Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] „The Falcon and the Winter Soldier“ besitzt die Produktionsqualität eines Marvel-Kinofilms, nur auf sechs Folgen gestreckt. Neben gelungener Action und viel Emotion schleichen sich so auch einige Längen ein. Die Anarcho-Gruppierung ‚Flag Smashers‘, die als Antagonist fungiert, bietet wenig Reiz. Der Retter der zuweilen ins Plätschern geratenden Serie heißt Daniel Brühl und spielt den bösen Baron Zeno (eingeführt in „Civil War“). Zwar hat Zeno für einen Superschurken wenig Macht, aber seine Menschlichkeit und Ambivalenz machen ihn interessant. Außerdem sorgt Zeno für den Ausflug nach Madripoor – der fiktive Stadtstaat mit Cyberpunk-Einschlag bringt willkommene Abwechslung.
[...] „WandaVision“ bietet nicht nur viele Bonbons für Kennerinnen und Kenner (Stichwort: Casting des Bruders). Generell gelingt den Marvel Studios eine sehr kreative, abwechslungsreiche, stark und angenehm divers besetzte Miniserie über Realitätsflucht und die Phasen der Trauer. Lediglich am Ende erliegt das Drehbuch den Ankündigungs- und Vorbereitungsmechanismen für kommende MCU-Werke, statt für sich einen runden Schluss zu finden. Marvel ist und bleibt eben ein Fließbandgeschäft. Das mitunter weltbeste.
[...] „A Quiet Place 2“ wiederholt erfolgreich das Konzept des ersten Teils und vergrößert dabei den Radius, schön abgerundet von einem Finale aus zwei Parallelsträngen. Mehr kann man sich von einer Fortsetzung eigentlich nicht wünschen, nur dass sie fast zu sehr auf Nummer sicher geht und nichts wirklich Neues wagt. Teil 2 hält das Niveau von Teil 1 und Fans dürfen nochmal genauso gespannt mit der Familie Abbott fiebern.
[...] „Black Widow“ ist ein redseliger Bond/Bourne-Verschnitt mit ein paar schönen Action-Momenten, um im Marvel-Franchise die Frauenquote zu pushen und die nächste Serie anzukündigen. Vernachlässigbar. (Für unterhaltsame Patriarchat-Zerschlagung im Superheldenkosmos empfiehlt sich ausnahmsweise mehr die Konkurrenz von DC mit „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“.)
[...] In sich konsistent war die Filmreihe nicht. „Godzilla“ hatte in puncto Menschlichkeit und Suspense die Nase vorn, „Godzilla II“ bot das unerreichbare Schlachtfest, „Kong: Skull Island“ fügte Retro-Spaß und Dschungelfeeling hinzu. „Godzilla vs. Kong“ hat nun von allem etwas und führt das MonsterVerse zu einem befriedigenden (vorläufigen) Ende. Viele verrückte Dinge passieren ohne Erklärung, dafür macht das Ganze ungeheuer Spaß. Die perfekte Rückkehr zum Kino nach der COVID-19-Pause, denn deutlicher kann man den Nutzen von Surround-Sound und großer Leinwand kaum demonstrieren.
[...] „Conjuring 3“ verlagert den Schwerpunkt vom klassischen Spukhaus-Horror (dieser Part wird quasi übersprungen) hin zum Horror-Krimi à la „Die neun Pforten“. Natürlich nickt das Drehbuch trotzdem immer wieder Klassikern wie „Der Exorzist“ zu. Die bekannten Hauptfiguren werden hinaus auf Spurensuche geschickt; so fühlt sich diese Fortsetzung vertraut und doch frisch an. Dass Loraine wegen Eds gesundheitlicher Probleme hier verstärkt die Führungsrolle übernimmt, ist ebenfalls ein netter Kniff zur Abwechslung. [...]
[...] Was lange währt… „Zack Snyder’s Justice League vollbringt keine Wunder, aber der neuen Fassung gelingt es, aus einem annehmbaren einen guten Superheldenfilm zu machen, in sich stimmig und bemerkenswert wuchtig. Wer das nötige Sitzfleisch mitbringt ist besser damit bedient, dem Regisseur freie Hand zu lassen. Eine gelungene Reparatur im kaputten DC Extended Universe.
[...] Burnhams Songs sind nicht nur lustig, sondern auch begnadet arrangiert, performt und gefilmt. Hier ist ein wahres Multitalent am Werk. Hinter dem Humor steht Burnhams psychischer Verfall, der sich im weiteren Verlauf immer deutlicher Bahn bricht. In welchen Momenten wirklich echte Emotionen zu sehen sind, bleibt unklar, spielt aber auch keine große Rolle. Das Produkt als Ganzes ist ungemein wahrhaftig. „Inside“ spricht einer ganzen Generation aus der Seele und ist ebenso ein sehr persönliches Statement. Albern und intelligent, witzig und düster. Eine sehr aktuelle, sehr relevante und sehr erfrischende Perle im Streaming-Dschungel.
[...] „Willy’s Wonderland“ ist so bekloppt, dass es schon wieder Charme hat. Ein Bonuspunkt gebührt dem eigens für den Film komponierten Titelsong im 80er-Jahre-Stil. Würde der Plot sich nicht manchmal im Kreis drehen und unter inkonsistenten Charakteren leiden, hätte das Ganze Kultpotenzial. Was bleibt, ist stimmungsvoller Low-Budget-Trash, ein B-Movie der A-Liste.
[...] Die Idee ist köstlich, bei der Umsetzung gibt es viele lustige Anspielungen und Details zu entdecken. Wo Action draufsteht, ist auch ordentliche Action drin. Nur dass das Drehbuch einige Male, von verschiedenen Autoren geändert wurde offenbart sich auch spürbar im Endprodukt. „Last Action Hero“ wirkt im Ton etwas unentschlossen, der Showdown des Films-im-Film steht im dramaturgischen Konflikt mit dem Showdown in der ‚echten‘ Welt, und die ganze Geschichte ist ein gutes Stück zu lang. Über die zahlreichen logischen Ungereimtheiten lässt sich hingegen hinwegsehen, denn der Fokus liegt klar auf augenzwinkerndem Spaß. [...]
[...] Filme über das Filmemachen sind ja oft Masturbation, und da stellt „Lux Æterna“ keine Ausnahme dar. Mit Selbstreferenzen und Zitaten großer Regisseure feiert Noé sein Metier und nutzt diese Prämisse, um einmal mehr eine psychologische Zuspitzung bis zum Wahnsinn zu studieren. Der Film erinnert vor allem an Noés Vorgänger „Climax“, mit einem Filmset statt einer Tanzgesellschaft, wirkt allerdings nur wie ein mauer Nachklapp. Das Publikum bleibt etwas ratlos zurück. [...]
[...] Und das ist der Knackpunkt: Pasolini, der kurz nach Fertigstellung des Films unter mysteriösen Umständen ermordet wurde, hat eine klare Haltung; diese ist in „Die 120 Tage von Sodom“ ohne Hintergrundwissen jedoch nicht wirklich erkennbar. Der Film bleibt eine trostlose, wenig unterhaltende Aneinanderreihung von Widerwärtigkeiten, also eher ein gescheiterter Versuch radikaler Sozialkritik.
[...] „Niemals Selten Manchmal Immer“ ist ein kleines, aber feines, wunderbar natürlich gespieltes Coming-of-Age-Roadmovie-Drama. Während der Film bedingt Aufklärungsarbeit zum Thema Abtreibung leistet, stellt er vor allem durch die Gefühlswelt der Hauptfigur dar, was in unserer Gesellschaft falsch läuft.
[...] Mit dem Familiendrama als Ausgangssituation wirkt „The Lodge“ zunächst wie eine abgespeckte Version von „Hereditary“. Wie sich herausstellt, ist es aber gerade die Stärke des Films, wie wenig er braucht, um zu fesseln. Veronika Franz und Severin Fiala interessieren sich nicht für Hokuspokus, sondern bleiben auf die menschlichen Abgründe fokussiert. Die präzise Kameraarbeit sorgt dabei für eine konstante atmosphärische Dichte. [...]
[...] Allein die technisch erstklassige Optik wirkt anziehend; die Bilder werden vom virtuosen Schnitt und vor allem von einer markanten Lichtsetzung noch weiter aufgewertet. Die mystische Tongestaltung mit Off-Kommentaren lädt den Film poetisch auf. Erzählerisch erinnert „Berlin Alexanderplatz“ an Hollywood-Gangsterfilme, zeichnet aber gleichzeitig ein authentisches Deutschlandbild über Immigration und Rassismus. [...]
[...] „Monsieur Killerstyle“ funktioniert in zahlreichen Lesarten – als Studie von Obsession und Narzissmus, als Kritik an der Konsumgesellschaft, als Serienmörder-Parodie oder Kino-Hommage. Der Film ist eine Komödie mit Horror- und Drama-Elementen – oder umgekehrt. Vor allem aber eine unterhaltsame, angenehm kurze, kleine Groteske für Fans des Abseitigen.
[...] Einerseits beweist „Soul“ großes Talent dafür, abstrakte Konzepte in Bilder zu gießen und wird auch noch bemerkenswert philosophisch. Im selben Atemzug kommen abgedroschene Unterhaltungswerkzeuge wie Körpertausch- und Katzen-Comedy hinzu. Einerseits ist „Soul“ sehr kreativ, andererseits nur eine Abwandlung von „Alles steht Kopf“ und „Coco“. Es gibt bewegende Momente, aber auch etwas langatmige Passagen. Das Ende ist vielsagend und nichtssagend zugleich. Unterm Strich bleibt gewohnt gute Pixar-Qualität. [...]
[...] Auf dem Papier mag die Geschichte nach Low-Budget-Action wie viele andere klingen, aber Cosmatos lädt sie mit einer einzigartigen, metaphorischen Stimmung auf, die ihn deutlich vom Mainstream abhebt. „Mandy“ ist ein herausragend inszenierter, von Nicolas Cage famos getragener, brutaler Drogen-Albtraum mit unterhaltsamem Augenzwinkern. Ein makabres Spiel mit Männlichkeit und einfach einer der coolsten Filme des Jahrzehnts.
[...] Die Dramaturgie aus besinnlichen und turbulenten Momenten sitzt, nicht zuletzt dank der fantastischen Musik von John Williams („Star Wars“), der hier eine seiner schönsten Arbeiten verewigt. „Kevin – Allein zu Haus“ ist eine tempo- und ideenreiche, witzige wie auch bewegende Familienkomödie mit viel Liebe zum Detail. Produzent und Autor John Hughes, der ein Jahr zuvor auch den Klassiker „Schöne Bescherung“ herausbrachte, ist eben ein Meister der Weihnachtsunterhaltung.
[...] „Stirb langsam“ bietet eine glänzende Mischung aus harter Action und Ironie, Coolness und Humanität, mit sympathischen, glaubhaften Figuren und einem Plot, der sich elegant immer weiter zuspitzt. Das verschlossene Hochhaus birgt atmosphärische Dichte; das Springen zu Nebenhandlungssträngen ‚draußen‘ sorgt für willkommene Abwechslung. Dieser fast zeitlose Film lässt sich aus heutiger Sicht schön als Studie über toxische Männlichkeit versus unterstützende Männlichkeit lesen. Nicht unbedingt ein Meilenstein, aber allemal prägend für das Genre.
[...] Im unvermeidlichen Vergleich zum Vorgänger „Your Name.“ bildet „Weathering with you“ nur einen netten Nachklapp, die zweite Hälfte zieht sich etwas und die Auflösung wirkt unausgegoren. Trotzdem gelingt Shinkai eine süße, technisch brillante Fantasy-Romanze mit sympathischen Haupt- und Nebenfiguren sowie einer größeren Prise Kitsch, die man gern verzeiht.
[...] „Komm und sieh“ – benannt nach einer Bibelstelle über die Apokalypse – ist eine herausragend inszenierte, stark gespielte Aufarbeitung des (russischen) Traumas durch das Dritte Reich. Auch wenn der Film handlungsarm bleibt und sich im Mittelteil kleine Längen einschleichen: viele wuchtige Momente (etwa das Ende) überwiegen. Lange kämpfte Regisseur Klimow mit Zensur und konnte dieses, sein finales Filmprojekt mit einigen Jahren Verzögerung dann doch noch veröffentlichen, zum Glück. Die Brutalität, in die das Publikum hineingesogen wird, wirkt zu keiner Zeit glorifizierend oder selbstzweckhaft, sondern versprüht nur eine Kernbotschaft: ‚nie wieder!‘
[...] Zu Beginn betet die Staffel die Klischees des Slasherfilms herunter, als Mischung aus „Freitag der 13.“, „Halloween“ und Konsorten, teils mit direkten Zitaten. Gerade als sich die Frage aufdrängt, ob das nun das ganze Konzept der Staffel sein soll, beginnen die Twists, durch die „American Horror Story“ sich auszeichnet. [...]
[...] Das genial zusammengestellte Ensemble überzeugt vor allem durch authentische, natürlich fließende Dialoge (im Originalton!). Sparsam, aber effektiv eingesetzte Musik verstärkt die gewünschten Effekte. So ist „The King of Staten Island“ einfühlsam, zart berührend und witzig, ohne dabei je kitschig oder bemüht zu wirken. In der großzügigen Laufzeit schleichen sich Längen ein, das Ende stapelt tief, doch dafür hinterlässt die Tragikomödie einen sehr lebensnahen und einfach sympathischen Eindruck. Harmonischer kann eine Mischung aus Kifferfilm und Familiendrama kaum sein.
[...] Stylische Schnitte und Kamerabewegungen, humorvoll geschliffene Dialoge und Wendungen en masse – „Lucky#Slevin“ unterhält cool und lässt eigentlich nur einen großen Kritikpunkt zu: die ganze Machart wirkt ziemlich bemüht. Offensichtlich liegt die Gangster-Posse im Fahrwasser von Guy Ritchie („Bube, Dame, König, grAS“), mit einer obligatorischen Prise Tarantino und will permanent noch einen draufsetzen. Dadurch gerät die Handlung überladen, ist sich dessen allerdings bewusst und generiert einen gewissen eigenen Charme. [...]