Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
[...] Beale Street ist einmaliges ArtHouse-Kino und eine riesige Empfehlung an jeden, der sich auf ein ruhig erzähltes, cineastisches, gefühlvolles, aber auch spannendes und mitreißendes Erlebnis einlassen kann. In diesem Fall wird man mit zahlreichen eindrucksvollen und unvergesslichen Szenen belohnt. Besonders auf Grund der hervorragenden Regiearbeit und dem Drehbuch von Barry Jenkins, einem stimmigen Cast und einem emotionalen Score gilt der Streifen wahrscheinlich als einer der größten Favouriten bei der anstehenden Oscar-Verleihung. Auch die leichten erzählerischen Schwächen zum Ende hin, trügen das Endresultat nur minimal. In diesem Sinne lasst euch begeistern und schaut euch an, was es zu sehen gäbe, If Beale Street Could Talk, denn es ist wichtig, dass diese Geschichte gehört wird.
[...] Hat man vor dem Streifen noch keinen Kater, wird man ihn danach haben. So Was Von Da erzählt, konsequent verpackt hinter seiner lauten, rauschhaften Fassade, eine schwermütige Geschichte über die heutige Party-Generation. Eine Geschichte, die über weite Strecken sperrig erzählt ist und zu der man mitunter nur mit großer Mühe einen Zugang finden kann. Maßgeblich erleichtert wird einem dieser Zugang durch die, durch Improvisation authentisch aufspielenden, Charaktere. Allen voran Niklas Bruhn legt hier in seiner Debüt-Rolle als Oskar einen wirklich starken Auftritt hin. Ansonsten besticht der Film durch seine einzigartige Atmosphäre und ist stilistisch betrachtet eine durchaus interessante Erfahrung, auf die man sich einlassen können muss.
[...] Letztendlich kann Wynonna Earp bisher nicht wirklich überzeugen. Das Spiel mit den Versatzstücken des Genres erweist sich als wenig inspiriert. Dafür gibt es zu wenige Folgen, die das Format der Serie prägen. Der öde Look versprüht wenig Charme, es fehlen Klasse und vor allem Atmosphäre. Von den kommenden Staffeln wünsche ich mir einige „Monster of the Week“-Folgen, die ein wenig das große Ganze auflockern. Die Charaktere benötigen mehr Ecken und Kanten, nicht klar definierte Stärken und Schwächen. Denn bisher fällt es mir schwer, mit Wynonna & Co. mit zu fiebern, zu austauschbar sind ihre Hintergründe und Motivationen. Auf SyFy US erweisen sich die Zuschauerzahlen seit 3 Jahren als konstant, also besteht durchaus noch Hoffnung auf Besserung.
[...] Eintauchen kann man wunderbar in das authentisch dargestellte 16.Jahrhundert. Mit pompösen Kostümen und aufwändigen Sets schafft man einen stimmigen Rahmen für Maria Stuarts Machtkampf. Dieser wird von zwei starken Darstellerinnen ausgetragen und besonders Saoirse Ronan trägt den Film auf beeindruckende Art und Weise auf ihren Schultern. Ihr Kampf mit der Kirche, Familie und dem Königshof beherbergt eine Unmenge an Intrigen und Fallen. Das vermeidet Längen und sorgt für unterhaltsame und dramatische zwei Stunden.
[...] New Worlds – Aufbruch nach Amerika ist eine TV-Miniserie, die keinesfalls ihresgleichen sucht. Trotz einiger unterhaltsamer Momente, zum Teil stimmiger Musik und ansehnlichen Landschaftsaufnahmen schafft es die Serie nicht, auf ganzer Länge zu überzeugen. Schauspielerische Schwächen und verpasste Möglichkeiten des Drehbuchs lassen New Worlds – Aufbruch nach Amerika in einem Sammelsurium des Massenkonsums untertauchen.
Die Serie ist filmisch gesehen nicht die schlechteste. Jedem sei der Gefallen daran freigestellt. Dennoch ist sie auch nicht die beste und besticht nach vier Episoden durch Belanglosigkeit. So kann man die Produktion gucken, sofern man rund drei Stunden seines Lebens zu entbehren hat. Auf der anderen Seite kann man sich aber auch fragen: “Warum sollte man das tun?” Sie hat weder inhaltlich noch filmisch genug zu bieten, um auf ganzer Länge zu begeistern. Somit wird auch ihr Wiedersehwert in Frage gestellt. Es scheint ganz so, als wäre das Schiff, auf welchem die Serie ihre Reise gen Bedeutsamkeit angetreten hat, gekentert und ihre Bruchstücke an den Ufern der Unterhaltung angespült worden…
[...] Klischees und Stereotypen gepaart mit einer seichten Handlung, die von Anfang bis Ende vorhersehbar ist, lassen Kalte Füße zum Opfer eines kritischen Schneesturms werden. Man kann dem Film leider wenig gutes abgewinnen, da selbst der Unterhaltungswert in den Wirren des Schneegestöbers verloren geht. Vorhersehbarkeiten und Witze, die nicht zünden wollen, zeugen von verpassten Möglichkeiten.
Kalte Füße ist ein Film, der durchaus als TV-Produktion laufen könnte und womöglich gar den ein oder anderen zu unterhalten vermag. Doch solltet ihr nun kalte Füße bekommen, wenn es um die Entscheidung geht, diesen Film zu gucken, dann seid versichert, dass man getrost auf seine Füße hören kann. Diese Produktion zu verpassen, heißt rund 90 Minuten Lebenszeit dazu zu gewinnen, in denen man sich wahren Meisterwerken oder gekonnten Unterhaltungsfilmen widmen kann. Kalte Füße wird die meisten Zuschauer kalt erwischen…
[...] Plötzlich Familie fährt einen beeindruckenden Cast auf und erzählt eine emotionale Geschichte. Diese wird mit mal mehr, mal weniger gelungenen Gags aufgelockert. Das gute Pacing sorgt dafür, dass man die kompletten zwei Stunden gut unterhalten ist und keinerlei Langeweile aufkommt. Auch wenn zum Finale des Films ein wenig dick aufgetragen wird und der Kitsch kurz überhand zu nehmen droht, hat Sean Anders mit seinem siebten Film gezeigt, dass er auch abseits des Klamauks überzeugend Geschichten erzählen kann. Wer eine moderne Komödie mit etwas ernsterer Grundthematik sucht, wird hier gut unterhalten.
[...] Obwohl The Last Movie den Kritikerpreis beim Venice Film Festival gewann, floppte er wie weiter oben bereits erwähnt bei seinen Kinoscreenings in den USA. Der Film verschwand bedauerlicherweise in der Versenkung und wurde nur noch vereinzelt aufgeführt, nachdem Hopper in den 2000er Jahren die Rechte von Universal zurückkaufte. Auch bis zu seinem Tod ließ ihn der Film nicht los – geplant waren umfangreiche Veröffentlichungen für das Heimkino. Ironischerweise ist The Last Movie damit ein Werk, welches umfangreich beredet, gern auch verrufen wird – wirklich gesehen haben ihn bisher aber nur wenige.
[...] Colette ist ein biographischer Film, der aus cineastischer Sicht vieles richtig macht. Ein gut durchdachtes Drehbuch trifft auf einen schauspielerisch überzeugenden Cast. Die Kostüme, die Maske und die Musik sorgen für dramatische Authentizität, während die Kamera auf der ästhetischen Ebene mehr Möglichkeiten gehabt hätte. Zu großen Teilen ist es das Leben Colettes selbst, das für die Spannung dieses Films sorgt. Die 20 beleuchteten Jahren vermögen es, den Zuschauer zu fesseln und ihn die 111 Minuten über zu unterhalten.
Des Weiteren regt Colette dazu an, sich weiter mit ihrer Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Ein Mensch, der scheinbar ein bewegtes Leben geführt hat. Vor allem, da diese Biographie nicht als einzig wahres Zeugnis ihres Wirkens genommen werden darf. Ein Film ist ein Kunstwerk und nicht der Spiegel des Lebens einer historischen Person. Allenfalls ist es das Abbild dessen, was wir in dieser Persönlichkeit sehen und wie wir sie uns vorstellen.
Wenn man sich darüber im Klaren ist und Colette als eine künstlerische Biographie einer Figur betrachtet, in die man sich auch heute noch hineinversetzen kann, dann wird man große Freude an diesem Film haben. Colette regt zum Nachdenken und Weiterlesen an und kann als eigenes Kunstwerk in den musealen Hallen cineastischer Biographien bestehen.
[...] Thriller-Freunde, deren Hauptaugenmerk auf der Handlung inklusive möglichst wendungsreichem Skript und überraschender Auflösung liegt, werden enttäuscht sein. Figurenzeichnung und Dialoge haben ebenso Luft nach oben. Ein Totalausfall ist Welcome Home dennoch bei Weitem nicht, so darf man sich an einer stimmigen Atmosphäre und spannenden Inszenierung erfreuen, verpackt in den schönen Bildern Italiens. Eine zwar nicht unbedingt nötige, aber durchaus überraschende, fiese Schlusspointe gibt dem Film im Abgang noch eine zusätzliche Note und Tiefe.
[...] Trotz deutlich merkbarer Limitierungen in Sachen Budget und Drehbuch möchte ich eine leise Empfehlung für Solis aussprechen. Dank dem reduzierten Setting und dem ausdrucksstarken Spiel von Steven Ogg fiebert man mit dem einsamen Astronauten auf seiner vielleicht ausweglosen Mission. Zudem sorgt die Balance zwischen Hoffnung und Verzweiflung für ein paar philosophische Zwischentöne, über die man über den Abspann hinaus nachdenken kann.
Zugegeben, sowohl Moon als auch Love halte ich für die subjektiv besseren Filme. Als dritte Interpretation der ähnlichen Prämisse sollte man Solis aber eine faire Chance geben.
[...] Mit seiner typischen “Normalos werden zu Spionen”-Prämisse und dem gegensätzliche Freundinnen Tandem setzt Bad Spies voll auf die Unterhaltungsschiene. Das funktioniert in seinem unglaubwürdigen und von Zufall geprägten Setting auch überraschend gut. Der Humor begibt sich maximal bis knapp unter die Gürtellinie und die Action ist ordentlich inszeniert. Die Harmonie zwischen Kunis und McKinnon ist zweckmäßig und letztere sorgt für den Mammutanteil bei den Gags. Ihr Humor ist gewöhnungsbedürftig und kann einem den Film versüßen oder genau das Gegenteil bewirken. Lässt man sich drauf ein, bekommt man eine launige zweistündige Action-Komödie, die Spaß macht, aber auch schnell wieder vergessen ist.
[...] Mit Glass präsentiert sich M. Night Shyamalan in Höchstform mit einem Kommentar auf die Superheldenlandschaft, welcher dem Genre gleichzeitig einen großen ehrerbietungsvollen Tribut zollt. Immer wieder werden bestimmt Plot Points durch Mr. Glass explizit angesprochen, wodurch klar wird, dass die Handlungsstruktur der eines Comics ähnelt. Obwohl der Film den Zuschauer somit über seine handlungsrelevanten Muster aufklärt, ist es erstaunlich, dass der Film ungemein spannend und zu keiner Sekunde vorhersehbar wird. Dieses Stilmittel gelingt hier also deutlich besser als zum Beispiel bei Deadpool. Einzig und allein der Beginn wirkt in seinem Bemühen, die drei Protagonisten in der Klinik zusammenzubringen, etwas simpel konstruiert. Die anschließende Spannung und ein für Shyamalan typischer, unvorhersehbarer Plottwist lassen den Mystery-Thriller mit immerhin über zwei Stunden Laufzeit jedoch wie im Fluge vergehen
[...] Downrange – Die Zielscheibe bist du! ist eine lieblos heruntererzählte Schlachtplatte, bei der die beteiligten Figuren nicht vielmehr sind als mit Blutpaketen gefüllte Dummys, die es nach und nach dahinrafft. Gorehounds, die sich an handgemachten Effekten sowie grimmigen Kammerspielen erfreuen, kommen zumindest einigermaßen auf ihre Kosten.
[...] Cianfrance unterhält mit The Place Beyond The Pines durchweg mit einer clever gestrickten und fantastisch geschriebenen Crime-Geschichte. Allerdings ist das, was unter der Fassade versteckt ist, dasjenige, was den Film wahrhaft außergewöhnlich macht. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn und ihre Wichtigkeit für beide Parteien steht als dauerndes Motiv im Zentrum und wirft allerlei zeitlose Fragen auf. Lediglich die Tatsache, dass die emotionale Tiefe der Charaktere unter der Laufzeit leidet, kann als Kritikpunkt benannt werden. Ansonsten ist The Place Beyond The Pines ein grandioses Drama, was jeder gesehen haben sollte.
[...] Natürlich gewinnt Raja Gosnell mit seiner kindgerechten Buddy-Cop-Interpretation Show Dogs keinen Kreativitätspreis. Und ja, manchmal muss man als Zuschauer schon arg weit springen können, um nicht in eines der breiten Logiklöcher zu fallen. Auf der anderen Seite macht Show Dogs jedoch einiges richtig. Das junge Zielpublikum wird Gefallen an den unzähligen und zuckersüßen tierischen Darstellern finden und über viele der Gags lachen oder zumindest schmunzeln können. Für die Heranführung des Nachwuchses an das Genre also zu empfehlen. Nicht mehr, aber eben auch nicht wenig.
[...] Neben einigen wirklich netten Gruseleinlagen spielt Der Fluch der zwei Schwestern hervorragend mit der Erwartungshaltung, behält seine spannende Undurchschaubarkeit bis zu der Auflösung am Schluss aufrecht und hält dabei die eine oder andere überraschende Wendung parat. Auch auf technischer Ebene kann man diesem tragischen und abgründigen Familien-Drama mit Horroreinschlag absolut keinen Vorwurf machen. Somit verbleibt Der Streifen als stimmungsvoll inszenierter, spannender und sehenswerter Psychothriller, der vor allem bei der Erstsichtung überzeugt.
[...] Das zusammenhängende Filmuniversum von DC hat es nicht leicht. Nahezu alle Versuche dem großen und erfolgreichen Konkurrenten hinterherzuhecheln scheitern. Nach dem Kritiker- und Publikums-Liebling Wonder Woman gab es mit Justice League wieder ordentlich Kritik. Nun soll erneut ein Solo-Streifen den DC-Dampfer auf Kurs bringen. An den Kinokassen gelingt das dem in The Big Bang Theory oft gescholtenen Aquaman auch erstaunlich gut. Mit seiner imposanten Unterwasserwelt und dem gut aufgelegten Jason Momoa punktet die Comic-Verfilmung mit frischen und spaßigen Elementen. Trotz seiner langen Laufzeit schleichen sich auch keine Längen in den Film, da es immer etwas zu bestaunen gibt. Besonders gegen Ende wird man von den Reizen überflutet und verliert gerne mal die Orientierung. Auf den Weg dorthin gleitet der Film immer wieder in lächerliche Gefilde ab. Ein spaßiger Ritt ist Aquaman dennoch, der zwar nicht alles richtig macht, aber zu unterhalten weiß.
[...] Trotz der Altbekanntheit des Stoffs wurde hier mit nur wenig Mitteln ein effektiver kleiner Streifen geschaffen. Mitunter wirkt es zwar ziemlich konstruiert und aufdringlich, doch dank einem konsequent angezogenem Spannungsbogen, toller Kameraarbeit und guten Darstellern schafft es der Streifen, sich über einen Großteil seiner Laufzeit über Wasser zu halten. What Keeps You Alive ist dabei zwar nicht immer ganz so unberechenbar, wie er es vielleicht gerne wäre, macht aber handwerklich und drehbuchtechnisch vieles richtig und bietet viele spannende Momente. Inwiefern man sich hiermit als erfahrenerer Genre-Zuschauer noch beglücken kann, muss man natürlich für sich selbst entscheiden. Potenzial, zu überzeugen, bringt der Streifen trotz minimalistischem Plot allerdings allemal mit.
[...] Shane Blacks The Nice Guys entzückt als kurzweilige Action-Komödie in so gut wie allen Belangen. Der Film trägt dabei so sehr die Handschrift von Shane Black, dass es schon beinahe körperlich schmerzt. Und zwar vor Lachen. Nun ist die zugrundeliegende Story hier zwar eher überraschungsarm und zweckdienlich, aber auch durch und durch solide und vermag es, den Film durchweg über seine Laufzeit von 116 Minuten zu tragen. Größter Pluspunkt des Streifens ist zudem ohne jeden Zweifel das tolle Darsteller Duo, oder vielmehr Trio, das hier wirklich brilliert und mir dank bissiger und aberwitziger Dialoge und superber Situationskomik mitunter vor lauter Lachen jede Menge Tränen in die Augen trieb. The Nice Guys ist unverschämt unterhaltsam.
[...] Matthew Michael Carnahan (Operation Kingdom, World War Z, Deepwater Horizon) gilt nicht als großer Stern am Himmel der Drehbuchautoren. Trotz seiner Zusammenarbeit mit Oscarpreisträger Steve McQueen (für Codes of Conduct) konnte er bis dato nicht mit artistischer Genialität punkten. Auch mit Von Löwen und Lämmern ist ihm kein Paradestück gelungen, aber dennoch ein ansehnliches Kammerspiel voller anregender Dialoge. Robert Redford hat zudem abermals eine solide Regieleistung vorgezeigt. Sowohl seine als auch die schauspielerischen Leistungen seiner Kollegen und Kolleginnen, allen voran Meryl Streep und Tom Cruise, sind durchaus ansehnlich. In diesem Fall wurden sie durch die Einfachheit des Drehbuchs ein wenig in ihren Fähigkeiten eingeschränkt.
Von Löwen und Lämmern hält viele große Worte parat, die zumeist keine Antworten bzw. Lösungen anbieten, stattdessen auf Probleme hinweisen. Der Film bezieht seine Unterhaltung aus der Cleverness der Dialoge. Manch einer mag behaupten, dass es sich wie eine Vorlesung anfühlt. Für jemanden, der nach tiefgreifenden Drehbüchern und atemberaubender Action sucht, mag dies auch stimmen. Doch denjenigen, die Gefallen an cineastischen Dialogwechseln finden und dabei gerne sich selbst und die Welt reflektieren, sei der Film empfohlen. Auch wenn man am Ende zu einem kritisch negativen Resultat kommen mag, hat Von Löwen und Lämmern sein Ziel erreicht: er hat zum Denken angeregt!
[...] Schneemann kam mit großen Vorschusslorbeeren an den Start. Große, bekannte Produzenten, mehrere namenhafte Schauspieler, Fassbender in der Hauptrolle, einen weltweit bekannten Roman-Kommissar als Hauptfigur. Dazu das Gütesiegel von Universal Pictures. Alle Zeichen standen auf Erfolg.
Als ich jedoch den Trailer sah, sprach dieser mich überhaupt nicht an. Völlig nichtssagend und unspannend. Normalerweise wäre der Film für mich sofort in Vergessenheit geraten. Doch dann lief er in der Sneak.
Also ließ ich mich drauf ein und wurde leider keines besseren belehrt. Die Atmosphäre ist zwar stimmig, alles sieht super aus, aber das wars dann auch schon. Die Story ist sprunghaft, ohne wirkliche Spannung, die Schauspieler sind zwar auf dem Papier top, die Rollen jedoch passen nicht und lassen ihnen keinen Raum. Sie wirken wie Fremdkörper.
Jetzt erst wurde bekannt, dass aus Zeitgründen bis zu 15 {8d84b246ba54b986c9d83bf8dd86ad1665632f25a683d4bc86ceaba1ea041049} der Story nicht gedreht werden konnten und das erklärt einiges. Ich habe nie in die Story hinein gefunden und irgendwie war mir auch egal, wer der Mörder ist, weil mir der komplette Streifen egal war. Ich wollte eigentlich nur noch raus gehen.
Bis auf die Optik kann ich Schneemann leider nichts Positives abgewinnen. 3 Sterne gibt es für die Schauspieler, weil sie ja wirklich was können, nur hier keine Chance hatten. Die Romane sollen wohl auch gut sein und der Regisseur hat sich bemüht und Gedanken gemacht. Daher gibt es auch dort ein paar Punkte von mir. Story und Genrevergleich jedoch sind absolute Tiefpunkte.
Hände weg!
[...] Weniger Rape, mehr Revenge. Das war der Plan für das Remake des 72er Skandals. Das Ergebnis ist ein nicht mehr ganz so verruchter Exploitationstrip, wie es seinerzeit noch das Original war. Dennoch bleibt ein sehr bösartiger und unangenehmer Film mit faden Beigeschmack, wenn man Filme dieser Art nicht gewöhnt ist. Schauspielerisch überzeugt die Neuverfilmung und die Inszenierung ist mehr als erhaben. Im Revenge-Teil toppt dieses Remake das Original sogar und zeigt sich definitiv gewaltbereiter. Lässt man mal ein paar Logiklöcher außen vor, funktioniert die Neuverfilmung des Stoffes als würdige Wiederauferstehung des damaligen Wes Craven-Schockers.
[...] Nicht zuletzt, sondern ganz oben stehen die Namen Adam Sandler, Ben Stiller und Dustin Hoffmann. Von mindestens zwei der Drei, ist man echtes und rührendes Schauspiel weniger gewohnt. Adam Sandler mimt den gebrochenen Halbbruder, so gut, dass er mir damit einige, ehrliche Tränen und Gefühle bescheren konnte. Aber auch Ben Stiller, der schon in Das erstaunliche Leben des Walter Mitty zeigen konnte, dass er ein guter Schauspieler ist, zeigt, dass er es noch besser, er noch eine ganze Schippe oben drauf legen kann! Beide beweisen hier, dass sie unterschätzte Künstler sind, was natürlich auch an deren Rollenauswahl liegt. In The Meyerowitz Stories gibt es keine Fehlbesetzung, sondern ausschließlich beste und ehrlichste Schauspielkunst und ehrliche Darbietungen. Und auch wenn dieser Kommentar etwas melancholisch geraten ist, gibt es ebenso viele ehrliche Lacher, wie ernste Momente. Die Dialoge wurden in eine Schale gegossen und es sind Goldbarren daraus geworden. Ganz große Theater-Kunst, mit bereichernden Dialogen und einem großartigen Adam Sandler, einem famosen Ben Stiller und einem herausragenden Dustin Hoffmann im Dreier-Gespann. Großartig.
[...] 1922 ist ein interessantes Stephen King Drama mit typischen Elementen seiner Literatur. Zack Hilditch bemühte sich die Kurzgeschichte ansprechend und spannend zu adaptieren und das ist ihm dank einer ordentlichen Inszenierung und seinem überzeugenden Hauptdarsteller Thomas Jane auch gelungen.