Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
'Bleed for This' erzählt - leicht angehaucht vom Arthouse Kino - eine klassische Boxergeschichte und reiht sich thematisch und stilistisch irgendwo zwischen 'Rocky', 'The Wrestler' und 'Million Dollar Baby' ein. Wirklich neues sucht man hier zwar vergeblich, dafür kann sich Regisseur Ben Younger auf die guten Leistungen seiner Darsteller und letztlich auch auf sein gesamtes Team verlassen. Der Ton ist durchaus ambitioniert, das Setting erinnert immer wieder mal 'Rocky' und Kamera und Schnitt warten mit ein paar ansprechenden Bildern auf (Beispiel: [SPOILER]Die Umsetzung des Unfalls [SPOILER ENDE]). Die Darsteller (allen voran Teller und mit Abstrichen auch Eckhart) scheinen ihre Rollenvorbilder sehr genau beobachtet zu haben und warten mit einer Vielzahl von mimischen und gestischen Details auf, die typisch für Boxer und Trainer bzw. im Falle von Teller typisch für Vinny Paz sind.
'Bleed for This' erfindet das Genre ganz sicher nicht neu (ganz im Gegenteil!), macht aber dennoch nur sehr wenig falsch und ist für Fans von 'Rocky' und Co. durchaus eine Sichtung wert.
In Zeiten, in denen eine europäische Flüchtlings-Komödie die nächste jagt, darf nach 'Willkommen bei den Hartmanns' (D), 'Die andere Seite der Hoffnung' (FIN), 'Welcome to Norway' (NOR) usw. natürlich auch kein französischer Beitrag fehlen... Sonderlich niveauvoll kommt dieser nicht daher - es wird überwiegend auf Klamauk und derbe Späße gesetzt - kurzweilig und unterhaltsam ist er aber dennoch; man sollte halt nur nicht zu viel erwarten. Die Figuren sind so sehr überzeichnet, dass sie fast schon zu Karikaturen verkommen, und die Handlung ist auch nicht gerade komplex. Spaß macht 'Alles unter Kontrolle!' aber trotzdem. Und damit haben die Produzenten schon mehr erreicht, als die Macher von so manche anderen Komödien.
Auch wenn es hier drin bisher überwiegend Verrisse gehagelt hat: Ich hatte durchaus Spaß an 'CHIPs' - und das obwohl ich die original Serie eigentlich gar nicht mochte. Klar, das Niveau liegt nicht sonderlich hoch, aber was soll´s. Dax Shepard ist zwar als Schauspieler einigermaßen überfordert und hat auch nicht gerade das kreativste Drehbuch geschrieben, aber der Spaßfaktor stimmt; zumindest wenn man keine Berührungsängste mit halbwegs derben Späßen bzw. eher grobschlächtigen Komödien hat. Kein Meisterwerk, aber durchaus ordentliche Unterhaltung der einfacheren Art. Sozusagen deftige Hausmannkost amerikanischer Art. :-)
Handwerklich gut gemacht - abgesehen vom (zumindest für meinen Geschmack) völlig missratenen Score. Die Geschichte an sich wird mit einer ordentlichen Portion Zynismus erzählt, was schon beim Filmtitel beginnt. Der (durch einen gut aufgelegten Michael Keaton hervorragend porträtierte) Protagonist kommt in der Erzählung alles andere als gut weg. Daraus lässt sich mit etwas Wohlwollen durchaus auch beissende Kapitalismuskritik ableiten. Der Bogen zur Firma McDonald´s an sich wird aber nicht wirklich gespannt. Ganz im Gegenteil: Die Marke wird präsentiert als effektiv, innovativ, zukunftsorientiert und was weiß ich noch alles. So wird beispielsweise die Produktion von Unmengen von Verpackungsmüll als durchweg positiv dargestellt. Von gesundheitlichen, arbeitsrechtlichen oder tierschutzbezogenen Aspekten ganz zu schweigen. Natürlich ist dies in erster Linie dem damaligen Zeitgeist geschuldet, aber es hätte unzählige Möglichkeiten gegeben, etwas distanzierter an die ganze Sache heranzugehen.
Nach Biopics über die jeweiligen Gründer von Apple und Facebook oder einer unlustigen Komödie über ein Praktikum bei Google scheint sich hier langsam ein neues Genre herauszubilden. Als ob die zahlreichen Werbefilme für Lego, Trolls oder diverse Hasbro-Produkte nicht schon genug wären, werden jetzt eben Gründermythen über große Konzerne verfilmt. Die entsprechenden Filme über Coca Cola und Nike stehen vermutlich schon in den Startlöchern.
Passabler Superheldenfilm, der es dankenswerter Weise zunächst etwas ruhiger angehen lässt und die Protagonisten erst mal sich gegenseitig kennenlernen und zusammen trainieren lässt. Hier und da wird ein kleiner Gag zur Auflockerung eingestreut bzw. die Geschichte wird mehr oder weniger augenzwinkernd erzählt. Die Gegenspielerin sowie den Endkampf empfand ich als stinklangweilig - aber ich habe auch seinerzeit die Serie nicht geschaut; vielleicht hätte ich sonst ja etwas mehr Interesse an Rita und ihrem trashigen Verhalten gehabt.
CGI und 3D sind enorm sehenswert. Es wird eine Bilderwelt kreiert, in der es eine Menge zu entdecken gibt. Inhaltlich kommt 'Ghost in the Shell' zunächst recht dünn und mit einigen Taschenspielertricks daher und wirkt anfangs wie ein beliebiger Krimi, der eben in eine dystopische Zukunft verlegt wurde. Im weiteren Verlauf entwickelt sich dann aber doch eine Atmosphäre, der man sich (zumindest im Kinosaal) kaum entziehen kann. Auch wenn nicht alles komplett logisch oder gar perfekt erscheint, so macht es doch Spaß, dem Geschehen zu folgen.
Besser als der missratene Trailer ist der Film allemal.
Vorneweg: Meine Punktewertung ist in diesem Fall sehr mit Vorsicht zu genießen. Ich könnte sowohl ein Loblied als auch einen Verriss auf diesen Film schreiben und beide wären wohl zutreffend. So ein Film ist mir bisher noch nicht untergekommen (außer vielleicht mit Abstrichen "Hinter dem Horizont").
Regisseur Stuart Hazeldine reiht Metapher an Metapher. Einge davon wirken passend, andere jedoch eher befremdlich (etwa das Garten-Gleichnis). 'Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott' ist relativ kitschig und stellenweise etwas trivial. Andererseits werden auch ganz große Fragen aufgeworfen (v.a. in Bezug auf die Themenfelder Leid und Schuld) - und es werden teilweise auch Antworten gegeben. Diese stellen einen klaren Gegenentwurf zur kalten Egoismusgesellschaft dar, sind in vielerlei Hinsicht aber auch höchst problematisch. Die hier gepredigte Mischung aus Gottgefälligkeit, Fatalismus und Loblied auf den freien Willen unterscheidet sich durchaus von den Lehren der hiesigen kirchlichen Institutionen. Für einige Menschen in bestimmten Lebenslagen können diese Antworten möglicherweise durchaus trostspendend sein. Allein schon der meditative Charakter der Inszenierung kann sich in hektischen Zeiten als etwas Balsam für die Seele erweisen. Wenn man die angebotenen Lösungsvorschläge jedoch zu Ende denkt, lassen sich durchaus Folgeprobleme am Horizont erkennen. Einige Beispiele: Natürlich kann man sich frei von Vorurteilen machen; nur leider verliert man dann auch eine Art Schutzmechanismus. Analoges gilt für die Erduldung von Ungerechtigkeiten.
Lange Rede kurzer Sinn: Bei einigen Zuschauern wird dieses Drama auf fruchtbaren Boden fallen und womöglich sogar Trost spenden können. Andere werden sich verwundert oder gar verärgert abwenden. Mir erscheinen beide Sichtweisen nachvollziehbar. Interessant wird 'Die Hütte, wenn man sie als Gegenentwurf zu 'Manchester by the Sea' betrachtet. Natürlich erreicht sie nicht annähernd dessen inhaltliches oder gar schauspielerisches Niveau, weist aber dennoch auf ein völlig gegensätzliches Lebenskonzept hin - egal, wie man nun letztlich dazu steht.
Sehr kurzweilige und hochkarätig besetzte Komödie. Leider läuft alles zu sehr nach Schema F ab, sonst wäre eine höhere Bewertung drin gewesen. Zum allem Überfluss bedient man sich dann auch noch fleissig bei Produktionen wie 'Last Vegas', 'R.E.D.' usw. Trotz allem wird hier ein unterhaltsamer Film geboten, der augenzwinkernd seine Protagonisten begleitet, ohne sie der Lächerlichkeit preiszugeben.
'Die andere Seite der Hoffnung' zeigt in der für Kaurismäki typischen Bildästhetik eine Geschichte, die zwar nicht unbedingt neues bietet, in ihrer Skurrilität und Gewitztheit aber durchaus zu unterhalten weiß. Die Requisiten und die eigenwillige Musik runden den Film passend ab. Für Fans von Kaurismäki durchaus eine Sichtung wert, für Freunde von etwas schrägen Filmen ebenfalls. Auch wer gerne Filme aus halbwegs ungewöhnlichen Filmländern schaut, sollte ruhig mal hineinschauen. Alle anderen werden vermutlich eher weniger Spaß daran haben.
Die Mischung aus Drama und Komödie funktioniert einigermaßen, nur leider ist die Story nicht so richtig im Fluss und wirkt eher wie Stückwerk. Lob verdient die Idee, mal ein Thema zu zeigen, das bisher kaum Beachtung fand. Schön auch, dass hier nicht nur pauschal in Opfer und Täter kategorisiert wird, sondern durchaus auch individuelle Aspekte berücksichtigt werden. Dies gilt sowohl für Amerikaner und Deutsche als auch für die in Deutschland verbliebenen Juden, die im Film gezeigt werden. "Es war einmal in Deutschland..." ist nicht perfekt, hat aufgrund seiner eigenständigen Herangehensweise aber durchaus seine Berechtigung.
Bemerkenswert: Selten wurde das Prasseln noch Regentropfen derart plastisch wiedergegeben wie hier.
Ich schließe mich dem Kommentar von Ninjamoehre nahezu vorbehaltlos an. "MindGamers" ist ein österreichischer(!) Science Fiction Film, der über gute Ansätze aber leider nicht hinauskommt. Die Prämisse ist interessant, die darauf aufbauende Story allerdings äußerst dünn. Wesentliche Aspekte der Handlung, die vielleicht interessant sein könnten, werden leider völlig außer Acht gelassen (wie ist die Rolle des Einzelnen im Netzwerk, wie wirken die einzelnen Personen zusammen, wie hoch ist der Anteil des kollektiven Bewusstseins, wie sind die Auswirkungen auf den Alltag usw. - um nur mal einige Fragen zu nennen). Stattdessen verzettelt sich die Handlung im Nirgendwo. Und auch die Dialoge wirken mitunter enorm hölzern und unbeholfen. Stark ist der Film immer dann, wenn nicht gesprochen wird und einfach nur Musik und Bild zusammenwirken. Allerdings wirkt der Einsatz diverser visueller Stilmittel oftmals komplett beliebig. Wenn beispielsweise schwarz-weiß-Bilder, Animationen oder um 180° gedrehte Einstellungen zum Einsatz kommen, ist für mich der Zweck dahinter in keiner Weise ersichtlich. Vermutlich soll es einfach nur cool aussehen. Oder es Regisseur Andrew Goth denkt sich tatsächlich etwas dabei, gibt Zuschauern wie mir aber keinen brauchbaren Schlüssel zur Interpretation an die Hand. Auch die Konsistenz der Handlung erscheint mir nicht an jeder Stelle völlig ausgegoren. Zu viele Dinge werden einfach nicht hinreichend erklärt. [Spoiler] Unter welchen genauen Bedingungen kommt denn nun eine neue Realität zum Vorschein? Oder wie lassen sich die Fähigkeiten der rothaarigen (hab den Namen vergessen) erklären? Ihre Vorgeschichte, die am Ende aufgelöst wird, liefert allenfalls teilweise eine Erklärung.[Spoiler Ende]
Normalerweise bin ich kein Freund von Remakes, aber hier wäre tatsächlich mal eines angebracht. Die Grundidee ist gut, nur leider unterlaufen Drehbuch, Regie und Dialogregie ein Haufen vermeidbarer Patzer. Dank einiger positiver Aspekte ist "MindGamers" aber zumindest kein völliger Reinfall.
Guilty Pleasure Deluxe.
Der Film startet kurzweilig, ironisch und mit den üblichen Übertreibungen und sorgt zunächst für durchaus gute Unterhaltung. In der zweiten Hälfte läuft die Action dann völlig aus dem Ruder - was aber reine Geschmackssache ist. Nur leider wird die Handlung mit zunehmender Laufzeit auch immer abstruser. Helen Mirren und Kurt Russell werden leider mehr oder weniger verheizt, dafür darf Vin Diesel seinen einzigen Gesichtsausdruck in allen erdenklichen spannenden, traurigen und humorvollen Situationen zelebrieren. "Fast & Furios 8" ist ein aufwändig produzierter und einigermaßen unterhaltsamer Actioner - nicht mehr und nicht weniger.
++ Enthält einen Mini-Spoiler ++
Nihilistisches und gewaltorientiertes Kammerspiel, das man in dieser Art noch nicht oft gesehen hat. Ein paar Parallelen und Analogien zu "Reservoir Dogs" sind zwar unverkennbar, aber letztlich bewegen wir uns hier in einem völlig anderen Genre (vom Gangster-Motiv und dem Kammerspielcharakter mal abgesehen). Andererseits wird aber auch hier und da auf das Westernkino verwiesen. Die Handlung an sich lässt sich in vier Worten komplett zusammenfassen: Schießerei nach gescheitertem Waffendeal.
Positiv: Im Gegensatz zu so manch anderen Produktionen gibt dieser Film nicht vor, irgendetwas zu sein, was er letztlich gar nicht ist.
Böse gesagt: Für Kinder reicht´s.
Animation und 3D sind im Großen und Ganzen in Ordnung, die Geschichte aber wirkt lieblos hingeklatscht. Völlig unambitioniert wird hier ein Pflichtprogramm runtergespult, das man so oder so ähnlich schon unzählige male gesehen hat. Aber immerhin erinnert die Handlung sehr an die alten Zeichentrickfolgen. Die Struktur der Story und der Humor sind ganz klar auf Kinder ausgerichtet. Für Kinder durchaus empfehlenswert. Wer aber mit der ganzen Familie einen Film sehen möchte, der für alle Altersstufen etwas bietet, sollte vielleicht lieber auf einen anderen Animationsfilm ausweichen.
Sehenswerte Doku, die zwar nicht unbedingt neue Fakten zutage fördert (im Gegenteil, die verschiedenen Beweise und Indizien werden nur sehr spärlich abgehandelt), dafür aber die Beteiligten einfach mal reden (und teilweise sich selbst entlarven) lässt. So redet sich etwa Boulevard-Journalist Nick Pisa mit seinen Prahlereien um Kopf und Kragen und wirft damit kein gutes Licht auf sich und seine Branche. Ähnlich verhält es sich mit dem Staatsanwalt, der sich als gläubigen und akribischen Detektiv in der Tradition von Sherlock Holmes inszeniert, dabei aber diverse Schlampereien bei den Ermittlungen und komplexe Lösungsansätze völlig ausblendet.
Auch Amanda Knox gibt nicht das allerbeste Bild ab. Ihre seltsamen Vergleiche und widersprüchlichen Aussagen, die sie auch nicht hinreichend aufklären kann oder will, lassen viele Fragen offen. Entweder weiß sie mehr als sie sagt und/oder sie reizt ihr Image (evtl. aus Vermarktungsgründen) bewusst bis zu den Grenzen aus.
Schwer zu beurteilen ist, inwieweit die Produzenten dieser Doku manipulierend eingreifen. So sieht man Amanda beispielsweise mehrfach weinen. Jedesmal in Zusammenhang mit ihrer Haftstrafe oder den Prozessen. Über die Ereignisse in dem besagten Haus in Peruggia jedoch spricht sie ohne nennenswerte Regung. Ob sie in dieser Hinsicht tatsächlich völlig unbeeindruckt ist, oder ob dieser Eindruck nur in der Doku entsteht, ist für mich nicht mit absoluter Sicherheit zu erkennen. Da sich ihre Aussagen mitunter widersprechen, ist davon auszugehen, dass sie durchaus mehr wissen könnte, als sie bereit ist zu sagen. Inwiefern sie in die Tat an sich involviert ist, lässt sich jedoch nur erahnen bzw. vermuten.
Zugegeben, vom ersten Teil war ich damals ein wenig enttäuscht. Nicht weil er schlecht war (ganz im Gegenteil), aber meine Erwartungen waren wohl ein wenig zu hoch. Bei der Fortsetzung war es nun genau umgekehrt: Einen soliden Film erwartet und eine extrem kurzweilige Komödie bekommen. Oftmals tue ich mich etwas schwer mit deutschen Komödien, aber Lommbock trifft genau den richtigen Ton und alleine der von Moritz Bleibtreu verkörperte Kai ist schon das Eintrittsgeld wert. Auch die Nebenrollen sind gut besetzt (Möring, Hofmann, Wepper, Monot usw.) und das Würzburger Lokalkolorit ist gut eingefangen. Allerdings sehen die Fitnessstudios in Dubai denen in Köln verblüffend ähnlich... :-)
Interessant ist es natürlich, ähnlich wie in "Trainspotting 2" zu sehen, was Jahre später aus den Charakteren geworden ist, und auch ein wenig mit ihnen in Nostalgie zu schwelgen. Wer "Lammbock" mochte, wird auch mit "Lommbock" seinen Spaß haben.
'Tiger Girl' weist sehr viele Mängel auf, geht aber bewusst ins Risiko, indem ein halbwegs origineller Weg gegangen wird. Allein deshalb lege ich bei der Bewertung schon einen Bonuspunkt drauf. Natürlich erfindet auch Jakob Lass das Rad nicht neu und setzt auf Elemente, wie man sie aus Filmen wie 'Bad Lieutenant', 'Baise Moi', 'Tschick', diversen Straßengangster-Filmen (und was weiß ich noch alles) kennt und vermischt sie zu seinem Film 'Tiger Girl'. Die Hauptrollen sind adäquat besetzt, über einige Nebendarsteller legt man besser den Mantel des Schweigens... Nach der Vorstellung war auch das Gemecker über die Handkamera und die teilweise improvisierten Dialoge groß - soweit ich es mitbekommen habe. Derlei Stilmittel, um eine Story durch pseudodokumentarischen Charakter etwas stärker in der Realität zu verankern, werden offenbar von vielen Zuschauern entweder missverstanden oder schlichtweg nicht gutgeheißen.
Als bissige Satire vermag 'Tiger Girl' durchaus zu funktionieren, wird seine intendierte Wirkung allerdings nur bei einer sehr eng zugeschnittenen Zielgruppe entfalten können.
++Leichter Spoiler ++
Speziell der unvermittelte Faustschlag auf offener Straße kann in Anbetracht diverser unvermittelter Attacken in der Öffentlichkeit (wie etwa in der Berliner U-Bahn) leicht auch mal missverstanden werden. Aber das wird Jakob Lass vermutlich einkalkuliert haben.
Typische Komödie, wie man sie mit Dany Boon in der Hauptrolle gewohnt ist. Die Prämisse ist gut gewählt und wird auch hier wieder völlig übertrieben. Das ist stellenweise witzig, manchmal aber auch schon etwas zu viel des Guten, da es mitunter so krass übertrieben wird, dass leider eine gewisse "Erdung" verloren geht. Trotzdem macht dieser kurzweilige Film durchaus Spaß. Wer zum Beispiel den "Super-Hypochonder" mochte, wird auch mit "Nichts zu verschenken" seinen Spaß haben.
++ SPOILER ++
Gut gefallen hat mir, dass er zum Ende hin nicht völlig bekehrt wird und eigentlich immer noch ein unverbesserlicher Knauserer ist - nur eben einer mit einer (zähneknirschend) sozialen Ader.
Die Idee ist recht kreativ, die Umsetzung ist technisch gut gemacht und die 3D Bilder können sich sehen lassen. Vielleicht hätte man die Geschichte noch ein wenig bissiger gestalten können. Natürlich kann man hier keine animierte Version vom 'Wolf of Wall Street' erwarten, aber ein paar garstige Spitzen mehr hätte 'The Boss Baby' schon vertragen können. Aber egal, auch so hat man versucht, auch die erwachsenen Zuschauer angemessen zu bedienen, was im Großen und Ganzen auch gelungen ist.
'Die versunkene Stadt Z' ist ein klassischer und ein unkonventioneller Abenteuerfilm zugleich. Die Bildsprache bedient sich oftmals bei alten Genreklassikern, während die Handlung sich enorm gegen viele gängige Konventionen sträubt. Dies erweist sich als Fluch und Segen zugleich: Einerseits sind viele Handlungselemente nicht unbedingt vorhersehbar, da hier nicht nach den klassischen Hollywoodformeln gearbeitet wird. Andererseits fühlt sich der Kinofilm doch sehr nach einem Director´s-Cut an. Ein Teil der Szenen außerhalb des Dschungels wirkt einfach etwas zu zäh. Die permanente Unterbelichtung empfand ich als sehr gewöhnungsbedürftig, das Ende hingegen war richtig gut umgesetzt.
Der Film ist nicht perfekt, aber wohltuend eigenständig und für Genrefans, die gerne auch mal etwas abseits der üblichen Blockbuster sehen wollen, durchaus eine Sichtung wert.
Belanglose Komödie, die zwar einige gute Ansätze zeigt, darüber aber nicht nennenswert hinauskommt. Adam McKay hat schon ein paar richtig gute Sachen produziert; "The Goods" gehört für mich aber eher nicht dazu. Jeremy Piven lässt sich mal wieder den Ari Gold raushängen und auch die meisten anderen Darsteller (wenn auch nicht alle) bewegen sich in einem Spektrum, das man von ihnen kennt. Kann man sich anschauen, aber einmal reicht.
Hoher Punkteschnitt bei Kritikern und Community - und meine Freunde, die diesen Film bewertet haben, haben bisher alle 7,5 oder mehr Punkte vergeben. Irgendwas muss also dran sein an MI:5, worauf ich aber scheinbar nicht so anspreche. Für mich war es ein farbloser 08/15 Agenten-Actioner mit einem Protagonisten, der kaum noch sein Gesicht bewegen kann. Immer und immer wieder werden dieselben Elemente wiederholt. Für Fans sicherlich toll, für mich eher weniger. Die Action ist recht spektakulär, wenn auch zum Beispiel der letzte Sprung durch die Glasscheibe eher verpatzt wurde. Diese zerspringt schon in unzählige kleine Einzelteile bevor Hunt sie überhaupt berührt. Schon klar, das ist ein üblicher Hollywood-Effekt, aber den hat man in unzähligen anderen Produktionen schon besser hinbekommen.
Wie auch immer: Für mich nur unterer Durchschnitt, aber das ist einfach nur meine subjektive Meinung. Wenn so viele Leute hohe Punktzahlen springen lassen, wird schon irgendwas dran sein.
Schwache Fortsetzung. Der Ansatz, dieses mal etwas anders an die Geschichte heranzugehen, ist ja noch okay, aber die Art und Weise der Umsetzung lässt doch sehr zu wünschen übrig. Der Verfilmung liegt dabei ein höchst merkwürdiger moralischer Kompass zugrunde. Trashige Dialoge und völlig überzeichnete, karikaturenhafte Charaktere geben dem Ganzen den Rest. Die Männer sind hier wahlweise Sexisten und / oder Waschlappen, die Frauen letztlich nur ein Stück Fleisch. Schon klar, dass es hier nicht um Realismus, sondern vielmehr um Überzeichnung geht, aber man kann es auch übertreiben.
++ Enthält Spoiler ++
Gleich zu Beginn des Films ist Regisseur Oliver Blackburn für meinen Geschmack viel zu sehr um vermeintlich zeitgemäße und coole Schnitte bemüht, die vielen Sprünge zwischen den sich ständig wiederholenden Szenen haben mich eher genervt als unterhalten. Von der Handlung her bietet "Kristy" nicht viel neues. Ihre Entwicklung von der anfangs unbeholfenen Studentin zur eiskalten Fallenstellerin innerhalb kürzester Zeit wirkt noch weniger glaubwürdig als in anderen Rachefilmen. Noch schlimmer sind aber die Nebenfiguren, die teilweise völlig sinnfrei agieren. Pluspunkte sammelt der Film hingegen durch die gelungene Atmosphäre (v.a. gegen Ende hin) und durch die teilweise sehr ordentlichen Darstellerleistungen. Die Verbrennungsszene hätte es allerdings nicht gebraucht. Zumindest nicht, wenn sie derart stümperhaft umgesetzt ist.
An sich kein schlechter Film. Der Versuch, die Liebe zwischen Seretse und Ruth mit den politischen und geschichtlichen Ereignissen in Einklang zu bringen, funktioniert recht gut. Aber in mancherlei Hinsicht (z. B. in Bezug auf die Diamanten oder auf das Ende) wurde die Geschichte schon reichlich simplifizierend (oder fast schon naiv) inszeniert. Das Szenenbild in London und die Landschaftsaufnahmen in Afrika sind dafür gut gelungen. Insgesamt ein ordentliches Drama; nicht mehr, aber auch nicht weniger.