Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • Der für mich beste Kinofilm 2010 bis jetzt ist "Toyception in the Air".
    Etwa die Hälfte der besten gehört nicht zu denen, die übermäßig viel Geld verschleudert haben.

    • 5 .5

      Die älteren Herren wollen es nochmal wissen. Es sei ihnen gegönnt. Sylvester Stallone, seit „Rocky Balboa“ und „John Rambo“ auf das Aufwärmen vergangener Ruhmestaten spezialisiert, hat die naheliegende Idee der Non-plus-ultra-Actionstar-Besetzung endlich in die Tat umgesetzt. Mit „The Expendables“ – eine Art „Kindsköpfe“ für das Action-Genre – gibt er den Fans das Geschenk, das sie sich gewünscht haben. Mit einem starken oder auch nur guten Film hat das wenig zu tun, aber das muss die Zielgruppe gar nicht jucken. [...]

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      • Manchmal reichen schon optische Störungen im Augenwinkel: Plötzlich aufleuchtende Handys bzw. iPhones von Leuten, deren Aufmerksamkeitsspanne nicht groß genug ist, um einen Film durchgehend zu verfolgen. (Hier beziehe ich mich leider auf einen guten Freund.) Nicht umsonst heißt es explizit, man soll die Dinger aus machen. Lautlos stellen gilt nicht!

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        • 9 .5

          [...] „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte die Bombe zu lieben“ ist eine trotz mancher aufwändiger Komponenten verhältnismäßig schlicht gehaltene, haarsträubende Geschichte, die von Kubrick genauso absurd wie wahrscheinlich vermittelt wird, strotzend vor gewitzten politischen und sexuellen Anspielungen, pfiffiger Musikauswahl sowie einigen urkomischen Details, zusammengehalten von brillanter Schauspielerei – besonders die Darstellung des Improvisationskünstlers Peter Sellers. Nicht umsonst ist der Film in so vielen Bestenlisten weit oben vertreten. Es ist Kubricks bis dato aussagekräftigster, genialster Streich und nichts Geringeres als der König der Kriegssatire.

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          • 5. wusste ich, 1. gegooglet, und dann war mir das Lösungswort klar. 4. fiel mir nachträglich ein. 2. --> Google, bei 3. hab ich bislang keine Ahnung.

            • 8 .5

              [...] Die Geschichte präsentiert sich bewusst mit einer kindlichen Naivität, obwohl sich dahinter sehr ernste Themen des täglichen Lebens verbergen. Gerade durch diese einfache Art, wie der Film mit seinen Themen umgeht, entfaltet er eine unheimlich berührende Wirkung. Eigentlich traurige Umstände werden mit Humor aufgebrochen und sorgen für viel mitfühlendes Schmunzeln. Dagegen schafft „Mary & Max“ es gegen Ende aber auch, zu Tränen zu rühren. Selten ist ein Animationsfilm so fernab von Hollywood und gleichzeitig so gefühlvoll. [...]

              • 7 .5
                über Lolita

                Erst ist „Lolita“ zu offensichtlich: Zu klar wird dargestellt, wer auf wen steht, wer durch wen frustriert und wer von wem genervt ist. Eine subtilere Zeichnung der Beziehungsgeflechte hätte mehr Stil bewiesen. Dann wird „Lolita“ zu dubios. Zu unklar sind die Wendungen dargestellt, zu schwammig die Hintergründe der Geschichte. Es ist ein etwas durchwachsener Kubrick, der erste seit den bisherigen Filmen des Regisseurs, wo der Nachfolger seinen Vorgänger stets noch übertraf. Dafür gelang dem inzwischen 31jährigen Filmemacher mit einigen künstlerischen Freiheiten die Verfilmung eines kontroversen und als so gut wie unverfilmbar geltenden Romans. Und eine unheimlich amüsante noch dazu. [...]

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                • Na das wurde aber allerhöchste Eisenbahn, dieser Beitrag. Ich möchte auf meinen Post hier http://www.moviepilot.de/news/klischee-alarm-die-coolsten-film-klischees-aller-zeiten-107200 hinweisen, der vom Autor offensichtlich auch gelesen wurde ;-).

                  So, Wichtig-Tu-Modus aus. Cooles Video. Keine Ahnung, welchem Actionklischee sonst noch ein musikalisches Denkmal gebührte, aber The Lonely Island würden so oder so etwas amüsantes draus machen.

                  • 6 .5

                    [...] „Daybreakers“ verfügt über eine wirklich interessante Grundidee und gefällt zusätzlich mit einigen witzigen Details. Die wortlose Einführung offenbart eine eindrucksvolle Art-Direction, an der man noch den ganzen Film über seine Freude hat. Die Effekte sind gut – abgesehen davon, dass man ihnen ihre Computer-Herkunft oft arg ansieht – und teils überraschend derb, was entschieden zur Unterhaltung beiträgt. Dafür bleiben die Charaktere in der Geschichte recht blass. Da nützt es wenig, dass man einen traurigen Ethan Hawke („Gattaca“), einen latent diabolischen Sam Neill („Jurassic Park“) und einen Willem Dafoe („Der blutige Pfad Gottes“) mit Südstaatler-Schnauze gewinnen konnte, obgleich die Herren solide Arbeit leisten. [...]

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                    • 8 .5

                      [...] Der Vergleich mit dem nur ein Jahr zuvor erschienenen „Ben Hur“ ist unumgänglich. Hierzu lässt sich sagen: „Spartacus“ hat nicht ganz so teure Mittel wie „Ben Hur“, aber traut sich mehr, ist expliziter, erzählt seine Geschichte geradliniger, wirkt glaubhafter und somit auch berührender. Es heißt, Douglas sei darüber enttäuscht gewesen, die Rolle des Ben-Hur nicht bekommen zu haben und machte daraufhin sein eigenes Epos. Beeindruckend, dass vor so einem Hintergrund ein Film entsteht, der den großen „Ben Hur“ in so manchen Belangen in die Tasche steckt. [...]

                      • Gehört der eigentlich auch zu den Dingen, die in der Originalfassung besser sind?

                        • 8
                          über Ben Hur

                          [...] Eine Massenszene voller sorgfältig kostümierter Menschen jagt die nächste. Dabei bleiben die Spezialeffekte inmitten der kolossalen Sets nahezu unsichtbar, da alles nach rein handgemachten Bauten aussieht, was man dem Film hoch anrechnen muss. Es ist eine Augenweide, angetrieben und umrahmt von der ausgeklügelten, abwechslungsreichen, einfach epischen und unübertrefflichen Musik aus der Feder von Miklós Rózsa („Das verlorene Wochenende“). „Ben Hur“ bedeutet spektakuläre Szenen und die passenden Klänge dazu. Einzig bei der berühmten Wagenrennen-Szene, deren Hype tatsächlich noch legitim ist, entfaltet sich die beste Wirkung ohne ein begleitendes Orchester. Das Problem ist, dass man sich durch die mehr als stolze Laufzeit an den bombastischen Charakter des Films gewöhnt, was es mühsam machen kann, konstant dran zu bleiben. [...]

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                          • Ich denke, es gewinnen entweder die Filme die ersten Plätze in den Charts, bei denen die breite Masse genau weiß, was sie bekommt - also Action, Witze oder Romantik, ohne Experimente (was in obigem Artikel auch ein Argument ist), oder es sind die Filme, deren Werbekampagne maßlos übertrieben bombastisch ist (was sich "alternative" Filme wie "Kick-Ass" dann doch nur bedingt leisten können), sodass auch der letzte Bauer, der sich nicht für Film interessiert, es mitbekommt und sich entschließt, doch mal wieder ins Kino zu gehen. Und dann hat man eine Mehrheit zusammen, die nicht einmal weiß, wie man Filme kostenlos und illegal schauen kann.

                            • Ich habs doch gleich gesagt! Nur meine Freunde verstehen einfach nicht, dass sowas wie "Piranha 3D" die gute Art von "schlecht" ist.

                              • "When Bruce Willis was **** at the end of 'Sixth Sense' I ...!"

                                • 7 .5
                                  über [REC]²

                                  Damit hat man nun wirklich nicht gerechnet. Daran, dass ein Horrorfilm, der sich als erfolgreich erweist, heutzutage grundsätzlich fortgesetzt wird, hat man sich ja gewöhnt. Aber so? In Anbetracht des gefeierten ersten Teils ist „[•REC]²“ heikel, gewagt und polarisierend. Vor allem aber auch spektakulär. Wer die überraschenden neuen Ideen annimmt – und das ist der entscheidende Punkt – bekommt einen unterhaltsamen Horrortrip, der sich gewaschen hat. Die stilistische Grundidee mit der Handkamera ist natürlich die gleiche; die Handlung von „[•REC]²“ knüpft sogar unmittelbar an Teil 1 an. Nur was den Inhalt betrifft, verlagert sich die Geschichte beim Beantworten offener Fragen in ein etwas anderes Horror-Subgenre als das der Zombies. Eine weitreichende Übersinnlichkeit hält Einzug in die Geschichte, was so manchem Fan des ersten Teils übel aufstoßen dürfte, dafür aber auch eine gehörige Portion frischer Action und Spannung mit sich bringt. [...]

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                                  • 8

                                    In erster Linie ist dieses (Anti-) Kriegsdrama der Weg zum Ruhm für die Buchvorlage. Was Kubrick daraus formte, ist ein immer noch verhältnismäßig preiswertes aber in den richtigen Momenten bildgewaltiges Stück Filmgeschichte zu zwei genau gleich großen Akten, die – jeder auf seine Weise – gleichermaßen emotionsgeladen sind. Hier ist Kubricks Gespür für ästhetische Kamerabewegungen und –Einstellungen, was sich trotz stets wechselnder Kameramänner durch sein folgendes Werk ziehen wird, schon richtig gut zu erkennen. Das Gleiten durch die Schützengräber und schließlich über das brodelnde Schlachtfeld erzeugt nachhaltige Bilder. Mittendrin brilliert ein charismatischer Kirk Douglas als Personifizierung von Kubricks Kritik an der Absurdität und Ungerechtigkeit des Krieges. [...]

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                                    • 7

                                      [...] Hier werden Charaktere gezeichnet ohne Szenen sinnlos zu dehnen, aber dennoch kann der Film durch die hohe Dialoglastigkeit eine gewisse Trockenheit während der ersten zwei Drittel kaum kaschieren. Dafür wird es in der letzten Viertelstunde plötzlich richtig interessant, als der eigentliche Raub über die Bühne geht und natürlich unerwartete Auswirkungen nach sich zieht. „Die Rechnung ging nicht auf“ ist technisch (bis auf eine leicht ulkige Kampfszene an der Bar) sehr gelungen, gut gespielt und spart sich die spannenden Ideen für das Finale und den Schluss auf, was sich durch die relativ kurze Laufzeit auch legitimiert. Ein schlichter aber cleverer, guter Krimi, der sich durch den gewissen Pionierstatus, den er aufgrund seiner Erzählweise heute genießt, in so manche Film-Bestenliste geschlichen hat.

                                      • Rechnet -1 für "21 Gramm" und +1 für "Milk". Ich habe das gemacht was ich eigentlich bei anderen hasse: Erst abstimmen und dann lesen. Ich dachte erst es ging um den besten Film mit Penn und nicht um den mit seiner besten Leistung. "21 Gramm" finde ich als Film etwas eindrucksvoller, aber seine Leistung in "Milk" finde ich völlig unschlagbar.

                                        • 4 .5

                                          Deutsche, die tun als wären sie Amerikaner. Das ist ähnlich aussichtslos wie eine afrikanische Fußballmannschaft, die Weltmeister werden will. Doch der deutsche Untergrundregisseur Andreas Schaap zieht sein Vorhaben so konsequent durch, dass es irgendwie funktioniert. Seine Berliner Produktion „Must Love Death“ soll ganz offensichtlich den Sprung über den großen Teich schaffen. Angesichts der Qualität gräbt sie sich eher drunter durch und erreicht hier und da einen schrägen Splatter-Fan. Ein größeres Publikum außerhalb von Horrorfilmfestivals verbaut sich der Film selbst. [...]

                                          • 6

                                            [...] „Der Tiger von New York“ bzw. „Killer’s Kiss“ ist eine simple Mann-trifft-Frau-Geschichte mit Krimieinschlag, bestehend aus Versatzstücken, die man heute Klischees nennen darf: Off-Erzähler und Rückblenden – scheinbar um sich erzähltechnischen Aufwand zu ersparen –, eine kleine Traumsequenz, schnelles Verlieben der Hauptfiguren, Verfolgungsjagd auf dem Dach und Showdown in der Schaufensterpuppen-Werkstatt. In der schlichten Geschichte trifft Dreiecksromanze auf Film noir. Eine fast skurrile aber keine zwingend untaugliche Mischung, jedoch krankt der Film daran, dass er für eine abendfüllende Laufzeit einfach zu wenig Wichtiges zu erzählen hat. [...]

                                            • Eine schöne Sache, dieses Festival! Mindestens "Metropolis" hätte ich mir da als Bonner wohl gegönnt.
                                              Aber so eine breite Leinwand für Stummfilme? Außerdem sieht es aus, als müssten die Leute stehen.

                                              • 3

                                                [...] Im Gegensatz zu Machwerken wie „Disaster Movie“ bemühen sich die Spanier wenigstens noch darum, eine gewisse Geschichte zu erzählen. Durch die vielen Film-Verarschungen fällt diese jedoch ziemlich wirr aus und muss sich schließlich auch noch ausgerechnet bei „Superman“ bedienen, statt ein knackiges Ende zu finden. Daher sind die sinnlosen Musicaleinlagen leider das mitunter Beste am Film. Was man „Super Drama Movie“ aber wirklich lassen muss, ist ein (für dieses Genre) professioneller Look mit guten Spezialeffekten. So sind die Fehler wenigstens nur im Inhalt zu suchen, und nicht in der Darstellungsform. [...]

                                                • 7

                                                  [...] „Das Waisenhaus“ gibt sich ruhig, enthält aber dennoch so gut wie keine Längen. Eine sehr sorgfältige Kameraarbeit und die beklemmende Geräuschkulisse kreieren einen klassischen Grusel. Die Atmosphäre ist zusätzlich mit ein paar wirkungsvollen Erschreck-Momenten gespickt. Das Drehbuch funktioniert prächtig, obwohl es schon genügend ähnliche Gespenstergeschichten zu sehen gab und trotz der einen oder anderen fragwürdigen Idee, wie die Kennenlern-Party, wo alle Leute Masken tragen. Der Clou ist nämlich die Wendung gegen Ende. Eine Auflösung, die sich gewachsen hat. Es ist ein unglaublich bitterer Verlauf, den die Handlung nimmt, und doch ist das Ende melancholisch-schön, was der Geschichte schließlich einen eleganten Schliff verleiht. [...]

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                                                  • 7
                                                    über [REC]

                                                    [...] Was uns das spanische Regie-Duo mit „[•REC]“ auftischt, ist eine überhaupt nicht originelle Geschichte in einem durchaus erfrischenden Gewand. Eine niedliche Hauptdarstellerin führt durch ein kurzes aber schmerzhaftes Abendprogramm, wo es wieder einmal um „Infizierte“ geht. Das Konzept erlaubt beachtlich viele Erschreck-Momente in einem gelungenen Spannungsbogen und spitzt sich im letzten Viertel wider Erwarten sogar nochmal richtig zu, gerade als man denkt, mehr geht nicht mehr. [...]

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