Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] „The IT Crowd“ bleibt der eigenen, simplen Erzählstruktur stets treu und hat trotzdem immer wieder frische Ideen. Daher hält die Serie über ihre vier Staffeln hinweg ein konstantes Niveau. Eine runde Sache – leichte, kurzweilige Unterhaltung, zum Brüllen komisch, von Anfang bis Ende. (Wie so oft gilt: Nur wer den Originalton wählt, erfährt den ganzen Charme.) [...]
Netter Service!
[...] „The Disaster Artist“ macht im Grunde alles richtig, woran „The Room“ scheiterte. Das bedeutet vor allem: gut gezeichnete Charaktere und eine nachfühlbare, mitreißende Geschichte. An vielen Stellen scheint durch, dass hier dieselben Produzenten wie bei den Blödeleien „Das ist das Ende“ oder „The Interview“ am Werk waren. – Allerdings auch die Autoren von „(500) Days of Summer“. Mit der kitscharmen ‚Lebe deinen Traum‘-Botschaft und der Liebe zum Kino, die „The Disaster Artist“ zelebriert, entsteht eine tiefere Ebene, die der Komödie letztlich sogar eine Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch einbrachte. Alles andere als ein Desaster.
[...] Ein Phänomen, dieser stolze Produzent, Drehbuchautor, [Regisseur] und Hauptdarsteller, der einen auf dem völlig unpassenden Filmplakat anstarrt. Die restliche Besetzung besteht ebenfalls aus Laien oder ‚Nachwuchstalenten‘, die sich zumindest bemühen. Zu bemängeln ist letztlich weniger die Schauspielkunst als der Drehbuchstil, der den Figuren keine eigene Identität gewährt. Hauptsächlich krankt „The Room“ an Wiseaus Unverständnis für plausible Antriebe und Hinführungen. Was bleibt, ist erzwungene Theatralik – wahlweise erzwungener Witz – ohne klare Zusammenhänge. Wiseau will die großen Emotionen, ohne zu wissen, wie man sie erzeugt. Tragisch, und sehr, sehr komisch. [...]
[...] „It Comes at Night“ ist ein gruseliges Familiendrama über die Angst vor Krankheit und Verlust, ein kleines, postapokalyptisches Feel-bad-Kammerspiel. Wo das Publikum Action und Abwechslung vermissen mag, kontert der Regisseur mit ethischen Konflikten und emotionaler Wucht.
[...] Auf diesen Film dürfen (nicht nur) die Coen-Brüder neidisch sein. „Three Billbords Outside Ebbing, Missouri“ erforscht den Schmerz menschlichen Verlusts und überrascht dabei mit pfiffigen Dialogen voller Witz. Themen, über die im Kino vermeintlich schon alles erzählt wurde, erhalten durch spannende, vielschichtige Charaktere einen neuen Drall. Komponist Carter Burwell zückt seine typischen Country-Elemente und rundet die Geschichte mit seiner bis dato wohl markantesten Filmmusik-Arbeit ab. Am Ende geht alles mit viel weniger Pistolenschüssen über die Bühne als man es von McDonagh gewohnt ist. Und das ist gut so, denn hier liegt die Kraft in der Ruhe.
[...] Hollywood trifft Artouse – selten traut sich ein Film mit internationalen Topstars, so stark zum Nachdenken anzuregen. „mother!“ ist ein brutal-intensives Ausnahmewerk, einerseits sehr persönlich, andererseits über nichts weniger als die Erde und die Menschheit.
ARGH, zu spät gesehen. Gute Sache!
[...] Vom üblichen Erzählmuster der Chainsaw-Reihe weicht „Leatherface“ deutlich ab und sorgt damit theoretisch für frischen Wind. Netter Kniff: Ein wenig spielt das Drehbuch mit der Frage, welche der jungen Figuren überhaupt zu Leatherface mutieren wird, auch, wenn sich die Überraschung in Grenzen hält. Woran der Film letztlich scheitert, ist die völlig unzureichend und unglaubwürdig erzählte Entwicklung vom moralischen Teenager zum Kettensägen-Mörder. Und wer die (Hintergrund-) Geschichte wirklich für ‚mal was anderes‘ hält, vergisst, dass der Autor hier munter „Halloween“ und „Freitag der 13.“ in einem Topf verrührt. [...]
[...] „Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III“ ist ein inhomogen erzählter Horror-Brei mit semi-passendem Metal-Soundtrack, der – bis auf eine sadistische Kinderfigur – über keine nennenswerten Ideen verfügt und die Atmosphäre des Originals nicht einmal ansatzweise erreicht. Ein paar solide Spannungsmomente darf man dem an den Kinokassen gnadenlos gefloppten Film zugestehen. Insgesamt ist er schlichtweg mau und überflüssig, nachdem man sich über Teil 2 wenigstens aufregen konnte. Im deutschsprachigen Raum erschien „Leatherface“ nie auf DVD; hiesige Fans können auf eine britische Fassung ausweichen – oder es einfach bleibenlassen.
[...] Blutige Gewaltspitzen fehlen weitestgehend, und man vermisst sie auch nicht, da Henkel erneut auf Psychoterror setzt, allerdings bis zur Farce überspannt. Scheinbar aus der Luft gegriffene Wendungen und unkommentierte Auffälligkeiten treiben das Publikum in die Frustration – geben aber auch interessanten Interpretationsspielraum. Mit einer angedeuteten Geheimorganisation, die an die Illuminaten erinnert, führt Henkel gar eine Meta-Ebene ein, die das gesamte Franchise auf den Kopf stellen könnte, lässt sie aber einfach verpuffen. Somit liegen Genie und Wahnsinn in diesem Low-Budget-Chaos nah beieinander. [...]
[...] „Master of None“ lebt von spritzigen, wunderbar ehrlichen Dialogen, feinfühlig ausgearbeiteten Charakteren und Experimentierfreude. Da kann auch mal eine Folge – als Anspielung auf einen Filmklassiker – komplett in Schwarzweiß gehalten sein; für Abwechslung wird stets gesorgt. Obwohl sie aufeinander aufbauen, erhält jede Episode ihr ganz eigenes Thema. So kann es passieren, dass eine Episode dahinplätschert, und die nächste dann wieder in die eigene Seele starrt. Am stärksten wirkt „Master of None“, wenn es um die universellen Themen Liebe und Partnerschaft geht, die jedermann ansprechen. Aber auch bei spezielleren Belangen legt Ansari scharf beobachtend den Finger in die Wunde, allen voran Alltagsrassismus – Hauptsache persönlich, Hauptsache authentisch, und meistens urkomisch. Gerade die Themenvielfalt sichert der Serie ihre Relevanz. [...]
[...] Im schroffen Wiener Moloch, gepaart mit muslimisch geprägten Charakteren findet „Die Hölle – Inferno“ ein interessantes Markenzeichen, doch die deutlich an US-Vorbilder angelehnten Action-, Thriller- und Horror-Motive beißen sich mit der Milieustudie und hinterlassen einen schwammigen Gesamteindruck. So pendelt sich das vielversprechende Projekt leider nur im Mittelmaß ein.
[...] Verpackt in einen schönen Seitenhieb auf Donald Trump, den Größenwahn der Konzernbosse und die Kabel-TV-Explosion erweist sich „Gremlins 2“ als kreative Satire-Fortsetzung mit illustren Gästen (Christopher Lee!) und herausragenden Puppentricks. Zum Glück ist sich diese Horrorkomödie ihrer Irrsinnigkeit absolut bewusst und bei genauerer Betrachtung cleverer als man zunächst denkt.
Manchmal sind drei Stunden okay. Der Film war zu lang, aufgrund der Tatsache, das kaum etwas Spannendes passiert. Zähes Ding.
[...] Majestätisch eingefangene Landschaften und unzählige Komparsen verschleiern die dünne Handlung, in die das Publikum hineingeworfen wird – ein bisschen als sei man zu lange auf der Toilette gewesen und hätte die Exposition verpasst. Eine Bindung zu den Hauptfiguren zu entwickeln ist schwer, denn die Handlung lässt nur wenig Dialog zu und konzentriert sich auf das grimmige Ambiente. Die einfachen Soldaten sind optisch ohnehin kaum zu unterscheiden, Tom Hardy („The Dark Knight Rises“) versteckt sich wieder hinter einer Maske und auch die restliche Besetzung erhält kaum Möglichkeiten, schauspielerisch herauszustechen. Auf die Bilder und Klänge kommt es an. [...]
[...] „Einmal bitte alles“ ist ein feinfühlig beobachtetes, hübsch inszeniertes Portrait der ‚Generation Y‘ (‚Generation Why?‘), die Lebensentwürfe hinterfragt und sich Freiheit, aber auch Sicherheit wünscht. Ein sehr aktueller und gleichzeitig zeitloser Film. Denn einige clevere Verweise auf F. Scott Fitzgeralds Roman ‚Die Schönen und Verdammten‘ deuten an, dass es Menschen vor fast hundert Jahren ganz ähnlich ging. Hufnagel und ihr Team kommen weitgehend ohne Romantisierung aus und verzichten auf eine Moralkeule, sodass ihre Indie-Dramödie nicht wesentlich heraussticht, aber schlicht wahrhaftig und sympathisch ist.
[...] „Star Wars: Episode VII – Die letzten Jedi“ setzt visuell starke Akzente und fährt im letzten Akt die Emotions-Regler schön weit nach oben. Einige Gags und Twists wirken auflockernd. Dafür tritt die Haupthandlung auf der Stelle. Die stets ähnlichen Schlachten und Wortgefechte beginnen, sich zu erschöpfen. Statt allzu viel Mühe in das Design niedlicher neuer Tier-Charaktere zu stecken, hätte Episode VIII eine rundere, zielgerichtetere Geschichte gebrauchen können. Unterm Strich pendelt sich Ryan Johnsons Beitrag auf dem Niveau von „Das Erwachen der Macht“ ein. Damit die 2019 erscheinenden Episode IX noch richtig fesseln oder gar einen draufsetzen kann, braucht sie erzählerisch ein kleines Wunder.
[...] Das Subgenre des Heist-Movies wird ordentlich frisiert. „Baby Driver“ ist ein brillant durchorchestrierter Rausch mit gut aufgelegter Besetzung; eine rau-romantische Hommage an das Gangster-Kino, kein Möchtegern-Kult, sondern wahrhaftig cool.
[...] „Colossal“ ist seltsam, und gerade deshalb eine Wohltat im Kino-Einheitsbrei. Die Geschichte von der erkenntnisreichen Rückkehr ins Heimatkaff wirkt zunächst nicht neu („Sweet Home Alabama“, „Young Adult“), doch Vigalondo bricht sie mit einer wunderbar frechen Genre-Kreuzung (Riesenmonster!), um sich letztlich besonders intensiv um seine Charaktere zu kümmern. Die CGI-Giganten sind unterhaltsame Metaphern für psychische Probleme, die der Film unter dem Deckmantel des schwarzen Humors überraschend ernsthaft untersucht. In der Kuriosität des Plots schlummert eine tiefe Tragik. Trotzdem tappt Vigalondo nie in die Kitschfalle und drückt auch nicht auf die Tränendrüse. [...]
[...] „Siebzehn“ ist ein einfühlsamer und urteilsfreier Blick auf das Gefühlschaos der Teenagerzeit, voll von natürlichem Drama, leisem Humor und mutiger Offenheit.
[...] Kurzum: „Justice League“ wandelt auf ausgetretenen Pfaden; es sind schwere Zeiten für Superheldenfilme. Alles hat man so ähnlich schon mal gesehen, mit interessanteren Antagonisten, mehr Humor und sogar mit besseren Effekten, weshalb der Funke nicht so recht überspringen mag. Dennoch ist Regisseur Zack Snyder annehmbares Popcorn-Kino gelungen, das die einzelnen Hauptfiguren stimmig einführt und zusammenbringt. Sämtliche Publikumslieblinge bekommen ihre eigenen netten Momente. Dieser vorläufige Höhepunkt im Franchise ist keiner, denn das DC Extended Universe bleibt schlicht und ergreifend ‚okay‘.
[...] „Wonder Woman“, der erste große Superheldinnenfilm seit Langem, funktioniert nicht wegen einer feministischen Revolution, die ihm gerne angedichtet wird, sondern, weil er eben gerade keine Experimente wagt, im Vergleich zu den vorigen Produktionen des DC Extended Universe. „Man of Steel“ galt beim Publikum als zu düster, „Batman v Superman: Dawn of Justice“ und „Suicide Squad“ waren chaotisch erzählt, dagegen ist „Wonder Woman“ eine solide, klassische Origin-Story, mit dem einzigen Unterschied, dass Frauen- und Männerstereotypen teilwiese vertauscht wurden. [...]
[...] Mit Elementen des Body-Horrors à la David Cronenberg („Die Fliege“), aber auch leisem Drama und pechschwarzem Humor meditiert „Raw“ über die Veränderung des (weiblichen) Körpers von innen und den patriarchischen Druck von außen; eine sexuell aufgeladene Verwirrung, die tiefer verwurzelt ist als man zunächst glaubt und sich in der Katastrophe entlädt. Mehrere Deutungsansätze sind möglich, aber „Raw“ taugt eindeutig zu mehr als Vegetarismus-Werbung. Man kann die Frau hier als gefährliches Opfer ihrer eigenen Emotionen sehen, vielleicht aber doch eher als Opfer einer Gesellschaft, gegen die sie sich wehren muss. So oder so bleibt der Film im Gedächtnis. [...]
[...] Die Geschichte kommt erstaunlich flott zum Punkt und wirft das Publikum mit einer hinreißenden Selbstverständlichkeit in eine bizarre Fantasiewelt. In der Erzählweise sprüht der Film vor kindlicher Naivität und erzeugt damit seinen Charme. Zum ersten Mal vereint Burton hier Gothic-Ästhetik und Humor zu seinem einzigartigen Stil, den er noch viele Male fortführen sollte. Danny Elfmans Musik bringt Burtons Mixtur perfekt auf den Punkt – der Komponist liefert hier wohl das erste Meisterwerk seiner Karriere. [...]