Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] „Green Room“ ist ein schmutziger Kleinkrieg mit gelungenen Blut-Effekten. Statt politisch zu werden, macht sich der Film lediglich die visuelle und musikalische Faszination rechter und linker Subkultur zunutze, um den ausgelutschten Handlungsablauf zu kaschieren.
[...] Bereits im heute eher selten gebräuchlichen Bildformat 1.66 : 1 zeigt sich, wie wohlüberlegt Eggers an sein Spielfilmdebüt heranging. Die an sich ereignisarme Handlung ist mit Symbolen für Sünde angereichert und stellt damit auf elegante Weise die (amerikanische) Bigotterie zur Diskussion. Man sieht: Religion dient als Problemlösung, aber auch als Ursache. Am Ende zeigt der Film nicht zu viel und nicht zu wenig, um eine beklemmende Geschichte rund abzuschließen. Wer müde ist oder explizit nach Spuk-Unterhaltung sucht, sollte allerdings einen Bogen um „The Witch“ machen, denn im konsequent tristen Ambiente liegen Spannung und Langeweile sehr nah beieinander.
Finde ich gut. Die meisten Serien sind ja länger als es gesund für sie ist. Bei diesem mittelmäßigen (wenn auch nicht uninteressanten) Exemplar umso besser, dass der Sack bald zu geht.
Wenn die Studie das Lesen von Kurzgeschichten mit dem Sehen von Filmen oder Serien gleichsetzt, hat sie meiner Meinung nach nicht beachtet, dass so eine Kurzgeschichte einem Probanten wohl relativ egal sein dürfte. So kann er unvoreingenommen einfach mal in Ruhe die Rundheit der Erzählung bewerten, im Wissen, wie sie ausgeht. Er geht von Anfang an als Analytiker an die Sache ran. Wenn er sich zu Hause einen Film aussucht oder seine Lieblingsserie einschaltet, will er Unterhaltung mit allen dazu gehörenden Emotionen und hängt ganz anders daran.
[...] Interessant, wie traurig und sogar beklemmend ein Berufsfeld wirken kann, das eigentlich für Spaß steht. „Entertainment“ ist ein zeitweise zähes, insgesamt aber atmosphärisch dichtes Psychogramm eines Mannes am Ende. Ein zutiefst makabrer Blick hinter die Fassade des Komikers, perfekt unterstrichen von kargen Wüstenschauplätzen. Alverson überhöht seine Geschichte ins Surreale und balanciert dabei provokant zwischen ‚unangenehm‘ und ‚packend‘. Dass die Dialoge im Drehbuch nicht festgelegt waren – nur deren Tonalität – verstärkt die verschrobene Wirkung noch. Dass die Bilder in ihrer Trostlosigkeit sehr schön komponiert sind, macht den Film erst genießbar.
[...] „The Comedy“ erzählt vom süßen Leben, das sauer geworden ist, von der Flucht vor dem Erwachsenwerden und dem verzweifelten Versuch, wieder etwas zu spüren, einen Sinn zu finden. In der damit verbundenen Verweigerung einer Handlung findet sich eine tragische Poesie, die zum Nachdenken anregt. Durch die Austauschbarkeit vieler Szenen und den konsequenten Lauf ins Leere ist der Film aber auch schlichtweg langweilig. Interessant höchstens unter dem rein philosophischen und/oder schauspielerischen Aspekt.
[...] Boll-Filme werden oft mit Dilettantismus assoziiert, jedoch zeugen Kameraführung, Schnitt und Look von solidem Profi-Handwerk. Nur die Musikuntermalung wirkt übertrieben plakativ, ob absichtlich oder nicht. Dass die überzeichneten Figuren keine schauspielerischen Glanzleistungen hervorbringen, versteht sich von selbst. Inhaltlich regiert nun mal der pubertäre Flachwitz, dafür aber konsequent, mit hoher Gagdichte. Nach hinten raus gerät die an sich temporeiche Handlung leider zu lang und verstrickt sich in konfusem Nonsens. Etwas kompakter erzählt wäre „Postal“ treffsicherer. So bleibt diese Parade des politisch Unkorrekten halb Satire, halb Trash. Bolls ‚Fuck Everything‘-Haltung ist hier irgendwie sympathisch.
[...] Angenehm zügig kommt „Don’t Breathe“ zu Sache und begnügt sich mit einem sehr reduzierten Setting, dessen Potential voll ausgeschöpft wird. Ein beklemmendes Szenario jagt das nächste, ohne dass die Autoren dabei die schlüssigen Zusammenhänge aus den Augen verlieren. Die Kamera gleitet elegant durch die engen, schummrigen Räume, während minutiöses Sounddesign das Popcorn-Geraschel verstummen lässt. Wie aus dem Suspense-Lehrbuch arbeitet der Film mit Ruhe, Rätseln und prägnanten Ausbrüchen. [...]
01.02.2016?
Für The Jungle Book wird es jetzt wohl mal langsam Zeit.
Cool, dass ihr Dr. Boll gekriegt habt. Schöner Filmcheck. Wenn Uwe Boll mit seiner direkten Art über Filme und das Filmbusiness redet, ist es immer unterhaltsam, wie auch immer man zu seiner Haltung stehen mag. Dass er wirklich aufhört, bezweifle ich, denn welcher Promi hält sich heutzutage denn noch an so eine endgültige Aussage? Wie dem auch sei, ich sollte eigentlich mehr Filme von diesem irgendwie sympathischen Kerl kennen, nur fehlt mir aus nachvollziehbaren Gründen die Motivation, sie anzuschauen.
Englische Synchro eines nicht englischsprachigen Films ist einfach nicht ernstzunehmen. Da merkt man mal wieder, wie hervorragend das in Deutschland gemacht wird.
Nun habe ich es auch endlich gelesen, komplett. Bei dem riesigen Output ist moviepilot ja gerne mal etwas schludrig, aber dieses Special ist ganz großes Kino. Danke Jenny, Daniel und Stefan.
[...] Beklagten Fans damals noch die überlange Exposition von „Man of Steel“, klagen jetzt womöglich dieselben über chaotisches Tempo und mangelhafte Figurenzeichnung. Doch „Suicide Squad“ trifft eine gute Entscheidung: Da die Comic-Vorlage eine große Hauptfigurenzahl zwingend vorschreibt, werden die Teammitglieder kurz und knackig vorgestellt, um dann eine Auswahl näher, andere nur peripher zu beleuchten. In den heutigen Zeiten des Franchise-Wahns sollte man froh sein, dass die einzelnen Heldinnen und Helden des Kollektivs nicht erst noch ein, zwei Vorbereitungsfilme und womöglich noch Nachbereitungsfilme benötigen. (So einen Plan verfolgt DC – nach Marvel-Vorbild – mit der Justice League.) Zudem genügen dem Film zwei Stunden Erzählzeit, was im Hinblick auf den derzeitigen Trend zur massiven Überlänge ganz angenehm ist. [...]
[...] Am Schlussakt scheiden sich die Geister, doch was zählt, ist, dass „10 Cloverfield Lane“ sein Publikum raffiniert in Unsicherheit wiegt und sich im Aufbau positiv vom derzeitigen Mainstream-Kino-Einheitsbrei abhebt. Hitchcock lässt grüßen in diesem mittelgroßen, stilvollen Sci-Fi-Psychothriller. Man darf auf weitere Einträge im ‚Cloverfield-Franchise‘ gespannt sein.
[...] „Lights Out“ macht das Wichtigste richtig, indem nicht zu viel von der Bedrohung gezeigt und die Handlung von sinnigen Charakteren getragen wird, lässt dafür aber Alleinstellungsmerkmale und Wow-Effekte weitestgehend vermissen. Der Geist gewinnt eine hübsche metaphorische Bedeutung, die sich leider in teils arg plakativen Erklärungsversuchen zur Hintergrundgeschichte verwässert. Die Handlung mündet in einen gemäßigten Showdown und ein Ende ohne Pfiff. Es sind vor allem die bis zum Schluss stilsicher inszenierten Gruselmomente, die „Lights Out“ noch ins obere Mittelfeld der Kurzfilm-Adaptionen hieven. Ein ordentlicher Schauder-Schinken für zwischendurch.
Spätestens mit Staffel 4, „Freak Show“ drängen Seifenopernelemente die Horrorelemente ins Abseits. Es gibt schockierende Szenen, doch die Gruselatmosphäre bleibt (weiterhin) aus. Während die Freakshow-Mitglieder sofort als ‚normale‘ Menschen am Rande der Gesellschaft eingeordnet werden, verkörpert nur eine Figur – der stumme Clown – Horror-Archetypen und kommt schließlich nicht über den Aufhänger-Status hinaus. Kleinen Trost spenden die fantastischen Kostüme und Kulissen – „Freak Show“ ist bis dato die Staffel mit der eindrucksvollsten Ausstattung.
Die Stars der Staffel verteilen sich erstaunlich gleich wie zuvor in „Coven“. Jessica Lange dominiert einmal mehr als arrogante, labile Anführerin. Besonders hervorgehoben gehört Sarah Paulson für ihre immens aufwendige Darstellung siamesischer Zwillinge. Die junge Taissa Farmiga fehlt, doch stattdessen brilliert Neuzugang Finn Wittrock als gestriegelter Psychopath. Schade: Weil außerdem noch zahlreiche Besetzungsmitglieder mit echten Körperanomalien hinzustoßen, gerät die Charakterentwicklung oft sprunghaft. Es gibt schlichtweg zu viele Figuren miteinander zu verbinden. Die chaotische Masse an Charakteren scheint nicht zuletzt dem Zweck zu dienen, möglichst oft einen aufwühlenden Todesfall einstreuen zu können – als Horror-Ersatz. Die überambitionierte und dadurch teils plump konstruierte Staffel 4 schlägt Staffel 3 nicht, geschweige denn 2 und 1.
Meine Titelidee für Teil 4: „Avengers: AGAIN“. Stelle mir dabei die epic trailer voice vor.
„T2“ steht in der Popkultur aber bereits für einen anderen Film. Hätte man das mal gründlicher recherchiert...
Wow, der neue Trailer-Player funktioniert bei mir sogar noch schlechter als der davor.
[...] Beachtliche viele Charaktere aus dem Original kehren zurück, allen voran David Levinson, gewohnt charismatisch gespielt von Jeff Goldblum. Das Drehbuch baut darauf, dass man sie bereits kennt und stellt ihnen wie üblich eine neue Generation zur Seite, diesmal auch mit asiatischen Charakteren, die im sonst so bunten Original fehlten. Behutsam eingeführt wird in diesem Pulk letztendlich niemand. Neben etwas freudiger Nostalgie für alte Bekannte bleiben die hübschen Neuzugänge wie Liam Hemsworth („Die Tribute von Panem“) und Maika Monroe („It Follows“) blass. Viel Potenzial für emotionalen Bezug zur Geschichte verschenkt „Independence Day: Wiederkehr“ zugunsten von Action, die man heutzutage so ähnlich ständig sieht. [...]
[...] Seinerzeit war er das Nonplusultra des Blockbuster-Kinos; heute erweist er sich als erstaunlich gut gealtert. „Independence Day“ bereitet mit faszinierender Action und liebenswerten Charakteren (die im acht Minuten längeren Extended Cut noch näher beleuchtet werden) einen Riesenspaß, sodass Pathos sowie teils fadenscheinige Plot-Konstrukte kaum ins Gewicht fallen. Eine der unterhaltsamsten Alien-Invasionen der Filmgeschichte.
[...] Wrestler Roddy Piper versprüht als Hauptdarsteller ein passendes Charisma, bleibt vor allem aber ein Wrestler; die Makeup-Effekte für die Antagonisten sehen halbgar aus. Als hätte Carpenter dies im letzten Moment gemerkt, spielt er mit dem B-Movie-Appeal seiner Inszenierung, etwa durch das Einstreuen grauenhaft bemühter Oneliner oder eine viel, viel zu lange Faustkampfsequenz. Letzten Endes bleibt die satirische Action-/Science-Fiction-/Horror-Geschichte im Ton seltsam unentschlossen. [...]
Kein Empfang!? Was für ein Horror.
Ich glaube bereits im Trailer zu erkennen, dass die beiden Eltern-Rollen nicht gerade überzeugend gespielt sind. Das kann nix werden.
Bock drauf.
[...] Zurückgenommen inszeniert, unterstützt von dissonanten Streichern sprüht „The Lobster“ vor Skurrilität und trockenem Humor, trägt gleichzeitig aber auch tieftraurige Wahrheit in sich. Auf Dauer gerät der eigenartige Stil etwas zäh, doch „The Lobster“ besticht durch seine überdurchschnittliche Relevanz. Selten sieht man Kritik an sozialen Konstrukten und Beziehungsdruck so kreativ und konsequent in eine Metapher verpackt wie hier.