Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Verblödungskino mit Hund. Hier wird alles so übertrieben simplifiziert und schablonenhaft dargestellt, dass es selbst die vielen involvierten Tiere nicht mehr rausreissen können. Die Handlung ist derart simpel und plakativ gehalten, dass es fast schon weh tut. Und im Mittelpunkt steht ein Hund, der zwar nicht kapiert, ob jemand tot ist oder nicht, aber sich durchgehend eine der schwierigsten Fragen überhaupt stellt, indem er sich fortlaufend Gedanken über den Sinn des Lebens macht. Aha. Vom Alkoholiker-Vater, der albernen Verhaftungsszene oder dem zustimmend nickenden Bailey mal ganz abgesehen.
Das Desaster fängt schon beim Titel an. Der deutsche ist ja noch okay, aber der Originaltitel suggeriert ja schon, dass Hunde (oder Tiere ganz allgemein) nur da sind, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Wenn man das zu Ende denkt, kommt absolut nichts Gutes dabei heraus...
Die Hunde an sich sind süß anzusehen, aber was ist das schon wert, wenn es beim Dreh zu solchen Szenen wie in dem Video kam? Mal ganz unabhängig von den Tierquälerei-Vorwürfen: Dieser Film ist auch sonst nicht gut.
Überspitzt gesagt ist "Kong: Skull Island" einer jener Filme, die gleichzeitig Anwärter auf eine Oscar-Nominierung sowie auf eine goldene Himbeere sind. Während sich ein Teil der Effekte wirklich sehen lassen kann, ist das Drehbuch lupenreiner Trash. Regisseur Jordan Vogt-Roberts schafft es einerseits, eine recht ansprechende Atmosphäre zu kreieren, weiß aber andererseits mit seiner namhaften Darstellerriege nur verhältnismäßig wenig anzufangen. Einige aus dem Cast wirken hier klar unterfordert (z.B. Brie Larson).
Da ich hin und wieder aber ganz gerne mal trashige Filme sehe und der Film recht unterhaltsam war, gibt es trotzdem 7,5 Punkte.
Überdrehte Komödie, die aber irgendwie nicht so richtig zünden will. Der Cast agiert recht ordentlich. Viele der Darsteller sind aus diversen TV-Serien bekannt. Ein Teil der Witze funktioniert auch ganz gut. Aber leider ist auch etwas zu viel Leerlauf mit drin. Ein paar gute Einfälle retten den Film aber noch ins untere Mittelmaß.
Vorneweg: Ich habe mir den Film wegen dem Cast angeschaut und wusste von vornherein, was mich in etwa erwarten würde. So kam es dann auch. Trotzdem: Der deutsche Titel ist frech, aber das Cover schlägt dem Fass den Boden aus. Es hat noch nicht mal annähernd etwas mit dem Film zu tun. Und die deutsche Synchro ist teilweise auch grenzwertig. Bei einer guten Synchronisation wird darauf geachtet, dass die Worte bzw. die gesprochenen Laute zumindest halbwegs zu den Lippenbewegungen passen. Wenn der Darsteller ganz offensichtlich ein "O" spricht, sollte an dieser Stelle auch eines in der Übersetzung vorkommen usw. Nicht so hier. Einige der Sprecher legen sich zwar enorm ins Zeug, aber auch sie können die Mängel der deutschen Dialogregie nur notdürftig kaschieren.
Der Film an sich ist okay. Er macht den Eindruck, als wäre das Skript ursprünglich fürs Theater geschrieben worden. Jedenfalls hätte man es auch gut dort inszenieren können. Die Dialoge sind größtenteils recht erfrischend und hier und da auch für ein Schmunzeln gut.
Alles in allem kein Meisterwerk, aber durchaus nette Unterhaltung für zwischendurch.
Horrorfilm für Genre-Neueinsteiger. Wer noch nicht viele Horrorfilme gesehen hat, kann hiermit vielleicht Spaß haben, alle anderen bekommen die x.te Wiederholung abgedroschener Horrorklischees zu sehen. "Annabelle" findet nicht mal ansatzweise so etwas wie eine eigene Note. Noch nicht mal eine einzige Kategorie, in der dieser Film wirklich gut wäre, lässt sich ausmachen.
++ Leichter SPOILER ++
Legendär ist höchstens die Theorie, mit der sich die Protagonisten die Rückkehr der Puppe aus der Mülltonne erklären: "Vielleicht ist beim Umzug etwas durcheinander gekommen." Macht Sinn.
Ein Glück, dass es bald eine Fortsetzung gibt. Darauf hat die Welt gewartet...
Wer sich auf die Handlung einlässt und sie nicht allzu sehr hinterfragt, bekommt ein B-Movie der besseren Sorte mit einer bemerkenswert düster-beklemmenden Atmosphäre geboten. Schauspielerisch und dramaturgisch ist dieser Film solide. Der Versuch, eine gewisse Krimi-Note in den Exorzismusfall zu bringen, erweist sich als durchaus gelungen.
Oscar Madness Film 142 (2 Nominierungen)
'Inherent Vice' lässt sich nur mit sehr viel Wohlwollen noch als Kriminalfilm bezeichnen. Ständig verliert der verpeilte Protagonist Doc Sportello sein Ziel aus den Augen, filtert (scheinbar?) die völlig falschen Informationen aus einem Gespräch, wendet höchst unkonventionelle Ermittlungsansätze an oder lässt sich einfach mal von seinem Gefühl leiten. Als Zuschauer begleitet man ihn bei einer schier absurden und höchst skurrilen Odyssee, wie man sie in der Form noch nicht gesehen hat. Teilweise anstrengend, aber macht Spaß!
Alleine schon wegen dieser bemerkenswerten Mischung aus Skurrilitäten, Ideenreichtum, Ironie sowie eines kauzigen Erzählstils und einer höchst eigenwilligen Charakterzeichnung erscheint Paul Thomas Andersons Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch mehr als gerechtfertigt. Auch wenn entsprechende Trophäe letztlich an Graham Moore für 'The Imitation Game' vergeben wurde, dürfte sich Anderson mit seiner Arbeit an 'Inherent Vice' seinen Eintrag in diverse filmhistorische Bücher gesichert haben.
Eine weitere Nominierung konnte seine Verfilmung durch Mark Bridges für das Kostümdesign erlangen, das lässig, verspielt und verträumt zugleich wirkt; wie die gesamte Inszenierung eben auch.
Irgendwie ironisch, wenn ein Film mit dem Titel "Ich darf nicht schlafen" stellenweise etwas ermüdend wirkt... Die Prämisse ist gut, die Umsetzung ganz okay, aber teilweise auch etwas holprig. Etwas mehr Komplexität hätte diesem Film gut zu Gesicht gestanden. Er war zwar auch so nicht schlecht, aber so richtig packend fand ich ihn auch nicht.
Mir persönlich hat dieser Teil besser gefallen als seine beiden Vorgänger. Der Fantasy-Anteil wurde zumindest etwas zurückgefahren und auch die etwas kürzere Laufzeit tut dem Film eher gut. Bloom, Knightley und die Sidekicks haben mir nicht unbedingt gefehlt. Auch wenn die Kritiken eher mau sind: Besser so als das, was in Teil 2 & 3 angeboten wurde.
Allegorie über einen Mann und sein Verhältnis zur Natur. Es ist nicht ganz leicht, die Symbolik in allen Fällen komplett aufzuschlüsseln, aber die grobe Botschaft kommt auch so an. Visuell ist der Film gut gelungen und auch trotz des Verzichts auf Sprache (oder gerade deswegen?) funktioniert er doch recht gut. Allerdings muss man sagen, dass ca. 80 Minuten dann auch reichen.
Legendär unlustige Actionkomödie ohne nennenswerte Action oder irgendwelche Gags, die auch nur ansatzweise zünden. Der Autor, der die Rolle von Jeff geschrieben hat, sollte eigentlich lebenslanges Drehbuch-Verbot erhalten. Dessen Charakter ist so extrem stark überzeichnet, dass es fast schon peinlich wird. Und wozu? Man weiß es nicht. Komik wird dadurch jedenfalls nicht erzeugt. Zu allem Überfluss reihen sich dann auch noch mehrere Goofs aneinander und geben diesem Film den Rest.
Großartiger Abschluss der Wolverine-Trilogie und der wahrscheinlich beste aller bisherigen X-Men-Filme. Teilweise zwar etwas vorhersehbar, aber dafür mit einer extrem packenden und stimmigen Atmosphäre (die stellenweise sogar ein wenig an "Terminator 2" erinnert), richtig guten Darstellerleistungen, bemerkenswert stilsicheren Schnitten, tollen Bildern und guten Effekten. James Mangold trifft genau den richtigen Ton: Actionreich, brutal und etwas schwermütig - weit entfernt von jenen Superheldenfilmen, die zu reinen Klamaukveranstaltungen verkommen. Absolut top!
Oscar Madness Film 80 (1 Auszeichnung, 4 weitere Nominierungen)
Sehr charmant inszenierter Sportfilm, der nur leicht angestaubt wirkt, aber weit weniger in die Jahre gekommen ist als so manch anderer Film seines Alters. Regisseur Peter Yates lässt seine Figuren skurril, schrullig und oftmals auch plan- und hilflos sein, gibt sie aber zu keinem Zeitpunkt der Lächerlichkeit preis. Dadurch entsteht ein heiter beschwingter Sportfilm, der sich stark von der Verbissenheit von "Rocky" & Co. abhebt (wobei letzterer natürlich auch eine großartige Figur ist). "Vier irre Typen" ist ein sympathischer Sportfilm (mit einem jungen Dennis Quaid in einer Nebenrolle), der auch heute noch Spaß macht.
Nachtrag: Die originelle Mischung aus kauzigem Humor und einer Sportgeschichte wurde mit einem Oscar für das beste Originaldrehbuch prämiert. Weitere Nominierungen gab es in den Kategorien Filmmusik, Regie, beste Nebendarstellerin (Barbara Barrie) und - fast schon folgerichtig - als bester Film.
Klassisches B-Movie mit diversen Darstellern, die man überwiegend aus TV-Serien kennt - und die auch dementsprechend agieren. Mein Urteil zu diesem Film fällt etwas zwiegespalten aus: Slasher-Filmen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, und den Stoff nur (mehr oder weniger zur Unterhaltung) wiedergeben, ohne ihm irgendetwas substanzielles abzuringen, haftet (zumindest für mein Empfinden) oftmals etwas geschmackloses an. Das gilt auch für "Wolves at the Door". Punkten kann der Film jedoch durch seine düstere Atmosphäre, die teilweise durch die spärliche Beleuchtung, ganz besonders aber durch den Ton erzeugt wird. Das Klopfen, die Schritte u.s.w. sind recht gut abgemischt und werden auch immer wieder durch morbide Klänge und passend gewählte Lieder (auch textlich) ergänzt. Insgesamt kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss, aber zumindest für einige Genrefans dürfte er durchaus interessant sein. Ein paar Fans wird dieser Film sicherlich finden; viele werden aber auch eher angewidert oder enttäuscht sein. Ich reihe mich irgendwo in der Mitte ein...
'Storm Hunters', qualitativ (v. a. hinsichtlich Drehbuch und Besetzung) irgendwo zwischen B-Movie und TV-Film anzusiedeln, kratzt immer wieder hart an der Trashgrenze und nimmt so seinen eigenen Mockbuster gleich selbst vorweg. Hauptsächlich dank der gelungenen Effekte hebt sich der Film aber letztlich doch noch von Asylum und Co. ab.
Empathisch inszeniertes Drama, das vor allem durch hervorragende Kameraarbeit und gute Darsteller punktet (neben den beiden oscarnominierten Nebendarstellern Dev Patel und Nicole Kidman zeigt auch Rooney Mara eine hervorragende Leistung). Vieles bleibt nur angedeutet, kommt aber trotzdem beim Zuschauer an. Im Vordergrund steht ganz klar Saroos Geschichte, diverse Nebenhandlungen werden nur kursorisch gestreift, was aber nicht unbedingt negativ sein muss.
Mir hat dieser Film gefallen. Zwar kann ich mir durchaus vorstellen, dass nicht jeder etwas damit anfangen kann. Wertungen unter 4 Punkten erscheinen mir hier aber ein wenig unfair, da es technisch kaum etwas zu bemängeln gibt und der Inhalt ja (zumindest so ähnlich) tatsächlich passiert sein muss.
"Fish Tank" ist eine Milieustudie, die zwar nicht annähernd die Wucht und den umfassenden Blick von Arnolds späterem Werk "American Honey" erreicht, die aber dennoch durch ihren Realismus punktet. Die Kamera bleibt dabei stets nah an Hauptdarstellerin Katie Jarvis. Diese dankt es der Regisseurin mit einer (für eine Laiendarstellerin) schier verblüffenden Leistung. Auch wenn ihr das Milieu bekannt sein mag: Ihre Performance geht weit darüber hinaus, einfach nur eine Rolle zu spielen, die ihr halbwegs auf den Leib geschrieben wurde.
Die größte Stärke von "Fish Tank" liegt in Andrea Arnolds genauer Beobachtung eines Mirkokosmos und ihrem Talent, Rückschlüsse auf den entsprechenden Makrokosmos sichtbar zu machen. So geht beispielsweise Mias Schroffheit weit über eine einfache prophylaktische Abwehrreaktion gegenüber möglichen menschlichen Enttäuschungen hinaus. Der abschließende Tanz mit ihrer Mutter und die darauf folgende Verabschiedung von ihrer Schwester ("Ich hasse dich" - "Ich hasse dich auch") machen dies nur allzu deutlich. Man mag solch ein Verhalten (zumindest in diesem Zusammenhang) als fast schon systemimmanent begreifen. Ganze Generationen einer enttäuschten, desillusionierten und abgehängten Schicht wagen es einfach nicht mehr zu träumen, da sie nicht mehr an Träume glauben. Man kann diese These und deren Inszenierung durch Andrea Arnolds als viel zu plakativ abtun - ihre Intention jedoch zielt sicher in eine nachvollziehbare Richtung.
++ Enthält SPOILER ++
Boshafte Allegorie auf die Entfremdung des Menschen von seiner Natur (Natur im doppelten Sinne: Sowohl als Umwelt, Lebensraum, Wald usw., aber auch in der Bedeutung von menschlicher Natur), in der ein fast schon degenerierter Lebensstil mit bitterer Härte bestraft wird. So ist es dann auch kein Wunder, dass diejenigen, die der (bzw. ihrer) Natur noch am nähesten sind (u.a. die Kinder), etwas milder dabei wegkommen als die Erwachsenen. Nicht zufällig erwischt es den Gärtner zuerst...
Es gestaltet sich nicht ganz einfach, die komplette Symbolik aufzuschlüsseln. "Borgman" strotzt nur so vor religiösen (christlichen), mythologischen, literarischen (Romantik) und geschichtlichen Metaphern. Allerdings beschleicht mich auch ein wenig das Gefühl, dass auch etwas heiße Luft dazugemischt wurde...
"Borgman" hat das Zeug zu einem richtig guten Film, überzeugt mich allerdings nur teilweise.
'Der Ghostwriter' präsentiert sich als Verneigung Polanskis vor dem Stil Hitchcocks und ist ein höchst konservativ inszenierter Thriller, in dem Polanski seinen eigenen Stil ('Die neuen Pforten') mit dem von Hitchcocks Thrillern vermischt bzw. vereint. Vom Altmeister übernimmt er dabei den Spannungsaufbau sowie diverse stilistische Elemente - ohne jedoch auf dessen Raffinessen und damalige Innovationen in Sachen Lichtsetzung und Kameraarbeit zurückzugreifen. Inhaltlich auf das Nötigste reduziert, ist es trotzdem ein Genuss, diesen Film zu schauen, der zwar alles andere als originell ist, dafür jedoch auf charmante Weise an frühere Inszenierungen erinnert.
Raoul Peck verfolgt einen relativ unkonventionellen Ansatz. Er hält den Spannungsbogen enorm flach und konzentriert sich auf Theorien, Philosophien, Gesprächsinhalte und Begegnungen zwischen Marx, Enges und diversen Zeitgenossen wie etwa Bakunin, Proudhon und Weitling. Die Gespräche reichert er immer wieder mit Details an, die vermuten lassen, dass man sich hier relativ genau mit den handelnden Personen und deren Werken beschäftigt hat. Für Leute mit Geschichts-, Politk- oder vielleicht auch Philosophieinteresse ein interessanter Film, für alle anderen wohl eine eher müde Veranstaltung.
Das Szenenbild präsentiert sich (für europäische Verhältnisse) enorm gelungen, die Darsteller agieren gut - an der Synchronisation hingegen hapert es stellenweise (nicht immer lippensynchron). Eine bemerkenswert gelungene Idee war es, im Abspann den Bogen zur Gegenwart zu spannen.
Bei einer ultimativen Challenge für Leute mit ADS ist Scorseses 'Silence' der Endgegner. Wer diesen Film am Stück anschauen kann, ohne etwas nebenbei zu machen oder unruhig zu werden, kann getrost davon ausgehen, dass er sich in dieser Hinsicht keine Sorgen machen muss. :-)
Ich hatte einen Film erwartet, der im Fahrwasser von 'The Mission' (1986) daherkommt. Teilweise kam es auch tatsächlich so, zum Teil lag ich mit dieser Prognose aber auch ordentlich daneben. Inhaltlich beschäftigt sich die Erzählung mit der Abschottung Japans gegen das Christentum. Stilistisch sind einige Anleihen bei Akira Kurasawa unverkennbar.
Scorsese schafft es, die Positionen beider Parteien plausibel darzustellen. Auch wenn in dieser Hinsicht die Widmung im Abspann etwas irritiert, lässt sich durchaus Verständnis für die grundsätzliche Position der japanischen Inquisition aufbringen - wenn auch nicht für deren Methoden.
Ansonsten wurde diese Verfilmung mit sehr viel Liebe zum Detail inszeniert (auch wenn der Verweis auf das Konzept der Liebesheirat im Jahre 1638 nicht unbedingt zeitgemäß wirkt). Insgesamt ist dieser Film absolut empfehlenswert - allerdings nur für ein Publikum, das auch mit etwas sperrigeren Filmen umzugehen weiß.
'The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit' widmet sich dem Thema Sklaverei und schlägt dabei ähnliche Wege ein wie '12 Years a Slave', allerdings auf nicht ganz so hohem Niveau. Sowohl schauspielerisch als auch dramaturgisch ist '12 Years' auf etwas höherem Niveau anzusiedeln, wobei allerdings auch in Nate Parkers Film ein Großteil der Darsteller zu überzeugen weiß. Allerdings beschleicht einen hier ein wenig das Gefühl, dass es nicht ausschließlich um die Erlangung von Gerechtigkeit geht. An sich wäre das auch nicht weiter schlimm, nur leider baut Parker dadurch stellenweise eher Distanz zum Zuschauer auf (egal welcher ethnischen Herkunft), statt diesen auf seine Seite zu ziehen.
Gute, interessante und sehenswerte Doku, die sich für meinen Geschmack aber thematisch etwas zu viel aufbürdet. Alleine mit den allgemeinen Missständen im US-Justizsystem, in der Politik oder bei den Sicherheitsbehörden ließen sich schon unzählige Bücher füllen; vom Thema Rassismus ganz zu schweigen. '13th' versucht, all diese Themen unter einen Hut zu bringen, was größtenteils auch gut gelingt - auch wenn die Allgemeingültigkeit ein wenig darunter leidet. Aber am Ende des Filmes haben sie aber dann ja noch recht gut den Kreis geschlossen.
Oscar Madness Film 29´5 (1 Nominierung)
Eine Kurzdokumentation über Krankheit und Tod. Keine leichte Aufgabe, die sich Dan Krauss (Regie) hier vorgenommen hat.
Nah dran an den Patienten und ihren Angehörigen wirft diese Produktion einige Fragen auf, die sie naturgemäß aber natürlich nicht beantworten kann. Dennoch ein gelungener Einblick in einen Bereich, mit dem die allermeisten Menschen irgendwann mal in Berührung gekommen sind oder kommen werden. Für den einen oder anderen Zuschauer, der solche Themen bisher ausgeblendet hat, kann es durchaus hilfreich sein, schon mal erste Einblicke zu bekommen. Sehenswert.
Oscar Madness Film 288 (1 Nominierung)
Sehenswerte Doku, die (im Vergleich zu vielen anderen oscarnominierten Dokumentationen) sehr positive Töne anschlägt und von einem hohen Grad an Empathie geprägt ist. Die Produzenten folgen dabei einem recht ungewöhlichen und sehr innovativen Ansatz: So wie Owen die Zeichentrickfilme nutzt, um die Welt für sich verständlich zu machen, so nutzt auch Regisseur Roger Ross Williams Animationen (und letztlich auch die Regeln des Formelkinos), um dem Zuschauer Owens Welt und seine Art des Denkens anschaulich begreifbar zu machen. Der Blick auf Owens Filmsammlung hat zwar gezeigt, dass Owens Methode keineswegs ausschließlich auf Disney-Produktionen beschränkt zu sein scheint (es standen auch 'Ice Age' und andere Filme dabei), aber das nur am Rande.
Ob dieser Weg ihn an sein Ziel bringen wird, sei mal dahingestellt. Sein Bruder hat es ja schon recht gut umrissen, als er auf die "limits" dieser Filme hingewiesen hat. Aber entscheidend ist, dass diese Methode zumindest bisher sehr hilfreich für Owen und sein Umfeld war und ihn ein gutes Stück seinen Zielen näherbringen wird (und bereits gebracht hat). Irgendwann wird er bei der Wahl seiner Mittel wohl nachjustieren müssen, aber zunächst mal eröffnet Owen sich und seiner Umwelt Welten, die zuvor nicht erreichbar schienen. Somit befasst sich 'Life, Animated' mit einem wichtigen und interessanten Thema und findet einen sehr originellen und sehenswerten Zugang dazu.