Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Selten habe ich so eine subjektive Punktewertung abgegeben. Die meisten Kategorien des Films sind allenfalls mittelmäßig, aber die Atmosphäre hat es mir einfach angetan. Alles ist etwas depressiv angehaucht, ständig regnet es, die Musik ist stimmig und fahle Farben dominieren das Bild. Trotz des relativ dünnen Drehbuchs gestaltet sich dieses moderne Sisyphos-Drama im Murmeltier-Gewand enorm kurzweilig. Zoey Deutch geht altersmäßig zwar nicht mal mehr annähernd als Highschool Schülerin durch, dennoch wertet sie den Film mit einer bemerkenswerten Vorstellung klar auf.
"Wenn du stirbst..." ist ganz sicher nicht der ganz große Wurf, aber ich mag den Film trotzdem. :-)
Metaphernreiche Coming-Of-Age-Geschichte über Verlust, Trost und Zusammenhalt. Von den beiden ersten Binnengeschichten geht durchaus eine gewisse Faszination aus. Beeindruckend auch das Spiel mit der Zahlensymbolik und den diversen Variationen 12:07-Uhrzeit. Aufmerksames Zusehen wird hier belohnt, allerdings funktioniert der Film auch einigermaßen, wenn man sich nur auf die Oberflächen-Ebene einlässt. Auch wenn der Protagonist noch recht jung ist, so richtet sich 'Sieben Minuten nach Mitternacht' in erster Linie doch an ein eher erwachsenes Publikum und ist letztlich mehr Drama als Fantasy.
Interessanter Hybrid aus Thriller und Drama über zwei Figuren, die sich gegenseitig belauern und die von gut aufgelegten Darstellern verkörpert werden. Manches bleibt im Vagen, aber gerade dieser Aspekt verleiht "True Story" erst eine gewisse Würze. Durchaus sehenswert!
Müde Story, die man so (oder so ähnlich) schon unzählige mal gesehen hat. Dabei ist die Geschichte weder bemerkenswert lustig, noch traurig, philosophisch oder sonstwas. Pluspunkte gibt es aber für den Cast. "Sieben verdammt lange Tage" ist bis in die Nebenrollen hinein mit zahlreichen namhaften Akteuren besetzt, die den Film mit ihrer Spielfreude zumindest ins Mittelmaß retten.
Vor etwas mehr als 20 Jahren wäre dieser Film wohl als visionärer SciFi-Thriller wahrgenommen worden, jetzt erscheint er (leider) als mehr oder weniger überholtes Episoden-Drama, das bei vielen Zuschauern allenfalls noch ein müdes Lächeln hervorrufen dürfte. Der größte Teil der Handlung erweist sich als enorm vorhersehbar. Wirklich schlecht sind die Geschichten nicht, sonderlich bemerkenswert allerdings auch nicht.
Eigentlich bietet diese Thematik genügend Stoff für einen Mehrteiler oder gar eine ganze Serie. Es ist fast ein bisschen schade, dass viele Aspekte hier nur angedeutet oder verkürzt gezeigt werden konnten. Für meinen Geschmack hätte der Film auch noch ein wenig mehr Biss und dafür etwas weniger Personalisierung vertragen können, aber im Großen und Ganzen ist 'Miss Sloane' absolut sehenswert. Allein schon die abermals exzellente Vorstellung von Jessica Chastain ist eine Sichtung wert.
Man hätte diesen Film besser unter 'Prometheus' vermarkten sollen, ansonsten sehe ich ihn aber nicht so negativ wie viele andere Kommentatoren hier. Darsteller und Figuren haben mir gefallen, bei der Story hat man sich bemüht, die Lücke zwischen 'Prometheus' und 'Alien' einigermaßen zu schließen und die düstere Atmosphäre war auch nicht schlecht, wenn auch leider der klaustrophobische Aspekt fehlt. In der Mitte gab es leider etwas Leerlauf, aber insgesamt war er dann schon ungefähr so, wie man ihn aufgrund des Trailers erwarten konnte.
Nach dem Trailer war ich eigentlich skeptisch, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es sicherlich auch enorm schwer war, aus diesem Material überhaupt einen Trailer zu schneiden. Guy Ritchie bemüht sich, ordentlich frischen Wind ins Genre zu blasen und größtenteils gelingt ihm das auch. Die Musik ist bemerkenswert, die schnellen Schnitte bewegen sich irgendwo zwischen "passendes Stilmittel" und Scharlatanerie. Die Handlung an sich ist nicht der Rede wert, aber die Umsetzung dann doch recht kurzweilig und humorvoll gestaltet - ohne dass es in eine reine Klamaukveranstaltung ausartet. Ich muss jetzt nicht jeden Historien-Abenteuer-Actionfilm in diesem Stil haben, aber für zwischendurch ist 'King Arthur' durchaus eine nette Abwechslung.
Für mich persönlich reiht sich dieser Teil genau in der Mitte ein. Zwei der Vorgänger fand ich besser, zwei schwächer.
Man bekommt genau das, was man erwarten durfte: Die übliche Mischung aus Abenteuer, Komödie und Fantasy, gewürzt mit einer ganz kleinen Prise Mystery/Horror. Ausstattung und Effekte sind gewohnt gut und auch der typische Humor darf nicht fehlen. Und natürlich werden auch dieses mal wieder all jene Arten von Locations abgefilmt, die man aus den bisherigen Teilen schon gewohnt war (Gefängnis, Wirtshaus, Insel, Urwald, Strand, Dorfplatz usw.) und selbstverständlich dürfen auch dieses mal [SPOILER] ein Gefängnisausbruch und eine verpatzte Hinrichtung sowie die anderen gewohnten Handlungselemente nicht fehlen.
++ ACHTUNG, MASSIVER SPOILER zu 'Pirates of the Caribbean 5' sowie zu 'Guardians of the Galaxy Vol. 2' !!++
Rotzfrech jubelt uns Disney zum zweiten mal innerhalb eines Monats denselben Schluss unter. Die Helden sitzen "unten" in einer Gefahrensituation fest und werden gerettet, indem eine soeben erst "entdeckte" Vaterfigur sich opfert bzw. unter Einsatz ihres Lebens zurückbleibt, um den restlichen Figuren die Flucht zu ermöglichen.
Selbstverständlich waren hier komplett andere Autoren am Werk, aber grundsätzlich ist es schon frappierend, wie sehr sich die Handlungselemente diverser Disney-Produktionen (oder zumindest von Disney vertriebenen Produktionen) ähneln.
Die erste Hälfte dieses Dramas beschäftigt sich vornehmlich mit Churchills (zumeist vergeblichen) Versuchen, Einfluss auf die militärische Durchführung des Kriegsgeschehens zu nehmen. Im zweiten Abschnitt geht es eher darum, wie er persönlich mit politischen Rückschlägen und Frustrationen umgeht.
Mir persönlich hat der Auftakt besser gefallen als der Schluss, aber das wird wohl von Zuschauer zu Zuschauer verschieden sein. Wer sich eher für Politik interessiert, ist beim Anfang besser aufgehoben, wer eher auf klassische bzw. persönliche Dramen steht, wird möglicherweise zum Ende hin besser unterhalten.
Insgesamt wird hier nur ein sehr enger Zeitraum und ein thematisch stark verengter Aspekt seines politischen Wirkens betrachtet. Weitere Themenfelder werden nur kursorisch gestreift oder gar nicht erst erwähnt.
Etwas weniger pathetischer Ballast gegen Ende hin hätte 'Churchill' gut zu Gesicht gestanden, ansonsten ist es aber ein durchaus gelungenes Biopic. Bemerkenswert anschaulich dargestellt wurde die Ohnmacht (und im Endeffekt auch eine regelrechte Hilflosigkeit), der selbst so ein prominenter politischer Entscheidungsträger jener Zeit unterlag. Da ziehen hunderttausende Soldaten seines Landes in den Krieg und selbst ihm als Premierminister und Verteidigungsminister ist es kaum möglich, entscheidend Einfluss auf militärische Entscheidungen zu nehmen.
Solider Horrorthriller, der es langsam angehen lässt und dann mit einem hochspannenden Finale um die Ecke kommt, das derart überzogen und (scheinbar) frei von Logik bzw. Plausibilität ist, dass es offenbar auch auf eine zweite Bedeutungsebene verweist, die eher allegorisch zu verstehen ist. Mag sein, dass ich grandios fehlinterpretiere, aber ich versuche es trotzdem mal:
++ SPOILER ++
Es geht m. E. darum, inwieweit man bereit ist, den Teufel herein zu lassen; in sein Haus, in sein Leben, in sein Herz und letztlich auch in seinen Verstand. Er spricht die Gier im Menschen an und lockt mit "Devil's Candy" jene an, die dafür empfänglich sind. Aus diesem Antrieb heraus tut Ray Dinge, die er nach eigenem Bekunden eigentlich gar nicht tun möchte. Auch Jesse (der darauf verweist, nun endlich eine Muse zu haben) hat bereits eine Tür in diese andere Wirklichkeit aufgestoßen und mehrfach einen Blick hinein geworfen, ist aber noch nicht vollends über die Schwelle gegangen - er steht noch ein Stück davor. Folglich kommt das Dämonische zu ihm - was mich an eine Dialogzeile aus 'Carnivàle' erinnert: "Go to hell!" - "Go? Why? I plan on bringing it here."
Und genau in diesem Sinne sind dann auch die Ereignisse im Finale zu verstehen, die rational eigentlich nicht zu erfassen sind. Übelste Verletzungen werden scheinbar locker weggesteckt, auch zu Verbrennungen und/oder Rauchvergiftungen kommt es nicht. Ironischerweise kann Jesse nur siegen, indem er (zunächst?) einen weiteren Schritt Richtung Hölle macht.
Die genaue Rolle der christlichen Kirche bleibt hier etwas unklar, wird allem Anschein nach aber deutlich kritischer gesehen, als in den allermeisten "klassischen" Exorzismusfilmen, in denen die Rollen zwischen Priester und Dämon klar verteilt sind. Wirkliche Hilfe können die Betroffenen hier nicht erwarten - allerdings haben sie auch gar nicht erst nachgefragt.
Unter dem Strich ist 'Devil's Candy' also auch eine Allegorie auf die Gier, die so manchen Menschen packt und nicht mehr loslässt. Diesen Horrorfilm als verschlüsseltes sozialkritisches Drama zu bezeichnen, würde wahrscheinlich zu weit gehen, aber zumindest die Saat dazu dürfte in der Geschichte auf jeden Fall angelegt sein. In diesem Sinne ist dieser Film dann auch ein bitterböser Beitrag über egoistische Motive und den Preis, der dafür zu entrichten ist. Insgesamt ist es natürlich "nur" ein Horrorfilm - aber eben angereichert mit etwas diabolischem Candy...
++ SPOILER ENDE ++
Wie gesagt: Vielleicht haue ich hier auch legendär daneben, aber bis auf Weiteres erscheint mir diese Deutung noch am plausibelsten zu sein. Wer eine bessere auf Lager hat: Immer her damit! :-)
Ruhe in Frieden, James Bond!
Vorneweg: 'Einsamkeit und Sex und Mitleid' ist ganz sicher nicht für ein (deutsches) Massenpublikum, das einen jener Filme erwartet, wie man sie von Schweiger, Schweighöfer und Co. kennt, empfehlenswert. Im Gegenteil: Hier wird äußerst sperriges Arthouse-Kino geboten, wie man es nur selten aus Deutschland zu sehen bekommt.
Here we go:
Was für ein Trip! Verkopft, zynisch und bitterböse erweist sich 'Einsamkeit und Sex und Mitleid' als bittere Anklage einer sich selbst zersetzenden Egoismusgesellschaft. Stilistisch sind ein paar Anleihen bei Terrence Malick (und einigen anderen Branchengrößen) unverkennbar - aber das nur am Rande. Der Film strotzt nur so vor Analogien und Metaphern, deren größter Teil im Verlauf des Filmes auch hinreichend aufgelöst wird. (Sogar am Ende des Abspanns findet sich z.B. die rotierende Scherbe nochmal als Erinnerungsstütze.)
Visuell spielt sich hier alles auf einem (für deutsche Verhältnisse) extrem hohen Niveau ab. Gekrönt wird das Ganze von den bemerkenswerten Bildern der Künstlerin. Natürlich gibt es auch einige Kritikpunkte, aber wirklich erwähnenswert erscheint mir nur der artifizielle Charakter der Inszenierung, der verbunden mit dem stellenweisen Overacting einer noch stärkeren Verankerung der Ereignisse in der Realität (bzw. dem erlebten Alltag der Zuschauer) entgegensteht. Im Großen und Ganzen scheint Regisseur Lars Montag aber genau zu wissen, was er tut. Nach und nach schält er den Kern heraus, auf den es ihm anzukommen scheint. Sein Film verdient sowohl in der A- als auch der B-Note für die Umsetzung hohe Punktzahlen
Dennoch dürfte es ein ganz schön mühsames Unterfangen gewesen sein, diesen Film finanziert und in die Kinos bekommen zu haben. Aber es hat sich gelohnt: 'Einsamkeit und Sex und Mitleid' geht (für deutsche Verhältnisse) mutige Wege und legt mit beissendem Zynismus den Finger in so manche Wunde. Ob diese nun (wie es der Titel in seiner Anspielung auf das Deutschlandlied suggerieren mag) speziell deutsch sind, sei mal dahingestellt. Dennoch trifft dieses Sittengemälde ein ums andere mal den Nagel auf den Kopf. Die Kernbotschaft von einer zersplitterten Gesellschaft, deren einzelne Teile sich nur noch um sich selbst drehen, mag trivial wirken - ihre Berechtigung hat sie aber allemal. Untermalt wird das Ganze mit einem Metaphernreichtum, der in den allermeisten deutschsprachigen Produktionen seinesgleichen sucht (der leitmotivisch eingesetzte Vogelschwarm, das Scherbengleichnis oder die Zertrümmung der Einrichtung inkl. Kinderbett u.v.m. sprechen Bände).
++ Ab hier (teils massive) SPOILER ++
So opfert etwa der ehemalige Lehrer seine derzeit einzige Chance auf privates Glück seiner Rachsucht. Der große Reden schwingende Polizist ist sich in Gefahrensituationen selbst der nächste, der junge Möchtegern-Casanova nimmt die Erniedrigung seines Schwarms in Kauf, um sich selbst vor möglichen Enttäuschungen zu schützen und der ignorante Supermarktleiter wiederholt beim ersten Date nach der Trennung von seiner Ehefrau scheinbar dieselben Fehler erneut - und wundert sich, dass er letztlich nur für rein sexuelle Beziehungen herhalten darf... Die noch am ehesten funktionierende Beziehung ist ironischerweise die zwischen dem Callboy und der Hostess - da sie zumindest die vereinbarten Regeln einhalten. In einer Welt voller kaputter Menschen und ebenso kaputter Paarbeziehungen sind die beiden noch so etwas wie die Einäugigen unter den Blinden.
Auch das Christentum und der Islam bekommen in boshaften filmischen Kommentaren ihr Fett weg. Das kirchliche Tribunal schürt (bei völliger fachlicher Inkompetenz) noch weitere Ängste bei einem ohnehin schon total verunsicherten Jugendlichen, und der Wert (vermeintlich) muslimisch geprägter Ratschläge wird durch die Figur des kleinen Bruders karikiert.
Man könnte hier jetzt immer weitere Beispiele nennen, aber es dürfte auch so klar sein, worauf ich hinaus will - und ich will ja trotz Vorwarnung nicht den kompletten Film spoilern. :-)
Im Kino jagt derzeit eine Flüchtlingskomödie die nächste ('Willkommen bei den Hartmann', 'Die andere Seite der Hoffnung', 'Alles unter Kontrolle', 'Welcome to Norway' etc.). Wirklich schlecht war keine davon; innovativ aber leider auch keine (am ehesten vielleicht noch das Werk von Aki Kaurismäki). Wie von vielen französischen Komödie der letzten Jahre gewohnt, lässt man auch hier zwei (vermeintlich) gegensätzliche Welten aufeinanderprallen und die Beteiligten nach und nach entdecken, dass es bei allen (überbrückbaren) Unterschieden auch verbindende Gemeinsamkeiten gibt. Eine Botschaft die zu Frieden und Toleranz aufruft, ist nie verkehrt, daher haben diese Filme auch alle ihre Berechtigung. Nennenswert herausstechen kann die Geschichte von 'Ein Dorf sieht schwarz' allerdings nicht. Unter dem Strich bleibt trotzdem ein ordentlicher Film.
Wie bewertet man einen Film, der seine Hauptqualitäten scheinbar eher versehentlich ins Ziel bringt?
'Expedition Happiness' erweist sich als Feelgood-Movie, das den Zuschauer mit sehenswerten Bildern und einer enorm gut passenden Musik von Selima bzw. Mogli verzaubert und mit auf einen anderen Kontinent nimmt. Als Reisedoku taugt dieser Film zwar nur bedingt, aber Felix Starck fängt hier auf beeindruckende Weise das Lebensgefühl (zumindest einer gewissen Teilmenge) seiner Generation ein. Ob dies absichtlich oder eher versehentlich gelang, sei mal dahingestellt...
Der Titel des Films spiegelt sich noch am ehesten im Vornamen des Produzenten wider. Die eigentliche Frage nach dem Glück an sich wird allenfalls kursorisch gestreift. Der im Film gezeigte Ansatz wird sich ohnehin nur für die allerwenigsten Zuschauer als gangbarer Weg erweisen. Wer kann schon ein Jahr lang alles stehen und liegen lassen und hat nebenbei noch 100.000€ übrig, um eine Reise nach dem Vorbild von Felix und Selima zu finanzieren? Das scheint auch den beiden Protagonisten bewusst zu sein. So konzentriert man sich (besonders in der ersten Hälfte) eben lieber auf zahlreiche Selfies und bloße Erwähnungen von tollen Erlebnissen, die aber gar nicht erst gezeigt oder näher geschildert werden, und verliert dabei die eigentliche Aufgabenstellung völlig aus den Augen. Darüber können auch ein paar wenige inhaltsleere Erwähnungen der Glücks-Thematik nicht hinwegtäuschen. Letztlich steigern die beiden das ins fast Unermessliche, was eines der liebsten Hobbies von zahlreichen Altersgenossen zu sein scheint: Vermeintlich unentdeckte Ziele bereisen und sich dabei in den sozialen Medien selbst ins rechte Licht setzen. Das Konzept mit Erlebnisorientierung bei maximalem Drang zur Selbstinszenierung und eher geringfügiger Bereitschaft zu verantwortungsvoller Reflexion kann als durchaus symptomatisch für eine gewisse (Sub-)Kultur gesehen werden.
Herstellungstechnisch macht Felix Starck bei der Produktion von 'Expedition Happiness' vieles richtig und nur wenig falsch. Sein Film folgt dabei weniger dem Aufbau herkömmlicher Dokumentationen, sondern tendiert eher Richtung Formelkino (nur auf den Aufbau bezogen). Die Figurenzeichnung hingegen orientiert sich eher an den Mustern, die im Fernsehen angewandt werden (natürlich geht es hier um reale Personen, aber je nach Auswahl der verwendeten Szenen lassen sich die Personen ja dennoch auf verschiedene Weise ins Licht rücken).
Was der Zuschauer mit den inneren Widersprüchen, auf die er hier stößt, anfängt, bleibt ihm selbst überlassen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn vermeintlich unberührte Natur mit einer 30-Liter-Schleuder erkundet wird, oder wenn man mit diesem grandios überdimensioniertem Gefährt durch mexikanische Armenviertel brettert. Ob man das Logo mit dem angebissenen Apfel wirklich in die Kamera halten musste, sei ebenso dahingestellt - aber es gibt schlimmeres. Inwieweit in 'Expidition Happiness' inszenierend eingegriffen wurde, lässt sich im Vergleich zu vielen anderen Dokus nur erahnen - was natürlich in erster Linie der Thematik geschuldet ist. (Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich meine damit NICHT, dass einige Szenen gestellt sein könnten!)
++ Ab hier SPOILER ++
Bemerkenswert ist die Gratwanderung zwischen Optimismus und Naivität, mit der die beiden hinaus in die Welt ziehen. Spätestens als bei dem mexikanischen Gastgeber die Rede davon war, dass er 80% des heimischen Kartoffelmarktes kontrolliert, war eigentlich klar, wen sie da vor sich haben. Man hätte nur eins und eins zusammenzählen müssen. Ähnliches gilt für die Strapazen, denen Rudi ausgesetzt war, den "Besuch" durch die Militärs oder für die verschiedenen Probleme, die das Gefährt oder die Visaformalitäten mit sich brachten.
Aber genau hieraus resultiert auch ein großer Reiz dieses Filmes. Oder wie Felix (in Anspielung auf seine Mutter bzw. in Zusammenhang mit der Fahrt zu dem Mechaniker in Mexiko) ja sinngemäß selbst sagt: Man muss eben für sich selbst entscheiden, ob man lieber skeptisch oder optimistisch durch die Welt geht.
So gesehen bietet 'Expedition Happiness' durchaus auch Potential zur Selbstreflexion und zu einem Hinterfragen eigener Verhaltensmuster. Mehr kann eine gute Dokumentation eigentlich nur schwerlich leisten.
Rein visuell gar nicht mal so schlecht für einen Trashfilm, aber die schwachen Darsteller und die miserable Synchro ziehen das Vergnügen dann doch ordentlich runter. Das Drehbuch wirkt, als wäre es von einem Jugendlichen geschrieben worden, der alles unterbringen will, was er zu dem Thema weiß. Leider nur mäßig witzig und relativ langweilig.
Erschütternde Doku über ein Thema, das in den Medien leider keine Beachtung findet: Im 5cm "tiefen" Schnee sind blutrünstige Geisterhaie unterwegs! Wer nach diesem Film noch freiwillig Skifahren geht, ist selber schuld!
Die Eröffnungsszene verspricht Hirni-Trash wie aus dem Bilderbuch, aber so wirklich unterhaltsam ist der Film dann leider doch nicht. Dagegen kann auch der amerikanische Hansi Hinterseer Verschnitt nicht mehr viel ausrichten.
Trashiger Beginn, kreatives Ende - so in etwa lässt sich das Fazit auf den Punkt bringen. Diverse Anspielungen auf Fukushima und verschiedene Kommentare zur weltpolitischen Lage sind unverkennbar und drücken diesem Reboot einen eigenen Stempel auf. Die Montage und die Effekte sind teils etwas gewöhnungsbedürftig, aber immerhin sind die Produzenten an vielen Stellen um etwas Eigenständigkeit bemüht. Nicht alles an 'Shin Godzilla' ist perfekt, aber aufgrund seiner Schrulligkeit ist er dann doch durchaus sehenswert. Gojira selbst wirkt nicht böse, sondern einfach nur tölpelhaft. :-)
Wäre die männliche Hauptrolle mit Patrick Wilson besetzt, ginge 'Unforgettable - Tödliche Liebe' glatt als Fortsetzung von 'Home, Sweet Hell' durch. Katherine Heigl führt im Prinzip dieselbe Rolle fort - nur dass hier der satirische Faktor deutlich geringer ausfällt. So bekommen die Zuschauer hier einen Psychothriller geboten, der so ziemlich alles ist, nur nicht originell. Grobe Patzer werden zwar weitgehend vermieden, aber nennenswerte Pluspunkte werden auch nicht gesammelt. Immerhin: Für Fans von Botox und plastischer Chirurgie ist dieser Film ein Fest - nur leider bin ich keiner...
++ Massiver SPOILER zum Ende des Films ++
Was ist das bitte für ein Polizist? Spricht von einem "Stich", als ob es nur einen gäbe, zeigt die Ermittlungsakten freimütig herum und entlässt eine Verdächtige, da gegen sie nur Indizien im Fall des Messer-Mordes vorliegen. Kurz darauf ein weiterer Todesfall durch eine Stichverletzung. Dieselbe Verdächtige ist anwesend, ihre Fingerabdrücke sind auf der Stichwaffe und Blut der Toten an ihrer Kleidung, aber der Ermittler entschuldigt sich noch am Tatort bei ihr für die Unannehmlichkeiten - ohne überhaupt erst zu recherchieren.
Durch und durch mittelmäßige Komödie mit einem gut aufgelegten Wotan Wilke Möhring, die leider nur an der Oberfläche kratzt. Immerhin etwas besser als so manch andere Ausgeburt der deutschen Filmförderung, aber gewohnt risikoarm. Wenigstens spielen die üblichen Garanten für schlechte Unterhaltung nicht mit...
Tragikomödie mit Niveau, die sich aber ein wenig so anfühlt, als hätte man sie schon mal gesehen. Es werden Versatzstücke diverser ähnlicher Filme neu miteinander kombiniert. Das Ergebnis ist ein sehr kurzweiliger, bisweilen auch nachdenklicher Film, der für drei (oder gar vier) verschiedene Generationen potentielle Identifikationsfiguren bietet, aber wohl trotzdem nur zu einer relativ eng zugeschnittenen Zielgruppe durchdrungen wird.
Man bekommt genau das, was man erwarten durfte. Die Handlung ist nicht der Rede wert, aber insgesamt bekommt man eine recht humorvolle und äußerst kurzweilige Fortsetzung geboten. Die üblichen popkulturellen Referenzen (u.a. an 'Knight Rider', 'Masters of the Universe', 'Akte X', 'Cheers', Pacman und diverse Musiker) dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Und natürlich gibt es auch wieder eine Reihe von Cameos und Gastauftritten (u.a. von Howard the Duck, David Hasselhoff, Ving Rhames und Stan Lee).
CGI und 3D sind auf sehr hohem Level - ganz besonders Mimik und Gestik von Rocket und vor allem Baby Groot sind enorm gut gelungen. Bemerkenswert ist auch der Abspann, der mit stolzen fünf Bonusszenen aufwartet.
Horrorfilm nach Schema F, der sein Pulver größtenteils schon in der (wirklich gut inszenierten) Eröffnungsszene verschießt.
++ SPOILER ++
Der Bye Bye Man (Mist, jetzt hab ich ihn doch gedacht) und sein schlecht animierter Höllenköter müssen eigentlich gar nicht viel tun. Sobald die Opfer vom Wahnsinn geküsst sind, erledigen diese eigentlich alles selbst. So gesehen handelt es sich hier fast eher um einen Film über verrückt gewordene Massen- und/oder Selbstmörder als über ein Monster, das sich die Leute holt und sie umbringt.
Nebenbei bemerkt: Während man in den meisten Exorzismusfilmen Macht über den Dämon durch die Kenntnis seines Namens erlangt, ist es hier genau umgekehrt. Erst wenn man den Namen kennt, läuft die Sache so richtig aus dem Ruder.
Surrealer Horrorthriller, bei dem einerseits alle Karten offen auf dem Tisch liegen, der aber dennoch zu überraschen vermag. Einerseits ist alles so sehr überzogen, dass schon hart an der Grenze zum Trash gekratzt wird, andererseits trägt die Inszenierung aber auch klar albtraumhafte Züge ohne vollends in die Lächerlichkeit abzudriften. Gerade in Anbetracht der Hypnose-Thematik kein schlechter Ansatz, wie ich finde.
Die beiden Hauptdarsteller, die ich bisher nur aus dem Serienbereich kannte, passen recht gut in ihre Rollen und nehmen den Zuschauer mit auf einen Trip, der sich irgendwo zwischen Absurdität, WTF!? und einer Prise Horror bewegt. Eine ziemlich wilde Mischung, die letztlich aber doch recht gut aufgeht.
++ ACHTUNG, dicker SPOILER ++
Ansonsten: Kann ja kein Mensch damit rechnen, dass der Ausspruch "Schwarz ist das neue weiß" hier tatsächlich wörtlich gemeint ist...
'Gold' ist hervorragend inszeniert und gut gespielt, krankt aber an seinem Drehbuch, das leider nur an der Oberfläche kratzt. Ähnlich wie in 'The Founder' kommen einzelne Personen (und hier auch Institutionen) enorm schlecht weg, das System an sich wird aber nicht wirklich in Frage gestellt. Natürlich kann und muss es nicht die Aufgabe eines Abenteuer-Dramas sein, immer wieder Missstände zu benennen und zu thematisieren, aber allzu blauäugig sollte man vielleicht auch nicht an die Sache herangehen. Aber immerhin wird auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie gezielt blinde Flecken von diversen Akteuren ausgenutzt werden. Das hat schon was.
[ACHTUNG, massiver SPOILER!!]
Wenn man sieht, wie in den letzten Jahren und Jahrzehnten von Rohstoffexporteuren im indonesischen Regenwald gewütet wurde, muss man fast schon froh sein über den Ausgang der Geschichte...