Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

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    Mehr oder weniger vorhersehbarer Durchschnittsthriller, der zum größten Teil von seiner namhaften Besetzung (Hugh Jackman, Michelle Williams, Ewan McGregor) lebt. Auch wenn die Vorhersehbarkeit sicher mit einem bewussten Spiel mit den Erwartungen der Zuschauer einhergehen soll, so hätte hier und da vielleicht doch etwas mehr Raffinesse gut getan, da die Erwartungen letzten Endes dann doch nur sehr spärlich durchbrochen werden.

    Für Thrillerfans okay (auch wegen der mehr als passablen Atmosphäre), unter dem Strich aber mehr oder weniger Durchschnittsware.

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    • 7

      WTF!? Was war das denn bitte!?

      Ein Film von 1987 mit sage und schreibe 0 Bewertungen bei mp und auch nur gut 4000 in der imdb (Stand Januar 2019).

      'Hollywood Shuffle' kritisiert mit den Mitteln von hintergründiger Satire und derbem Klamauk, die hier Seite an Seite stehen, die Diskriminierung dunkelhäutiger Darsteller in Hollywood. Vorzugsweise bekommen sie Rollen als Gangster oder Sklaven - aber selbstverständlich auch nur dann, wenn sie auch wirklich schwarz genug sind. Um das zu erlernen, können sie in Kursen üben, wie man so richtig ghettomäßig "Motherfucker"-Sprüche bringt und welchen Gang man draufhaben sollte...

      Natürlich schießt hier vieles über das Ziel hinaus, aber diese Kritik mag für damalige Verhältnisse durchaus berechtig gewesen sein und letztlich ist diese Debatte (wenn auch in Nuancen anders) heute akuter denn je. Etwas skurril wirkt in diesem Zusammenhang jedoch, dass sich das Drehbuch nichts um andere Bereiche der Diskriminierung schert. Da werden völlig bar jeglicher political correctness frauenfeindliche und homophobe Sprüche gerissen oder diverse Seitenhiebe mal latent, mal offen verteilt. Wirklich verletzend wird es in den allermeisten Fällen zum Glück aber nicht, da hier alles so sehr überzeichnet ist, dass man es kaum noch ernst nehmen kann. Viele Szenen sind purer Trash und so ziemlich auf 'Scary Movie' Niveau angesiedelt. Kein Wunder, zumal auch Keenen Ivory Wayans, der Bruder von Damon Wayans, Kim Wayans (die ebenfalls in einer kleinen Rolle mitwirkt), Shawn Wayans und Marlon Wayans, involviert ist.

      Kleine anarchische Trashperle, die sich vieler Mittel des Blaxploitationkinos bedient, um letztlich ein ernstes Anliegen vorzutragen.

      Fun Fact: Ebenso wie im zwei Jahre später produzierten 'UHF' finden sich auch hier Faketrailer zu 'Rambo' (bzw. Rambro...) und 'Indiana Jones' wieder...

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      • 5
        Framolf 28.01.2019, 01:48 Geändert 27.01.2023, 07:01

        Oscar Madness Film 254 (4 Nominierungen)

        Cineastische Früherziehung für angehende LSD-Konsumenten und sonstige Druffis in spe... So leid es mir tut, aber entweder bin ich zu doof oder das Drehbuch. Vermutlich beides. (Polemische These zum Einstieg: Erledigt)

        Ohne jeglichen erkennbaren roten Faden verkommen die Ausflüge in die Welt der Phantasie leider zu einer puren Nummernrevue. Als Allegorie oder Metapher sind die allermeisten dieser "Eskapaden" zu dünn; und um sie für bare Münze zu nehmen, etwas zu wirr. Der Rest des Drehbuches ist weitgehend vorhersehbar und letzten Endes auch mutlos. Bemerkenswert ist durchaus, dass eine der zentralen Figuren und Sympathieträgerinnen eine Gewerkschafterin ist und als "Bösewicht" ein skrupelloser Banker und seine Schergen fungieren. Gegen Ende hin verlässt die Autoren jedoch wieder der (für Disneyverhältnisse doch recht große) Mut und die anfängliche Systemkritik wird [SPOILER] letztlich wieder auf die Verfehlung eines einzelnen zurechtgestutzt.[SPOILER ENDE] Ein Schelm, wer denkt, dies könnte mit der Finanzierung des Filmes (oder möglicherweise weiterer Projekte dieses Studios) zusammenhängen...

        Emily Blunt überzeugt hier zwar, wird aber in einer derartigen Rolle dennoch ihrer größten Stärken beraubt. Aber gut, das kann man dem Film nicht vorwerfen. Die Figur der Mary Poppins gibt eben nur ein begrenztes Spektrum der Darstellungsmöglichkeiten her. Und in deren Rahmen bewegt sie sich gewohnt hervorragend.

        Zu den Oscarnominierungen:

        Szenenbild & Kostüme: Mit zahllosen liebevoll gestalteten Details wird hier eine knallbunte, überwältigende Umgebung geschaffen. Man ist sich der Traditionslinie, der man entstammt, offenbar sehr bewusst und überführt diese stimmig in eine neue Epoche.

        Bester Song & Filmmusik: Nicht zu beurteilen, da ich die Lieder leider nicht in der OV hören durfte.

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        • 7

          Poetisches Drama mit Fantasy-Elementen. Jedes Wort zur Handlung wäre hier wohl eines zuviel. Es scheint fast so, als wäre das Drehbuch der Versuch von Autor und Regisseur Nacho Vigalondo, ein paar selbst erlebte bzw. erlittene Erfahrungen zu verarbeiten - was aber natürlich reine Spekulation meinerseits ist. ^^

          Darstellerisch und handwerklich ist hier alles im grünen Bereich. Die Geschichte an sich wird von einer gewissen Melancholie durchzogen, die aber nie so richtig überhandnimmt. Zielgruppe? Man weiß es nicht. Einfach ausprobieren. :-)

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          • 7
            Framolf 25.01.2019, 01:14 Geändert 10.03.2019, 19:53

            Endzeit-Mysterythriller mit Horrorelementen (oder so ähnlich)... Der Cast mit Sandra Bullock, John Malkovich, Sarah Paulson, Rosa Salazar uvm. kann sich sehen lassen und das Produktionsdesign ebenfalls. Auf recht besonnene Art wird ein Szenario entworfen, in dem eine unbekannte (und auch nicht näher erklärte) Bedrohung auf zwei der wesentlichen Sinne (Sehen und Hören) und letztlich auch auf die Psyche einwirkt. Über die Ursache lässt sich trefflich spekulieren, letztlich landet man jedoch immer bei der Frage, ob die Handlung nun allegorisch oder eher nihilistisch einzuordnen ist. Ersteres birgt die Gefahr einer Überinterpretation, letzteres die Möglichkeit, einen möglicherweise latent vorhandenen Subtext zu unterschätzen oder gar zu ignorieren.

            Wie auch immer: Es erscheint zumindest fraglich, ob sich eine eingehendere Beschäftigung damit wirklich lohnt, da die von Drehbuch und Regie ausgestreuten Hinweise doch eher spärlich erscheinen. So oder so: 'Bird Box' kommt zwar eher ruhig, dafür aber auch recht spannend und atmosphärisch stimmig daher. Handwerklich ist hier nahezu alles von recht hoher Qualität.

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            • 4
              Framolf 25.01.2019, 00:29 Geändert 25.01.2019, 00:33

              Die Moral von der Geschicht', liebe Kinder, lautet: Bildung ist unwichtig, es reicht völlig, halbwegs gut lügen zu können.

              Aber mal ernsthaft: Grundsätzlich trägt die hier präsentierte Geschichte schon ihr Herz am rechten Fleck, doch nur selten hat es in den letzten Jahren ein derart naives Drehbuch in die Kinos geschafft. Es dominieren einfache Lösungen, während wiederum an geeigneter Stelle scheinbar mit voller Absicht umständliche Umwege gegangen werden. Und auch die Glaubwürdigkeit des Subplots hält sich schwer in Grenzen. Insgesamt ist ja alles ganz nett irgendwie, aber ein wenig mehr Raffinesse hätte man schon in den Plot stecken können. Schade drum.

              PS: Dafür kann zwar der Film selbst nichts, aber für Fans von 'King of Queens' ist es natürlich schade, dass Leah Remini nicht wie im Trailer ihre gewohnte Synchronstimme erhalten hat (Vera Teltz statt Christine Tappert).

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              • 5 .5

                Das kommt davon, wenn man ständig Filme ungespoilert schaut. :-D
                Ich hatte keinerlei Ahnung, was das hier ist, und habe dann erst nach ungefähr einer viertel Stunde bemerkt, dass es sich hierbei ganz offensichtlich um ein Remake von "Barfuß" handeln muss. Darauf hätte ich auch früher kommen können... :-) Wie auch immer:

                Die Geschichte ist hinlänglich bekannt und das US-Remake fügt auch keine wesentlichen Verbesserungen hinzu. Eher im Gegenteil: Die Magie des Originials wird leider nie wirklich komplett erreicht. Evan Rachel Woods Spiel pendelt permanent zwischen bezaubernd-charmanter Darstellung und grenzwertigem Overacting. Scott Speedman gibt eine durchaus passable Til Schweiger Karikatur ab... ^^

                Mir fällt es außerordentlich schwer, hierfür eine angemessene Punktzahl zu vergeben.

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                • Dass ihr mit vielen Änderungen lieber der Laufkundschaft entgegenkommt und weite Teile der Community vor den Kopf stoßt, finde ich zwar schade, aber es ist natürlich euer gutes Recht. Nachdem die Kommentare jetzt mehr oder weniger in die Bedeutungslosigkeit katapultiert wurden (unübersichtlich, weit unten und standardmäßig werden nur noch drei angezeigt), macht es kaum noch Sinn, sich hier auch weiterhin einen Wolf zu schreiben. Für mich waren die Community und die Kommentare DER Grund schlechthin, hier mehrmals täglich reinzuschauen. Irgendwie wird man als aktiver User gezwungen sein, sein Nutzungsverhalten ein wenig zu überdenken oder anzupassen. Bin gespannt, in welche Richtung es hier weitergehen wird. Und machen wir uns nichts vor: In ein paar Jahren wird dann die nächste Sau durch`s Dorf getrieben. Wohin, wird man sehen...

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                  • 6

                    'Kalte Füße' ist weit davon entfernt, ein guter Film zu sein, aber unterhaltsam ist er irgendwie trotzdem. Die Handlung ist im Prinzip bereits nach wenigen Minuten komplett vorhersehbar und schlittert stellenweise haarscharf am Trashbereich entlang. Die Darstellerleistungen sind relativ mickrig (am versiertesten erscheint hier noch der Hund) und der Regie unterlaufen so einige Patzer (Schneehöhe, Dialekt etc.). Andererseits mühen sich die Darsteller aber nach Kräften ab (manches gelingt ihnen auch recht gut) und der Unterhaltungsfaktor stimmt zumindest auf der Guilty-Pleasure-Schiene.

                    Alte Füße: Heiner Lauterbach als verbitterter Schlaganfallpatient schwankt bei seiner Darbietung munter zwischen gut eingesetzter Mimik und trashig-uninspiriertem Grunzen.

                    -> 'Kalte Füße' ist (objektiv betrachtet - sofern das überhaupt möglich ist) alles andere als ein guter Film, aber man kann trotzdem durchaus Gefallen daran finden. Es hat definitiv schon schlechtere deutschsprachige Produktionen in die Kinos gespült. Der Unterhaltungsfaktor stimmt und es kann durchaus Spaß machen, den Charakteren bei ihrem absurden Treiben zuzusehen.

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                    • 6
                      Framolf 23.01.2019, 01:04 Geändert 05.01.2024, 05:55

                      In letzter Zeit grase ich einen 80er-Jahre-Film nach dem nächsten ab und die allermeisten davon haben noch recht wenige Bewertungen auf mp. Während 80er-Retro Produktionen regelrecht den Markt überfluten, gelten viele Filme, die tatsächlich aus den 80ern stammen, bei vielen Zuschauern dann doch als so eine Art "Schmuddelkinder" und interessieren kaum jemanden. 'Memories of Me', das es bis dato auf gerade mal 3 Bewertungen bringt, ist aber selbst in diesem Umfeld nochmal ein klarer Ausreißer nach unten, was die Anzahl der Bewertungen und Kommentare betrifft.

                      Der Protagonist, gespielt von Billy Crystal, trifft hier nach langer Zeit wieder auf seinen Vater und die beiden raufen sich wieder mehr oder weniger zusammen. Manchmal wirken die beiden wie Jack Lemmon und Walther Matthau, aber so nach und nach drücken sie dieser Tragikomödie ihren eigenen Stempel auf.

                      -> Ruhiges, aber durchaus sehenswertes Wiedersehen zweier recht gut ausgearbeiteter Charaktere. Und einer der ganz großen Stars Hollywoods schaut sogar für einen kurzen Cameo-Auftritt vorbei. Daumen hoch!

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                      • 7
                        Framolf 22.01.2019, 01:05 Geändert 22.01.2019, 01:06

                        Man kann sich gut vorstellen, wie in etwa Regisseur Sean Anders Vorbesprechungen zum Dreh ausgesehen haben mögen: "Mark Wahlberg, du knüpfst an deine Rolle aus 'Daddy's Home' an. Und du, Rose Byrne, spielst im Prinzip dasselbe wie in 'Bad Neighbors'." So oder so ähnlich wird es wohl gewesen. Und auch in Hinblick auf das Drehbuch wird kaum ein Risiko gegangen. Alles läuft nach den üblichen Formeln ab und die Handlung könnte kaum vorhersehbarer sein. An vielen Stellen müffelt die Geschichte auch nach biederer Gefühlsduselei.

                        Dennoch ist es dem Team gelungen, hier eine Geschichte zu erzählen, die ihr Herz am rechten Fleck trägt, ein paar gelungene Pointen setzt und einen sehr positiven Erzählton anschlägt. Der Cast wirkt durchweg stimmig zusammengestellt und es wird eine Atmosphäre geschaffen, die sicherlich viele Zuschauer als angenehm empfinden dürften.

                        -> Sehr ordentliche Unterhaltung für (fast) alle Altersgruppen. Mit etwas mehr Mut zu Risikobereitschaft wäre aber noch deutlich mehr drin gewesen.

                        Im Abspann wird dann nochmal wenig subtil ein Song von Isabela Moner ('Sicario 2') beworben. Da scheint ihr Agent bei den Verhandlungen mit den Produzenten ganze Arbeit geleistet zu haben...

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                        • 5 .5

                          Allein schon der Cast ist es wert, mal einen Blick auf 'Teuflische Versuchung' zu werfen. Keri Russell in einer ihrer ersten Spielfilmrollen und Tobin 'Jigsaw' Bell als Polizist...

                          Der Film an sich präsentiert sich als Mischung aus Drama und klassischem Thriller und spult im Prinzip das gewohnte Programm ab. Stellenweise recht gut, teilweise schimmert aber auch immer wieder ganz klar durch, dass es sich hierbei um einen typischen TV Film handelt. Für Thrillerfans okay, für Fans der beiden Darsteller ebenso. Für alle anderen wahrscheinlich ein eher farbloser Durchschnittsfilm.

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                          • 3 .5

                            Litauischer Folterfilm, der sich nach Kräften ins Zeug legt, bloß keine eigenen Ideen zu entwickeln. Und zumindest das gelingt dann auch recht gut...

                            Ein paar junge Leute, gespielt von mehr oder weniger unbekannten Schauspieler-Imitatoren, geraten auf einer Reise nach Vilnius an einen Tätowierer, der gerne auch mal Bilder auf etwas anderem Hintergrund anfertigt. So weit so mittelmäßig. 'Killer Ink' ist zwar kein komplettes Desaster, aber etwas mehr Mühe hätte man sich in dem einen oder anderen Bereich schon geben können. Dementsprechend fällt dann auch das Ende des Filmes aus...

                            Für Horrorfans gerade noch akzeptabel.

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                            • 5

                              Völlig überdreht, bekloppt und vollgestopft mit unzähligen Kalauern, aber auch mit irrwitzigen oder absurden und oft auch infantilen Ideen. 'Weird Al' Yankovic macht seinem Namen alle Ehre und hat mit Michael Richards ('Seinfeld') einen ähnlich überdrehten Sonderling mit an Bord. 'UHF' ist einer jener Filme, die über die schiere Menge an Gags funktionieren (sollen). Das Publikum wird mit so vielen Scherzen überhäuft, dass fast schon zwangsläufig der eine oder andere funktionieren muss. Gelegentlich schwebt auch ein Hauch von 'Piratensender Powerplay' in der Luft.

                              Für Trashfans ein Muss, für weniger hartgesottene Zuschauer nur bedingt empfehlenswert. Leider wird 'Ghandi 2' bisher noch gar nicht bei mp geführt. :-(

                              ;-)

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                              • 8
                                Framolf 20.01.2019, 03:42 Geändert 20.01.2019, 03:47

                                Der Stoff, aus dem Oscarnominierungen sind. Theoretisch zumindest. Die Geschichte beruht auf historischen Tatsachen, ist zu einem (aus politik- und medienwissenschaftlicher Sicht) spannenden Zeitpunkt angesiedelt und wird von gut aufgelegten Darstellern glaubhaft verkörpert. Hugh Jackman, J.K. Simmons und ganz besonders Vera Farmiga liefern gewohnt sehenswerte Leistungen. Aber auch die vielen bekannten Nebendarsteller, wie etwa Kevin Pollack oder Alfred Molina, überzeugen mit guten Darbietungen.

                                Regisseur und Drehbuchautor Jason Reitman ('Juno'), der Sohn von Ivan Reitman ('Ghostbusters'), setzt hier eine komplett eigene Agenda, die sich keinen Deut um die Hollywood´schen Drehbuchformeln schert. Dabei nimmt er vornehmlich den Aspekt des Vordringens der Medien in den privaten Bereich von Politikern zum Anlass, über den später ja auch noch so manch andere Politiker stolpern sollten. Leider wird die Geschichte ein wenig zu sehr auf diese Thematik verkürzt und einige wesentliche Aspekte des gezeigten Vorwahlkampfes bleiben auf der Strecke - auch in Bezug auf die hier diskutierte Thematik des (vermeintlichen?) Ehebruchs. Darüber hinaus ist der Titel ein wenig irreführend, aber das dürfte wahrscheinlich beabsichtigt sein...

                                Trotz kleinerer Mängel steht hier unter dem Strich dennoch ein spannendes Politdrama, das sich irgendwo zwischen 'Die Verlegerin' und 'Show Me A Hero' bewegt.

                                Fun Fact: Sowohl Molly Ephraim als auch ihre Serien-Schwester Kaitlyn Dever (beide 'Last Man Standing') sind in ihren Rollen mit dem Demokraten Gary Hart verbunden. Ephraim als Mitglied seines Wahlkampfteams, Dever als seine Tochter. In ihrer gemeinsamen Serie hingegen verkörpern beide die Töchter eines erzkonservativen Republikaners, dem zumindest die jüngere von beiden nach Kräften nacheifert.

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                                • 7
                                  Framolf 20.01.2019, 03:04 Geändert 20.01.2019, 05:03

                                  ++ Enthält ganz leichte Spoiler ++

                                  Was für eine schräge Genremischung! Der Erzählton wechselt so ungefähr alle 30 Minuten in eine völlig andere Richtung. 'Gefährliche Freundin' mit Jeff Daniels, Melanie Griffith und Ray Liotta beginnt im ersten Drittel als RomCom, wird im zweiten Drittel zu einem Drama und endet schließlich als blutiger Psychothriller. Recht viel mehr gibt es im Prinzip auch gar nicht zur Handlung zu sagen, da man sonst nur unnötig spoilern würde.

                                  Die deutsche Synchronfassung ist zu Beginn schwer gewöhnungsbedürftig. Im weiteren Verlauf wird es dann zum Glück aber etwas besser.

                                  Mit einem zugedrückten Auge gerade noch 7 Punkte.

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                                  • Als im Film die Voicemail eingespielt wurde, dachte ich mir noch "Bitte nicht!". Eigentlich lagen zu diesem Zeitpunkt bereits alle Karten auf dem Tisch, aber Shyamalan, der seinem Publikum offenbar gar nichts mehr zutraut, musste ja nochmal den Erklärbär freilassen und einen seiner Charaktere nochmal genau darlegen lassen, was Sache ist. Der Rest wird in Bildern gezeigt.

                                    Und jetzt kommt ihr daher und erklärt das ohnehin schon doppelt erklärte Ende nochmal. Glückwunsch dazu! Eines muss man euch lassen. Humor habt ihr. :-)

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                                    • 5 .5

                                      80er-Jahre Vampirkomödie mit Jim Carrey in einer seiner frühen Rollen. Die Story könnte dünner kaum sein, aber gerade die vielen kleinen beiläufig gespielten und gezeigten Gags veredeln dieses Lustspiel dann doch auf ein recht annehmbares Niveau. Die Geduld, mit der Regisseur Howard Storm weite Strecken dieses Projekts inszeniert hat, hebt sich nicht nur von modernen Komödien aus dem 21. Jahrhandert ab, sondern ist selbst für die 80er Jahre nicht unbedingt selbstverständlich. Musikstücke werden hier auch mal über fast die komplette Spieldauer laufen gelassen und viele der Scherze werden regelrecht ausgeweidet, ohne jedoch totgespielt zu werden. Immer wieder durchbrechen auch bewusst gesetzte Absurditäten den Erzählfluss und sorgen für etwas Auflockerung. Auf diese Weise konnte selbst aus dieser doch recht mickrigen Geschichte noch einigermaßen genug herausgeholt werden.

                                      5,5 von 10 Kuscheltieren im Sarg.

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                                      • 5 .5
                                        Framolf 18.01.2019, 00:50 Geändert 18.01.2019, 00:55
                                        über Glass

                                        Stilistisch und thematisch trifft 'Glass' so ziemlich die Mitte aus den beiden Vorgängerfilmen und greift viele der bisher gezeigten Handlungselemente genussvoll wieder auf. Soweit, so gut. Leider sind einige Facetten und Details der Handlung so schlecht geschrieben, dass auch die beiden gut aufgelegten Darsteller James McAvoy und Samuel L. Jackson nicht dagegen ankommen. Während die ersten beiden Akte noch einigermaßen stimmig daherkommen, wird im weiteren Verlauf zunehmend geschludert.

                                        M. Night Shyamalan selbst macht erneut einen auf Stan Lee und pumuckelt sich auch hier wieder mit einem Gastauftritt in die Handlung. Vorsichtshalber hat er auch den Holzhammer mit dabei, für alle die sein Auftauchen in 'Unbreakable' vergessen haben... Und leider holt er ihn am Ende wieder raus. Das ging alles schon mal eine Spur subtiler...

                                        Die Voicemail und alles, was danach kommt, hätte man auch getrost weglassen können, da eigentlich zu diesem Zeitpunkt schon alles gesagt war. Aber anscheinend wollte Shyamalan unbedingt nochmal den Erklärbär freilassen und die (zugegeben hochdramatische) Musik abspielen...

                                        SPOILER zum Finale

                                        Im Endeffekt stehen wir nun an derselben Stelle, an der sich die X-Men befinden. Es gibt verstreute Mutanten/Superhelden, die sich auf ihre Kräfte besinnen und diese bündeln sollen, aber denen ein böser Konflikt mit den "herkömmlichen" Menschen droht. Sooo alternativ ist Shyamalans Konzept dann also irgendwie doch nicht.

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                                        • 1 .5
                                          Framolf 18.01.2019, 00:50 Geändert 18.01.2019, 06:36
                                          über Gracie

                                          Mein erster per Mitmachmodul eingereichter Film... Eigentlich ist es ja nicht mein Stil, einen Film hier einzutragen, nur um ihn dann verbal zu zerfetzen. Für 'Gracie' mache ich aber aus folgenden Gründen gerne eine Ausnahme...:

                                          In der imdb wird 'Gracie' bei nur 29 Bewertungen mit einem Punkteschnitt von 7,2 geführt. Ganz offensichtlich waren hier ein paar am Dreh beteiligte Personen und Leute aus deren Umfeld beteiligt... Oder solche, denen die Botschaft dieses Filmes am Herzen liegt.

                                          Dem Film sieht man von Anfang an an, dass er an außerordentlich extremer Unterfinanzierung zu leiden hat, was ich ihm aber keinesfalls zum Vorwurf machen würde. Während der Sichtung wird dann aber recht schnell klar, dass alle Szenen, die auch nur halbwegs aufwändig zu drehen gewesen wären, einfach nur verbal erzählt werden. Das hat zur Folge, dass die beiden Protagonistinnen über weite Strecken des Filmes einfach nur vor sich hin monologisieren. Während man sich als Zuschauer unentwegt die Frage stellt, weshalb die Filmcrew, die ganz offensichtlich auch nicht vom Fach ist, nicht einfach eine Geschichte verfilmt hat, deren Realisierung im Bereich der vorhandenen finanziellen, logistischen und handwerklichen Möglichkeiten liegt, liefert das Ende dann (leider) Aufklärung darüber.

                                          SPOILER

                                          Wie aus dem Nichts taucht dann plötzlich der Erzähler auf und beginnt sinngemäß mit den Worten: "Ihr habt sicher schon erraten, was hier los ist". (Freie Übersetzung des OV-Monologes aus dem Gedächtnis) WTF!? Und dann doziert er über die Existenz von Schutzengeln, die den beiden Hauptcharakterinnen die ganze Zeit beigestanden hätten.

                                          Bei allem was recht ist, aber das war schon ein ganz enorm plumper Versuch, seine persönlichen weltanschaulichen Positionen - auch wenn sie gut gemeint sein mögen - unter`s Volk zu bringen. Zumindest ein absolutes Minimum an Substanz, Raffinesse und handwerklichem Geschick sollte man dann vielleicht doch erwarten dürfen. Aber so war es leider ein klarer Fail, über den man auch locker hinwegsehen könnte, wenn er in der imdb nicht so über die Maßen gut wegkommen würde.

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                                          • 5 .5
                                            Framolf 17.01.2019, 00:55 Geändert 17.01.2019, 00:55

                                            Wie so viele Psychothriller und Horrorfilme in den letzten Jahren beginnt auch 'The Ritual' zunächst konventionell, um später immer deutlicher in den metaphorischen Bereich abzutauchen. Leider krankt die Inszenierung ein wenig daran, dass nicht immer klar ist, was als Lösungshinweis zu werten ist und was einfach nur cool aussehen soll. Eventuell wäre es ratsam gewesen, den Zuschauern einen etwas besseren Schlüssel an die Hand zu geben. Denn so scheint es (den Kommentaren hier nach zu urteilen) leider doch das eine oder andere lange Gesicht nach der Auflösung gegeben zu haben.

                                            Das viel geschmähte Ende schafft es bei aller Kritik daran zumindest, die maßgeblichen Themenkomplexe Natur, Religion und Schuld auf stimmige Weise unter einen Hut zu bringen. Ob man stilistisch oder gar inhaltich damit konform gehen mag, steht aber nochmal auf einem ganz anderen Blatt...

                                            5,5 Punkte mit leichter Tendenz nach oben.

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                                            • 6 .5
                                              Framolf 17.01.2019, 00:41 Geändert 17.01.2019, 00:42

                                              Auch ungefähr 16 Jahre nach der Erstsichtung funktioniert 'Unbreakable' noch erstaunlich gut. War ich damals noch ein wenig irritiert, weil ich etwas völlig anderes erwartet hatte, wirkt sich das entsprechende Vorwissen beim wiederholten Durchlauf eher positiv aus. Es hat auch durchaus Vorteile, wenn man sich dann stärker auf stilistische Aspekte, wie etwa Shyamalan Spiel mit der Spiegelmetaphorik konzentrieren kann.

                                              Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass das mittlerweile zur Filmreihe gewachsene 'Unbreakable'-Universum scheinbar nach und nach auf eine Richtung zusteuert, die im ersten Teil noch relativ distanziert abgehandelt wurde. Denn lange Zeit ist hier nicht zweifelsfrei klar, ob es sich bei den maßgeblichen Figuren auch tatsächlich um Superhelden handelt. Auch mit dem Wissen um die Handlung von 'Split' verschiebt sich die Perspektive des Zuschauers nachträglich nochmal ein wenig. Wie auch immer: 'Glass' (und wer weiß, wie viele Fortsetzungen noch) kann kommen! :-)

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                                                Framolf 16.01.2019, 00:39 Geändert 16.01.2019, 01:09
                                                über Aquaman

                                                Ein Film über Aquaman ohne Vinnie? Skandal!*

                                                James Wans 'Aquaman' ist visuelles Überwältigungskino, klassisches Popcornkino und ein fast schon prototypischer Blockbuster: Technisch auf hohem Level, über sehr weite Strecken höchst unterhaltsam und stets schön anzusehen.

                                                Von den bisherigen DCU Filmen ist 'Aquaman' wahrscheinlich derjenige, der bisher noch am ehesten Ähnlichkeiten mit dem MCU aufweist. Zumindest lugt das Konzept von 'Thor' immer wieder mal vorsichtig um die Ecke.

                                                -> Kurzweiliger Trip in phantasievoll gestaltete Unterwasserwelten und schön abgefilmte Locations auf dem Festland. Alles im grünen, äh blauen Bereich!

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                                                *Kleiner Gag, den wahrscheinlich nur ein paar wenige Seriensuchtis verstehen werden. ;-)

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                                                  Framolf 16.01.2019, 00:30 Geändert 05.01.2024, 05:46

                                                  'Some Girls' ist eine offenbar wenig beachtete Tragikomödie mit Patrick Dempsey und Jennifer Connelly, die hier beide noch eher am Anfang ihrer Karriere stehen. Die Figuren sind skurril, die Situationen bisweilen absurd, aber dennoch verliert dieser Film nie komplett die Bodenhaftung. Im weiteren Verlauf widmet er sich immer ernsteren Themen und wird somit auch zunehmend nachdenklicher.

                                                  Natürlich haben die 30 Jahre, die seit der Veröffentlichung vergangen sind, ein paar Spuren hinterlassen; im Großen und Ganzen ist 'Some Girls' jedoch einigermaßen in Würde gealtert. Für einen entspannten Filmabend nicht die schlechteste Wahl. Eine moderne bzw. zeitgemäße Version würde aber vermutlich dennoch ein bis zwei Punkte mehr einfahren.

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                                                    Framolf 15.01.2019, 01:07 Geändert 27.01.2023, 07:09

                                                    Oscar Madness Film 255 (2 Nominierungen)

                                                    Mit 'Maria Stuart, Königin von Schottland' ist Josie Rourke ein durchaus sehenswertes Filmregiedebüt gelungen. Masken, Kostüme [Nachtrag: beide oscarnominiert] und überwiegend auch die Kulissen wirken stimmig. Der Score trägt genau in den richtigen Momenten zu einer Verschärfung des Tempos und einer Zuspitzung der Spannung bei und veredelt die gut eingefangenen Bilder zusätzlich. Und die Darstellerleistungen (besonders Margot Robbie, David Tennant, Guy Pearce und v.a. Saoirse Ronan) sind sowieso auf recht hohem Niveau angesiedelt.

                                                    Wie so viele historische Produktionen hat auch dieses Drama einige nicht überlieferte Leerstellen zu füllen und damit eigene Thesen aufzustellen. Inwieweit diese tragfähig sind, vermag ich nicht zu beurteilen, aber es liegt in der Natur der Sache, dass im Nachhinein immer mal wieder welche revidiert werden müssten. Aber das gehört bei der Verfilmung historischer Stoffe eben dazu.

                                                    -> Versiert inszenierte Erzählung, die sich zwar durch eine fragwürdige ästhetische Entscheidung gegen Ende unnötig angreifbar macht, davon abgesehen aber ein recht hohes Maß an Qualität in die Waagschale werfen kann.

                                                    Für mich genau an der Schnittstelle zwischen 7,5 und 8 Punkten.

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