Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 5

    [...] Leider weiß Allen offensichtlich nicht, wie er mit dem Medium umgehen soll, sodass „Crisis in Six Scenes“ nur wie ein gestreckter, portionierter Film wirkt. Statt die längere Laufzeit für die Erforschung von Charakteren zu nutzen, ist die Serie sogar oberflächlicher und ereignisärmer als Allens kompakte Kinofilme. Was bleibt, ist der typische, lockerflockige Allen-Charme in Unterhaltungen von sechsmal 20 Minuten. Hätte das Projekt seinen Schöpfer nicht so viele Nerven gekostet, wie er im Interview gesteht, müsste man es als kleine Fingerübung bezeichnen. Wenig überraschend ist keine weitere Staffel geplant. Man sieht sich dann im Kino wieder.

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    • 7
      über Get Out

      [...] Lange passiert nichts, was ein erfahrenes Publikum nicht sowieso schon ahnt, bis der Regisseur seinem Grundthema letztendlich doch noch einen gewieften Schlenker verleiht. Statt sich in Klischees zu verlieren oder einen politischen Zeigefinger zu erheben, setzt Peele auf Satireelemente und trifft damit (kein Wortspiel beabsichtigt) voll ins Schwarze. „Get Out“ ist ein tadellos gestrickter Mystery-Horror-Thriller mit sehr sympathischer Humornote, der den Rassismus-Diskurs auf kreative Weise neu anheizt.

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      • 8

        [...] Das Drehbuch mag etwas unstrukturiert wirken – gerade Anfang und Ende sind recht schwammig geraten –, ist dafür aber ähnlich erfrischend, wie es der Vorgängerfilm bei Erscheinen war. Wer die Guardians in ihrem ersten Kinoauftritt mochte, sollte sie auf alle Fälle weiterhin begleiten. Es gibt ein paar interessante Neuzugänge, vor allem aber eine Vertiefung des Liebgewonnenen.

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        • 6

          [...] Die visuellen Effekte wirken organischer als im Vorgänger, da diesmal viel mit Miniaturen gearbeitet wurde. Das Spiel mit Regen setzt neue Akzente im großen Endkampf, und der Schlussakt ist angenehm konsequent. Aber mit diesem letzten Puzzleteil gelingt es den Wachowkis nicht, das Publikum nochmal richtig zu packen. Die Luft ist raus; die philosophischen Fragestellungen wichen dubioser Esoterik. „Matrix Revolutions“ erweist sich als gut gemachtes Kriegsdrama mit extra viel „Star Wars“- und „Aliens“-Anleihen, das seine Versprechen hält, doch der Weg zum Ziel ist etwas träge und lückenhaft. Am Ende bleibt Erleichterung, aber wenig Anteilnahme.

          • 7

            [...] Die Wachowskis wissen sich selbst zu übertreffen, nur leidet der emotionale Draht zum Publikum unter dem chaotischen Figurennetz und übermächtigen Helden. „Matrix Reloaded“ ist eine imposante, etwas zerstreute Höher-Schneller-Weiter-Fortsetzung, die durchaus Spaß macht – nur mit weniger Charme und Frischebonus als das Original.

            • 9 .5
              über Matrix

              [...] Für sich alleinstehend ist „Matrix“ ein Film, der viel behauptet und verhältnismäßig wenig zeigt, weshalb die kontroversen Fortsetzungen durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Nichtsdestotrotz gelang den Wachowskis ein gut gealtertes, stilbildendes Meisterwerk, das beispiellos knallt und nebenbei zum Nachdenken anregt.

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              • 8

                Die weltweit erfolgreichste deutschsprachige Band pflegt ein Image der Überlebensgröße, und genau dieses hat Jonas Åkerlund mit filmischen Mitteln interpretiert. „Rammstein: Paris“ ist nicht die Dokumentation eines Konzerts im engeren Sinne, sondern inszeniert den Auftritt als audiovisuellen Rausch. Bewusst verzichtet der schwedische Regisseur auf Backstage-Eindrücke; kein Bandmitglied ist beim Stimmen seines Instruments zu sehen, es gibt keine Zufälle. Stattdessen stilisiert Åkerlund die sechs Männer vollends zu den Kunstfiguren, die sie auf der Bühne eben darstellen, manchmal sogar durch kleine Computeranimationen untermalt. Das Ergebnis überwältigt. [...]

                • Könnte also noch ein schönes Finale für die bislang sehr mittelmäßige Staffel geben. Die Scientology-Dokuserie muss ich mir auch mal anschauen.

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                  • 5 .5

                    [...] Bis hin zu den eingespielten Lachern ist „Kevin Can Wait“ eine typische Sitcom, die vor allem – und auch bewusst – an „King Of Queens“ erinnert; kein Schmalz à la „Full House“, aber braver als „Two and a Half Men“. Abgesehen von prominenten Gastauftritten stechen keine einzelnen Folgen heraus. Eine nette Berieselung für zwischendurch. Wer dem Genre generell nicht abgeneigt ist, wird die gut aufgelegte Besetzung genießen und manchmal auch herzhaft lachen können.

                    • 8

                      [...] „Swiss Army Man“ ist eine tragische Geschichte über Scham, Einsamkeit und den Wunsch nach Nähe, die vor Witz, Ironie und Kreativität nur so strotzt. Eine der pfiffigsten und mutigsten Dramödien der letzten Jahre, liebevoll inszeniert und hervorragend gespielt. Für den Appell, sich selbst zu lieben und Träume zu leben nehmen es die Daniels mit Logik nicht so genau, und das ist völlig in Ordnung, zumal auf diese Weise umso mehr Interpretationsansätze Platz finden. Wer sich hier von der höchst skurrilen Oberfläche abschrecken lässt, versäumt eine wahre Kinoperle.

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                      • In 10 bis 30 Jahren gern; momentan sehe ich da noch nichts zu holen.

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                        • 7

                          [...] Das Drehbuch vereint gefährlich viele Drama-Klischees (Drogensucht, Mobbing, sexuelle Orientierung etc.) in einem einzigen Film, doch da die Handlung viel Raum für eigene Interpretation lässt, gerät sie nicht pathetisch. Es ist Vor- und Nachteil zugleich: „Moonlight“ besteht aus Fragmenten. Ein an sich simpel gestricktes, harmloses, aber sehr aufrichtiges Drama, aufgewertet durch nette optische Inszenierungsideen und spannende musikalische Kontraste zwischen Hip Hop und Streichern. Eine zart berührende Erkundung von (männlicher) Identitätsfindung und dem Bedürfnis nach Nähe.

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                          • 6 .5

                            [...] „Kong: Skull Island“ kommt flott zum Punkt, unterhält mit Witz und erstaunt durch grandiose Action, aber die emotionale Tragweite des Originals geht diesem Reboot völlig ab. (Dagegen besaß auch „Godzilla“ von denselben Produzenten deutlich mehr Tiefe.) Ein spektakulärer wie flacher, moderner Monsterfilm im Dienste des Franchisings.

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                            • 9 .5

                              [...] Peter Jacksons „King Kong“ ist das ultimative Leinwandabenteuer; Hochgenuss in satten Farben und mächtiger Tonkulisse, spektakulär wie sensibel. Ein Monumentalwerk in bester Tradition, das sich tief vor dem Original verbeugt und gleichzeitig mit modernster Technik zum Staunen bringt. Pure Kinomagie im Digitalzeitalter, und eines der besten Remakes aller Zeiten.

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                              • Ich kann nur hoffen, dass es ein Reboot und keine Fortsetzung wird. Ich plane nämlich schon länger, mir die „Final Trap“ Komplettbox mit Teil 1-7 zu kaufen. Die wäre ja dann unvollständig und so was ist nicht cool. Leicht unterschätzte Filmreihe. Aber das „Legacy“ brauche ich eigentlich auch nicht.

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                                • 7 .5

                                  [...] Die Neuverfilmung „King Kong“ versteht es, die Originalgeschichte noch emotionaler auszuarbeiten, ist in vielen Punkten aber auch eine weichgespülte Version, die den gewissen Biss vermissen lässt.

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                                  • Schwarzer Ranger. Ist okay, den hat man früher genommen, wenn der rote (und der weiße) schon vergeben war.
                                    Man kann diese Testergebnisse jetzt nicht mehr als Trophäe im Profil speichern, oder? :-/

                                    • 9

                                      „King Kong und die weiße Frau“ mag ein krude gestrickter Reißer mit hölzernem Schauspiel sein, hat sich seinen Klassikerstatus aber redlich verdient. Die eigens für die Leinwand erdachte Allegorie auf ‚Die Schöne und das Biest‘ setzte in vielerlei Hinsicht Maßstäbe. [...]

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                                      • 6 .5

                                        Wie unterschiedlich Menschen mit Schicksalsschlägen umgehen zeigt „Manchester By The Sea“ feinfühlig und lebensnah. Inszenatorisch bewegt sich der Film im Mittelmaß – keine aufwändigen Tricks, keine markante Handschrift, man mag es als Understatement bezeichnen. Immerhin arbeitet Regisseur und Autor Kenneth Lonergan recht clever mit Zeitsprüngen. Chronologisch erzählt wäre die Handlung melodramatisch. Ansonsten konzentriert sich alles auf ein melancholisch angehauchtes Arbeiterklasse-Ambiente, authentische Dialoge und Schauspiel. [...]

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                                        • Sieht tatsächlich interessant aus, überm Durchschnitt.

                                          • Besser spät als nie: Herzlichen Glückwunsch auch von mir! Das liebevolle Dossier hat mich motiviert, hier mal wieder ein bisschen aktiver zu sein. Irgendwie bin ich stolz darauf, seit vielen Jahren ein kleiner Teil der Sache zu sein und darauf, dass ich dem „Baby“ beim Wachsen zusehen durfte. Moviepilot hat mich gerade als Schreiberling viel gelehrt, wenn ich Texte von anderen erforschte. Und manche Funktionen nutze ich heute so selbstverständlich, dass mir jetzt gerade erst bewusst wird, wie sehr sie mir fehlen würden. Ich begrüße nicht jeden Aspekt der Weiterentwicklung, aber alles in allem habt ihr euch toll gemacht. Cheers!

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                                            • 6

                                              [...] „American Honey“ ist im doppelten Sinne ein Independentfilm – wirtschaftlich, wie inhaltlich – denn es geht um Unabhängigkeit, abseits des gängigen Systems. Ein feinfühliges Projekt mit Herz, das sich aber auch repetitiv und strukturlos anfühlt und massiv in die Länge zieht.

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                                              • 7

                                                [...] Andrew Garfield („The Amazing Spider-Man“) spielt den sanften Kämpfer Doss überzeugend. Als heimlicher Star erweist sich jedoch Hugo Weaving („Captain America – The First Avenger“) in der Rolle des traumatisierten Vaters. Sind die Charaktere eingeführt, werden die packenden Actionszenen zum Herzstück des Films. Gibson inszeniert sauber, intensiv und kurzweilig. Gemessen an seinen Vorgängerwerken „Die Passion Christi“ und „Apocalypto“ wirkt „Hacksaw Ridge“ glatter, dem Mainstream angepasst. Doch wer den Regisseur für seine ausladende, brachiale Gestik mag, kommt auch diesmal auf seine Kosten. „Hacksaw Ridge“ ist ein mitreißender Kriegsfilm über einen vermeintlich passiven Soldaten, der eher seine tötenden Kollegen passiv wirken lässt. Keine Offenbarung, kein Skandal.

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                                                • 7 .5

                                                  [...] Dass das im Film gesprochene Mayathan laut Experten Mumpitz ist, bemerken die wenigsten; dass das Drehbuch historische Fakten verdreht, dürfte niemanden überraschen. „Apocalypto“ ist offensichtlich kein Dokumentarfilm, und doch erweckt Gibson in seiner Ausführlichkeit den Anschein, sein Publikum über das Leben der Maya aufklären zu wollen. Dabei stellt er jedoch gefährliche Behauptungen auf, und letzten Endes verbrät er sein unverbrauchtes Setting für ein konventionelles Katz-und-Maus-Spiel, wie es im Kino ständig erzählt wird. Bei „Apocalypto“ weiß man nie so genau, woran man ist. Ratsam ist sicherlich, die Handlung zumindest ein Stück weit zu abstrahieren und als allgemeine Zivilisationskritik zu lesen, ohne Fingerzeig auf eine konkrete Bevölkerungsgruppe. Dann ist das eingangs eingeblendete Zitat hinreichend selbsterklärend. [...]

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                                                  • 7

                                                    [...] Vordergründig ist der Animationsfilm so pubertär, wie man es von einem (Stimmen-) Ensemble erwartet, das zum Großteil schon in „Ananas Express“ mitspielte. „Sausage Party“ erweist sich aber auch als raffinierte Parodie auf Disney- und Pixar-Meisterwerke, wo verschiedenste Lebewesen und Gegenstände zum Sprechen gebracht werden. Sich seiner Absurdität stets bewusst, erfreut das Drehbuch durch zahlreiche Anspielungen und Seitenhiebe. Im Vergleich zu vielen zweitklassigen Kinderfilmen dieser Tage ist „Sausage Party“ zudem auch erstaunlich aufwändig animiert. [...]