Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Willem Dafoe („Spider-Man“, „Antichrist“) zieht als rauer Seemann alle Register und Robert Pattinson („Twilight“, „Wasser für die Elefanten“) kämpft sich auf das gleiche Niveau. Das Duo ergänzt sich prächtig und trägt den Film mit einschneidenden Darbietungen. Eggers untersucht mit seinen Figuren Machtkämpfe, Männlichkeit und Identitätsfindung. Dabei bedient er sich bei der griechischen Mythologie (Prometheus und Proteus) sowie sexuellen und religiösen Metaphern. Antworten liefert der Regisseur/Autor keine, doch die braucht es auch nicht, weil der Film von seiner Atmosphäre lebt und auf seine ganz eigene Weise eine runde Geschichte erzählt. [...]
[...] Dass Gronkowski in seinem Portrait nur Mädchen in den Mittelpunkt stellt, hat einen schalen Beigeschmack. „Yung“ geizt nicht mit Erotik und Nacktheit und bewegt sich damit gefährlich nah am Selbstzweck. Das Großstadtabenteuer ist durchaus authentisch inszeniert, wirkt aber auch auf substanzlose Provokation gebürstet. Diese Eindrücke verstärken sich durch die Tatsache, dass es in „Yung“ keine wirkliche Handlung gibt. Hier verpufft ein eigentlich spannendes Konzept mit einem Achselzucken. Die Mischung aus „Kids“ und „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ für das Smartphone-Zeitalter bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück.
[...] „Jay & Silent Bob Reboot“ ist ein bis zum Anschlag selbstironisches Geschenk von Kevin Smith an sich und seine Fangemeinde – schon wieder. Es geht um die guten alten Zeiten sowie die neuen Zeiten, in denen politisch korrekte Reboots gedreht werden, man alt ist und Kinder hat. Im Kern sympathisch, jedoch extrem albern und mit wenig Feingefühl inszeniert.
[...] Mit exotischen Schauplätzen kann „Im Angesicht des Todes“ nicht punkten, wenigstens aber mit den Bösewichten. Christopher Walken gibt einen erinnerungswürdigen, psychopathischen Schurken. Noch markanter ist Grace Jones als Handlangerin May Day – sie definiert den Begriff Powerfrau neu. Das eigentliche Bond-Girl, gespielt von Tanya Roberts, beginnt vielversprechend als unnahbare Grazie, vollzieht jedoch eine Kehrtwende zum hilflosen Opfer in James‘ starken Armen. Schade. [...]
[...] Connery kann es auch mit 52 immer noch, und die Idee, sein fortgeschrittenes Alter in der Handlung aufzugreifen, tut dem Film nur gut. Klaus Maria Brandauer spielt einen selten ausdrucksstarken Bösewicht. Das war es dann aber auch mit den besonderen Qualitäten von „Sag niemals nie“. Die Action fällt ernüchternd aus (dafür gibt es eine befremdliche Videospiel-Duell-Szene); der Showdown ist dramaturgisch ungelenk erzählt und mündet in ein lahmes Ende. Im Interview auf der Blu-ray geben die Macher das Misslingen des Projekts selbst zu, und das spricht für sich.
[...] Der Hauptschauplatz Indien birgt eine besondere Exotik, welche das Drehbuch auch ausschöpft. „Octopussy“ schlägt eindeutig in die „Indiana Jones“-Kerbe und wirkt dabei teils reizvoll, teils bemüht. Vijay Amritraj – eigentlich Tennisprofi – gibt einen sympathischen Sidekick, der durchaus mehr Spielzeit vertragen hätte. Die zweite Hälfte im kargen Ostdeutschland fällt in Sachen Schauwerte deutlich ab.
[...] Der neue Bond-Regisseur John Glen inszeniert „In tödlicher Mission“ verhältnismäßig realistisch und dabei locker, aber nicht albern. Der Showdown setzt mehr auf Spannung als auf explosives Spektakel, was letzten Endes mehr erfrischt als enttäuscht. In der Besetzung hervorzuheben ist am ehesten Chaim Topol als Schmuggler Columbo, der Roger Moore in punkto Charme Konkurrenz macht. [...]
[...] Inhaltliche Innovation vermisst das Publikum in „Moonraker“. Die Handlung des Vorgängerfilms wird nur geringfügig variiert – das Meer ist jetzt das All, Kairo jetzt Venedig und so weiter, Publikumsliebling Jaws/Beißer ist zurück. Dafür passiert auf technischer Ebene nochmal ein Quantensprung, zweifellos von „Star Wars“ beeinflusst. Insgesamt gelang es den Roger-Moore-Bond-Filmen bis hierhin, sich mit jedem Mal zu steigern. „Moonraker“ ist nicht nur das teuerste, sondern auch das unterhaltsamste 007-Abenteuer mit Moore. Die einzige Gefahr der Filmreihe an diesem Punkt besteht darin, allmählich zur Selbstparodie zu geraten.
[...] Roger Moore folgt als 007 der Connery-Tradition, nur etwas verschmitzter, und bekommt mit Karl Stromberg, gespielt von Curd Jürgens, einen wunderbar kalten Schurken gegenübergestellt. Barbara Bach alias Triple X spielt indes eines der denkwürdigsten aller Bond-Girls. Sie stellt eine der wenigen Frauen dar, die Bond ebenbürtig sind. Der Beißer als kurioser Handlanger rundet die Besetzung gekonnt ab. [...]
[...] Größter Trumpf des Films ist natürlich Christopher Lee, dank seiner Auftritte als Graf Dracula und Sherlock Holmes schon damals eine Schauspiellegende, und ein naheliegender Superschurke. Nur wirkt er als Bonds Gegenspieler Francisco Scaramanga ein bisschen zu freundlich, kaum bedrohlich und damit auch milde enttäuschend.
[...] „Leben und sterben lassen“ wählt einen eher leichten Grundton mit eher leichter Handlung, was an sich kein Problem darstellt. Nur kommt der Film nie so recht in Fahrt; im unweigerlichen Vergleich mit der Connery-Ära fühlt er sich klein und karg an, mehr auf TV-Niveau, bis der bemühte Showdown dann doch noch klassische Bond-Tropen heraufbeschwört. Gleich beide Bond-Girls sind naiv, die Figur des Sheriffs als lustiger Sidekick wird überstrapaziert, der Bösewicht hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Was bleibt, ist ein absolut souveräner Moore in einem durchwachsenen Auftaktabenteuer mit seltsamem Humor.
[...] Aus einem simplen, uralten Konzept wird ein brillanter Horror-Thriller voller Emotion und Überraschung. „Der Unsichtbare“ mag nach hinten raus eine Spur zu lang sein, ist aber dennoch überaus gelungen – in seiner Sparte weit vorn.
[...] „Der Unsichtbare“ ist eine hübsche Schauermär, wohlgemerkt mit einer guten Portion Humor, wenn der geniale Wissenschaftler mit dem einfachen Volk kollidiert. Wenn man so will eine besser inszenierte und konsequenter erzählte Version des ungleich berühmteren „Frankenstein“.
[...] „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ ist ein flammendes Plädoyer für Frauenpower und Gleichberechtigung, wirkt dabei aber nie politisch oder krampfig, sondern flippig und selbstironisch. Unter treibenden Beats werden Gangster- und Superhelden-Machismen auf wirklich witzige, erfrischende Weise dekonstruiert. Statt ermüdender CGI-Gewitter à la „Siucide Squad“ und „Justice League“ dominieren hier gut choreografierte Kampfszenen, fast gänzlich ohne Superkräfte. Eine schräge, einsame Perle im ansonsten nur ‚ganz okayen‘ DC Extended Universe.
[...] Bizarre Story-Ideen machen „Diamantenfieber“ zum albernsten Connery-Bond. Als fragwürdiges Highlight tut sich ein schwules Auftragskillerduo hervor. Diamanten sind für immer, aber dieser Bond-Film ist einfach nur ein schrulliges Zeugnis der frühen 70er.
[...] Das Setting in den malerischen Schweizer Alpen wird glänzend ausgeschöpft, romantisch und actionreich, da stört die ungewöhnlich lange Laufzeit nicht. Hier und da hat „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ Timingprobleme, aber der Mut zur Überraschung überwiegt. Der Lazenby-Bond im Winterwunderland ist einer der besten.
In „Man lebt nur zweimal“ kommen besonders viele verrückte Details zusammen, was das fünfte Bond-Abenteuer zumindest eine Spur interessanter als den Vorgänger macht: Ninjas, Piranhas (wenn auch unsichtbar), das geniale Vulkan-Set… Auch wird Oberschurke Blofeld endlich enthüllt, schön unheimlich gespielt von Donald Pleasence. Der Showdown ist eine Wucht. Nur Connerys Japaner-Makeup ist eine Sünde, die man nur schwer vergeben kann. Ansonsten bewegt sich alles im gewohnten Rahmen. Eine 007-Mission im oberen Mittelfeld.
[...] Merke: Unterwasser-Action ähnelt Zeitlupe, und da ein beträchtlicher Teil des Films unter Wasser spielt, bremst er sich selbst aus. Zwar beeindruckt das grausame Meeresballett durch Aufwand und Ästhetik und stellt ein nettes Alleinstellungsmerkmal dar, zündet aber nicht auf emotionaler Ebene. Hinzu kommt eine wirre Handlung, sodass der bis dato längste Bondfilm auch zum langweiligsten gerät. Als heimliches Highlight bleibt nur die Kommandozentrale der Bösen, die in den „Austin Powers“-Filmen so genial parodiert werden wird. Und Tom Jones verewigt sich als einer der kraftvollsten Titelsong-Sänger.
„Goldfinger“, Bond Nummer 3, ist der Film, in dem erstmals alles zusammenkommt, was später ‚typisch Bond‘ genannt werden wird. Hier findet das Franchise quasi die eigene Handschrift. 007 benutzt jetzt verstärkt seine sogenannten Gadgets, geliefert von Kollege Q, die in seinem legendären Auto kulminieren – alles ausgelegt auf eine massive Merchandise-Kampagne. Kein Wunder, dass „Goldfinger“ für die meisten Fans als der ultimative Bond-Film gilt. Doch er birgt auch Probleme. [...]
[...] Bonds zweiter Filmauftritt bietet wenig Angriffsfläche – eine verhältnismäßig authentische Spionage-Erzählung ohne irritierende Albernheiten, mit viel mehr Budget als der Erstling. Und, nicht zu vergessen, Daniela Bianchi als Tatiana Romanova gehört zu den Bond-Girls, die am stärksten in Erinnerung bleiben. Es gibt jedoch wesentlich aufregendere, kreativere Einträge im Franchise. Und ganz nebenbei spielt der Film gar nicht in Russland – frech.
„Dr. No“ ist ein solider Auftakt für die langlebigste Filmreihe der Kinogeschichte, noch mit einer verhältnismäßig schlichten Titelsequenz und weitgehend ohne kuriose Hilfswerkzeuge für 007. Der Fokus liegt auf dem Suspense-Faktor rund um rätselhafte Mordanschläge. Sean Connery sprüht von Anfang an vor Selbstsicherheit und Charme. Ursula Andress, das offiziell erste Bond-Girl, wirkt etwas hilflos. Mit dem titelgebenden Bösewicht hat das Publikum nur ein kurzes, aber einprägsames Vergnügen. Dr. No ist kalt, stark, scharfsinnig, überlebensgroß und auch deshalb einer der besten Superschurken, weil er die Bühne verlässt, bevor die Figur verhunzt werden kann (Stichwort Blofeld). [...]
[...] Aber irgendwie muss die Fortsetzung ja auch einen draufsetzen. Und so kommt es, dass der Humor aus der Feder der „Deadpool“-Schreiberlinge mit zunehmender Laufzeit und zunehmender Figurenzahl immer alberner gerät. Die Ungereimtheiten häufen sich. Doch alles bewegt sich in einem vertretbaren Rahmen für alle, die schon beim ersten Teil Spaß hatten. „Zombieland: Doppelt hält besser“ ist ein ambitionierter, unterhaltsamer Nachklapp, der das Original in Ehren hält, mit ein paar guten Lachern und noch besseren Zombie-Kills.
[...] „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ ist eine authentische, sinnliche und sympathisch subtile Beziehungsgeschichte von Künstlerin und Muse, von leisen Kämpferinnen. Die Dialoge sind gelungen, doch bewegend wird der Film erst durch Blicke und Anspielungen, die mehr als Worte sagen.
[...] Abgesehen von keck geschnittenen Verhör-Szenen verzichtet Johnson weitgehend auf technische Spielereien und konzentriert sich auf sein Drehbuch. Er bricht mit den Erwartungen an eine klassische Wer-ist-der-Mörder-Geschichte, um sie dann doch wieder zu erfüllen. Dabei gerät der Spannungsbogen zwischenzeitlich ins Straucheln, findet aber eine befriedigende Abrundung. „Knives Out“ ist ein raffiniert überraschender Retro-Krimi mit gesunder Selbstironie, belebt von einem bewusst stereotypen Starensemble.
[...] „Up In The Air“ überzeugt durch unglaublich spritzige Dialoge ohne Durchhänger, garniert mit hübschem Soundtrack. Mit seinen Denkanstößen und kleinen Botschaften wandert Jason Reitmans Romanadaption auf dem schmalen Grat zwischen warmherzig und zu süßlich, kriegt aber immer wieder die Kurve. Der Regisseur und Autor beweist ein aufrichtiges Interesse für Menschen und Menschlichkeit – so lässt er etwa Laien zu Wort kommen, die auch im wahren Leben gerade gefeuert wurden. „Up in the Air“ ist eine lebensnahe, scharf beobachtete Tragikomödie über Einsamkeit, Nähe und die Frage nach dem eigenen Platz im Leben, hochunterhaltsam dank glänzendem Tempo und Timing. Wie Reitmans Vorgänger „Juno“, nur erwachsener und vollkommener.