Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
Heat von Starregisseur Michael Mann ist zweifellos einer der großen Krimi- & Thriller-Klassiker der Filmgeschichte. Neben vor allem einer denkwürdigen Schießerei sorgt das große Aufeinandertreffen und Duell von De Niro als Gangster und Pacino als Cop für ganz große Spannung. Dabei porträtiert Mann mehr als nur zwei vom Verbrechen besessene Männer, sondern schaut auch in ihr Privatleben.
The Grey ist ein gelungener Thriller, der sowohl mit einschüchternden Antagonisten sowie einer bedrückenden Atmosphäre und konstanter Spannung aufwarten kann. Leider kommt fast jeder dieser positiven Aspekte mit einem kleinen Wermutstropfen: So handeln die Raubtiere beispielsweise teils haarsträubend irrational zugunsten des Schockfaktors und den Protagonisten wird verzweifelt eine generische Hintergrundgeschichte aufgezwungen. Wer aber über diese kleineren Makel hinwegsehen kann, bekommt einen unterhaltsamen Survival-Film mit einem gewohnt coolen Liam Neeson und einer fantastischen
Insgesamt ist Regisseur Lars Klevberg mit Child’s Play ein sehr ordentliches Remake des Killer-Puppen-Klassikers gelungen. Das in die Neuzeit gehievte Setting rund um die freidrehende KI namens Chucky funktioniert überraschend gut und die handgemachten Splatter-Effekte wissen zu überzeugen. Ein doch recht antiklimaktischer Schlussakkord und manchmal wenig nachvollziehbares Figurenverhalten sind da verschmerzbare Minuspunkte. Für Genrefans ist Child’s Play daher auf jeden Fall einen Blick wert.
Free Solo ist eine packende Dokumentation über einen besonderen Sportler und eigenwilligen Menschen. Mit großartigen Landschaftsbildern, atemberaubenden Kameraeinstellungen und einem stimmigen Musikeinsatz an ausgewählten Stellen wird die ohnehin herausragende Leistung von Alex Honnold mehr als würdig festgehalten. Dabei entsteht im Finale und der eigentlichen Klettertour sogar eine unerwartet nervenaufreibende Spannung, wie sie ein Thriller nicht besser hätte erzeugen können. Viele dürften durch diese Dokumentation der Faszination für diesen Sport ein großes Stück näher gekommen sein. Dabei sollte zugleich nicht unerwähnt bleiben, dass manche Zuschauer ob des unnötig hohen Risikos des Free-Solo-Kletterns verständnislos abschalten könnten.
Was kann man nun also zusammenfassend zu dem neuen Film des französischen Thrillerexperten Luc Besson sagen? `Style over Substance´ ist vermutlich ein naheliegender Ausdruck. Die Bilder und der kreative Soundtrack, sowie einige toll choreografierte Actionszenen, wissen zu begeistern. Stilistisch ist der Streifen allerdings ambivalent und auf inhaltlicher Ebene sogar relativ belanglos. Erst in der letzten halben Stunde gelingt es vor allem durch eine kreative Figurenkonstellation und einem gut aufgelegten Cast, Interesse zu wecken. Wer sich also für stilsichere Bilder interessiert und eine relativ solide unterhalten werden möchte, der kann trotz des guten Sommerwetters einen Blick riskieren. Andernfalls ist ein Gang ins nächste Open Air Kino, welches Luc Bessons früheres Werk Leon – Der Profi spielt, eher zu empfehlen. Einen solchen Klassiker bekommen wir mit Anna nämlich leider nicht geboten.
Dass die Experimente und der vermeintlich hochgefährliche Virus schlussendlich nur zur Randnotiz werden, ist mager. Mehr Hintergrundinformationen und mehr tollwütige Infizierte hätten dem gesamten Tempo gut getan. Schade auch, dass bei den gegebenen Bedingungen die Effekte doch so sparsam eingesetzt wurden. Mit dem Talent der MindwarpFX-Crew hätte man ein herrlich ekliges Wurmzucken entfesseln können. The Trench erinnert so etwas an Frankenstein’s Army, der auch noch viel mehr Wahnsinn aus seiner Grundidee hätte holen können. Der Spagat zwischen düsterem Kriegsdrama und ekligem Bodyhorror ist dankbar, in der Umsetzung aber doch noch etwas gebremst. Interessenten vom dicker budgetierten Operation Overlord könnten hier einen Blick wagen, müssen sich dann aber auf spärlicheren Actioneinsatz einstellen.
Aktueller denn je, wunderschön gefilmt, emotional berührend und dabei noch enorm informativ. Die Dokumentation Unsere große kleine Farm überzeugt auf ganzer Linie. Die Geschichte von Molly und John ist eine Ode an die Nachhaltigkeit und verdient eine uneingeschränkte Schauempfehlung meinerseits!
Ben Stiller reißt sich mit aller Kraft von seinem alten Image los und etabliert sich mit Escape at Dannemora als erstzunehmender Geschichtenerzähler. Dieses mit Ruhe und Präzision aufbereitete Thrillerdrama überzeugt mit langen, genauestens durchkomponierten Kameraeinstellungen und einer sehr detailgetreuen Nacherzählung der wahren Ereignisse. Die großartigen Darstellerleistungen von Benicio Del Toro, Paul Dano und Patricia Arquette tragen zur bewegenden Inszenierung bei. Wer die etwas schleppende Einführung hinter sich hat, wird mit dem im Mittelpunkt stehenden, schweißtreibend inszenierten Gefängnisausbruch belohnt, und selbst wenn der dritte Part erzählerisch leicht schwächelt, so ist Escape at Dannemora unterm Strich dennoch ruhiges, beeindruckendes Charakterdrama. Besonders raffiniert gestaltet sich dabei der Kniff, den Zuschauer mit den sympathischen Protagonisten mitfiebern zu lassen, ohne diese Mörder dabei in irgendeiner Art und Weise zu glorifizieren. Chapeau, Herr Stiller. Chapeau.
Alles in allem ist Zombieworld ein interessanter und vielseitiger Vertreter im Zombie-Genre made in Hongkong, der seinen Zuschauer aber leicht überfordern kann. Ärgerlich stimmt allenfalls die Zeit, die so manches Mal mit Leerlauf vergeudet wird. Dafür stimmt die Message, und zumindest im letzten Drittel zieht das Tempo dann etwa wieder auf das Niveau des Vorspanns an. Mich haben die Zombies aus der Sonderverwaltungszone bei der ersten Sichtung wenig begeistert, aber mit etwas Abstand empfand ich ihn auch nicht als wirklich schlecht. Wenn man nicht davon ausgeht, ein durchgehendes Actionfeuerwerk serviert zu bekommen, und ist dem vergleichsweise eigenwilligen Humor sowie längerer redseliger Passagen nicht abgeneigt, kann man sich diese Zombiehühnerkeule gerne mal geben. Der Titelsong ist übrigens richtig schmissig!
The Hate U Give ist ein sehenswertes Drama, das uns große gesellschaftliche Probleme wie Alltagsrassismus und Polizeigewalt anhand einer bewegenden Familiengeschichte vor Augen führt. Dadurch erzeugt der schauspielerisch stark besetzte Film ein tieferes Verständnis dafür, was es auch heute noch bedeutet, als Mensch schwarzer Hautfarbe in einer von Weißen geprägten Gesellschaft zu leben. Leider lässt sich dabei ein leichter Beigeschmack nicht bestreiten, weil das Thema etwas oberlehrerhaft und vor allem die Rassenproblematik trotz einzelner Perspektivwechsel überwiegend einseitig präsentiert wird.
Als Zuschauer können wir uns doch etwas zu gemütlich auf der Seite der Guten einrichten, ohne wirklich beide Seiten kennenzulernen. Der Emotionalität vieler Szenen schadet dies gleichwohl nicht, sodass The Hate U Give genau das schafft, was es möchte: aufwühlen.
Wer von Yesterday ein Biopic im Stile von Bohemian Rhapsody erwartet, der wird den Kinosaal ziemlich sicher enttäuscht verlassen. Dafür liegt der Fokus des Films zu deutlich auf der Liebesgeschichte zwischen Jack und Ellie. Doch zusammen mit der sehr reizvollen und unverbrauchten Prämisse, der unverkennbaren Inszenierung von Dany Boyle und den legendären Hits der Beatles erzeugt Yesterday einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Da kann man über das checklistenartige Abarbeiten der Rom-Com-Must-Haves und über die leichten Probleme mit dem Pacing in der zweiten Filmhälfte gerne hinwegsehen. Alles in allem gut gemachtes Unterhaltungskino.
Ein königlicher Tausch ist ein Historienfilm, wie er im Buche steht (und eben nicht im Geschichtsbuche). Er zeigt das Leben zu Hof aus einer menschlichen Perspektive und zeichnet Charaktere, die von Normen und Werten geprägt sind, sich jedoch nicht ihrer Natur widersetzen können: In diesem Fall handelt es sich um das Betragen in der Kindheit. Höfische Verhaltensregeln sind schön und gut, doch im tiefsten Herzen sind Kinder naiv, unbefangen, gutgläubig und zuweilen trotzig. Mit eben jenen Attributen versieht Marc Dugain seine zentralen Figuren und zeigt im Ansatz einen Film, der zu einer wunderbaren (historischen) Coming-Of-Age-Story fortgeführt werden könnte. Ein königlicher Tausch präsentiert sich als rundum gelungener Historienfilm, der seine eigene Sichtweise hat und den Zuschauer nicht über vermeintliche Fakten belehren möchte.
Stattdessen weist Dugain auf die Lebensweise am Hof des 18. Jahrhunderts hin, ohne ihn jedoch dabei zu verurteilen. Ferner führt er uns eine Situation vor Augen, die von eingesperrten Protagonisten handelt. Eine jede Figur könnte oder möchte gar aus ihrem Verhalten ausbrechen und eigenständig handeln, aber sie alle sind dazu gezwungen, innerhalb ihrer von Normen bestimmten Handlungsmuster zu bleiben. Dieser Teufelskreis kann nicht durchbrochen werden und regt den Zuschauer zum Nachdenken und Reflektieren an. Womöglich wird er nie große Berühmtheit erlangen und die Jahrhunderte überdauern wie die Namen seiner Protagonisten. Dennoch wird er in den Reihen intelligenter Historienfilme geführt werden, die es zu sehen gilt, um die eigene Sichtweise auf die Vergangenheit und die Gegenwart reflektierend nachvollziehen zu können.
Wo es in anderen Filmen reicht, die Kehle des Opfers aufzuschlitzen, wird hier sprichwörtlich vom Kadaver auf den enthaupteten Kopf gepisst, um es mal mit einem zweckentfremdeten Titel von Jochen Taubert zu formulieren. Außerdem bekommt der geneigte Fan grafischer Brutalitäten eine etwas unorthodoxe Methode der Geburtshilfe (oder doch eher Abtreibung?) oder Ausweidungen präsentiert. Dass Kinder ebenfalls zu den Opfern der mordlüsternen Puppen werden, gehört da selbstverständlich zum guten Ton.
Zahler entfesselt ein over the top Schlachtfest, das seine Brutalitäten auch noch mittels praktischer Effekte an das Zielpublikum bringt. Diese schwanken in ihrer Qualität, aber man kennt es ja: Handgemachtes verströmt mehr Charme als seelenloses CGI-Gekröse. Apropos Gekröse: Lucio Fulcis Stammkomponist Fabio Frizzi komponierte den Soundtrack.
Als ernstzunehmender Zombiefilm krankt Redcon-1 also an allen Ecken und Enden. Aber auch als kurzweiliger, anspruchsloser Spaß versagt der Film auf der ganzen Linie. Wir bekommen zwar Gore, aber fast nur Offscreen-Kills anstelle von amtlichem Gekröse. Statt versprochenen Martial-Arts-Fights herrschen zumeist schnöde Prügeleien auf niedrigem Niveau vor. Wackelkamera und schnelle Schnitte sollen das kaschieren, sorgen aber nur dafür, dass längere Sequenzen nervend ausfallen. Dazu streckt sich die dünne 08/15-Story auf fast schon epische zwei Stunden, die aber wie vier wirken. Die meisten schrägen Ideen zünden nicht, wobei deren Pool schon nach der Hälfte erschöpft ist. Dazu gesellen sich inkonsequente bis komplett unlogische Figurenzeichnungen und allerlei kleinere Doofheiten, die den zweifelhaften Genuss dieses Werks noch schmälern. Damit ist Redcon-1 allerhöchstens für Zombie-Allesfresser goutierbar.
Auf eigene Faust ist ein erstklassig anmutender Film in einem häufig zweitklassig-verpönten Genre. Er bietet eine alte Garde an Schauspielern auf, die im Western beheimatet sind, weist eine lückenlose, simple Handlung vor und ist von Anfang bis Ende unterhaltsam. Die Bewertung muss jedoch unter der Divise des einleitenden Satzes dieses Fazits betrachtet werden. Denn Auf eigene Faust muss auf zweierlei Weise bewertet werden: zum einen als Western und zum anderen als Film.
Als Western ist Auf eigene Faust ein Film, den man in der Neuauflage durchaus in eine Westernsammlung aufnehmen kann. Denn er macht alles richtig, was ein Low-Budget-Western tun muss. Er wirkt wie ein Groschenroman und bietet kurzweilige Unterhaltung aus dem Wilden Westen. Doch als Film an sich muss er sich mit Meisterwerken der Filmgeschichte messen. Und diesen Wettkampf wird der Film klar und deutlich verlieren, da es ihm an Tiefgang, Einfallsreichtum und cineastisch-technischer Fertigkeit mangelt. Auf eigene Faust erhält innerhalb seines Genres viereinhalb von fünf möglichen Toastscheiben; jedoch hat er sich nur drei von fünf Scheiben in einer allgemeinen Wertung verdient und muss sein Andenken auf eigene Faust am Leben halten…
Ist es notwendig, dass einem 29-jährigen Fußballer eine eigene Dokumentation zu Teil wird? Diese Frage lasse ich an dieser Stelle unbeantwortet. Festzuhalten ist aber, dass auch periphere Beobachter von Toni Kroos hier nichts Neues lernen. Die Dokumentation ist eher eine fast zweistündige Lobeshymne auf einen der größten Fußballer der heutigen Zeit denn eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Werdegang und dem Business an sich. Doch selbst wenn sie genau das sein will, so machen große inhaltliche Fragezeichen einen Strich durch die Rechnung.
Hier gilt ganz klar: Style over substance. Sehr schade, da genau das die Antithese zum Leben und Spiel von Toni Kroos ist.
Im Grunde kann man dem argentinischen Gangster-Drama Der schwarze Engel nicht viel vorwerfen. Filmisch und schauspielerisch bewegt sich die Inszenierung von Luis Ortega auf konstant hohem Niveau. Doch leider wird das Erzähltempo der sowieso schon sehr reduzierten Handlung stellenweise zu sehr verschleppt, sodass richtige Spannung nur selten aufkommt. Alles in allem aber ein mehr als solider Genre-Beitrag.
Sechs schwarze Pferde punktet letztendlich mit Westernmusik und einem entsprechenden Gefühl, welches dieses Genre in einem hervorrufen soll. Die Landschaften und Kostüme tragen ihr Übriges dazu bei. Doch unter dem Strich ist Sechs schwarze Pferde kein guter Film und zu weiten Teilen nicht einmal ein guter Western. 80 Minuten lang verspürt der Zuschauer weitaus weniger als seichte Unterhaltung. Das Drehbuch ist so simpel, dass es selbst in seinem Klischeecharakter unvorhersehbar ist, weil es aus sinnfrei zusammengesetzten Handlungsmomenten besteht.
Selbst die sechs schwarzen Pferde sind nur Mittel zum Zweck. Sie sollen den Eindruck eines ehrbaren Cowboy-Westerns vermitteln, hinterlassen jedoch beim Zuschauer eine zentrale Frage: Warum? Warum handeln die Figuren wie sie es tun? Wie ist ihre Motivation? Der Fragenkatalog kann vom großen Ganzen bis ins kleinste Detail fortgesetzt werden: Was genau tun die Ureinwohner in der letzten Szene? Und wo kommt die Kutsche her? Um Spoilern vorzubeugen, seien die Erklärungen jener Fragen dahingestellt und jedem selbst überlassen. Sie stehen jedoch sinnbildlich für die wahllose Handlung von Sechs schwarze Pferde. Unterstützt wird das Drehbuch von zwei steifen, wenig abwechlungsreichen Hauptdarstellern und kaum merklichem cineastischen Können seitens der Regie. Der Film enttäuscht auch im Rahmen des Hollywood-Westerns auf der gesamten Reise, selbst die 1000 US-Doller scheinen für solch ein Abenteuer zu wenig…
Inhaltlich gewagt, steht und fällt die Geschichte mit Hauptdarsteller Elliott Gould. Als Fossil von Detektiv schlurft er durch eine Welt, in der Ritterlichkeit und Loyalität kaum mehr zählen. Immer wieder droht Marlowe dabei zum Spielball verschiedener Interessen zu werden, und er kann einen dabei schon leid tun. Robert Altman zieht daraus immer mal wieder ätzenden Witz, wenn die Ideale des Helden mit der schmutzigen Welt kollidieren. Technisch gibt sich Der Tod kennt keine Wiederkehr genauso keine Blöße. Altmans Stamm-Kameramann Vilmos Zsigmord (Oscar für Unheimliche Begegnung der dritten Art) fängt ein L.A. ein, das an jedem schönen Ort hässliche Ecken parat hält. Der Score von John Williams (Star Wars, Indiana Jones) untermalt das Geschehen unaufdringlich mit einem lockeren, jazzigen Score.
The Fortress ist ein Historienfilm, der vieles richtig macht. Er weiß, durch eine geschickte, gut inszenierte Handlung, Musik und historisch-cineastische Authentizität zu überzeugen. Hinzu kommen vollends formstarke Schauspieler, die das Drehbuch und das Szenenbild mit Leben und Unterhaltung füllen.
Die südkoreanische Produktion ist jedoch auch für das Verständnis des europäischen Zuschauers gemacht. Anders als Filme wie das chinesische Werk Once Upon A Time – In einer fantastischen Welt fällt es dem Zuschauer leicht, der Handlung zu folgen. Es ist nicht mythologischer Symbolismus o.ä., sondern allenfalls die Geschichtsschreibung selbst, die die Konzentration des Zuschauers erfordert. Da dies ein Erkennungsmerkmal eines jeden Historienfilm ist, sei dies lediglich als Information bezüglich der Erzählstruktur dahingestellt. Letztendlich ist es das sprichwörtliche I-Tüpfelchen, welches The Fortress fehlt, um ein vollendeter Film zu werden. Denn innerhalb des Genres macht er nahezu alles richtig und ist bis zum Schluss unterhaltsam. Nur leider ist The Fortress kein Film für die Ewigkeit, denn anders als das Schicksal der Festung Namhansanseong wird der Film nicht die Jahrhunderte überdauern…
Der Film sieht wertig aus, kann aber nicht verschleiern, dass ihm einfach die Muskeln dort fehlen, wo es für einen B-Actionfilm ankommt. 90 Minuten lang bedrohen sich grimmig dreinblickende Akteure am Telefon, fahren und schleichen durch die Nacht, und manchmal schießen sie auch mal aufeinander. Auch Milo Gibson lässt eindeutig das Charisma missen, dass seinen Vater Mel Gibson immer ausgezeichnet hat. Das ödet ungemein schnell an, es ist eintönig, belanglos und dazu noch doof gescriptet. All the Devil’s Men hat in einer Zeit, in der es keine Videotheken mehr gibt, wo solch ein Streifen zumindest mit einem martialischen Cover zum Ausleihen auffordern könnte, eigentlich keine Existenzberechtigung mehr. So etwas schafft es im Normalfall noch nicht einmal ins Nachtprogramm der Privatsender.
Die inhaltliche Brisanz wird von Bean nicht mit Gewalteskapaden oder Überemotionalisierung geschaffen, sondern durch seine Dialoge. Danny wird als intelligenter Mann zum Aushängeschild der faschistischen Organisation, der er beitritt. Als geschickter Redner akquiriert er Spenden oder überzeugt immer mehr Menschen, der Vereinigung beizutreten. Dabei sind es seine hasserfüllten Ansichten, die gleichermaßen fesseln und abstoßen. Sein ambivalenter, von steter Unruhe und fehlender Identifikation getriebener Charakter erweckt beinahe schon Mitleid. Man möchte Danny aus seinem Irrweg befreien und nicht tatenlos zusehen, wie der Hass schlussendlich nur einen Ausweg kennt.
Einer der vielen Höhepunkte des Films ist das Zusammentreffen zwischen den Neonazis und Holocaust-Überlebenden. Dort wird dem Zuschauer Dannys Wut auf die, in seinen Augen historisch begründete, Unterwürfigkeit und angenommene Opferrolle der Juden offengelegt. Er kann nicht verstehen, wie sich (s)ein Volk von allen anderen dominieren lässt.
Leider ist Last Rampage eine auf wahren Ereignissen basierende Schlaftablette von einem Film. Die durchaus hochkarätige Besetzung geht im unfokussierten Drehbuch völlig unter und auch handwerklich kommt der Möchtegern-Thriller nur selten über TV-Film-Niveau hinaus. Der biografische Hintergrund dient als Aufhänger, um eine zigfach durchgekaute Crime-Story zu erzählen, in der die Nebenplots kaum eine Daseinsberechtigung haben und die Figuren so flach sind wie das sandige Hinterland Arizonas. Last Rampage hat letztendlich keine schlechten Absichten, er wird niemanden wehtun und niemanden beleidigen. Das macht dieses belanglose Filmchen jedoch auch nicht spannender.
Während ich mit dem Erstling der Haustiersaga aus dem Hause Illumination Entertainment vollends zufrieden war, habe ich mit dem Nachfolger Pets 2 ein paar kleinere Probleme. Die Aufsplittung der Story in unterschiedliche Sub-Plots mag zwar modern sein, sorgt aber auch dafür, dass das Tempo immer wieder ein wenig verschleppt wird.
Nichtsdestotrotz kann das Wiedersehen mit vielen liebgewonnenen Charakteren insgesamt überzeugen und bekommt, vor allem für das junge Publikum, eine Empfehlung meinerseits.
Insel des Schreckens ist sicherlich kein Klassiker des Brit- oder gar des Sci-Fi-Horror an sich. Spätestens wenn man die Monster das erste Mal zu Gesicht bekommt, und das ist relativ früh, kann man das ganze Treiben kaum mehr ernst nehmen. Allerdings gestaltet sich der Film als flott, seine Mechanismen als mehr oder minder zuverlässig. Peter Cushing hat zudem die Gravitas, auch diesen Trash zusammenzuhalten. Er fungiert quasi als Gegenpol zum schlechten Monsterdesign und sorgt dafür, dass der Zuschauer am Ball bleibt. Wer ein Faible für Epoche und Genre mitbringt, wird damit einigermaßen Spaß haben können.