiel, als auch im Film Spaß!

                  Von der unsicheren, jungen Lara, hin zur toughen, weltbekannten Tomb Raider. Sie muss Naturgewalten trotzen, Verletzungen einstecken und mehrmals um ihr Leben kämpfen.

                  Der Cast ist bis auf Alicia Vikander komplett ersetzbar. Der Vater wirkt lieblos platziert und auch ihr Gegenspieler kommt mit wenig Ausstrahlung, Antrieb oder Emotionen daher. Vikander dagegen ist weltklasse. Sie ist Lara Croft.
                  “Einige Männer mögen gefährliche Frauen”

                  Die Schauplätze sind allesamt sehr gut umgesetzt und sehen wunderbar aus. Ob Hafenstädtchen, Dschungel oder unterirdisches Grab. Alles sieht aus, wie in den Spielen. Und darum geht es hier ja.

                  Tomb Raider (2018) ist der erste Film der Reihe, der mir wirklich zusagt. Ich bin sehr zufrieden, wie die Umsetzung gelang und freue mich auf die Fortsetzung. Für Fans von Tomb Raider ein absolutes Muss, gerade für diejenigen, die den Reboot Titel feiern. Unterhalten wurde ich gut, die Länge des Films ist absolut gerechtfertigt, auch wenn mir hier und da etwas Charakterzeichnung gefehlt hat. Generell Luft nach oben, aber wenn man darauf aufbaut, wird der 2. Teil ein Blockbuster, über den man lange sprechen wird.

                  • [...] Veronica – Spiel mit dem Teufel ist bei weitem nicht so schlecht wie man in Anbetracht der Werbung vermuten könnte. Solange man keinen richtig guten Dämonen- oder Besessenheitsfilm erwartet, sondern sich einfach nach Feierabend etwas berieseln lassen möchte, kann Veronica sicherlich die richtige Wahl sein.

                    Potential wäre vorhanden gewesen etwas gutes daraus zu machen. Die Hauptdarstellerin macht ihre Sache sehr gut, die restlichen Figuren bleiben blass, sind aber auch nicht sonderlich wichtig. Die Atmosphäre ist über große Strecken wirklich ordentlich, Setting und Score gehen auch in Ordnung, trotzdem bleibt’s im Gesamten Mittelmaß

                    • [...] Als ich vor Monaten den ersten Trailer zu “Mord im Orient Express” im Kino sah, war mir sofort klar, dass ich diesen Film unbedingt sehen musste. Ich kannte Hercule Poirot nicht, aber die Aufmachung dieser kurzen Sequenz, hat mich einfach sofort angesprochen. Und dementsprechend astronomisch war auch meine Erwartung. Zumal ich ihn im Zoo Palast (Berlin) in 70mm und Originalvertonung sehen durfte.

                      Der Rahmen war also absolut würdig und ich saß bereits aufgeregt im Kinosessel, als der berühmte 10 Sekunden Countdown der alten Tage zu erkennen war.

                      Sofort war klar, dass hier optisch grandioses geschaffen wurde. Jedes Bild ein Augenschmaus, der 70 mm Filmtechnik und natürlich dem CGI sei Dank. Dazu ein phänomenales Staraufgebot als Cast, von denen jeder einzelne absolut überzeugen konnte, der Zug war liebevoll dargestellt und man sah sich in alte Zeiten versetzt.

                      Garniert wurde die schöne Optik mit vielen witzigen Sprüchen, dem Charme des Hauptdarstellers und Autors Kenneth Branagh, der hervorragend spielt und einem kniffligen Mordfall, der zum Mitraten und Mitfiebern einlädt.
                      “Wir sind umgeben von Lügen”

                      Das Ende war für meinen Geschmack vielleicht etwas unbefriedigend und “Mord im Orient Express” konnte meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Diese waren jedoch zugegebenermaßen wohl einfach zu hoch angesetzt, denn der Film ist durchaus als stark zu bezeichnen.

                      Ich hätte mir vielleicht noch 15 Minuten Länge gewünscht, was an sich schon ein gutes Zeichen ist, die Zeit verflog förmlich. Einige Protagonisten kommen leider etwas zu kurz, was aber wohl der Original-Idee geschuldet ist.

                      Abgesehen davon, kann ich “Mord im Orient Express” jedem nur ans Herz legen, ich fand ihn wirklich gut. Die 6-fach Oscar-nominierte Fassung von 1974, für die Ingrid Bergman sogar eine Trophäe gewinnen konnte, kenne ich leider noch nicht. An den Vorgänger wird die Fassung von 2017 vielleicht nicht ganz heran kommen, sehenswert ist er aber allemal.

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                      • [...] Kurzweiliges Spuk-Rätsel. Schatten der Wahrheit folgt den Regeln der alten Grusel-Kunst und setzt dabei auf bewährte Spannung und Atmosphäre. Freunde von Jump-Scares und Schockeffekten am laufenden Band werden hier nicht glücklich werden. Das Grauen kommt langsam aber effektiv und zum Großteil auch unvorhersehbar daher. Lediglich alte Hasen des Genres könnten das ganze vorzeitig durchschauen. Dennoch bleibt Schatten der Wahrheit ein top inszeniertes Kammerspiel mit etablierten Hauptdarstellern und einem düsteren und stimmigen Gesamtpaket.

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                        • [...] Song to Song ist ein gewohnt stark gefilmter Betonklotz, der sich der Gefühle aller Protagonisten annimmmt und mit den Bildern und der Kamera spielt. Gerade das Bild des Kameramanns Emmanuel Lubezki erzeugt etwas ganz besonderes, dass man dieser Tage nur selten zu sehen bekommt. Dafür muss man aber mit der improvisierten und nicht immer schlüssigen Handlung vorlieb nehmen. Insgesamt ein sehr sehenswertes Werk für Fans von Terrence Malick. Hier kann jeder etwas entdecken oder man schaltet nach wenigen Minuten bereits ab..

                          • über Borgman

                            [...] Borgman ist sicherlich ein eher ungewöhnlicher Film. Wer einen Thriller zum Mitraten und Mitfiebern oder eine Komödie zum ausgelassenen Lachen sucht, ist hier wohl eher falsch aufgehoben. Skurril, grotesk, spannend, witzig – all das ist Borgman schon. Doch all dem voran ist er einfach unheimlich interessant.

                            • [...] In Sachen Henry ist liebevoll, tragisch, wunderschön, findet die Wahrheit hinter den wichtigsten Fragen des Lebens und überrascht bei dieser ernsten Thematik mit viel Humor und einem glänzenden Harrison Ford in der Hauptrolle. Ich konnte in In Sachen Henry viel aus meinem eigenen Leben entdecken, denn auch ich, wie jeder Mensch, denke manchmal erst nach, nachdem ich gehandelt habe. Da kostet andere Menschen Zeit und Kraft. Sollten wir also mehr darauf achten, was wir tun und wie wir es tun? Die Konsequenzen nicht aus den Augen verlieren? Ich finde, Ja….

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                              • [...] “Liebe zu Besuch” ist ein herzlicher und sonniger Gutelaune-Film. Er bietet keinen wirklichen Tiefgang und auch die Romantik will nicht so wirklich zünden, vieles wirkt zu erzwungen oder gestellt. Charmant ist er aber allemal, das Szenenbild macht viel Freude, die Schauspieler sind sympathisch und die Story ist zumindest interessant.

                                Für Paare könnte ich mir den Streifen vorstellen, die könnten ihn sich auch im Kino ansehen. Der Rest sollte auf den Home Entertainment Start warten oder bis er zufällig im TV läuft.

                                Während der Laufzeit hat man ein schönes, positives Gefühl und kann sich so berieseln lassen. Die heile Familie macht Spaß und das “Experiment” unterhält gut. Zu mehr taugt der Film aber leider nicht.

                                • [...] “Happy Deathday” ist ein Horrorfilm. Ein Horrorfilm ab 12. Kann das funktionieren?

                                  Der Trailer hat mir gut gefallen und so wollte ich den Film gerne sehen, hatte aber keine all zu hohe Erwartungen, denn ich habe seit Jahren keine wirklich guten Horrorfilme mehr gesehen. Ich bin da wohl ziemlich abgestumpft und genau deswegen war ich ob des FSK recht skeptisch.

                                  Die Story gefällt mir sehr gut. Innovative Idee, mit Abwechslung, obwohl sich alles wiederholt. Die düsteren Momente sind auch recht gut gelungen, auch wenn man natürlich meistens ahnt, was als nächstes passiert. Das Ende ist nicht vorhersehbar gewesen für mich.

                                  Den Cast fand ich stark. Jessica Rothe hat mir sehr gut gefallen. Sie bringt Charme und Ausstrahlung mit, zeigt ein gutes Spiel ihrer Mimik und beherrscht die Ängstliche genau so gut, wie die Toughe.

                                  Szenenbild ist ebenfalls gelungen, das College an dem sie ist, die dunklen Gassen, das Krankenhaus oder das Parkhaus. Alles hat seine hellen oder dunklen Facetten und die werden gut genutzt.
                                  “Du willst doch wissen was morgen ist, oder?”

                                  Die Art und Weise, wie ihr Tod und das Aufwachen gemischt sind, gefiel mir auch gut, die Veränderung ihrer Persönlichkeit ebenso. Damit geht auch die Grundmessage einher, die ich ebenfalls als wichtig und richtig erachte. Der Sound ist der Typische Horror-Stil und die Kameraarbeit war von der besseren Sorte.

                                  Nicht so gut gefallen hat mir die Tatsache, dass man so gut wie kein Blut sieht. Das ist einfach unrealistisch und für einen Horrorfilm nicht tragbar. Gegen Ende wurde dann 1-2 mal auf die Kunstblut-Tube gedrückt, aber generell hat das leider vieles kaputt gemacht.

                                  Es gibt auch 1-2 Logikfehler und die Zeit-Abstände der einzelnen Leben wurden nicht immer eingehalten.

                                  Insgesamt würde ich “Happy Deathday” trotzdem empfehlen. Ein breites Publikum kann ihn sehen und darauf ist er auch ausgelegt. Eine Teenie-Horror-Show, die nicht allzu düster und verstörend rüber kommt. Für meinen Geschmack zu seicht und kindgerecht, aber es ist so gewollt und damit kann ich dann auch leben. Wer einen echten Horrorfilm erwartet mit Blut, Ekel und Härte, der ist hier falsch. Die Idee ist mal etwas neues und diese wurde auch sehr gut umgesetzt.

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                                  • [...] Alles in allem hat sich Xavier Dolan mit der Verfilmung dieses literarischen Stoffes keinen Gefallen getan. Seine wahren Stärken zeigen sich vor allem in den kurzen phantasievollen Ausbrüchen aus dem giftigen Familienzusammentreffen. Zwar inszeniert er die langen Dialogpassagen mit einigen interessanten Einstellungen. So versinnbildlicht der häufige Gebrauch des Shot-Reverse-Shot die tiefen Gräben zwischen den Personen. Aber auch diese handwerkliche Finesse rettet den Film letztlich nicht davor, ein eher ermüdendes und enervierendes Vexierspiel zu sein. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, nur hätte Dolan dies auch wesentlich subtiler und facettenreicher erzählen können.

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                                    • [...] Die Glorreichen Sieben ist eine Geschichte, die auch 2016 noch funktioniert. Der moderne und zugleich klassische Western lebt von seinem großartigen Cast, seinem genialen Score und der phantastischen Cinematographie. Fuqua hat diese Tugenden verinnerlicht und liefert mit dieser Neuinterpretation der ungleichen Helden, die sich gegen die Unterdrückung und Ungerechtigkeit eines wahrhaft hassenswerten Bösewichts auflehnen einen unterhaltsamen und tollen Film ab, der den Kinobesuch absolut wert war. Und selbst in Zeiten der 60” TVs – die Leinwand ist der richtige Platz für diese großen Bilder. Horners letzter Score zeigt nochmal klar welch großer Verlust sein viel zu früher Tod war und alles fügt sich nahezu perfekt zusammen. So oft das Genre für Tod erklärt wurde, so oft gibt es Regiesseure die zeigen wie lebendig es auch heute noch ist. Und neben True Grit und Django Unchained fühlen sich auch diese neuen Sieben wahrhaft glorreich an und bilden die Spitze des Genres in den letzten Jahren.

                                      9/10 Punkte ist mir dieses fast perfekte Filmerlebnis wert,

                                      jedem sei eine allerwärmste Empfehlung ausgesprochen sich für dieses längst nicht tote Genre zu öffnen und einem der unterhaltsamsten Filme des Jahres 2016 eine Chance zu geben.

                                      • [...] Dead Silence kombiniert gekonnt altbewährten Horror mit frischen neuen Ideen und erzählt eine interessante Geschichte, spannend und gruselig verpackt. Hier und da vielleicht ein paar Logik-Löcher, aber wo findet man diese genrebedingt nicht? Das Ergebnis der Saw-Schöpfer ist ein durchaus origineller und wirkungsvoller Grusel-Schocker, ohne blutigere Effekthascherei. Für Fans von Puppen-Horror wie “Annabelle” und co, ein absolutes Vergnügen. Darüber hinaus aber auch für jeden Grusel-Fan einen Blick wert.

                                        • [...] „City of God“ ist eindringlich, schonungslos, zynisch, teilweise klar verspielt und weiß es mehrere Geschichten gleichzeitig zu erzählen, ohne dabei ins Stocken zu geraten.

                                          • [...] Verdammt, die Zombies kommen ist ein kurzweiliger, alberner und einfach verdammt sympathischer Zombiespaß. Auch wenn sich hier und da die mittlerweile über 30 Jahre bemerkbar machen, die der Film schon auf dem Buckel hat, unterhält er immer noch ausgezeichnet. Gerade die Effekte können sich auch heute noch durchaus sehen lassen.

                                            • [...] Handwerklich perfekt und schauspielerisch bis in die kleinsten Nebenrollen hervorragend besetzt, kann man einem The Killing als eine fantastische Crime-Serie nur geradezu ans Herz legen. Thriller- Fans kommen hier voll auf ihre Kosten und dürfen sich auf eine abwechslungsreiche und spannende Spurensuche begeben .

                                              • [...] Anrufer unbekannt wurde nicht umsonst für 8 Goyas nominiert. Besonders die Kategorien „Beste Nachwuchsregie“ und „Beste Hauptrolle“ leuchten unmittelbar ein. Mit seinem ersten Film ist Dani de la Torre alles in allem ein überdurchschnittlicher Thriller gelungen, der versucht, mehr zu sein als nur kurzweilige genretypische Unterhaltung. Vorzuwerfen ist dem Film eigentlich nur, dass er erst recht spät seinen eigenen Erzählweg beschreitet und sich zu lange mit bekannten Versatzstücken aufhält.

                                                Bei uns ist der Film bisher nur als Video on Demand (VOD) über die einschlägigen Streamingportale verfügbar.

                                                • [...] Zeit des Erwachens kann für mich die Erkenntnis sein, dass Bryan Adams’s Summer of 69´ nichts mit diesem Film zu tun hat und eigentlich auch nichts mit mir. Ich bin gesund, ich lebe, sehe, höre, gehe und darf das Leben jeden Tag neu leben, neu entdecken und mich in Sicherheit wiegen. Eigentlich muss ich Summer of 69‘ nicht hassen, denn dort ist wohl eines der schönsten Wunder der Welt passiert…

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                                                    Justice League ist kein filmisches Desaster, aber leider auch kein zweiter Hit wie Wonder Woman. Der Film ist reinrassiges Popkornkino für einen kurzweiligen Abend, über das man sich keine großen Gedanken machen muss. Ich persönlich hoffe auf einen Extended Cut, der die Haupthandlung noch etwas aufpoliert und einen nachhaltigeren Eindruck hinterlässt.

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