Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Framolf 19.02.2019, 02:57 Geändert 19.02.2019, 02:58

    Ein Rachefilm mit Liam Neeson in der Hauptrolle - wie kommt man denn auf so eine verrückte Idee? ;-D

    " 'Fargo', 'Ein einfacher Plan', 'Thin Ice'. Bitte vervollständigen Sie diese Reihe! "

    Wer hierauf mit 'Hard Powder' antwortet, hat auf jeden Fall schon mal Punkte für eine richtig Antwort sicher.

    Und genauso fühlt sich die hier vorliegende Geschichte auch an. Eine kleine Gangsterstory mit eher harmlos in Szene gesetzten Gewaltexzessen und allerlei skurrilen Einlagen. Speziell die finale Szene toppt in dieser Hinsicht dann alles, was in den vorherigen zwei Stunden gezeigt wurde... Durch den recht hohen Anteil an Komik zieht sich die Inszenierung jedoch ein Stück weit auch selbst den Zahn. Spannung kommt dabei nur in eher feiner Dosierung auf. Aber immerhin wird die Handlung recht launig und kurzweilig erzählt, sodass eine Sichtung für Genrefans dennoch durchaus empfehlenswert erscheint.

    6 von 10 lustigen Gleitschirmspringern.

    PS: Wer den Film sowieso sichten will, sollte sich besser vom Trailer fernhalten, den dieser verrät eigentlich schon deutlich zu viel.

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    • 6
      Framolf 18.02.2019, 02:11 Geändert 18.02.2019, 02:13

      Romantik trifft auf Postmoderne. In 'Die Blüte des Einklangs' macht sich die Französin Jeanne, gespielt von Juliette Binoche, auf die Suche nach einer seltenen Pflanze namens "Vision", die in ihrer Symbolik frappierende Analogien zur "Blauen Blume" aufzuweisen scheint. Auf ihrer Suche nach einer schwer in Gefahr geratenen Einheit von Mensch, Natur und Geist verschlägt es sie dabei (erneut) in einen japanischen Wald fernab größerer Siedlungen.

      Auf fast schon meditative Weise erzählt Regisseurin Naomi Kawase von einer Reise der Protagonistin in die eigene Vergangenheit, die ebenso auf eine in Ungleichgewicht geratene Gegenwart und eine möglicherweise turbulente Zukunft verweist. Umso erstaunlicher erscheint in diesem Sinne der Optimismus, der die Geschichte dennoch durchzieht.

      Rein thematisch bleibt Kawase auch hier einigen Motiven aus ihrer vorherigen Produktion 'Radiance' treu, indem sie erneut für die Schaffung einer inneren Ausgeglichenheit, für mehr Respekt der Menschen untereinander und für ein bewusstes Leben wirbt. Die erzählerischen Mittel, auf die sie dabei zurückgreift, könnten jedoch unterschiedlicher kaum sein. In ihrem aktuellen Werk, wird die ohnehin schon kryptische und symbolbeladene Erzählung durch eingeschobene Rückblenden und Zeitsprünge noch zusätzlich verkompliziert. Am Ende steht letztlich eine Botschaft, die mahnender und zugleich ermutigender kaum sein könnte, sich durch ihre verschrobene Art der Präsentation aber größeren Publikumsschichten wohl verschließen dürfte.

      PS: Die Szene mit dem Hirsch erzeugt etwas Unbehagen, aber naja...

      19
      • 6 .5
        Framolf 17.02.2019, 03:56 Geändert 17.02.2019, 03:58

        'Happy Deathday 2U' fühlt sich über weite Strecken eher wie eine Komödie an als ein Horrorfilm. Der Spaß beginnt im Prinzip schon mit dem Universal-Logo zu Beginn des Filmes. Wirklicher Horror kommt nur selten auf und wird zumeist mit komödiantischen Einlagen überspielt, und auch das Drehbuch wirkt an einigen Stellen mehr als holprig. [SPOILER] So ergibt die (zwar extrem vorhersehbare) Auflösung der Mordfälle kaum Sinn und auch die Problematik um den überzähligen Ryan wirft mehr Fragen auf, als sie eigentlich beantwortet. [SPOILER ENDE]

        Hauptdarstellerin Jessica Rothe mag zwar (zurecht) nicht zu den ganz großen Namen Hollywoods gehören, sie schmeißt sich aber mit einer Spielfreude in diese Produktion, wie man sie nur selten erlebt. Allein ihre völlig überdrehte Performance ist eine Sichtung schon wert. Ob die Chemie zu ihrem Filmpartner Israel Broussard so wirklich stimmt, sei zwar mal dahingestellt, aber abgesehen davon sind alle Darsteller mit großer Einsatzfreude dabei und werten somit dieses kurzweilige Stück Zelluloid zusätzlich auf.

        Vorsichtshalber wurde zum Schluss auch gleich mal ein riesiger Köder zu einer weiteren Fortsetzung ausgelegt. Das Publikum muss ihn nur noch schlucken (worauf die ersten Zahlen ja bereits ganz klar hindeuten) - dann geht die Geschichte wahrscheinlich schneller in die nächste Runde, als man eine Zeitschleife wieder verlassen kann. :-)

        -> Nicht bis ins allerletzte Detail logisch und schon gar nicht spannend, aber höchst unterhaltsam und bisweilen sogar recht gewitzt. Daher gerade noch 6,5 Punkte.

        17
        • 7
          Framolf 17.02.2019, 03:32 Geändert 26.01.2023, 04:48

          Oscar Madness Film 239 (1 Nominierung)

          Oscarnominierter Dokukurzfilm, der sehr an 'Extremis' (2016) aus demselben Genre erinnert. Es geht um die letzten Wochen im Leben einiger schwerstkranker Menschen und zum Teil auch um ihre Angehörigen und Ärzte. Speziell wird dabei die Frage angerissen, ob der Umzug in ein Hospiz Sinn machen kann, was jedoch in der Kürze der Zeit naturgemäß nicht allzu ausführlich beleuchtet werden kann. 'End Game' vermag jedoch ein gewisses Gefühl dafür zu vermitteln, inwiefern sich ein Hospiz von einem regulären Krankenhaus unterscheidet. Möglicherweise kann man sich solch einem Thema besser in einer Dokumentation mit weit längerer Laufzeit nähern, aber für einen ersten Einstieg in diese Thematik ist dieser Film durchaus geeignet, da hier einige höchst berechtigte Fragen aufgeworfen werden, die jedoch jeder nur für sich selbst beantworten kann.

          Bisher gibt es bei mp noch keine Bewertung zu diesem Film, aber bei aller emotionalen Brisanz kann es eventuell doch hilfreich sein, sich mit Themen wie diesem zu befassen.

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          • 6
            über Ibiza

            Für eine Komödie ist 'Ibiza' (mit Gillian Jacobs in der Hauptrolle) nur mäßig lustig und für eine Romanze zu albern. Aber als hedonistische Odyssee durch die Nacht und das Partyleben funktioniert dieser Film durchaus. Drei überdrehte Amerikanerinnen irrlichtern von einer Party zur nächsten, nehmen dabei reihenweise Fettnäpfchen mit und lassen es sich mehr oder weniger gutgehen. Das war es im Prinzip auch schon. Die vielen negativen Kommentare hier bei mp mögen zwar durchaus ihre Berechtigung haben, die derzeitige Bewertungsverteilung spiegeln sie jedoch nicht wider.

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            • 4 .5

              Bei der Übersetzung des Originaltitels hat man es mal wieder nicht besonders genau genommen, aber was soll`s. Der Film an sich ist zwar kein komplettes Fiasko, aber es stellt sich die Frage, was das überhaupt soll. Eine richtige Geschichte wird hier nicht erzählt. Okay, irgendwie schon, aber ob man sie gesehen haben muss, sei mal dahingestellt. Hier und da blitzen zwar einige Stilblüten oder asprechende Szenen durch, aber im Großen und Ganzen verlässt man sich hier viel zu sehr auf Hauptdarstellerin Lea Thompson.

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              • 6
                Framolf 14.02.2019, 02:20 Geändert 14.02.2019, 04:00

                Also ich weiß gar nicht, was ihr alle habt. :-) Natürlich sind einige Dialoge abgrundtief dumm und in mancherlei Hinsicht sind auch die Story sowie das Schauspiel schlecht, aber ich wage mich jetzt einfach mal als erster unter den Kommentatoren hier aus der Deckung und bekenne mich zu einer halbwegs hohen Punktewertung für diesen Klamauk. :-) Eigentlich hatte mich dieser bescheuerte Film bereits nach dem eingangs eingeblendeten Zitat auf seiner Seite. ;-) Na gut, nicht ganz vielleicht, aber meines Erachtens ist auch nicht alles braun, was stinkt.:

                + Enthält Mini-Spoiler +

                Wer nach Filmen wie 'Ricky Bobby', 'Stiefbrüder' oder 'Anchorman 2', in denen sowohl Will Ferrell als auch John C. Reilly vor der Kamera standen, niveauvolle Unterhaltung erwartet, kann natürlich nur enttäuscht werden.

                Der Cast liest sich überraschen hochkarätig, sind doch neben den beiden Hauptdarstellern auch noch Ralph Fiennes, Rebecca Hall, Hugh Laurie, Kelly Macdonald und Lauren Lapkus ('Orange Is The New Black') mit dabei. Darüber hinaus gibt es noch zwei kleine Cameos.

                Einige der Gags gehen gnadenlos in die Hose (einmal sogar im wörtlichen Sinn), aber so mache zünden (nach meinem subjektiven Empfinden) durchaus. Bei vielen der Scherze fliegt naturgemäß das Niveau recht tief - wobei sich allerdings trotzdem der eine oder andere Seitenhieb mit einem gewissen Realitätsbezug finden lässt (Beispiel: "In Amerika gilt niemand als schuldig, so lange er nicht von reichen Großgrundbesitzern dazu erklärt wurde.").

                Ganz klar, 'Holmes und Watson' ist purer Schund, der geschichtliche Zusammenhänge gar nicht sinnfreier durcheinanderwerfen könnte. Als Trashvergnügen geht er aber meines Erachtens schon noch durch. Daher gerade noch 6 Punkte (Trashwertung). Eine "objektive" Bewertung würde naturgemäß deutlich niedriger ausfallen und müsste wahrscheinlich im Bereich von 3-4 Punkten angesiedelt werden...

                Ein Hoch auf Holmes und Watson! Die beiden Männer, die die Titanic gerettet und damit vielen Menschen eine ganz besondere Reise ermöglicht haben haben. *faceplam* xD

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                • 6
                  über It Boy

                  ++ Enthält indirekte Spoiler ++

                  Unterhaltsame Komödie mit Virginie Efira, die zwar nach dem bekannten Muster abläuft, jedoch recht straff inszeniert wurde und kaum Längen aufkommen lässt. Die Darsteller sorgen für gute Unterhaltung und bringen eine orderntliche Portion Leben in die Erzählung. Schade nur, dass das schmalzige Ende deutlich zu dick aufträgt. Wieso kann man es nicht einfach auch mal bei einem "normalen" Happy End belassen, und zieht in diesem Genre immer und immer wieder die Schmalz-Karte? Aber ich bin vermutlich auch nicht die Hauptzielgruppe für solche Filme. Ob jedoch die eigentliche Zielgruppe solche Entwicklungen wünscht, sei mal dahingestellt...

                  Trotz des albernen Endes gerade noch 6 Punkte.

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                  • 6 .5
                    Framolf 13.02.2019, 01:10 Geändert 27.01.2023, 06:56

                    Oscar Madness Film 253 (3 Nominierungen)

                    'The Ballad of Buster Scruggs' spielt auf charmante Weise mit unzähligen Westernklischees und bereitet diese auf teils unkonventionelle Weise auf - wie man es eben von den Cohen-Brüdern gewohnt ist. Dabei werden Erwartungen abwechselnd bedient oder gebrochen. Der Cast, der unter anderem Namen wie James Franco, Liam Neeson, Clancy Brown, Tom Waits oder Brendan Gleeson umfasst, füllt die Geschichten auf ansprechende Weise mit Leben. Dennoch wirkt hier auch einiges wie Stückwerk.

                    Zu den Oscarnominierungen:

                    Bestes Kostümdesign: Die Kostüme wirken phantasievoll, detailreich und größtenteils doch sehr stimmig.

                    Bester Song: „When A Cowboy Trades His Spurs For Wings“ (Musik und Text: David Rawlings und Gillian Welch) hatte im Rahmen der Verleihung letztlich das Nachsehen gegenüber „Shallow“ ('A Star Is Born', Musik und Text: Lady Gaga, Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt).

                    Bestes Adaptiertes Drehbuch: Ohne Kenntnis der Vorlage nicht ganz leicht zu bewerten. Viele Enden scheinen hier lose in der Luft zu hängen. Entweder habe ich einige Referenzen und Zusammenhänge nicht erkannt, oder bei der Verwebung der einzelnen Episoden (und sei es auch nur durch abstrakte Gesichtspunkte) wäre tatsächlich etwas mehr zu holen gewesen.

                    Gerade noch 6,5 Punkte.

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                    • 8

                      Vorneweg: Die Prämisse funktioniert nur, wenn man sie eher als Science Fiction statt als Horror auffasst. Realitätsbezug wird hier ganz klein geschrieben und man sollte als Zuschauer tunlichst nicht allzu viele Details der Handlung auf Plausibilität hin hinterfragen. Darüber hinaus erlaubt sich das Drehbuch ein paar unbedachte Schludrigkeiten, mit denen es sich in Bezug auf den Spannungsaufbau selbst ein Bein stellt; aber dazu später mehr.

                      ++ Enthält SPOILER ++

                      'Escape Room' orientiert sich thematisch vor allem an den beiden Filmreihen 'Cube' und 'Saw' und schickt einen bunt zusammengewürfelten Haufen unbedarfter Einzelgänger durch verschiedene Escape Rooms. Jeder ist auf seine Weise für sich allein und doch können sie nur bestehen, indem sie sich gemeinsam unterstützen. Gleich zu Beginn wird gezeigt, welche der Figuren es (höchstwahrscheinlich) sehr weit schaffen wird. Dazu kommt, dass fast alle Charaktere eher schablonenhaft angelegt sind (Veteranin, Nerd, Hinterwäldler, gewissenloser Finanzinvestor) - bis auf zwei Ausnahmen... Mehr soll an dieser Stelle dazu auch nicht verraten werden, denn auf diese Weise verrät der Film selbst eigentlich schon viel zu viel.

                      ++ SPOILER ENDE ++

                      Trotz der genannten Mängel überzeugt 'Escape Room' jedoch mit einer absolut stimmigen Atmosphäre, einem mehr als angemessenen Spannungsaufbau und einem kreativ gestalteten Setting. Die Darsteller, unter ihnen Deborah Ann Woll ('True Blood'), Tyler Labin ('Reaper', 'Invasion') und Logan Miller ('TWD', 'Love, Simon' u.v.m.) verrichten grundsolide Arbeit. Der Unterhaltungsfaktor, der natürlich immer eine rein subjektive Angelegenheit ist, ist hier für mein Empfinden sehr hoch. Daher spricht hier in meinen Augen auch nichts gegen eine relativ hohe Bewertung - die aber wie gesagt nur dann, wenn man das Geschehen eher als Science Fiction denn als klassichen Horror einordnet. Ansonsten stünde eine hohe Punktzahl jedoch auf recht tönernen Füßen, daher erscheinen mir in diesem Fall deutlich niedrigere Bewertungen durchaus ebenso plausibel.

                      Randbemerkung: Logan Miller und Tayler Russell standen bereits zusammen für 'Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie' vor der Kamera.

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                      • 5 .5
                        Framolf 12.02.2019, 00:25 Geändert 12.02.2019, 00:27

                        Noch keine Bewertung? Das muss sich ändern!

                        Das Drehbuch bedient sich munter bei 'Hangover', 'Very Bad Things' und ähnlichen Produktionen und lässt sich wohl am ehesten noch als Komödie einordnen. Mit Tyler Labine ist auch gleich einer der üblichen Verdächtigen aus diesem Genre mit an Bord, Pablo Schreiber ('Orange Is the New Black', '13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi') hingegen mimt - wie so oft - den harten Hund.

                        Für eine einmalige Sichtung durchaus okay. Ob eine deutsche Synchronfassung dazu vorliegt, weiß ich leider nicht, aber in der OV lässt er sich derzeit über Amazon Prime streamen.

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                        • 5 .5

                          Grundsolider Gangsterfilm mit einem (mitunter) feinen Gefühl für Humor bzw. ein paar recht witzigen Seitenhieben. Die Geschichte ist zwar gespickt mit Versatzstücken aus diversen anderen Filmen, bringt aber auch ein paar recht frische Elemente mit sich und wurde an mitunter sehr ansprechenden Locations inszeniert. Für zwischendurch mal völlig okay.

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                          • 5 .5
                            Framolf 11.02.2019, 03:58 Geändert 23.01.2023, 06:22

                            Oscar Madness Film 223 (1 Nominierung)

                            Wenn erwachsene Menschen im Kino Rotz und Wasser heulen, hat entweder Jogi mit seiner Elf mal wieder eine EM verkackt oder es läuft 'Drachenzähmen leicht gemacht'... Beinahe hätte ich dieses Schauspiel nicht mitbekommen, nachdem ich während des Endkampfes fast eingeschlafen wäre... Aber mal im Ernst:

                            Visuell ist alles im grünen Bereich, das Ende ist sehr schön geraten und die Handlung knüpft recht gut an die vorherigen Filme dieser Reihe an. Aber vieles wirkt hier auch wie Stückwerk. Fast ein wenig so, als hätte man die verschiedenen Szenen am Baukasten zusammengesetzt. Gut, das trifft auf die meisten Filme des Formelkinos zu, aber im Idealfall steht am Ende dann eine Montage, deren Gesamtheit mehr als die Summe ihrer Einzelteile ist. Hier ist dies in meinen Augen jedoch nur bedingt gelungen. Die vielen positiven Bewertungen auf den üblichen Portalen sprechen dafür, dass ich hier wohl eine eher exklusive Meinung vertrete, daher lasst euch durch meine Ausführungen nicht von einer Sichtung abbringen. Denn schlecht ist 'Drachenzähmen leicht gemacht 3' auf gar keinen Fall. In technischer Hinsicht sowieso nicht, was sich auch in einer Nominierung für einen Oscar im Jahr 2020 in der Kategorie "Bester Animationsfilm" widerspiegelt (Gewinner: A Toy Story: 'Alles hört auf kein Kommando'). Ob der ganz große Funke überspringt, muss kann sowieso nur jeder für sich selbst entscheiden.

                            5,5 Punkte mit leichter Tendenz nach oben.

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                            • 7 .5
                              Framolf 10.02.2019, 03:21 Geändert 10.02.2019, 03:42

                              ++ Leichte Spoiler ++

                              Boshafter kleiner Horrorfilm (mit Taylor Schilling aus 'Orange is the new Black') mit Anleihen beim Psychothriller und Mysterydrama. Letztere fallen aber verschwindend gering aus, da eigentlich schon von Anfang an klar ist, worum es hier geht. Besonders in den ersten beiden Akten geht das Drehbuch derart vorhersehbar und plump vor, dass man als Zuschauer nicht nur den nächsten Schritt, sondern auch gleich noch den übernächsten vorhersehen kann. Aber genau darin liegt auch der Witz an der Sache. Im Grunde fragt man sich von Anfang an, wie die Bedrohung, die hier im Raum steht, bewältigt werden kann. Wirklich erfolgversprechende Lösungen scheinen nicht in Sicht zu sein.

                              [MASSIVE SPOILER]
                              Dass es nicht erfolgversprechend sein kann, dem Serienkiller beim Vollenden seines Planes zu helfen, liegt auf der Hand. Schließlich hat man keine Garantie dafür, dass nach dem "finalen" Mord auch wirklich Schluss sein wird. Ein Mord an Miles kann aber auch nicht die Lösung sein, wenn ja das eigentliche Thema Reinkarnation ist. Und woher kommt eigentlich die besagte dominante Seele? Ob es sich dabei wirklich um die von Scarka handelt, ist mehr als fraglich. Gut möglich, dass seinerzeit auch seine Seele absorbiert wurde. Dann hätte man es hier wohl mit einer Art Dämonen-Film ohne Exorzismus zu tun...
                              [SPOILER ENDE]

                              -> 'The Prodigy' mag hier und da vielleicht ein wenig schäbig wirken, überzeugt aber mit einer unheilvollen Atmosphäre, passender klanglicher Untermalung, einem recht ambitionierten Nachwuchsdarsteller und wohlgesetzten Jumpscares. Inhaltlich und stilistisch sind einige Anleihen aus 'Der Exorzist' unverkennbar. Letztlich erzählt der hier vorliegende Film eine ähnliche Geschichte mit anderen Mitteln, indem er sie als Variation eines klassischen Home Invasion Thrillers der etwas anderen Art präsentiert.

                              Für Genrefans eine klare Empfehlung! Hand drauf! ;-D

                              PS: Objektiv wahrscheinlich nur 6 Punkte, aber irgendwie mag ich solche solche kleinen dreckigen Geschichten. :-)

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                                Framolf 10.02.2019, 03:02 Geändert 10.02.2019, 03:03

                                'Creed 2' liefert genau das, was zu erwarten war: Eine Fortsetzung in bester Rocky-Manier. So manche alte Bekannte sind wieder mit dabei und auch die obligatorische tiefe Verneigung vor einigen bereits verstorbenen Charakteren darf natürlich nicht fehlen. Dasselbe gilt für einige schon zur Tradition gewordene Einstellungen (Siegerpose auf der Treppe) und die berühmte Rocky-Melodie, die hier allesamt etwas augenzwinkernd eingesetzt werden.

                                Adonis Creeds Gegenspieler Viktor Drago bleibt zwar - mit Ausnahme einer Szene - seltsam blass, was die Figurenzeichnung betrifft, andererseits bleibt einem auf diese Weise aber eine noch weitere Überhöhung des ohnehin schon bedeutungsschwangeren Kampfes erspart. Und letztlich ist ja auch nicht er es, mit dem Balboa und Creed noch eine Rechnung offen haben, sondern sein Vater.

                                Den Dramenanteil kann man mögen, muss man aber nicht. Aber gerade dieser ist es ja, der die 'Rocky'-Reihe erst so richtig unverkennbar macht. Stallone geht auch hier wieder voll in seiner Rolle auf; und eigentlich spielt er auch gar nicht Rocky - er ist es. :-)

                                -> Für Fans ein Muss, für alle anderen immer noch ein guter Sportfilm.

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                                • 7 .5
                                  Framolf 08.02.2019, 02:09 Geändert 08.02.2019, 02:12

                                  ++ Enthält SPOILER ++

                                  Rein auf filmischer Ebene liegen bei 'Mia und der weiße Löwe' Licht und Schatten ganz dicht beieinander. Die Musik erzeugt die jeweils richtige Stimmung, das Setting ist sehenswert, die tierischen Darsteller leisten ganze Arbeit und der Charakter der Hauptfigur wirkt sorgsam ausgearbeitet. Andererseits holpert das Drehbuch an einigen Stellen und gelegentlich schleichen sich einige schwächere Kameraeinstellungen mit ins Bild.

                                  Ganz große Anerkennung verdient dieser Film jedoch für sein gewähltes Thema. Hier wird auf einen enorm brenzligen und dringend änderungsbedürftigen Zustand hingewiesen: In Südafrika werden auf Farmen Wildtiere gezüchtet und dann in sogenannte Jagdgehege gebracht, in denen sie kaum Auslauf haben, damit sie von zahlenden Jägern ohne großen Aufwand erschossen werden können. Wobei Jäger hier der falsche Begriff ist, denn mit Jagd hat das alles nichts mehr zu tun. Metzger wäre allerdings auch kein zutreffender Begriff, da diese unter normalen Umständen bei ihrer Arbeit wenigstens gewisse Grundsätze einhalten und nicht aus 15 Metern einfach mal auf gut Glück drauf losballern.

                                  -> Absolut sehenswerter Film, der behutsam, aber doch sehr bestimmt auf ein sehr wichtiges Thema hinweist. Trotz leichter Mängel eine ganz klare Empfehlung!

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                                  • 7
                                    Framolf 08.02.2019, 01:59 Geändert 08.02.2019, 17:58

                                    Ein Muss für alle Hundefans und Tierfreunde. :-)

                                    ++ Leichte SPOILER ++

                                    "Die unglaublichen Abenteuer von Bella" singt nicht nur ein Loblied auf Hunde, sondern auf Katzen und (teilweise) Menschen noch gleich mit. Bella hat nämlich drei Mütter. Mama Hund (leibliche Mutter), Mama Katze (die sie gerettet und großgezogen hat) und Mama Mensch (Frauchen). Und ihr bester Freund ist eine große Katze! Also eigentlich ein Puma, aber Bella hält diesen für ein Riesenkätzchen. :-)

                                    Bella ist ein herzensguter und überaus freundlicher Hund, den man einfach mögen muss. Nur die Tierfänger verstehen da keinen Spaß. Bella kommentiert ihren Alltag fleißig aus dem Off, was meistens sehr erheiternd, manchmal aber leider auch etwas grenzwertig wirkt... Ähnliches gilt beispielsweise für eine Szene, in dem sie sich von ihrem besten Freund, dem Puma verabschiedet. Beide beschnuppern sich ein wenig und geben sich dann tatsächlich die Hand, ähm Pfote... Unfreiwillig komisch, aber irgendwie auch fast schon wieder goldig...

                                    Und so zieht sich das durch den ganzen Film. Ein wenig kitschig zwar, aber mit einer herzerwärmenden Botschaft und ganz viel Liebe zu Hunden und Katzen.

                                    Dafür ganz klar die Pfote hoch!
                                    (Ein kleiner Bonus für die schöne Botschaft ist in die Wertung schon mit eingepreist.)

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                                    • 7

                                      Klassische 80er Jahre Buddy-Cop-Komödie, die sich irgendwo zwischen 'Lethal Weapon', 'Die nackte Kanone' und den vielen anderen Produktionen dieser Art bewegt. Der Unterhaltungsfaktor ist groß, nur stellenweise scheint sich Regisseur Peter Hyams nicht so recht entscheiden zu können, in welche Richtung er seinen Film lenken will. Zu einigen (zumindest ansatzweise) hintergründigen Witzen gesellen sich auch reihenweise Scherze, die derart klamaukig sind, dass sie den sonstigen Erzählton ein wenig stören. Und auch die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Billie Chrystal und Gregory Hines scheint nur bedingt zu stimmen. Abgesehen davon bietet 'Running Scared' aber beste 80er-Jahre-Unterhaltung – die üblichen Sprüche und reihenweise absurde Situationen natürlich eingeschlossen. Sehenswert sind auch Jimmy Smits ('Sons of Anarchy', 'Dexter') in einer seiner frühen Rollen sowie die vielen anderen recht bekannten Nebendarsteller, wie etwa John LaMotta ('Alf'), Joe Pantoliano ('Sopranos') oder Dan Hedaya.

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                                      • 7

                                        Durch und durch bescheuerte Persiflage auf RomComs mit recht prominenter Besetzung (Paul Rudd, Amy Poehler, Ed Helms, Cobie Smulders u.v.m.). Es wird so ziemlich jedes Klischee dieses Genres veralbert und auf die Spitze getrieben. Dazu kommen noch ein paar absurde anderweitige Gags und fertig ist 'They Came Together'. Kurzweilig, unterhaltsam, überdreht, aber nur bedingt niveau- und geschmackvoll wird den Darstellern ganz offensichtlich recht viel Raum zur Entfaltung gelassen - und diese danken es ihrem Regisseur David Wain mit relativ großer Spielfreude und überdrehten Darbietungen.

                                        -> Ziemlich bescheuert, aber doch sehr kurzweilig.

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                                        • 7
                                          Framolf 06.02.2019, 01:34 Geändert 07.02.2019, 00:13

                                          Durch und durch klassischer Actionthriller von Peter Hyams. Während der gesamten Laufzeit habe ich überlegt, ob ich diesen Film schon kenne, oder ob er nur deshalb so vorhersehbar ist, da er kein Stück weit von den üblichen Formeln und Genregepflogenheiten abweicht. Leider weiß ich es noch immer nicht...

                                          Was gezeigt wird, ist jedoch sehr ordentlich inszeniert und auch in Punkto Spannungsaufbau wird hier vieles richtig gemacht. Den Rest erledigt der Cast rund um Gene Hackman. Somit ist 'Narrow Margin' auch 28 Jahre nach dem deutschen Kinostart noch immer eine Sichtung wert und kann Fans von Actionthrillern bedenkenlos ans Herz gelegt werden.

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                                          • 7

                                            Die Serie 'Russian Doll' ist ähnlich chaotisch wie ihre Protagonistin. Erzählerische Struktur findet man nur in Spuren und auch die Handlung an sich bewegt sich eher im Zickzack-Kurs. Dadurch bleibt das Drehbuch zwar ähnlich unberechenbar wie seine Charaktere, andererseits bleiben dem Zuschauer aber auch viele der Charaktere seltsam fremd, da ihnen aufgrund der Zeitschleifenthematik nur bedingt Möglichkeiten der Weiterentwicklung zugestanden werden.

                                            Insgesamt drängt sich natürlich ein Vergleich zu den üblichen Verdächtigen auf (wie beispielsweise 'Und täglich grüßt das Murmeltier'). wobei man hier natürlich thematisch näher an 'Happy Deathday' orientiert scheint. Wirklich neu ist dieses Konzept zwar auch im Serienbereich nicht, aber Spaß macht es immer wieder. :-)

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                                            • 5

                                              Aufgrund der mitunter vernichtenden Kommentare hier drin war ich zunächst schon auf das Schlimmste eingestellt; aber ganz so verheerend wurde es dann doch nicht. Zwar bewegt sich 'Belleville Cop' teilweise schon hart an der Grenze zum Trash, macht aber durch seine zahllosen Referenzen an diverse Filme der 80er Jahre auch einiges wieder wett. Irgendwo zwischen 'Die Miami Cops', 'Lethal Weapon', 'Twins' und ähnlichen Produktionen wird eine altbekannte und dennoch hanebüchene Geschichte erzählt. Aber zumindest ein wenig Retro Charme kommt dann doch irgendwie auf - zumindest sofern man die Erwartungen nicht zu hoch hängt. Klar, so richtig gut ist hier nahezu gar nichts (außer vielleicht den Aufnahmen von Miami und der Spielfreude von Omar Sy), aber zumindest als guilty pleasure kann 'Belleville Cop' eventuell schon noch taugen.

                                              In der deutschen Synchronfassung wirkt vieles wie Kraut und Rüben. Manche der Sprecher legen sich gut ins Zeug, doch einige der Stimmen wirken komplett hilflos oder unpassend, andererseits verschwendet man versierte Sprecher wie Uwe Büschken für kleine Nebenrollen. Auch die deutsche Dialogregie wirkt stellenweise enorm schludrig. Und weshalb Luiz Guzman andauernd derart stolz seine Wampe präsentiert, leuchtet auch nicht immer ein; aber gut, jeder Jeck ist anders. :-)

                                              -> 'Belleville Cop' ist kein guter Film, vermag aber zumindest ordentlich zu unterhalten, wenn man als Zuschauer keine Scheu davor hat, an der Grenze zum Trashbereich entlangzuwandern.

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                                              • 7 .5

                                                ++ Enthält (eher leichte) SPOILER ++

                                                Regisseur Clint Eastwoods kann in seiner Verfilmung einer auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte über den greisen Drogenschmuggler Sam Dolnick auf ein regelrechtes Staraufgebot bauen: Neben ihm selbst in der Hauptrolle kann er sich dabei auf namhafte Nebendarsteller wie Bradley Cooper, Andy Garcia, Michael Pena, Taissa 'The Nun' Farmiga, Dianne Wiest und seine Tochter Alison Eastwood stützen. Die Inszenierung scheint ihm großen Spaß gemacht zu haben - so viele Szenen mit Bikinigirls, wie er sich hier selbst gegönnt hat...

                                                Die Handlung an sich wird in angemessen gemächlichem Tempo erzählt und erinnert von ihrer Prämisse her natürlich an Filme wie 'Blow' und 'Barry Seal - Only in America'. Ein Mann gehobenen Alters mit Geldproblemen bessert mit Kurierfahrten für das Sinaloa Kartell seinen Kontostand ganz gehörig auf und fliegt dank seines Auftretens und seiner unkonventionellen Methoden lange Zeit unter dem Radar der ermittelnden Behörden. So nimmt er beispielsweise immer wieder Umwege in Kauf, um Freunde zu besuchen oder in seinen Lieblingslokalen einzukehren und dergleichen mehr.

                                                Überdies kommt in dieser mit ruhiger Hand und großer Stilsicherheit inszenierten Geschichte auch eine gewisse persönliche familiäre Komponente nicht zu kurz, indem immer wieder auf die begrenzte Zeit verwiesen wird, die uns allen zur Verfügung steht. Nicht nur, aber auch deshalb ist die Geschichte um 'The Mule' bei Clint Eastwood ganz offenkundig in guten Händen. Klare Empfehlung!

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                                                • 5 .5
                                                  Framolf 04.02.2019, 02:33 Geändert 04.02.2019, 02:34

                                                  ++ Ganz minimale SPOILER ++

                                                  'The Possession of Hannah Grace' beginnt als klassicher Exorzistenfilm, entpuppt sich aber recht schnell als Mischung aus 'Nightwatch' und 'The Autopsy Of Jane Doe'.

                                                  Warum in diesem Krankenhaus ein Neuling im Job gleich mal alleine Nachtschichten schieben muss, steht zwar in den Sternen, aber gut, was tut man als Drehbuchschreiber nicht alles für die Spannung? :-)

                                                  Abgesehen davon wirken das unterkühlte Setting und die düstere Atmosphäre ebenso stimmig wie die grundsolide Leistung der Hauptdarstellerin Shay Mitchell. Aufgrund der kurzen Spieldauer kommen keinerlei Längen auf, und auch der relativ hohe Grad der Vorhersehbarkeit lässt sich dank der genannten Pluspunkte noch recht gut verschmerzen.

                                                  Für Horrorfans okay. Immerhin.

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                                                  • 5

                                                    08/15 Actioner mit Antonio Banderas und Ben Kingsley, der halt so irgendwie vor sich hinplätschert. Die Geschichte hat man so oder so ähnlich schon unzählige male gesehen (Kronzeugin auf der Flucht). Um einen Actionfilm leidlich zu tragen, reicht sie aus, wirklich lang in Erinnerung dürfte einem das alles aber wohl eher nicht bleiben. Ein paar bewusst augenzwinkernde (Walkie Talkies) sowie auch unfreiwillig komische Einlagen (Salutieren von der Trage aus) lockern das Ganze ein wenig auf.

                                                    -> Wer die Erwartungen nicht allzu hoch hängt und sich einen Actionthriller abseits der allseits bekannten Genregrößen ansehen will, kann durchaus mal einen Blick riskieren. Recht viel mehr sollte man aber nicht erwarten.

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