Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 7 .5

    [...] Beim Publikum rangiert sie ganz unten auf der Beliebtheitsskala, dabei macht „Star Wars: Episode I“ dank eines Wagenrennens à la „Ben-Hur“ auf Ecstasy, mächtigen Seeungeheuern und beispiellosen Lichtschwert-Choreografien eine Menge Spaß; nicht zu vergessen die üblichen Raumschiffschlachten auf einem nie dagewesenen Techniklevel. Der vom Stummfilm-Slapstick inspirierte Jar Jar Binks ist unter Fans so verhasst wie keine zweite „Star Wars“-Figur, allerdings auch nur ein temporärer C3PO-Ersatz zur Auflockerung, der in den entscheidenden Momenten die Klappe hält. Lucas findet für Episode I einen eigenen Grundton – inklusive eines vermeintlich deplatzierten Jar Jar –, so wie jede Episode zuvor ihre eigene Tendenz zeigte. Was sich wie „Star Wars“ anfühlt und was nicht, bleibt keine Frage dreier Filme zwischen 1977 und 1983, sondern eine Frage der Perspektive. [...]

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    • 5

      Zeugte „Star Wars: Episode I“ noch von einer gewissen Technik-Experimentierfreude angesichts neuer Möglichkeiten, versinkt Episode II vollends in einer grässlich sterilen Computer-Künstlichkeit, die im ersten Moment beeindrucken mag, aber bei weitem nicht so nachhaltig ist, wie eine gute Geschichte. Und die Geschichte des Lückenfüllers „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“ ächzt unter einer ermüdenden Materialschlacht. Irgendwie schafft es ausgerechnet dieser Teil dann auch noch, der längste der ganzen Saga zu sein. [...]

      • 8

        [...] Es ist einfach befriedigend, zu erleben, wie sich George Lucas‘ große Vision vervollständigt und zwei Filme, die fast 30 Jahre auseinanderliegen, miteinander verschmelzen. Da Lucas seine neue Trilogie nutzte, um technische Mittel einzusetzen, die damals nicht zur Verfügung standen, liegt ästhetisch freilich eine deutliche Kluft zwischen Episode III und Episode IV. Nichtsdestotrotz schafft er erzählerisch einen sorgsamen Übergang und hakt gründlich seine To-Do-Liste ab, um jeden Handlungsstrang zu Ende zu führen. Natürlich zehrt die atmosphärische Dichte stark von dem, was sich nur im Kopf des Publikums abspielt, in Kenntnis der chronologisch späteren Episoden. Doch auch so funktioniert Episode III als bildgewaltige Tragödie. [...]

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        • Ist zwar Futter für hiesige Kolumnen über Politik-, Gender- und Rassenangelegenheiten, aber bitte macht, dass Wayans mit Parodien aufhört. Ich hätte ihn gerne als den guten Teil der „Scary Movie“-Autoren in Erinnerung behalten.

          • Flibbo: Wie ist der Film? 23.12.2015, 21:07 Geändert 04.01.2016, 20:21

            [SPOILER]

            Fan-Theorien gehen mir langsam aber sicher auf die Nerven, vor allem, wenn sie mit tatsächlichen News vermischt werden. Kylo bringt Han halt um, weil Harrison Ford schon in den 80ern vorschlug, seine Figur sterben zu lassen, um ihr mehr Tiefe zu verleihen. Jetzt hat der ältere Herr seinen Seelenfrieden und dazu einen dicken Scheck.

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            • Folgt alles einem Prinzip, das sogar noch viel älter ist als diese „News“: https://de.wikipedia.org/wiki/Heldenreise

              • 8

                [...] Neben den flott und elegant montierten Bildern lässt sich die Wichtigkeit der Tonkulisse gar nicht genug betonen. Eine derart unverwechselbare eigene Identität, allein durch kreative Soundeffekte, schuf in der Geschichte wohl kein anderer Film. Hinzu kommt die perfekte Musik von John Williams. So beginnt die unsterbliche „Star Wars“-Saga, als konservative Heldenreise von liebenswerter Naivität und Schlichtheit, gepaart mit einer Kreativität, die ihresgleichen sucht. Die vielen verheißungsvollen Hintergrundhäppchen fordern eine Vertiefung der Geschichte, doch auch unabhängig von den Fortsetzungen ist „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ ein rund erzähltes Weltraumabenteuer für Jung und Junggeblieben.

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                • 7 .5

                  [...] Der zweite Krieg der Sterne ist mehr Kriegsfilm als sein Vorgänger, erinnert er mit der Schlacht im Schnee doch stark an realistische Vorbilder. Episode V ist eine professioneller, erwachsener inszenierte und auch besser gespielte Fortsetzung mit interessanten neuen Figuren (Yoda, Lando). Ein Schauspieler von Peter Cushings Format hätte die imperialen Streitkräfte noch aufgewertet, und Mark ‚Luke‘ Hamills Gesicht hat aufgrund eines Autounfalls etwas befremdliche Züge angenommen; dies aber nur am Rande. Episode V erfüllt als Weiterführung der Saga ihre Pflichten und bricht dabei auf interessant-grimmige Weise mit Erwartungen eines Sommer-Blockbuster-verwöhnten Publikums.

                  • 8

                    Das große Finale der „Star Wars“-Saga wiederholt in Grundzügen den Ablauf von Episode IV, mit der alles begann, allerdings mit merklich gereiften Charakteren und zahlreichen grandiosen neuen Schauwerten. Legitim. Nicht zuletzt wegen der herrlich zynischen Eskapaden von Jabba the Hutt stellt „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ knapp die lustigste Episode der Original-Trilogie dar – und wer die exotischsten Weltraumkreaturen verkaufen will, kann eine große Portion Selbstironie gebrauchen. Prinzessin Leias legendärer Sklaven-Bikini sorgt für die einzige Prise Erotik in der Trilogie und setzt wunderbare Piratenfilm-Nostalgie frei. Gleichzeitig ist Episode VI aber auch die emotionalste. Gleich mehrere zentrale Figuren lassen ihr Leben, und die großen Sehnsüchte der Geschichte finden endlich ihr Ziel. Die Mischung gelingt. [...]

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                    • Ich persönlich bin ganz froh, wenn die Sache einigermaßen übersichtlich bleibt.

                      Gestern, eine Stunde bevor ich die Kinovorstellung betrat, hat ein Vollpfosten bei Facebook ein Bild geteilt, auf dem groß „FUCK STAR WARS“ steht, und darunter ein Satz, der massiv spoilert. Begründung der Urheber: „YOU FUCKING IDIOTS WILL EAT UP ANYTHING RELATED TO THIS FUCKING FRANCHISE
                      IF THEY MADE STAR WARS DILDOS YOU'D BE SHOVING THEM UP YOUR ASS TO YOUR FANTASIES OF BEING CUCKED BY JABBA THE HUT
                      IF YOU GO SEE THIS MOVIE YOU ARE A FUCKING I D I O T“

                      Etwas Kritisieren ist eine Sache, aber aus purer Missgunst anderen den Spaß an etwas vermiesen ist hochgradig asozial und ärgerlich. Ich hatte mich vorher noch nie zum Expanded Universe geäußert und werde jetzt trotzdem nie wissen, wie es sich anfühlt, von dieser Überraschung in Episode VII tatsächlich überrascht zu werden. Und dann kommen sogenannte Star Wars Fans und wollen ebenfalls spoilern. In die Müllpresse mit denen.

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                      • 6 .5

                        [...] Zunehmende Frauenpower sowie eine selten stimmige Kombination aus computergenerierten und praktischen Effekten lenken das Franchise in die richtige Richtung. Dramaturgisch geht das Drehbuchteam auf Nummer Sicher und stellt den Fan klassischer „Star Wars“-Abenteuer zufrieden, wozu nun mal auch Erklär-Dialoge und absurde Zufälle gehören. Für sich allein stehend gibt „Das Erwachen der Macht“ allerdings noch keine ganz gare Geschichte her. Es handelt sich vor allem um einen Auftakt, der bewusst Luft nach oben lässt.

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                        • 5 .5

                          [...] Was stilvoll beginnt, scheint kein Maß zu finden. Die eindringliche Darstellung des Blutkonsums sorgt für packende Momente, nichtsdestotrotz erweist sich „Interview mit einem Vampir“ als solide abgefilmtes Ausstattungskino, das sich überlang in düsterromantischer Melancholie suhlt, um in eine banale Schlusspointe zu münden. Ein Interview, das nicht zuletzt wegen des homoerotischen Subtexts nur noch mehr Fragen aufwirft. Für Fans der theatralischen Gestik einen Blick wert – des Aufwands und der Stars wegen.

                          • 7

                            [...] Der relativ romangetreue, atmosphärisch dichte „Bram Stoker’s Dracuka“ ist ein filmischer Genuss (schön: sogar eine kleine Hommage an die Entstehung des Kinos findet Platz, zumal der Roman um jene Zeit herum erschien). Nur gerät die vollgepackte Geschichte ab dem letzten Drittel etwas sperrig. Coppolas opernhafter, detailverliebter Stil entwickelt bei einer zweistündigen Laufzeit irgendwann doch arg viel Gewicht, und plötzlich haben die abgespeckten Dracula-Verfilmungen der Vergangenheit wieder all ihre Daseinsberechtigung. Nichtsdestotrotz bleibt „Bram Stoker’s Dracula“ ein einzigartiges, beeindruckendes Horror-Liebesdrama.

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                            • Plötzlich schäme ich mich so gar nicht mehr für die Darth Maul Aufklapp-Armbanduhr, die ich als Kind besaß. Dennoch trage ich heute eher „Die Macht“ ums Handgelenk.

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                              • 7

                                [...] „Duke of Burgundy“ ist wunderbar subtiles und dabei sehr sinnliches Genusskino, rein visuell einer der schönsten Filme des Jahres. Ein spannender Soundtrack trägt wesentlich zur Sogwirkung bei. Bevor die Pärchen-Problematik allzu dröge gerät, wertet ein Hauch von Psycho-Thriller-Flair die Prämisse auf. Die Geschichte erschließt sich nie vollständig, aber das soll sie auch gar nicht. Man muss sie einfach nur auf sich wirken lassen. Eine kleine Perle.

                                • 7

                                  [...] „Berberian Sound Studio“ taucht in die 70er Jahre ein, um dem Giallo sowie dem Okkulthorror aus Italien Tribut zu zollen, und um die Kraft des Analogen zu zelebrieren. Tongestaltung – die ewig verkannte, da selten bewusst wahrgenommene Kunstform – macht Strickland auf kreative Weise greifbar. Bei der Hommage interessiert nie direkt die Gewalt des Giallo oder Horrors, sondern nur deren Effekt sowie die Poesie, die dem ‚Schund‘ innewohnen kann. So entsteht eine beklemmende Meditation, sympathisch zurückhaltend getragen von Hauptdarsteller Toby Jones („Dame, König, As, Spion“), gewürzt mit einem wohligen Schuss Ironie. [...]

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                                  • Andererseits...
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                                    - „Ja, bitte.“
                                    Wäre mir natürlich auch am allerliebsten, aber passiert grob geschätzt niemals.

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                                    • Ganz cool. Mir fiel gerade ein, dass ich nach dem gestrigen Teaser sogar davon geträumt habe, wie verdammt ungelenk der aufgepumpte Ben Affleck als Batman aussieht. Ernste Befürchtungen also. Und dass Clark Kent wegen seiner Brille nicht erkannt wird, fand ich schon immer sehr grenzwertig, selbst für eine Comicverfilmung. Aber so ist das nunmal. Jesse Eisenbergs Spiel scheint ein sehr schmaler Grat zwischen hervorragend und zu aufgesetzt zu sein. Abwarten. Dass dann noch zwei weitere Figuren hinzukommen, halte ich für schlichtweg gefährlich. Könnte genial werden, könnte ein Desaster werden. Ich bin gespannt.

                                      • Seine Homer-Stimme war deutlich nuancierter, einfach besser als das englische Original. Damit ist ein wichtiger Teil deutscher Popkultur gestorben, was die verbleibenden Simpsons-Folgen vor ein großes Problem stellt. Adieu.

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                                        • Jennifer Love Hewitts Dekolleté hat mich tatsächlich durch alle 25 Folgen gebracht. Kann man(n) sich dank einiger guter Momente mal angucken, ansonsten eher was für die Damen.

                                          • 6 .5

                                            [...] Im ständigen Vergleich mit dem dänischen Original wird „Freeze – Alptraum Nachtwache“ gerne der Kommerz-Stempel aufgedrückt, dafür ist er objektiv betrachtet der homogenere Film. Ein etwas naiver, aber spannender und wunderbar unheimlicher Thriller mit wunderbar verdächtigen Charakteren.

                                            • 5 .5

                                              [...] Es ist nichts dagegen einzuwenden, unheimliche und witzige Zutaten zu vermischen – wenn dabei eine stringente Geschichte herauskommt. „Nightwatch“ allerdings springt ziellos zwischen den Genres hin und her und bremst sich selbst. Der Humor fällt entweder platt-pubertär oder bemüht selbstreferenziell aus. Aus Skandinavien ist man Feinsinnigeres gewohnt. Parallel beweist der Regisseur ein solides Gespür für Spannungserzeugung und punktet mit diversen beklemmenden Momenten. Schade, dass er den Thriller-Aspekt nicht weiter ausbaut. [...]

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                                              • 6 .5

                                                [...] Mit wenig Geld kreiert „Turbo Kid“ eine stimmungsvolle Postapokalypse, die durch detailverliebte Ausstattung überzeugt, abgerundet von hochwertiger Splatter-Handarbeit. Für die angemessene Laune sorgt obendrein ein altmodischer Synthesizer-Soundtrack, wie er derzeit wieder schwer angesagt ist („Kung Fury“, „The Guest“, „Starry Eyes“,…). Eine nicht zu übersehende Ironie verkleinert die Angriffsfläche. Gegen bedingungslosen Trash-Spaß ist nichts einzuwenden. Nichtsdestotrotz möchte der Film sein Publikum ernsthaft für die Gefühle des Protagonisten erwärmen, um sich zu verkaufen. Es gibt niedliche Momente, doch für eine emotionale Reise wirken die Plot-Bausteine wiederum zu selbstzweckhaft und willkürlich zusammengeworfen, frei von Hintergründen. [...]

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                                                    [...] „The Final Girls“ ist eine verspielt inszenierte, interessant besetzt Horrorkomödie, die für einige Lacher und sogar gefühlvolle Zwischentöne sorgt. Die Umsetzung der reizenden Grundidee kratzt allerdings nur an der Oberfläche vieler Horror-Themen, die nach einer Analyse schreien. Im Zweifelsfall greift man lieber zum noch lustigeren „Tucker & Dale vs. Evil“ oder zum deutlich schlaueren „The Cabin in the Woods“.

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