Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Daniel Craig als Bond geht in „Keine Zeit zu sterben“ neue Wege, hält zugleich die alten Vorbilder in Ehren und verabschiedet sich mit einem Knall. Die meisten anderen Teile mit Craig fühlten sich runder an, standen aber auch nicht unter dem Druck, eine ganze Reihe abschließen zu müssen. Das Produktionsteam hat nämlich mutig und richtig entschieden: Hier, im 25. Film der 007-Reihe endet nicht nur der Vertrag eines Darstellers, seine Story endet mit.
[...] Das 20. 007-Abenteuer – und das erste der 2000er Jahre – versucht, hip zu sein, mit Zeitlupen und verstärktem Greenscreen-Einsatz. Bei flottem Pop-Beat und Autotune greift Madonna mit ihrem Bond-Song völlig ins Klo. Das unsichtbare Auto überschreitet eine gewisse Grenze, ähnlich wie das entspannte Surfen im Eismeer und interrassische Gesichtstransplantationen. „Stirb an einem anderen Tag“ ist fast so etwas wie der „Batman & Robin“ unter der Bond-Filmen. Wortspiele prasseln von allen Seiten aufs Publikum nieder. Aber all das birgt einen gewissen Trash-Faktor, der immer noch mehr unterhält als die Einfallslosigkeit von „Die Welt ist nicht genug“. [...]
Der Brosnan-Bond ist inzwischen fest etabliert und „Die Welt ist nicht genug“ so damit beschäftigt, den Fans zu geben, was sie erwarten, dass nichts Originelles übrigbleibt. Nach „GoldenEye“ und „Der Morgen stirbt nie“ eben der gleiche Film nochmal in grün. [...]
[...] Spannendster Coup: Die Besetzung des Actionstars Michelle Yeoh als Bond Girl, das 007 mal tatsächlich ebenbürtig ist. Jonathan Pryce („Brazil“) indes gibt souverän einen klassischen Superschurken in modernem Gewand. Ein großer Teil der Handlung spielt in Hamburg – man muss zugeben: ein vergleichsweise wenig spannender Schauplatz. Optisch langweiliger ist nur das Bond-Auto, ein BMW 740iL. [...]
[...] Zweitwichtigste Neubesetzung ist Judi Dench als M. 007 hat erstmals eine Frau als Boss, die ihm zeitgemäß auch ordentlich Kontra gibt. Wenn M ihren Topagenten als sexistischen Dinosaurier bezeichnet, reflektiert sich die Filmreihe auf sympathische Weise selbst. Immerhin ist sie jetzt in den 90ern angekommen – und etabliert dabei auch sogleich das eine oder andere Hacker-Klischee im Rahmen des Internets als modernes Werkzeug. Rückblickend niedlich. [...]
‚This time it’s personal‘ heißt es ja so schön. Das ist hier tatsächlich der Fall, weshalb der zweite Bond-Film mit Timothy Dalton positiv hervorsticht. Nachdem der neue Hauptdarsteller in „Der Hauch des Todes“ nach Schema F etabliert wurde, trauten sich die Macher endlich mal wieder etwas anderes. [...]
[...] Dalton gibt einen etwas herberen Bond als Vorgänger Roger Moore, strahlt mit seinem Lächeln aber auch eine ehrliche Herzlichkeit aus – spannende Mischung. (Folgerichtig wurde auch die Sekretärin Moneypenny neu besetzt, um mit dem jetzt wieder jüngeren 007 zu harmonieren.) „Der Hauch des Todes“ präsentiert einen regelrecht romantischen Bond, der sich nicht mehr quer durch die Weltgeschichte vögelt, sondern sich auf ein Bond-Girl konzentriert. Und trotzdem bewahrt er seine männliche Coolness. Außerdem wirkte der Geheimagent physisch länger nicht so präsent, denn der ‚nur‘ Anfang 40jährige Dalton kann es eben und hängt sich rein. [...]
[...] Mit elegant ausbalancierten Elementen des Slasher-, Geister- und Body-Horrors erweckt „Candyman“ das Symbol kunstvoll zum Leben. Brutal, und oft doch nur angedeutet, farbenfroh und zugleich düster inszeniert, glänzend besetzt. So haben Peele, DaCosta und ihr Team einen ästhetisch wie intellektuell ansprechenden Gruseltrip geschaffen, der das Original in allen Ehren hält.
[...] Die Rückkehr von Regisseur Darren Lynn Bousman, der „Saw II“, „Saw III“ und „Saw IV“ realisierte, war vergebens. Die Drehbuchautoren, die zuletzt den mittelmäßigen Nachklapp „Jigsaw“ schrieben, haben sich unterboten. „Saw: Spiral“ ist erschreckend faul konstruiert, um schließlich eine halbgare Wendung herbeizuführen. Der Gangstarap-Soundtrack macht die Farce perfekt. Ein mauer Cop-Thriller, und noch dazu der schlechteste Film mit dem „Saw“-Label. Am besten ignorieren.
[...] Die blutigen Mordszenen sind in ihrer Kompromisslosigkeit sympathisch. Aber ob Musik, Schauspiel oder Handlung – „Malignant“ neigt in praktisch jeder Hinsicht zur Übersättigung, was der Atmosphäre schadet. Wan wiegt sein Publikum gekonnt in Ungewissheit und weiß zu überraschen, nur geht das Drehbuch stellenweise auch plump vor, etwa wenn alte Videos den Charakteren perfekte Erklärungen servieren. Die Auflösung ist durchaus effektiv, wirkt wegen großer Plotlöcher allerdings nicht zu Ende gedacht, schlimmstenfalls gar unfreiwillig komisch. [...]
[...] Anthony Franciosa gibt eine sympathische Hauptfigur, die durch eine Handlung voller Andeutungen und falscher Fährten führt, bis sich das Puzzle endlich zusammensetzt. Der Plot gerät teils ein bisschen absurd und wird von riesigen Zufällen (die Sequenz mit dem Hund) angetrieben, aber der böse Schlussakt sitzt; auf den Spaß an der Rätselhaftigkeit kommt es an. Schauspielerisch bleibt die Besetzung konstant mittelmäßig, was stellenweise einen gewissen Charme birgt. I-Tüpfelchen: Argentos Lieblingsmusiker von Goblin kamen, eigentlich bereits aufgelöst, nochmal zusammen, um einen extravaganten Score zu kreieren, der hier gut funktioniert. [...]
[...] Schnitt und Kamera schwanken zwischen stylisch und holprig, originell und selbstzweckhaft. Die kauzig-groovige Musik der Band Goblin untermalt die düstere Geschichte mäßig passend. Vollkommen deplatziert wirken indes die Versuche, Screwball-Elemente einzustreuen, sprich einen humorvollen Geschlechterkampf der Hauptfiguren. Generell wirken die Dialoge oft bizarr, was die deutsche Synchronisation sicherlich verschlimmert. Somit sind auch die Charaktere nicht glaubwürdig. Diese stolpern zu allem Übel durch eine unnötig in die Länge gezogene, löchrige Handlung, bis die überraschende Auflösung kurz und knapp abgehandelt wird. [...]
[...] Als Brücke zwischen Kriminal- und Horrorfilm scheint sich „Im Blutrausch des Satans“ über die sogenannten Murder Mysterys à la Agatha Christie regelrecht lustig zu machen, indem das Mystery heruntergefahren und der Murder-Aspekt übertrieben wird – so absurd, dass es schon wieder Spaß macht. Andererseits entwickelt Bava einfach eine direktere, aggressivere Krimi-Formel. Ein zweifelhaftes, aber extrem einflussreiches Schlüsselwerk.
[...] Passenderweise ist „Blutige Seide“ in der Modewelt angesiedelt, denn Bava inszeniert künstlich statt natürlich, verliert dabei aber nicht die Bodenhaftung wie spätere Gialli. Schon die surreale, an Bond-Filme erinnernde Titelsequenz entführt subtil in eine (alb-)traumartige Welt. Bemerkenswert aufwändige, präzise Kamerafahrten und markante Rot-Blau-Kontraste ziehen sich düster-schön durch den ganzen Film. Das sind die Spannungsverstärker für ein klassisches ‚Whodunnit‘ mit vielen Verdächtigen. [...]
[...] Ruzowitzky nimmt die beliebten Grundpfeiler des ersten Teils, bezieht sich auch öfter auf ihn, aber erzählt eine ganz frische Geschichte. Während „Anatomie“ dem Slasherfilm à la „Scream“ zunickt, lässt sich Teil 2 eher dem Body-Horror zuordnen, wie ihn David Cronenberg („Die Fliege“) groß machte. Statt eines unbekannten Killers zerstören die Charaktere sich gegenseitig, schleichend und von innen heraus, was der Handlung einen grimmigeren Anstrich verleiht. [...]
[...] Hormongesteuerte Twens, geheimnisvolle Erdolchungen und viele Verdächtige – so weit, so bekannt. „Anatomie“ aber verlegt die Slasher-Stereotypen ins Medizin-Milieu, inspiriert von der Ausstellung ‚Körperwelten‘ und verklärt das Töten zum wissenschaftlichen Akt. Die Geschichte am prominent inszenierten Schauplatz Heidelberg fühlt sich nicht wie eine Hollywood-Nachahmung an, mehr wie eine Vermählung von Übersee mit Europa. [...]
[...] Trotz reichlich CGI überzeugt „The Suicide Squad“ – im Vergleich zum Vorgänger ohne bestimmten Artikel – durch einen organischen Look, mit Anleihen an 70er-Jahre-Kriegsfilme. Gunn wirft sein Publikum unmittelbar in die Action und spielt permanent mit Erwartungen. Keine Figur ist vor einem jähen Tod gefeit. Zynische Splatter-Einlagen und Wortgefechte loten die Grenzen des Mainstream-Superheldenabenteuers aus. Dazwischen findet das Drehbuch gerade genug Zeit, um die Charaktere menschlich und sympathisch zu zeichnen. Diese Mischung generiert einen Unterhaltungswert, der im DC Extended Universe seinesgleichen sucht. [...]
Diese Multiversum-Sache nervt mich jetzt schon ein bisschen. Jetzt kann Marvel immer, wenn sie bei einer Geschichte nicht weiterwissen sagen: „Ja gut, dann springen wir halt in ein anderes Universum, wo alles anders ist“. Das ist für mich ein gigantischer Cheat Code fürs Geschichtenerzählen.
Andererseits ist es schon witzig, wenn Doc Ock, gespielt von Alfred Molina, jetzt zurückkommt, obwohl man ihn aus einem Spider-Man-Film kennt, der gar nicht im Marvel Cinematic Universe spielte. Voll meta und ein Zugeständnis daran, dass Sony die Filmfigur Spider-Man viel zu oft neugestartet hat. Naja, mal gucken.
[...] Fast schon beeindruckend, wie konsequent Hauptdarstellerin Gal Gadot sich durch diese Chaos hangelt. Komikerin Kristen Wiig glänzt neben Gadot durch Vielseitigkeit. Immerhin kann sie nichts für das Drehbuch, das beim faulen Vorantreiben des Plots kratergroße Löcher hinterlässt. Eines muss man „Wonder Woman 1984“ lassen: Langweilig werden die zweieinhalb Stunden nicht, was aber eher am Autounfall-Effekt liegt. Dieser absurde Ausflug der Superheldin von der Insel bringt dem DC Extended Universe gar nichts und gehört unter den Tisch gekehrt, wie eine Modesünde der 80er.
[...] Das Drehbuch gönnt sich ausschweifende Dialoge, die dank der Chemie zwischen Loki (Hiddleston) und Morbius (Wilson) auch hohen Unterhaltungswert besitzen. Letztlich geht aber doch arg viel Zeit für Erklärungen drauf, worunter besonders das Staffelfinale leidet. Das ist der Preis für viele lustig-irre Szenen: Die Serie ist schlicht verwirrend und muss permanent darum kämpfen, verstanden zu werden. Freilich fliegen die Marvel-Comics schon seit Jahrzehnten munter durchs Multiversum, aber übertragen auf das Medium Film/Serie, wo immer gestrafft werden muss, bringt die Thematik ihre Probleme mit sich. Zeitreisen sind ein heißes Eisen, und „Loki“ spielt übermütig mit dem Feuer.
[...] „The Falcon and the Winter Soldier“ besitzt die Produktionsqualität eines Marvel-Kinofilms, nur auf sechs Folgen gestreckt. Neben gelungener Action und viel Emotion schleichen sich so auch einige Längen ein. Die Anarcho-Gruppierung ‚Flag Smashers‘, die als Antagonist fungiert, bietet wenig Reiz. Der Retter der zuweilen ins Plätschern geratenden Serie heißt Daniel Brühl und spielt den bösen Baron Zeno (eingeführt in „Civil War“). Zwar hat Zeno für einen Superschurken wenig Macht, aber seine Menschlichkeit und Ambivalenz machen ihn interessant. Außerdem sorgt Zeno für den Ausflug nach Madripoor – der fiktive Stadtstaat mit Cyberpunk-Einschlag bringt willkommene Abwechslung.
[...] „WandaVision“ bietet nicht nur viele Bonbons für Kennerinnen und Kenner (Stichwort: Casting des Bruders). Generell gelingt den Marvel Studios eine sehr kreative, abwechslungsreiche, stark und angenehm divers besetzte Miniserie über Realitätsflucht und die Phasen der Trauer. Lediglich am Ende erliegt das Drehbuch den Ankündigungs- und Vorbereitungsmechanismen für kommende MCU-Werke, statt für sich einen runden Schluss zu finden. Marvel ist und bleibt eben ein Fließbandgeschäft. Das mitunter weltbeste.
[...] „A Quiet Place 2“ wiederholt erfolgreich das Konzept des ersten Teils und vergrößert dabei den Radius, schön abgerundet von einem Finale aus zwei Parallelsträngen. Mehr kann man sich von einer Fortsetzung eigentlich nicht wünschen, nur dass sie fast zu sehr auf Nummer sicher geht und nichts wirklich Neues wagt. Teil 2 hält das Niveau von Teil 1 und Fans dürfen nochmal genauso gespannt mit der Familie Abbott fiebern.
[...] „Black Widow“ ist ein redseliger Bond/Bourne-Verschnitt mit ein paar schönen Action-Momenten, um im Marvel-Franchise die Frauenquote zu pushen und die nächste Serie anzukündigen. Vernachlässigbar. (Für unterhaltsame Patriarchat-Zerschlagung im Superheldenkosmos empfiehlt sich ausnahmsweise mehr die Konkurrenz von DC mit „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“.)
[...] In sich konsistent war die Filmreihe nicht. „Godzilla“ hatte in puncto Menschlichkeit und Suspense die Nase vorn, „Godzilla II“ bot das unerreichbare Schlachtfest, „Kong: Skull Island“ fügte Retro-Spaß und Dschungelfeeling hinzu. „Godzilla vs. Kong“ hat nun von allem etwas und führt das MonsterVerse zu einem befriedigenden (vorläufigen) Ende. Viele verrückte Dinge passieren ohne Erklärung, dafür macht das Ganze ungeheuer Spaß. Die perfekte Rückkehr zum Kino nach der COVID-19-Pause, denn deutlicher kann man den Nutzen von Surround-Sound und großer Leinwand kaum demonstrieren.