Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

  • 7

    [...] Wirklich neu fühlt sich das alles nicht an, was da erzählt wird. Klar, Hicks ist jetzt Häuptling und werkelt nun noch eifriger an seinem Drachen-Menschen-Utopia. Doch hat man häufig das Gefühl, man kennt die Geschichte schon. Einzig der weibliche Nachtschatten bringt etwas frischen Wind in den Film und verdreht nicht nur Ohnezahn den Kopf. Als Fan kommt man dennoch auf seine Kosten, denn man bekommt das gewohnt hochwertige und herzliche Drachen-Wikinger-Paket geboten. Die Zeit vergeht wie im Flug, Spaß macht das Ganze auch, und das ist die Hauptsache. Mit einem emotionalen Abschied bringt man das erfolgreiche Franchise zu einem runden Ende.

    • 8

      [...] Ferris macht blau atmet das Zeitkolorit natürlich durch jede Pore. Die Klamotten und die Musik sind Kinder ihrer Zeit und lassen nostalgische Gefühle in den Junggebliebenen aufsteigen. Doch das dargestellte Bild der Gesellschaft war schon damals stark idealisiert. Die meisten der Probleme und Konflikte, denen sich die heranwachsenden Protagonisten dort ausgesetzt sehen, würde man heutzutage wohl als Luxus-Probleme abtun. Dennoch bieten die Charaktere genug Ankerpunkte, es fällt trotzdem nicht schwer, mit ihnen mitzufühlen. Es ist immer noch ein Film, bei dem man sich gut fühlen darf und der dazu nebenbei auch noch einige zeitlos gute Gags aufbietet.

      Der Film zog 1990 des Weiteren noch eine gleichnamige Serie nach sich, die es auf NBC allerdings nur auf 13 Folgen schaffte. Allerdings inspirierte die Figur des Ferris Bueller ganz eindeutig auch die Serie Parker Lewis – Der Coole von der Schule mit Corin Nemec. Der absurd-vergnügliche Klamauk startete im selben Jahr bei Fox und brachte es auf immerhin drei Staffeln.

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      • 8

        [...] Searching ist ein One-Screen-Wonder. Endlich wurde das Desktop-Konzept sinnvoll eingesetzt und man liefert einen richtig spannenden und nahbaren Entführungs-Thriller. John Cho überzeugt als verzweifelter Vater und die Geschichte ergänzt sich wunderbar mit dem digitalen Konzept. Da logg ich mich gerne wieder ein.

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        • 8

          [...] The Lego Movie 2 kann in einigen Dingen nicht an seinen Vorgänger anknüpfen. So scheint das Drehbuch an manch einer Stelle ein wenig überdreht zu sein. Auch der Witz des Films ist nicht auf einer Höhe mit dem ersten Teil. Viele humoristische Sprüche erreichen den Zuschauer nicht wie geplant. Szenen, in denen ein Lachen erwartet wird, enden allenfalls in einem Schmunzeln. Grundsätzlich vermittelt der Film den Eindruck, dass immer noch alles super ist, aber nicht mehr in Gänze. Eben jenen Eindruck macht auch die Handlung im Nachhinein: immer noch super, aber nicht mehr so ganz. Dahingehend wirkt der Film wie einige andere animierte Sequels neuerer Tage, so zum Beispiel The Incredibles 2 oder Drachenzähmen leicht gemacht 3.

          Dennoch ist The Lego Movie 2 ein Film, den man durchaus empfehlen und gucken kann. Denn abseits seiner angeführten Schwächen macht er auch einiges richtig. Er hat wie bereits der erste Teil eine Moral, die es zu erwähnen lohnt, und tolle Animationen. Auch wenn der Witz an einigen Stellen schnell verfliegt, bleiben vor allem die Songs im Sinn, die wie das Titelstück “Everything is awesome” durch die endlosen Weiten des Langzeitgedächtnisses hallen. Die pop-musikalischen Stücke zählen durch ihre nervenaufreibende Rhythmik zu den Dingen, die einen Lego-Film ausmachen. So ist The Lego Movie 2 ein Film für alle Altersklassen, an dem man durchaus seinen Spaß haben kann. Neue Maßstäbe setzt er nicht, aber es fühlt sich auch nicht so an, als habe man einen Lego-Stein unter dem Fuß…

          • 8 .5

            [...] Eine spannende Handlung und wahnsinnig gute schauspielerische Leistungen machen The Revenant zu einem wirklich guten und unterhaltsamen Film, der sich lediglich ab und zu etwas zäh anfühlt. Was den Streifen aber wirklich herausragend macht, ist seine Optik. Emmanuel Lubezki fängt unglaublich schöne Bilder ein, die durch Kniffe, wie zum Beispiel extrem lange Takes, auch noch sehr atmosphärisch präsentiert werden. Somit ist der Film ein Must-See für jeden und einer der besten Thriller der letzten Jahre.

            • 6

              [...] Große Haie – Kleine Fische hat seine Schwächen. Allen voran eine vorhersehbare Handlung und eine sehr prägnante Moral, die wenig tiefsinniges vermittelt. Dies, sowie die Animationen entstammen augenscheinlich einem anderen Jahrzehnt. Die Blu-Ray-Kur hat dem Film jedoch gut getan und der neue Glanz lässt etwas von dem alten erkennen. Auch die Oscar-Nominierung wird greifbar.

              Der Film ist ein kleiner Fisch unter den großen Werken. Aber Große Haie – Kleine Fische hat dennoch etwas: er hat Witz, liebevolle Charaktere und einen talentierten Cast. Es macht Spaß, sich in diese bunte Unterwasserwelt zu stürzen und dem dortigen Treiben beizuwohnen. Große Haie – Kleine Fische ist kein Niemand, aber auch kein Stern am Filmhimmel.

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              • 9

                [...] Der 1993 erschienene Dragonball Z: Broly, der legendäre Supersaiyajin ist hauptsächlich aufgrund seines titelgebenden Antagonisten in Erinnerung geblieben. In einer Zeit, in der der Super-Saiyajin noch neu war, war ein gigantischer, übertrieben starker und darüber hinaus noch legendärer Krieger etwas noch nie Gesehenes. Abseits des ikonischen Bösewichts konnte der Film allerdings kaum überzeugen und hatte wenig zu bieten. Dragonball Super: Broly hingegen ist seinem offensichtlichem Vorbild in jeder Hinsicht überlegen. Dass die Animation sich in 25 Jahren deutlich gebessert hat, ist natürlich offensichtlich. Doch die Neuauflage des Klassikers hat noch so viel mehr zu bieten. Der bessere Umgang mit seinen Charakteren, neue Transformationen, die selbst in Zeiten von Ultra Instinct und Super Saiyajin Gott noch begeistern können, oder der geschicktere Einsatz von Situationskomik sorgen für das unterm Strich einfach deutlich bessere Erlebnis.

                Alles in allem ist Broly also mit Ausnahme einiger fragwürdiger stilistischer Entscheidungen ein absolut gelungener Anime und ohne Frage einer der besten Dragonball-Filme aller Zeiten. Für Fans der Reihe ein Muss!

                • 6 .5

                  [...] Die Glücksritter ist eine für die 80er überraschend mutige, wenn teilweise auch etwas alberne Komödie. Die Gesellschafts- und Kapitalismusthematik macht den Film auf den zweiten Blick cleverer als auf den ersten, jedoch kommt dabei der Witz etwas zu kurz und die Kritik ist dann doch etwas arg brav verpackt. Die interessante Handlung, in der Arm und Reich aufeinander treffen, hätte etwas mehr Biss vertragen. So bleibt eine halbwegs amüsante Komödie, die leider nicht allzu lange im Gedächtnis verweilt.

                  • 8

                    [...] Don’t Worry, weglaufen geht nicht funktioniert als waschechtes Drama und auch als biografisches Werk sehr gut. Die leichten Schwächen im Drehbuch macht der beeindruckende Cast mit seinen makellosen Performances mehr als wett. Leichte komödiantische Auflockerungen tun dem doch recht schweren Stoff gut und sorgen dafür, dass die 113 Minuten wie im Flug vergehen. Wer ein gefühlvolles Drama von einem Meister des Faches sehen möchte, der darf bedenkenlos zuschlagen. Ein Feel-Good-Movie sollte man aber nicht erwarten.

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                    • 4

                      [...] Von einer sonderbaren Macht befallene Kinder gab es in der Geschichte des Horror-Film zur Genüge. Der Versuch, dem Genre mit The Prodigy eine neue Fassette zu geben, gelingt so gut wie gar nicht. Dafür ist der Film zu durchschaubar und voll von Horror-Klischees. So geht der interessanten Prämisse schnell die Luft aus und der Film hangelt sich von einem mittelmäßigem Gruselmoment zum nächsten. Einzig die hochwertige Produktionsqualität und das konsequente und mutige Ende wissen zu überzeugen.

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                      • 4 .5

                        [...] Spirou und Fantasio sind ein Duo wie es kaum ein vergleichbares gibt. Lediglich ihre europäischen Comic-Kollegen ähneln ihnen in Bekanntheit und Ruhm. So ist auch Die Abenteuer von Spirou und Fantasio ein Film, der sich in eine Liste von Comic-Realverfilmungen einreiht und den beiden Freunden ihre schauspielerischen Pendants gegenüberstellen.

                        Der Cast kann im Rahmen einfachster Unterhaltung durchaus überzeugen, während der Witz und das Potenzial einer Hommage zuweilen auf der Strecke bleiben. Rund 80 Minuten können sich Comic-Freunde an der Realfilm-Umsetzung erfreuen, die weder abendfüllend ist, noch verschwendete Lebenszeit darstellt. Eines tut der Film Die Abenteuer von Spirou und Fantasio auf jeden Fall: er animiert einen, die Comics zu lesen. Egal, ob aus Interesse daran, die Unterschiede auszumachen oder aus Liebe zu einer ganz eigenen Generation des bebilderten Buches. Die Schauspieler dieses kurzweiligen Abenteuers werden vermutlich eine Randnotiz in der Geschichte der Comics bleiben, während ihre Namensgeber unsterblich zu sein scheinen…

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                        • 6

                          [...] Abschließend bleibt festzuhalten, dass es sich bei Beautiful Boy um eine bemerkenswerte Geschichte handelt. Leider gelingt es dem von Brad Pitt produzierten Film nicht ganz, die literarische Vorlage in eine filmische Version umzuwandeln. Eine umständliche und zu langwierige Erzählweise vermischt sich mit einer unspektakulären, teils rührseligen Inszenierung. Auch der Soundtrack unterstützt diese Wirkung leider noch zusätzlich. Dennoch gelingt es insbesondere den hervorragenden Darstellern und der klaren Fokussierung von Regisseur van Groeningen auf die Vater-Sohn-Beziehung, einige emotionale Momente zu schaffen. Außerdem macht der Film Lust, sich die Memoiren der Familie Sheff zu Gemüte zu führen. Daher ist er in seinem Genre als einfühlsames Drama mit einer ungewohnten Perspektive auf einen drogenabhängigen Jugendlichen noch ganz gut geworden und liefert Erwartbares, aber leider auch nichts darüber hinaus.

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                          • 5 .5

                            [...] Das Kennedy-Attentat war schon häufig Gegenstand von Filmen und Serien. Mit LBJ liefert man nun eine neue und frische Perspektive auf die Geschehnisse. Nach interessantem Beginn taucht man aber ab und bietet maximal durchschnittliches Politgeplänkel. Einzig Woody Harrelsons maskierte Darstellung als Lyndon Baines Johnson ist erinnerungswürdig. Abseits dessen bietet man ein höhepunktarmes und oberflächliches Biopic.

                            • 7 .5

                              [...] Chinesische Mythologie, Fantasy und Coming-of-Age – Big Fish & Begonia packt ein riesiges Bündel an interessanten Ideen und Themen in einen charmanten Animationsfilm. In Sachen Animations- und Produktionsqualität kann man zwar nicht ganz mit der japanischen Konkurrenz mithalten, doch inhaltlich geht man in die Vollen. Eine Unmenge an kreativen und fantasievollen Ideen haben ihren Weg auf die Leinwand gefunden und fügen sich wunderbar in die herzzerreißende Geschichte ein. Mit Big Fish & Begonia verbringt man auf jeden Fall unterhaltsame und mitreißende 100 Minuten in einer anderen Welt.

                              Wer Big Fisch & Begonia im Kino sehen möchte, hat ausschließlich am 03.02.2019 in ausgewählten Kinos die Möglichkeit dazu.

                              • über Convoy

                                [...] Mir persönlich fällt es schwer, etwas Schlechtes über den Film zu sagen. Denn er zählt zu den ersten Filmen meiner Kindheit, an die ich mich noch zurückerinnern kann. Als Kind jedenfalls, es war 1984, habe ich den Film geliebt. Er ist keinesfalls langweilig, dafür ist er zu flott inszeniert und auf einen fettfreien Unterhaltungsfilm zurechtgestutzt. Die Darsteller machen ihre Sache gut, gerade die Peckinpah-Regulars Kris Kristofferson (Pat Garett jagt Billy the Kid), Ali McGraw (Getaway) und Ernest Borgnine (The Wild Bunch) wissen in ihren Rollen zu überzeugen. Doch in Kenntnis des übrigen Schaffens des streitbaren Regisseurs lässt einen das Gefühl nicht los, dass man sich hier eigentlich etwas mehr von erwartet hätte. Er tendiert damit eher in Richtung anderer guter Auftragsarbeiten wie Die Killer-Elite (1975), kann sich mit seinen Klassikern aber nicht messen.

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                                • über Polar

                                  [...] Ein bisschen John Wick mit einer Prise Sin City, Oldboy, Only God Forgives und jeder Menge Eyecandy und in Neonfarben visualisierter Gewalt. Das alles bekommt man in dem überdrehten Actionthriller Polar. Ein kruder Mix, der durchaus seine Momente hat und Spaß machen kann, aber leider auch unter Durchhänger und Macken leidet. Die Geschichte lockt dabei wahrlich niemanden hinter dem Ofen hervor. Der Stil tut dies hingegen schon. Außerdem könnte Mads Mikkelsen (Die Jagd) einfach nur ein Glas Mayonnaise spielen und ich würde es feiern. In Polar gibt er sich als ergrauter Ex-Profikiller wie zu erwarten hervorragend und spielt seine Rolle mit einer Menge Körperlichkeit.
                                  Wer also Fan von Mads Mikkelsen ist und auf stilisierte Actionfilme der abgefahrenen und etwas anderen Sorte steht, der darf bei Polar durchaus einen Blick riskieren.

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                                  • [...] Einer der besten Filme über die DDR, ein hervorragend gespieltes Biopic, ein bewegender Musikfilm – Gundermann ist ein unerwartetes Meisterwerk über einen Mann, den in Westdeutschland kaum jemand kennt, aber der im Osten Kultstatus genießt.

                                    • [...] Seine deutsche Erstaufführung erlebte der Film erst 1951, doch damit war die Geschichte des Superverbrechers noch lange nicht beendet. Die Namensrechte hatte sich inzwischen der Produzent Artur Brauner gesichert. Als der Edgar-Wallace-Film Der Frosch mit der Maske 1959 ein großer Erfolg wurde, sah er die Zeit neuer Mabuse-Kriminalfilme für gekommen. Brauner trat also an Fritz Lang heran, der schon für ihn Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal inszeniert hatte. Lang inszenierte 1960 mit Die 1000 Augen des Dr. Mabuse seinen letzten, eigenen Langfilm. Im Schatten des legendären Superverbrechers hegt ein Bewunderer nun Allmachtsphantasien, die er durch hypnotisierte Handlanger umzusetzen sucht. Es ist der Auftakt zu einer Reihe von sechs Filmen, worunter sich 1962 auch ein Remake zu Langs Das Testament des Dr. Mabuse findet.

                                      Der Veröffentlichung des Films von Atlas Film stehe ich, ehrlich gesagt, mit gemischten Gefühlen gegenüber. Klassiker der deutschen Filmgeschichte haben auf dem heimischen Markt zugegebenermaßen einen schweren Stand. Nimmt man dabei nur die Qualität des Films in Bild und Ton als Gradmesser, ist die HD-gemasterte Fassung sicherlich ein sinnvolles Upgrade zu bisherigen DVD-Veröffentlichungen. Es stellt sich überdies nur die Frage, für wen? Da die Scheiben selbst ohne irgendwelche Extras daherkommen, haben darin die Veröffentlichungen von Eureka! aus England und Criterion aus den USA demgegenüber meilenweit die Nase vorn. Das Mediabook ist zwar hübsch aufgemacht, gerade das Booklet offenbart viel Liebe zum Detail und ist lesenswert. Jedoch dürfte das, hingegen zu den vorigen Mediabooks der Reihe, auf der Front aufgedruckte FSK-Zeichen für Sammler ein KO-Kriterium sein.

                                      • über Mile 22

                                        [...] Wo Peter Berg und Mark Wahlberg draufstehen, sind auch Peter Berg und Mark Wahlberg drin. Das Tandem liefert einen gewohnt hochwertig produzierten Action-Streifen mit gelegentlichen kreativen Ausreißern nach oben. Zwar nimmt sich die Story anfangs wichtiger als sie ist, doch hat man diesen notwendigen Ballast abgeworfen, gibt man Vollgas. Und entsprechend erfreut das den Action-Fan. Gegen Ende schafft man es sogar Spannung und Überraschungsmomente zu generieren und rundet damit einen unterhaltsamen, aber nicht überragenden Action-Thriller ab.

                                        • [...] Mit Green Book – Eine besondere Freundschaft ist Peter Farrelly eine überwältigende Filmbiographie gelungen. Der Regisseur, der bisher hauptsächlich Filme mit seinem Bruder Bobby gemacht hat, welche darüber hinaus nicht unbedingt oscarverdächtig waren (u.a. Dumm und Dümmer, Verrückt nach Mary, Schwer verliebt, Ein Mann für eine Saison), zaubert uns ein rührseliges und ernsthaftes Drama auf die Leinwand. Dieses weiß, durch seine Kombination aus tragikomischen und wohltuend-gutfühlenden Momenten, filmisch zu beeindrucken und den Zuschauer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitzunehmen.

                                          Der Cast kann dabei auf ganzer Länge überzeugen. Auch die Filmmusik von Kris Bowers trägt dazu bei, auszeichnungswürdiges Kino zu präsentieren, dem man gerne Augen und Ohren widmet. Green Book – Eine besondere Freundschaft ist ein Film, der jedem ans Herz gelegt sei, der Gefallen daran findet, in ernsthaften, selbstreflektierenden Momenten stillschweigend in sich zu kehren und sich dennoch nicht die Lust am Leben nehmen zu lassen. Das Leinwandwerk erzählt nicht nur die Geschichte einer besonderen Freundschaft, sondern kann im Rahmen des Kinos auch als besonderer Film gesehen werden.

                                          • [...] Elizabeth Harvest ist wirklich schwierig einzuordnen und erinnert an einen Hybriden aus The Neon Demon und Ex Machina, veredelt mit jeder Menge eigener Finessen. Der unaufgeregte und beinahe surreale Grundtonus des Films steht dabei in einem ständigen Kontrast zu dem moralisch verwerflichen und erschütternden Geschehen. Regisseur Sebastian Gutierrez (Gothika) ist ein packender, vielschichtiger und twistreicher Thriller gelungen, der Genrefreunden durch clevere Kameraspielereien, stimmungsvolle Beleuchtung und fabelhaftes Schauspiel wahren Genuss bereitet.

                                            • [...] Wer Into The Wild, Wo die wilden Menschen jagen oder Captain Fantastic in sein Herz schließen konnte, der wird auch mit Leave No Trace ein bewegendes und vor allem authentisches Aussteigerdrama erleben. Die Vater-Tochter Beziehung zwischen Will und Tom, hervorragend gespielt von Ben Foster (Pandorum) und der jungen Thomasin McKenzie, ist bei einigen Widrigkeiten, denen die beiden trotzen, vielleicht nicht immer absolut realistisch, dafür aber absolut ergreifend. Zudem beschert einem der Streifen viele Augen öffnende, nachdenkliche und emotionale Momente, die durch die bildhafte Erzählweise und mit viel Fingerspitzengefühl an den Zuschauer herangetragen werden.

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                                              • [...] Bietet der Film nun inhaltlich genug Fleisch, damit er Groß und Klein begeistern kann? Funktioniert er auch nach 13 Jahren noch besser als viele aktuelle Vertreter seiner Zunft?

                                                Die Antwort an dieser Stelle ist ein ganz klares Jein! Die Geschichte wird liebevoll und rasant erzählt, bietet aber keine allzu großen Überraschungen. Auch das Pacing ist über die knackige Spielzeit von 83 Minuten durchweg gut, es kommt also keine Minute Langeweile auf. An manchen Ecken traut man sich allerdings zu wenig und wählt zu oft den sicheren Weg. Somit ist Ab durch die Hecke kein zeitloser Klassiker des Kinderfilms und auch nicht der beste Familienfilm aller Zeiten. Dennoch geht von ihm eine Wohlfühlaura aus, der man sich schlecht entziehen kann und der Film macht schlicht und einfach eine Menge Spaß. Manchmal ist das ja auch vollkommen ausreichend.

                                                • [...] Gunpowder besticht durch seinen authentischen Look, den gelungenen verbalen Schlagabtausch und seinen spielfreudigen Cast. Kit Harington gibt sich übrigens, wie gewohnt, talentiert, spielt aber im Grunde genommen dieselbe Rolle wie auch schon in Game of Thrones oder Pompeii. Dabei ist er zwar auf jeden Fall der absolute Sympathieträger für den Zuschauer, doch wirklich interessant wird seine Figur dadurch nicht wirklich. Auch die Dramaturgie hat oftmals leider einige Durchhänger und die Miniserie handelt vieles in ihren 3 Folgen, trotz der Bemühtheit um viele Blickwinkel, etwas zu oberflächlich und schnell ab. Letzten Endes wurde sich hier mit der Authentizität einiges an Spannung genommen.

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                                                    [...] Wer auf ruhige und betont besinnliche Science Fiction steht, der kann hier durchaus einen Blick riskieren. Jonathan Helpert hat mit IO ein Regiedebüt hingelegt, das sich durchaus sehen lassen kann, sofern man sich denn der extrem ruhig und sehr langsam erzählten Thematik des Streifens hingeben kann. Ansonsten verkommt IO für viele wohl eher zu einer Einschlafhilfe. Denn der Film ist, trotz seiner verheißungsvollen Thematik, zwar zu jeder Zeit ziemlich interessant, aber leider zu keiner Zeit wirklich spannend.

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