Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Die Geschichte ist ja hinlänglich bekannt und meine Vorredner haben schon alles Wesentliche gesagt, daher kann ich es bei einem Kurzkommentar belassen :-) Die CGI ist überwiegend gut bis sehr gut, der Film fällt etwas düsterer aus als erwartet und ist athmosphärisch nicht schlecht. Irgendwie mangelt es ihm aber ein wenig an einer "Seele". Naturgemäß halten sich Spannung und Unvorhersehbarkeit - wie bei nahezu allen Remakes - schwer in Grenzen. Daher musste Favreau andere Wege finden, um beim Publikum punkten zu können. Dies ist ihm auch einigermaßen gelungen, jedoch hätte er sein Werk mit etwas mehr Tiefgang oder etwas schärfer charakterisierten Figuren ohne viel Aufwand zusätzlich würzen können. Dennoch steht unter dem Strich ein solider Blockbuster, der aber nicht annähernd so lange nachwirken wird wie sein Vorgänger.

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      Framolf 19.04.2016, 01:02 Geändert 19.04.2016, 02:30

      Endlich mal wieder ein deutscher Film über geschlechterspezifische Stereotype... Sowas gab es ja schon seit... ähm... zwei Wochen (oder so) nicht mehr... Das Drehbuch ist leider schon extrem dünn. Eigentlich werden nur verschiedene sketchartige Szenen aneinander gereiht, die durch eine rudimentäre Rahmenhandlung bestenfalls lose miteinander verknüpft sind. Für die Darsteller alles andere als ein dankbarer Job. Ist es so doch nahezu unmöglich, seiner Figur entsprechende Konturen oder gar so etwas wie Tiefe zu verleihen. Es ist jedoch nicht alles schlecht. Korittke legt sich gut ins Zeug und auch González liefert eine ansprechende Performance ab. Metschurat spielt immerhin noch solide. Wie man aber auf die Idee kommen konnte, Frederick Lau als 21-jährigen zu besetzen, wird wohl das Geheimnis der Macher bleiben. In Sachen Soundtrack zeigen sich die Macher zumindest bemüht, Schwung in die Sache zu bringen, was stellenweise gelingt, manchmal aber auch in die Hose geht. Über den Humor kann und will ich nicht viel sagen, da diesbezüglich die Geschmäcker einfach zu verschieden sind. Es wurde durchaus gelacht im Kino, aber meist von verschiedenen Leuten an unterschiedlichen Stellen. Das ist natürlich öfter mal bei Komödien so, aber so extrem wie bei diesem Film ist es mir schon lange nicht mehr aufgefallen. Es haben immer nur ein paar wenige Leute gelacht, aber je nach Witz waren es mehr oder weniger immer andere Leute. Offensichtlich sind also für (fast) jeden ein paar passende Witze dabei, aber so gut wie niemand wurde vom kompletten Film geflasht. Sneaktypisch haben ein paar Leute wieder vorzeitig den Saal verlassen (wie bei vielen anderen Filmen auch), aber die Leute vor und hinter uns, haben den Film am Ende gelobt. Daher denke ich mal, dass der Film schon sein Publikum finden und zumindest für seine Zielgruppe interessant sein wird. Für mich war er okay, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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        Framolf 17.04.2016, 01:17 Geändert 10.09.2023, 02:04

        Oh weia, was war denn? Als ob es nicht schon genug Hirni-Actionfilme gibt, wird hier ein weiteres düsteres Kapitel zu dieser Geschichte hinzugefügt.

        Die Prämisse könnte alberner kaum sein, aber aus abstrusen Ideen sind ja schon oft auch sehenswerte Werke geboren. Was hier aber veranstaltet wird, spottet jeder Beschreibung. Zu Beginn noch relativ konventionell, zeigt sich schnell, dass man die Handlung tunlichst nicht hinterfragen sollte. Genretypisch wird auf Realismus nicht viel wert gelegt, was auch nicht weiter schlimm ist und grundsätzlich auch nicht zu nennenswerten Punktabzügen bei Actionfilmen führen dürfte. Spätestens nach 50 Minuten verabschiedet sich der Film aber endgültig in die Trash Ecke. Das Problem dürfte dabei die Regie sein. Der Film nimmt sich selbst stellenweise viel zu ernst und gibt sich an anderer Stelle wieder betont selbstironisch und augenzwinkernd. Es wird mit beiden Extremen kokettiert, wodurch eine ganze Reihe von Szenen unfreiwillig komisch wirkt. Der Film hätte durchaus gut funktionieren können, wenn sich die Macher für einen Weg entschieden und diesen mit allen Konsequenzen durchgezogen hätten. So aber wirkt alles etwas unentschlossen und unausgegoren und irgendwie auch nur hingerotzt. Actionfilme müssen ganz gewiss nicht realistisch sein und können zu einem großen Vergnügen werden, wenn sie Unlogik auf die Spitze treiben und zum leitenden Prinzip erklären. Was hier aber gezeigt wird, ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Klar, manche Leute mögen solche Filme, aber mir persönlich sind Filme lieber, die sich klar für eine Richtung entscheiden und diese mit allen Konsequenzen zu Ende gehen.

        Ein paar Punkte gibt es aber trotzdem. Zum einen für die schönen Landschaftsaufnahmen, die zwar nicht viel mit Finnland zu tun haben dürften, aber was soll's. Zum anderen für den einen oder anderen Lacher, für den der Film (teilweise auch unfreiwillig) sorgt. Es ist zumindest noch einer jener Filme, über die man sich ein Stück weit lustig machen kann und die somit letztlich dann doch einen gewissen Unterhaltungswert bieten.

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          Framolf 15.04.2016, 11:29 Geändert 17.04.2016, 01:23

          Filmische Farce über zwei Wichtigtuer bzw. Möchtegern-Hochstapler, die mit verschiedenen Mitteln (und unterschiedlichem Erfolg) versuchen, sich deutlich besser zu "verkaufen"/präsentieren, als sie eigentlich sind. Positiv sind die genauen Beobachtungen, durch die Regie und Drehbuch diverse Lügen und Wahrheitsdehnungen im Alltag beobachten und als solche entlarven. Eine weitere Interpretation wird dabei zumeist dem Zuschauer selbst überlassen. Dies geht jedoch enorm auf Kosten der Sympathie der beiden Protagonisten, die man im realen Leben wohl keine zehn Minuten ertragen könnte. Die Handlung balanciert irgendwo zwischen konservativer und chaotischer Erzählung und schließt mit einer - für meine Begriffe - sehr merkwürdigen Auflösung der Situation ab. Hin und wieder kann man über den extrem eigenwilligen Humor durchaus schmunzeln, "richtige Lacher" dürften die meisten Zuschauer jedoch vergebens suchen. Der Film hat durchaus gewissen Qualitäten, die aber sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen dürften.

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            Framolf 15.04.2016, 11:11 Geändert 15.04.2016, 11:12

            Lauwarme Komödie, die müde vor sich hin plätschert - mit trivialpsychologischen Einwürfen nahe der Fremdschämgrenze. Als Plädoyer für Freundschaft und Loyalität funktioniert der Film etwas besser. Die Prämisse ähnelt derjenigen in "Prakti.com", jedoch biegen beide FIlme in etwas unterschiedliche Richtungen ab. De Niro spielt seinen Part routiniert solide, Hathaway legt sich - gemessen an der Banalität des Drehbuchs - relativ gut ins Zeug. Letztlich ist es einer jener Filme, die zwar okay sind, die man aber wenige Monate später schon wieder völlig vergessen hat.

            • 5 .5

              Grundsolider Actionfilm, der weder besonders gut noch schlecht ist. Für Actionfans sicher einen Versuch wert, für alle anderen ein passabler Zeitvertreib ohne nennenswerte Alleinstellungsmerkmale. Wobei man auch sagen muss, dass das Label "Actionfilm" auch gar nicht so richtig passt. Dafür sind es eigentlich zu wenig gezeigte Actionszenen.

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                Framolf 13.04.2016, 04:26 Geändert 13.04.2016, 04:38
                über Lucy

                Ich habe schon viele gute, schlechte, intelligente, seltsame oder auch eigenwillige Filme gesehen, so dass ich mit Superlativen extrem vorsichtig bin. Aber Lucy dürfte so ziemlich das Unlogischste sein, was mir seit vielen Jahren untergekommen ist. Wer Actionfilme schaut, weiß ja in der Regel, was einen erwartet und dass man nicht alles auf die Goldwaage legen sollte. Mit viel gutem Willen lässt sich dann ja meistens auch einiges schönreden - selbst bei den billigsten Trashfilmen. Aber was Luc Besson bei diesem Machwerk geritten hat? Man weiß es nicht. Er garniert eine Geschichte, die derart unlogisch ist, dass sie in dieser Hinsicht neue Maßstäbe setzt, mit ein paar Anleihen von Kubrick und Malick und hofft einfach mal darauf, dass es funktioniert. Was hätte man mit den Produktionskosten in Höhe von 40 Mio nicht alles anstellen können! Stattdessen verachtet Besson sein Publikum anscheinend so sehr, dass er Lucy auf die Leute loslässt. Die Figuren handeln völlig sinnfrei und auch sonst jagt eine Peinlichkeit die nächste - gekrönt von Scarlett Johanssons Versuch einer minimalistischen Performance, der krachend scheitert. Immerhin wird visuell einiges geboten und durch das hohe Tempo weist der Film auch keine unnötigen Längen auf. Somit bleibt ihm (zumindest von mir) die Bewertungshöchststrafe erspart...

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                • 6

                  Teilweise etwas trocken inszeniertes Biopic, aber mit tollen Darstellerleistungen von Maguire und Schreiber sowie von den Nebendarstellern und sehr gut passendem Soundtrack. Sozusagen ein Sportfilm für Arthouse-Fans ;-)

                  Kleiner Wermutstropfen: Die am Ende des Films per Schrift eingeblendeten nachfolgenden Ereignisse waren teils mindestens genauso interessant wie das im Film gezeigte Geschehen. Das Eine oder Andere davon hätten wir gerne noch gesehen.

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                    Framolf 08.04.2016, 15:47 Geändert 05.04.2022, 05:28

                    Oscar Madness Film 141 (1 Auszeichnung, 4 weitere Nominierungen)

                    Der Film ist nahe dran, eines der größten Meisterwerke der jüngeren Filmgeschichte zu sein. Handwerklich exzellent. Technisch großartig (der Oscar für die visuellen Effekte ist mehr als verdient), top Darstellerleistungen, exzellenter Score, tolle Kamera & Schnitt und dazu eine Story, die sich um möglichst hohe Kohärenz bemüht und deutlich poetische/literarische Züge trägt. Dennoch fehlt in meinen Augen noch ein kleiner Tick zu einer absoluten Spitzenbewertung (ist aber rein subjektiv, objektiv gibt es kaum etwas zu bemängeln). Die ersten 45 Minuten empfand ich als relativ anstrengend (wenngleich sie natürlich für die Geschichte unerlässlich waren), danach wurde es deutlich unterhaltsamer und relevanter. Positiv fand ich auf jeden Fall auch die Bemühungen, einen Großteil der Rahmenbedingungen auch wissenschaftlich zu unterfüttern. Mag sein, dass sich das alles irgendwann teilweise wieder überholen wird, aber das liegt in der Natur der Sache und trübt den Gesamteindruck des Filmes in keiner Weise.

                    Nachtrag: Neben den oscarprämierten Spezialeffekten konnte 'Interstellar' auch eine Nominierung in der mit den visuellen Effekten verbundenen Kategorie "Bestes Szenenbild" erlangen (Gewinner: 'Grand Budapest Hotel'). Drei weitere Nominierungen konnten in den Sparten erlangt werden, die sich den visuellen Eindrücken entziehen, aber dafür über die Tonspuren wirken: Sowohl die Tonmischung (Gewinner: 'Whiplash') und der Tonschnitt (Gewinner: 'American Sniper') als auch die Filmmusik (Gewinner: 'Grand Budapest Hotel') wurden im Rahmen der 87th Academy Awards für die Vorauswahl berücksichtigt, jedoch am Abend der Verleihung nicht prämiert.

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                      Framolf 05.04.2016, 01:20 Geändert 30.09.2020, 06:39

                      Einerseits ein Krebsdrama, aber andererseits auch ein Film über tiefe Freundschaft und freundschaftliche Treue. Milly (Toni Colette) erscheint sehr anstrengend (wohl auch bedingt durch die Krankheit), während Jess (Drew Barrymore) eher ausgleichend wirkt. Gemeinsam gehen sie ihrem Schicksal entgegen, das unterschiedlicher kaum sein könnte. Der Film ist deutlich weniger flach, als ich zunächst befürchtet hatte, lässt aber dennoch die eine oder andere Chance ungenutzt verstreichen. Zum ganz großen Werk reicht es daher leider nicht, aber es ist dennoch ein sehr ordentlicher und herzlicher Film dabei herausgekommen. Der Score ist gut gewählt und wertet den Film zusätzlich noch etwas auf.

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                        Framolf 05.04.2016, 00:51 Geändert 26.01.2021, 07:54

                        Der Film liefert etwas völlig anderes als der Trailer verspricht und lässt sich irgendwo zwischen 'L.A. Confidential',
                        'Heat' und 'The Shield' ansiedeln. Herausgekommen ist dabei ein düsterer, aber auch staubtrockener Thriller. Wer solche Filme mag, wird ihn zu schätzen wissen. Wer allerdings vor Beginn des Films schon müde ist und einen Actionreißer erwartet, wird ihn vermutlich verfluchen... Es ist auf jeden Fall einer jener Filme, an denen sich die Geister scheiden. Er wird zum Ende hin immer spannender, aber man kann ihm durchaus vorwerfen, dass es vielen der Figuren an Tiefe mangelt. Dafür sind es letztlich einfach zu viele Charaktere, als dass genug Zeit wäre, sich etwas länger um jeden einzelnen zu kümmern.

                        Hillcoat wartet mit einem namhaften Cast auf, der bis in die Nebenrollen mit großen Namen besetzt ist. So manche Darsteller, die in anderen Produktionen Hauptrollen besetzen, dürfen hier nur einige Minuten mitwirken (Namen nenne ich bewusst nicht, um nicht unnötig zu spoilern). Michael K. Williams (Omar Little aus 'The Wire')... Ach egal, schaut´s euch selber an :-)

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                          Framolf 04.04.2016, 03:12 Geändert 04.04.2016, 03:19

                          Der Film reiht eine Plattitüde an die nächste und biegt nach ca. 2/3 in eine völlig andere Richtung ab (die für Sparks-Fans sicherlich nicht überraschend kommt). Leider wird dann eine große Chance vertan und die gesamte Sache nur sehr oberflächlich abgehandelt. Ob das an der filmischen Adaption oder der Romanvorlage liegt, kann ich nicht beurteilen, da ich das Buch nicht gelesen habe. Mir ist durchaus bewusst, dass es hier nicht auf die Abhandlung großer moralisch-ethischer Fragen usw. ankommt, aber man hätte zumindest den Figuren etwas mehr Tiefe verleihen können. Aber vielleicht hat man es auch bewusst nicht getan, um die Allgemeingültigkeit nicht zu mindern. Wer weiß?

                          Das Drehbuch weist auf jeden Fall diverse Schwächen auf (auch hier habe ich keine Ahnung, ob die von der Vorlage herrühren), aber schöne Aufnahmen von der Landschaft und den Figuren machen einiges wieder wett. Auch die Dialoge sind mitunter sehr ansprechend geraten - auch wenn sie hier und da etwas abgleiten...

                          Benjamin Walker kann ich leider nicht viel abgewinnen, er hätte m.E. sehr viel mehr aus seiner Rolle herausholen können. Wilkinson macht es gewohnt gut, Grace und Daddario liefern, was man von ihnen gewohnt ist, und bei Teresa Palmer finden sich Licht und Schatten. Alles in allem knapp unter dem Durchschnitt - für mich. Für die Zielgruppe ist der Film aber sicherlich eine Sichtung wert, denke ich.

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                            über Cooties

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                              Framolf 02.04.2016, 03:42 Geändert 21.11.2021, 08:13
                              über Ant-Man

                              Typisches Formel-Kino nach Marvel-Art. Dass es sich hier um einen Superhelden handelt, der sich winzig klein machen kann, hat einen gewissen Charme. Dass sein Gegner lächerlich unbedrohlich daherkommt, ist letztlich nur konsequent - wieso noch groß mitfiebern, wenn das Ende sowieso schon von Anfang an vorhersehbar ist...? Aber ernsthaft: Der Film konzentriert sich eben eher darauf, die zunächst albern klingende Geschichte lieber etwas locker und augenzwinkernd darzustellen, als sie unnötig aufzublasen. Herausgekommen ist unter´m Strich aber natürlich doch wieder ein typischer Marvelfilm, der sich nur in Nuancen von den anderen unterscheidet. Thor, Captain America, Ant-Man usw. beinhalten letztlich alle dieselben Zutaten, nur eben verschieden proportioniert und unterschiedlich gewürzt. Mir gefällt die Zusammenstellung von Ant-Man besser als die von Thor, aber ich denke, das ist reine Geschmackssache. Objektiv nehmen sich beide nicht viel.

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                                Für mich ungefähr gleichwertig mit Teil 1. Auch von der Struktur her. Technisch gut, hier und da lockern Sprüche zum Schmunzeln das Geschehen etwas auf, auf aber so richtig Spannung kommt nur sehr bedingt auf. Der Film ist bis in die Nebenrollen mit großen Namen besetzt, aber für keinen von ihnen bleibt wirklich viel Raum. Die Idee mit Ultron fand ich gar nicht mal so schlecht, aber man hätte noch mehr herausholen können. Der Film ist unterhaltsam, mehr aber auch nicht.

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                                  Framolf 01.04.2016, 04:30 Geändert 01.04.2016, 04:32

                                  Beide Hauptdarsteller spielen ihre Rollen hervorragend. Poelvoorde interpretiert seinen Part ähnlich wie in "Die anonymen Romantiker" und Virginie Efira bringt auf erfrischende Weise Leben in die Geschichte. Auch die beiden Kinder und Paul-Andres Mutter wurde sehr gut besetzt.

                                  Enthält leichte SPOILER:
                                  Der Film an sich ist eine warmherzige Komödie, die es vermag, die Gegensätze zwischen arm und reich verschmelzen zu lassen bzw. auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Wie schon in "Willkommen bei den Sch´tis" und "Ziemlich beste Freunde" werden zwei völlig unterschiedlich Figuren, die gegensätzlicher kaum sein könnten, aufeinander losgelassen und entdecken dabei, dass es durchaus auch Gemeinsamkeiten gibt, bzw. dass man sich bei allen Gegensätzlichkeiten auch gut ergänzen kann. So endet der Film auch ohne übertrieben große Illusionen. Beide Figuren scheinen sich bewusst zu sein, dass Glück immer nur eine Momentaufnahme sein kann, die es festzuhalten gilt. Ein kostbares Gut, dessen Erhalt keine Selbstverständlichkeit ist. Alles in Allem ein unterhaltsamer, warmherziger Film mit schöner Botschaft.

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                                    Framolf 01.04.2016, 04:07 Geändert 25.01.2019, 19:34

                                    Der Film ist schwer zu bewerten, einen totalen Verriss, wie er ihn teilweise bekommt, hat er meiner Meinung nach aber nicht verdient. Bill Murray macht seine Sache gewohnt gut, Kate Hudson und Zooey Deschanel ebenso. Danny McBride spielt die Rolle, die er im Prinzip immer spielt und Bruce Willis macht m.E. gerade mal Dienst nach Vorschrift. Klar gibt seine Rolle nicht übertrieben viel her, aber zumindest etwas mehr hätte man aus der Figur schon herausholen können. Zum Film an sich: Wie geschmackvoll Setting und Plot sind, darüber lässt sich streiten. Aber letztlich sät der Film ja keinen Hass oder so. Im Gegenteil. Er geht eher übertrieben naiv an die ganze Problematik heran. Abgesehen davon ist er aber grundsolide geraten. Kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber man hat schon deutlich schlechtere Filme gesehen.

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                                      Unkonventioneller Sci-Fi-Thriller, der sich als filmischer Albtraum entpuppt. Die Protagonisten machen ein wahres Martyrium durch und man begleitet sie als Zuschauer dabei. Stellenweise ist der Film etwas trocken, unterm Strich ist er aber recht gut gelungen.

                                      Bei der Interpretation des Films schließe ich mich im Großen und Ganzen meinem Vorredner brucelee76 an, ich habe den Film auch so ähnlich aufgefasst. SPOILER: Ob Jonah und Haley nach dem Vorfall in Nevada noch real oder Simulation sind, lässt sich nicht zweifelsfrei enträtseln. Ich tendiere dazu, mich brucelee anzuschließen, aber ganz sicher sein kann man sich nicht.

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                                        Framolf 31.03.2016, 02:50 Geändert 22.01.2021, 06:36

                                        'Sex & Crime' sollte wohl eine Krimi-Groteske im Stil von 'Pulp Fiction' werden, herausgekommen ist jedoch eher eine halbgare Mischung aus einer Krimikomödie und dem kleinen Fernsehspiel. Man hat den Eindruck, dass die Macher bei der Produktion unter enormen Zeitdruck standen. Das Drehbuch weist einige gute Ideen auf, haut jedoch selbst wieder alles mit einigen haarsträubenden Logikfehlern kaputt. Die Darsteller machen es stellenweise sehr gut und in anderen Szenen wieder so fürchterlich, dass man sich am liebsten die Hand auf die Stirn schlagen möchte. Ich kann es mir nur so erklären, dass teilweise nicht genug Zeit für noch mehr Takes war. Allerdings haben sie es auch alles andere als einfach. Die Dialoge, die sie sprechen müssen, sind teilweise jenseits von gut und böse und mitunter extrem hölzern bzw. gekünstelt. Wäre diese sonderbare Art der Dialoge auf einzelne Figuren beschränkt, könnte man vielleicht noch von einem Stilmittel sprechen, so aber wirkt es einfach nur unbeholfen.

                                        Ein paar Punkte hat sich der Film aber trotzdem verdient, Fabian Busch macht es ordentlich, Möhring größtenteils auch. Der Soundtrack ist okay (wenn auch stark an 'Pulp Fiction' & Co angelehnt) und einige Einfälle bzgl. Drehbuch und Kameraführung sind durchaus originell. Alles in allem gibt es aber zu viele Wehrmutstropfen, die den Gesamteindruck trüben.

                                        • 5 .5

                                          Grundsolider und durchaus interessanter Thriller, dem es aber (abgesehen vom Schluss) etwas an Mut zu eigenen Ideen mangelt. Gordo ist eine recht bemerkenswerte Figur, die auch gut gespielt wird. Alles andere hat man so oder so ähnlich schon mal irgendwo anders gesehen. Handwerklich ist der Film aber gut gelungen, daher wäre ein Verriss nicht angebracht.

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                                            Framolf 30.03.2016, 04:14 Geändert 30.03.2016, 04:15

                                            Der Film schlägt viele verschiedene Richtungen ein, geht aber keine davon konsequent zu Ende. Leider wird der Kern der Sache nicht konsequent genug herausgeschält. Worum geht es den Machern bzw. worin liegt der Mehrwert dieses Filmes gegenüber anderen Bürgerrechtsfilmen? Eine humoristische Betrachtung ist es nicht, wirklich emotional oder spannend ist sie auch nicht. Was könnte also der Kern des Filmes sein? Klar, dass in Sachen Frauenrechte (oder allgemein bei Bürgerrechten ) noch vieles im Argen liegt. Aber um so eine Botschaft zu verbreiten, wird gemeinhin ein bestimmter Weg gewählt oder eine bestimmte Quintessent in den Vordergrund gestellt, aber diese wird hier allenfalls angerissen. Oder sollte es etwa die Botschaft sein, dass man alles erreichen kann, wenn man nur möchte? Das wurde in anderen Produktionen schon eindringlicher erzählt. Oder dass man nicht Erfolg im Großen und im Kleinen (also privat UND politisch) zugleich haben kann? Aber dafür wird auch diese Richtung nicht konsequent genug eingeschlagen.

                                            Somit bleibt es letztlich bei einem Politdrama, das sich seiner eigenen Stärken beraubt, da es nicht klar genug auf den Punkt kommt und sich auch nicht verbindlich auf eine bestimmte Richtung festlegen mag.

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                                              Witzig, laut, krawallig, vorhersehbar, konfus. Irgendwo im Spannungsfeld dieser Attribute spielt sich diese Comic-Verfilmung ab. Eine spritzige Dialogregie versucht, möglichst viele Unzulänglichkeiten im Drehbuch auszubügeln, doch sie kämpft gegen Windmühlen an. Der Film ist kurzweilig und hebt sich von anderen Marvelfilmen deutlich ab, krankt aber an seiner Story, die ziemlich mau ist. Letztlich verlässt man das Kino mit gemischten Gefühlen. Deadpool ist kein schlechter Film, aber übertrieben gut ist er leider auch nicht.

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                                                • 4 .5

                                                  Ein Film der liegengelassenen Chancen. Die Prämisse verspricht eine durchaus unterhaltsame und witzige Konstellation, geboten wird aber letztlich nur biedere Hausmannskost. Die Gags lassen einen durchaus immer wieder mal schmunzeln, sind aber einfach nicht eindringlich genug. Die Geschichte ist grundsätzlich schon irgendwie interessant, verliert sich aber immer wieder Belanglosigkeiten. Beide Hauptdarsteller liefern gewohnt solide Performances ab (wie man es von ihnen gewohnt ist), der Sohn hingegen fällt etwas ab. Die Charaktere der Figuren sind etwas inkonsistent gezeichnet. Dass Jean Rene mit stoischer Ruhe sämtliche Attacken durch den Sohn über sich ergehen lässt, lässt sich mit viel gutem Willen vielleicht noch schön reden. Dass die vermeintlich intelligente Violette, bis [[SPOILER]] kurz vor Schluss nicht erkennt, was eigentlich gespielt wird, wirft schon einige Fragezeichen auf. Die Motivation Lolos für seine Taten (bzw. seine Rechtfertigung dieser) klingen wie Hohn.

                                                  Alles in allem erweist sich diese Komödie aber trotz aller Unzulänglichkeiten dennoch als recht kurzweilig.

                                                  • 9 .5
                                                    Framolf 30.03.2016, 02:29 Geändert 23.01.2021, 07:44
                                                    über Raum

                                                    Raum ist ein grandios gespieltes und exzellent inszeniertes Drama, über das man vor dem Ansehen so wenig wie möglich in Erfahrung bringen sollte. Die erste Hälfte des Films gehört mit zum Besten, was man in den letzten Jahren auf der Leinwand bewundern durfte. Intelligent, packend, emotional, dramatisch und verstörend. Die zweite Hälfte kann das extrem hohe Niveau nicht ganz halten, ist aber immer noch sehr hochwertig und steckt 95% aller anderen Dramen aus den letzten Jahren locker in die Tasche. Besonders wohltuend ist dabei, dass die Macher nicht nur auf die außerordentlichen Fähigkeiten ihrer Darsteller (allen voran Brie Larson), sondern auch auf die Intelligenz und Interpretationsfähigkeit ihres Publikums vertrauen. Keine nervigen (und womöglich sogar mehrfachen) Erklärungen für diejenigen Zuschauer, die nicht richtig aufpassen. Wer sich auf den Film nicht einlassen will, hat eben Pech gehabt (ähnlich wie auch beim thematisch verwandten '10 Cloverfield Lane').

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