Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Bonds zweiter Filmauftritt bietet wenig Angriffsfläche – eine verhältnismäßig authentische Spionage-Erzählung ohne irritierende Albernheiten, mit viel mehr Budget als der Erstling. Und, nicht zu vergessen, Daniela Bianchi als Tatiana Romanova gehört zu den Bond-Girls, die am stärksten in Erinnerung bleiben. Es gibt jedoch wesentlich aufregendere, kreativere Einträge im Franchise. Und ganz nebenbei spielt der Film gar nicht in Russland – frech.
„Dr. No“ ist ein solider Auftakt für die langlebigste Filmreihe der Kinogeschichte, noch mit einer verhältnismäßig schlichten Titelsequenz und weitgehend ohne kuriose Hilfswerkzeuge für 007. Der Fokus liegt auf dem Suspense-Faktor rund um rätselhafte Mordanschläge. Sean Connery sprüht von Anfang an vor Selbstsicherheit und Charme. Ursula Andress, das offiziell erste Bond-Girl, wirkt etwas hilflos. Mit dem titelgebenden Bösewicht hat das Publikum nur ein kurzes, aber einprägsames Vergnügen. Dr. No ist kalt, stark, scharfsinnig, überlebensgroß und auch deshalb einer der besten Superschurken, weil er die Bühne verlässt, bevor die Figur verhunzt werden kann (Stichwort Blofeld). [...]
[...] Aber irgendwie muss die Fortsetzung ja auch einen draufsetzen. Und so kommt es, dass der Humor aus der Feder der „Deadpool“-Schreiberlinge mit zunehmender Laufzeit und zunehmender Figurenzahl immer alberner gerät. Die Ungereimtheiten häufen sich. Doch alles bewegt sich in einem vertretbaren Rahmen für alle, die schon beim ersten Teil Spaß hatten. „Zombieland: Doppelt hält besser“ ist ein ambitionierter, unterhaltsamer Nachklapp, der das Original in Ehren hält, mit ein paar guten Lachern und noch besseren Zombie-Kills.
[...] „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ ist eine authentische, sinnliche und sympathisch subtile Beziehungsgeschichte von Künstlerin und Muse, von leisen Kämpferinnen. Die Dialoge sind gelungen, doch bewegend wird der Film erst durch Blicke und Anspielungen, die mehr als Worte sagen.
[...] Abgesehen von keck geschnittenen Verhör-Szenen verzichtet Johnson weitgehend auf technische Spielereien und konzentriert sich auf sein Drehbuch. Er bricht mit den Erwartungen an eine klassische Wer-ist-der-Mörder-Geschichte, um sie dann doch wieder zu erfüllen. Dabei gerät der Spannungsbogen zwischenzeitlich ins Straucheln, findet aber eine befriedigende Abrundung. „Knives Out“ ist ein raffiniert überraschender Retro-Krimi mit gesunder Selbstironie, belebt von einem bewusst stereotypen Starensemble.
[...] „Up In The Air“ überzeugt durch unglaublich spritzige Dialoge ohne Durchhänger, garniert mit hübschem Soundtrack. Mit seinen Denkanstößen und kleinen Botschaften wandert Jason Reitmans Romanadaption auf dem schmalen Grat zwischen warmherzig und zu süßlich, kriegt aber immer wieder die Kurve. Der Regisseur und Autor beweist ein aufrichtiges Interesse für Menschen und Menschlichkeit – so lässt er etwa Laien zu Wort kommen, die auch im wahren Leben gerade gefeuert wurden. „Up in the Air“ ist eine lebensnahe, scharf beobachtete Tragikomödie über Einsamkeit, Nähe und die Frage nach dem eigenen Platz im Leben, hochunterhaltsam dank glänzendem Tempo und Timing. Wie Reitmans Vorgänger „Juno“, nur erwachsener und vollkommener.
[...] Mit krassem Aufwand – man denke allein an die vielen Szenen mit Kleinkind – illustriert „Capernaum – Stadt der Hoffnung“ Armutsviertel im Libanon und deren Schicksale. Das Sozialdrama grenzt an eine Dokumentation, ist jedoch hochwertig inszeniert und spannt eine clevere Dramaturgie. Ein mitreißendes Leid, ein Sprachrohr für Schattenfiguren der Gesellschaft; nicht immer kurzweilig, aber echt und relevant. [...]
[...] Baumbach inszeniert zurückhaltend, mit unauffälligen Schnitten, schlichten Sets und Kostümen, um seinem Ensemble möglichst viel Raum zu geben. Zudem legt er Wert auf Authentizität, präsentiert seine Geschichte neutral, ohne Einteilung in Gut und Böse. Das alles macht „Marriage Story“ völlig unspektakulär, dafür aber auch sehr gut nachfühlbar. Die größte Stärke des Regisseurs und Autors ist, wie beiläufig er Komik in die eigentlich tragische Geschichte einzuweben versteht. [...]
[...] Basierend auf Großvaters Kriegsgeschichten ersann Mendes mit seiner Co-Autorin eine glaubhafte Mission voller interessanter Stationen. Zwischen den Highlights gelingt es der Crew gerade so, keine Längen aufkommen zu lassen; Thomas Newmans Musik hilft kräftig nach und dirigiert geschickt die Gefühle des Publikums. Oft ist „1917“ verblüffend ununterbrochen; man fragt sich ‚Wie haben die das gemacht?‘, was für herausragendes Kino spricht. Aber der Film krankt auch an einem tragischen Paradoxon: Eben weil es kaum Schnitte gibt und die Handlung in ‚Echtzeit‘ passiert, steht die technische Machart im Vordergrund und behindert ein emotionales Eintauchen ins Geschehen. [...]
[...] Nach einjähriger Festivaltour hat der Überraschungserfolg aus Japan nun auch den deutschen Heimkinomarkt erreicht. „One Cut of the Dead“ ist keine Offenbarung und keine Steigerung von „Shaun of the Dead“, wie es der Hype vermuten lässt, aber ein effizienter Low-Budget-Streich, eine kreative Komödie und vor allem eine sympathische Hommage an das Filmemachen.
Okay, aber warum versteht einfach niemand, wie überwältigend Godzilla II war? :-(
[...] Der in Deutschland verwendete Filmtitel verzichtet auf die ‚4‘ und liest sich wie ein Spin-off mit neuen Hauptfiguren (siehe „Rogue One: A Star Wars Story“), was das Plakatmotiv ebenfalls suggeriert. Das wäre ein annehmbarer Kompromiss gewesen, um die tadellose Trilogie nicht zu beschmutzen. Allerdings knüpft „A Toy Story“ direkt an die drei Vorgänger an und wird somit zum überflüssigen Nachklapp, wie befürchtet. Das groß angepriesene Plüsch-Duo Ducky und Bunny entpuppt sich als Beiwerk für ein paar Gags, stattdessen begeben sich Woody und Buzz schon wieder auf Rettungsaktionen.
Ich feiere auf jeden Fall den Triumph von Tarantino (und Brad Pitt!) über den drögen Irishman.
[...] Der titelgebende Showdown zum Nägelkauen entschädigt für die etwas zu lange Hinführung. Ausgefeilte Schnitte lassen den Wettkampf hautnah mitfühlen, unter dem treibenden Klang der Motoren. Trotz temporeicher Montage voller unterschiedlicher Blickwinkel bleibt Mangolds Stil sauber und übersichtlich. „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ ist ein glänzend inszeniertes Underdog-Sportdrama nach üblichem Strickmuster. Die Topbesetzung sorgt für eine Prise Witz und reichlich Emotionen. Allerdings verliert der Film das Rennen der Gefühle knapp gegen den recht ähnlichen „Rush – Alles für den Sieg“ (2013).
[...] „Upgrade“ – nicht zu verwechseln mit dem Reinfall „Predator – Upgrade“ aus demselben Jahr – ist ein wunderbar fieser Mix aus Cyberpunk, Action und Bodyhorror à la David Cronenberg. Die Auseinandersetzung mit aktuellen KI-Entwicklungen könnte kaum ein mulmigeres Gefühl hinterlassen. Eine leicht zu übersehende schwarze Perle, da der Film keinen deutschen Kinostart erhielt. Autor Whannell, der hier auch Regie führte, überrascht mit seiner besten Story seit „Saw“.
[...] Wiederholungen und Ähnlichkeiten sind unvermeidbar, wenn „Star Wars“ noch „Star Wars“ bleiben soll, dementsprechend ist von der Disney-Cashcow kein Meilenstein mehr zu erwarten. Aber „Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers“ führt die Sequel-Trilogie überraschend spektakulär wie befriedigend zu Ende. Das Beste kommt in diesem Fall tatsächlich zum Schluss, weshalb man die drei Filme unbedingt als ein Ganzes und nicht zu früh beurteilen beziehungsweise verurteilen sollte. [...]
[...] „Leid und Herrlichkeit“ verzichtet auf Melodram à la „Alles über meine Mutter“ sowie formale Experimente wie in „La Mala Eduación“ und erzählt stattdessen ganz bodenständig, authentisch. Die Bilder sind farbenfroh, wie Almodóvars Wesen, aber schlicht. Das alles ist einerseits eine wohltuende Rückbesinnung auf ein Kino, in dem es wirklich nur um die Charaktere geht, andererseits auch schrecklich unspektakulär. Der Eindruck, dass Almodóvar den Film nur für sich selbst gedreht hat, will nicht weichen, und so wirkt er auch recht banal, vor allem, wenn man sich noch nie mit dem Regisseur befasst hat. [...]
[...] „The Irishman“ ist ein Film über das Verwelken – das Verwelken von Hollywood-Stars, von Gangstern und vom Patriarchat. Die Überlänge und der Leerlauf in vielen Szenen sind dazu nur passend. (Unfreiwillig passt auch die holprige Kamerafahrt, mit der alles beginnt. Offenbar floss doch zu viel vom exorbitanten Budget in die Gesichtsbearbeitung.) Wagemutig nimmt Scorsese im letzten Drittel sogar noch etwas Tempo heraus. Freude bereitet das Ganze nur durch die Nostalgie-Brille mit Blick auf die berühmtesten Mafia-Filme. Zu bewundern bleiben Scorseses Konsequenz und natürlich die schauspielerischen Leistungen, auch von gewichtigen Nebendarstellern wie Harvey Keitel. „The Irishman“ schickt eine ganze Kino-Ära ins Pflegeheim, und das – schon wieder passend – bei Netflix.
[...] Während die chinesische Vorlage zum Kitsch neigt, versteht es die US-Adaption, gerade durch ihre schroffe Art zu packen, veredelt mit einer Prise bösen Humors. „Departed – Unter Feinden“ ist nicht nur ein Musterbeispiel für ein gelungenes Remake, sondern auch einer der interessantesten Gangsterfilme seines Jahrzehnts, grandios besetzt und über zweieinhalb Stunden beachtlich flüssig erzählt.
Aufhören, wenn es am schönsten ist, das können die wenigsten Filmreihen – so haftet auch dem gelungenen „Infernal Affairs“-Doppeldecker ein überflüssiger dritter Teil an. „Infernal Affairs III“ sucht krampfhaft nach erzählerischen Lücken, die es noch zu füllen gäbe und ist dabei wenig mehr als Schwermut und Nostalgie. [...]
[...] Manche Informationen, die hier gegeben werden, wären schon zum Verständnis des ersten Teils nützlich gewesen. Gleichzeitig birgt „Infernal Affairs II“ beachtlich viele neue Ideen und zeichnet ein ganz eigenes Krimi-Drama, bis das Finale dann doch wieder arg an Teil 1 erinnert. Das Prequel ist bemüht wendungsreich und inhaltlich schwierig zu verfolgen, dabei weniger temporeich als das Original. Für Fans von „Infernal Affairs“ allemal eine brauchbare Ergänzung.
[...] „Infernal Affairs“ ist erfrischend psychologisches, um nicht zu sagen kompliziertes Polizei-/Gangster-Kino, wunderbar dynamisch gefilmt und effektvoll geschnitten, wobei die Inszenierung (zumindest aus westlicher Sicht) zum Kitsch neigt, vor allem bei der Musikauswahl. Wer sich in dieser Verstrickung zweier Welten zurechtfindet, kann auch einen philosophischen Unterbau entdecken, mit der Frage, was eine Identität überhaupt ausmacht und wie sie sich verändern kann.
[...] „Doctor Sleeps Erwachen“ ist entschleunigter Psycho-Horror, bei dem es gleichermaßen gruselt und menschelt; zu keiner Zeit eine ebenbürtige „Shining“-Fortsetzung, doch eine nette Hommage. Es gibt viel zu erleben bei Geisterterror, Vampirismus, Telepathie und zärtlichem Drama. – Wenn der Film auch selten wirklich mitzureißen vermag, birgt er in diesem eigensinnigen Mix zumindest eine gewisse Faszination.
[...] „Der König der Löwen“ (2019) ist auf seine Weise ein technischer Meilenstein, so wie es 1994 der Originalfilm war. Es stimmt, dass die computeranimierten Tiergesichter weniger Emotion erkennen lassen als die Zeichentrick-Versionen, aber dafür überzeugen die neuen Figuren eben mit ihren unglaublich lebensechten Bewegungen, während Stimmen und Musikuntermalung hinreichend Gefühle transportieren. Manche Szenen haben im Original besser funktioniert, zum Beispiel die Stampede, doch insgesamt gelingt Jon Favreau eine lupenreine, majestätische Neuauflage. Alles, was bleibt, ist die Frage nach der Notwendigkeit.
[...] Visionär Coppola inszeniert den Vietnamkrieg passenderweise als psychedelisch angehauchten Albtraum. Egal ob in ruhigen oder lauten Momenten, die sich clever abwechseln: die genial komponierten Bilder wirken unglaublich lebendig, unglaublich echt, abgerundet von perfekt platzierten Musikstücken. Eine derartige Atmosphäre wird es im Zeitalter der Computereffekte nicht mehr geben. Martin Sheen derweil hält die surreale Handlung mit einer kernigen, intensiven Darbietung zusammen. Ein abgehalfterter Marlon Brando wird angemessen in Halbdunkelheit gehüllt und durch raffinierte Lichtspiele zum Phantom-Endboss stilisiert. – Dazwischen wimmeln zu viele prägnante Nebenrollen, um sie hier alle zu nennen. [...]