Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Im Prinzip wurde hier drin ja schon alles geschrieben zu 'Breaking Bad', deshalb nur ein paar lose Gedanken von mir: Die Kameraarbeit ist hervorragend und verleiht den zahlreichen gezeigten Skurrilitäten eine zusätzlich Würze - ganz besonders zu Beginn vieler Episoden, wenn zunächst mal schräge oder untypische Situationen angedeutet werden, deren Bedeutung sich erst im Verlauf der Folge klärt.
Die Darsteller sind überwiegend gut bis sehr gut. Ich persönlich habe mich jedoch mit Skyler White (Anna Gunn) recht schwer getan. Keine Ahnung, ob es an der Figur oder der Darstellerin liegt; vermutlich beides...
Oscar Madness Film 128 (1 Nominierung)
'Dogtooth' aus Griechenland trägt die typische Handschrift von Yorgos Lanthimos, aber fällt (meines Erachtens) doch ein wenig hinter 'The Lobster' zurück. Möglicherweise liegt das aber auch an der deutschen Synchro, die ich als eher schwach empfand. Die Handlung an sich, die ein wenig verklausuliert vorgetragen wird, gestaltet sich recht drastisch.
Sehenswert ist 'Dogtooth' durchaus, wenn man gerne mal über den Tellerrand blickt, man sollte sich aber auf jeden Fall bewusst sein, dass es sich hierbei um alles andere als leichte Kost handelt.
Nachtrag: 'Dogtooth' wurde 2011 für einen Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nominiert, zog bei der Verleihung jedoch den Kürzeren gegenüber Susanne Biers Drama 'In einer besseren Welt'.
Drama aus Andorra(!), das eine recht unkonventionelle Liebesgeschichte erzählt. Wirklich viel dazu fällt mir leider nicht ein, weil die Sichtung schon eine Weile her ist, aber 'Amor Idiota' war auf jeden Fall einen Halt wert auf meiner cineastischen Weltreise. :-)
Soderberghs White Trash Version von 'Ocean's Eleven' ist ein ziemlich kurzweiliger und unterhaltsamer Film geworden: Kauzige Charaktere, eine ordentliche Heist-Geschichte in einem passenden Setting und sogar die Synchro hat es recht gut hinbekommen, den Südstaaten Dialekt angemessen ins Deutsche zu übertragen. Die namhaften Darsteller (aber auch die weniger bekannten) haben ihre Rollen gut im Griff. So steht unter dem Strich ein launiges Vergnügen über einige (vermeintliche) Hinterwäldler, die mit einem gewieften Plan und etwas Glück (dem Logan-Fluch zum Trotz) das ganz große Ding landen wollen. Macht Spaß!
Brutale und freizügige Historienserie mit (vor allem anfangs) teils grenzwertigen Effekten, aber dafür mitunter enorm dichter Atmosphäre und packender (wenn auch recht minimalistischer) Handlung. Das Ende der Geschichte ist in groben Zügen ja ohnehin bereits bekannt, daher wird hier die Spannung in erster Linie über das Schicksal diverser Nebenfiguren und über einen gewissen Effekt des Mitleidens generiert. Über einen längeren Verlauf kann man sich dem Kampf der Gladiatoren - gegeneinander und gegen die herrschende Klasse - nur schwerlich entziehen; zumal vor allem die handwerkliche Qualität immer weiter steigt.
Nicht alles ist perfekt, aber nur selten hatte ich so ein Vergnügen bei der Sichtung einer Serie wie hier.
Das Prequel zur Hauptserie, das in erster Linie aus produktionstechnischen Gründen (Erkrankung von Andy Whitfield, der letztlich leider verstarb) produziert wurde, steht der Stammserie in nichts nach. Zwar lässt sich bereits absehen, welche Figuren die Staffel sicher überleben werden, doch die Serie macht dies durch die Anreicherung mit zusätzlichen Details und die Einführung neuer Figuren (wie zum Beispiel Gannicus, dem "Rockstar" unter den Gladiatoren...) wieder wett. Die Effekte sind nicht immer so ganz geglückt, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Für Fans der original Serie definitiv ein Muss (funktioniert aber notfalls auch alleine)!
Gute Krimiserie mit zwei hervorragenden Hauptdarstellern. Die Figuren an sich (vor allem Sarah Linden) sind eher sperrig, aber sie werden enorm intensiv dargestellt. Das Setting im grauen und verregneten Seattle passt ideal zur Handlung und zum seelischen Innenleben der (teils schwer depressiven) Figuren. Die ersten beiden Staffeln berücksichtigen auch die politische Dimension des Falles angemessen, Staffel drei legt den Fokus in erster Linie auf (zwischen)menschliche Aspekte. In einigen Episoden ist die Spannung kaum noch zu übertreffen. Die finale Staffel fällt in meinen Augen leicht ab, ist aber dennoch absolut sehenswert. Top Empfehlung für Leute, die gerne komplexe und schwermütige Krimiserien sehen.
'In Treatment - Der Therapeut' ist alleine schon deshalb interessant, da es sich um eine Kammerspiel-Serie aus dem Dramen-Genre handelt, während der überwiegende Teil der kammerspielartigen Fernsehserien aus den letzten Jahrzehnten eher aus den Bereichen Comedy (v. a. Sitcoms) und vielleicht noch Science Fiction stammt.
Interessant ist hierbei vor allem die Struktur der Erzählung, die einem Wochentagsrhythmus folgt, aber auch einige verbindende Elemente enthält. Die Qualität der einzelnen Episoden bzw. Sitzungstermine steht und fällt dabei mit der Beschaffenheit der Figuren und der Qualität der Darbietungen der beteiligten Schauspieler, die überwiegend sehr hoch ist. Besonders Protagonist Gabriel Byrne überzeugt durch sein nuanciertes Spiel und scheint damit auch den einen oder anderen Nebendarsteller inspiriert zu haben. Vieles bleibt oftmals ungesagt und lässt sich nur über Mimik und Gestik der Charaktere herleiten - was natürlich nur bei ambitionierten Darstellern und Regisseuren möglich ist. Auf wohltuende Art und Weise wird dem Publikum hier zugetraut, dass man nicht jede Kleinigkeit aussprechen oder erklären muss. Hier fühlt man sich als Zuschauer (im Vergleich zu vielen anderen Produktionen) wirklich ernst genommen. Sowohl die einzelnen Episoden als auch die Staffeln folgen im Prinzip in den meisten Fällen einem ähnlichen Spannungsaufbau und werden zum Ende hin oft immer interessanter. Wer gerne Kammerspiel-Dramen mag, sollte ruhig mal eine Sichtung riskieren.
Kubanisches Historiendrama von 1979 über einen Sklavenaufstand mit Roberto Blanco... Klingt allerdings schlimmer als es ist. :-)
'Maluala' trägt klare Züge des Arthouse-Kinos und konzentriert sich dankenswerterweise auf das Nötigste. Mehr oder weniger schnörkellos wird in ca. 80 Minuten im Prinzip dieselbe Geschichte erzählt, für die der taiwaneische 'Warriors Of The Rainbow: Seediq Bale' exakt die doppelte Laufzeit braucht. Die kulturellen Unterschiede und die abweichenden politischen Implementierungen sind im Prinzip die einzige Trennlinie zwischen beiden Filmen.
++ SPOILER ++
Das Ende ist dann jedoch sehr kubanisch geraten und liefert in politischer Hinsicht genau das, was angesichts des Produktionslandes zu erwarten war - was aber nicht zwingend schlecht sein muss.
Während sich für die 80er Jahre in den letzten Jahren (v. a. in ästehtischer Hinsicht) nach und nach konventionalisierte Darstellungsweisen ausdifferenziert haben, liegen die 90er in dieser Hinsicht noch relativ brach. Nachdem zunächst eher die bunten und trashigen Aspekte der 80er betont wurden, hat sich in den letzten Jahren ein etwas realitätsnäherer Inszenierungsstil durchgesetzt ('Stranger Things', 'The Americans', 'Show me a Hero', 'Halt and catch Fire' etc.). Da liegt die Frage nahe, welche Sichtweise auf die 90er sich wohl in den nächsten Jahren herausbilden (oder gar durchsetzen) wird. 'Magical Mystery' bietet einen frühen Fingerzeig in eine Richtung, die vielleicht denkbar wäre.
Arne Feldhusen hinterlässt seine typische Handschrift und inszeniert ein Roadmovie mit wenig Handlung, aber dafür mit Witz und einigen philosophischen Seitenhieben. Man merkt diesem charmant gefilmten skurillen Roadtrip an, dass hier durchaus Herzblut reingesteckt wurde, was gewiss Respekt verdient. Aber allzu wenig Punkte kann man einem Film, der u. a. Musik von Egoexpress, Alter Ego und immer wieder Miss Kittin einspielt, ohnehin nicht geben. :-)
Dieses Historiendrama mit Thrillerelementen wurde in schönen Bildern inszeniert, in deren Mittelpunkt Alicia Vikander hinreißend in Szene gesetzt wurde. Die von ihr dargestellte Figur der Sofia ist nur schwer greifbar, aber letztlich laufen alle Fäden bei ihr zusammen. Christoph Waltz hingegen spielt hier einen Geschäftsmann, der so selbstgefällig ist, dass er gar nicht bemerkt, wie ihm Hörner aufgesetzt werden.
Die Erzählung an sich schlägt einen nicht allzu verbissenen Ton an und bietet auch Raum für einige heitere Skurrilitäten (meist in Zusammenhang mit Gerrit oder Dr. Sorgh). Im Schlussdrittel ziehen Tempo und Spannung etwas an, unter dem Strich bleibt der Charakter einer Farce letztlich stets erhalten bzw. präsent.
Insgesamt fällt 'Tulpenfieber' im Vergleich zu den meisten Historienfilmen aus den letzten Jahren etwas aus dem Rahmen - allerdings auf eine eher angenehme und nicht so biedere Weise.
Regie, Drehbuch und Cast spulen routiniert ein konventionelles Action-Komödien-Programm ab und machen dabei kaum etwas falsch - nur die Effekte hinken etwas hinterher. Innovation sucht man hier vergebens, dafür bekommt man eine kurzweilige und heiter erzählte Geschichte über zwei Männer geboten, die sich ganz offensichtlich selbst gerne reden hören. Das Treatment für ein Sequel schlummert vermutlich schon in irgendeiner Schublade in Hollywood.
Düsterer Krimi mit einigen Horror- und vor allem Thrillerelementen, der sich vor der Kulisse Londons im ausgehenden 19. Jahrhundert abspielt. Der wahre Schrecken spielt sich in den zahlreichen Andeutungen über sexuellen Missbrauch und ähnliche Abscheulichkeiten ab. Aber auch der Kriminalfall an sich wird auf doch recht interessante Art und Weise behandelt. Beeindruckend auch, wie sehr Regisseur Juan Carlos Medina bemüht ist, auch in kultureller Hinsicht vieles richtig zu machen. Die Darstellung des Theaters sei hier nur als herausragendstes Beispiel genannt. Kostüme und Kulissen wirken ebenfalls stimmig und zaubern zusammen mit der Beleuchtung eine sehr ansprechende Atmosphäre auf die Leinwand.
Die Zeit verging wie im Flug. Für mich persönlich zählt 'The Limehouse Golem' zu den positiven Überraschungen des laufenden Kinojahres.
++ SPOILER zum Ende des Films ++
Die Karten liegen eigentlich gleich von Anfang an auf dem Tisch (Stichwort Theaterstück). Mir persönlich sind solche Filme lieber als jene, bei denen man ständig mit dem deus ex machina konfrontiert wird; daher vielleicht auch die recht hohe Bewertung.
Das Sujet ist eigentlich viel zu komplex für einen ungefähr hundertminütigen Spielfilm, daher eignet sich 'Der Stern von Indien' allenfalls zum Einstieg in die Thematik. Regisseurin Gurinder Chadha erzählt die Geschichte zwar gewiss nicht unparteiisch, ist aber trotz persönlicher Betroffenheit einigermaßen um Ausgewogenheit bemüht. In opulenten Bildern zeichnet sie einige wesentliche Wegmarken bei der Abspaltung Pakistans auf und deutet dabei (mal mehr, mal weniger explizit) so manche himmelschreiende Ungerechtigkeit an. Für Leute, die entweder an der Region und ihrer Kultur oder an Politik oder Geschichte interessiert sind, durchaus ein interessantes Drama.
Gute Absichten lassen sich dieser Inszenierung von 'Jugend ohne Gott' nicht absprechen, doch leider gerät manches doch ein wenig konfus. Gezeigt wird eine gottlose Gesellschaft - aber nicht nur im religiösen Sinne. Auch das pekuniäre System als Ersatzreligion hat in dieser mehr oder weniger fest zementierten Ständegesellschaft (die fast schon an ein Kastenwesen erinnert) ausgedient. Die einen sind eben wohlhabend - und die anderen nicht. Durchlässigkeit scheint es (fast) nur nach unten zu geben.
Leider kann sich Regisseur Alain Gsponer scheinbar nicht dazu durchringen, sich auf einen bestimmten Fokus festzulegen. So versandet die ganze Inszenierung - trotz einiger fraglos vorhandener Qualitäten - ein wenig im Vagen. Gsponers 'Jugend ohne Gott' ist gewiss kein schlechter Film; für eine richtig hohe Bewertung steht er sich aber leider selbst im Weg.
Ob man sich mit dem Versuch, den Film per Trailer als eine Art Pendant zu 'Die Tribute von Panem' oder 'Die Bestimmung' zu vermarkten, einen Gefallen getan hat, sei mal dahingestellt...
Das taiwanesische Historiendrama mit Kriegsfilmelementen 'Warriors Of The Rainbow: Seediq Bale' handelt vom Konflikt zwischen den Ureinwohnern Taiwans und der japanischen Armee. Erzählt wird im Prinzip der klassische Topos von indigenen Stämmen (hier angereichert durch etwas Mythologie wie etwa die Regenbogen-Leitmotivik), die sich in verzweifelten Kämpfen gegen von weit angereiste Besatzer aufreiben, wie man ihn aus zahlreichen anderen Filmen über diverse andere Regionen auf der Welt kennt. Dennoch kann man solche Geschichten gar nicht oft genug erzählen. Die Effekte sind leider etwas mickrig geraten, aber das stört nicht wesentlich. Deutlich mühsamer sind jedoch diverse Längen in der Inszenierung. Das, was erzählt wurde, hätte man auch gut und gerne auf unter zwei Stunden straffen können. Trotz diverser Mängel behandelt dieser Film aber ein relevantes Thema und empfiehlt sich durchaus für eine Sichtung.
Großes Arthousekino aus Portugal. Anfangs etwas irritierend, im weiteren Verkauf immer interessanter, bis die Erzählung letztlich in eine richtig fesselnde und berührende Liebesgeschichte mündet. In künstlerischer Hinsicht hoch ambitioniert und gespickt mit zahlreichen Anleihen aus der Filmgeschichte inszeniert Regisseur Miguel Gomes ein großes Drama, das sich einerseits zwar zunächst etwas trocken und knöchern anfühlt, letztlich aber trotz der Absenz von bunten Farben lebhafter wirkt als viele andere Dramen. Einem breiten Publikum kann man diesen Film leider nicht empfehlen, aber wer sich gerne auch mal durch etwas zähere Ummantelungen beißt, um an den süßen Inhalt zu kommen, kann hier ruhig mal sein Glück (ver)suchen.
Oscar Madness Film 131 (1 Nominierung)
Beeindruckendes kanadisches Drama mit Herz und Hirn, das völlig zurecht für den Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nominiert wurde. 'Monsieur Lazhar' erzählt eine gar nicht mal so abseitige und durchaus relevante Geschichte auf sehr charmante Art. Klare Empfehlung für Fans guter Dramen bzw. Tragikomödien, die sowohl das Gefühl als auch den Verstand ansprechen.
2012 wurde 'Monsieur Lazhar' für einen Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nominiert. Die Trophäe wurde jedoch letztlich an 'Nader & Simin' (Iran) verliehen.
Oscar Madness Film 123 (2 Nominierungen)
Das oscarnominierte polnische Drama 'Das Massaker von Katyn' kommt anfangs ein wenig schablonenhaft daher, wird gegen Ende hin aber richtig dramatisch. Zwar hatte man bei der Oscarverleihung 2008 gegenüber der österreichischen Produktion 'Die Fälscher' das Nachsehen, doch auch die bloße Nominierung dürfte bereits für einen großen Zuwachs an öffentlicher Aufmerksamkeit geführt haben.
Die Thematik des Films ist schwer verdaulich, daher war hier sicherlich eine behutsame Herangehensweise des Regisseurs ohne unnötige Verkitschung gefragt. Im Großen und ganzen meistert Andrzej Wajda diese Aufgabe auch recht gut und liefert einen Film, der einen am Ende doch ein wenig konsterniert zurücklässt. Vermutlich war genau das auch der intendierte Zweck.
Deutlich besser als der Vorgänger, aber leider nicht ganz so gut wie die 'Conjuring'-Filme. Talitha Bateman macht ihre Sache gut und auch der Rest des Casts enttäuscht zumindest nicht.
Wie bei so vielen Horrorfilmen der letzten Jahre findet man auch hier nur sehr wenig bis gar nichts neues, wodurch sich auch der Gruselfaktor schwer in Grenzen hält (sofern er überhaupt vorhanden ist). Dafür punktet dieses Prequel aber ordentlich durch sein Setting und die gut eingefangene Atmosphäre. Der Brückenschlag zum ersten Teil gelingt und vorsichtshalber hat man in der Post-Credit-Scene schon mal die nächste Fährte ausgelegt.
Das Positive zuerst: Die Animation ist für deutsche Verhältnisse bemerkenswert gut und kann auch nach internationalen Maßstäben einigermaßen mithalten. Auch die Synchronsprecher meistern ihre Aufgabe (fast) durchweg gut. Besonders Ulrike Stürzbecher (Emma) und Hape Kerkeling (Dracula) werten die Produktion ganz klar auf. Vor allem letzterer legt sich dabei mächtig ins Zeug und nimmt sich trotzdem selbst zurück. Während viele "ungelernte" Synchronsprecher gerne mal dazu neigen, der zu synchronisierenden Figur übermäßig den eigenen Stempel aufzudrücken und ihr damit Raum zur Entfaltung zu nehmen, wertet Kerkeling die Figur Dracula und letztlich auch den ganzen Film klar auf. Aus technischer bzw. handwerklicher Sicht ist also im Großen und Ganzen alles recht gut gelungen.
Düster wird es jedoch, was das Drehbuch betrifft. Immerhin sind die hier transportierten Werte nicht ganz so grenzwertig wie in so mancher Hollywood Produktion, aber die Handlung wird (zumindest in der vorliegenden Inszenierung) völlig uninspiriert vorgetragen. Aber das ist noch nicht mal das größte Problem. In allererster Linie krankt 'Happy Family' an seinem regelrecht primitiven Gespür für Humor. Das Timing stimmt nicht, die Slapstickeinlagen sind zum Fremdschämen und die Kalauer versanden im Nichts. Ein paar kleinere Ideen (die meist mit einer Durchbrechung der Erwartungshaltung zu tun haben) lassen den Zuschauer durchaus mal leicht schmunzeln, nur leider hat man diesen Weg nicht konsequent bestritten. Stattdessen wiederholt man lieber unzählige male einige müde Gags, die vor 10 Jahren schon alt waren. So kann man höchstens die kleinsten Zuschauer und vielleicht noch ein paar unbedarfte Seelen beeindrucken (nichts für ungut!). Schade, hier wurde eine gute Chance achtlos weggeworfen.
Völlig verrückter Trashfilm aus Thailand. Der Name ist hier Programm. Wie soll man diese bekloppte Fantasy-Komödie mit Krimi-Elementen angemessen beschreiben? Was hat sich der Regisseur dabei gedacht? Und wie soll man sich das alles ansehen, ohne dabei einen seelischen Schaden zu erleiden? Ich weiß es nicht! :-)
Schade, schade, schade. Dieser Film ist wie eine Speise, für die viele gute Zutaten zur Verfügung standen, aber die der Koch letztlich versaut hat. Total verkocht, die einzelnen Ingredienzien im falschen Verhältnis zueinander, kaum Würze und zu allem Überfluss auch noch alles in einer eigenartig schmeckenden Sauce ertränkt. Hin und wieder beißt man zwar auf eine Zutat, die richtig lecker schmeckt, aber in der Gesamtheit erscheint die Zusammenstellung einfach nicht stimmig (zumindest für mich).
Den Trashfaktor (Handlung, Dialoge, Darsteller) muss man nicht mögen, ebensowenig den B-Movie-Grindhouse-Stil, aber das alles fand ich grundsätzlich noch ganz okay. Was mir aber jede Lust am Zuschauen verdorben hat, war der exzessive und völlig beliebig wirkende Einsatz visueller Stilmittel. Die Gore-Effekte waren ja noch in Ordnung, aber was der DP hier verbrochen hat, geht auf keine Kuhhaut mehr. Völlig wild und sinnfrei werden hier so ziemlich alle Spielereien angewandt, die ihm scheinbar zur Verfügung standen. Entweder man ist hier einem Konzept gefolgt, dass derart genial und komplex ist, dass ich es einfach nicht erkennen kann, oder es ist eher wie ein Schimpanse, den man vor ein Keyboard setzt und der dann wahllos irgendwelche Tasten drückt. In 'Carnage Park' wurde so viele visuelle Spielereien eingesetzt - aber statt hiermit irgendeinen Mehrwert zu kreieren (wie es nahezu jeder anderen Horror-Produktion gelingt) nervt und langweilt die hier vorliegende Beliebigkeit einfach nur noch. Sehr schade. Mit einer ordentlichen Umsetzung wären hier für mich gut und gerne sechs bis sieben Punkte drin gewesen.
Grundsolides (Liebes-)Drama mit zwei guten Hauptdarstellern, das mit einer gewissen Prise aus dem Sozialdramen-Genre gewürzt wurde. Einige Einschübe von leichter Komik (im Sinne von eher niveauvollem Humor) lockern die Erzählung über die leicht schrullige Emily und den extrem kauzigen Donald etwas auf und verleihen dem Film eine heiter beschwingte Note. Zwar kommt die Inszenierung etwas bieder daher und gefühlt kommt der komplette Film mit einem einzigen Theme aus, das noch nicht mal groß variiert wird, aber dennoch stellt sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt Langeweile ein. Trotz einiger Unzulänglichkeiten transportiert 'Hampstead Park', versehen mit dem bewusst leicht doppeldeutigen Untertitel 'Aussicht auf Liebe', ein Gefühl der Wärme, der Freundlichkeit und des Wohlbefindens. Auch wenn die Chemie zwischen den beiden an sich guten Hauptdarstellern oftmals etwas unterkühlt wirkt, so macht es dennoch Spaß, ihnen bei ihren Begegnungen zuzusehen. So ist eben das Leben. Nicht jedes Paar ist ein von Hollywood inspiriertes Traumpaar, das von morgens bis abends von Schmetterlingen und Geigenklängen umweht wird. Oftmals reicht schon weitaus weniger für ein glückliches Zusammensein - wie etwa gegenseitiger Respekt, Verständnis und Loyalität - um nur mal einige der hier vorhandenen Beispiele zu nennen.
Finnisches Drama, das sich irgendwo zwischen Liebesgeschichte, Beziehungsdrama und Musikfilm bewegt. Der Rapper ist eigentlich kein Rapper, sondern ein Hip Hop DJ, und das Mädchen ist eigentlich eine junge Frau, aber geschenkt... :-)
Zwar werden hier nicht die ganz großen (abstrakten) Kategorien aufgefahren und ausgeschmückt, aber es entspinnt sich doch eine recht kurzweilige Geschichte über zwei sehr verschiedene Charaktere aus doch recht unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten. Nicht die schlechteste Wahl für einen cineastischen Ausflug nach Finnland, das auch abseits von Kaurismäki einige ordentliche Produktionen zu bieten hat.