Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 8 .5

    [...] Ohne Abstriche bei der Schauspielerei zu machen (ganz im Gegenteil!) schafft es die grandiose Optik, nicht bloße Effekthascherei und Reizüberflutung zu sein, sondern zur Seele des Films zu werden. Die überbordend kreative Inszenierung, die zunächst etwas an „Zombieland“ erinnert, aber dann recht bald alles Vergleichbare überholt, legt ein schier unglaubliches Tempo vor und ist ohne eindeutige Durststrecken witzig, witzig und nochmals witzig, sei es durch einen der unzähligen visuellen Einfälle oder durch den perfekt genutzten Jugendslang in den geschliffenen Dialogen. Und am Ende ist der Film sogar noch mehr: Eine wirklich warmherzige Liebesgeschichte. [...]

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    • 5 .5

      [...] De facto ist Teil 2 ausschließlich dazu da, um zu erklären, warum Michael Myers ausgerechnet Laurie Strode so hartnäckig verfolgt. Die interessante Information wird dann leider nur recht unmotiviert untergebracht. Positiv zu bemerken ist vielleicht noch die damals recht junge Idee des ironischen weil unpassend fröhlichen Abspannsongs, aber das nur am Rande.
      Das Phänomen „Halloween“, das die Slasher-Welle ins Rollen brachte, ist in der Fortsetzung nur noch einer von vielen, denn inzwischen waren schon Filme wie „Prom Night“ (auch mit Jamie Lee Curtis), „Blutiger Valentinstag“ und vor allem „Freitag der 13.“ rausgekommen. Die Autoren des legendären ersten Streichs tun nochmal, was sie können und liefern gehobenen Durchschnitt, bevor aus „Halloween“ eine Filmreihe wird, auf welche die ursprünglichen Verantwortlichen bald keinen Einfluss mehr haben. [...]

      • 7 .5

        [...] Gerade weil die Spannungs- und Schreck-Momente verhältnismäßig wenig effekthascherisch daherkommen und in einen unaufgeregten Grundton eingebettet sind, funktionieren sie so gut. Der mitunter wichtigste Indikator dafür ist die schlichte, recht anspruchslose, fast penetrante aber dafür enorm eingängige Filmmusik, von Regisseur und Autor Carpenter selbst komponiert. Ein echtes Markenzeichen. Genau wie die Figur des Dr. Loomis, der dem „final girl“ hilft und dem Film seine ganz eigene Komponente gibt, die in den zahlreichen Nachahmern nicht automatisch mit übernommen wurde. Loomis ist es auch, der glaubhaft erzählt, dass es sich bei Michael um das pure Böse handelt, weshalb selbiges in der Geschichte nicht mal mehr großartig bewiesen werden muss. Man glaubt es einfach ehrfürchtig, beim Anblick dieses undurchsichtigen Kerls mit der Maske. [...]

          • 6 .5

            [...] „Scream 3“ wirkt der Vorherseharbeit wieder einmal – wenn auch mit etwas faulen Tricks – gekonnt entgegen und hat genug clevere Ideen, um seinen Vorgängern nicht hinterher zu hinken. Durch die verzwickte Film-im-Film-Thematik ist „Scream 3“ Wes Cravens besserer „New Nightmare“. Nur inszenatorisch ist etwas die Luft raus. Die Auflösung steigt eine Ebene höher als die der Vorgängerfilme, und ob man sich dabei schlichtweg veräppelt vorkommt und es absurd findet oder aber auf positive weise platt ist, das liegt gänzlich im Auge des Betrachters. Im zweiten Fall ist „Scream 3“ ein würdiger Abschluss der Trilogie.

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            • 6 .5

              [...] „Piranha 3D“ ergötzt sich an den drei großen Bs: Brüste, Bier und Blut – es könnte also ein herrlicher Partyfilm in Richtung „Braindead“ oder „Tanz der Teufel II“ sein, wäre da nicht die fragwürdige Dramaturgie, mit ein paar bierernsten Passagen, die nicht mit dem augenzwinkernden Grundton harmonieren, sowie der Wechsel zwischen ruhigen und spannenden Szenen abseits eines stringenten Spannungsbogens. Die wirklich tollen Aspekte muss man sich also herauspicken. [...]

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              • 2

                [...] Es ist nicht ganz nachvollziehbar, warum die ursprüngliche Fassung von „House of the Dead“ in Deutschland indiziert wurde, denn durch den fehlenden Draht zwischen Publikum und den Agierenden bleibt man selbst bei den zeitweiligen Splatter-Orgien teilnahmslos. Der lächerliche Kontext schwächt die extreme Gewalt auf ein Minimum ab. Schließlich bleiben für den Zuschauer nur zwei Felsen in der Brandung – die der einen Hauptdarstellerin. [...]

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                • 7

                  [...] „Drachenzähmen leicht gemacht“ bietet liebenswerte Charaktere, toll anzusehende Actionszenen (die an die fliegenden Viecher in „Avatar“ erinnern), stimmungsvolle Musik und einige Momente zum Schmunzeln. Der eigentliche Trumpf sind jedoch die hübschen Botschaften über Vorurteile und Toleranz, ohne zu deutlichen Zeigefinger, sondern elegant in der Handlung verpackt. Es werden in keiner Weise Maßstäbe gesetzt, doch dafür bekommt man eine stimmige, genauso unterhaltsame wie pädagogisch wertvolle Abenteuergeschichte, kinderfreundlich, aber auch für Erwachsene ohne Abstriche interessant und unterhaltsam. Als Film allgemein in den Kategorien „Drachen“ und „Wikinger“ auf jeden Fall weit vorne.

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                  • 6 .5

                    [...] „Scream 2“ ist eine Fortsetzung über Fortsetzungen – keine schlechte Idee. Da einer der Schauplätze nicht irgendein College, sondern eine Filmschule ist, konnte man den Protagonisten unverblümte Botschaften zum Thema in den Mund legen. Desweiteren sind ein paar pfiffige Kommentare über die Rolle der Afroamerikaner in (Horror-)Filmen, mediale Gewalt inklusive skrupelloser Marketingstrategien sowie natürlich den Einfluss von Kino auf Psychopathen untergebracht. Das gefällt. Auch Teil 2 ist mehr als nur ein Schlitzerfilm, nur büßt die Fortsetzung eben etwas an Spannung, Glaubwürdigkeit und – wie schon erwähnt – Frischebonus ein. Aber dessen sind die Macher sich ja scheinbar bewusst. Wie clever.

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                    • Ja was nun - der unheimlichste oder der beste Horrorfilm? Habe trotz der erneuten Unstimmigkeiten kurz entschlossen "The Descent" gewählt, weil der am ehesten auf beides zutrifft.

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                      • 8

                        Für die meisten Filmfans, die erst Ende der 80er oder noch später geboren wurden, war „Scream” wohl der erste bewusste Kontakt mit einem Slasher-Film (= Mörder jagt junge Opfer mit Stichwaffe). Daher ist ein wenig Aufklärung von Nöten, denn „Scream“ ist zwar auch ein Slasher, aber viel mehr ein Kommentar zu ebendiesem Genre, Horror auf der Metaebene sozusagen. Entscheidend dabei ist, dass Slasher-Experte Wes Craven („Nightmare – Mörderische Träume“) selbst die Feder bei der Messerstechergeschichte führt. So ergibt sich eine gut durchdachte, spannende Handlung voller köstlicher Selbstironie, welche insbesondere Horrorliebhaber genießen dürfen. [...]

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                        • 7 .5

                          Der Vergleich mit „Open Water“ (2004), dem Low-Budget-Hit über ein vergessenes Pärchen, das hilflos auf dem offenen Ozean treibt, ist bei „Frozen“ unumgänglich. Man könnte hier von dreistem Klau sprechen, doch „Frozen“ ist schlichtweg besser, da das Winter-Setting mehr Möglichkeiten bietet und über ganze 90 Minuten etwas zu erzählen hat. Die psychologische Grundidee ist nicht neu, jedoch wurde sie vorher noch nie gelungener umgesetzt. Regisseur und Autor Adam Green, der zuerst mit dem augenzwinkernden Retro-Slasher „Hatchet“ (2006) auf sich aufmerksam machte, schuf mit „Frozen“ einen lebensnahen Horrorfilm, der Klischees im Zaum hält und genauso minimalistisch wie spannend ist. [...]

                          • 7 .5

                            [...] Das Ganze ereignet sich in fantastischen Kulissen von malerischen Winterlandschaften bis hin zum durch und durch klassischen Gruselschloss mit Spinnweben, knarrenden Türen und allem Drum und Dran, alles umrahmt von der unheimlich stimmungsvollen, originellen und abwechslungsreichen Musik von Krzysztof Komeda, der auch für Polanskis Nachfolgewerk „Rosemary’s Baby“ komponierte. Den letzten Schliff geben dem unnachahmlichen Ambiente schließlich die Kameraarbeit, immer wechselnd zwischen eleganten Kamerafahrten auf hohem Niveau und wackeligen Handkameras, die übertrieben nah an die Darsteller heran gehen sowie der undurchsichtige Schnitt mit künstlicher Beschleunigung einiger Einstellungen. Letzteres geschah angeblich durch das Studio (MGM) gegen den Willen Polanskis. Dennoch ist es mitunter das, was den Film ausmacht. [...]

                            • Ich gebe zu, dass Teil 1 mir Angst gemacht hat, aber ich denke gerade weil ich ihn alleine gesehen habe. Andere hat es dafür nur gelangweilt... sehr unterschiedlich, wie das Konzept aufgenommen wird. Bin gespannt ob Teil 2 auch noch was taugt.
                              Ich halte auch nicht allzu viel von solchen Marketingstrategien, aber es ist mir glaube ich lieber als die viermillionste "THIS SUMMER..." Trailer-Texteinblendung in der Schriftart Trajan.

                              • 5

                                „The Road“ stellt die Endzeit gnadenlos realistisch dar, womit sich die Geschichte von den allermeisten Postapokalypse-Filmen abhebt. Wo in anderen Filmen irgendwann Zombies oder Vampire auftauchen, gibt es in „The Road“ nur die übrig gebliebenen Menschen in einer eigentlich schon toten Welt, wo das Weiterleben nur noch an den natürlichen Überlebenstrieb gebunden ist, wenn überhaupt. Es ist keine Überraschung, dass man sich an dem u.a. mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Buch von 2006 so schnell wie möglich die Filmrechte sicherte. Doch betrachtet man die Geschichte auf der Leinwand und lässt sich nicht völlig von der im Subtext gestellten Frage „Woran hält die Menschheit eigentlich fest?“ fesseln, ist das Ganze vor allem eines: Langweilig. [...]

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                                • 5

                                  Etwa die erste Viertelstunde mit der gnadenlos überspitzen Materialschlacht von Sam Jackson und Dwayne „The Rock“ Johnson ist wirklich witzig. Danach beschleicht einen ein komisches Gefühl. Viele werden es gar nicht merken und den ganzen Film einfach abfeiern, aber es ist da: Es lässt sich feststellen, dass die Geschichte aus einer Aneinanderreihung von Gags besteht, ohne dass genügend drauf geachtet wird, ob die Gags gerade in die Szene / in die Geschichte / zu den Charakteren passen. Man kann die Drehbuchautoren förmlich vor sich sehen, wie ihnen ein Witz einfällt und sie denken „Ja, das muss rein!“ Da die Geschichte nur irgendwie um die Gags herum gestrickt wurde, hat man zwar ein Endprodukt mit massenhaft lustigen Stellen, doch es wirkt unzusammenhängend und verlogen. [...]

                                    • 7

                                      [...] Burton kümmert sich bei seiner Erzählung nicht um Fragen wie „Warum?“ bzw. „Warum nicht?“. Damit kann man sich angesichts der prächtigen Ideen und der einnehmenden Atmosphäre im Film durchaus anfreunden. Heikel wird es nur, wenn auffällt, dass die Gefühle der Hauptfiguren (füreinander) nur angedeutet, minimalistisch begründet werden. Auch das Ende ist wunderschön traurig, geht aber eben auch wieder der Beantwortungen von Fragen aus dem Weg. Hier kommt es nun mal auf die Optik und die Intention an. [...]

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                                      • 7 .5

                                        [...] Haneke kommentiert die Gewalt in den Medien – speziell die Gewalt im Kino – mit einem Gegenentwurf: Blutige Handlungen finden fast nur im Off statt, dafür werden Reaktionen und Auswirkungen mit einer Beharrlichkeit eingefangen, die gewollt auf Unerträglichkeit abzielt. Der betont realistisch dargestellten Familie wird das Gewaltkino gegenübergestellt, personifiziert in einem stereotypen Duo, den beiden jungen Herren, die sich mal Peter und Paul, mal Tom und Jerry, mal Beavis und Butt-Head nennen, die nur leere Hülsen sind und keine Motive mitbringen, sodass man sie mit beliebiger Fiktion „füllen“ kann. So verlagert Haneke typische Schwerpunkte und zeigt mit dem Finger auf die Leute, die sich den Film ansehen. [...]

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                                        • 7

                                          [...] „Crazy Heart“ ist ein braves, stark gespieltes, sehr amerikanisches Drama, das sich bei so manchem essentiellen Thema nicht traut, mehr auszuformulieren. So verbaut sich der Film bei einem Großteil des Publikums die Chance, wirklich tief zu berühren, auch, was das gewollt leicht verdauliche und daher etwas lasch geratene Ende betrifft. Andererseits verfügt „Crazy Heart“ damit über eine schön dezente Melancholie, frei von Kitsch oder Attacken auf die Tränendrüse. Und das ist auch viel wert.

                                          • Das trifft mich mehr als so manche Todesnachricht von (noch) berühmteren Menschen. In gewisser Weise war sie schon eine Schlüsselfigur in der jüngeren Kinogeschichte. Vom Bonusmaterial meiner "Death Proof" DVD weiß ich, wie Tarantinos Darsteller bei den Dreharbeiten immer wieder Grüße an sie in die Kamera gesprochen haben. (Siehe auch den Kommentar über mir.) Sie war ein fester Bestandteil des Tarantino-Kosmos - R.I.P.

                                            • 7

                                              „Hot Tub Time Machine“ ist völliger Quatsch, sich dessen absolut bewusst und damit einfach ein unbeschwerter Spaß. Die Geschichte reizt mit den Kraftausdrücken und dem Humor die Grenze des guten Geschmacks aus, bleibt dabei aber stimmig. Eben das ist der Grund, warum „Hot Tub“ so mancher Kino-Komödie der letzten Zeit – wie „Zu scharf um wahr zu sein“ oder „Männertrip“ – eine Nasenlänge voraus ist: Keine moralischen Bremsen verwässern die Party, sondern der Humbug wird konsequent durchgezogen. Das macht ganz einfach Laune – und mehr hätte sich der Film sowieso nicht vornehmen dürfen. [...]

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                                              • 6 .5

                                                [...] „Männertrip“ – mitgeschrieben von „How I Met Your Mother“-Star Jason Segel und produziert von Judd Apatow („Beim ersten Mal“) – startet stark, nämlich mit einem Prolog, der das Rockstartum in der Medienlandschaft scharf beobachtet und sehr unterhaltsam auf die Schippe nimmt. Die Einführung der von Hollywoods Next Top-Moppel Jonah Hill („Superbad“) gespielten Hauptfigur Aaron glückt ebenfalls, da man den angenehm natürlich und gleichzeitig witzig spielenden Hill gleich ins Herz schließen kann. Auch die Vorstellung von Aarons Umfeld und Arbeitsplatz ist sehr erheiternd. Dann folgt eine Parade von Drogenwitzen und Fäkalhumor, in der einige wirklich witzige Szenen, aber auch viele ernüchternde Übertreibungen enthalten sind. Es sollte eine Regel geben, dass der Protagonist einer Komödie über die Gesamtlaufzeit verteilt nicht öfter als dreimal kotzen darf. In „Männertrip“ wird (diese Regel) gebrochen. [...]

                                                • Ich liebe dieses Video, tolles Rätsel!

                                                  01 James Bond
                                                  02 Edward mit den Scherenhänden
                                                  03 Doktor Schiwago
                                                  04 Oben
                                                  05 Das Leben des Brian
                                                  06 Der Pate
                                                  07 Die üblichen Verdächtigen
                                                  08 Die Vögel
                                                  09 Zurück in die Zukunft
                                                  10 The Big Lebowski
                                                  11 Jäger des verlorenen Schatzes
                                                  12 Delicatessen
                                                  13 Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug
                                                  14 Die Verurteilten
                                                  15 ???
                                                  16 Mulholland Drive
                                                  17 American Beauty
                                                  18 Blairwitch Project
                                                  19 Matrix
                                                  20 Pans Labyrinth
                                                  21 Die Regenschirme von CCherbourg ODER Singin’ in the Rain
                                                  22 Ben Hur
                                                  23 Das Schweigen der Lämmer
                                                  24 Borat
                                                  25 Und täglich grüßt das Murmeltier

                                                  Ein paar sind aus den anderen Kommentaren geklaut, auf den Rest bin ich selber gekommen. Aber wie man sieht, weiß ich das mit den Kassetten und der Algerien-Fahne überhaupt nicht, und außerdem habe ich einen Hinweis auf einen Film komplett übersehen. Helft mir, wir haben's fast!

                                                  • 6 .5

                                                    [...] „Hör mal wer da hämmert“-Stammautor Howard Michael Gould beweist mit seinem Spielfilmdebüt ein gutes Gespür für die Balance zwischen witziger Unterhaltung und dem Bewahren einer gewissen Würde. Slapstick, schwarzer Humor und Sentimentalitäten wechseln sich ab, jedoch ohne es mit auch nur einem dieser Faktoren zu weit zu treiben. Die Dialoge sind spritzig und werden von der bunten Besetzung lebhaft dargeboten. [...]