Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Die Keimzelle zu einer richtig bissigen und lustigen Groteske ist hier durchaus vorhanden, leider wurde nicht genug aus der Idee herausgeholt. Einige Szenen gestalten sich durchaus unterhaltsam, aber irgendwie wollen sie sich nicht so recht zu einem aussagekräftigen großen Ganzen verbinden. Das Spiel mit den Stereotypen läuft so leider etwas ins Leere - wenn auch zum Beispiel der russische Killer den Film durchaus aufwertet. Insgesamt ist diese überzogene Komödie sicher kein totaler Griff ins Klo, ein wirklich großer Wurf ist sie allerdings auch nicht.

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    • 3

      Lupenreines B-Movie, das teilweise schon fast an der Schwelle zum Trashfilm steht. Mal im Ernst: Wer schreibt solche Drehbücher bzw. solche Dialoge? Die Effekte reihen sich in diese "Qualitätsstufe" nahtlos mit ein. Da können auch die ohnehin schon blassen Darsteller nicht mehr viel retten. Ein paar Goofs runden das Ganze dann letztlich noch ab...

      SPOILER
      PS: Wie konnten die beiden "Interpol"-Leute eigentlich trotz einem Abstecher ins Krankenhaus (inkl. Behandlung) eigentlich so schnell am Schiff sein?

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      • 6 .5

        'Immigration Game' verfolgt gute Ansätze und bewegt sich thematisch irgendwo zwischen 'Das Millionenspiel' und 'Harte Ziele'. Die Inszenierung weist ein paar kleinere Patzer auf (z.B. bzgl. Continuity), die den Gesamteindruck aber nicht allzu sehr trüben. Das Spiel mit der (Tiefen-)Schärfe wird zwar oftmals als bewusstes Stilmittel eingesetzt, wird aber (für meinen Geschmack) deutlich überstrapaziert und wirkt nicht in allen Einstellungen wie ein bewusst gesetztes Stilmittel, das auch einen Mehrwert bringt.

        Die Handlung selbst wirkt stellenweise seltsam doppelbödig. Unzweifelhaft lässt sie sich als zynisch-boshafter Kommentar zur derzeitigen Flüchtlingssituation verstehen. Die Erkennung der vermeintlich richtigen Lesart - gerade was den Schluss betrifft - bleibt dem Zuschauer überlassen. Ob sie bei jedem ankommt, sei mal dahingestellt. Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht u.a. die Zusammensetzung der Hunter-Gruppierungen. Auch die Verquickung von Staat und Medien bekommt auf bissige Weise ihr Fett weg. Problematisch: Einerseits wirft der Film der Gesellschaft vor, viel zu leicht durch die Medien manipulierbar zu sein, andererseits bedient er sich selbst ähnlicher Techniken und hofft darauf, dass beim breiten Publikum genug Restverstand vorhanden ist, dass die Botschaft richtig ankommt.

        Negativ anzumerken wäre, dass ein Teil der Darsteller seiner Aufgabe nicht mal annähernd gewachsen ist. Positiv hingegen, dass hier mit vergleichsweise geringen Mitteln ein spannender Film mit passend gewähltem Score produziert wurde.

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        • 6 .5

          Nicht sonderlich originell, aber doch recht unterhaltsam. Wirklich neues sucht man hier vergebens, aber gerade die Autoszenen sind sehr gut choreographiert. Der Schluss zieht sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge, aber halb so wild.

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          • 8
            Framolf 08.07.2017, 04:50 Geändert 08.07.2017, 04:53

            Ganz nach meinem Geschmack! Die Geschichte um diesen Duellisten, der eigentlich nichts anderes ist als ein Auftragskiller, erinnert in groben Zügen ein wenig an eine historische Version von John Wick. Die etwas verschachtelte Erzählweise lässt die Geschichte auf den ersten Blick komplizierter bzw. verwirrender erscheinen, als sie eigentlich ist, aber mit fortschreitender Laufzeit kommt dann doch recht schnell Licht ins Dunkel. Das Szenenbild ist wirklich sehenswert - allein schon der viele Dreck in den Straßen verleiht dem Ganzen eine bemerkenswerte Atmosphäre. Auch die Musik kann sich durchaus sehen bzw. hören lassen; sie ummalt die jeweiligen Szenen unaufdringlich und doch sehr passend. Auch die Synchronisation ist gut gelungen, die Sprache wurde adäquat angepasst, ohne allzu aufgesetzt zu wirken.

            'Der Duellist' wendet sich - zumindest auf dem deutschen Markt - ganz klar an ein Nischenpublikum, dürfte aber so manche Anhänger finden, die Spaß daran haben. Mir hat er jedenfalls richtig gut gefallen!

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            • 4 .5

              Das eigentlich recht gute und durchaus intelligente Drehbuch, das in gewisser Weise auch einen doppelten Boden (im Sinne einer Analogie zu aktuellen weltpolitischen Ereignissen) aufweist, steht sich durch die Einarbeitung diverser Trash-Elemente leider teilweise selbst im Weg. Die Geschichte an sich ist gar nicht mal so schlecht und auch die Anleihen bei diversen anderen Science Fiction Filmen (wie zum Beispiel 'District 9', 'Terminator' usw.) sind recht gut eingehegt. Eine gewisse Straffung hätte dem Ganzen aber vermutlich gut getan. Wenn man diesen Film ein wenig entrümpelt (und somit von einigen trashigen Dialogen und manchen weniger wichtigen Handlungselementen befreit) hätte, wäre der Spaß vermutlich noch etwas größer gewesen. So war es für mich "nur" mittelmäßige SciFi-Unterhaltung. Aber immerhin!

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              • 7
                Framolf 05.07.2017, 23:57 Geändert 05.07.2017, 23:59

                Wie der Zufall so spielt, habe ich heute den Film gesehen, während ich ausgerechnet morgen sowieso mal wieder nach Bochum fahre. Die perfekte Einstimmung also, möchte man meinen. :-)

                Wie schon bei der Goosen-Verfilmung 'Radio Heimat' werden auch hier die Charaktere augenzwinkernd überzeichnet und es wird erneut ein melancholischer und teils auch verklärender - aber keineswegs rosaroter - Blick auf den Ruhrpott als Heimat geworfen. Dementsprechend lautet auch hier erneut das Motto: "Woanders is' auch scheiße." Für Lucas Gregorowicz muss es sich nach 'Lommbock', in dem er ebenfalls einen Charakter namens Stefan spielt, der nach mehreren Jahren in seine Heimat zurückkehrt und dort diverse Freunde von früher und auch seinen Jugendschwarm wiedertrifft, wie ein Déjà-vu anfühlen. Auch hier schwingt stets eine gewisse Wehmut mit und immer wieder stellt sich die Frage, wie das Leben hätte verlaufen können, wenn die eine oder andere Entscheidung anders getroffen worden wäre. So befindet sich der Protagonist auf einem Streifzug durch diverse Episoden und wird an allen Ecken und Enden zur Reflexion gezwungen (so wie letztlich auch der Zuschauer).

                Das wehmütig-charmante Ende hat man so ähnlich zwar zuletzt schon öfter gesehen, aber es fasst die Stimmung des Filmes perfekt zusammen und bringt das Ganze noch einmal wunderbar auf den Punkt. Mir hat dieser Film definitiv Spaß gemacht!

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                • 4

                  Die erste Hälfte des Films ist einigermaßen charmant inszeniert und wird getragen von zwei Hauptdarstellern, die sich recht gut ins Zeug legen. Leider reißt das Drehbuch im Schlussakt alles wieder ein, was zuvor aufgebaut wurde. Man hat den Eindruck, mit dem haarsträubenden Ende schreit die Autorin dem Publikum regelrecht ihre Verachtung entgegen - so nach dem Motto: "Für euch reicht´s."

                  +++ Massive SPOILER zum ENDE des Films +++

                  Der vermeintliche Twist am Ende deutet sich eigentlich schon im Trailer, spätestens aber im Anfangsdrittel der Handlung an. Im Prinzip wäre das auch nicht weiter schlimm, wenn das Drehbuch diesen Weg wenigstens konsequent zu Ende gehen würde. So aber wirkt es einfach nur albern.

                  Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Etwas überspitzt formuliert haben wir hier eine Geschichte a la 'Split', in der eine völlig durchgeknallte Irre eine Jugendliche fast 18 Jahre lang einsperrt, ihr nahezu jeglichen Kontakt mit der Außenwelt verwehrt (spätestens hier müsste man skeptisch werden) und am Ende mit der Behauptung durchkommt, sie hätte es ja nur aus Liebe getan. Und das ganze wird uns dann auch noch als Happy End verkauft. Schließlich kann Maddy mit ihrem Traumprinzen dann in die weite Welt hinausziehen. Okay, um eine komplette Kindheit und Jugend betrogen worden und vermutlich völlig unfähig, in der realen Welt Fuß zu fassen, aber hey, es war ja aus Liebe, daher will sie ihrer Mutter nur vorerst(!) noch nicht verzeihen. Stockholm-Syndrom hin oder her: Kann man damit ernsthaft durchkommen? Es wussten ja noch mehr Leute davon.

                  Überdies hat die Mutter ein komplettes Haus entsprechend ihrer Lüge umgebaut, aber vergessen, die entsprechende Krankenakte zu fälschen (was für sie als Ärtzin noch nicht mal schwer gewesen wäre) - ernsthaft jetzt!? Aber so oder so war klar, dass das Kartenhaus spätestens beim ersten Krankenhausaufenthalt von Maddy zusammenfallen würde. Wieso das nicht bereits bei der Einschulung passiert ist, bleibt wohl das Geheimnis der Autorin.

                  Fazit: Mir ist durchaus klar, dass die von mir genannten Faktoren für viele Zuschauer nur eine untergeordnete Rolle spielen und die Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Und natürlich habe ich auch alles überspitzt und pointiert formuliert. Aber wenn man schon mit so einem vermeintlichen Twist um die Ecke kommt und die Freiheitsberaubungs-Karte spielt, sollte man das ganze auch mit aller Konsequenz durchziehen und dem Zuschauer dieses Fiasko nicht als Happy End unterjubeln.

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                  • 6 .5
                    Framolf 03.07.2017, 01:22 Geändert 03.07.2017, 01:24

                    Sofia Coppolas zynisch-boshaft inszeniertes Drama punktet vor allem mit guten Darstellern, die bissig gezeichnete Figuren verkörpern, und ganz besonders mit seiner gut eingefangenen Südstaaten-Atmosphäre. Die hierfür verwendete Weichzeichner-Ästhetik verweist nebenbei auch gleich noch auf das Jahrzehnt, aus dem die erste Verfilmung dieser Geschichte stammt. Als bemerkenswert erweist sich auch der Ton, der beispielsweise immer wieder durch unheilvolles Donnern das Kriegsgeschehen in der Region andeutet usw.

                    Für meinen Geschmack hätte dieses Drama noch etwas mehr Spannung und Härte vertragen können, es ist aber auch so eine Sichtung wert. Allein schon das Zusammenspiel (oder besser gesagt "Gegeneinanderspiel") der verschiedenen Charaktere und die vielen kleinen (verbalen und psychischen) Giftpfeile, die die Figuren aufeinander abfeuern, machen 'Die Verführten' zu einem durchaus sehenswerten Film.

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                      Framolf 03.07.2017, 01:13 Geändert 03.07.2017, 01:14

                      Man nehme als Grundzutat 'Very Bad Things', füge etwas 'Hangover' hinzu und würze es mit einer kleinen Prise 'Immer Ärger mit Bernie' und fertig ist 'Girls' Night Out'. Neu ist das alles sich nicht, und so richtige Schenkelklopfer sind auch nicht dabei; dennoch empfand ich diese relativ flache Veranstaltung als durchaus kurzweilig. Es kommt nicht allzu oft vor, dass mir nicht viel zu einem Film einfällt, aber hier ist es mal der Fall. Daher gleich das Fazit: Rein objektiv unterer Durchschnitt, für mich persönlich aber ganz okay. Eine Zweitsichtung wird es für mich aber wohl trotzdem nicht geben.

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                        Framolf 29.06.2017, 14:58 Geändert 29.06.2017, 15:00

                        Aus künstlerischer Sicht (Kamera, Musik, Licht, Darsteller) scheint Helene Hegemann viele richtige Entscheidungen bei der Inszenierung getroffen zu haben. Auch unter handwerklichen Kriterien muss sich ihr Film nicht vor arrivierten Regisseuren verstecken. Das Drehbuch (bzw. die literarische Vorlage) hinterlässt jedoch (zumindest bei mir) so manches Fragezeichen. Auch wenn das Ziel einfach nur eine Art rauschhaftes Sittengemälde ist, so stellt sich für mich dennoch die Frage, was denn nun der Kern ist, auf den dieses Drama hinaus will. Bei vielen guten Dramen greift ein Rädchen ins andere. Hier hingegen entsteht der Eindruck einer Collage, in der vieles locker miteinander verbunden ist, aber einiges auch lose in der Luft schwebt. Manchmal könnte man meinen, gewisse Aussagen wurden nur getätigt, weil sie sich gut anhören - aber ohne sie in ein größeres Ganzes einzuhegen. Das ist natürlich legitim, aber 'Axolotl Overkill' kommt stellenweise doch recht bedeutungsschwanger daher, liefert aber (in meinen Augen) weit weniger als er verspricht und bleibt an vielen Stellen seltsam trivial. Anders gesagt: Mich erinnert dieser Film an eine 90-minütige Rede, die man auch in wenigen Sätzen hätte zusammenfassen können.

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                          Solides Biopic nach Schema F. Die gängigsten Genreregeln werden beachtet und adäquat umgesetzt, dementsprechend wäre eine allzu niedrige Bewertung vermutlich etwas unfair. Andererseits fehlt dem Film dadurch aber auch eine gewisse Eigenständigkeit und eine persönlich Note, die Tupac gerecht wird.

                          Weiteres Problem: Der Film kann sich nicht so recht zwischen Nähe und Distanz zum Protagonisten entscheiden. Bei der (vermeintlichen?) Vergewaltigungsepisode wird klar Partei ergriffen, an anderen Stellen bleibt Tupac aber seltsam blass. Zynisch ist, dass er den ganzen Film über immer wieder Shakespeare zitiert, in Bezug auf sein eigenes Leben aber keinerlei Gespür für Machtspiele, Intrigen und Verrat zu haben scheint.

                          Zum Wahrheitsgehalt dieser Produktion kann ich nicht viel sagen; dazu mangelt es mir einfach am entsprechenden Fakten- und Insiderwissen. Das können letztlich nur die Beteiligten beurteilen - von denen sich bestimmt wiederum viele in allererster Linie selbst ins rechte Licht setzen wollen.

                          Das Herzstück von 'All Eyes on ME' bilden ganz klar die Musikszenen. Dafür und für den Unterhaltungswert gebe ich mal 6 Punkte - allerdings unter Vorbehalt...

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                            Framolf 22.06.2017, 04:12 Geändert 22.06.2017, 04:14

                            Eigentlich eine Komödie vom Fließband, aber mich hat dieser Film genau im richtigen Moment erwischt und gut unterhalten. Wie so oft bei Komödien haben sich im Kinosaal zwei Gruppen gebildet. Grob gesagt hat die linke Hälfte des Saals die Muschi- und Furzwitze abgefeiert, während die rechte Hälfte eher von den absurden Späßen amüsiert war (Stichwort Bandwurm, um mal ein Beispiel zu nennen). Die gelegentlichen kleinen gehässigen Spitzen sind dem Publikum (zumindest in der Vorstellung, in der ich war) entweder kaum aufgefallen, oder die Leute fanden sie nicht sonderlich lustig.

                            Wie auch immer. Was ich sagen will: Die Produzenten bemühen sich, verschiedene Arten von Humor zu bedienen und verlassen sich dabei auf eine völlig klischeebeladene Story - die konsequenterweise im Trailer auch gleich mehr oder weniger komplett gespoilert wurde...

                            Ich hatte trotzdem Spaß mit diesem Unfug, kann aber jeden gut verstehen, der einen großen Bogen um diesen Film macht.

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                              Framolf 22.06.2017, 03:58 Geändert 22.06.2017, 06:03

                              Rein auf die visuelle Gestaltung bezogen ist diese Effektorgie durchaus sehenswert - nur der ständige Wechsel des Bildformates ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ansonsten fügt sich auch diese Fortsetzung mehr oder weniger nahtlos in die Filmreihe ein. 'Transformers 5: The Last Knight' ist nochmal etwas SciFi-lastiger als seine Vorgänger und auch etwas mythologisch verklärt, dafür wird die "menschliche" Handlung nochmal etwas weiter zurückgefahren.

                              Mir persönlich hat er ein wenig besser gefallen als Teil 4, aber allzu groß sind die Unterschiede nicht.

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                              • Ich freue mich drauf! Wenn mich die Serie nicht abholt, nehme ich 1-2 Jahre später nochmal einen Anlauf. Und wenn dann wieder nicht, dann eben nochmal später. Früher oder später hat mich bisher noch jede Star Trek Serie gepackt (wobei ich mich mit Voyager etwas schwerer tue als mit dem Rest, aber was soll's...).

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                                  Der Trailer hat mich schon mal ordentlich angefixt - was mittlerweile nicht mehr allzu oft vorkommt. Bin gespannt!

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                                    Als ich vor einigen Jahren Gal Gadot bei der Premiere zu 'Fast & Furious Five' in Köln gesehen habe, hatte ich sofort den Eindruck, dass diese Frau eine glitzernde und erhabene Aura umgibt. So verwundert es auch nicht, dass sie ihre Präsenz auch in 'Wonder Woman' richtig gut auf die Leinwand bringt. Für mich erscheint sie geradezu prädestiniert für die Rolle der Diana.

                                    Der Film an sich hebt sich angenehm von so manch anderen Superheldenfilmen ab und bemüht sich weitestgehend, (zumindest stellenweise) eigene Wege zu gehen - und dabei trotzdem die Kontinuität im noch jungen DCU zu wahren. Natürlich erfindet auch dieses Drehbuch das Rad nicht neu, aber der Unterhaltungsfaktor stimmt.

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                                      Framolf 18.06.2017, 06:23 Geändert 18.06.2017, 18:19

                                      Vorneweg: Objektiv betrachtet hat 'Das Belko Experiment' wahrscheinlich nicht recht viel mehr als 5-6 Punkte verdient. Aber irgendwie stehe ich (wie scheinbar auch manch andere hier) einfach auf derartig minimalistische und blutrünstige B-Movies in der Tradition von 'Cube', 'Battle Royale' usw.

                                      Regisseur Greg McLean beginnt seinen Film mit einem zynischen "I will survive"-Cover, schlägt dann storytechnisch den klassischen Weg ein, wie man ihn bereits von anderen Produktionen kennt, und vertraut dabei voll und ganz auf seinen Cast, von dem er eine Vielzahl von Darstellern in einem Spektrum agieren lässt, das sie bereits aus anderen Produktionen gewohnt sind: Michael Rooker gibt sich zwielichtig, John Gallagher höflich und reflektiert, Sean Gunn ziemlich schrullig, Brent Sexton pragmatisch und geradlinig, Abraham Benrubi eher abwartend und John C. McGinley darf sich wieder als Ekel in Szene setzen.

                                      Heraus kommt dabei eine geradlinige Gewaltorgie, die nicht allzu viel neues bietet und auch nicht übermäßig spannend ist, aber trotzdem gut zu unterhalten weiß und die Zeit wie im Flug vergehen lässt (wenn man solche Filme mag). Gerne mehr davon!

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                                        Framolf 15.06.2017, 05:14 Geändert 15.06.2017, 16:44

                                        Technisch gut, atmosphärisch ebenfalls (auch wenn der Film in dieser Hinsicht fast schon ein wenig an 'Underworld' erinnert), aber - zumindest für meinen Geschmack - sagenhaft langweilig. Daran ändert auch nichts, dass Alex Kurtzman immer wieder Versatzstücke aus 'Fringe' und diversen älteren Kinofilmen durchblitzen lässt.

                                        Wie alt soll Jekyll eigentlich sein? Soll er schon steinalt sein, oder wie ist seine Dialogzeile zu verstehen, als er zu Nick sagt "Sie sind zwar noch jung, aber [...]". Entweder spielt Russel Crowe (geboren 1964) einen uralten Mann (hab ich da irgendwo nicht aufgepasst?) oder Tom Cruise (geboren 1962) soll uns hier mal wieder als dreißigjähriger verkauft werden...

                                        Wie auch immer, die Filme mit Brendan Fraser haben mir besser gefallen.

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                                          ++ Leichte SPOILER ++

                                          Moderne Cyrano-Geschichte, in der gelogen wird, dass sich die Balken biegen - nicht nur in Bezug auf die Identität des Internet-Romeos. Auch die ständig wiederkehrenden Fragen nach der beruflichen Vergangenheit der Figuren werden gerne mal etwas kreativ beantwortet. Vielleicht eine kleine ironische Spitze seitens der Drehbuchautoren.

                                          Trotz des fast schon gemeinen und rücksichtslosen Plots, scheint der Film letztlich aber doch sein Herz am rechten Fleck zu haben. Auch wenn gegen Ende hin etwas zu dick aufgetragen wird: Der Film ist sehr charmant inszeniert und erinnert immer wieder an diverse französische Gaunerkomödien der 70er und 80er Jahre. Nicht zuletzt deshalb erweist sich Pierre Richard als nahezu perfekte Besetzung für die Titelrolle.

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                                            Framolf 15.06.2017, 04:48 Geändert 15.06.2017, 04:48

                                            'Lavalantula - Angriff der Feuerspinnen', ein kurzweiliges B-Movie mit zahlreichen Trashfilm-Elementen, lebt in erster Linie vom Wiedersehen mit einem Teil des Casts aus den 'Police Academy' Filmen. Ansonsten wird genretypisch kaum ein Klischee ausgelassen: Ein völlig abstruse Katastrophensituation, die von einem vermeintlichen Experten pseudowissenschaftlich erklärt wird, (fast) vergessene Darsteller längst vergangener Zeiten, die wieder ausgegraben werden und natürlich gibt es auch hier zahlreiche trashfilmtypische Goofs: Mitglieder der Filmcrew, die sich in der Sonnenbrille des Protagonisten spiegeln, reihenweise Anschlussfehler, Drehorte, die einem mehrfach untergejubelt werden usw. Wer gerne mal Trashfilme schaut, kann hiermit durchaus Spaß haben; es gibt definitiv schlechtere.

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                                              Dass Audrey Dana ein paar boshafte Spitzen im Subtext versteckt, ist zwar lobenswert, kann diesen Klamauk allerdings auch nicht mehr vor einem Fiasko retten. (FETTER SPOILER: Protagonistin Jeanne bekommt ihren neuen Penis in dem Moment, in dem sie voller Selbstzweifel am psychischen Tiefpunkt angekommen ist und verliert ihn wieder, als sie wieder Selbstvertrauen erlangt - was letztlich deckungsgleich mit Merlins Aussage über Muskeln und Ängste ist.)

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                                                Framolf 11.06.2017, 03:16 Geändert 11.06.2017, 03:17

                                                Schauspielerisch jenseits von gut und böse und übersät mit zahlreichen Gags, die nicht so recht zünden wollen, aber dafür gespickt mit teils absolut sehenswert choreografierten Kampfeinlagen, bläst 'Plan B - Scheiss auf Plan A' trotz seiner Rückwärtsgewandtheit etwas frischen Wind in die deutschsprachige Kinolandschaft. Man merkt der Produktion an, dass viele der Beteiligten mit großem Herzblut bei der Sache waren. Trotz zahlreicher Referenzen an das Actionkino der 80er erinnert 'Plan B' vom Produktionsdesign und vom Handlungsaufbau her jedoch eher an B-Movies und TV-Serien aus dem besagten Jahrzehnt. Vielleicht hätten die Produzenten noch etwas konsequenter auf diese Karte setzen sollen. So steht am Ende ein ziemlich trashiges, aber einigermaßen gelungenes Action-B-Movie, das seine Möglichkeiten aber leider nicht komplett ausreizt. Für Fans von Filmen wie 'Karate Tiger' und Co., die sich gerne mit einem Schmunzeln an die damalige Zeit zurückerinnern wollen, aber durchaus eine Sichtung wert.

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                                                  Framolf 10.06.2017, 03:22 Geändert 10.06.2017, 03:25

                                                  So leid es mir tut, für mich ist 'Baywatch' einer der dümmsten Filme der letzten Jahre und einer der größten Kinoflops der vergangenen Monate. Die Serie fand ich damals ja noch ganz okay, aber dieses Reboot kommt schon enorm anspruchslos daher. Dümmliche Dialoge, primitive Witze, eine löchrige Story, peinlich schlechte Effekte, ein fürchterlicher Cameo von Pam Anderson und eine Inszenierung, die sagenhaft gekünstelt und niveauarm erscheint. Ich habe ganz sicher nichts gegen rustikalen Humor einzuwenden (ganz im Gegenteil!), aber wenn jemandem Leichenfett ins Gesicht tropft oder ein Gag einfach nur darauf basiert, dass jemand nackt duscht (wie lustig...!), hält sich für mich der Spaß in Grenzen. Nichts gegen schrottige Produktionen, aber wenn schon, dann sollten sich die Produzenten besser direkt zum Trash bekennen und das Ding rigoros durchziehen. Aber so wirkt es einfach nur halbgar.

                                                  Trotzdem immerhin 3 Punkte für den Retrofaktor, ein paar durchaus unterhaltsame Szenen und meinetwegen auch für die bunten Farben... Das war´s dann aber auch.

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                                                    Framolf 09.06.2017, 16:17 Geändert 21.01.2021, 07:01

                                                    Gut besetztes SciFi-Drama mit einer etwas kryptischen Geschichte und einer ansprechenden Atmosphäre. Wer gerne SciFi-Filme mag, die nicht allzu krawallig daherkommen, kann ruhig mal eine Sichtung riskieren.

                                                    PS: ++ SPOILER ++

                                                    Ein wenig erinnert 'Midnight Special' an eine modernere, ernstere Version von 'Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen'. ;-)

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