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Alle Kommentare von Framolf
Ich freue mich drauf! Wenn mich die Serie nicht abholt, nehme ich 1-2 Jahre später nochmal einen Anlauf. Und wenn dann wieder nicht, dann eben nochmal später. Früher oder später hat mich bisher noch jede Star Trek Serie gepackt (wobei ich mich mit Voyager etwas schwerer tue als mit dem Rest, aber was soll's...).
Der Trailer hat mich schon mal ordentlich angefixt - was mittlerweile nicht mehr allzu oft vorkommt. Bin gespannt!
Als ich vor einigen Jahren Gal Gadot bei der Premiere zu 'Fast & Furious Five' in Köln gesehen habe, hatte ich sofort den Eindruck, dass diese Frau eine glitzernde und erhabene Aura umgibt. So verwundert es auch nicht, dass sie ihre Präsenz auch in 'Wonder Woman' richtig gut auf die Leinwand bringt. Für mich erscheint sie geradezu prädestiniert für die Rolle der Diana.
Der Film an sich hebt sich angenehm von so manch anderen Superheldenfilmen ab und bemüht sich weitestgehend, (zumindest stellenweise) eigene Wege zu gehen - und dabei trotzdem die Kontinuität im noch jungen DCU zu wahren. Natürlich erfindet auch dieses Drehbuch das Rad nicht neu, aber der Unterhaltungsfaktor stimmt.
Vorneweg: Objektiv betrachtet hat 'Das Belko Experiment' wahrscheinlich nicht recht viel mehr als 5-6 Punkte verdient. Aber irgendwie stehe ich (wie scheinbar auch manch andere hier) einfach auf derartig minimalistische und blutrünstige B-Movies in der Tradition von 'Cube', 'Battle Royale' usw.
Regisseur Greg McLean beginnt seinen Film mit einem zynischen "I will survive"-Cover, schlägt dann storytechnisch den klassischen Weg ein, wie man ihn bereits von anderen Produktionen kennt, und vertraut dabei voll und ganz auf seinen Cast, von dem er eine Vielzahl von Darstellern in einem Spektrum agieren lässt, das sie bereits aus anderen Produktionen gewohnt sind: Michael Rooker gibt sich zwielichtig, John Gallagher höflich und reflektiert, Sean Gunn ziemlich schrullig, Brent Sexton pragmatisch und geradlinig, Abraham Benrubi eher abwartend und John C. McGinley darf sich wieder als Ekel in Szene setzen.
Heraus kommt dabei eine geradlinige Gewaltorgie, die nicht allzu viel neues bietet und auch nicht übermäßig spannend ist, aber trotzdem gut zu unterhalten weiß und die Zeit wie im Flug vergehen lässt (wenn man solche Filme mag). Gerne mehr davon!
Technisch gut, atmosphärisch ebenfalls (auch wenn der Film in dieser Hinsicht fast schon ein wenig an 'Underworld' erinnert), aber - zumindest für meinen Geschmack - sagenhaft langweilig. Daran ändert auch nichts, dass Alex Kurtzman immer wieder Versatzstücke aus 'Fringe' und diversen älteren Kinofilmen durchblitzen lässt.
Wie alt soll Jekyll eigentlich sein? Soll er schon steinalt sein, oder wie ist seine Dialogzeile zu verstehen, als er zu Nick sagt "Sie sind zwar noch jung, aber [...]". Entweder spielt Russel Crowe (geboren 1964) einen uralten Mann (hab ich da irgendwo nicht aufgepasst?) oder Tom Cruise (geboren 1962) soll uns hier mal wieder als dreißigjähriger verkauft werden...
Wie auch immer, die Filme mit Brendan Fraser haben mir besser gefallen.
++ Leichte SPOILER ++
Moderne Cyrano-Geschichte, in der gelogen wird, dass sich die Balken biegen - nicht nur in Bezug auf die Identität des Internet-Romeos. Auch die ständig wiederkehrenden Fragen nach der beruflichen Vergangenheit der Figuren werden gerne mal etwas kreativ beantwortet. Vielleicht eine kleine ironische Spitze seitens der Drehbuchautoren.
Trotz des fast schon gemeinen und rücksichtslosen Plots, scheint der Film letztlich aber doch sein Herz am rechten Fleck zu haben. Auch wenn gegen Ende hin etwas zu dick aufgetragen wird: Der Film ist sehr charmant inszeniert und erinnert immer wieder an diverse französische Gaunerkomödien der 70er und 80er Jahre. Nicht zuletzt deshalb erweist sich Pierre Richard als nahezu perfekte Besetzung für die Titelrolle.
'Lavalantula - Angriff der Feuerspinnen', ein kurzweiliges B-Movie mit zahlreichen Trashfilm-Elementen, lebt in erster Linie vom Wiedersehen mit einem Teil des Casts aus den 'Police Academy' Filmen. Ansonsten wird genretypisch kaum ein Klischee ausgelassen: Ein völlig abstruse Katastrophensituation, die von einem vermeintlichen Experten pseudowissenschaftlich erklärt wird, (fast) vergessene Darsteller längst vergangener Zeiten, die wieder ausgegraben werden und natürlich gibt es auch hier zahlreiche trashfilmtypische Goofs: Mitglieder der Filmcrew, die sich in der Sonnenbrille des Protagonisten spiegeln, reihenweise Anschlussfehler, Drehorte, die einem mehrfach untergejubelt werden usw. Wer gerne mal Trashfilme schaut, kann hiermit durchaus Spaß haben; es gibt definitiv schlechtere.
Völlig uninspirierte Aneinanderreihung müder Gags, die einfach nicht zünden wollen. Die missratene Synchro gibt dem Ganzen dann endgültig den Rest. Positiv: Die zweite Hälfte ist nicht ganz so niveaulos wie die erste und begrenzt den Schaden zumindest noch ein kleines bisschen.
Dass Audrey Dana ein paar boshafte Spitzen im Subtext versteckt, ist zwar lobenswert, kann diesen Klamauk allerdings auch nicht mehr vor einem Fiasko retten. (FETTER SPOILER: Protagonistin Jeanne bekommt ihren neuen Penis in dem Moment, in dem sie voller Selbstzweifel am psychischen Tiefpunkt angekommen ist und verliert ihn wieder, als sie wieder Selbstvertrauen erlangt - was letztlich deckungsgleich mit Merlins Aussage über Muskeln und Ängste ist.)
Schauspielerisch jenseits von gut und böse und übersät mit zahlreichen Gags, die nicht so recht zünden wollen, aber dafür gespickt mit teils absolut sehenswert choreografierten Kampfeinlagen, bläst 'Plan B - Scheiss auf Plan A' trotz seiner Rückwärtsgewandtheit etwas frischen Wind in die deutschsprachige Kinolandschaft. Man merkt der Produktion an, dass viele der Beteiligten mit großem Herzblut bei der Sache waren. Trotz zahlreicher Referenzen an das Actionkino der 80er erinnert 'Plan B' vom Produktionsdesign und vom Handlungsaufbau her jedoch eher an B-Movies und TV-Serien aus dem besagten Jahrzehnt. Vielleicht hätten die Produzenten noch etwas konsequenter auf diese Karte setzen sollen. So steht am Ende ein ziemlich trashiges, aber einigermaßen gelungenes Action-B-Movie, das seine Möglichkeiten aber leider nicht komplett ausreizt. Für Fans von Filmen wie 'Karate Tiger' und Co., die sich gerne mit einem Schmunzeln an die damalige Zeit zurückerinnern wollen, aber durchaus eine Sichtung wert.
So leid es mir tut, für mich ist 'Baywatch' einer der dümmsten Filme der letzten Jahre und einer der größten Kinoflops der vergangenen Monate. Die Serie fand ich damals ja noch ganz okay, aber dieses Reboot kommt schon enorm anspruchslos daher. Dümmliche Dialoge, primitive Witze, eine löchrige Story, peinlich schlechte Effekte, ein fürchterlicher Cameo von Pam Anderson und eine Inszenierung, die sagenhaft gekünstelt und niveauarm erscheint. Ich habe ganz sicher nichts gegen rustikalen Humor einzuwenden (ganz im Gegenteil!), aber wenn jemandem Leichenfett ins Gesicht tropft oder ein Gag einfach nur darauf basiert, dass jemand nackt duscht (wie lustig...!), hält sich für mich der Spaß in Grenzen. Nichts gegen schrottige Produktionen, aber wenn schon, dann sollten sich die Produzenten besser direkt zum Trash bekennen und das Ding rigoros durchziehen. Aber so wirkt es einfach nur halbgar.
Trotzdem immerhin 3 Punkte für den Retrofaktor, ein paar durchaus unterhaltsame Szenen und meinetwegen auch für die bunten Farben... Das war´s dann aber auch.
Gut besetztes SciFi-Drama mit einer etwas kryptischen Geschichte und einer ansprechenden Atmosphäre. Wer gerne SciFi-Filme mag, die nicht allzu krawallig daherkommen, kann ruhig mal eine Sichtung riskieren.
PS: ++ SPOILER ++
Ein wenig erinnert 'Midnight Special' an eine modernere, ernstere Version von 'Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen'. ;-)
Selten habe ich so eine subjektive Punktewertung abgegeben. Die meisten Kategorien des Films sind allenfalls mittelmäßig, aber die Atmosphäre hat es mir einfach angetan. Alles ist etwas depressiv angehaucht, ständig regnet es, die Musik ist stimmig und fahle Farben dominieren das Bild. Trotz des relativ dünnen Drehbuchs gestaltet sich dieses moderne Sisyphos-Drama im Murmeltier-Gewand enorm kurzweilig. Zoey Deutch geht altersmäßig zwar nicht mal mehr annähernd als Highschool Schülerin durch, dennoch wertet sie den Film mit einer bemerkenswerten Vorstellung klar auf.
"Wenn du stirbst..." ist ganz sicher nicht der ganz große Wurf, aber ich mag den Film trotzdem. :-)
Metaphernreiche Coming-Of-Age-Geschichte über Verlust, Trost und Zusammenhalt. Von den beiden ersten Binnengeschichten geht durchaus eine gewisse Faszination aus. Beeindruckend auch das Spiel mit der Zahlensymbolik und den diversen Variationen 12:07-Uhrzeit. Aufmerksames Zusehen wird hier belohnt, allerdings funktioniert der Film auch einigermaßen, wenn man sich nur auf die Oberflächen-Ebene einlässt. Auch wenn der Protagonist noch recht jung ist, so richtet sich 'Sieben Minuten nach Mitternacht' in erster Linie doch an ein eher erwachsenes Publikum und ist letztlich mehr Drama als Fantasy.
Interessanter Hybrid aus Thriller und Drama über zwei Figuren, die sich gegenseitig belauern und die von gut aufgelegten Darstellern verkörpert werden. Manches bleibt im Vagen, aber gerade dieser Aspekt verleiht "True Story" erst eine gewisse Würze. Durchaus sehenswert!
Müde Story, die man so (oder so ähnlich) schon unzählige mal gesehen hat. Dabei ist die Geschichte weder bemerkenswert lustig, noch traurig, philosophisch oder sonstwas. Pluspunkte gibt es aber für den Cast. "Sieben verdammt lange Tage" ist bis in die Nebenrollen hinein mit zahlreichen namhaften Akteuren besetzt, die den Film mit ihrer Spielfreude zumindest ins Mittelmaß retten.
Vor etwas mehr als 20 Jahren wäre dieser Film wohl als visionärer SciFi-Thriller wahrgenommen worden, jetzt erscheint er (leider) als mehr oder weniger überholtes Episoden-Drama, das bei vielen Zuschauern allenfalls noch ein müdes Lächeln hervorrufen dürfte. Der größte Teil der Handlung erweist sich als enorm vorhersehbar. Wirklich schlecht sind die Geschichten nicht, sonderlich bemerkenswert allerdings auch nicht.
Eigentlich bietet diese Thematik genügend Stoff für einen Mehrteiler oder gar eine ganze Serie. Es ist fast ein bisschen schade, dass viele Aspekte hier nur angedeutet oder verkürzt gezeigt werden konnten. Für meinen Geschmack hätte der Film auch noch ein wenig mehr Biss und dafür etwas weniger Personalisierung vertragen können, aber im Großen und Ganzen ist 'Miss Sloane' absolut sehenswert. Allein schon die abermals exzellente Vorstellung von Jessica Chastain ist eine Sichtung wert.
Man hätte diesen Film besser unter 'Prometheus' vermarkten sollen, ansonsten sehe ich ihn aber nicht so negativ wie viele andere Kommentatoren hier. Darsteller und Figuren haben mir gefallen, bei der Story hat man sich bemüht, die Lücke zwischen 'Prometheus' und 'Alien' einigermaßen zu schließen und die düstere Atmosphäre war auch nicht schlecht, wenn auch leider der klaustrophobische Aspekt fehlt. In der Mitte gab es leider etwas Leerlauf, aber insgesamt war er dann schon ungefähr so, wie man ihn aufgrund des Trailers erwarten konnte.
Nach dem Trailer war ich eigentlich skeptisch, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es sicherlich auch enorm schwer war, aus diesem Material überhaupt einen Trailer zu schneiden. Guy Ritchie bemüht sich, ordentlich frischen Wind ins Genre zu blasen und größtenteils gelingt ihm das auch. Die Musik ist bemerkenswert, die schnellen Schnitte bewegen sich irgendwo zwischen "passendes Stilmittel" und Scharlatanerie. Die Handlung an sich ist nicht der Rede wert, aber die Umsetzung dann doch recht kurzweilig und humorvoll gestaltet - ohne dass es in eine reine Klamaukveranstaltung ausartet. Ich muss jetzt nicht jeden Historien-Abenteuer-Actionfilm in diesem Stil haben, aber für zwischendurch ist 'King Arthur' durchaus eine nette Abwechslung.
Für mich persönlich reiht sich dieser Teil genau in der Mitte ein. Zwei der Vorgänger fand ich besser, zwei schwächer.
Man bekommt genau das, was man erwarten durfte: Die übliche Mischung aus Abenteuer, Komödie und Fantasy, gewürzt mit einer ganz kleinen Prise Mystery/Horror. Ausstattung und Effekte sind gewohnt gut und auch der typische Humor darf nicht fehlen. Und natürlich werden auch dieses mal wieder all jene Arten von Locations abgefilmt, die man aus den bisherigen Teilen schon gewohnt war (Gefängnis, Wirtshaus, Insel, Urwald, Strand, Dorfplatz usw.) und selbstverständlich dürfen auch dieses mal [SPOILER] ein Gefängnisausbruch und eine verpatzte Hinrichtung sowie die anderen gewohnten Handlungselemente nicht fehlen.
++ ACHTUNG, MASSIVER SPOILER zu 'Pirates of the Caribbean 5' sowie zu 'Guardians of the Galaxy Vol. 2' !!++
Rotzfrech jubelt uns Disney zum zweiten mal innerhalb eines Monats denselben Schluss unter. Die Helden sitzen "unten" in einer Gefahrensituation fest und werden gerettet, indem eine soeben erst "entdeckte" Vaterfigur sich opfert bzw. unter Einsatz ihres Lebens zurückbleibt, um den restlichen Figuren die Flucht zu ermöglichen.
Selbstverständlich waren hier komplett andere Autoren am Werk, aber grundsätzlich ist es schon frappierend, wie sehr sich die Handlungselemente diverser Disney-Produktionen (oder zumindest von Disney vertriebenen Produktionen) ähneln.
Die erste Hälfte dieses Dramas beschäftigt sich vornehmlich mit Churchills (zumeist vergeblichen) Versuchen, Einfluss auf die militärische Durchführung des Kriegsgeschehens zu nehmen. Im zweiten Abschnitt geht es eher darum, wie er persönlich mit politischen Rückschlägen und Frustrationen umgeht.
Mir persönlich hat der Auftakt besser gefallen als der Schluss, aber das wird wohl von Zuschauer zu Zuschauer verschieden sein. Wer sich eher für Politik interessiert, ist beim Anfang besser aufgehoben, wer eher auf klassische bzw. persönliche Dramen steht, wird möglicherweise zum Ende hin besser unterhalten.
Insgesamt wird hier nur ein sehr enger Zeitraum und ein thematisch stark verengter Aspekt seines politischen Wirkens betrachtet. Weitere Themenfelder werden nur kursorisch gestreift oder gar nicht erst erwähnt.
Etwas weniger pathetischer Ballast gegen Ende hin hätte 'Churchill' gut zu Gesicht gestanden, ansonsten ist es aber ein durchaus gelungenes Biopic. Bemerkenswert anschaulich dargestellt wurde die Ohnmacht (und im Endeffekt auch eine regelrechte Hilflosigkeit), der selbst so ein prominenter politischer Entscheidungsträger jener Zeit unterlag. Da ziehen hunderttausende Soldaten seines Landes in den Krieg und selbst ihm als Premierminister und Verteidigungsminister ist es kaum möglich, entscheidend Einfluss auf militärische Entscheidungen zu nehmen.
Solider Horrorthriller, der es langsam angehen lässt und dann mit einem hochspannenden Finale um die Ecke kommt, das derart überzogen und (scheinbar) frei von Logik bzw. Plausibilität ist, dass es offenbar auch auf eine zweite Bedeutungsebene verweist, die eher allegorisch zu verstehen ist. Mag sein, dass ich grandios fehlinterpretiere, aber ich versuche es trotzdem mal:
++ SPOILER ++
Es geht m. E. darum, inwieweit man bereit ist, den Teufel herein zu lassen; in sein Haus, in sein Leben, in sein Herz und letztlich auch in seinen Verstand. Er spricht die Gier im Menschen an und lockt mit "Devil's Candy" jene an, die dafür empfänglich sind. Aus diesem Antrieb heraus tut Ray Dinge, die er nach eigenem Bekunden eigentlich gar nicht tun möchte. Auch Jesse (der darauf verweist, nun endlich eine Muse zu haben) hat bereits eine Tür in diese andere Wirklichkeit aufgestoßen und mehrfach einen Blick hinein geworfen, ist aber noch nicht vollends über die Schwelle gegangen - er steht noch ein Stück davor. Folglich kommt das Dämonische zu ihm - was mich an eine Dialogzeile aus 'Carnivàle' erinnert: "Go to hell!" - "Go? Why? I plan on bringing it here."
Und genau in diesem Sinne sind dann auch die Ereignisse im Finale zu verstehen, die rational eigentlich nicht zu erfassen sind. Übelste Verletzungen werden scheinbar locker weggesteckt, auch zu Verbrennungen und/oder Rauchvergiftungen kommt es nicht. Ironischerweise kann Jesse nur siegen, indem er (zunächst?) einen weiteren Schritt Richtung Hölle macht.
Die genaue Rolle der christlichen Kirche bleibt hier etwas unklar, wird allem Anschein nach aber deutlich kritischer gesehen, als in den allermeisten "klassischen" Exorzismusfilmen, in denen die Rollen zwischen Priester und Dämon klar verteilt sind. Wirkliche Hilfe können die Betroffenen hier nicht erwarten - allerdings haben sie auch gar nicht erst nachgefragt.
Unter dem Strich ist 'Devil's Candy' also auch eine Allegorie auf die Gier, die so manchen Menschen packt und nicht mehr loslässt. Diesen Horrorfilm als verschlüsseltes sozialkritisches Drama zu bezeichnen, würde wahrscheinlich zu weit gehen, aber zumindest die Saat dazu dürfte in der Geschichte auf jeden Fall angelegt sein. In diesem Sinne ist dieser Film dann auch ein bitterböser Beitrag über egoistische Motive und den Preis, der dafür zu entrichten ist. Insgesamt ist es natürlich "nur" ein Horrorfilm - aber eben angereichert mit etwas diabolischem Candy...
++ SPOILER ENDE ++
Wie gesagt: Vielleicht haue ich hier auch legendär daneben, aber bis auf Weiteres erscheint mir diese Deutung noch am plausibelsten zu sein. Wer eine bessere auf Lager hat: Immer her damit! :-)
Ruhe in Frieden, James Bond!
Vorneweg: 'Einsamkeit und Sex und Mitleid' ist ganz sicher nicht für ein (deutsches) Massenpublikum, das einen jener Filme erwartet, wie man sie von Schweiger, Schweighöfer und Co. kennt, empfehlenswert. Im Gegenteil: Hier wird äußerst sperriges Arthouse-Kino geboten, wie man es nur selten aus Deutschland zu sehen bekommt.
Here we go:
Was für ein Trip! Verkopft, zynisch und bitterböse erweist sich 'Einsamkeit und Sex und Mitleid' als bittere Anklage einer sich selbst zersetzenden Egoismusgesellschaft. Stilistisch sind ein paar Anleihen bei Terrence Malick (und einigen anderen Branchengrößen) unverkennbar - aber das nur am Rande. Der Film strotzt nur so vor Analogien und Metaphern, deren größter Teil im Verlauf des Filmes auch hinreichend aufgelöst wird. (Sogar am Ende des Abspanns findet sich z.B. die rotierende Scherbe nochmal als Erinnerungsstütze.)
Visuell spielt sich hier alles auf einem (für deutsche Verhältnisse) extrem hohen Niveau ab. Gekrönt wird das Ganze von den bemerkenswerten Bildern der Künstlerin. Natürlich gibt es auch einige Kritikpunkte, aber wirklich erwähnenswert erscheint mir nur der artifizielle Charakter der Inszenierung, der verbunden mit dem stellenweisen Overacting einer noch stärkeren Verankerung der Ereignisse in der Realität (bzw. dem erlebten Alltag der Zuschauer) entgegensteht. Im Großen und Ganzen scheint Regisseur Lars Montag aber genau zu wissen, was er tut. Nach und nach schält er den Kern heraus, auf den es ihm anzukommen scheint. Sein Film verdient sowohl in der A- als auch der B-Note für die Umsetzung hohe Punktzahlen
Dennoch dürfte es ein ganz schön mühsames Unterfangen gewesen sein, diesen Film finanziert und in die Kinos bekommen zu haben. Aber es hat sich gelohnt: 'Einsamkeit und Sex und Mitleid' geht (für deutsche Verhältnisse) mutige Wege und legt mit beissendem Zynismus den Finger in so manche Wunde. Ob diese nun (wie es der Titel in seiner Anspielung auf das Deutschlandlied suggerieren mag) speziell deutsch sind, sei mal dahingestellt. Dennoch trifft dieses Sittengemälde ein ums andere mal den Nagel auf den Kopf. Die Kernbotschaft von einer zersplitterten Gesellschaft, deren einzelne Teile sich nur noch um sich selbst drehen, mag trivial wirken - ihre Berechtigung hat sie aber allemal. Untermalt wird das Ganze mit einem Metaphernreichtum, der in den allermeisten deutschsprachigen Produktionen seinesgleichen sucht (der leitmotivisch eingesetzte Vogelschwarm, das Scherbengleichnis oder die Zertrümmung der Einrichtung inkl. Kinderbett u.v.m. sprechen Bände).
++ Ab hier (teils massive) SPOILER ++
So opfert etwa der ehemalige Lehrer seine derzeit einzige Chance auf privates Glück seiner Rachsucht. Der große Reden schwingende Polizist ist sich in Gefahrensituationen selbst der nächste, der junge Möchtegern-Casanova nimmt die Erniedrigung seines Schwarms in Kauf, um sich selbst vor möglichen Enttäuschungen zu schützen und der ignorante Supermarktleiter wiederholt beim ersten Date nach der Trennung von seiner Ehefrau scheinbar dieselben Fehler erneut - und wundert sich, dass er letztlich nur für rein sexuelle Beziehungen herhalten darf... Die noch am ehesten funktionierende Beziehung ist ironischerweise die zwischen dem Callboy und der Hostess - da sie zumindest die vereinbarten Regeln einhalten. In einer Welt voller kaputter Menschen und ebenso kaputter Paarbeziehungen sind die beiden noch so etwas wie die Einäugigen unter den Blinden.
Auch das Christentum und der Islam bekommen in boshaften filmischen Kommentaren ihr Fett weg. Das kirchliche Tribunal schürt (bei völliger fachlicher Inkompetenz) noch weitere Ängste bei einem ohnehin schon total verunsicherten Jugendlichen, und der Wert (vermeintlich) muslimisch geprägter Ratschläge wird durch die Figur des kleinen Bruders karikiert.
Man könnte hier jetzt immer weitere Beispiele nennen, aber es dürfte auch so klar sein, worauf ich hinaus will - und ich will ja trotz Vorwarnung nicht den kompletten Film spoilern. :-)
Im Kino jagt derzeit eine Flüchtlingskomödie die nächste ('Willkommen bei den Hartmann', 'Die andere Seite der Hoffnung', 'Alles unter Kontrolle', 'Welcome to Norway' etc.). Wirklich schlecht war keine davon; innovativ aber leider auch keine (am ehesten vielleicht noch das Werk von Aki Kaurismäki). Wie von vielen französischen Komödie der letzten Jahre gewohnt, lässt man auch hier zwei (vermeintlich) gegensätzliche Welten aufeinanderprallen und die Beteiligten nach und nach entdecken, dass es bei allen (überbrückbaren) Unterschieden auch verbindende Gemeinsamkeiten gibt. Eine Botschaft die zu Frieden und Toleranz aufruft, ist nie verkehrt, daher haben diese Filme auch alle ihre Berechtigung. Nennenswert herausstechen kann die Geschichte von 'Ein Dorf sieht schwarz' allerdings nicht. Unter dem Strich bleibt trotzdem ein ordentlicher Film.