Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Antworten bleiben aus, denn „Burning“ ist bewusst vage und metaphorisch. Dadurch erhält der koreanische Kinohit seine latente Faszination. Das filmische Rätsel erzählt von Illusionen, Kontrasten, Wut, Neid und Hilflosigkeit, lässt knobeln und sieht dabei melancholisch-schön aus.
[...] Abgesehen von dem bitteren politischen Beigeschmack und der Lüge über die Originalität der Grundidee ist Disneys Megahit „Der König der Löwen“ ein meisterhaftes Zeichentrickabenteuer – bahnbrechend inszeniert, kurzweilig, mutig, emotional.
[...] Der große Wow-Effekt ist verpufft. „The Lego Movie 2“ kann den Eindruck nicht abschütteln, ein bloßer Aufguss zu sein. (Die zwischenzeitlich erschienenen Spin-offs „The Lego Batman Movie“ und „The Lego Ninjago Movie“ fallen eigenständiger aus.) Trotzdem bewahrt sich das Team eine sympathische Selbstironie und liefert erneut eine hübsche Botschaft ab.
Nach einer etwas längeren Wartepause liefert Staffel 3 schlichtweg mehr von dem, was die Fans zuvor liebgewonnen hatten, kleine Variationen von Bekanntem. Diesmal bilden die beginnende Pubertät der Nerd-Gang sowie der Kalte Krieg der Reagan-Ära den erzählerischen Rahmen. Kino-Klischees werden munter zelebriert, zahlreiche Filmklassiker zitiert, speziell aus dem Horrorbereich. Sieben Episoden lang bewegt sich alles auf einem konstanten, soliden Niveau mit gewohnt starker Kameraarbeit und hervorragenden visuellen Effekten. Eisverkäuferin Robin integriert sich erfolgreich als sympathische neue Hauptfigur, gespielt von Maya Thurman-Hawke, Tochter von Uma und Ethan.
Dann kommt die finale Episode 8. Sie lässt nicht nur die drei Haupthandlungsstränge befriedigend zusammenlaufen, sondern trifft das Publikum mit einer ungeahnten emotionalen Wucht. Allein für dieses Finale lohnt sich die ansonsten etwas redundante Staffel 3. Für die unvermeidliche Staffel 4 braucht es aber grundlegende Neuerungen, wenn die Macher sich nicht im Kreis drehen wollen.
[...] Nicht zu vergessen: Ohne die prächtigen Sets und Kostüme, umschmeichelt von Weitwinkelbildern, wäre „The Favourite“ nur halb so interessant. Die Musik schwankt zwischen elegant und fordernd, um zu suggerieren, hier sehe man keinen gewöhnlichen Historienfilm. Tatsächlich präsentiert Giorgos Lanthimos hier aber sein bislang gewöhnlichstes Werk. „The Favourite“ ist ein geschwätziges Liebesdrama, das sich durch Topschauspielerinnen, frechen Humor und pompöse Ausstattung über Wasser hält. Zum einen amüsiert es, den Verschiebungen der Charaktere beizuwohnen, zum anderen bleibt nur ein ernüchterndes Ergebnis.
[...] Hat man sich erst einmal auf die geisterhaft beobachtende Kamera, die schräge Musik und das spröde Schauspiel eingelassen, entwickelt „The Killing of a Sacred Deer“ eine latente Sogwirkung. Suspense liegt in der Luft; die Handlung besitzt eine zunehmend beklemmende Stimmung, droht hier und da aber auch, ins Schwerfällige zu kippen. Ein waches Publikum mit Lust auf Experimente ist gefragt. [...]
[...] Ein reines Serienkiller-Portrait wäre nicht originell gewesen, doch „The House That Jack Built“ fügt der Grundidee tiefere Ebenen hinzu, reich an Metaphern und Anspielungen, vor allem im großen Finale. Die Gewaltspitzen können sich nicht an Splatter-Horrorfilmen messen, sind aber genau richtig dosiert, um der Geschichte verstörenden Nachdruck zu verleihen. Der für selbsttherapeutische Werke bekannte Lars von Trier kommuniziert hier verhältnismäßig offen und behält dennoch seinen vertrackten Inszenierungsstil. „The House That Jack Built“ ist ein herrlich zynischer, pechschwarzhumoriger Schocker, der das zeitgenössische Kino ein bisschen wachzurütteln vermag.
[...] Für das gewisse Alleinstellungsmerkmal im Marvel-Meer wählten die Autoren häufig wechselnde Schauplätze in Europa. So wirkt der Film durchaus lebendiger und birgt das gewisse James-Bond-Feeling, allerdings aus Sicht des naiven Teenie-Touristen. Trotz Anspielungen auf die „Iron Man“-Trilogie, „Captain Marvel“ und natürlich „Avengers: Endgame“ funktioniert „Spider-Man: Far From Home“ auch gut für sich alleinstehend. Die Coming-of-Age-Superhelden-Actionkomödie behält die Qualitäten des Vorgängers „Spider-Man: Homecoming“ und legt in puncto Action noch eine Schippe drauf. Genau die richtige Popcorn-Unterhaltung für einen Sommerabend.
[...] Dass Regisseur/Autor Ryan Coogler nach dem ersten Teil nicht zurückkehrte – „Black Panther“ kam dazwischen – macht sich in „Creed II“ hier und da bemerkbar. Allein beim Boxen fehlen Cooglers hochelegante Plansequenzen. Die Darstellung der Russen wirkt zudem recht platt und halbgar – einerseits sollen die Antagonisten eine Seele bekommen, andererseits fehlen dafür plausible Informationen. Nichtsdestotrotz zeigt der Endkampf eine mitreißende Schlacht. „Creed II“ ist ein Boxer-Familiendrama mit einem Übermaß an männlichem Stolz und intensiven Schmerz-Momenten. Eine solide Weiterführung der Saga, mit allen inhaltlichen Eckpfeilern, die schon Teil 1 ausmachten, nur nicht ganz so überzeugend erzählt.
[...] Modellbauten und ein Mann im Kostüm – die Spezialeffekte sind verstaubt, aber liebevoll gemacht. Das Monster ist nach einem soliden Spannungsaufbau clever in Szene gesetzt und dank seiner langsamen Bewegungen auch glaubhaft. Jene Sorgfalt ging in manchen Fortsetzungen später völlig verloren. Entscheidend trägt die Tonkulisse zur Atmosphäre bei: Schon hier, beim ersten Auftritt hinterlässt Godzilla mit seinem charakteristischen Schrei, erzeugt durch einen Kontrabass, bleibenden Eindruck. Zudem treibt die eingängige Musik die Handlung gut an. Nicht umsonst werden die musikalischen Themen aus „Godzilla“ noch heute recycelt. Den positiven Eigenschaften gegenüber stehen hölzerne Dialoge rund um einen müden Professor und ein halbgares Liebesdreieck. Die angebotene Lösung, um das Monster zu besiegen, wirkt ungelenk konstruiert. [...]
Huch, danke, ich war gar nicht drauf eingestellt, sitzenzubleiben.
Nach dem herausragenden Reboot „Godzilla“ (2014) bemängelten viele Fans, Godzilla sei zu selten zu sehen gewesen (und waren dabei blind für die Eleganz des Spannungsaufbaus). „Godzilla II: King of the Monsters“ räumt der Titelfigur freilich genug Auftrittszeit ein und übertrumpft den Vorgänger auch in anderen Belangen. Superlative, mit denen schon der erste Teil beschrieben wurde, werden jetzt noch nachdrücklicher gebraucht. Die Fortsetzung entfesselt eine der monumentalsten Monsterschlachten der Kinogeschichte. [...]
[...] „Glass“ funktioniert als Superheldenfilm mit Metaebene, gerade passend als Kommentar zu einer Zeit, in der Comicadaptionen das Kino übersättigen. „Unbreakable“ deutete das Konzept 19 Jahre zuvor bereits an, ohne den Marvel-Boom ahnen zu können; nur „Split“ konzentriert sich als etwas verloren wirkendes Mittelstück mehr auf Horrorelemente. Shyamalan verzichtet in „Glass“ jedoch auf einen Zeigefinger und wahrt eine elegante Ambivalenz – der Interpretationsraum bleibt offen, das Übernatürliche in der Geschichte ist nur so präsent wie man es haben will. Teilweise macht gerade das, was nicht passiert, den Mut und die Qualität des Films aus. [...]
[...] Shyamalan verleiht dem altgedienten Entführungsszenario frischen Wind, indem er effektiv eine multiple Persönlichkeitsstörung instrumentalisiert. Allerdings hat dieses Beinahe-Kammerspiel so seine Längen, die nicht einmal der begnadete James McAvoy zu kaschieren vermag. „Split“ ist manchmal unheimlich, manchmal spannend, aber nicht gerade unheimlich spannend. Für Fans des Regisseurs bleibt immerhin eine nette Schlusspointe.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Klischees sich anno 2018 in eine einzige Exposition pressen lassen. „Aquaman“ macht gleich zu Beginn deutlich: Hier gibt es keine Experimente, dafür altbewährten Genrebrei mit dem extragroßen Holzhammer. Stur arbeiten die Autoren die übliche Heldenreise ab und versemmeln Übergänge wie ein schlechter DJ. Die Geschichte trieft vor schwülstiger Action und gestelzten Dialogen, was vielleicht verzeihlich wäre, würde sie sich nicht so ironiefrei auf das absurde Ozean-Königreiche-Konzept stützen. [...]
[...] Dem Pool der Coming-of-Age-Geschichten fügt „Mid90s“ nichts Neues hinzu, und was auf narrativer Ebene fehlt, wird durch das gekonnte Einfangen eines Lebensgefühls ausgeglichen – adäquat für ein bescheidenes Erstlingswerk. „Mid90s“ ist einfach ein höchstcharmanter Independent-Streifen, erfrischend besetzt und leise bewegend.
[...] „Avengers: Endgame“ ist eigentlich zu groß für sich selbst und leicht überfordernd; zu weitschweifig, um die Schlagkraft der früheren Avengers-Abenteuer zu halten. Außerdem borgen die Autoren ein bisschen viel von den X-Men. Doch unterm Strich gelingt trotzdem ein bombastisches, rührendes Blockbuster-Bonbon mit denkwürdigen Momenten, vor allem für Fans, die den Marvel Studios seit über zehn Jahren die Stange halten.
[...] War „Enter the Void“ nüchtern kaum zu ertragen, lässt „Climax“ einen Drogenrausch nachvollziehen, ohne dafür etwas genommen haben zu müssen – vergleichsweise kompakt und zugänglich. Schleichend entfaltet sich die Tollheit in ihren unterschiedlichen Varianten über das ausdrucksstarke Ensemble. Eine mahnende Botschaft liegt Noé fern; er lässt Gedanken kreisen, studiert Gruppedynamiken und Anarchie. „Climax“ ist ein intensives, unangenehmes wie beeindruckendes Low-Budget-Experiment. So geht forderndes Körperkino.
[...] Hier hat Netflix mal wieder eine erfolgreiche Kampfansage an die großen Hollywood-Studios gemacht. „The Dirt“ ist ein rundes, herrlich verrücktes und durchweg unterhaltsames Rockstar-Biopic, das auch nicht vor den Schattenseiten der Protagonisten zurückschreckt. Mit Lausbuben kennt Regisseur Jeff Tremaine sich aus, umfasste seine Filmografie zuvor doch ausschließlich die „Jackass“-Reihe; „The Dirt“ bedeutet jetzt einen großen Schritt nach vorn.
[...] „Das schönste Mädchen der Welt“ verpackt zeitlose Irrungen und Wirrungen der Liebe in eine Teenie-Komödie, die ein tiefes Verständnis für die Jugend von heute beweist. Freilich ist der Plot auch mal witzig-überspitzt, aber vor allem mit viel Feingefühl geschrieben und von angenehm geerdeten Hauptfiguren getragen. (Wohlgemerkt darf das titelgebende schöne Mädchen viel mehr sein als nur schön und geheimnisvoll.) Teenager werden sich wiederfinden, älteres Publikum kann sich ebenso einfühlen und dabei über alternatives Kommunikationsverhalten schmunzeln. Eine echte Perle unter den jüngeren deutschen Produktionen.
[...] „Captain Marvel“ ist ein unterhaltsames Spektakel in gewohnter Marvel-Qualität. Ein charmantes Prequel für die Abenteuer der Avengers mit einigen Fan-Bonbons, aber auch für sich alleinstehend eine runde Heldinnengeschichte. Neben starken visuellen Effekten menschelt es ebenso stark. Die Kino-Männerdomäne der Superhelden ist um eine ebenbürtige Frau reicher, und das sogar weit weniger sexualisiert als DCs „Wonder Woman“.
[...] Zunächst gibt sich „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ als ‚Whodunnit‘, bringt also möglichst viele Verdächtige ins Spiel. Udo Kier und Bela B Felsenheimer glänzen dabei in Nebenrollen, die einzig dem mystischen Flair dienen. Doch schon bald wird auch im Remake klar, dass es nicht um das Erraten des Täters geht, sondern darum, was er in der Bevölkerung auslöst. Fritz Lang plädierte in seinem Film für mehr Aufmerksamkeit gegenüber Kindern; die Serie ergründet, warum die Aufmerksamkeit fehlt: die Beziehungen der Erwachsenen sind kaputt. Das kunterbunte Ensemble – eine detaillierte Beschreibung würde den Rahmen sprengen – spielt zerrüttete Pärchen, Patchworkfamilien und tragische Einzelgänger. Verschiedene Schauspielstile ergeben hier eine spannende Mischung. [...]
[...] Die filmhistorische Bedeutung von „M“ ist unbestreitbar, ebenso die vielen guten handwerklichen Einfälle und facettenreichen Schauspielleistungen. Nach der raffinierten Einleitung schleichen sich jedoch diverse Längen ein. Weil sich zahlreiche Charaktere in kurzen Auftritten abwechseln und es im Grunde keine Hauptfigur gibt, fällt es schwerer, sich emotional an den Kriminalfall zu binden. In der zweiten Hälfte nimmt der Film dann etwas Fahrt auf und mündet in ein einschneidendes Finale mit leider recht abruptem Schluss. Eine mit Abstrichen spannende Pionierleistung, die schlichtweg zum filmischen Allgemeinwissen gehört.
Schön, dass ihr die neue CI so transparent erklärt. Das Logo hat für mich eine zu geringe Linienstärke und funktioniert dadurch bei sehr kleiner Darstellung nicht, aber sonst macht es einen schicken Eindruck. Die neue Farbkombination finde ich mutig und auch ganz cool, die aufgeräumtere Navigation ist ebenfalls gelungen. Dass das typografische Chaos eine noch wichtigere Baustelle ist, hat man euch ja schon oft genug gesagt. ;-) Wie SpenryHencer finde ich auch, dass Trivia auf den Filmseiten zu weit oben ist und man generell durch die bildfüllenden Rubriken zu lange scrollen muss, bis man da ist, wo man hin will. Ansonsten gewöhnt man sich schnell an die Neuerungen. Dat wird schon!
[...] „The Guilty“ ist eine leise Studie von Schuld und Sühne, verpackt in ein Kammer-, wenn nicht gar Hörspiel, nuanciert getragen von Hauptdarsteller Jakob Cedergren. Ein nicht nonstop fesselndes, aber doch rundes, milde spannendes und bewegendes Thriller-Drama. Das Wichtigste beim Kino mit Köpfchen ist eben das Kopfkino.